Tägliche Meditationen Sonntag 7. Mai 2023 bis Samstag 13. Mai 2023 Fünfte Woche der Osterzeit P. Konstantin Ballestrem LC
Eine Wohnung im Himmel 7. Mai 2023
Fünfter Sonntag der Osterzeit – „Cantate Domino“
P. Konstantin Ballestrem LC Joh 14,1-12 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Herr, stärke meinen Glauben, damit ich mich ganz auf dich einlasse und mich von dir führen lasse! 1. Der Himmel steht offen. Seitdem Gott den Menschen erschaffen hat, ist sein größter Wunsch, ihn an seinem göttlichen Leben, an seiner Fülle und Freude, an seiner Liebe teilhaben zu lassen. Der Garten Eden ist ein Bild dafür. Leider hat der Mensch das Angebot ausgeschlagen. Aber Gott hat seinen Plan nicht aufgegeben. Er hat alle möglichen Botschafter gesandt und schließlich seinen eigenen Sohn, der uns die Hand Gottes endgültig gereicht hat, unter Einsatz seines Lebens. Seitdem steht die Tür uns offen. Wir müssen nur einschlagen, mit ihm, mit Jesus durch die Tür gehen, hinein in die Fülle. Das haben wir an Ostern gefeiert, feiern wir die ganze Osterzeit lang. Daran erinnern wir uns jeden Sonntag, auch heute. 2. Ein Platz im Himmel. Jesus selbst hat die Tür, die der Tod verschlossen hatte, aufgestoßen, indem er durch den Tod hindurch ins Leben gegangen ist. Weil er die Macht dazu hat. Dort, auf der anderen Seite, bereitet er mir eine Wohnung vor. Wie wunderbar! Er hat es nicht für sich getan, er hat es für mich getan. Und daher gibt es dort, wo er ist, auch einen Platz für mich. Ganz persönlich, maßgeschneidert, der für niemand anders ist. Er wartet dort auf mich, dass ich ihn einmal einnehme. Das kann viel Mut geben: Egal was, mein Platz steht schon bereit für mich. Ich kann ihn auch leer lassen, soll ich aber nicht und will ich auch nicht. Ich will dort einmal ankommen. 3. Der Weg dorthin. Wie finde ich den Weg dorthin? In Jesus. Sein ganzes Leben, sein Wirken und seine Verkündigung, sie sind der Weg. Alles, was er gelehrt und verkörpert hat. In ihm finde ich gleichzeitig den Weg, die Wahrheit und das Leben. Er ist der Weg, der in der Wahrheit zum Leben führt. Als Getaufter, als sein Jünger will ich mich also an ihn halten, um einmal den Platz einzunehmen, den er für mich vorbereitet hat. Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du einen Platz für mich vorbereitest, dort, wo du bist, beim Vater. Lass mich eines Tages dort ankommen und jetzt den Weg gehen, den du mir zeigst. Vorsatz: Ich werde heute einen Heiligen bitten, mir zu helfen, an meinen Platz im Himmel zu kommen, wie er.
Der Weg in den Himmel 8. Mai 2023
Montag der fünften Woche der Osterzeit
P. Konstantin Ballestrem LC Joh 14,21-26 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt? Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Herr, lass mich aus Liebe den Weg gehen, den du gegangen bist und uns gezeigt hast. Heiliger Geist, sei du meine Kraft. 1. Am Wort festhalten. Wer sind die Jünger Jesu? Die sein Wort gehört und – im Unterschied zur „Welt“ – darauf geantwortet haben. Das macht mich zu einem Jünger, einem Nachfolger Jesu. Zu einem, der an das Evangelium glaubt und danach lebt. Zu einem, der zu Christus gehört, ein Christ ist. Es bedeutet, seine Gebote zu halten, an seinem Wort festzuhalten. Das ist die Liebe, die Jesus von mir als Jünger verlangt. Es ist gleichzeitig der Weg, der mich in die Freiheit der Kinder Gottes führt und einmal an meinen Platz im Himmel. 2. Von Gott geliebt. Zu Jesus gehören, heißt zu Gott gehören. Gemeinschaft mit Jesus ist Gemeinschaft mit Gott. Jesus selbst verspricht das: Wenn ich mich entscheide, seinem Weg zu folgen, also an seinem Wort festzuhalten, dann werde ich hineingenommen in die Liebe der Heiligsten Dreifaltigkeit, in die Liebe Gottes selbst. Jesus nachzufolgen ist der direkte Weg hinein in die göttliche Liebe: „Mein Vater wird ihn lieben – ich werde ihn lieben – der Heilige Geist wird gesandt.“ Gott wird sogar bei mir wohnen, in meiner Seele! 3. Vom Heiligen Geist geleitet. All das verwirklicht sich durch den Heiligen Geist, den der Vater uns sendet. Durch ihn wohnt Gott in unserer Seele. Durch ihn wissen wir aber auch hier und heute, wie wir Jesus, Gott, lieben sollen. Er wird uns an das Wort Jesu erinnern, an dem wir festhalten wollten, und wird uns helfen, es auf die konkreten Situationen unseres Alltags anzuwenden. So wird unser Leben tatsächlich vom Evangelium geprägt sein und wir werden Gottes Reich in der Welt gegenwärtig machen. Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir nachfolgen und dein Jünger sein. Ich will dich lieben, immer mehr. Lass mich wachsen in der Liebe und in der Nachfolge. Vorsatz: Sooft ich mich daran erinnere, will ich heute den Heiligen Geist bitten, mir zu zeigen, wie Jesus handeln würde, und es dann tun.
Der Friede Jesu 9. Mai 2023
Dienstag der fünften Woche der Osterzeit
P. Konstantin Ballestrem LC Joh 14,27-31a In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Herr, schenke mir deinen Frieden ins Herz. 1. Angst. Ängste und Zweifel fehlen nicht in unserem Leben. Was wird heute, was wird morgen sein? Wird noch Krieg sein, wird wieder Krieg sein? Mein Unterhalt, die Lebenskosten, Freundschaften und Beziehungen …? Jesus lädt uns ein, uns nicht zu beunruhigen und nicht zu verzagen. Er weiß wohl, dass auch seine Jünger mitten in der Welt leben und nicht selten ausreichend Anlass haben, sich zu beunruhigen und zu fürchten. Er hat aber den letzten Feind besiegt: den Tod. Er kann auch alle anderen Feinde besiegen. Und erinnern wir uns: Ein Platz bei Jesus ist schon vorbereitet. 2. Friede. Unser Herz sehnt sich nach Frieden. Nicht nur nach Waffenstillstand, oder einer Zeit, in der kein Krieg mehr oder auch nur weniger Unruhe herrscht. Im Grunde sehnen wir uns nach einem Frieden, der dauerhaft und sicher ist, frei von Bedrohung und überhaupt von der Möglichkeit, ihn wieder zu verlieren. Endgültig werden wir das erst im Himmel erreichen. Aber auch jetzt schon gibt uns Jesus Anteil an diesem Frieden: im Heiligen Geist. Die Welt kann uns solchen Frieden nicht geben. Er kommt von Gott. Er wirkt aus unserem Inneren heraus, wo Gott in uns wohnt. 3. Sieg. Selbst der „Herrscher dieser Welt“, der Teufel, soll uns nicht beunruhigen und verzagen lassen. Denn über Jesus hat er keine Macht. Wenn wir in Jesus leben und bleiben, indem wir an seinem Wort festhalten, also in der Gnade leben, kann er auch uns nichts anhaben. Jesus verspricht hier nicht ein einfaches Leben. Auch Christen müssen kämpfen und sich bewähren. Aber er verspricht Frieden, der von ihm kommt, inneren Frieden, der uns die Gewissheit gibt, dass Gott nah ist. Gespräch mit Christus: Jesus, du versprichst mir deinen besonderen Frieden. Ich sehne mich danach. Lass ihn in meiner Seele, meinem Herzen wohnen, und von dort ausstrahlen in die Welt. Vorsatz: In den Sorgen, die heute anstehen, will ich mich daran erinnern, dass Gott in meinem Herzen wohnt, und darin Frieden finden.
Weinstock und Reben 10. Mai 2023
Mittwoch der fünften Woche der Osterzeit Hl. Damian de Veuster, Priester, Ordensmann (SSCC) P. Konstantin Ballestrem LC Joh 15,1-8 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Herr, lass mich immer mehr mit dir verwachsen sein. 1. Mit Jesus verwachsen. Das Bild vom Weinstock ist vollkommen einleuchtend: Eine Rebe kann nur Frucht bringen, Trauben hervorbringen, wenn sie am Weinstock bleibt. Wenn sie abgeschnitten oder abgebrochen wird, fällt sie zu Boden, vertrocknet und muss irgendwann weggeräumt werden. Wenn sie aber am Weinstock bleibt, kann sie wunderbar reiche Frucht bringen. Das Schöne an dieser Bildrede ist zu sehen, wie innig Jesus unsere Gemeinschaft mit ihm versteht: Ganz mit ihm verwachsen, ganz eins, aus ihm herausgewachsen, eine Einheit. 2. Frucht aus Jesus. Die Rebe bringt Frucht, weil der Weinstock sie mit seinem eigenen Lebenssaft versorgt. Ohne diesen Lebenssaft kann sie es nicht. Jesus sagt: Nichts. Tatsächlich: Das Einzige, was die Rebe soll, wofür sie da ist, ist Frucht zu bringen. Tut sie das nicht, vollbringt sie nichts. Tut sie es aber, dann ist ihre Frucht auch die Frucht des Weinstocks. Ohne ihn könnte sie es nicht, aber mit ihm kann sie es. Das bedeutet, verbunden mit Jesus bringen wir wirklich Früchte des ewigen Lebens hervor. Er bewirkt sie, durch uns. Welche sind da gemeint? Früchte der christlichen Nächstenliebe, Werke der Barmherzigkeit, ein Herz wie das Herz Jesu… 3. Gottes Herrlichkeit. Wo das geschieht, wo wir Früchte bringen durch die Einheit mit Jesus, da wird das Reich Gottes gegenwärtig. Da wird „der Vater verherrlicht“. Mitten in dieser Welt. Da wird nicht der „Herrscher dieser Welt“ verherrlicht, sondern Gott, weil geschieht, was er will, was seinem Heilsplan entspricht. Gespräch mit Christus: Jesus, lass nicht zu, dass ich jemals von dir getrennt werde. Lass mich Frucht bringen. Belebe mich du mit deiner Gegenwart. Vorsatz: Ich will etwas tun, was mich enger mit Jesus verbindet: Eucharistie, Beichte, ein inniges Gebet…
Die vollkommene Freude 11. Mai 2023
Donnerstag der fünften Woche der Osterzeit
P. Konstantin Ballestrem LC Joh 15,9-11 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Herr, schenke mir deine Freude als Frucht der Liebe. 1. Frucht der Liebe. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (Röm 5,5) Liebe und Freude sind Früchte des Heiligen Geistes. Er ist die Liebe in Person und wohnt in unseren Herzen. Je mehr Raum wir ihm und seinem Wirken geben, desto mehr werden seine Früchte wachsen, reifen, in unserem Leben zum Vorschein kommen. Deshalb sagt Jesus noch einmal: „Bleibt in meiner Liebe!“ Nehmt euch selbst zurück, gebt der Liebe mehr Raum! 2. Frucht der Freude. Je mehr uns das gelingt – oder dem Heiligen Geist in uns –, desto mehr werden wir auch die Frucht der Freude erfahren. Sie folgt der Frucht der Liebe. Das ist verständlich: Wenn ich in der Liebe das habe, wonach ich mich sehne, dann freue ich mich. Es ist die Freude über den Besitz des Geliebten. Wenn wir den Heiligen Geist haben, haben wir Gott, sind eins mit ihm. Deswegen sind wir als Christen zur Freude berufen, wie die hl. Teresa von Avila sagt: „Ein Heiliger, der traurig ist, ist ein trauriger Heiliger.“ 3. Wachstum in Liebe und Freude. Jesus möchte, dass diese seine Freude in uns vollkommen wird. Hier gibt es also auch ein Wachstum. Wir können in der Liebe wachsen, also können wir auch in der Freude wachsen. Je mehr wir andere (Vor-)Lieben überwinden und die eigentliche, wahre Liebe leben, desto mehr wird sich in uns diese Freude einstellen. Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, komm und ordne mein Herz in deiner Liebe, so dass ich die Freude Jesu erfahren und weitergeben kann. Vorsatz: Heute möchte ich jemandem Freude schenken.
Maßlose Liebe 12. Mai 2023
Freitag der fünften Woche der Osterzeit Hl. Pankratius, Märtyrer Hl. Nereus und Hl. Achilleus, Märtyrer P. Konstantin Ballestrem LC Joh 15,12-17 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander! Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Komm, Heiliger Geist, entzünde in mir das Feuer deiner Liebe. 1. Königin der Tugenden. Die Liebe ist die Königin der Tugenden. Sie soll allen anderen Tugenden den Weg weisen. Was heißt das? Die Liebe sucht das Wohl des anderen. Sie lässt uns wünschen und erstreben, dass es den anderen gut geht, und versucht alles, um das zu erreichen. Sie macht, dass wir uns an die anderen verschenken. Dazu braucht es manchmal noch andere Tugenden. Zum Beispiel den Starkmut, um die eigene Faulheit zu überwinden, oder die Mäßigung, um vielleicht den eigenen Zorn zu besänftigen. Ihnen weist die Liebe den Weg: Überwinde die Widerstände, du willst dich verschenken! So soll die Liebe immer mehr zum Antrieb unseres Handelns werden. 2. Maß der Liebe. Jesus trägt uns diese Liebe auf als Kern des Christentums. Und er gibt auch das Maß an: Wir sollen einander lieben, so wie er uns geliebt hat. Wie hat er uns geliebt? Er hat sein Leben für uns gegeben. Für uns, seine Freunde. Deswegen hat der hl. Franz von Sales gesagt: „Das Maß der Liebe ist Liebe ohne Maß.“ Wir werden nie zu viel geliebt haben. Wir können aber „genug“ lieben, wenn wir uns ganz verschenken. 3. Hilfe vom Vater. Weil das nicht einfach ist, macht Jesus wieder eine Zusage: Wenn wir uns auf dieses Leben der Nachfolge einlassen, dann wird uns der Vater unter die Arme greifen. Das heißt, er wird uns nicht allein lassen beim Versuch, uns ganz zu verschenken, stets in der Liebe zu wachsen. Wir dürfen und sollen ihn darum bitten. Um alles, was wir dazu brauchen, in Jesu Namen: Er wird es uns geben. Gespräch mit Christus: Jesus, du liebst mich ohne Maß, über alle Maßen. Ich kann es kaum fassen, aber ich will mich immer mehr von dir lieben lassen, damit auch ich immer mehr Liebe geben kann. Vorsatz: Heute will ich großzügig sein und das Maß meiner Liebe vergrößern, in wenigstens einer konkreten Sache.
Treue Nachfolge 13. Mai 2023
Samstag der fünften Woche der Osterzeit Unsere Liebe Frau in Fatima P. Konstantin Ballestrem LC Joh 15,18-21 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist. Bitte: Herr, lass mich dir treu sein, auch wenn es schwer ist. 1. Die Logik der Welt. Hasst die Welt uns? Vielleicht nicht den einzelnen Jünger, aber doch die Gesamtheit der Jünger. Bzw. die verborgene Macht, den Heiligen Geist, das lebendige Gesetz der Liebe, das in uns wohnt und die Welt herausfordert, weil es sie besiegen kann. Die Logik der Liebe gegen die Logik des Egoismus. Die Welt spürt seine Macht in Jesu Jüngern, und sie hat Angst vor ihm. Jesus sieht das voraus und sagt uns, dass wir uns darüber nicht wundern sollen. Vielmehr erinnert er uns an die Quelle unserer Berufung: Gott selbst. Von ihm wird auch die Kraft kommen, mitten in dieser Welt als Christen zu bestehen. 2. Treu in allen Schwierigkeiten. Gleichzeitig heißt das: Wenn wir Christus treu bleiben, werden wir den Widerstand der Welt zu spüren bekommen. Maßstab für ein Leben nach Jesu Geboten kann also nicht der geringste Widerstand sein. Auch nicht notwendig der größte. Jedenfalls sollen wir nicht um jeden Preis ein widerstandsloses Leben suchen, sondern ein Leben in der Liebe Jesu, im Evangelium, in der Lehre der Kirche. Auch dann, wenn es mühsam ist. 3. Bei Jesus sein. Wir brauchen dabei nicht danach zu streben, größer als Jesus zu sein. Das wird uns nicht gelingen. Wir sollen aber auch nicht von der Welt etwas erwarten, was sie uns nicht zu geben hat: weltlichen Ruhm, weltliche Anerkennung, Bequemlichkeit und Reichtum. Das wird die Nachfolge uns nicht einbringen. Eher das Kreuz, das auch er getragen hat. Wir wollen da sein, wo er ist. „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh 16,33) Gespräch mit Christus: Jesus, manchmal fällt es wirklich schwer, Christ zu sein. Es ist nicht populär. Aber dein Evangelium ist die beste Nachricht, die ich geben kann. Ich will dir folgen, wohin du auch gehst, und dein Licht überall in dieser Welt verbreiten. Vorsatz: Heute will ich irgendwo konkret Zeugnis geben für meinen Glauben.
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