Tägliche Meditationen Sonntag 5. März 2023 bis Samstag 11. März 2023 Zweite Woche der Fastenzeit Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Habt keine Angst! 5. März 2023
Zweiter Fastensonntag – „Reminiscere“
Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 17,1-9 In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elíja und redeten mit Jesus. Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Noch während er redete, siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, warfen sie sich mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden außer Jesus allein. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist! Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Der hohe Berg. Ich möchte dich einladen, mit Jesus und den Jüngern auf den hohen Berg zu gehen. Nach der Überlieferung ist er der Berg Tabor, der inmitten des Flachlandes in 588 Meter Höhe herausragt. Während sie die Anstrengung unternehmen und den Berg besteigen, hatten die drei Apostel Zeit, einiges zu verarbeiten. Im vorherigen Kapitel (Mt 16,21ff) spricht Jesus von seinem bevorstehenden Leiden. Petrus wollte es nicht glauben und wies Jesus sogar noch für diese Aussagen zurecht. Jesus hingegen verurteilte Petri Mahnung, indem er Satan direkt ansprach: „Tritt hinter mich, du Satan“ (Mt 16,23). Für den doch so hitzköpfigen Petrus muss dies eine sehr harte und emotional verwirrende Ansage gewesen sein. Auch hat Jesus zuvor sehr offen über das Kreuz in seiner Nachfolge gesprochen (Mt 16,24ff). Welche Gedanken haben sich die drei über Jesu Aufforderung zur Nachfolge gemacht? 2. Das Licht. Im Lukasevangelium können wir den Grund lesen, warum Jesus die drei Apostel, Petrus, Johannes und Jakobus mit sich nahm, nämlich „um zu beten.“ (vgl. Lk 9,28) Und „während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß“ (Lk 9,29). Lukas macht ebenfalls eine Zeitangabe: „…etwa acht Tage nach diesen Worten…“(Lk 9,28). Die Worte über seinen Tod und die Worte über seine Nachfolge scheinen für die Apostel eine schwere Kost zu sein. Jesus weiß das. Er weiß auch, dass Dunkelheit die Herzen seiner Jünger umhüllen wird, wenn er selbst als Verbrecher am Kreuz hängen wird. Er, das Licht der Welt, möchte ihnen diese Gnade zuteilwerden lassen: das übernatürliche Licht, das er in sich trägt, auch mit dem menschlichen Auge zu sehen. Zum Trost, aber auch als eine jetzige Antwort auf die merkwürdigen Worte, die er acht Tage zuvor den Jüngern mitgeteilt hat. Im Gebet wird dieses Licht sichtbar. Welche Kraft und welche tiefgreifende Erfahrung es wohl für die Jünger war, Jesus so zu sehen, zeigt sich in Petri Aussage: „Herr, es ist gut, dass wir hier sind.“ 3. Die Stimme. „Noch während er redete, siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie …“. Wie hat so eine leuchtende Wolke ausgeschaut? Es war keine gewöhnliche Regenwolke. Alles schien in diesem göttlichen Licht zu leuchten. Wie kann diese leuchtende Wolke die Apostel überschatten? Kann es nicht schon eine Andeutung auf die bevorstehende Prüfung sein, den Schmerz und die Nacht, die das Herz vieler in der Todesnacht Jesu ergreifen wird? Wie hat die Stimme geklungen, die aus dieser Wolke kam. Herrisch? Sanft? – Unabhängig vom Ton, ist diese Stimme den Aposteln wortwörtlich durch Mark und Bein gegangen, denn sie warfen „sich mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr.“ Gottes Stimme ist überwältigend, kraftvoll, majestätisch und lebenspendend. Niemand kann sie so einfach hören, ohne sich zu fürchten, wie Mose und das Volk Israel am Berg Horeb (vgl. Ex 20,18ff). Die Apostel erlebten ähnliches. Es gibt nur ein Unterschied. „Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht!“ Gott selbst erniedrigt sich, berührt den Menschen und tröstet ihn: hab keine Angst. Lass dich von ihm berühren. Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich in die Stille hineinhorchen, um deine Stimme zu hören und jegliche Ängste, die mich bedrücken, Dunkelheit, die mich ergriffen hat, mit deinem Licht zu besiegen. Sprich zu mir und präge das tief in mein Herz: dass ich dein geliebtes Kind bin. Vorsatz: Wenn es dir hilft, das Gebet mit einem Lied zu beenden, möchte ich dir folgendes Lied vorschlagen: „Let there be Light“ : https://www.youtube.com/watch?v=Q7JsK50NGaA Der deutsche Text: https://hillsong.com/lyrics/de/es-werde-licht/ Möge Gott dich mit seinem Licht erfüllen. Vielleicht kannst du ihn besonders dorthin einladen, wo du Dunkelheit und Traurigkeit spürst.
Die Lehren Jesu 6. März 2023
Montag der zweiten Woche der Fastenzeit Hl. Fridolin von Säckingen, Mönch, Glaubensbote Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 6,36-38 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden. Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Seid barmherzig. Was heißt barmherzig sein? Barmherzigkeit macht nur Sinn, wenn Gerechtigkeit existiert. Der Evangelist Johannes bezeichnet jemanden dann als gerecht, wenn er nach dem Gesetz lebt, somit nicht sündigt. (vgl. 1. Joh 3,4ff) In der Zeit Jesu aber haben viele Pharisäer und Schriftgelehrten, sowie das allgemeine Judentum einen eigenen Rahmen für Gerechtigkeit aufgebaut: „Denn da sie Gottes Gerechtigkeit nicht erkannten und ihre eigene aufzurichten trachteten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.“ (Röm 10,3). Für jedes Vergehen gab es Tieropfer oder andere Rituale der Reinigung. Für die größten Vergehen die Steinigung. Es zeigt auf einer Seite, wie schwerwiegend die Sünde ist, offenbart jedoch nicht die vollkommene Absicht Gottes. Gottes Gerechtigkeit zielt nicht auf Bestrafung oder auf reine Gesetzesbefolgung ab: Das Gesetz lässt uns erkennen, dass wir Sünder sind. Es gibt also niemanden, der sich selbst erlösen kann. Darin besteht der erste Schritt der Barmherzigkeit Gottes: Ich brauche einen Erlöser und ich habe einen Erlöser: Jesus Christus. Und Jesus ruft dich auf, so barmherzig zu sein wie der Vater. Wie barmherzig ist mein Vater? Er verzeiht. Er ist geduldig, gütig, er lässt sich nicht zum Zorn reizen. Er erträgt alles. Lese 1. Korinther 13, das Lied der Liebe. 2. Verurteilt nicht. Diese Barmherzigkeit drückt sich in den nächsten Lehransätzen Jesu aus: nicht zu richten oder zu verurteilen und die Schuld zu erlassen. „Denn indem du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du verübst ja dasselbe, was du richtest“ (Röm 2,1) Wie Jesus geht auch Paulus hart ins Gericht, wenn jemand den anderen richtet. Natürlich geht es in erster Linie nicht um die öffentliche Instanz eines Richters, wie wir sie kennen. Sondern es geht um eine Herzenshaltung, den Splitter, den ich im Auge meines Nachbarn sehe. (vgl. Mt 7,3). Geh ich hart ins Gericht mit meinen Mitmenschen? Mit mir selbst? Fühle ich mich oft von anderen verurteilt? Höre in dein Herz und lass Jesus dir das immer wieder sagen: Auch ich verurteile dich nicht (Joh 8,10). Geh in die Vergebung. Lass dich von Jesus berühren, so dass seine Vergebung dich zu einem neuen Menschen machen. Und folge auch seine Aufforderung: „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8,11) 3. Gebt. „In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken.“ Jesus verspricht uns, dass er uns reichlich beschenken wird. Es ist eine Zusicherung, eine Verheißung. Wenn du die Evangelien liest, kannst du viele solche Verheißungen finden. Die Seligpreisungen, zum Beispiel, sind hoffnungsvolle Verheißungen. Oder in Johannes 14,3 verspricht Jesus wiederzukommen, wenn er uns eine Wohnung vorbereitet hat. Glaube ich daran? Wiederhole immer wieder: Jesus ich vertraue auf dich, ich traue dir zu, mich zu überraschen und mich reichlich zu beschenken. Je mehr ich Jesus vertrauen kann, desto großherziger werde ich selbst sein können. Gespräch mit Christus: Jesus, danke dir, für diese Worte der Klarheit. Auch wenn ich als sündiger Mensch immer wieder falle und bekennen muss, dass ich sehr schnell mit anderen und mit mir selbst, ja auch mit dir, ins Gericht gehe, vertraue ich auf deine Barmherzigkeit. Verzeih mir und erlöse mich von dem Bösen, von allem Dunkeln und Hässlichen in meinem Herzen. Lass mich das Schöne und Gute sehen, all das, was du mir versprochen hast. Ich vertraue auf dich, Jesus. Vorsatz: Ich möchte dich auch diesmal einladen, dein Gebet mit einem Lied entweder zu beenden oder anzufangen: Ave-Maria, von Philip Stopford https://www.youtube.com/watch?v=ZDY6FzwaIp8 Bitte Maria, dich an die Hand zu nehmen, um Jesus mehr zu vertrauen. Lass dich so durch Maria von Jesus berühren. Und zum Abschluss, möchte ich dich einladen, deine Zweifel aufzuschreiben und diese vielleicht mit einem Seelsorger zu besprechen.
Die Sünde 7. März 2023
Dienstag der zweiten Woche der Fastenzeit Hl. Perpetua und Felizitas, Märtyrinnen Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 23,1-12 In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Moses gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selbst aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi – Meister – nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Die Pharisäer und Jesus. In dieser Woche beschäftigt sich die Liturgie sehr oft mit den Pharisäern, den Schriftgelehrten und den Hohepriestern. Im heutigen Evangelium geht Jesus sehr scharf mit den Pharisäern ins Gericht. Wir werden wieder und immer wieder sehen, wie die Hartherzigkeit dieser Menschen Jesus herausfordert. An dieser Stelle erklärt Jesus den Jüngern, warum er mit den Pharisäern und Schriftgelehrten so hart ins Gericht geht. Er möchte nicht, dass wir uns nach dem richten, was sie tun. Zunächst, weil sie selber nur reden und sich nicht danach richten. Außerdem bürden die Pharisäer den Menschen schwere Lasten auf, rühren selbst aber keinen Finger. Sie möchten auf Ehrenplätze sitzen und „Meister“ genannt werden, unabhängig, ob sie es verdienen oder nicht. Nach dieser Evangelienstelle folgen die berühmten „Wehe-Rufe“ Jesu. Es sind für die Betroffenen sehr schwer verdauliche Aussagen. 2. Barmherziger Jesus? Ist es an dieser Stelle nicht schwer, Jesus als den barmherzigen und gütigen Gott zu erkennen? Und trotzdem wurden diese Aussagen in die „Frohe Botschaft“ miteingebracht, weil sie Gottes Barmherzigkeit genau dort verdeutlicht, wo ihr entgegengehandelt wird. Zunächst zeigen uns die Pharisäer und Schriftgelehrten, was Sünde mit uns macht. Welche Auswirkungen hat denn Sünde? Sünde verhärtet das Herz und lässt das Feuer der Liebe erlöschen. Sünde ist etwas Schreckliches. Sünde lässt an sich selbst denken. Wenn ich gesündigt habe, dann verliere ich den Zugang zu meiner Identität als geliebtes Kind. Ich stelle mich über Gott und tue so, als brauchte ich Gott nicht. Allein werde ich es nie schaffen, hier herauszukommen. Mein Herz braucht einen Erlöser. Um aber Jesus als meinen Erlöser in mein Herz eintreten zu lassen, muss ich erkennen, dass ich sündige und dass ich einen Erlöser brauche. Jesus geht mit der Sünde hart ins Gericht, nicht aber mit dem Menschen oder Pharisäer. Durch die klaren Worte möchte Jesus die Herzen der Pharisäer und Schriftgelehrten berühren, damit sie erkennen, dass sie auf dem Holzweg sind. Wird Jesus sie aufnehmen, wenn sie erkennen, dass sie stolz und egoistisch gehandelt haben? Ja, er wird es. Siebenundsiebzigmal! (vgl. Mt 18,21ff). 3. Gewissenserforschung. In der katholischen Tradition gibt es die Gewissenserforschung. Sie kann uns helfen, zur Besinnung zu kommen und zu sehen: Wo hat Dunkelheit mein Herz im Griff? Wo ist mein Herz erkaltet und wo brauche ich Erlösung? Wo bedarf ich der Bekehrung? In dieser Zeit des Gebets möchte ich dich einladen, die Stille zu nutzen, um in dich zu gehen und dein Gewissen zu erforschen. Wo bin ich in den letzten Tagen Gott begegnet? Gibt es irgendetwas, was mich gerade hindert, die Güte Gottes zu sehen? Fühle ich mich schuldig? Schäme ich mich? Bitte Jesus, dorthin zu kommen, wo es dunkel ist. Ich möchte dich einladen, deine Augen zu schließen, dir vorzustellen, wo Jesus gerade in dem Raum, in dem du bist, ist. Sitzt er, steht er hinter dir und neben dir. Wo schaut er hin und wie schaut er? Gespräch mit Christus: Jesus, komm dorthin, wo ich mich schäme, wo ich mich schuldig fühle, wo ich Angst habe, dass es ins Licht kommt. Ich brauche dich und deine Barmherzigkeit. Hab Erbarmen! Ich weiß und glaube fest daran, dass du mich immer wieder in die Arme nimmst. Vorsatz: Vielleicht möchtest du dir vornehmen, beichten zu gehen.
Lösegeld 8. März 2023
Mittwoch der zweiten Woche der Fastenzeit Hl. Johannes von Gott, Ordensgründer (Barmherzige Brüder) Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 20,17-28 In jener Zeit, als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten Tag wird er auferstehen. Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Kontext. Es ist der letzte Aufstieg nach Jerusalem. Jesus geht mit allen seinen Jüngern dorthin. Drei Jahre lang hat er gepredigt, geheilt und Dämonen ausgetrieben. Große Scharen von Menschen suchten ihn auf. Wir erinnern uns an die Speisung der Fünftausend und andere Momente, in denen von den Scharen die Rede ist. Auch dieses Mal sind viele mit ihm unterwegs nach Jerusalem. Wenn er dort ankommt, wird er die Händler aus dem Tempel vertreiben (vgl. Mt 21, 12) und viele Gleichnisse erzählen und erklären. Er wird auch oft von den Pharisäern und Schriftgelehrten herausgefordert. Es ist eine sehr schwierige Konfrontation, die Jesus Klartext reden lässt. Es folgen die Tage in Betanien, wo eine Frau Jesu Füße salben wird (vgl. Mt 26,6ff). Nun, auf dem Weg nach Jerusalem, nimmt Jesus die 12 Apostel zur Seite und erklärt ihnen, was geschehen wird. Es ist die dritte Ankündigung und Prophezeiung. Und dieses Mal ist er sehr deutlich. 2. Jesus sagt seinen Tod voraus. Deutlicher als in den Worten dieses Evangeliums kann Jesus nicht mehr werden. Er spricht von Auslieferung, also davon, dass jemand ihn verraten wird. Auch sagt er voraus, dass er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt werden wird. Vor allem auf dem Weg in Richtung Jerusalem sah man für gewöhnlich Verbrecher am Kreuz hängen. Diese grausame Art der Todesstrafe sollte das Volk abschrecken, der Besatzungsmacht Widerstand zu leisten. Jesus davon sprechen zu hören, war für die Apostel verwirrend und wohl überhaupt nicht begreiflich. Kannst du dir vorstellen, wie Petrus oder Johannes reagiert haben? Wie haben sie auf Jesus geschaut? Und wie reagierten sie wohl auf die Aussage über die Auferstehung? Wir hören diese Wörter und denken uns schon gar nichts mehr dabei. Das Wort Auferstehung ist für uns zum Alltagswort geworden. In jener Zeit war seine Bedeutung noch sehr umstritten. Aber ist Jesu Offenbarung über seinen Tod nicht auch ein Ausdruck der Barmherzigkeit? Er versuchte, ihnen dadurch Trost und Hoffnung zu geben. Wenn alles geschehen sein würde, würden sie sich nach seiner Auferstehung daran erinnern und erkennen, dass er den Tod besiegt hat. 3. Die Mutter von Johannes und Jakobus. Kann es vielleicht sein, dass es die Söhne selbst waren, die ihre Mutter zu Jesus vorgeschickt haben? Sie haben nichts von dem verstanden, was er gesagt hatte. Jesus muss wohl vorher mit solch einer Macht und Kraft über die bevorstehenden Geschehnisse gesprochen haben, dass Jakobus und Johannes auch teilhaben wollten. Und wie hat Jesus auf die Bitte ihrer Mutter reagiert? Er spricht direkt Johannes und Jakobus an und fragt sie, ob sie den Kelch trinken können, den er trinkt. Die Antwort der beiden überrascht, doch Jesus bestätigt sie. Aber die Plätze, die sie erbeten, verteilt nicht er, sondern der Vater im Himmel. Wiederum möchte ich dich einladen, die Augen zu schließen und dir vorzustellen, wo Jesus gerade steht. Wo stehst du in der Gruppe? Was fühlst du? Versuche die Stimme Jesu zu hören: „sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“. Was macht es mit dir? Jesus ist dein Lösegeld. Er löst dich. Gespräch mit Christus: Jesus, mein Erlöser. Ich brauche diese Erlösung. Hilf mir, alles in meinem Leben in deinem Namen anzunehmen. Lebe in mir. Erlöse mich. Vorsatz: Vielleicht kann ich heute jemandem, auf den ich eifersüchtig bin, etwas Gutes tun.
Meine Sünden 9. März 2023
Donnerstag der zweiten Woche der Fastenzeit Hl. Bruno von Querfurt, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer Hl. Franziska von Rom, Witwe, Ordensgründerin der Benediktineroblatinnen Hl. Dominikus Savio Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 16,19-31 In jener Zeit sprach Jesus: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Kontext. Die Geschichte von Lazarus, die Jesus besonders den Pharisäern erzählt, kommt nach der Erzählung vom verlorenen Sohn und der des untreuen, aber klugen Verwalters. Lukas vermerkt, dass die Pharisäer geldgierig waren und Jesus verspotteten. (Lukas 16,14). Es ist schon schwer zu verstehen, dass nach so einer schönen Geschichte wie der vom verlorenen Sohn, die Gott in seiner Fülle als barmherzigen und gütigen Vater offenbart, die Pharisäer Jesus gegenüber hartherzig sind. Immer wieder zeigt es sich in den Evangelien, wie irdischer Reichtum, das Herz verschließt (siehe reicher Jüngling: Mt 19,16ff). Kann ich selbst sagen, dass ich von jeglicher Gier frei bin? Habe ich jemals versucht, für eine Weile nur mit dem Notwendigsten auszukommen? Materieller Verzicht kann schmerzhaft sein. Er kann uns aber auch zeigen, wo unser Herz verankert ist. Lassen wir uns jetzt auf Jesu Erzählungen ein. 2. Lazarus und der reiche Mann. Da ist zunächst Lazarus. Er wird der Arme genannt. Schauen wir auf ihn: Lazarus liegt vor der Tür. Er steht nicht oder sitzt nicht. Er liegt dort. Er ist übersät mit eitrigen Geschwüren. Er ist wohl kaum gekleidet, oder wenn, dann hängt seine Kleidung nur in Fetzen über seinem Körper, denn Hunde lecken an seinen Geschwüren. Was spürst du? Den Schmerz dieser Geschwüre. Vielleicht spürst du Mitleid oder auch Ekel. Es bewegt dich entweder weiter hinzuschauen oder wegzuschauen. Was riechst du? Einen modrigen Geruch, von verfaultem Fleisch. Er vermischt sich mit dem feinen Duft, der aus dem Haus kommt. Wohlriechender Duft von feinen Stoffen, lieblichen Düften der Salben. Was hörst du? Wohl ein leises Wimmern des armen Lazarus. Das Schmatzen der Hunde. Es ist schon nicht mehr auszuhalten. Wahrscheinlich willst du dem allem ein Ende setzen. Dann hörst du Schritte und ein Lachen. Der reiche Mann tritt aus dem Haus mit seinen Freunden, und tritt über Lazarus hinweg, verscheucht die Hunde und geht seines Weges. Szenenwechsel. Du hörst und siehst und spürst das gleiche, nur ist es genau andersrum. Werde ich bestraft, wenn ich in „Freude lebe“, wie der reiche Mann? Muss ich auf Erden wie Lazarus leiden, um im Himmel getröstet zu werden? 3. Jesus. Jesus hat von seinem Vater erzählt. Dann hat er das Gleichnis vom klugen Verwalter vorgetragen. Schließlich werden die Pharisäer als geldgierig beschrieben. Dann erst erzählt Jesus diese Geschichte. Hält Jesus den Pharisäern nicht einen Spiegel vor, um sie aufzurütteln und ihnen zu zeigen, warum sie hartherzig geworden sind? Jesus möchte uns vielleicht auf drastische Weise die Schwere der Sünde vermitteln, die Endgültigkeit, die eine nicht bereute Todsünde hat: „Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.“ – Ist er aber nicht vielmehr wie der Vater, der darauf wartet, bis der Sohn zurückkommt? Es ist nie zu spät, umzukehren, den anderen und mir selbst gegenüber barmherzig zu sein. Weil ich einen Erlöser habe. Ist es nicht Jesus selbst, der sich bald zu Lazarus hinunterbeugt, seine Geschwüre verbindet und ihn heilt, damit wir Reiche ein Einsehen haben? Jesus selbst ist es, der das Blatt der Geschichte wenden wird. Er hat uns die Tür zum Vater geöffnet. Er hat uns von aller Sünde erlöst und wird uns vollends erlösen. Er selbst wird mir ein Herz aus Fleisch geben (vgl. Ezechiel 36,26). Gespräch mit Christus: Jesus, ich brauche einen Erlöser. Bitte komm, berühre mich, heile mich und erlöse mich von all der Härte meines Herzens. Gib mir ein Herz aus Fleisch, gib mir einen neuen Geist. Danke, mein Erlöser! Vorsatz: Auch dieses Mal möchte ich dich einladen, mit einem Lied dein Gebet zu beenden: „Näher an dein Herz“ https://www.youtube.com/watch?v=q9r1-9goUjY Vielleicht kannst du dir nach dem Lied einen kurzen Moment lang vorstellen, wie Jesus sich vor dir hinkniet und auf dich schaut.
Der Eckstein 10. März 2023
Freitag der zweiten Woche der Fastenzeit
Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 21,33-43.45-46 In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt. Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. Sie hätten ihn gern verhaften lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten. Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Kontext. Jesus war in Jerusalem. Er lehrte im Tempel. Der Tempel war das Allerheiligste für die Juden. In Vers 23 heißt es: „Als er in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohepriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: In welcher Vollmacht tust du das und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?“ Die Rolle der Hohepriester wird im Alten Testament beschrieben. Aaron wird von Gott durch Mose zum Priester gesalbt. Gott gibt klare Anweisung, wie die Weihe stattfinden soll. (siehe Ex 29). Die Rolle wird dort klar beschrieben: Sie sollen Opfer bringen und durch sie wird Gott sich offenbaren (Ex 29,44ff). Die Hohepriester bekamen also ein wichtiges Amt im Volk Israel. Sie wurden zu einer Autorität, durch die Gott sich offenbart. Aber auch sie waren Menschen. Sehr oft werden sie von Jesus selbst wegen ihrer Hartherzigkeit gerügt. Diese nun kommen zu Jesus und zweifeln an seiner Autorität, hier zu lehren. Jesus kommt doch aus Nazaret und ist Sohn eines Zimmermanns und nicht von priesterlichem Stamm! 2. Der Gutsbesitzer und sein Sohn. Trotz ihrer Engstirnigkeit versucht es Jesus immer wieder mit ihnen, diesmal mit einem anderen Gleichnis. Da ist der Gutsbesitzer, der eine Kelter ausbaut. Natürlich spricht Jesus hier von seinem Vater. Sein Vater ruft das Volk Israel aus Ägypten, bringt es zum verheißenen Land und übergibt den Winzern, also den Hohepriestern, den Weinberg. Die Knechte, die der Gutsbesitzer schickt, die Propheten, werden von den Hohepriestern nicht beachtet. Zuletzt kommt der Sohn: Jesus. Er selbst wird, wie in diesem Gleichnis, zum Tode verurteilt. „Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben.“ Die Hartherzigkeit dieser Hohepriester und der Ältesten rührt daher, dass sie ihre Macht genießen. Sie wollen wie Gott sein. Sie wollen ihr Amt behalten. Ist dies nicht die Versuchung, mit der Satan, die Schlange, Eva verführt hat? „Ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, …“ (Gen 3,44ff). 3. Der Eckstein. Jesus fragt die Hohepriester, was der Gutsbesitzer wohl mit dem Winzer machen wird, nachdem er seinen Sohn verloren hat. Die Hohepriester antworten: „Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten …“ Sie erkennen wohl das Unrecht und die Hartherzigkeit. Sie antworten aber dennoch genau damit. Was sagt Jesus? „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?“ Jesus spricht von sich selbst. Er, der Stein, der wohl in den Augen der Hohepriester unbrauchbar ist, mehr noch, störend und wertlos, wird zum wichtigsten Stein. Petrus spricht später in der Apostelgeschichte von Jesus als dem Stein. „Und in keinem anderen ist das Heil zu finden (Apg 4,11). Gespräch mit Christus: Jesus, ich komme zu dir als sündiger Mensch. Ich bereue aufrichtig meine Sünden. Ich will nicht fallen und doch passiert es mir immer wieder. Oft unbewusst, schwach, manchmal bewusst oder bösartig. Erlöse mich vom Bösen. Schenke mir ein aufrichtiges Herz, lege deine heilende Hand darüber und vertreibe die Dunkelheit, die das Böse in mein Herz gelegt hat. Ich will umkehren und ich will dir in mein Leben und meine Seele Einlass gewähren. Nimm mich ganz und gar in Besitz. Vorsatz: Vielleicht möchtest du mit einem Seelsorger über das sprechen, was dich belastet oder bewegt.
Die schönste Geschichte aller Zeiten 11. März 2023
Samstag der zweiten Woche der Fastenzeit
Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 15,1-3.11-32 In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Einführendes Gebet: Jesus, öffne mein Herz und meine Seele für dein göttliches Licht, so dass ich dich im Glauben erkenne. Bitte: Berühre mich, mein Jesus. 1. Kontext. Und wieder geht es um Pharisäer und Schriftgelehrte, also um jene Menschen, die die höchsten Ämter im Judentum innehalten. Wieder können wir die Hartherzigkeit und Engstirnigkeit dieser Menschen erkennen. Jesus pflegte vor allem Umgang mit den „verlorenen Schafen“ (vgl. Mt 15,24). Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Er ist gekommen, die Sünder zu Gott zu berufen (vgl. Mk 2,17). Die Gelehrten aber schauen mit Verachtung auf diese Menschen, weil sie bekanntermaßen Sünder sind. Selbst aber können sie nicht erkennen, dass sie auch nicht frei von Sünde sind. Sie horchen gar nicht in ihr eigenes Herz hinein, um die eigenen Sünden zu erkennen. Es ist einfacher, auf andere zu schauen: „Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.“ Sie meinen, sie hätten ein Anrecht auf Empörung, wie wir vielleicht öfter in unserem eigenen Leben. Gehe ich in mich und ist es mir möglich, demütig zu erkennen, dass ich Fehler begehe? Kann ich meine Hand ausstrecken, um Jesus und die betroffenen Menschen um Verzeihung zu bitten? Und dann sehe ich Jesus, wie er mich anschaut und mir die schönste Geschichte aller Zeiten erzählt. 2. Lasst uns in die Szene hineingehen. Ich möchte dich jetzt einladen, dir diese schönste Geschichte aller Zeiten mit allen fünf Sinnen vorzustellen, zu erspüren und zu erfahren. Versuche eine bequeme Haltung einzunehmen und dich ganz auf die Betrachtung einzulassen. Lese langsam die Meditationseinleitung. Halte dich dort auf, wo es der Heilige Geist von dir möchte. Atme ruhig und tief ein und aus. Mache sehr langsam das Kreuzzeichen. Im Namen Jesu tauche tief in seine Liebe ein. Was siehst du? Die Sonne steht tief am Horizont. Dort steht ein Landhaus, inmitten einer hügeligen Landschaft. Die Haustür öffnet sich und ein stattlicher Mann tritt hervor. In seinen Gesichtszügen liegt ein Hauch von Traurigkeit, ja fast schon eine Ohnmacht. Er schaut in die Ferne. Es kommt dir vor, als ob er auf jemanden wartet. Was siehst du noch, wenn du diesen Mann anschaust? Siehst du seinen ältesten Sohn irgendwo? Wo stehst du in dieser Szene? Wenn es dir hilft, kannst du zur Betrachtung im Hintergrund instrumentale Musik laufen lassen. Folgende Links können dabei helfen: https://www.youtube.com/watch?v=Xx1MjhzKcYw&t=1319s https://www.youtube.com/watch?v=cwBTj0vWG4s https://www.youtube.com/watch?v=53PEN4fHiNo 3. Etwas später. Was höre ich? Vielleicht die Schweine, die Hühner. Vielleicht die schöne Abendstille mit leichtem Vogelgezwitscher. In der Ferne hörst du schlürfende Schritte. Ein Mann mit sehr dreckigen, zerfetzten Kleidern, geht auf der staubigen Straße hinauf zum Landhaus. Ein Freudenschrei geht durch die Stille. Was fühle und spüre ich? Vielleicht hast du die Traurigkeit, die Einsamkeit gespürt, die sich gerade in eine hoffnungsvolle Freude verwandelt. Vielleicht spürst du aber die Scham, die Schuld, eine Dunkelheit. „Ich bin es nicht mehr wert“. Ich bin doch nicht mehr Gottes Kind. Alles um mich herum ist so dunkel. Ich habe viel zu viel gesündigt. Vielleicht kannst du in diesem Moment die Umarmung spüren. Ich möchte dich einladen, in dieser Umarmung zu verweilen. Kannst du dir vorstellen, wie Gott Vater dich umarmt? Gespräch mit Christus: Vater unser, der du bist im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Erlöse mich. Erlöse mich. Erlöse mich. Vorsatz: Vielleicht kannst du dir aufschreiben, was dich am meisten in dieser Meditation und den anderen Meditationen der Tage davor berührt hat. Kannst du sagen, dass dich Jesus berührt hat?
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