Tägliche Meditationen Sonntag 5. Februar 2023 bis Samstag 11. Februar 2023 Fünfte Woche im Jahreskreis Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Das Salz und das Licht 5. Februar 2023
Fünfter Sonntag im Jahreskreis Hl. Agatha, Jungfrau, Märtyrin Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 5,13-16 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen. Einführendes Gebet: Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir (Psalm 63). Hilf mir, dich zu suchen und dich zu finden. Schenke mir deinen Heiligen Geist, lehre mich, dir im Gebet zu begegnen und mich von dir verwandeln zu lassen. Bitte: Gib mir die Gnade, besser zu verstehen, wie ich in dir Salz der Erde und Licht der Welt sein soll. 1. Salz der Erde. Jesus spricht zu seinen Jüngern und auch ich darf mich angesprochen wissen. Auch zu mir sagt er heute: Du bist das Salz der Erde. Was kann das bedeuten? Das Salz ist einfach, man braucht nicht viel davon, aber es ist sehr nützlich: Es gibt zum Beispiel der Speise mehr Geschmack. Ich als Christ habe eine Rolle zu spielen, etwas beizutragen, wo auch immer ich bin. Vielleicht Freude, Nächstenliebe, Vergebung, Gerechtigkeit, Geduld, Hoffnung… Habe ich einmal darüber nachgedacht? Habe ich sogar Erfahrungen gemacht, bei denen mir das klar und ersichtlich wurde? 2. Licht der Welt. Ein zweites Bild, das Jesus für uns verwendet, ist das Licht. Das Licht hilft den Menschen, klar zu sehen, besser unterscheiden zu können, mit Sicherheit zum Ziel zu schreiten. Auch wenn unsere Gesellschaft scheinbar immer weniger von Gott weiß, hat das christliche Menschenbild immer noch die Kraft, den Menschen ihre wahre Identität zu zeigen. Ein authentischer Christ ist ein authentischer Mensch. Wenn ich authentisch lebe, helfe ich dadurch schon vielen anderen Menschen. 3. Geschmack und Ausstrahlung bewahren. Als Christen haben wir von Gott so viel bekommen, dass wir andere beschenken können, sogar einfach mit unserem Dasein. Unsere Aufgabe ist es, diesen Schatz zu bewahren und zugänglich zu machen. Wir Christen sind in der heutigen Welt eine Minderheit und manchmal kann es schwerfallen, Zeugnis zu geben. Jesus möchte uns heute ermutigen: Wir sollen die Werte, für die wir einstehen, nicht verlieren und uns nicht verstecken. Die Welt braucht das Salz und das Licht Gottes. Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du auch durch mich dich in diese Welt ausstrahlen möchtest. Ich vertraue auf dich. Schenke mir bitte die Weisheit und die Kraft, in dieser Welt als dein Jünger zu leben. Vorsatz: Wenn ich heute beim Essen das Salz benutze, möchte ich mich noch einmal an diese Meditation erinnern und mich fragen: Wie kann ich heute Salz für meine Umgebung sein kann?
Jesus berühren 6. Februar 2023
Montag der fünften Woche im Jahreskreis Hl. Paul Miki und Gefährten, Märtyrer Gedenktag Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 6,53-56 In jener Zeit fuhren Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu, kamen nach Gennesaret und legten dort an. Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sofort. Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Tragbahren zu ihm, sobald sie hörten, wo er war. Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. Einführendes Gebet: Heiliger Geist, schenke mir dein Licht und deine Kraft, so dass ich mich in diesem Moment ganz öffnen kann. Herr, ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und ich möchte dich über alles lieben. Ich sehne mich danach, dir in diesem Gebet zu begegnen. Bitte: Herr schenk mir die Gnade, mich mehr nach dir zu sehnen. 1. Die Menschen eilten zu Jesus. Ich kann diese Stelle noch einmal langsam lesen und versuchen, mir die Szene so lebendig wie möglich vorzustellen: z.B. die Aufregung unter den Menschen, wenn sie von jemandem erfahren, dass Jesus auf dem Weg zum Dorf ist; die Eile, mit der die Menschen durch die Straße gehen, Jesus entgegen; die Hoffnung, mit der eine Mutter ihr krankes Kind in Armen trägt; die Entschiedenheit von vier Jungs, die ihren gelähmten Freund auf die Straße bringen. Wer könnte noch dabei sein? Wie fühlen diese Menschen sich? Was sagen sie? Wo schauen sie hin? Was tun sie, wenn Jesus vorbeikommt? 2. Jesus heilt. In einem zweiten Schritt kann ich Jesus betrachten. Was fühlt und denkt er, wenn er diese Menschen sieht, ihren Glauben und ihre Hoffnung? Sehr wahrscheinlich ist er auch tief bewegt und widmet jedem Einzelnen einen tiefen Blick, ein herzliches Wort. Gleichzeitig heilt er jeden, der ihn berührt. Jesus ist Emmanuel – Gott mit uns, menschgewordenes Wort Gottes. Aus Liebe zu uns hat er sich berührbar gemacht. Wenn wir es wollen, dürfen wir mit ihm in engen und heilenden Kontakt kommen. 3. Welche Sehnsucht ist in mir? Das Evangelium betont diese Bewegung der Menschen zu Jesus und ihre Sehnsucht, Jesus zu berühren. Das bezeugt ihren Wunsch, Gott zu begegnen, sich von ihm helfen lassen. Vielleicht gab es auch einige Menschen in diesem Dorf, die zu Hause geblieben sind, die kein Interesse hatten, Jesus zu begegnen. Gott sehnt sich nach einer Freundschaft mit uns, er möchte der Heiland jedes Menschen sein, aber er lässt uns auch immer in Freiheit. Was geschieht gerade in meinem Herzen? Ist die Sehnsucht nach Gott in mir lebendig, oder ist sie durch einigen Sorgen oder Beschäftigungen eher schwach geworden? Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du nie aufhörst, mich zu lieben und dich nach meiner Freundschaft zu sehnen. Bitte, belebe, stärke meine Sehnsucht nach dir und meinen Glauben an dich! Ich brauche dich in meinem Leben. Vorsatz: Ich möchte mehrere Male am Tag Jesus einfach um Hilfe bitten.
Gott von Herzen ehren 7. Februar 2023
Dienstag der fünften Woche im Jahreskreis
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 7,1-13 In jener Zeit hielten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung. Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden. Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, dass einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen. Einführendes Gebet: Mein Jesus, es ist ein Geschenk, mit dir sprechen zu dürfen. Es ist ein Geschenk, diese stille Zeit zu haben, in deiner Gegenwart, unter deinem liebenden Blick. Du öffnest mir dein Herz und möchtest, dass ich dir mein Herz öffne. Schenke mir deinen Heiligen Geist, dass er mich in diesem Gebet begleite. Mach mich aufmerksam auf dein Wort und fügsam für das, was du mich lehren möchtest. Bitte: Schenke mir die Gnade, den Stand meiner Beziehung zu dir mit großer Ehrlichkeit wahrzunehmen und sie authentisch zu leben. 1. Zwischen den Zeilen lesen. Jesus reagiert mit einer sehr ausführlichen Antwort auf eine Frage, die für uns vielleicht nicht so bedeutsam klingt: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Aber wenn wir den Kontext anschauen, können wir das besser verstehen: Jesus und seine Jünger befinden sich gerade unter minuziöser und nicht besonders wohlwollender Beobachtung seitens der theologischen Elite der Zeit – der Schriftgelehrten und Pharisäer. Ihre Frage ist eher eine Anklage oder sogar ein öffentliches Urteil: Du verachtest die Traditionen der Väter und hier können alle einen klaren Beweis dafür sehen. Wir können uns vorstellen, dass Jesus und seine Jünger sich gerade unter vielen Menschen befanden und dass in diesem Moment alle still geworden sind und gespannt darauf warteten, wie Jesus reagiert. 2. In den Herzen lesen. An einer anderen Stelle heißt es, dass Jesus genau wusste, was im Menschen war (Joh 2,25). Ihre Herzen waren für ihn ein offenes Buch. Jesus wollte sich also weniger verteidigen, als diese von Heuchelei und Stolz infizierte Herzen heilen – sie zur Bekehrung und zu einer authentischen Religiosität einladen. Wegen ihrer Herzenshärte musste er dafür auch harte Worte wählen. Jesus greift wie ein guter Arzt ein, der seinen Patienten mit einem chirurgischen Eingriff verletzen muss, um einen bösartigen Tumor zu entfernen. Sind die Herzen bereit, sich heilen zu lassen? 3. Mit den Lippen oder mit dem Herzen. Wir sind dazu geschaffen, um Gott zu ehren und in Beziehung mit ihm zu leben. Jesus erinnert uns heute daran, dass es nicht genügt, Gebete zu sprechen oder theologische Diskussionen zu führen. Das Herz bestimmt, was wir sind, mit unseren Gedanken, Worten, Gefühlen und Taten. Gott in unserem Herzen zu verehren, bedeutet, unser ganzes Leben mit ihm zu gestalten. Was sagt das mir? Gespräch mit Christus: Jesus, es ist überraschend, immer wieder von dir auch einmal harte Worte zu hören. Aber ich weiß, dass sie aus Liebe kommen und Heilung bringen wollen. Hilf mir, sie so zu hören, wie sie gemeint sind. Hilf mir, in allem, was mir geschieht, deine Einladung für mich herauszuhören, zu lernen und wachsen. Vorsatz: Wenn ich heute eine kritische Rückmeldung bekomme, werde ich mich besinnen und nachdenken, ob Gott mir damit etwas sagen möchte.
Was reine Hände mit einem reinen Herz zu tun haben 8. Februar 2023
Mittwoch der fünften Woche im Jahreskreis Hl. Hieronymus Ämiliani, Ordensgründer Hl. Josefine Bakhita, Ordensfrau Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 7,14-23 In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein. Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein. Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich glaube, dass du hier bist, dass du mich liebst und dass du mit mir und durch mich viele Menschen lieben möchtest. Danke, dass du uns deinen Sohn gesandt hast, um uns den Weg zu dir zu zeigen. Ich möchte dir in diesem Gebet begegnen, dein Wort hören, näher zu dir zu kommen. Schenke mir deinen Heiligen Geist, so dass er mich stärkt, lehrt und leitet. Maria, meine Mutter, steh mir bei. Bitte: Hilf mir, Herr, besser zu verstehen, was rein und was unrein macht, so dass ich in meinem Leben immer tiefer mit dir verbunden leben kann. 1. Jesus lehrt. Gestern haben wir betrachtet, wie Jesus zuerst auf die Frage der Pharisäer und Schriftgelehrten reagiert, indem er ihre Herzen heilen und sie zur Umkehr bewegen möchte. Danach wendet sich Jesus an alle Menschen, die sich rund um ihn herum befinden, und beantwortet die zugrundeliegende Frage. Jesus ist nicht gekommen, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen (vgl. Mt 5,17). Er war sicher nicht gegen die Regel, dass Menschen sich vor dem Essen die Hände waschen sollen. Aber er wollte klarstellen, dass essen mit ungewaschenen Händen an sich keine Sünde war. Er verneint nicht die Existenz der Sünde, sondern er präzisiert, wo sie zu finden ist, worin sie besteht. Auch in unserer Gesellschaft gibt es „Sünden“, die in Wirklichkeit nur die Missachtung von Bräuchen sind oder der Mode. Kann ich davon welche in meiner Umgebung identifizieren? 2. Ein Weg zur wahren Freiheit. Im jüdischen Volk gab es damals (und teilweise immer noch) viele Vorschriften in Bezug auf das Essen – wie und was man essen darf und was nicht, um nicht unrein zu werden. Jesus erklärte mit seiner göttlichen Autorität alle Speisen für rein. Als menschgewordenes Wort Gottes kann er uns offenbaren, wie Gott es wirklich im Gesetz meinte, so dass wir wahrhaft als freie Kinder Gottes leben können und uns nicht von Menschenfurcht knechten lassen müssen. Was sagt mir das? Sehne ich mich auch nach dieser Freiheit? Wovon möchte ich besonders frei werden? 3. Es geht um das Herz. Jesus nimmt das Bild vom Essen und erklärt damit, worauf es in unserem christlichen Leben wirklich ankommt, um gut und aufrecht zu leben: auf unser Herz, die Mitte unserer Gedanken, Gefühle und Entscheidungen. Was wir uns zu eigen machen, das baut uns entweder auf oder es zerstört uns. Und was wir aufgrund eigener Entscheidung wollen, denken und tun, kann auch für andere aufbauend oder schädlich sein, je nachdem, ob es etwas Gutes ist oder nicht. Was für eine Verantwortung liegt dadurch bei uns in Bezug auf unser Herz – aber auch in Bezug auf das, womit wir es ernähren: unsere Lektüren, Sendungen, die wir anhören, Filme, die wir sehen. Alles hinterlässt eine Spur in mir. Nehme ich das wahr? Welche Auswirkungen davon habe ich in mir bemerkt? Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du uns immer zu einer größeren Liebe und Freiheit führen möchtest. Ich will dein Wort im Herzen bewahren und mich darauf ausrichten. Vorsatz: Ich lese heute ein Kapitel von einem guten Buch, um mein Herz zu nähren.
Jesus und die Heidin 9. Februar 2023
Donnerstag der fünften Woche im Jahreskreis Sel. Anna Katharina Emmerick, Mystikerin Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 7,24-30 In jener Zeit brach Jesus auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Ja, du hast Recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte. Einführendes Gebet: Jesus, heute ist ein neuer Tag, an dem ich dir wieder im Gebet begegnen darf, dich ein bisschen mehr kennenlernen und besser nachfolgen kann. Schenke mir deinen Heiligen Geist, damit er mir beten hilft – so oft weiß ich nicht genau, wie ich beten soll. Maria, meine Mutter, stehe mir bei. Bitte: Herr, gib mir die Gnade, mit deinen Augen zu schauen, in deinem Sinn zu denken, mit deinem Herzen zu lieben. 1. Das Gebiet von Tyrus. Heute möchte Jesus uns weiter auf dem Weg der Freiheit führen. Er begibt sich in das Gebiet von Tyrus, einem heidnischen Territorium, nord-westlich von Galiläa. Er bringt seine Jünger mit. Vielleicht hatte er einen ruhigen Ort gesucht, wo er sie noch intensiver unterweisen konnte. Aber vielleicht war es ein Teil seiner Lehre, den Jüngern zu zeigen, dass auch die Heiden ihn brauchen und bereits suchen. Was könnte dem Heidenterritorium in meiner Wirklichkeit entsprechen? Oder kann es sein, dass ich bereits in einem „Heidenterritorium“ lebe und mich oft so fühle, als ob ich der Einzige oder die Einzige bin, die mit Jesus etwas zu tun haben möchte? 2. Jesus konnte nicht verborgen bleiben. Jesus hatte anscheinend keine Absichten, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber er selbst war wie diese Stadt auf einem Berg, die nicht verborgen bleiben kann. Seine Person faszinierte, seine Worte und Taten heilten. Viele Menschen aus unterschiedlichen Völkern und Religionen spürten, dass Jesus auch für sie da war. So kommt rasch auch diese Frau mit ihrer Bitte und trägt sie mit tiefem Respekt Jesus vor. Die Jünger waren wahrscheinlich sehr überrascht: Es gab, der jüdischen Mentalität nach, mindestens zwei gute Gründe, weswegen Jesus diese Person, nicht hätte zu sich lassen sollen – sie war eine Frau und noch dazu eine Heidin. Doch Jesus lässt es zu. Warum? 3. Die Begegnung. So steht Jesus zwischen seinen Jüngern, die von seinem Vorgehen alarmiert sind, und einer Heidin mit einem dringenden Anliegen. Wenn er spricht, gilt das vielleicht in erster Linie den Jüngern: Er weiß, dass er der Messias der Juden ist, die ihn so lange erwartet haben. Es gibt etliche Stellen in Alten Testament, wo Gott Israel sein Kind oder das Volk seine Kinder nennt. Aber die Frau lässt sich nicht abweisen und spricht mit großem Respekt, Demut und Glauben weiter. Vielleicht war es genau dieser Satz, den Jesus hören wollte, um seinen Jüngern eine kostbare Lehre zu geben. Was für ein Schatz verbarg sich im Herzen dieser Fremden! Kann es sein, dass ähnliche Schätze im Herzen der Personen verborgen sind, die ich kenne, die aber nicht praktizierende Christen oder Gläubige sind? Kann es sein, dass auch sie Jesus brauchen oder ihn bereits schon suchen? Gespräch mit Christus: Jesus, schenk mir deine Augen, um die Menschen mit ähnlicher Liebe und Respekt anzuschauen wie du. Schenk mir Weisheit und deine Einsicht, um mit ihnen über dich sprechen zu können. Schenk mir Feinfühligkeit und Geduld, aber auch Offenheit und Mut, je nach dem, was gerade gebraucht ist, um dich zu anderen Menschen zu bringen. Vorsatz: Wenn jemand mir heute eine Sorge oder ein Anliegen anvertraut, nehme ich es mit zu Jesus ins Gebet. Ich kann es der Person auch sagen.
Öffne dich! 10. Februar 2023
Freitag der fünften Woche im Jahreskreis Hl. Scholastika, Jungfrau Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 7,31-37 In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen, erfülle auch mein Herz, und entzünde in ihm die Feuer deiner Liebe! Festige auch meine Hoffnung, hilf mir, mich zu sammeln, so dass ich dein Wort richtig hören kann. Bitte: Jesus, schenke mir die Gnade, zu entdecken, in welchem Bereich meines Lebens ich mich dir noch mehr öffnen kann. 1. Sie bringen ihn zu Jesus. Jesus kommt in eine andere Region und gleich bringt man ihm einen Mann, der Heilung braucht. Wer hat ihn zu ihm gebracht? Seine Jünger, die jetzt besser verstehen, dass alle Leute zu Jesus kommen dürfen? Oder irgendwelche Bewohner dieser Region, die Jesus schon von früher her kannten? Sie tun etwas sehr Einfaches, aber Wertvolles: Sie bringen den Taubstummen zu Jesus, bitten für ihn und glauben. Es war eine Menschenmenge da, vielleicht mit anderen Bitten, vielleicht nur aus Neugier. Kann es sein, dass diese Leute bei Jesus standen und sich nicht trauten, ihn um Hilfe zu bitten? Traue ich mich, Jesus um Hilfe für mich selbst oder für andere zu bitten? 2. Eine persönliche Begegnung. Jesus nimmt den Taubstummen von der Menschenmenge weg, als ob er der einzige Mensch auf der Erde wäre. So persönlich und ernst nimmt er seine Anliegen. Er betet über ihn, berührt ihn und heilt ihn. Wir können uns vorstellen, dass die Personen, die ihn gebracht hatten, dabei waren und alles bezeugen konnten. Sogar das aramäische Wort Effata, das Jesus im Gebet ausgesprochen hatte, konnten sie nie vergessen. Der berühmte Jesus, von so vielen Menschen bewundert, hatte Zeit für diesen Kranken und wusste genau, was er brauchte. Und was passiert danach? – Er hat gerade ein großes Wunder und Zeichen getan und trotzdem will er, dass niemand es weitererzählt. Ich kann zusammen mit all diesen Menschen in Stille Jesus betrachten. Was beeindruckt mich am meisten? Was berührt mich? 3. Höre, Israel! Es kann sein, dass dieser Mann Jesus an sein eigenes Volk erinnert hat. Das „Hören“ gilt oft in der Bibel als eine Einladung zum Glauben an Gott und zu einem authentischen Leben nach seinem Gesetz. Zum Sprechen hat Jesus seine Jünger zum Beispiel damals eingeladen, als er sie zum Predigen ausgesandt hat. Das sind auch zwei wichtige Haltungen von uns Christen: offen für und aufmerksam auf Gottes Wort zu bleiben und ihn mit unserem Leben zu bekennen und verkünden. Die Zeugen dieses Wunders haben geglaubt und konnten nicht mehr stumm bleiben, trotz des Verbots Jesu, das wahrscheinlich nur aus Demut ausgesprochen wurde. Habe ich etwas mit Gott erlebt, worüber ich nicht mehr schweigen kann? Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du möchtest, dass wir dich hören und verstehen, und dass wir dich bekennen. Manchmal weiß ich nicht genau, wie ich es tun soll. Sprich auch über mich wie im Taufritus einmal mehr dein „Effata“! Öffne meine Ohren und hilf mir zu sprechen, wenn ich es tun soll. Ich vertraue dir. Vorsatz: Ich möchte heute eine meiner Erfahrungen mit Gott mit jemandem teilen.
Großzügigkeit Gottes 11. Februar 2023
Samstag der fünften Woche im Jahreskreis Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes Welttag der Kranken Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 8,1-10 In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weither gekommen. Seine Jünger antworteten ihm: Woher soll man in dieser unbewohnten Gegend Brot bekommen, um sie alle satt zu machen? Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger teilten sie an die Leute aus. Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen. Die Leute aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. Es waren etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause. Gleich darauf stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in das Gebiet von Dalmanuta. Einführendes Gebet: Herr ich glaube an dich, vermehre mein Glaube. Ich hoffe auf dich, stärke meine Hoffnung. Ich will dich lieben, entzünde meine Liebe! Ich möchte mein ganzes Leben nach dir ausrichten, schenke mir deinen Heiligen Geist, so dass er mich lehrt und leitet in diesem Gebet und in meinem ganzen Leben. Maria, steh mir mit deiner mütterlichen Fürsprache bei. Bitte: Herr, schenk mir die Gnade, deine Großzügigkeit tiefer zu verstehen und nachzuahmen. 1. Ich habe Mitleid mit diesen Menschen. Ich kann mir diese Szene vor Augen führen und in Stille betrachten: viertausend Menschen, die Jesus drei Tage lang zuhören, Jesus, der nicht nur predigt, sondern auch merkt, dass sie nichts mehr zu Essen haben, der weiß, woher sie gekommen sind und was für ein Rückweg sie erwartet. Er kennt sie, fühlt mit ihnen und möchte helfen. So ist Jesus auch mit mir. Ich darf darauf vertrauen, dass er genau weiß, wie es mir geht und was mir fehlt, und dass er immer bereit ist, mir zu helfen. Er ist nie gleichgültig, er lässt sich von meiner Not berühren. So sehr liebt er uns. 2. Wie viele Brote habt ihr? Um den Menschen helfen, ruft Jesus seine Jünger zu sich. Er teilt mit ihnen, was in seinem Herzen vorgeht, und bittet um Hilfe. Ist es nicht häufig so, dass Gott uns durch anderen Menschen zu Hilfe kommt? Und er braucht von ihnen nicht viel – ein paar Brote und die Bereitschaft, sie mit anderen zu teilen. Wenn die Jünger zustimmen, geschieht schon das Wunder. Sie sehen mit eigenen Augen, wie Jesus aus den sieben Broten, die sie zu bieten hatten, ein riesiges Mahl macht. Es kann sein, dass das auch für sie ein Zeichen sein sollte: Jesus wird auch durch sie und in ihrem Apostolat den geistlichen Hunger von ungezählten Menschen stillen. Habe ich schon irgendwann erfahren, wie Gott durch mich anderen helfen konnte? Wie war diese Erfahrung? 3. Sieben Körbe voll. Es kann sein, dass die Jünger sich am Anfang mit gewisser Sorge fragten: Und was bleibt für uns zu essen, wenn wir unsere sieben Brote zum Teilen abgegeben haben? Nach dem Essen schickt sie Jesus in die Runde, um die übriggebliebene Brotstücke einzusammeln, und sie bringen sieben Körbe voll zurück. Die Zahl Sieben steht für eine Fülle. Sie bezeichnet auch die überfließende Großzügigkeit Gottes. Wir Menschen kalkulieren oft und zählen nach, wie viel wir geben können. Gott ist großzügig, weil ein liebendes Herz nicht mehr kalkuliert. Es gibt sich ganz und gar. So ist auch Gott mit mir, so ist seine Liebe zu mir. Was bewirkt diese Einsicht in mir? Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich gebe dir meine Hände, um deine Arbeit zu tun. Ich gebe dir meine Füße, um deinem Weg zu folgen. Ich gebe dir meine Augen, um zu sehen, wie du siehst. Ich gebe dir meine Zunge, um deine Worte zu sprechen. Ich gebe dir meinen Verstand, damit du in mir denkst. Ich gebe dir meinen Geist, damit du in mir betest. Vor allem gebe ich dir mein Herz, damit du in mir deinen Vater und alle Menschen liebst. Ich übergebe dir mein ganzes Sein, damit du, Christus, in mir wächst, arbeitest und betest. Amen. Vorsatz: Ich möchte heute jemandem helfen und es mit Jesus im Herzen verbunden tun.
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