Tägliche Meditationen Sonntag 29. Januar 2023 bis Samstag 4. Februar 2023 Vierte Woche im Jahreskreis P. Anton Vogelsang LC
Ein glückliches Leben 29. Januar 2023
Vierter Sonntag im Jahreskreis Wort-Gottes-Sonntag P. Anton Vogelsang LC Mt 5,1-12a In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Wie man glücklich werden kann. Die heutige Lesung aus dem Evangelium ist der Beginn der Bergpredigt, der berühmtesten Predigt, die je gehalten wurde. Darin lehrt uns Jesus, wie wir als Jünger leben sollen. Gleich zu Beginn gibt er eine Aufzählung von Seligpreisungen. Der Katechismus der Katholischen Kirche nennt sie „das Herz der Predigt Jesu“. Das griechische Wort, das als „selig“ übersetzt wird, bedeutet wörtlich „glücklich“. Indem Jesus uns die Seligpreisungen lehrt, zeigt er uns nicht nur, wie man ein heiliges Leben führt, sondern er verrät uns auch, wie wir ein glückliches Leben führen können. Jeder Mensch sehnt sich nach Glück. Wenn du also glücklich sein willst, solltest du den Lehren folgen, die in der heutigen Lesung aus dem Evangelium enthalten sind. 2. Paradoxe Verheißungen. Den Seligpreisungen zu folgen, ist leichter gesagt als getan. Wenn wir sie betrachten, erscheinen einige von ihnen ziemlich seltsam. Zumindest assoziieren wir Glück normalerweise nicht mit Armut, Trauer, Sanftmut, Hunger und Verfolgung. Diese Dinge zu erleiden, macht uns oft traurig, nicht glücklich. Daher gehen wir diesen Dingen von Natur aus eher aus dem Weg. Wie sollen wir also Jesus verstehen? Ich stelle mir vor, dass sich die Apostel auch am Kopf kratzten und fragten, wovon er eigentlich sprach! Der Katechismus der Katholischen Kirche nennt die Seligpreisungen „paradoxe Verheißungen“. Sie sind wie Rätsel, über die wir unser ganzes Leben lang meditieren müssen. Wenn wir das tun, werden sie sich langsam für uns öffnen, und wir werden ihre Bedeutung allmählich verstehen. Sie zeigen uns, dass Gottes Denkweise ganz anders ist als unsere. Der erste Schritt zum Verständnis der Seligpreisungen besteht darin, darauf zu vertrauen, dass Gott es am besten weiß. Er ist schließlich unser Schöpfer. Vertraust du Gott? 3. Das Antlitz Jesu. Der Katechismus lehrt, dass „die Seligpreisungen das Antlitz Jesu Christi darstellen“ (KKK 1717). Was mich an Jesus unter anderem am meisten inspiriert, ist die Übereinstimmung zwischen seinem Leben und seinen Lehren. Jesus predigte nicht nur schöne Dinge, er lebte sie auch. Jesus war arm. Wie der heilige Paulus lehrt: „Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.“ Jesus trauerte. Wir finden drei Passagen in der Schrift, in denen es heißt, dass Jesus weinte. Der Prophet Jesaja beschrieb ihn als „verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut“. Jesus war sanftmütig. „Ich bin gütig und von Herzen demütig“. Dasselbe gilt für alle anderen Seligpreisungen. Wenn wir Jünger Jesu sein wollen, müssen wir seinem Beispiel folgen. „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“. Versuche nicht, die Lehre Jesu so anzupassen, dass sie mit der Art und Weise deines Denkens übereinstimmt. Nein. Du musst deine Denkweise so anpassen, dass sie mit den Lehren Jesu übereinstimmt. Gespräch mit Christus: Herr, deine Lehren sind heute genauso geheimnisvoll wie vor 2000 Jahren. Heute sagt uns unsere Gesellschaft: „Selig sind die Reichen, die Schönen, die Jungen und Gesunden, die Mächtigen usw.“ Wie anders ist doch deine Lehre! Öffne mein Herz und meinen Verstand, damit ich deine Lehren verstehen, annehmen und leben kann, damit ich wirklich einer deiner Schüler sein kann. Vorsatz: Heute werde ich eine der Seligpreisungen auswählen und versuchen, sie während des Tages gewissenhaft zu leben.
Jesus ist Gott 30. Januar 2023
Montag der vierten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC Mk 5,1-20 In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa. Als er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln. Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen. Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen. Als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist! Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele. Und er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen. Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in die Schweine hineinfahren! Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken. Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten sie sich. Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war. Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen. Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat. Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Vier Wunder. Dieser Abschnitt sollte zusammen mit dem vorhergehenden Abschnitt im Markusevangelium gelesen werden, in dem Jesus den Sturm stillt, und dem folgenden Abschnitt, in dem Jesus die Frau, die an Blutfluss leidet, heilt sowie die Tochter des Jaïrus von den Toten auferweckt. Markus fasst diese vier Wunder absichtlich zusammen, um uns zu zeigen, dass die Macht Jesu nach alter jüdischer Mentalität und Weltanschauung keine Grenzen kennt. Mit anderen Worten, indem er dies tut, lädt uns Markus auf indirekte Weise ein zu glauben, dass Jesus Gott ist. 2. Jesus heilt in heidnischem Gebiet. Durch die Besänftigung des Sturms in Kapitel 4 hatte Markus uns gezeigt, dass Jesus Macht über die Natur hat. Nun reist Jesus mit seinen Jüngern über den See Gennesaret in heidnisches Gebiet. Dort heilt er den Besessenen von Gerasa. Dieses Wunder zeigt uns, dass Jesus Macht über die unreinen Geister hat. Aber es gibt noch mehr. Der Ausblick des antiken Judentums war auf das eigene Volk begrenzt. Nur die natürlichen Nachkommen Jakobs konnten den Bund mit Gott eingehen. Und der einzige Ort, an dem sie Gott Opfer darbringen konnten, war der Tempel in Jerusalem. Aber Jesus durchbricht diese Einschränkungen, indem er auf heidnischem Gebiet heilt. Dies ist eine weitere verhüllte Demonstration seiner göttlichen Macht. 3. Gott liebt alle. In den Evangelien sehen wir, wie Jesus häufig außerhalb des Heiligen Landes in heidnisches Gebiet wandert. Dort treibt er Dämonen aus, heilt Kranke, vergibt Sündern und predigt, dass das Reich Gottes gekommen ist. Indem er dies tut, lehrt er uns, dass Gottes Königreich jetzt für alle offen ist, nicht nur für die Israeliten. Jesus liebte Juden und Heiden gleichermaßen, und er kam, um alle zu retten. Wir müssen uns an ihm ein Beispiel nehmen und versuchen, jeden zu lieben, auch diejenigen, die anders sind als wir. Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich weiß, dass du ein großzügiger Geber bist. Du hast uns all deine Liebe und dein ganzes Leben gegeben. Hilf mir, ein wahrer Jünger zu sein und dich in deiner Hingabe nachzuahmen. Bitte mach mein Herz empfindsam, damit ich andere lieben kann, wie du mich geliebt hast. Vorsatz: Ich will versuchen, jemandem, den ich nicht mag oder mit dem ich nicht gut auskomme, mit Nächstenliebe zu begegnen. Dazu rufe ich den Heiligen Geist an und bitte im Namen Jesu um seinen Beistand und seine Hilfe.
Die Macht Jesu kennt keine Grenzen 31. Januar 2023
Dienstag der vierten Woche im Jahreskreis Hl. Johannes Bosco, Priester, Ordensgründer (SDB) Gedenktag P. Anton Vogelsang LC Mk 5,21-43 In jener Zeit fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt. Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Kommen wir mit unseren Problemen zu Jesus! In der heutigen Passage erfahren wir, wie Jesus zwei Wunder vollbringt. In der ersten heilt er die Frau, die zwölf Jahre lang an Blutfluss gelitten hatte. Nach dem Gesetz würde alles, was oder wen sie berührte, auch unrein werden, so dass sie all diese Jahre ihren Ehemann (falls sie verheiratet war), Kinder (falls vorhanden) oder andere Familienmitglieder und Freunde nicht berühren konnte. Sie wurde sogar von Gott getrennt, weil Menschen mit Unreinheiten nicht in den Tempel oder die Synagogen gehen konnten, um zu beten. Wie groß muss ihr Leid all die Jahre gewesen sein! Wir haben gehört, wie sie all ihr Geld ausgegeben hatte, aber ohne Erfolg. Sie muss verzweifelt gewesen sein. Eines Tages hörte sie von Jesus und dass er in die Stadt komme. Er war ihre letzte Hoffnung. Also nähert sie sich ihm von hinten und berührt ihn heimlich. Warum? Man hätte zwar erwartet, dass sich durch die Berührung ihre Unreinheit auf Jesus überträgt, aber das Gegenteil geschieht: Jesus überträgt ihr seine Reinheit, und das heilt sie. Dasselbe kann sich bei uns ereignen, wenn wir unsere Probleme zu Jesus bringen. 2. Mädchen, ich sage dir, steh auf! Im zweiten Wunder erweckt Jesus die Tochter des Jaïrus von den Toten. Wir lesen im Alten Testament, wie Gott zwei Jungen von den Toten auferweckte. Aber diese Wunder geschahen erst, nachdem die Propheten Elija und Elischa lange Gebete und Rituale gesprochen hatten. Die heutige Lesung aus dem Evangelium lädt uns ein, diese Wunder mit dem Wunder Jesu zu vergleichen. Er musste nicht zu Gott beten oder irgendwelche Opfer darbringen, um das Mädchen aufzurichten. Er sagte lediglich: „Mädchen, ich sage dir, steh auf." Das zeigt uns, dass Jesus Macht über Leben und Tod hat. Mit anderen Worten, es zeigt uns, dass Jesus mehr ist als nur ein Prophet wie Elija oder Elischa. Es zeigt uns, dass er Gott ist. 3. Fürchte dich nicht, glaube nur! In den letzten Tagen haben uns die Lesungen im Evangelium vier Wunder Jesu vorgestellt: die Besänftigung des Sturms, die Heilung des Besessenen von Gerasa, die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jaïrus. Markus fasste diese Wunder in den Kapiteln 4 und 5 seines Evangeliums zusammen, um uns zu zeigen, dass die Macht Jesu keine Grenzen kennt. Er steht über den Unreinheitsgesetzen, er hat Macht über die Natur, über das Dämonische, über den Tod, und seine Macht ist nicht auf das Gebiet Israels beschränkt. Indem Markus dies tut, lädt er uns ein zu glauben, dass Jesus Gott ist. Wir sollten die Worte Jesu an Jaïrus auf unser eigenes Leben anwenden: „Fürchtet euch nicht, glaubt nur“. Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich glaube, dass du wahrer Gott bist und dass du in diese Welt gekommen bist, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Aber manchmal, wenn etwas schwierig wird oder wenn sich Stürme in meinem Leben erheben, vergesse ich das und beginne, mich zu fürchten. Stärke meinen Glauben, und lass mich verstehen, dass ich nichts zu befürchten habe, wenn ich bei dir bin. Vorsatz: Ich will für jemanden beten, der vor einer schwierigen Situation steht.
Ist das nicht der Zimmermann? 1. Februar 2023
Mittwoch der vierten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC Mk 6,1b-6 In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Unser Glaube an Jesus. Gestern haben wir gelesen, wie Jesus die Frau mit der Blutung heilte und Jaïrus' Tochter von den Toten erweckte. Jesus hatte zu Jaïrus gesagt: Fürchte dich nicht! Glaube nur! (Mk 5,36). Und zu der Frau sagte er: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. (Mk 5,34). Das sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn wir den heutigen Abschnitt aus dem Evangelium über die Ablehnung Jesu in Nazaret lesen. Die Tatsache, dass Markus diese Passagen nacheinander anordnet, deutet darauf hin, dass er möchte, dass wir ihren Glauben mit dem Mangel an Glauben der Familie und der Nachbarn Jesu vergleichen. Jesus konnte dort „keine Machttat tun; … Und er wunderte sich über ihren Unglauben“. Diese Passage ermahnt auch uns, dass wir unseren Glauben überprüfen und fragen, ob wir wirklich glauben, dass Jesus Gott ist – also alles vermag. 2. Das eigentliche Wunder ist unsere Erlösung durch die Gnade. Vielleicht haben Sie Gott gebeten, dass er Sie selbst oder einen geliebten Menschen heilt, und waren dann umso enttäuschter, als dies nicht geschah. Vielleicht haben Sie sogar begonnen, an Gott zu zweifeln, weil er Ihre Gebete nicht beantwortet hat. In dieser Situation kann es hilfreich sein, sich daran zu erinnern, dass Jesus nicht jeden Kranken in Jerusalem geheilt hat. Es gab immer noch viele kranke Menschen in Israel, nachdem er zu seinem Vater zurückgekehrt war. Jesus heilte einige Menschen, aber er kam, um uns von unseren Sünden zu retten, nicht um alle unsere Gebrechen zu heilen. „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet“. Johannes sagt uns, dass seine Wunder als Zeichen dienten, damit wir an ihn glauben können. „Diese [Zeichen] aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen“. Unsere übernatürliche Erlösung durch die Gnade ist das eigentliche Wunder, das Jesus in unserem Leben vollbringt, wenn wir anfangen, an seinen Namen zu glauben. 3. Die Jungfrau Maria. Was ist mit den Brüdern und Schwestern Jesu? Bedeutet das, dass Maria außer Jesus noch andere Kinder hatte? Nein. Es ist ein Glaubensdogma, dass Maria ihr ganzes Leben lang Jungfrau geblieben ist. Sie empfing Jesus jungfräulich und hatte keine anderen Kinder nach ihm. Die katholische Interpretation dieser Passage ist, dass Jesu sogenannte Brüder und Schwestern nahe Verwandte von ihm waren. Wir haben hier nicht die Zeit und den Raum, den Text im Detail zu analysieren. Aber es ist interessant festzustellen, dass die erste nachapostolische Generation von Christen bereits an die immerwährende Jungfräulichkeit Marias glaubte. Frühchristliche Schriften nennen sie mit Namen „Jungfrau Maria“. Hier ein Beispiel: „Die Jungfrau Maria dagegen war voll Glaube und Freude, als der Engel Gabriel ihr die frohe Botschaft brachte“ (Justin, der Märtyrer, „Dialog mit dem Juden Tryphon“, 100). Justin, der Märtyrer, starb im Jahr 165. Maria „Jungfrau Maria“ zu nennen, wäre seltsam, wenn Justin nicht geglaubt hätte, dass sie tatsächlich Jungfrau ist. Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist. Ich glaube, dass du Mensch geworden bist, gelitten hast, gestorben und auferstanden bist, um mir ewige Freude zu schenken. Ich glaube an deine grenzenlose Barmherzigkeit und Liebe. Ich glaube, dass du mich liebst vor jeder Leistung und trotz aller Schuld. Ich glaube, dass mich nichts von deiner Liebe trennen kann. Und ich glaube, dass ich dir mit meinem Glauben eine Freude machen kann. Dich will ich preisen in Ewigkeit. Vorsatz: Heute nachdenken über die Frage: Wer ist Jesus für mich?
Gott betritt seinen Tempel 2. Februar 2023
Donnerstag der vierten Woche im Jahreskreis Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess) Fest P. Anton Vogelsang LC Lk 2,22-40 Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens SÃmeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm SÃmeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und SÃmeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Die Reinigung Mariens. Das heutige Fest erinnert an zwei Ereignisse, die 40 Tage nach der Geburt Jesu stattfanden. Das erste ist die Reinigung Mariens. Nach dem Gesetz des Alten Testaments galten Frauen, die ein Kind zur Welt brachten, aufgrund des Blutverlustes als unrein. Aus diesem Grund mussten sie 40 oder 80 Tage in Abgeschiedenheit bleiben. Nach dieser Zeit gingen sie in den Tempel und brachten zwei Opfer dar, eines zum Dank und das andere als Sündopfer. Maria musste sich nicht an dieses Ritual halten, weil sie ohne Sünde war und Jesus auf wundersame Weise geboren wurde. Aber sie entschied sich, dies zu tun, um Gott zu ehren und alle von Mose überlieferten Regeln zu befolgen. Sie war die heiligste aller Frauen, aber sie unterwarf sich dennoch den demütigenden Anforderungen des Gesetzes. Sie blieb 40 Tage zu Hause, versagte sich jede Verbindung mit heiligen Dingen und ging an dem erforderlichen Tag die acht Kilometer von Betlehem zum Tempel in Jerusalem. Als Maria im Tempel ankam, stand sie wahrscheinlich in der Schlange und wartete, bis sie an der Reihe war, um den Priester zu sehen. Indem Maria dies tut, gibt sie uns ein Beispiel. 2. Die Darstellung Jesu. Das zweite Ereignis, an das wir heute erinnern, ist die Darstellung Jesu im Tempel. Nach dem Gesetz mussten alle erstgeborenen männlichen Kinder in den Tempel gebracht und Gott geweiht werden. Josef und Maria mussten das nicht tun, weil sie wussten, dass Jesus Gott war. Wieder einmal entschieden sie sich jedoch, alle Bestimmungen des Gesetzes demütig zu erfüllen. Dieses Ereignis hat jedoch eine zweite Bedeutung. Das Alte Testament endet mit einer Prophezeiung über das Kommen des Herrn. „Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen.“ Heute feiern wir die Erfüllung dieser Prophezeiung. Gott ist treu und erfüllt alle seine Verheißungen. 3. Gott ist das Wichtigste. Die Juden hatten jahrhundertelang darauf gewartet, dass der Herr in seinen Tempel zurückkehrt. Als Maria und Josef Jesus in den Tempel brachten, bemerkte ihn leider niemand - außer dieser zwei Personen: Simeon und Anna. War jeder so mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, dass er das Wichtigste verpasste? Warum waren Simeon und Anna die Ausnahme? Das Evangelium sagt uns, dass Simeon ein gerechter und frommer Mann war, der den Trost Israels suchte. Und Anna hatte Gott über 60 Jahre lang Tag und Nacht im Tempel gedient und Gott mit Fasten und Gebet verehrt. Wurden die anderen von ihren Angelegenheiten abgelenkt, weil sie ihnen wichtiger waren als Gott? In jedem Fall war für Simeon und Anna Gott das Wichtigste in ihrem Leben. Sie hatten ihm ihr ganzes Leben lang aufrichtig gedient, waren seinen Wegen gefolgt und hatten seinen Gesetzen gehorcht. Aus diesem Grund konnten sie, als Gott erschien, ihn erkennen. Wir werden in der Lage sein, Gott in unserem Leben zu erkennen, wenn wir ihn wirklich an den ersten Platz über alles andere stellen. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, fast niemand hat dich erkannt, als du plötzlich in den Tempel kamst. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Vorsatz: Jemandem durch Wort oder Tat Zeugnis von meinem Glauben an Jesus geben.
Jesu Jünger zu sein kann lebensgefährlich sein 3. Februar 2023
Freitag der vierten Woche im Jahreskreis Hl. Blasius, Bischof, Märtyrer Hl. Ansgar, Bischof, Glaubensbote P. Anton Vogelsang LC Mk 6,14-29 In jener Zeit hörte der König Herodes von Jesus; denn sein Name war bekannt geworden, und man sagte: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Andere sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten. Als aber Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist auferstanden. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen. Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen, denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu. Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein. Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben. Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre. Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes. Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt. Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen. Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes. Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Jünger Jesu werden oft Verfolgung erleiden. Wie wir in früheren Meditationen gesehen haben, müssen wir diese Passage zusammen mit den Passagen lesen, die direkt davor und danach kommen, weil sie zusammen einen Block bilden. Im vorigen Abschnitt beruft Jesus die zwölf Apostel und sendet sie zu zweit aus, um ihnen genaue Anweisungen zu geben, was zu tun ist. Dann lesen wir in dieser Passage über das Martyrium von Johannes dem Täufer. Danach fährt Markus mit seiner vorherigen Geschichte fort. Er erzählt uns, wie die Apostel zu Jesus zurückkehren und ihre Erfahrungen mit ihm teilen. Diese Technik, eine Geschichte mit einer anderen zu unterbrechen, ist typisch für Markus. Er tut es neunmal. Indem er zwei Geschichten auf diese Weise kombiniert, sagt uns Markus, dass die beiden Geschichten zusammengelesen werden sollten. Was hat die Aussendung der Apostel mit dem Martyrium Johannes des Täufers zu tun? Die Botschaft ist, dass Jesu Jünger oft Verfolgung erleiden werden. 2. Jede siebte christliche Minderheit lebt 2022 in Gefahr. Heute leiden Christen weiterhin unter Verfolgung und Martyrium, genau wie vor 2000 Jahren. Laut Open Doors, einer internationalen NGO, die sich für verfolgte Christen einsetzt, leiden mehr als 360 Millionen Christen unter einem hohen Maß an Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens. Das ist jeder siebte. Wir haben das Glück, in einer „zivilisierten" Gesellschaft zu leben, die Menschen nicht tötet, weil sie ihre Überzeugungen oder Meinungen zum Ausdruck bringen. Aber auch hier wird es immer schwieriger, unseren Glauben öffentlich zu leben und zu praktizieren, ohne von anderen belächelt oder ausgeschlossen zu werden. 3. Wer ist Jesus Christus? Das ist die Schlüsselfrage. Viele dachten, er sei „ein Prophet wie jeder der Propheten“. Für Herodes war er Johannes der Täufer, den er enthauptet hatte und der auferstanden war. Wer ist Jesus Christus für dich? Viel hängt von unserer Antwort auf diese Frage ab. Wenn wir glauben, dass er nur einer unter vielen ist, dann werden wir seine Botschaft verwässern, um sie mit den heutigen Meinungsmachern vereinbaren zu können. Aber als Christen glauben wir, dass er der Mensch gewordene Gott ist. Deshalb müssen wir seine Lehren weitergeben, nicht unsere eigenen, auch wenn dies bedeutet, dass andere sich über uns lustig machen, uns diskriminieren oder sogar verfolgen. Obwohl dies nicht einfach ist, sollten wir keine Angst haben oder darüber in Verzweiflung geraten. Jesus sagt uns: „In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden“. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, danke für das Geschenk meines Glaubens. Hilf mir, jeden Tag als dein wahrer Jünger zu leben und meinen Glauben zu bezeugen. Ich bete für diejenigen, die nicht an dich glauben, besonders für diejenigen, die Christen verfolgen. Berühre ihre Herzen mit deiner Gnade, damit auch sie an dich glauben und dich lieben. Vorsatz: Ich werde ein Geheimnis des Rosenkranzes für die Christen in der Welt beten, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden.
Wieder bei Jesus 4. Februar 2023
Samstag der vierten Woche im Jahreskreis Hl. Rabanus Maurus, Bischof P. Anton Vogelsang LC Mk 6,30-34 In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben. Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Ein freudiges Wiedersehen mit Jesus. Jesus hatte die Apostel ausgesandt, damit sie über das Reich Gottes predigen. Sie riefen die Menschen zur Umkehr auf, heilten die Kranken und trieben viele Dämonen aus. Wir wissen nicht, wie lange sie weg waren, aber jetzt kommen sie zu Jesus zurück, um ihre Erlebnisse mit ihm und miteinander zu teilen. Ich stelle mir vor, dass es ein freudiges Wiedersehen war, dass die Apostel von allem, was sie erlebt hatten, begeistert waren. Jesus muss glücklich gewesen sein, seine Apostel zu sehen, und ist wohl stolz auf sie gewesen, so wie Eltern stolz auf die Kinder sind, wenn sie eine Prüfung bestehen oder ihren ersten Job bekommen. Das ist für mich ein Bild des Gebets. Am Ende des Tages sollten wir etwas Zeit mit Jesus verbringen, um mit ihm unsere Erfahrungen des Tages zu teilen, einschließlich der Erfolge und Misserfolge. 2. Ein ausgeglichenes Leben führen. Dann lädt Jesus die Apostel ein, sich auszuruhen. Er sagt zu ihnen: „Geht an einen einsamen Ort und ruht euch eine Weile aus.“ Markus erzählt uns, dass so viele Leute kamen und gingen, dass sie kaum Zeit zum Essen hatten. Jesus lehrt seine Apostel und uns, wie wichtig es ist, ein ausgeglichenes Leben zu führen. Es gibt Zeiten in unserem Leben, in denen wir arbeiten müssen. Dies ist ein wichtiger Teil unseres Lebens, aber Arbeit ist nicht das einzig Wichtige. Wir alle müssen Zeit finden, um uns auszuruhen und die Gesellschaft unserer Lieben zu genießen. 3. Nächstenliebe gegenüber anderen. So fuhren die Apostel im Boot allein an einen einsamen Ort. Viele Menschen sahen jedoch, wohin sie gingen, und rannten zu Fuß dorthin, so dass bei ihrer Ankunft eine große Menschenmenge auf sie wartete. Jesus hatte Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten, und er fing an, sie zu lehren. Wieder einmal lehrt Jesus seine Apostel und uns durch sein Beispiel. Ja, es ist wichtig, ein ausgeglichenes Leben zu führen. Wir müssen Zeit finden, um zu arbeiten, uns auszuruhen, mit Familie und Lieben zusammen zu sein. Aber wir müssen auch anderen gegenüber großherzig sein, auch wenn sie unsere Pläne durchkreuzen. Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich weiß, dass du ein großzügiger Geber bist. Du hast uns all deine Liebe und dein ganzes Leben gegeben. Hilf mir, ein wahrer Jünger zu sein und dich darin nachzuahmen. Bitte mach mein Herz empfindsam, damit ich andere lieben kann, wie du mich geliebt hast. Vorsatz: Ich möchte mir heute Mühe geben, meinen Mitmenschen wirklich zuzuhören.
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