Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 22. Januar 2023 bis Samstag 28. Januar 2023

Dritte Woche im Jahreskreis

Ellen Charlotte Petermann

Jesus, Licht in der DunkelheitSonntag
Das Reich Satans hat keinen BestandMontag
FamilienbandeDienstag
Christliche MissionMittwoch
Die Wahrheit erfassenDonnerstag
WachstumFreitag
Gott auch in Krisen findenSamstag


Jesus, Licht in der Dunkelheit

22. Januar 2023

Dritter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Vinzenz, Diakon, Märtyrer

Ellen Charlotte Petermann

Mt 4,12-23
Als Jesus hörte, dass Johannes ausgeliefert worden war, kehrte er nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafárnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sébulon und Náftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesája gesagt worden ist: Das Land Sébulon und das Land Náftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: Das Volk, das im Dunkel saß, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus nach. Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.

Einführendes Gebet: Jesus, auch ich befinde mich manchmal in der Dunkelheit und suche nach Orientierung. Jesus, ich weiß, dass Du mein Licht in der Dunkelheit bist. Dafür danke ich dir.

Bitte: Jesus, führe mich aus meiner Dunkelheit heraus.

1. Das Volk in Dunkelheit. Wie Jesaja prophetisch sah, saß das Volk im heidnischen Galiläa in Dunkelheit. Die Menschen suchten nach einem, der ihnen Gott wieder näherbringen, der helfen würde, die Beziehung zum Gott Israels auf neue Wege zu lenken. Ja, es stand für das ganze Volk Israel eine Neuorientierung an. Mit Jesu Auftreten kam neues Licht in ihr Leben. Die Nähe des angekündigten Himmelreichs wurde sichtbar und spürbar.

2. Kommt her, mir nach! Die Berufung der Jünger aus ihrem Alltag heraus zeigt Folgendes: Die Jünger waren normale Menschen, die normale Berufe ausübten. Sie hatten sich nicht zum Jüngersein qualifiziert. Was sie qualifiziert, ist, dass sie bereit sind, ihren Beruf und ihre familiären Bindungen hintanzustellen, um sich mit Jesus auf den Weg zu machen. Es zeichnet sie aus, dass sie die Nachfolge an die erste Stelle setzen und andere Dinge hinter sich zurücklassen.

3. Der Blick auf uns. Schauen wir auf uns. Wir haben in den Jüngern, in den Heiligen, vielleicht auch in Menschen aus unserer heutigen Umgebung so viele Beweise dafür, dass Jesus die, die ihm folgen, nicht im Stich lässt. Und doch behalten wir uns so vieles vor, sind nicht bereit, aufzustehen und alles liegen zu lassen, folgen dem Ruf Jesu oft nur halbherzig. Was macht es uns so schwer, Jesus zu vertrauen?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich weiß, dass auch du mich rufst. Du nennst mich beim Namen und möchtest, dass ich dir folge. Du kennst mich durch und durch und verlangst nichts, was ich nicht leisten könnte.

Vorsatz: Heute schreibe ich auf, was mich daran hindert, meine Nachfolge ernst zu nehmen, und was mich darin beflügelt.


Das Reich Satans hat keinen Bestand

23. Januar 2023

Montag der dritten Woche im Jahreskreis
Sel. Heinrich Seuse, Ordenspriester (OP), Mystiker

Ellen Charlotte Petermann

Mk 3,22-30
In jener Zeit sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich, an deine Kraft, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen. Ich möchte stets ein Verkünder deiner wahren Lehre sein.

Bitte: Jesus, schenke mir Kraft und vor allem Mut, wenn ich als Christ „abgestempelt“ oder beschimpft werde.

1. Er ist doch verrückt! Auf welch bequeme Art kann man doch jemanden, der einem nicht passt, loswerden! – Man erklärt in für verrückt: „Er ist von Sinnen.“ Auch die Verwandten Jesu, die extra gekommen waren, um ihn in die Normalität zurückzuholen, in den Rahmen der Tradition, haben so über Jesus geurteilt. Die Schriftgelehrten setzen noch eins drauf: Sie halten Jesus für besessen, vom Teufel besessen: Man muss ihn aus dem Verkehr ziehen und zwar so schnell, wie möglich.

2. Die Reaktion Jesu. Jesus reagiert auf zweifache Weise: Bei den Schriftgelehrten geht er zum Gegenangriff über, indem er argumentiert, dass der Satan keinesfalls so dumm ist und gegen sich selber kämpft. Man kann nicht im Namen des Teufels den Teufel austreiben. Somit geht die Kritik seiner Gegner ins Leere. Von seinen Verwandten distanziert sich Jesus nur so weit, wie in ihnen keine Bereitschaft da ist, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun. Insofern relativiert er die Blutsverwandtschaft. Mutter, Bruder und Schwester, das sind für ihn zuerst die Menschen, die sich auf ihn, sein Wort, seinen Geist und seine Liebe einlassen.

3. Und wir? Vielleicht sollten wir wieder mehr Mut haben, als verrückt zu gelten, und die Botschaft Jesu an den Platz rücken, wo sie hingehört, nämlich in die Mitte unseres Lebens als Maßstab und Richtschnur für unser Denken, Reden und Tun. Doch gehen wir nicht immer wieder den bequemeren Weg, passen uns an, finden Ausreden, suchen Kompromisse und machen Abstriche?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich brenne für dich, für deine Botschaft. Du bist der Herr, der Mächtige!

Vorsatz: Heute werde ich ein Credo beten.


Familienbande

24. Januar 2023

Dienstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Franz von Sales, Bischof, Ordensgründer (OVM), Kirchenlehrer
Gedenktag

Ellen Charlotte Petermann

Mk 3,31-35
In jener Zeit kamen die Mutter Jesu und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen Jesus herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Einführendes Gebet: Jesus, du schenkst mir meine wahre Familie. Bei dir und unter den Deinen fühle ich mich angenommen, verstanden und geborgen.

Bitte: Jesus, gib mir die Stärke und den Mut, immer für dich einzustehen.

1. Die eigene Familie. Mit der eigenen Familie, in die man hineingeboren wird, bleibt man ein Leben lang verbunden, unabhängig davon, ob man das will oder nicht. Mutter und Vater bleiben immer Eltern – egal, was passiert, positiv oder negativ. Geschwister bleiben immer Geschwister, ob man sich gut versteht oder nicht, ähnlich oder unterschiedlich empfindet und denkt. Man hat mit ihnen die gleichen Eltern und ist in jedem Fall eine Familie.

2. Dazugehören wollen. In der Großfamilie gibt es Ärger um Jesus. Wer aber sind seine wirklichen Geschwister? Was bedeutet es eigentlich, Bruder oder Schwester Jesu zu sein? Wir alle wissen: Wenn man zu einer Gruppe dazugehören möchte, muss man etwas dafür tun. Hier kann es auch passieren, dass man irgendwann nicht mehr dabei ist, sei es aus eigener Entscheidung, oder weil es andere einem signalisieren.

3. Die Familie Jesu. Mit der Familie Jesu ist es anders. Man muss nichts leisten, um dazu zu gehören. Schon durch die Taufe sind wir alle durch Gnade „familiär“ verbunden. Reife Familienmitglieder Jesu erkennt man daran, dass sie die Liebe leben, Hoffnung vermitteln und Brücken bauen, wo Streit ist. Wenn Familie gelingt, erkennt man das an den Kindern. Man sieht, wer sie geprägt hat. So ist es auch Jesus sehr wichtig, dass man an uns erkennt, dass wir zu seiner Familie, zu ihm, gehören.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin dankbar, dass ich zu deiner Familie gehöre. Ich möchte meinen Geschwistern in Nächstenliebe begegnen.

Vorsatz: Heute werde ich mein Taufversprechen erneuern, indem ich dem Bösen widersage und meinen katholischen Glauben bekenne (Formular im Gotteslob 573,8).


Christliche Mission

25. Januar 2023

Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis
Bekehrung des Hl. Apostels Paulus
Fest

Ellen Charlotte Petermann

Mk 16,15-18
In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.

Einführendes Gebet: Jesus, ich bin sehr dankbar für das Geschenk meines Glaubens und ich fühle mich berufen, anderen Menschen die Frohe Botschaft zu bringen.

Bitte: Heiliger Geist, schenke mir viel Licht und Kraft, dass ich ein guter Apostel sein kann.

1. Berufung und Sendung. Unsere Berufung als Christen ist es, Boten der Auferstehung zu sein, wie Maria Magdalena, hinauszugehen und den Menschen von Jesus zu erzählen. Hinausgehen sollen wir, nicht warten, bis die Menschen zu uns kommen. Gehen meint aber auch, sich in das Leben von Menschen respektvoll hineinbegeben, zuhören, um zu verstehen, warum manche Menschen Gott vergessen haben, oder ihn nicht kennen. Es geht nicht darum, den Mitmenschen etwas „überzustülpen“, sondern einfühlsam wahrzunehmen, wie diese das Evangelium überhaupt verstehen können.

2. Die Antwort auf die Verkündigung. Wenn ich Menschen das Evangelium, den Glauben, nahebringen will und vom Wunder des Kreuzes und der Auferstehung erzähle, dann müssen sie verstehen, dass Glauben ein sich Festmachen in Gott ist: Jesus vertrauen, ihm alles zutrauen, denn er vermag mehr, als wir uns vorstellen und erahnen können. Es ist allerdings auch dramatisch: Wer die Gaben Gottes ignoriert, nicht glauben will, muss die Konsequenzen tragen. Wer Gott hier fern sein will, wird ihm auch in der Ewigkeit fern sein. Nur wer schon jetzt und hier seine Nähe sucht, kann ihm auch in der Ewigkeit nahe sein.

3. Wirkung der Verkündigung. Die Begegnung mit Jesus und dem Evangelium führt in eine Dynamik hinein, die Veränderung bewirkt. Vielleicht nicht immer spektakulär, aber Gott sorgt dafür, dass der Glaube sichtbar und spürbar wird. Menschen, die ihr Leben an Jesus, unseren Herrn, gebunden haben und aus seiner Gnade leben, verändern sich. Und aus dieser Veränderung heraus werden sie selbst zu Boten der Auferstehung.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube an dich und deine Macht und Herrlichkeit. Ich möchte ein guter Bote der Hoffnung und Verkünder der Frohen Botschaft sein.

Vorsatz: Heute werde ich eine Person zum Besuch der nächsten Sonntagsmesse einladen.


Die Wahrheit erfassen

26. Januar 2023

Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hll. Timotheus und Titus, Bischöfe, Apostelschüler
Gedenktag

Ellen Charlotte Petermann

Mk 4,21-25
In jener Zeit sprach Jesus: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Einführendes Gebet: Jesus, oft ist mein Herz in Dunkelheit gehüllt. Dann bin ich hin- und hergerissen. Ich suche die Wahrheit und weiß nicht mehr, wem oder was ich glauben soll.

Bitte: Jesus, hilf mir, deine Worte als letzte Wahrheit zu verstehen und sie in mir wirken zu lassen.

1. Licht und Dunkelheit. Wenn Jesus hier vom Licht spricht, dann meint er damit sich selbst, die Wahrheit. Diese Wahrheit soll nicht unter ein Gefäß oder unter ein Bett gestellt werden. Sie soll ans Tageslicht kommen, damit die Menschen sie hören und sehen können.

2. Verborgene Wahrheiten weitergeben. Jesus sprach zur Menge in Gleichnissen. Die Wahrheiten, die darin verborgen waren, blieben meist im Verborgenen. Aber es war göttliche Absicht, dass seine Jünger denen, die bereit waren, die Botschaft Jesu zu hören, seine verborgenen Wahrheiten weitergeben und auslegen sollten. „Wenn einer Ohren hat zu hören, so höre er.“

3. Das Maß ist entscheidend. Das Maß, in dem wir die Wahrheit aufnehmen und leben, entscheidet über die Fülle an Leben, die wir empfangen werden. Immer, wenn wir eine neue Wahrheit begreifen und ihr erlauben, in unserem Leben zu wirken, können wir sicher sein, dass uns ein „Mehr“ hinzugegeben werden wird. Andererseits, wenn wir auf Wahrheiten nicht mehr reagieren, dann werden wir verlieren, was wir schon erworben haben.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist mein Licht und mein Heil. Ich möchte deine Lehre hören, annehmen und in meinem Leben wirken lassen.

Vorsatz: Heute werde ich 15 Minuten in der Heiligen Schrift lesen.


Wachstum

27. Januar 2023

Freitag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Angela Merici, Jungfrau, Ordensgründerin (OSU)
Gedenktag

Ellen Charlotte Petermann

Mk 4,26-34
In jener Zeit sprach Jesus: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

Einführendes Gebet: Herr, alles, was ich jeden Tag tue und erhalte, sehe ich spontan als selbstverständlich an. Dabei bin ich doch ohne dich und deine Hilfe gar nichts und kann nichts vollbringen.

Bitte: Herr, sende mir den Heiligen Geist, damit ich dich in all deiner Größe und Allmacht erkenne und erfasse.

1. Gott wirkt. Jesus zeigt uns in diesen zwei kleinen Gleichnissen, wie Gott in unserer Welt wirkt. Bei beiden Erzählungen wird eine wunderbare Ergänzung spürbar: der kleine Anfang und das große Ergebnis, das Tun des Menschen und das Tun Gottes. Das wirklich Entscheidende dabei tut Gott, nicht wir Menschen.

2. Die Basis ist das Vertrauen. Das Vertrauen in Gottes Treue und Schöpfermacht ist die Basis für alles, für jede Mitarbeit in seinem Weinberg. Schaut doch hin – will Jesus sagen – wenn Gott aus einem so kleinen Samenkorn eine so gewaltige Pflanze werden lassen kann, wieso sollte er dann nicht auch aus einem kleinen Anfang seines Reiches auf der Erde etwas Großes und Gewaltiges heranwachsen lassen können. Wir müssen nur vertrauen.

3. Das Reich Gottes in meinem Herzen. Wie steht es um das Reich Gottes in meinem Herzen? In jeden Menschen hat Gott ein kleines Samenkorn gelegt. Er ist dieses Samenkorn, er möchte in uns wachsen. Lassen wir uns darauf ein? Lassen wir Gott in uns wirken? Wir müssen ihm vertrauen, auch wenn es schwer wird. Je mehr wir zulassen, dass Gott in uns wirkt, desto fruchtbarer wird unser Zutun für das Reich Gottes.

Gespräch mit Christus: Herr, ich erlaube dir, in mir zu wirken, mein Herz zu weiten, mich von schlechten Gewohnheiten zu reinigen, damit ich mithelfen kann als dein Werkzeug für dein Reich.

Vorsatz: Heute werde ich in die Tiefe gehen und mein Vertrauen über meine Zweifel siegen lassen.


Gott auch in Krisen finden

28. Januar 2023

Samstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester (OP), Kirchenlehrer

Ellen Charlotte Petermann

Mk 4,35-41
An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?

Einführendes Gebet: Jesus, auch in meinem Leben gibt es Momente, in denen es „Abend“ wird und ich Situationen als ausweglos betrachte.

Bitte: Jesus, bitte hilf mir, gerade in diesen Situationen völlig auf dich zu vertrauen.

1. Kontrollverlust. Die Jünger, die mit Jesus auf den See hinausgefahren waren, hatten die Kontrolle über das Boot verloren. Es drohte zu sinken und sie waren in Panik geraten. Auch bei uns gibt es Situationen, in denen uns „das Wasser bis zum Halse steht“. Wenn wir plötzlich schwer krank werden, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, oder große finanzielle Probleme das Leben extrem erschweren. Wir verlieren die Kontrolle und fühlen uns machtlos.

2. Glauben und zweifeln. Wo ist Gott in unserer Not? „Liegt er da etwa auch irgendwo herum und schläft“?? Ein allwissender, allgütiger und allmächtiger Gott müsste doch intervenieren – so glauben wir. Der Glaube kann durch das Akzeptieren von Zweifeln zerbrechen und so nehmen viele Menschen ihre persönlichen leidvollen Erfahrungen, um Rückschlüsse auf Gott zu ziehen. Sie fragen: „Wo war Gott? Wie konnte er das zulassen?“

3. Gott im eigenen Leben finden. Die Erfahrung der Jünger war trotz allem die, dass Jesus ihnen nahe war, dass er da war und sie bewahrt hat. Wie können wir in unserem Leben diese Erfahrung auch für uns machen? Indem wir uns ganz bewusst und intensiv an Jesus Christus festmachen. Auch in unserem Leben gibt es Situationen, die gut ausgegangen sind. Das sind die Momente, in denen man erkennt: Jesus war doch da an meiner Seite. Und wir haben die Verheißung, dass Gott nicht von unserer Seite weicht. Das gibt uns Hoffnung und Zuversicht, nicht unterzugehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass ich mich auf dich verlassen kann, dass du immer bei mir bist und mich nicht allein lässt.

Vorsatz: Heute werde ich die Herz-Jesu-Litanei beten.