Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 8. Januar 2023 bis Samstag 14. Januar 2023

Erste Woche im Jahreskreis

Br. Jonathan Fuhr LC

Du bist mein geliebtes KindSonntag
Auf neuen Wegen gehenMontag
Gott ist größerDienstag
Jesus sieht unsere NotMittwoch
Unser kleiner BeitragDonnerstag
Jesus hat ein ZuhauseFreitag
Jesus verwandelt unsSamstag


Du bist mein geliebtes Kind

8. Januar 2023

Fest der Taufe des Herrn
Hl. Severin, Mönch

Br. Jonathan Fuhr LC

Mt 3,13-17
In jener Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme heute zu dir, um dich für deine Gegenwart in meinem Leben zu loben und zu preisen. Du möchtest mir nun nahe sein. Dafür möchte ich dir danken. Danke, dass du da bist. Hilf mir, mit meinem Leben immer mehr dein Licht zu verbreiten, ein Mensch zu werden, der Deine Liebe in die Welt hinausträgt.

Bitte: Jesus, schenke mir ein kindliches Herz.

1. Jesus nimmt uns an die Hand. Wie so oft im Evangelium können wir sehen, dass Jesus hier das Heft in die Hand nimmt. Er kommt zu Johannes, er bittet ihn, ihn zu taufen. – Diese Szene wirkt auf mich wie eine Einladung von Jesus an uns, ihn in unser Leben eintreten, uns von ihm führen zu lassen, damit wir immer mehr in das Geheimnis und die Größe Gottes eindringen können.

2. Der Himmel steht offen. Jesus kommt in unser Leben und erweist sich als die Brücke zu Gott Vater. Gott Vater offenbart sich uns daher gerade durch Jesus. Jesus seinerseits schließt für uns den Himmel auf und dadurch wird Gott Vater auf eine neue Art und Weise gegenwärtig in dieser Welt. Er wirkt mit seiner Liebe durch Jesus und Jesus zeigt uns, wozu wir als Menschen berufen sind und wonach sich Gott Vater sehnt.

3. Das ist mein geliebter Sohn. Die Worte „Das ist mein geliebter Sohn“ gelten nicht nur für Jesus, auch wir sind durch die Taufe Kinder Gottes, Söhne und Töchter Gottes geworden! Ja, wir dürfen Jesus auf dem Weg der Gotteskindschaft voll Freude nachfolgen. Wie sehr bin ich mir bewusst, dass ich ein geliebtes Kind Gottes bin? Habe ich die persönliche Liebe und väterliche Wertschätzung von Gott Vater schon erfahren?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich habe schon so oft gehört, dass Gott mein Papa ist. Doch manchmal ist es für mich irgendwie noch abstrakt und weit weg. Ich bitte dich, hilf mir, das heute ein wenig mehr zu verstehen. Und zu erfahren, was es heißt, in der Freiheit eines Kindes Gottes zu leben. Du kennst diesen Weg und bist ihn mir vorausgegangen. Bitte begleite mich und bestärke mich auf diesem Weg.

Vorsatz: Heute werde ich meinen Eltern für etwas danken, das ich von ihnen bekommen habe. Wenn möglich tue ich das persönlich. Andernfalls im Geiste.


Auf neuen Wegen gehen

9. Januar 2023

Montag der ersten Woche im Jahreskreis

Br. Jonathan Fuhr LC

Mk 1,14-20
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Einführendes Gebet: Jesus, vor dir stehe ich so, wie ich bin. In dir bin ich ganz geborgen. Lass mich dich immer mehr entdecken und immer mehr vor dir leben. Lass dein Licht immer mehr mein Leben erleuchten und bewirken, dass du im Zentrum meines Lebens stehst.

Bitte: Lass mich erkennen, dass die Zeit bereit ist.

1. Botschaft. Jesus tritt hier zu Beginn des Evangeliums nach Markus mit einer klaren Botschaft auf. Er ist sich seiner Sendung bewusst. Er zeigt uns Menschen einen neuen Weg, eine neue Weite und offenbart uns die Wahrheit, die dem Leben neue Hoffnung und Sinn verleiht. Lassen wir uns heute von dieser Botschaft und von Christus, der sie ausspricht, in den Bann ziehen. Denn sie war nicht nur damals aktuell. Nein, sie ist es auch heute auf besondere Art und Weise für jeden von uns.

2. Umkehr. Die Botschaft ist wahrhaft eine gute Nachricht, doch sie gibt uns auch eine Herausforderung mit auf den Weg. Denn Jesus lädt uns ein, uns neu zu orientieren. Neue Wege zu gehen und nicht in dem alten Trott hängen zu bleiben. Er ruft uns dazu auf, umzukehren und an seinem Reich teilzunehmen.

3. Neue Wege. Die Jünger beruft er auf eine besondere Weise und gerade bei ihnen wird uns bewusst, wie sehr es neue Wege sind, auf die Jesus uns führen möchte. Er möchte, dass wir mit ihm gehen! Nicht nur, dass wir unser Leben nach ihm ausrichten und sporadisch Kontakt mit ihm aufnehmen, sondern er lädt uns ein, unsere alten Gewohnheiten, unser altes Leben hinter uns zu lassen und mit ihm mitzugehen und seine Botschaft noch tiefer zu erfassen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist in das Leben der Apostel eingetreten, und ich weiß, dass du auch für mich eine Botschaft bereithältst. Doch sehe ich auch, dass es gar nicht so einfach ist, im Alltag deine Gegenwart zu entdecken und mit dir durch dieses Leben zu gehen. Ich bitte dich deswegen heute um deine Hilfe, damit ich erkenne, auf welchen neuen Wegen du mich heute führen möchtest.

Vorsatz: Heute werde ich versuchen, jemandem durch eine Geste der Liebe und Wertschätzung neue Hoffnung zu schenken.


Gott ist größer

10. Januar 2023

Dienstag der ersten Woche im Jahreskreis

Br. Jonathan Fuhr LC

Mk 1,21-28
In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Einführendes Gebet: Jesus du bist der König des Universums, dir halte ich nun mein Herz hin. Hilf mir heute, immer näher zu dir zu kommen und dich immer mehr zu entdecken. Werde du immer mehr ein Teil meines Lebens.

Bitte: Jesus, lass mich deine Größe im eigenen Leben erfahren.

1. Der böse Geist kennt seinen Feind. Es ist wichtig, seinen Feind zu kennen bzw. zu wissen, wo die eigenen Schwachpunkte liegen. Denn normalerweise verbergen wir diese Schwachstellen ganz gerne, und wenn wir merken, dass jemand in die Nähe dieses sensiblen Punkts kommt, dann gehen wir sofort in den Verteidigungsmodus über. So geht es hier dem Dämon, er kennt Jesus, spürt seine Präsenz und weiß, dass seine Stunde gekommen ist. Er möchte nicht, dass Jesus in seine Nähe kommt. Manchmal geht es uns ähnlich, dann würden wir uns eigentlich vor Jesus am liebsten verstecken.

2. Jesus hat Macht über den Teufel. Jesus befreit uns, er sieht unsere Schwachstellen, aber wir brauchen keine Angst vor ihm haben, denn er begegnet uns immer mit Liebe und tiefem Respekt. Er möchte nur das Beste für uns. Er möchte uns befreien und auf einen neuen Weg führen. Er kann unsere Wunden heilen, lassen wir das zu.

3. Die Größe und Macht Gottes. Wenn Jesus offen in Aktion tritt, dann beeindruckt das die Menschen um ihn herum und das Wirken und die Größe Gottes werden offenbar. Das versetzt in Staunen. Staunen wir jetzt gemeinsam mit den Menschen aus der Synagoge und betrachten wir die Macht und die Kraft Jesu. Und danken wir ihm für sein Wirken in unserem eigenen Leben und in dem Leben anderer Menschen in unserem Umfeld.

Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst mich durch und durch und weißt, wo meine Schwachstellen sind. Du kennst meine Fähigkeiten. Ich danke dir dafür, dass ich vor dir so sein darf, wie ich bin. Ich habe manchmal Angst, mich dir ganz zu öffnen, deshalb bitte ich dich heute, mir diese Angst zu nehmen. Hilf mir, dir meine dunklen Punkte zu zeigen, und komm mit deiner Macht in sie hinein. Heile und befreie du mein Herz.

Vorsatz: Heute werde ich jemanden um Verzeihung bitten oder zur Versöhnung in meinem oder im Leben eines anderen Menschen beitragen.


Jesus sieht unsere Not

11. Januar 2023

Mittwoch der ersten Woche im Jahreskreis

Br. Jonathan Fuhr LC

Mk 1,29-39
In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir für diese Zeit, die ich jetzt mit dir verbringen darf. Hilf mir, heute deine Güte und Liebe zu erfahren, und hilf mir, dir einen Schritt näher zu kommen, damit ich dir heute die Ehre geben kann. Bring dein Licht in mein Leben und hilf mir, ein Licht zu sein für die Menschen, denen ich heute begegne.

Bitte: Jesus, lass mich voll Vertrauen zu dir kommen.

1. Mit Jesus über unsere Anliegen und Sorgen sprechen. In diesem Evangelium können wir sehen, dass wir wirklich mit all unseren Anliegen zu Jesus kommen können; und dass ihm unsere Sorgen wichtig sind. Legen wir ihm heute unsere Anliegen und Sorgen in die Hände, so dass er sich ihrer annehmen kann.

2. Ihn wirken lassen. Wenn wir mit all dem zu Jesus kommen, dann wirkt er nämlich und verändert etwas. Es wurden alle geheilt, die zu ihm kamen. Denn Jesus möchte nichts mehr, als dass wir die Liebe Gottes erfahren und von unseren Nöten erlöst werden.

3. Uns mit ihm auf den Weg machen. Wenn wir Zeugen seiner Wunder geworden sind, dann lädt er uns ein, ihm nachzufolgen und diese Liebe auch zu anderen Menschen zu bringen. Jesus möchte, dass alle Menschen seine Liebe erfahren. Heute können wir in seinen Händen zu Werkzeugen werden, zu Menschen, die durch ihre Taten anderen Menschen helfen und ihnen die Liebe Jesu ein wenig näherbringen.

Gespräch mit Christus: Jesus, heute durfte ich betrachten, wie du im Leben so vieler Menschen Wunder gewirkt hast. Sie sind voll Vertrauen zu dir gekommen und haben dich um Heilung gebeten, oder du hast in ihren Herzen gelesen und so ihre Nöte und Anliegen erkannt. Ich bitte dich, schau jetzt auf mein Leben und heile, was Heilung braucht. Hilf mir, vor dir alle Masken abzunehmen.

Vorsatz: Heute werde ich einem Freund/einer Freundin vom Wirken Jesu in meinem Leben erzählen.


Unser kleiner Beitrag

12. Januar 2023

Donnerstag der ersten Woche im Jahreskreis

Br. Jonathan Fuhr LC

Mk 1,40-45
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Einführendes Gebet: Herr, ich lade dich ein, heute ein Teil meines Lebens zu sein. Deshalb beginne ich diesen Tag mit dir. Ich bitte dich, zeige mir den Weg durch den heutigen Tag. Hilf mir, heute das Licht deiner Liebe und deiner Gegenwart in mein Umfeld zu bringen. Ich möchte wirklich großzügig auf deine Liebe antworten, die du mir jeden Tag schenkst. Danke für deine Liebe!

Bitte: Jesus, schenke mir die Gnade, zu erkennen was mein kleiner Beitrag ist, den ich dir geben kann.

1. Jesus hat Mitleid mit uns. Es ist immer wieder beeindruckend, die Liebe Jesu zu sehen, wie er jeden Einzelnen voll Zuneigung anblickt und jedem Menschen nahe sein möchte. Zum Zeitpunkt dieser Begegnung gibt es für Jesus nur diesen Mann und er schenkt ihm all seine Liebe. Jesus schaut ihn voll Mitleid an, er nimmt Teil am Leiden dieses Mannes, beugt sich hinab und hilft ihm auf. Er lässt ihn schon teilnehmen an der Erlösung.

2. Jesus sieht unseren Glauben. Jesus sieht unser Vertrauen und unseren Glauben an ihn. Alle Menschen, die zu Jesus kommen, vereint ihre Hoffnung auf ihn. Sie glauben und hoffen, dass Jesus ihnen helfen kann. Diese Hoffnung wird von Jesus erfüllt. Er nimmt sich unser an, wenn wir voll Vertrauen zu ihm kommen.

3. Jesus bittet uns um Mithilfe. Jesus tut fast alles, und in diesem Evangelium wirkt er das Wunder, doch er erwünscht sich auch etwas von dem Mann. Er lädt uns ein, einen kleinen Beitrag beizusteuern. Er möchte, dass wir mitwirken an seinem Werk, an seiner Mission, dass Reich der Liebe Gottes in die Welt hinauszutragen. Hier lädt er den Mann ein, das Gesetz zu erfüllen und so zum Aufbau des Reiches Christi beizutragen. Wo lädt er uns heute ein, aktiv zu werden und auf diese Art und Weise unsere Dankbarkeit zu zeigen?

Gespräch mit Christus: Jesus, du lädst jeden Menschen ein, seinen kleinen Beitrag zu leisten. Damit ich diesen Beitrag erbringen kann, ist ein Schritt des Glaubens nötig, den ich gemeinsam mit dir gehen darf. Ich bitte dich, sprich mit Klarheit zu meinem Herzen, damit ich sehe, wie ich dir helfen kann.

Vorsatz: Heute werde ich bewusst hinhören und versuchen, den Eingebungen des Heiligen Geistes zu folgen


Jesus hat ein Zuhause

13. Januar 2023

Freitag der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Hilarius, Bischof, Kirchenlehrer

Br. Jonathan Fuhr

Mk 2,1-12
Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott. Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

Einführendes Gebet: Danke für diesen neuen Tag! Du hast mich die ganze Woche begleitet, so bitte ich dich auch um den Schutz und das Licht für den heutigen Tag. Ich komme zu dir, um von dir zu lernen, Jesus. Wandle du mein Herz und hilf mir, deine Gegenwart in den Momenten zu entdecken, in denen ich mich einsam und verlassen fühle.

Bitte: Herr, heile du mein Herz und befreie mich.

1. Jesus ist zu Hause. In diesem Evangelium können wir sehen, wie sehr Jesus an unserem Leben als Menschen teilgenommen hat. Es ist beeindruckend, wie oft er unterwegs war und von Ort zu Ort gezogen ist, um so vielen Menschen wie möglich die frohe Botschaft zu verkünden. Allerdings sehen wir hier auch, dass Jesus ein Zuhause hatte. Hierhin ist er zurückgekommen, hier hat er Kraft gesammelt, für die Mission.

2. Kreativität, um zu Jesus zu kommen. Die Menschen in seiner Heimat sind schon oft Zeugen seines Wirkens gewesen. So war es eine große Freude für sie, dass er nun wieder da war. Die Männer, die den Gelähmten zu ihm brachen, hatten all ihre Hoffnung auf ihn gesetzt und wurden kreativ, weil ihnen der Weg versperrt war. Glaube macht kreativ, denn in seiner Kraft findet man immer einen Weg, um zu Jesus zu kommen.

3. Jesus gibt mehr. Wir bitten Jesus um etwas Bestimmtes und er gibt uns daraufhin viel mehr, als wir erbeten hatten. Er übertrifft all unsere Erwartungen. Vor allem kennt er nicht nur unsere äußeren Nöte, sondern auch unsere inneren. Dabei will sich Jesus besonders der Not unseres Herzens annehmen. Dieses sein Wirken ist für den Außenstehenden und oftmals auch für uns selbst undurchschaubar und auch nicht unbedingt fühlbar, doch Jesus wirkt in uns, wenn wir ihn wirken lassen. Dessen können wir uns sicher sein.

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast ein Zuhause, ich möchte dir mein Herz öffnen, damit du darin nicht nur zu Gast bist, sondern dort regelrecht wohnst und das nicht nur vorübergehend, in einem konkreten Moment, sondern immer und für immer. Ich bitte dich, nimm von mir, was mich lähmt.

Vorsatz: Ich werde Jesus heute durch Stoßgebete an meinem Alltag teilhaben lassen.


Jesus verwandelt uns

14. Januar 2023

Samstag der ersten Woche im Jahreskreis

Br. Jonathan Fuhr LC

Mk 2,13-17
In jener Zeit ging Jesus wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass ich jetzt bei dir sein darf. Die nächsten Momente möchte ich ganz dir widmen. Komm du jetzt in mein Herz, und forme es nach deinem Willen. Heute lädst du mich ein, meinen Glauben zu erneuern. Hilf mir, fest auf dich zu vertrauen, damit du in meinem Leben wirken kannst.

Bitte: Jesus, lass mich deinen Blick der Liebe persönlich erfahren.

1. Jesus sieht Levi. Anhand von Levis Beispiel können wir betrachten, wie Jesus in unserem persönlichen Leben wirkt und wie er mit uns einige Schritte geht. Zuallererst sieht uns Jesus an. Er sieht Levi dort, wo er sitzt und arbeitet: am Zoll. Levi war es mit Sicherheit gewöhnt, dass man ihn voller Abscheu und Hass anschaut, doch Jesu Blick war anders. Ja, er hatte schon von diesem Mann gehört, aber er hätte niemals gedacht, dass er ihn auf diese Art und Weise anschauen würde, so anders, ganz anders als andere Menschen. Voller Wertschätzung und Liebe.

2. Jesus ruft Levi. Und dann ruft Jesus Levi. Zuerst kann Levi seinen Ohren nicht trauen und denkt sich: „Ne, dass kann eigentlich nicht sein!“ Doch dann merkt er, dass Jesus ihn tatsächlich beim Namen gerufen hat und da kann er nicht anders, als Jesus zu folgen und ihn einzuladen. Alles, was er von Jesus gehört hat, das hat ihn schon in Staunen versetzt, all die Wunder, die er hier gewirkt hat. Und jetzt wird er von diesem Jesus beim Namen gerufen. Levi folgt Jesus, weil er bei ihm Wertschätzung und Liebe erfährt.

3. Jesus richtet Levi auf und führt in ein neues Leben. Die Liebe und Wertschätzung, die Jesus Levi schenkt, richtet ihn auf und hilft ihm, ein neues Leben zu beginnen, denn am Ende ist es das, wonach sich Levi sehnt. Er merkt, dass die Gegenwart Jesu in seinem Leben viel mehr wert ist als all das Geld, das er zuweilen auch auf unrechtmäßige Art und Weise erwirtschaftet hat.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist voll Liebe in Levis Leben eingetreten und hast ihm die Gnade der Umkehr geschenkt. Ich bitte dich, geh mit mir diesen Weg und hilf mir, von Herzen umzukehren, um tagtäglich mit dir verbunden zu leben. Ich bitte dich, schenke mir ein feinfühliges Herz, damit ich dich entdecke, wenn du heute bei mir vorbeikommst.

Vorsatz: Heute werde ich einer Person eine Freude bereiten und so die Liebe Jesu an jemanden weitergeben.