Tägliche Meditationen Sonntag 4. Dezember 2022 bis Samstag 10. Dezember 2022 Zweite Woche im Advent P. Leonhard Maier LC
Reinigung und Neuanfang 4. Dezember 2022
Zweiter Adventssonntag Hl. Barbara, Märtyrin Hl. Johannes von Damaskus, Priester, Kirchenlehrer P. Leonhard Maier LC Mt 3,1-12 In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Zorngericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Sandalen auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; und er wird seine Tenne reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Einführendes Gebet: Vater, von Jesus habe ich gelernt, dass ich Dein geliebtes Kind bin. Ob ich lebe oder nicht, spielt für Dich eine Rolle, weil ich in Deinen Augen wichtig bin. Dir ist wichtig, dass wir beide eine liebevolle Beziehung haben. Gerne verbringe ich diese Gebetszeit mit Dir! Bitte: Lass diesen Augenblick und meinen ganzen Tag fruchtbar sein! 1. Kurskorrektur ist möglich. So schnell gerate ich in die Fänge schlechter Angewohnheiten und Laster. Doch du, Jesus, schickst mir deinen Heiligen Geist, der mich aufrüttelt und mir zeigt, was neu werden muss. Mein Alltag kann einen Kurs einnehmen, der mich in deiner Gegenwart leben lässt. Bei dir sein, Jesus, das ist das Himmelreich. Ich freue mich auf dieses Abenteuer der Umkehr heute! 2. Meine Umkehr sichtbar machen. Mein Neuwerden in Christus soll sich heute an den Worten vollziehen, die ich im Gespräch mit mir selbst verwende: nicht „du Strohkopf“ werde ich mich nennen, sondern „du geliebtes Kind Gottes“. Wenn ich bete, dann will ich meinem Gott gegenüber den Wohlgeruch aufmerksamer Liebe verbreiten. Wenn ich meinen Körper pflege, soll das Verherrlichung meines Schöpfer sein. Wenn ich Menschen begegne, dann will ich meinen Gott in ihnen sehen. Wenn ich aber gesündigt habe, dann will ich gleich den Vorsatz fassen, das in Ordnung zu bringen und ins Sakrament der Versöhnung tragen. 3. „Ausmisten“. Jesus, weil du mich so sehr liebst, möchte ich mit deiner Hilfe bestimmten Dingen einen Schlusspunkt setzen: Was mir schadet, soll aufhören. Schlechte Gewohnheiten will ich abstellen. Was keine Frucht bringt für die Ewigkeit, darf „ins Feuer geworfen werden“. Das beginnt bei kleinen Gebrauchsgegenständen, die ich nicht benötige und die nur unnötige Staubfänger sind. Das geht weiter bei Handy-Apps, die mich ablenken. Ich möchte einfach mit dem leben, was mir guttut und mich näher zu dir, Jesus, bringt. Was für ein Abenteuer, jeden Tag aufs Neue! Gespräch mit Christus: Mein Vater im Himmel feiert ein Fest, wenn ich umkehre, wenn ich mich innerlich reinigen und heilen lasse. Das wäre was, Jesus, wenn ich mich heute ehrlich dir zuwenden würde! Voller Vertrauen will ich mich darauf einlassen. Vorsatz: Ich trenne mich von etwas, was schon lange unbenutzt und sinnlos in meinem Zimmer herumsteht.
Unwillige zu Jesus bringen 5. Dezember 2022
Montag der zweiten Woche im Advent Hl. Anno, Bischof P. Leonhard Maier LC Lk 5,17-26 Eines Tages, als Jesus lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen. Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen. Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben. Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben? Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen. Einführendes Gebet: Jesus, mein kurzes Leben soll reiche Frucht bringen, das ist meine Sehnsucht. Und was könnte es da Erfüllenderes geben, als Menschen zu Dir zu begleiten? Was ist besser, als Menschen von Dir zu erzählen? Bitte: Viele Menschen können gerade nicht zu Jesus kommen: weil sie ihn nicht kennen oder weil sie es aus eigener Kraft nicht schaffen. Für diese Menschen, Herr, will ich jetzt zu Dir beten. 1. Gelähmte herbeibringen. In Gedanken wandere ich zu den Bekannten und Freunden, die derzeit mit Jesus nichts anfangen können. In ihnen kann ich diesen Gelähmten aus dem Evangelium erkennen. Im Geiste lege ich diese Menschen vor Jesus hin. Dabei schaue ich Jesus in die Augen und lasse ihn merken, wie groß mein Glaube an sein Eingreifen ist. 2. Jesu Wirken annehmen. Ich tue mich schwer, in meiner eigenen Situation ein klares Eingreifen Jesu zu erwarten. Ich weiß, dass mein Gott mächtige Wunder tut. Wird er aber auch bei meinem Problem eingreifen? Ja, ich vertraue fest darauf, dass Jesus mir jetzt zuhört. Wenn ich mich deinem Wirken öffne und es annehme, Herr, dann erlebe ich, wie die Sorgen schwinden. 3. Was Jesus mit mir macht. Wenn ich kein Sünder wäre, könnte Jesus mir nicht helfen: denn er ist gekommen, die Sünder zu berufen und ihre geistigen Gebrechen zu heilen. Ja, ich habe dieses Problem der Sünde, vieles in mir ist noch nicht in diese heilige Harmonie Gottes gekommen. Ich sehe und bekenne es. Ich möchte mir aber auch aus dieser Situation heraushelfen lassen. Jesus will das heute, hier auf Erden, tun und alles in Ordnung bringen, nicht erst irgendwann, wenn ich gestorben bin. Gespräch mit Christus: Jesus, auch ich selbst bin manchmal wie jemand, der nicht zu Dir kommen will. Vielleicht, weil ich noch nicht oder lange nicht mehr erlebt habe, wie gut Du bist und wie erfüllend Dein Eingreifen ist. Zusammen mit meinen vielen Gebetsanliegen bringe ich Dir den alten Menschen in mir dar, der sich widersetzt, aber auch von Dir neu geschaffen werden will. Vorsatz: Ich mache heute in einer Kirche oder Kapelle einen Besuch bei Jesus, der in der heiligen Eucharistie gegenwärtig ist, um mich von ihm berühren und heilen zu lassen.
Ich zähle für Gott 6. Dezember 2022
Dienstag der zweiten Woche im Advent Hl. Nikolaus, Bischof P. Leonhard Maier LC Mt 18,12-14 In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht. Einführendes Gebet: Jesus, für Dich gibt es keine Menschen erster oder zweiter Klasse. Dieses Schubladendenken kommt nicht von Dir. Ja, Dir ist jeder Mensch heilig. So darf ich mich jetzt von Dir lieben lassen in dieser kurzen Gebetszeit! Bitte: Herr, lass mich jetzt ein wenig mehr erkennen, wie wichtig ich dir bin! 1. Gott sucht mich. Bin ich gerade bei Gott oder bin ich ihm heute vielleicht verloren gegangen? Habe ich mich im Gestrüpp irgendwelcher Sünden und Süchte verfangen? Jesus sieht mich da und ruft nach mir. Er kommt zu mir in meine Dunkelheit und holt mich da heraus. 2. Ich bin die Freude Gottes. Das „Bei-Gott-sein“ nennen wir auch Leben im Stand der Gnade: leben im Einklang mit meinem Schöpfer, existieren in seinem Sinne. Es ist nicht notwendig, dass ich produktiv und erfolgreich bin, dass ich Geld verdiene und beliebt bin. Ich erreiche das Ziel meines Lebens, wenn ich Gott heute tiefer kennenlerne und mich ihm hingebe: durch Gebetszeit, durch Schriftlektüre und indem ich mich an die Menschen um mich herum verschenke. 3. Gott will Lebensgemeinschaft mit mir. Es wäre eine sehr eindimensionale Ehe, wenn sich die Partner nur treffen würden, um intim zu werden. Da gehört auch die Hingabe im Alltag dazu, in der Arbeit und in den Schwierigkeiten, in den aufregenden Momenten und in den langweiligen. Genauso will Gott Teil meines „grauen Alltags“ sein. Er will mich schützen und pflegen, wie das eine Henne mit ihren Küken unter ihren Flügeln tut. Gott will ein Team sein mit mir! Gespräch mit Christus: Danke, dass ich mit dir, Jesus, durch diesen Tag gehen kann. Du bist bei mir in meinen Krankheiten und meinen Sorgen. Du sollst die Sonne sein, um die mein Leben den ganzen Tag kreist! Vorsatz: Heute vor der Mittagspause nehme ich mir einen Moment der Gewissenserforschung, um auf meine heutige Lebensgemeinschaft mit Gott zurückzublicken.
Leben in Frieden 7. Dezember 2022
Mittwoch der zweiten Woche im Advent Hl. Ambrosius, Bischof, Kirchenlehrer Gedenktag P. Leonhard Maier LC Mt 11,28-30 In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. Einführendes Gebet: Jesus, ich habe finanzielle Sorgen. Ich weiß nicht, wie es in Zukunft weitergehen soll, das beunruhigt mich. Eigentlich vertraue ich dir ja, aber da gibt es eine Unruhe in mir. Bitte: Bitte nimm mir diese sinnlose Zukunftsangst, die im Leben eines Christen überhaupt keine Berechtigung hat. 1. Anklopfen bei Jesus. Wenn mir Geld fehlt oder ein Problem auftaucht, dann beginne ich gleich, an einer Lösung zu arbeiten. Könnte ich mich vielleicht heute erst hinknien und bei Jesus „anklopfen“? „Jesus, ich brauche dich jetzt! Kannst du mir bitte helfen?“ Du lädst mich ein, zu dir zu kommen. Du bist ein Gott, der Zeit hat für uns Menschen. Du bist immer dazu bereit, dich von uns mit unseren Anliegen „nerven“ zu lassen. 2. Wie passiert dieser Friede? Nach den Worten Jesu wird nicht mein Eingreifen die Lösung bringen, sondern er selbst, Jesus, wird mir Ruhe verschaffen. Das sehe ich nicht, ich muss es dir glauben, Herr. Diese Unsicherheit will ich annehmen, dir die Kontrolle übergeben und daraus einen Akt des Glaubens machen. 3. Was ich von Jesus bekomme. Du, Jesus, bringst eine solche Fülle in mein Leben, dass mir nichts mehr fehlt. Da drückt nichts mehr, sondern alles entspricht meinem eigenen Wesen. Wenn ich die Berufung, die mir von Gott zugedacht ist, entdecke und lebe, dann darf ich in die Leichtigkeit Gottes eintreten: in seine Güte und seine Wahrheit. Gespräch mit Christus: Den Frieden, den die Welt sucht, kannst nur Du, Herr, ihr geben. Ohne Dich gibt es keine Ruhe für uns Menschen. In Deinen Armen erfahre ich, wie Du meine Sehnsüchte erfüllst. Gerne lasse ich mich von Dir beschenken! Vorsatz: Wenn heute eine Sorge in mir aufkommt, will ich dieses Stoßgebet beten: „Herr, gib mir deinen Frieden“.
Mein „Ja“ bereitet dem Reich Gottes den Weg 8. Dezember 2022
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
P. Leonhard Maier LC Lk 1,26-38 In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. Einführendes Gebet: Was ist meine Aufgabe im Reich Gottes? Kann ich da einen Unterschied machen? – Bei Maria sehe ich, wie weltverändernd jede meiner Entscheidungen für Gott ist. In dieser Zeit des Gebets will ich mich mit meinem persönlichen Ruf auseinandersetzen. Bitte: Maria, bitte gib mir Kraft, mich wie du dem Ruf Gottes zu öffnen, dass ich ihn hören kann! 1. Mein Name im Buch des Lebens. Wer mit Gott zusammenarbeitet und seinem Sohn folgt, dessen Name hat im Neuen Testament Gewicht. Vom reichen Jüngling beispielsweise haben wir keinen Namen: Er ist Jesus nicht nachgefolgt. Wie allgegenwärtig ist dahingegen der Name Mariens überall dort, wo von Jesus die Rede ist! In der Liturgie verehren wir den Namen der Gottesmutter mit einem eigenen Festtag! Sie hat sich für den Plan Gottes geöffnet, und auf eben diese Weise wird, wenn ich treu bin, auch mein Name im Buch des Lebens stehen. 2. Gottes Ruf macht mich stark. Nie mehr Angst haben! Selbstbewusst und zuversichtlich, vor Zuversicht sprühend in die Zukunft blicken! Ja, du wirst das mächtige Eingreifen Gottes erleben, Maria, aber du hast nichts zu fürchten! Wie sehr ehrt der Schöpfer sein Meisterwerk Maria, so dass sie von allen Generationen seliggepriesen werden wird! Dieses kleine Mädchen wird von Gott zur mächtigsten Frau aller Zeiten gemacht, zur Königin des Himmels. Maria, alles an dir ist die schönste Geschichte aller Zeiten! Deinem Vorbild folgend will ich meiner Berufung entsprechen. 3. Politiker kommen und gehen, Jesus bleibt. Ein junges Mädchen sagt „Ja“, und die Herrschaft des einzigen wahren Königs kann beginnen. Unaufhaltsam verwirklicht sich der Plan Gottes mit seiner Schöpfung, doch es war notwendig, dass Maria ihre Zustimmung gab. Genauso sollst du, Jesus, meine Zustimmung bekommen. Tu mit mir, was du willst. Ich darf sehen, dass die wahren Schlagzeilen – die im Himmel – nicht die Politiker machen, sondern die, welche in den Dienst Gottes treten. Gespräch mit Christus: Es fasziniert mich, diese Maria von Nazaret zu betrachten. Schnell kommen mir vor Rührung die Tränen, wenn ich die Weise meditiere, wie sie Gott begegnet und Gott ihr. Vorsatz: Ich bleibe heute bei einem Bild Mariens stehen und bete ein Avemaria.
Wem schenke ich Gehör? 9. Dezember 2022
Freitag der zweiten Woche im Advent
P. Leonhard Maier LC Mt 11,16-19 In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, Recht bekommen. Einführendes Gebet: Leicht lasse ich mich durch die Meinungen anderer verunsichern. Doch auf wen will ich eigentlich hören? Ich will mir jetzt Zeit nehmen, Dir, Jesus, zuzuhören. Deine Stimme soll der Kompass für diesen Tag sein. Bitte: Gib mir den klaren Blick auf Dich, Jesus! Mit Dir im Zentrum kann ich die anderen Stimmen besser einordnen und ihnen den Platz geben, der ihnen zusteht. 1. Fasten. Verzicht und Askese haben einen wichtigen Platz in der Nachfolge Jesu. Wenn ich vom Heiligen Geist den Impuls bekomme, aus Liebe zu Gott ein Opfer darzubringen, dann ist das ein echter Weg zu Gott. Wenn ich faste, dann bringe ich dadurch zum Ausdruck, dass ich etwas wirklich von ihm will! 2. Feiern. Jesus hat das Leben gefeiert! Ich darf jeden Tag leben, als ob es meine Hochzeit mit Gott wäre! Ein „Festmahl“ der schönsten Geschenke Gottes steht für mich immer bereit: Lebensfreude, Herzensfrieden, Heilung, echte und tiefe Gottesbeziehung, wahre Freundschaft mit den Menschen. Jesus zeigt mir durch seinen Lebensstil, dass ich in seiner Nachfolge schon hier auf Erden das Leben in Fülle erfahren darf! 3. Jesus wirkt. Jesus ist die Weisheit in Person: Die Früchte, die seine Jünger bringen, geben ihm Recht. Die Hingabe einer Mutter Teresa von Kalkutta zeigt, dass Jesus immer wieder das Beste aus dem Menschen herausholt. Durch mein Fasten und mein Feiern kann ich Gott in diese Welt hineintragen. Doch wenn ich faste, ohne dass Jesus in mir lebt, dann wird mein Fasten keine Frucht bringen. Und wenn ich ohne Jesus feiere, dann wird dadurch das Reich Gottes nicht aufgebaut. Gespräch mit Christus: Ich muss auf gewisse Dinge verzichten, auch schon deswegen, weil nicht alles für meine Gesundheit gut ist. Was ich an Opfern bringen muss, will ich aus Liebe zu Dir tun, Jesus. Und was ich an Geschenken bekomme, will ich mit tiefer Ruhe annehmen. Vorsatz: Wenn mir heute etwas unangenehm ist, will ich das geduldig aus Liebe zu Gott annehmen.
Prophet Jesu sein 10. Dezember 2022
Samstag der zweiten Woche im Advent
P. Leonhard Maier LC Mt 17,9a.10-13 Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach. Einführendes Gebet: Gott, komm in diese Welt, wir sehnen uns nach Deinem Kommen! So viele zerbrochene Herzen, kranke Ehen und deprimierte Jugendliche: Sie alle warten auf Dich! Bitte: Komm herein, Jesus, in mein großes Leid, in mein Problem, in dem ich gerade „ertrinke“. Rette mich! 1. Propheten kündigen Jesus an. Der Heilige Geist hat durch die Propheten des Alten Testaments gesprochen, sie alle sprechen von Jesus. Als Getaufter bin ich Prophet, der von Jesus erzählt: von seinen Gesten und Worten, von seinem ganzen Lebensstil. Ich kann mein Umfeld auf Jesu Ankunft vorbereiten. Durch meine Verkündigung sollen sie erkennen können, dass der Retter da ist. 2. Prophetisch alles wiederherstellen. Wer ist der wahre Gott? So viele falsche Gottesbilder geistern umher. Johannes der Täufer verkündete das Kommen des wahren Gottes, stellte klar, wie er ist, dieser eine wahre Gott. Er wird uns mit Feuer taufen: mit dem Feuer der Gnade, göttlichem Leben, mit Gottesliebe. Gott holt uns zu sich. Ich als Prophet darf aufzeigen, worin ein falsches Bild von Gott besteht. 3. Wie die Welt die Propheten behandelt. Wenn ich den Applaus der Reichen und Mächtigen ernte, dann bin ich wahrscheinlich kein wahrer Prophet. Wofür ich vom Glauben her stehe und was ich mit jeder Faser meines Daseins als Botschafter Christi verkündige, muss für den Zeitgeist eine schneidige Herausforderung sein. Meine Botschaft muss eine Challenge sein, die fasziniert und erhebt. Wer auf der Suche nach der Wahrheit ist, wird sie bei mir finden, doch die Mehrheit wird nichts damit anfangen können. Gespräch mit Christus: Heute ist ein Tag, um Dich, den wahren Gott, tiefer zu erfassen und mehr zu lieben. Ich liebe es, über Dich nachzudenken und mit Dir ins Gespräch zu kommen. Genau das will ich jetzt tun… Vorsatz: Wenn ich heute Abend ins Bett gehe, will ich an diesen wahren Gott denken und mich danach sehnen, bei ihm zu sein.
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