Tägliche Meditationen Sonntag 20. November 2022 bis Samstag 26. November 2022 Vierunddreißigste Woche im Jahreskreis P. Bertalan Egervári LC
Jesu Herrschaft der Liebe 20. November 2022
Christkönigssonntag Hochfest
P. Bertalan Egervári LC Lk 23,35b-43 In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der Andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Einführendes Gebet: Jesus, du bist Gott und König, aber du bist Mensch geworden und hast dich klein und verletzbar gemacht. Du begibst dich zu uns auf Augenhöhe herab und machst uns damit groß. Danke für deine Nähe und dein Interesse an mir. Lass mich dich besser kennen, damit ich auch dir nahe sein kann. Bitte: Jesus, dein Reich komme! 1. Jesus herrscht vom Kreuz aus. Wenn wir am Hochfest Christkönig in der Liturgie diese Bibelstelle hören, merken wir schnell, dass die Herrschaft Jesu anders aussieht als die von „normalen“ irdischen Königen. Es gibt hier keinen Reichtum, keinen Prunk, keine Ehrerbietungen, keine besonderen Vorrechte, es gibt nichts dergleichen. Stattdessen sehen wir Hilflosigkeit, Spott und Hohn, Leid und Verlassenheit. Trotzdem ist Jesus Christus der König der Könige. Ihm ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Er nutzt sie aber nicht für sich und sein Wohlergehen. Er verzichtet auf so vieles und geht bis zum Letzten, um uns zu zeigen, dass seine Liebe zu uns keine Grenzen hat. Er herrscht vom Kreuz aus, um uns zu zeigen, dass im Mittelpunkt seiner Herrschaft die Liebe steht. 2. Zeit nur für ihn. Liebe zu uns bedeutet konkret, dass Gott zuallererst an mir persönlich interessiert ist. All sein Wirken ist darauf ausgerichtet, uns zu einer persönlichen Beziehung zu ihm zu führen. Genauso, wie wir mit unserer Familie oder Freunden eine persönliche Beziehung pflegen, sollen wir es auch mit Gott tun. Das bedeutet, Zeit mit ihm zu verbringen, mit ihm zu sprechen, versuchen, auf ihn zu hören, ihm kleine Freuden zu machen, ihm Dinge anzuvertrauen, die uns bewegen, mit ihm zu lachen und zu weinen, sprich unser Leben mit ihm zu teilen. Wir dürfen wenigstens einmal am Tag alles andere vergessen und nur mit diesem König Zeit verbringen, über ihn nachdenken und mit ihm sprechen. Es ist sehr gut investierte Zeit. Diese Zeit nennt sich Gebet. 3. Ohne Maß und ohne Grenzen. Mehr als jeder andere König es könnte, ist Jesus Christus grenzenlos großzügig und barmherzig. Kaum vorstellbar, wie groß seine Güte sein muss, wenn er am Kreuz sagen kann: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Das heißt, dass Jesus einfach alles vergisst, was der Verbrecher in seinem Leben an Schlechtem getan hat. Er hat sich vielleicht sein Leben lang nicht für Gott und seine Gebote interessiert und vieles getan, was Gott verletzt hat. Wegen seiner Sünden leidet Jesus am Kreuz. Aber Jesus schiebt das alles beiseite und zeigt ihm damit, dass er selbst am Kreuz nicht aufhört, ihn weiter zu lieben. Statt ihn gerechterweise zu bestrafen und ihn die Konsequenzen seiner Taten spüren zu lassen, schenkt er ihm gratis – oder fast gratis – das Größte, was er geben kann: ewiges Leben in vollkommener Liebe. Gespräch mit Christus: Jesus, du bist unser König. Dir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Lass diese Macht in meinem Leben und auf der ganzen Welt aufstrahlen. Dein Reich komme in mein Herz, in meine Beziehungen, in die Gesellschaft und in die ganze Welt. Danke, Jesus. Vorsatz: Ich möchte heute im Laufe des Tages Jesus von Herzen meine Dankbarkeit für das zeigen, was er für mich getan hat.
Zur Familie Jesu gehören 21. November 2022
Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Unsere Liebe Frau in Jerusalem Gedenktag P. Bertalan Egervári LC Mt 12,46-50 In jener Zeit, als Jesus mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. Einführendes Gebet: Jesus, du hattest eine Botschaft der Freude für die Menschen. Viele sind dir gefolgt, haben dich gesucht und wollten dich hören. Oft haben die Menschen dich aber nicht verstanden, weil du deine Botschaft in Bilder verpackt, in Gleichnissen gesprochen hast. Offenbare mir jetzt, was du mit dieser Stelle aus dem Evangelium sagen möchtest. Bitte: Lass mich deinen Willen erkennen und tun. 1. Die Suche nach dem Willen Gottes. Scheinbar sehnt sich Gott nach einer großen Familie. Diese Evangelienstelle besagt mit anderen Worten, dass den Willen Gottes erfüllen muss, wer zur Familie Christi gehören will. Dieser Wille steht im Mittelpunkt. Wir sollen ihn suchen, uns um ihn bemühen. Die innere Einstellung, die wir dabei einnehmen dürfen, ist dieselbe, die Jesus hatte. Er wusste, dass der Vater ihn liebt und das Beste für ihn will. Er hat ihm ganz und gar vertraut und wollte ihm dadurch Freude machen, dass er seinen Willen erfüllte. Die vielleicht größte Herausforderung für uns liegt darin, immer wieder das tief verwurzelte Misstrauen zu überwinden, dass es Gott wirklich gut mit uns meint, obwohl ständig Dinge im eigenen Leben und auf der Welt geschehen, die das Gegenteil zu zeigen scheinen. 2. Ein Lob für die Mutter. Auch Maria, die Mutter Jesu, hatte es nicht leicht. Was aber auf den ersten Blick wie eine Zurückweisung Marias aussieht, ist in Wirklichkeit ein Lob für sie. Wie niemand anderes hat sie den Willen Gottes gesucht und getan. Dass sie Mutter Gottes sein durfte und ohne Erbschuld empfangen wurde, sind besondere Geschenke und Vorzüge. Aber was sie wirklich groß macht, ist die Art und Weise, wie sie gelebt hat: dem Willen Gottes immer treu, mit grenzenlosem Vertrauen, mit unerschütterlichem Glauben, mit Hoffnung selbst in den hoffnungslosesten Momenten und immer aus Liebe zu Gott. 3. Auf Gottes Stimme hören. Eine weitere Herausforderung liegt darin, auf die Stimme Gottes zu hören und seinen Willen zu erkennen. Die Gebote Gottes geben uns die allgemeine Richtung vor. Darüber hinaus hilft uns besonders der Glaube an die Gegenwart Gottes in unserem Leben, hier und jetzt; der Glaube daran, dass er jetzt zu uns spricht. Wir dürfen achtsam sein auf das, was in uns vorgeht. Mit einer Haltung der Suche nach dem Willen Gottes dürfen wir uns sicher sein, dass uns Gott sehr vieles eingibt. Es kommen viel mehr Gedanken, Ideen und Eingebungen von Gott, als wir es vielleicht ahnen. Nur sind sie so schlicht und unscheinbar, dass wir meistens annehmen, es sind unsere eigenen Gedanken oder Eindrücke. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er häufig zu uns spricht, und lernen, auf seine Stimme zu hören. Gespräch mit Christus: Guter Gott, dein Wille ist das Beste, was uns passieren kann. Hilf uns, immer besser auf deine Stimme zu hören und deinen Willen zu erkennen. Gib uns auch die Kraft, ihn zu erfüllen und so dein Reich auszubreiten. Vorsatz: Ich will heute kurz innehalten und Gott nach seinem Willen in einer konkreten Situation fragen.
Was bleibt für die Ewigkeit 22. November 2022
Dienstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Cäcilia, Jungfrau, Märtyrin Gedenktag P. Bertalan Egervári LC Lk 21,5-11 In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Einführendes Gebet: Jesus, trotz allen Fortschritts ist die Welt auch heute ein großes Durcheinander. Was die Zukunft bringt, ist ungewiss und verunsichert uns. Hilf uns, auf dich zu vertrauen und bewahre uns vor allem Bösen. Lass uns auf dein Wort hören und dir nachfolgen. Bitte: Gib uns Sehnsucht nach dem Himmel, gib uns Sehnsucht nach dir. 1. Vergängliches und Unvergängliches. Der Tempel war damals der zentrale Ort der jüdischen Gottesverehrung, der Ort, an dem Gott wohnte und gegenwärtig war. Jesus hat sich offenbart als der wahre Tempel. Aber selbst dieser Tempel wurde nicht verschont, auch er wurde „zerstört“, wie später der Tempel in Jerusalem. Alles Irdische ist vergänglich, nichts hier auf Erden bleibt, wie es ist. Mit all dem deutet der Herr uns an, dass unsere wahre Heimat im Himmel ist und dass wir uns nicht zu sehr an die Dinge dieser Welt klammern sollen, ganz gleich, wie schön oder wertvoll sie auch sein mögen. Im Himmel finden wir alles in Gott um ein Vielfaches schöner und wertvoller wieder. 2. Die Gaben Jesu überdauern. „Viele werden unter meinem Namen auftreten.“ Es gibt nicht nur die falschen Propheten, die uns alles Mögliche versprechen oder voraussagen, es gibt auch viele Dinge auf dieser Welt, von denen uns eingeredet wird, dass wir genau durch sie glücklich werden und ein sorgenfreies Leben finden können. Aber all das, was sie uns anbieten, verleiht uns bestenfalls kurzfristig Zufriedenheit. Jesus sagt uns, dass er nicht gekommen ist, um uns ein problemloses Leben mit reichlich irdischem Glück zu bringen. Erdbeben, Seuchen etc. wird er nicht verhindern, ebenso wenig wie Probleme und Schicksalsschläge in unserem eigenen Leben. Er ist gekommen, um uns bei allem zu begleiten, uns durch alles hindurchzutragen und uns dabei immer mehr mit seinem Frieden und seiner Freude zu erfüllen. 3. Auf dem Grund der Seele. Wie das Meer bei einem Sturm toben kann, sich die Wellen meterhoch türmen, Blitze, Donner und ein Orkan darüber hinwegfegen können, das Wasser auf dem Meeresgrund aber völlig ruhig bleibt, so möchte uns Jesus Frieden und Freude geben, die auf dem Grund unserer Seele von allen Widrigkeiten des Lebens unberührt bleiben. Er hat uns die Hl. Schrift, die Hl. Überlieferung und das Lehramt der Kirche als Wegweiser geschenkt, die uns vor allem Irrtum und falschen Propheten bewahren. Ganz besonders schenkt er uns seine Gegenwart durch die Sakramente und schmiedet unsichtbar und unbemerkt unsere Seele, damit sie in seinem Frieden und in seiner Freude bleibt. Folgen wir trotz aller Schwierigkeiten ihm und seinem Weg, damit Frieden und Freude uns immer mehr erfüllen. Gespräch mit Christus: Herr, wie leicht verlieren wir den inneren Frieden, wie leicht können uns selbst Kleinigkeiten verwirren und aus der Ruhe bringen. Sei du unsere Stärke, leuchte in allen Momenten unseres Lebens, damit wir nicht verlieren, was du uns schenkst. Vorsatz: Ich will mir heute durch eine gute Tat einen Schatz im Himmel erwerben.
Freude am Zeugnis 23. November 2022
Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Klemens I., Papst, Märtyrer Hl. Kolumban, Abt, Glaubensbote P. Bertalan Egervári LC Lk 21,12-19 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen. Einführendes Gebet: Jesus, das ewige Leben zu gewinnen, scheint mit jeder Menge Problemen verbunden zu sein. Zeige uns, dass es sich immer lohnt, es trotzdem zu suchen und auf deinen Wegen zu gehen. Stärke unseren Glauben, unsere Hoffnung und unser Vertrauen auf dich. Bitte: Gib uns den Mut, von deiner Liebe Zeugnis zu geben. 1. Die Kraft des Zeugnisses. Wie wichtig scheint Jesus das Zeugnis seiner Jünger zu sein. Wenn wir den Bibeltext wörtlich nehmen, scheint er zuzulassen, dass sie verfolgt und festgenommen werden, damit sie dann Zeugnis ablegen können. Sicherlich ist ein Zeugnis in einer prekären Situation noch gewichtiger als in einer normalen. Wer zu Jesus steht, obwohl er seiner Freiheit beraubt ist, muss sehr überzeugt sein. Aber auch das Zeugnis im Alltag ist wertvoller als jede Belehrung. Lehrer gibt es mehr als genug in der Welt, Experten zuhauf, aber Zeugen gibt es wenige. Die Einladung Jesu zum Zeugnis gilt auch heute für uns. Ein Zeugnis hat besondere Kraft, weil es keine Argumente dagegen gibt. Persönlich gemachte Erfahrungen kann niemand widerlegen. Man kann sie nur glauben oder ins Reich der Fabeln verweisen. 2. Vom Geist geleitet. Jesus verspricht seinen Jüngern den Beistand des Heiligen Geistes. Einzige Bedingung: Sie sollen ihm ganz vertrauen und sich nicht selbst die richtigen Worte zurechtlegen. Er weiß alles, er weiß, wer welche Worte braucht, um berührt zu werden. Er kennt die perfekte Lösung für jede Situation, die perfekten Argumente für jeden Menschen. Wenn wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen, werden erstaunliche Dinge in unserem Leben geschehen. Reden wir mit ihm, lernen wir, auf seine Stimme zu hören und auf seine Eingebungen zu achten, und wenn wir meinen, ihn gehört zu haben, dann folgen wir bereitwillig seinem Wort. Er belohnt einen prompten Gehorsam. Mit ihm bekommt jedes unserer Werke und jedes Zeugnis besondere Kraft. 3. Versprechen. Was Jesus seinen Jüngern nicht verspricht, ist ein einfaches, gemütliches Leben. Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Er ist deutlicher, als die Jünger es sich wohl wünschen. Festgenommen, von Verwandten und Freunden ausgeliefert, von allen gehasst, vielleicht sogar getötet werden, das klingt nicht gerade nach einer frohmachenden Botschaft. Es gibt so viele Verheißungen und wunderbare Versprechen, die Jesus macht, aber er sagt sicherlich nie, dass wir uns zurücklehnen und es uns gemütlich machen sollen, weil alles ein Selbstläufer wird und wir am Ende sowieso in den Himmel kommen. Nein, wir haben unseren Beitrag zu leisten und Schwierigkeiten werden kommen. „Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.“ Gespräch mit Christus: Jesus, du machst es uns nicht leicht, dir nachzufolgen. Wenn wir solche Worte hören, überlegen wir uns zweimal, ob es sich wirklich lohnt. Lass uns immer wieder deine Gegenwart, Liebe und Freude erfahren, damit wir nie mutlos werden, sondern immer weiter auf deinen Wegen gehen. Vorsatz: Ich nehme mir vor, heute von dir Zeugnis zu geben, und wenn es nur ein Kreuzzeichen vor dem Essen am Arbeitsplatz ist.
Von Problemen und Zuversicht 24. November 2022
Donnerstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Andreas Dung-Lac, Priester, und Gefährten Märtyrer P. Bertalan Egervári LC Lk 21,20-28 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird. Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn Gottes wird über dieses Volk kommen. Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen, und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Einführendes Gebet: Jesus, wir wissen nicht, was die Zukunft uns bringt. Wir sehnen uns nach Sicherheit, sind aber ständig von neuen Herausforderungen umgeben. Hilf uns, dass wir uns nicht verwirren lassen, sondern immer auf dich vertrauen und mit Hoffnung und Zuversicht durchs Leben gehen. Bitte: Begleite uns durch alle Schwierigkeiten. 1. Alles Irdische vergeht. In dieser Bibelstelle sagt Jesus die Zerstörung Jerusalems voraus und spricht auch über weitere Ereignisse in der Zukunft. Auch wenn uns einiges unklar bleibt, Jesus wusste schon damals genau, was ihn und uns erwarten würde. Nichts ist ihm verborgen, alles liegt in seiner Hand. Wie gut, dass er Pläne des Heils für uns hat! Wenn wir uns die Zahl der Kapitel in den Evangelien ansehen, die vom Ende und den letzten Zeiten sprechen, stellen wir fest, dass es erstaunlich viele sind. Eher als uns genau die Zukunft vorauszusagen, möchte uns Jesus wohl dazu einladen, über diese letzten Dinge nachzudenken. Die Betrachtung der letzten Dinge hilft uns, mehr im Blick auf die Ewigkeit zu leben und nicht zu sehr an irdischen Dingen zu hängen. 2. Nur das, was Gott erlaubt. Nach der Ankündigung der Zerstörung Jerusalems folgt eine Schilderung in apokalyptischer Sprache. Diese Zeilen erinnern stark an die Offenbarung des Johannes. Wenn aber dort von Unglück, Katastrophen oder Verfolgungen die Rede ist, bleibt dabei klar, dass ihre Zeit immer begrenzt ist. Sie dauern nur so lange, wie Gott es erlaubt. Auch hier lädt uns der Herr ein, uns nicht verwirren zu lassen wie ganze Völker, die vor Angst vergehen und bestürzt und ratlos sein werden. Wer Glauben hat, darf, wenn die Welt „den Bach runterzugehen“ scheint, gelassen und im Frieden Gottes bleiben, weil er alles nach seinem Willen lenkt. Nie wird das Böse endgültig die Oberhand behalten, nie wird die Lage hoffnungslos sein. 3. Den Blick auf die Ewigkeit. Stattdessen spricht Jesus zu den Auserwählten, dass sie sich aufrichten und ihre Häupter erheben sollen, weil ihre Erlösung nahe ist, wenn diese Dinge geschehen. Als wolle er sagen: Wenn sich die Probleme und Widerstände in eurem Leben mehren, dann freut euch, denn ihr seid nicht Freunde der Welt, die vergehen wird, sondern erwartet die sich nahende Erlösung, die ihr ersehnt. Das gilt nicht nur für die letzten Zeiten, sondern auch jetzt in unserem Leben. Wir sind eingeladen, trotz Corona, Krieg und Wirtschaftskrise unseren Blick immer auf Jesus zu richten, der für jeden von uns einen Plan hat und uns stärkt, uns Hoffnung gibt und uns durch alle Schwierigkeiten hindurchmanövrieren möchte. Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du wusstest, welches Ende dir bevorstehen würde, und warst trotzdem immer voller Freude und Zuversicht. Lehre uns, zu denken und zu empfinden wie du, damit auch wir alle Probleme überwinden und in deinem Frieden bleiben können. Vorsatz: Ich will mir heute bewusst machen, dass keines meiner Probleme größer ist als Gott, dass er vielmehr größer ist als jedes Problem.
Das Reich Gottes ist nahe 25. November 2022
Freitag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Katharina von Alexandrien, Jungfrau, Märtyrin P. Bertalan Egervári LC Lk 21,29-33 In jener Zeit gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Einführendes Gebet: Heiliger Geist, komm und erleuchte unseren Verstand, berühre unser Herz und lass die Worte der Heiligen Schrift in unserem Leben Frucht bringen. Gib uns Verständnis und Einsicht und lass uns immer mehr aus deinem Wort leben. Bitte: Stärke meine persönliche Beziehung zu dir. 1. Der Sieg Jesu. Den nahenden Sommer erkennen, wenn ein Feigenbaum Blätter treibt, braucht keinen Experten. Jeder ist dazu mühelos in der Lage. Genauso sollen wir in der Lage sein zu erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist, wenn wir „all das geschehen“ sehen. Aber was genau meint er? Interessant, dass Jesus sagt: „Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft.“ Wenn Jesus die damalige Generation von Menschen meint, dann ist also schon lange alles eingetroffen. Sollten dann die Menschen von damals nicht in der Lage gewesen sein, in Leben, Leiden, Tod und Auferstehung Jesu das nahende Reich Gottes zu erkennen? Sein Tod war nicht Niederlage, sondern der endgültige Sieg über das Böse. Das dürfen auch wir erkennen. 2. Reich Gottes in unserem Leben. Können wir auch das Reich Gottes in unserem eigenen Leben erkennen? Da wäre zum einen das Wirken Gottes in unserem eigenen Leben. Seit der Taufe haben wir Anteil am Leben Jesu und er ist in unserem Herzen gegenwärtig. Wir sind ein Tempel des Heiligen Geistes. In unserem Inneren können wir Gott finden. Sind wir uns seiner Gegenwart bewusst? Pflegen wir eine persönliche, liebevolle, innige Beziehung mit ihm? Dann werden wir fähig sein, seine Stimme immer besser zu erkennen und sein Wirken in unserem Leben immer deutlicher zu sehen. Er ist der Schatz im Acker und die wertvolle Perle, für die es sich lohnt, alles zu verkaufen, um sie zu besitzen. 3. Boten der Liebe Gottes. Das Reich Gottes soll nicht nur in unserem Herzen gegenwärtig sein, sondern auch in unseren Beziehungen zu den Mitmenschen und in der ganzen Gesellschaft. Wir sind gerufen, unseren Beitrag zu leisten. Gebet und Sakramente, Ausbildung von Tugenden und Nächstenliebe lassen das Reich Gottes zunächst in uns selbst wachsen. Darum dürfen wir uns bemühen. Sie verändern aber auch unseren Blick auf die Menschen und machen uns fähig weiterzugeben, was wir selbst bekommen haben. Wir dürfen Boten der Liebe Gottes sein und sie zu unseren Mitmenschen tragen. Gott lässt die Gnade anwachsen, aber er möchte, dass wir mitarbeiten an seinem Werk. Gespräch mit Christus: Herr, lass uns dein Wirken in unserem Leben erkennen. Zeige uns, wie nahe du immer bist. Wir wollen dir für all dein Wirken in unserem Leben danken, besonders dafür, dass du uns in allen Schwierigkeiten begleitest und uns durch sie trägst. Vorsatz: Ich möchte heute durch eine gute Tat die Liebe Gottes zu einem Mitmenschen bringen.
Bereit für die Überraschungen Gottes 26. November 2022
Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Gebhard, Bischof Hl. Konrad, Bischof P. Bertalan Egervári LC Lk 21,34-36 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte dein Wort nicht nur lesen, sondern es soll Teil meines Lebens werden, ja, mein Leben Teil deines Wortes werden. Lass es mich begreifen und hilf mir, meinen Beitrag zu leisten, mich ergreifen zu lassen, damit es Frucht bringt. Bitte: Hilf mir, immer in der Liebe zu bleiben. 1. Ein Hamsterrad. Schon im Gleichnis vom Sämann warnt uns Jesus davor, dass die Sorgen des Alltags das Wort Gottes ersticken und unwirksam machen können. Hier warnt er uns erneut, damit wir nicht das Wesentliche aus dem Blick verlieren. Dahinter steckt eine der üblichen Strategien des Teufels: Wenn er es nicht schafft, uns zum Bösen zu verführen, dann treibt er uns eben zu mehr Geschäftigkeit an. Es gibt noch so viel zu tun, so viel zu erledigen. Vor lauter Terminen bleibt uns keine Zeit für Gott oder für unsere Mitmenschen. Und selbst wenn wir Zeit finden, bleiben wir wie gehetzt und unsere Gedanken schweifen ständig ab zu dem, was noch zu tun ist. Für den Feind ist es allemal gut genug, uns von Gott und vom Guten fernzuhalten, wenn es schon nicht direkt etwas Böses ist. 2. Bereit für sein Kommen. Jenen Tag, von dem Jesus spricht, der über alle Bewohner der Erde hereinbrechen wird, kann man zurecht auf verschiedene Weisen interpretieren. Es kann der Tag der Wiederkunft Christi vor dem jüngsten Gericht sein. Es kann unser Todestag sein, an dem Gott uns zu sich ruft. Oder es kann auch ein Tag in unserem Leben sein, an dem wir vor einem ganz entscheidenden Wendepunkt stehen. Wie schade wäre es, wenn wir an einem solchen Tag sagen müssten: „Darauf war ich jetzt aber nicht vorbereitet“. Man stelle sich nur vor, der Engel tritt bei Maria ein und verkündet ihr, sie wird Mutter Gottes, und sie antwortet: „Das kommt jetzt überraschend und ist ein bisschen viel auf einmal. Lass mich erstmal in Ruhe überlegen…“ Zeiten der Ruhe sind immer Zeiten der Vorbereitung, weil Gottes Plan voller Überraschungen steckt. 3. Die beste Wachsamkeit. „Wacht und betet allezeit.“ Damit ist weder eine angespannte Aufmerksamkeit gemeint, bei der wir bloß nichts verpassen dürfen, wie ein Wächter, der jede Sekunde das Eintreffen des Feindes erwartet, noch sollen wir unsere Alltagspflichten vernachlässigen, weil wir ja demnach die ganze Zeit zu beten hätten. In einem weiteren Sinn können wir Gebet als Verbundenheit mit Gott bezeichnen. Diese Verbundenheit können wir bei allen Tätigkeiten in unserem Alltag bewahren. Am besten tun wir das, indem wir immer in der Liebe bleiben, aus Liebe handeln. Daher ist auch die beste Art, zu wachen und zu beten, in der Liebe zu bleiben. Wer wahrhaft liebt, läuft nie Gefahr, vom Teufel überlistet zu werden und ist immer bereit für die Überraschungen Gottes. Gespräch mit Christus: Guter Gott, du bist uns immer nahe und hast Pläne des Heils für uns. Hilf uns, dass wir uns von den Sorgen des Alltags nicht verwirren lassen, sondern immer bereit sind, deinen Eingebungen zu folgen. Lass uns nie das Wesentliche aus dem Blick verlieren und immer in der Liebe bleiben. Vorsatz: Ich werde heute aus dem Hamsterrad der Geschäftigkeit ausbrechen und mir eine zusätzliche Gebetszeit nehmen.
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