Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 4. September 2022 bis Samstag 10. September 2022

Dreiundzwanzigste Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Festes VertrauenSonntag
Ein liebender BlickMontag
Zwölf ApostelDienstag
„Anleitung“ zum glücklich sein!Mittwoch
Der besondere GeburtstagDonnerstag
Das „Brett vorm Kopf“Freitag
FruchtbarkeitSamstag


Festes Vertrauen

4. September 2022

Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lk 14,25-33
In jener Zeit begleiteten viele Menschen Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, der kann nicht mein Jünger sein. Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertigstellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Einführendes Gebet: Jesus, deine Worte sind Leben und Wahrheit. Öffne mein Herz, damit ich heute deine Worte im richtigen Sinne verstehe. Du liebst mich und willst mich immer mehr an dein Herz ziehen. Voll Sehnsucht wartest du auf mein bedingungsloses „Ja“ zu dir.

Bitte: Jesus, stärke mein Vertrauen zu dir und lass mich deinen Willen erkennen.

1. Echte Jünger oder Mitläufer. Jesus kennt die Menschen, die ihn begleiten, bis in ihre tiefste Herzensgesinnung hinein. Weil er sie liebt und noch näher an sich ziehen will, erklärt er ihnen die „Voraussetzungen“ für seine Nachfolge: „Stellt Gott auf den ersten Platz in eurem Leben!“ Wir hören dazu heute in der ersten Lesung: „denn der vergängliche Leib beschwert die Seele, und das irdische Zelt belastet den um vieles besorgten Geist. Wer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben und deinen Heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast?“

2. Bauherren und Kriegsführer. Sollen wir jetzt kleinlich das „pro“ und „contra“, für unser Leben mit Gott auflisten? Worauf kommt es Jesus bei diesen Gleichnissen an? Er „braucht“ unser volles Vertrauen zu ihm. Der Glaube an ihn ist unsere Sicherheit. Wenn wir uns ihm schenken, verlieren wir nichts, sondern können nur gewinnen. „Macht euch keine Sorgen denn, die Freude am Herrn ist eure Stärke.“

3. Festhalten am „Besitz“. Woran hängt mein Herz? „Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.“ Und Jesus geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Sehe ich meine Familienangehörigen als „Besitz“ an? Welche Erwartungen und eigenen Vorstellungen prägen mein Zusammenleben in meiner Familie? Wahre Liebe macht frei.

Gespräch mit Christus: Jesus, du sollst meine „Nummer 1“ sein. Hilf mir, jeden Tag neu mein Kreuz zu tragen. Es können schon kleine Widrigkeiten im Alltag sein, die ich geduldig und froh annehme und ertrage, die dann den Unterschied machen. Danke, Heiliger Geist, dass du mich stärkst, leitest und mir Frieden schenkst.

Vorsatz: Heute möchte ich unser Zusammensein in der Familie oder Gemeinschaft als ein großes Geschenk dankbar genießen.


Ein liebender Blick

5. September 2022

Montag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Mutter Teresa, Ordensgründerin, Mitpatronin von Kalkutta

Edeltrud Fuhr

Lk 6,6-11
An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor. Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund. Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.

Einführendes Gebet: Danke, Jesus, für diese Zeit mit dir. Du bist mein Herr und Heiland. Du machst Leib und Seele gesund, alles machst du heil. Ich komme vor dein Angesicht und lasse mich von deinem liebenden Blick anschauen.

Bitte: Jesus, nimm jetzt alle Ablenkung und Zerstreuung von mir.

1. Ein Blick für den Leidenden. Es sind wohl viele Menschen in der Synagoge. Doch Jesus hatte längst schon den Mann mit der verdorrten Hand gesehen. Wir wissen nicht, ob dieser Mann direkt Jesus um Hilfe gebeten hat. Vielleicht genügte schon der Austausch eines sehnsuchtsvollen Blicks, den beide einander zuwarfen. Heute gedenken wir der großen Heiligen „Mutter Teresa“. Sie ist uns ein großes Vorbild in der Nächstenliebe und in der Tugend der „Großherzigkeit“. Sie hatte immer einen Blick für die Ärmsten der Armen.

2. Ein liebender Blick, der zur Umkehr mahnt. Jesus hat die Gesinnung der Schriftgelehrten und Pharisäer durchschaut. Es ist ihm ein „brennendes“ Anliegen, ihre Herzenshärte und Verstocktheit aufzulösen. Er schaut sie der Reihe nach an! Jetzt ist die Chance der Umkehr! Dass sie ihren Stolz, ihre Überheblichkeit, ihre Kleinkariertheit, ihre Eifersucht und ihren Egoismus erkennen, aufgeben und sich von Jesus heilen lassen. Danke, Jesus, denn jeden Tag neu schenkst du mir die Chance zur Umkehr.

3. â€žVerdorrte“ Hand. Was ist wohl eine „verdorrte Hand“? Ich stelle mir einen ausgetrockneten, spröden, brüchigen Ast vor. Ohne Lebenssaft. Gibt es Zeiten in meinem Leben, wo mein Glaube, mein Gebet und mein Leben mit Gott in ähnlicher Weise „verdorrt“ ist? Jesus sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: „Streck die Hand aus!“ Jesus hat mich im Blick und er wartet nur darauf, mir neues Leben zu schenken.

Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst und liebst jeden von uns. Du weißt um unsere Sorgen, Nöte und Ängste. Stärke mein Vertrauen zu dir und zum Willen des Vaters. Komm, Heiliger Geist, und erinnere mich immer wieder, dass ich heute, egal was geschieht, unter deinem liebenden Blick stehe.

Vorsatz: Ich überlege mir, wem ich heute eine helfende Hand sein kann.


Zwölf Apostel

6. September 2022

Dienstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lk 6,12-19
In jenen Tagen ging er auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, führe und lenke mein Gebet. Jesus, so wie du immer wieder die Nähe zu deinem Vater gesucht hast, so komme ich jetzt auch zu dir. Schon damals war deine Heilsmacht hier auf Erden zu spüren, und sie wirkt bis zum heutigen Tag.

Bitte: Erfülle meine Seele mit Dankbarkeit und Freude über deine Wunder, die du auch heute noch wirkst.

1. Vom Jünger zum Apostel. Schon einige Zeit vor dieser Stelle im Evangelium wird von der Berufung der einzelnen Jünger berichtet. Jesus hat Menschen berufen, die er in seiner Nähe haben wollte. Menschen, die ihm zuhören und sozusagen seine Schüler sind. Heute hören wir im Evangelium, dass Jesus zwölf Jünger als „Apostel“ benennt. Das heißt, sie sind „Gesandte“ oder auch „Boten“. Ihr Auftrag: „Das Reich Gottes zu verkünden“, nimmt Gestalt an. Bin ich mit dabei?

2. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen! Wir hören genaue Namensüberlieferungen. Namen, die eine Herkunft bezeugen. Namen, die uns Informationen über die Identität der Männer geben. Und Jesus geht sogar so weit, dass er dem Jünger Simon einen neuen Namen gibt: Petrus, der Fels. Und somit seinen ganz persönlichen Auftrag in seiner Nachfolge erteilt. Unsere Namen sind eingeschrieben ins Buch des Lebens. Gott führe uns zu dem Ziel, das er uns zugedacht hat!

3. Gibt es heute noch Wunder? â€žAlle Leute versuchten ihn zu berühren, denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.“ Glaube ich an Wunder? Gibt es sie heute noch? Wir kennen so viele Wallfahrtsorte, wo die Kirchenwände voll mit Bildern der Danksagung geschmückt sind. Sind das alles nette Märchen? Ich glaube auch an kleine Wunder in meinem Alltag. Wenn z.B. zwei „Streithähne“ wieder die ersten Versöhnungsschritte aufeinander zu machen.

Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du mich bei meinem Namen gerufen hast. Als ein geliebtes Kind Gottes bin ich ausgesandt, um Zeugnis zu geben von deiner Liebe. Danke für die vielen kleinen und großen Zeichen, die ich als von dir ausgehend in meinem Alltag vernehme! Manchmal ist es ein Wort aus der Heiligen Schrift, oder ich staune über deine Wunder in der Schöpfung.

Vorsatz: Heute möchte ich besonders aufmerksam für die „kleinen Wunder“ sein, mit denen mich Gott beschenken will.


„Anleitung“ zum glücklich sein!

7. September 2022

Mittwoch der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lk 6,20-26
In jener Zeit richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Einführendes Gebet: Noch bevor wir dich suchen, bist du bei uns. Bevor wir deinen Namen kennen, bist du schon unser Gott. Öffne unser Herz für das Geheimnis, in das wir aufgenommen sind; dass du uns zuerst geliebt hast und dass wir glücklich sein dürfen mit dir. Nicht weil wir gut sind, dürfen wir uns dir nähern, sondern, weil du Gott bist.

Bitte: Herr, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. â€žSelig“ könnte auch „glücklich“ heißen. Wann sind wir Menschen glücklich? Ist es schon der Genuss meiner Lieblingsspeise oder ein Entspannungsbad? Es kann auch der Sieg in einem Wettkampf sein oder die bestandene Prüfung! Einem anderen Menschen zu helfen und ihm eine Freude zu bereiten, kann mir auch Freude und Glück bereiten. Doch alle diese „Glücksmomente“ haben ein Ende. Alle diese „Glücksbringer“ kommen wohl an eine Grenze und nähren nur das Verlangen nach mehr.

2. Ein Glück, das uns nicht genommen werden kann! Das Glück, das in Gott zu finden ist, kann uns nie genommen werden. „Die Seligpreisungen entsprechen dem natürlichen Verlangen nach Glück. Dieses Verlangen geht auf Gott zurück. Er hat es in das Herz des Menschen gelegt, um ihn an sich zu ziehen, denn Gott allein vermag es zu erfüllen.“

3. Der Schlüssel zum Glück! Wie könnten wir diese Seligpreisungen und Wehe-Rufe zusammenfassen? Der Schlüssel ist wohl meine Liebe zum HERRN. Wenn ich ihm vertraue und voll Demut mein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen annehme und mit IHM zusammen durchstehe, dann bin ich auf dem richtigen Weg.

Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, manchmal sind deine Worte für mich gar nicht so einfach zu verstehen. Zu sehr bin ich noch an meine weltlichen Sicherheiten und Annehmlichkeiten gebunden. Mein Blick ist auf mich und meine Befindlichkeit gerichtet. Komm, Heiliger Geist, und schenke mir die Gabe der Weisheit, Erkenntnis und die Gabe des Rates. Schenke mir die Sehnsucht nach deiner Liebe und ein Leben in Fülle in dir.

Vorsatz: Ich überlege mir, auf was ich heute aus der Liebe zum Herrn verzichten werde.


Der besondere Geburtstag

8. September 2022

Donnerstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Mariä Geburt
Fest

Edeltrud Fuhr

Mt 1,1-16.18-23
Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird. Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Einführendes Gebet: Jesus, wo du bist, da ist auch deine Mutter Maria. Sie lädt uns immer wieder zum Gebet ein, und es ist ihr sehnlichster Wunsch, dass alle Menschen gerettet werden. Ich will mich ganz deinem Herzen und dem Herzen Mariens anvertrauen.

Bitte: Maria, erneuere das Gebet in den Familien!

1. Warum ein Stammbaum? Die Menschwerdung Jesu ist fest in der Geschichte eingeschrieben. Wir lesen viele Männernamen und auch vier Frauennamen. Alle gehören zum großen Heilsplan Gottes. Am Ende des Stammbaums steht Maria, die in Wirklichkeit ein neuer Angang ist. Sie ist eine neue Schöpfung. Sie ist die „Unbefleckte Empfängnis“. Sie ist ohne Sünde.

2. Ein heiliges Paar. Josef und Maria hatten sich verlobt. Im Jahr der Familie, das offiziell in der Kirche bis zum 26. Juni andauerte, aber wohl nie ein Ende hat, kann uns die Heilige Familie ein sehr großes Vorbild und eine Hilfe sein. Wie kann man die Liebe dieser beiden zueinander beschreiben? „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen… hält allem Stand.

3. Gott ist mit uns. â€žSeid gewiss, ich bin bei euch alle Tage eures Lebens!“ Wenn er mit uns ist, warum leben wir dann so oft in den Tag hinein, als ob es ihn gar nicht gäbe? Maria und Josef hatten das sehr große Glück, über viele Jahre hinweg mit Jesus in ihrer Mitte Familie zu leben. Hat Jesus auch in meinem Leben einen „festen Platz“?

Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du uns deine Mutter als unsere Mutter geschenkt hast. Möge in mir die Sehnsucht und die Freude am Gebet immer größer werden. Voll Vertrauen lege ich die Wertschätzung und den Schutz der Familie in unserer heutigen Gesellschaft in deine und Mariens Hände.

Vorsatz: Ich überlege mir, wie ich heute der Muttergottes eine kleine Geburtstagsfreude bereiten kann.


Das „Brett vorm Kopf“

9. September 2022

Freitag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lk 6,39-42
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu Eigen dir.

Bitte: Jesus, zeige mir, wo ich noch der Umkehr bedarf.

1. Kann denn ein Blinder einen Blinden führen?“ Kann es sein, dass ich manchmal vor lauter Übereifer „blind“ geworden bin? Ich betrachte die Dinge nur aus meiner Perspektive und denke, es ist nur richtig, wenn es nach meinen Vorstellungen läuft. Dann kann ich auch sehr gut Ratschläge austeilen, welche bei den anderen als „Schläge“ ankommen.

2. Balken und Splitter. Oft ist es gerade so, dass mir die Fehler und Schwächen der anderen sehr schnell auffallen. Darin liegt eine große Gefahr und es lenkt mich von meiner eigenen Umkehr ab. Komm, Heiliger Geist, und zeige mir meine Halbheiten, Sünden und Schwächen. Lass mich mit deiner Hilfe zuerst bei mir „aufräumen“. Dann verändert sich auch mein Blick auf meinen Nächsten. Ich werde achtsamer und dankbarer.

3. Den Splitter entfernen.  â€žDann kannst du versuchen, den Splitter deines Bruders herauszuziehen.“ Wie geht das? Ganz gewiss nicht mit einer moralisierenden Anklage. Um jemand zur Umkehr zu bewegen, ist es notwendig, den anderen von Herzen zu lieben. Vertraue auf Gott und überlasse diese Situation ganz seinem Willen. Bitte um Gottes Segen für diesen Menschen. Lass alles negative Reden über diese Person und schau, wie du selbst ein lebendiges Vorbild sein kannst. Glaube, dass Gott stärker ist.

Gespräch mit Christus: Danke Jesus, dass du jeden von uns bedingungslos liebst. Ich kann mit allen Schwierigkeiten zu dir kommen. Bei dir ist nichts unmöglich. Du kannst meine inneren Wunden heilen. Ich glaube fest daran, dass Gott bei allen, die ihn lieben, alles zum Guten führen kann.

Vorsatz: Heute achte ich darauf, dass ich mehr lobe und danke und nicht anklage und nörgele.


Fruchtbarkeit

10. September 2022

Samstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lk 6,43-49
Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt. Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen, und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage? Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. Als nun ein Hochwasser kam und die Flutwelle gegen das Haus prallte, konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war. Wer aber hört und nicht danach handelt, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Die Flutwelle prallte dagegen, das Haus stürzte sofort in sich zusammen und wurde völlig zerstört.

Einführendes Gebet: Danke Jesus, für diese Gebetszeit mit dir. Du bist mein Fels und meine Liebes- und Lebensquelle. Jeden Tag neu darf ich aus deiner Fülle schöpfen. Als Empfangende und Beschenkte darf ich deine Liebe weiterschenken.

Bitte: Erfülle uns alle mit Begeisterung, Kühnheit, Mut, Kraft und einer heiligen Entschiedenheit, damit wir dir mit großer Freude in der Kirche und in der Welt dienen.

1. Das „Gute“ im Herzen. Gott selbst, der den Menschen nach seinem Bild erschaffen hat, schrieb in sein Herz das Verlangen, ihn zu sehen. Auch wenn dieses Verlangen oft verkannt wird, hört Gott nicht auf, den Menschen an sich zu ziehen. Denn er soll leben und in ihm jene Fülle der Wahrheit und des Glücks finden, die er unablässig sucht.

2. Früchte „1 a“. Unter welchen Bedingungen wachsen gute Früchte heran? In Psalm 1 lesen wir: „Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt, bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen.“

3. Die Kraft des Wachsens. Nur wenn die Früchte mit dem Lebenssaft des Baumes verbunden bleiben, können sie aus dieser Kraft reifen. Wer ist im geistlichen Sinne meine Lebenskraft? Der Heilige Geist! Seine Früchte sind: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit. Kann ich bei mir auch das eine oder andere „Früchtchen“ erkennen?

Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich ganz dein eigen sein. Bei jedem Gebet und in jeder Heiligen Kommunion nährst, stärkst und wandelst du mich. Du bist der Weinstock und ich möchte eine fruchtbare Rebe sein.

Vorsatz: Ich wähle mir eine Frucht des Heiligen Geistes aus und achte diesbezüglich auf mein Verhalten den anderen gegenüber.