Tägliche Meditationen Sonntag 3. Juli 2022 bis Samstag 9. Juli 2022 Vierzehnte Woche im Jahreskreis Anton Stehmer
Die Ernte ist groß 3. Juli 2022
Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis Hl. Thomas, Apostel Anton Stehmer Lk 10,1-12.17-20 In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe! Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann geht auf die Straße hinaus und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt. Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und sagten voller Freude: Herr, sogar die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan. Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind! Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Herr, berufe Erntearbeiter! 1. Bitte um Erntearbeiter. Jesus sendet 72 seiner Jünger aus. Durch seine Jünger wird das Evangelium bis an die Enden der Erde verkündet werden. Doch Jesus wusste, dass es viel zu wenige sind, um die große Aufgabe zu erfüllen. Wie könnten sie mehr werden? Wenn sie das Evangelium verkündeten, würden es mehr werden. Heute macht man viele Analysen, warum es so wenige Erntearbeiter gibt. Dabei vergisst man, wer der Herr der Ernte ist. Beten und evangelisieren wir einfach durch den Glauben, dann kommen weitere Erntearbeiter hinzu. 2. Die in Vollmacht verkündigte Botschaft eines Erntearbeiters. Jesus verharmlost nicht die Umgebung, in die die Erntearbeiter gesandt werden. Darum könnte man sich leicht an die Umgebung anpassen. Mit seiner Vollmacht ausgestattet, sind sie keine kraftlosen Jünger. Jesus fordert sie auf, mutig zu sein und auf Gottes Führung zu vertrauen, eben weil er sie bevollmächtigt hat. Sie vertreten ihn und treten an seiner statt auf. Es wird für sie gesorgt werden. Wo sie den Menschen das Reich Gottes verkünden, da kommt der Friede Gottes ins Haus. Es wird jedoch Menschen geben, die das Reich Gottes ablehnen. 3. Das Ziel des Erntearbeiters. Die Erntearbeiter kämpfen einen geistlichen Kampf gegen den Satan und die bösen Geister und nicht mit Menschen. Die Jünger kamen voll Freude zurück, weil sie großartige Siege errungen hatten. Doch nicht darüber sollten sie sich freuen, sagte Jesus zu ihnen, denn der Böse versucht dadurch leicht zu Stolz und Überheblichkeit. Vielmehr soll die Freude darüber sein, dass man Menschen für das Reich Gottes gewinnen konnte. Menschen ins Reich Gottes zu bringen, ist das Ziel des Erntearbeiters. Ein Erntearbeiter darf nie selbstbezogen leben. Gespräch mit Christus: Jesus, du sagst uns, dass wir evangelisieren und beten sollen, dann werden weitere Erntearbeiter hinzukommen. Schenke mir mehr Mut und die Weisheit, es zu tun. Vorsatz: Ich will mutig zu Jesus stehen, in einer schwierigen Umgebung.
Mit den Augen Jesu schwierige Situationen betrachten 4. Juli 2022
Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Elisabeth von Portugal Hl. Ulrich, Bischof Anton Stehmer Mt 9,18-26 In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Ich berühre dich, berühre du mich. 1. Der Synagogenvorsteher sieht auf das Herz Jesu. Ein verzweifelter Synagogenvorsteher kommt zu Jesus, weil gerade seine geliebte Tochter gestorben war. Er glaubte, dass das Unmögliche durch Jesus geschehen könne. Als er auf Jesus schaute, wurde seine Sichtweise verändert. Umgeben vom Geschrei der klagenden Leute, sah er mit großer Hoffnung Jesus an. 2. Durch Glauben Jesus berühren. Es ist bedrückend und frustrierend, wenn Ärzte nicht helfen können. Doch als diese Frau auf Jesus schaute, änderte sich ihre Sichtweise auf die Krankheit. Sie fasste einen Glaubensentschluss. Sie sagte sich, dass, wenn sie das Gewand Jesu berühre, sie geheilt würde. Sie setzte das in die Tat um und wurde geheilt. Jesus sagte zu ihr: Dein Glaube hat dir geholfen. Die tiefste Berührung, die wir mit Jesus haben können, ist beim Empfang der Eucharistie. Alles ist dann möglich, wenn wir glauben. 3. Jesu Sicht. Als der Synagogenvorsteher mit Jesus in das Haus kam, herrschte dort eine Atmosphäre des Klagens und Trauerns. Nicht zu Unrecht, denn wenn ein Kind stirbt, ist das für Vater und Mutter eine schmerzvolle Tragödie. Doch Jesus zeigte dem Synagogenvorsteher, dass eine andere Sichtweise möglich ist. Denn seine Sichtweise war nun, sich nicht von Trauer und Klage in der Umgebung beherrschen zu lassen, was nur entmutigt, sondern entschlossen auf Jesus zu schauen. Das berührte sein Herz. So ändern sich die Dinge und alles wird zu einer großen Glaubenserfahrung. Gespräch mit Christus: Jesus, so vielen quälenden Krankheiten, plötzlichen Schicksalsschlägen, Tragödien und vielem mehr begegnen wir. Es bedrückt einen sehr. Doch du zeigst uns, dass wir die Situationen mit deinen Augen des Glaubens betrachten sollen. Nur wenn ich mich ganz auf deine Sicht einlasse, gibt es Hoffnung und Frieden für mich. Vorsatz: Betrachte eine schwierige Situation mit den Augen des Glaubens und triff eine Entscheidung darüber, wie du Jesus darin berühren willst.
Das Reich Gottes braucht Erntearbeiter 5. Juli 2022
Dienstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Antonius Maria Zaccaria, Priester, Ordensgründer Anton Stehmer Mt 9,32-38 In jener Zeit brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Erwecke Erntearbeiter gerade inmitten schwieriger Zeiten, einen Franziskus, einen Ignatius, einen Dominikus… 1. Staunende Leute. Die Leute staunten, als Jesus den Stummen heilte. Sie konnten es irgendwie nicht fassen, dass so etwas möglich war. Doch überall, wo Jesus wirken konnte, geschahen erstaunliche Dinge. Hier wurde ein Stummer geheilt. Wo das Evangelium vom Reich Gottes verkündet wird, können erstaunliche Dinge geschehen, auch heute. 2. Üble Nachrede. Anstatt sich über die Heilung des Stummen zu freuen, reagierten die Pharisäer mit übler Nachrede. Sie wollten das Wirken Jesu und der Jünger vor den Menschen in den Schmutz ziehen. Wo Jesus wirkt, kommt Gegenwind auf. Im Internet finden wir massenhaft üble Nachrede. Ein Jünger Jesu lässt sich davon nicht beeindrucken, weil es Jesus selbst und seinen Jüngern ebenso erging. Letztendlich beweist es nur, dass Gott am Wirken ist. Freuen wir uns lieber und mehr darüber, dass Jesus wirkt, als uns über Verleumdungen zu ärgern. 3. Die Sehnsucht der Menschen nach dem Reich Gottes. Als Jesus durch die Dörfer zog, sah er die Not der Menschen. So viele Krankheiten und Leid gab es. Es erregte sein tiefstes Mitleid. Wonach sehnten sich denn diese Menschen? Sie sehnten sich nach der Frohen Botschaft vom Reich Gottes. Jesus ist der Gute Hirte, der ihnen diese Frohe Botschaft brachte. Jeder Jünger ist dort ein Hirte, wo er aus tiefem Mitleid mit den müden und erschöpften Menschen ihnen die Botschaft vom Reich Gottes bringt. Ohne solche Erntearbeiter (Hirten) geht es nicht. Jeder Christ ist dazu gerufen, ein Erntearbeiter zu sein. Gespräch mit Christus: Jesus, obwohl es nach außen nicht immer den Anschein erweckt, sehnen sich auch in unserer Zeit viele Menschen nach dem Reich Gottes. Du willst, dass ich als Erntearbeiter lebe, als ein Hirte, eine Hirtin für dies Zeit. Dann wird es neue Erntearbeiter geben. Vorsatz: Ich lebe als Hirte und bete für neue Erntearbeiter.
Bevollmächtigte Jünger 6. Juli 2022
Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Maria Goretti, Jungfrau, Märtyrin Anton Stehmer Mt 10,1-7 In jener Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Stärke meinen Glauben daran, dass auch ich bevollmächtigt bin. 1. Jesus bevollmächtigte seine Jünger. Jesu Jünger sollten als Erntearbeiter wirken. Nein, sie sollten keine Jünger sein, die nichts bewirken. Jesus bevollmächtigte sie, die unreinen Geister auszutreiben und Krankheiten und Leiden zu heilen. Diese Vollmacht ist eine Gabe Gottes. Sie ist ihnen für die leidenden Menschen gegeben worden, nicht um sich einen großen Namen zu machen. Wenn man als Jünger Jesu wirken möchte, muss man auch glauben, dass Gott durch einen wirken will: Seine Vollmacht steht mir zur Seite. Wir sollen deshalb mehr Mut zeigen. 2. Die Jünger antworteten mit ihrer Lebenshingabe, jeder auf seine Weise. Die zwölf Jünger waren vom Charakter her sehr unterschiedlich. Wir wissen, dass sie mutige Erntearbeiter im ganzen römischen Reich waren. Sie evangelisierten furchtlos in Rom, obwohl dort ein mächtiger Kaiser herrschte, der wie ein Gott verehrt wurde. Sie glaubten an die Vollmacht, die Jesus ihnen gegeben hatte, und folgten seinen Geboten. Jedoch einer, Judas Iskariot, wollte auf seine Art und Weise als Jünger leben. Das ging schief. Man kann nur auf Jesu Weise ein fruchtbarer Erntearbeiter sein. 3. Nach Gottes Plan Christi Reich verkündigen. Jesus sandte seine Jünger zuerst zu seinem eigenen Volk. Es war von Gott privilegiert worden. Sein Volk wartete auf den verheißenen Messias und er war gekommen. Von diesem Volk aus sollte das Evangelium in alle Welt ausgehen, so war es ja verheißen. Evangelisierung braucht einen Plan, braucht Weisheit. Darum sollen wir den Heiligen Geist bitten, uns klare Orientierung zu schenken, damit wir nicht unseren gutgemeinten Vorstellungen folgen, sondern denen Gottes. Gespräch mit Christus: Jesus, oft fühle ich mich so klein, hilflos, ohnmächtig und kraftlos. Doch du willst durch mich wirken. Mein Gebet, meine Arbeit für das Reich Gottes ist nicht nutzlos, weil du mit deiner Vollmacht dahinterstehst. Vorsatz: Lass dein Selbstmitleid los und lebe als bevollmächtigter Jünger.
Evangelisierende Jünger 7. Juli 2022
Donnerstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Willibald, Bischof, Glaubensbote Anton Stehmer Mt 10,7-15 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Stärke meinen Mut zu evangelisieren. 1. Jesus forderte seine Jünger heraus. Jesus sandte seine Jünger aus und bevollmächtigte sie dazu, Kranke zu heilen, Aussätzige reinzumachen, ja sogar Tote aufzuerwecken. Nun zogen sie los, um dies zu verwirklichen. Was muss in ihnen vorgegangen sein, als sie einen Aussätzigen vor sich sahen? Würden sie den Mut haben, ihn zu heilen? Oder einen Krebskranken? Was erst, wenn sie in ein Haus kamen, in dem jemand gerade gestorben war? Jesus forderte seine Jünger wirklich sehr heraus, seinen Worten zu glauben. Glauben wir, dass Jesus auch uns bevollmächtigt hat? Haben wir Mut und Glauben, wenn wir zu unserem Nächsten gehen? 2. Das Himmelreich ist nahe. Die Jünger sollen den Menschen die Frohe Botschaft vom Reich Gottes bringen. Es ist keine Theorie oder Vertröstung auf ein Jenseits, sondern schon im Diesseits erfahrbare Wirklichkeit. Die Wunder und Heilungen sollten dies unterstreichen, aber waren nicht das Ziel. Das Reich Gottes wird sich auch in einer finsteren Welt durchsetzen, durch mutige Jünger. 3. Wenn man das Reich Gottes ablehnt. Alle Menschen wünschen sich den Frieden. Und doch gibt es auch Menschen, die die Botschaft vom Reich Gottes ablehnen. Sie glauben, den Frieden in der Welt auf ihre Weise finden und schaffen zu können. Sie lehnen den Weg über Jesus ab, weil sie nicht die persönliche Beziehung zu ihm suchen. Nur Jesus ist der wahre Weg zum Frieden. Die Jünger Jesu mussten auch lernen, gegenüber ablehnenden Menschen eine klare Haltung einzunehmen. Gespräch mit Christus: Jesus, du hast mir das Reich Gottes, den größten Schatz, durch einen Erntearbeiter gebracht. Nun soll auch ich als Erntearbeiter wirken. Vorsatz: Ich wirke mutig als Erntearbeiter, weil Gott mir dabei hilft.
Evangelisieren bis zum Ende 8. Juli 2022
Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Kilian, Bischof, und Gefährten, Glaubensboten, Märtyrer Anton Stehmer Mt 10,16-23 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt. Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Herr, lass mich in Klugheit und Arglosigkeit wachsen, um dein Reich zu verkünden. 1. Jünger benötigen Klugheit und Arglosigkeit. Jesus gibt seinen Jüngern den Rat, das Reich Gottes mit Klugheit und Arglosigkeit zu verkünden. Klugheit ist die Fähigkeit, angemessenen zu Handeln im konkreten Einzelfall, unter Berücksichtigung aller für die Situation relevanten Faktoren. Das beste Beispiel dafür zeigt Jesus im Gespräch mit der Samariterin (Joh 4). Seine Klugheit verstand es, in dieser innerlich verletzten Frau die Sehnsucht nach dem Messias zu wecken. Ein argloser Jünger ist der, der weiß, dass er in Gefahr ist und Menschen einen enttäuschen können, aber sich nicht davon beherrschen lässt. Er macht sich nicht endlos Sorgen um das, was da kommen mag. Klugheit und Arglosigkeit sind Gaben Gottes, die man erbitten soll. 2. Macht euch keine Sorgen. Wenn die Jünger das Evangelium in die Welt hinaustragen, gibt es Widerstand. Der Widerstand entsteht zuerst in den eigenen Familien, aber auch in allen anderen gesellschaftlichen Kreisen bis hinauf zu Königen. Schwere Bedrängnisse können schon depressiv machen. Aber Jesus sagte zu den Jüngern, sie sollten sich keine Sorgen machen. Der Heilige Geist selbst würde sie stärken und durch sie wirken, so dass die Bedränger das Wirken Gottes erkennen können und es ihnen eine Chance zur Umkehr wird. Sicher, durch solch eine Bedrängnis, wie Jesus sie schildert, kann man schon entmutigt werden. Doch Jesus fordert seine Jünger auf, sich ganz und gar hinzugeben. Nur so haben die Bedränger eine Chance zur Umkehr. Was wäre aus uns geworden, wenn Jesus im Garten Getsemani den Heilsweg verlassen hätte? 3. Weiter evangelisieren. Jesus schaut die Zukunft seiner Jünger in den kommenden Jahrhunderten. Jede Zeit hat ihre Herausforderungen und Bedrängnisse. Trotzdem sollen wir das Evangelium verkünden, bis zu dem Tag, an dem er wiederkommt. Der Heilige Geist steht immer zur Seite. Wenn wir ihn bitten, wird er uns Wege zeigen, wie wir die Menschen mit dem Evangelium erreichen können. Gespräch mit Christus: Jesus, schon für deine Jünger war es nicht einfach, das Evangelium zu verkünden. Doch zu allen Zeiten verstanden es deine Jünger zu evangelisieren, weil sie es aus der Beziehung zu dir heraus taten. Darum will ich mir keine Sorgen machen, wie es weitergehen soll, sondern mich von dir leiten lassen, um als Erntearbeiter zu wirken. Vorsatz: Nicht aus eigener Kraft, sondern durch Gottes Kraft wirken.
Ein Jünger steht nicht über seinem Meister 9. Juli 2022
Samstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Anton Stehmer Mt 10,24-33 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. Einführendes Gebet: Herr, ich öffne dir mein Herz. Sprich durch dein Wort zu mir. Stärke mich, und hilf mir zu erkennen, was ich zu ändern habe. Danke für deine Gegenwart. Bitte: Herr, hilf mir, deine Lehre von der Jüngerschaft anzunehmen. 1. Eine Klarstellung. Die Jünger folgten Jesus gerne. Doch sie hatten auch ihre eigenen Vorstellungen von Nachfolge. Sie träumten von einem neuen Reich Israel, in dem jeder eine wichtige Rolle spielen würde. Doch die Nachfolge Jesu ist anders. Jesus versuchte ihnen bewusst zu machen, dass, wenn man schon ihn verfolgte, es ihnen nicht anders ergehen würde. Darum muss man von Jesus lernen, was richtige Jüngerschaft bedeutet. Sonst könnte man enttäuscht oder frustriert werden. 2. Furchtloses Bekenntnis. Jünger Jesu müssen mit übler Nachrede rechnen und manchem mehr. Jesus sagte nicht, dass er seine Jünger davor bewahren würde. Jedoch sollten sie sich nicht dadurch entmutigen lassen und furchtsam werden, stattdessen aber weiter mutig das Evangelium verkünden. Dieses furchtlose Bekenntnis war der Grund für die Ausbreitung des Evangeliums im ganzen römischen Reich. Und es ist es auch heute noch. 3. Menschenfurcht oder Gottesfurcht. In allen Zeiten litten Jünger Jesu unter schweren Bedrängnissen. Sie hätten sich leicht minderwertig fühlen können, weil sie in der Gesellschaft keine Anerkennung fanden („bin nur zwei Pfennig wert“). Aber nicht darauf kommt es an, sondern darauf, wie Gott den Jünger sieht. Für Gott ist jeder Jünger absolut wertvoll. Gott kennt sogar die Anzahl der Haare auf dem Kopf eines Jüngers. Keinem Jünger kann etwas geschehen, was Gott nicht zulässt, und was er zulässt, dient der Ausbreitung des Reiches Gottes. Der Jünger steht unter dem Schutz Gottes. Der Lohn für das furchtlose Zeugnis wird schließlich das Himmelreich sein. Wer sich aber vor den Menschen fürchtet und geneigt ist, sich ihrem Willen anzupassen, den warnt Jesus mit großem Ernst. Gespräch mit Christus: Jesus, du sagst, dass ich keinen Grund habe, mich vor Menschen zu fürchten, denn du stehst mir ja zur Seite. Du kennst sogar die Anzahl meiner Haare. Hilf mir, nicht vor den Menschen zu leben, sondern vor dir, damit sowohl ich selbst als auch meine Nächsten gerettet werden. Vorsatz: Ich bringe meine Furcht zu Gott, damit er sie in Mut umwandelt.
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