Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 17. April 2022 bis Samstag 23. April 2022

Osteroktav

P. Raphael Ballestrem LC

Lass die Dunkelheit weichenSonntag
Eine lebensverändernde BegegnungMontag
Deine Entscheidung für JesusDienstag
Die schönste BegegnungMittwoch
Fasst mich doch an!Donnerstag
Ein Wunder!Freitag
Geht hinaus!Samstag


Lass die Dunkelheit weichen

17. April 2022

Ostersonntag

P. Raphael Ballestrem LC

Joh 20,1-9
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre an diesem Osterfest meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Herr, schenke mir Licht und Freude, auch inmitten von Schwierigkeiten. Mach mich zu einem Apostel, der in vielen Menschen Zuversicht und Vertrauen inspiriert.

1. Dunkelheit und Aufregung. Maria von Magdala zieht es zum Grab, zu Jesus. In der Dunkelheit geht sie zu seiner Begräbnisstätte. Die Dunkelheit spiegelt den Zustand der Gemüter wider: Jesus war gekreuzigt worden und ist vor ihren Augen gestorben. So viel Leid hatte er erfahren! Nun machte sich unter den Jüngern Traurigkeit und Unverständnis breit. Es war eine Situation, die uns auch immer wieder zustoßen kann: Inmitten von Schwierigkeiten sehen wir kein Licht. Aber die Herzen der Jünger sind immer noch bei Jesus verankert. Deswegen eilen sie dorthin, die beiden Jünger laufen um die Wette. Jesus ist gestorben, aber nicht ihre Liebe zu ihm.

2. Hinweise. Die Leinenbinden lagen dort und das Schweißtuch fanden sie zusammengebunden an einer besonderen Stelle. Das muss die beiden Jünger stutzig gemacht haben. Maria von Magdala hatte ja gesagt, sie hätten den Herrn weggenommen. Aber die Binden und das Tuch schienen das nicht gerade zu bestätigen. Welcher Räuber würde sich schon die Mühe machen, alles so geordnet zu hinterlassen? Erst zusammen mit den Worten der Schrift, dem Zeugnis der Engel und Jesu Erscheinung wird es klar: Jesus ist auferstanden. Er lebt!

3. Er sah und glaubte. In den Jüngern vollzieht sich ein Wandel. Die anfängliche Dunkelheit weicht. Es kommt ein wenig Licht in ihre Herzen. Sie sehen und glauben. Die Traurigkeit schwindet. Es wendet sich alles zum Guten. Der Tod Jesu und das Kreuz haben wohl doch nicht das letzte Wort. Es wird hell. Sie werden sehen: der Tod ist besiegt. Jesus lebt. Er wird bei ihnen sein. Alles, was sie bis jetzt erlebt haben, war erst der Anfang. Jesus wird sie und die anderen Jünger führen und ermutigen. Ihre Hoffnung wird so groß werden, dass sie begreifen: Die Auferstehung Jesu gibt uns Zuversicht und Hoffnung auf unsere eigene Auferstehung. Halleluja!

Gespräch mit Christus: Jesus, führe auch mich aus der Dunkelheit meiner Ängste und Sorgen. Du kannst alles zum Guten führen. Du bist auch an meiner Seite. Flute mein Herz mit Vertrauen und Hoffnung auf dich.

Vorsatz: Ich will heute andere Menschen mit der Osterfreude anstecken.


Eine lebensverändernde Begegnung

18. April 2022

Ostermontag

P. Raphael Ballestrem LC

Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Herr, du hast mit deiner Gegenwart und im persönlichen Gespräch mit den Jüngern deren Leben verändert. Wo Trauer war, hast du Hoffnung gesät, wo Entmutigung herrschte, hast du Zuversicht geschenkt. Verwandle auch mein Leben!

1. Der Herr des Lebens und der Geschichte. In schwierigen Momenten fühlen wir uns einsam und verlassen. Der Gedanke liegt nahe, dass selbst Gott weit weg und womöglich mit anderen Dingen beschäftigt ist. Den beiden Jüngern geht es ähnlich. Sie können nicht fassen, was in den letzten Tagen in Jerusalem geschehen ist. Aber dann beginnt ihr Herz auf einmal zu brennen. Sie lernen, dass die Schrift diese Geschehnisse schon vorhergesagt hatte. Sie begreifen, dass Gott einen Plan hat, dass er sorgt, dass er der Herr des Lebens und der Geschichte ist, dass sie niemals an seiner Nähe und Güte zweifeln brauchen.

2. Jesus erkennen. Als die beiden Jünger auf diesen Tag zurückschauten, konnten sie wahrscheinlich den besten Moment sehr klar benennen: als sie Jesus erkannten. Dieser Moment hat alles verändert. Wenn es nun so ist, dass Jesus auch in unserem Leben wirkt und nahe ist, dann können wir ihn auch erkennen. Vielleicht ist sein Wirken oft unscheinbar und unauffällig. Wir können unseren Blick aber schulen, um es wahrzunehmen.

3. Da erzählten sie auch… Die Herzen der beiden Jünger sprühen vor Freude. Erst hören sie den Aposteln zu, aber dann müssen auch sie erzählen, was ihnen widerfahren ist. „Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht der Mund“ (Lk 6,45). Das sind die ersten Glieder einer langen Kette von Menschen, die den Glauben an den auferstandenen Jesus weitererzählt haben, sodass er zweitausend Jahre später auch bei uns angekommen ist. Möge der Heilige Geist jeden von uns zu einem brennenden Apostel machen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte auf dich vertrauen, darauf, dass du auch mir nahe bist und mein Leben führst. Schenke mir Zuversicht. Gewähre mir einen starken Glauben an die Auferstehung. Mach, dass dieser Glaube mein Leben prägt.

Vorsatz: Ich möchte heute bewusst Optimismus verbreiten und eine gute Nachricht mit anderen teilen.


Deine Entscheidung für Jesus

19. April 2022

Dienstag der Osteroktav

P. Raphael Ballestrem LC

Mt 28,8-15
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Herr, du bist der gute Hirt. Schenke mir die Gnade, stets auf deine Stimme zu hören und dir zu folgen. Du führst mich zu den Ruheplätzen am Wasser.

1. Furcht. Die Frauen haben Angst. Die Jünger fürchten sich. Die Soldaten ebenso. So viele Menschen leben in Furcht. Jesus möchte der Furcht ein Ende bereiten. Er sagt mit Autorität: „Fürchtet euch nicht!“ Er nimmt die Gefahren nicht gleich weg. Er räumt auch nicht alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Aber er kann diese Worte sprechen, weil er Gott ist und weil er bei ihnen ist. Solange wir Jesus nicht verlieren, brauchen wir uns vor nichts zu fürchten.

2. Sie hören. Die Frauen sind aufgewühlt. Es ist unfassbar, was in den letzten Stunden alles passiert ist: der Tod Jesu, seine Grablegung, die Dunkelheit, der zerrissene Vorhang im Tempel. Und jetzt ist Jesus auch noch auferstanden. Und in all dem bewahren sie ein hörendes Herz. Sie führen den Auftrag aus, den der Engel und Jesus selbst ihnen gegeben haben. Unter allen Umständen auf die Stimme Gottes zu hören will geübt sein.

3. Zwischen Gut und Böse. Der Kampf zwischen Gut und Böse geht weiter. Jede Person ist in ihren Entscheidungen frei. Die Hohepriester sind immer noch in den Netzen der Sünde verfangen. Sie wollen diese Geschichte abschließen und laden dafür neue Schuld auf sich. So wie die Sünde Trauer und Unfrieden hervorbringt, genauso bringt die Entscheidung für Gott Freude und inneren Frieden hervor. Stärken wir in uns den Wunsch, uns stets für Gott zu entscheiden!

Gespräch mit Christus: Jesus, schenke mir Demut. Hilf mir, mich in den schwierigen Momenten für dich zu entscheiden. Lass nicht zu, dass ich mich durch Reichtum oder Ansehen verführen lasse. Lass mich erfahren, wie wertvoll und schön die Freundschaft mit dir ist.

Vorsatz: Ich möchte heute ein kleines Gebet für diejenigen sprechen, die Gott nicht kennen.


Die schönste Begegnung

20. April 2022

Mittwoch der Osteroktav

P. Raphael Ballestrem LC

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Hilf mir, heute zu erfahren, dass du mich kennst und wie sehr du mich liebst.

1. Die schönste Begegnung. Was für eine überraschende Begegnung mit Jesus! Maria war traurig, als sie zum Grab kam. Aber dann erkennt sie den Herrn und es wird eine innige Begegnung mit ihm. Sie hatte ihm ja schon ihr Herz ausgeschüttet, bevor sie ihn erkannt hatte. Der Drang und die Liebe, mit der sie den Herrn gesucht hatte, wird nun belohnt. Möge Maria uns inspirieren, den Herrn mit demselben Eifer zu suchen.

2. â€žMaria“. Jesus kennt sie. Er spricht sie mit ihrem Namen an. Persönlich. Liebevoll. Sie ist nicht „eine mehr“. Maria hat eine Geschichte. Jesus spielt in dieser Geschichte eine Rolle. Sie hatten besondere Begegnungen. Jesus kennt ihr Herz. Er macht ihr keine Vorwürfe, im Gegenteil, er schaut mit Liebe auf sie. Genauso schaut er auch auf dich.

3. Zeugnis. â€žIch habe den Herrn gesehen.“ Das war kein beiläufiges Ereignis für Maria. Diese Begegnung hat nicht nur ihren Tag verändert, sondern ihr Leben. Und jetzt erzählt Maria den Aposteln von diesem ergreifenden Treffen mit Jesus. Ihr Herz fließt über vor Freude und Staunen. Und diese Freude steckt an, sie lässt Hoffnung und Zuversicht aufkommen. Marias Zeugnis lässt das Vertrauen auf den Herrn wachsen. Es ist unbeschreiblich, was ein persönliches Zeugnis bewirkt!

Gespräch mit Christus: Maria von Magdala, sei du unsere Fürsprecherin. Auf dass auch in meinem Herzen die Sehnsucht wachse, Jesus zu begegnen. Auf dass auch ich ihm begegnen und seine übergroße Liebe spüren darf. Auf dass auch ich Zeugnis davon geben darf, dass Jesus die Auferstehung und das Leben ist.

Vorsatz: Ich möchte heute jemanden anrufen, der alleine ist, um ihm eine Freude zu bereiten.


Fasst mich doch an!

21. April 2022

Donnerstag der Osteroktav
Hl. Anselm von Canterbury, Bischof, Kirchenlehrer
Hl. Konrad von Parzham, Ordensbruder

P. Raphael Ballestrem LC

Lk 24,35-48
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Jesus, oft spüre ich deine Gegenwart nicht. Ich fühle mich manchmal leer und einsam. Lass mich heute deine Nähe erfahren.

1. Ich bin da! Ist es nicht beeindruckend, wie oft Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern und vielen anderen Personen erscheint? Den einen erscheint er am Grab, anderen unterwegs, wieder anderen hinter verschlossenen Türen. Und mehr noch: er spricht zu ihnen und erklärt ihnen die Schrift. Jesus möchte auch uns heute seine Nähe spüren lassen. Er möchte auch uns die Schrift erklären und zu uns sprechen. Er möchte auch dich und mich trösten und ermutigen. Er wendet sich an uns auf verborgenere Weise. Aber zögern wir nicht, ihm Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Es könnte auch unser Leben komplett verändern!

2. Friede. â€žFriede sei mit euch!“ Damit begrüßt Jesus die Jünger. Und später sagt er, die Menschen sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Was meint er damit? Er leidet darunter, uns in Unfrieden zu sehen, beladen mit Schuld und Sünde. Er möchte unsere Wunden versorgen und uns aufrichten. Er möchte uns ein neues Leben in Freundschaft mit ihm schenken.

3. Ich bin es selbst! Fasst mich doch an! Jesus war tot und lebt wieder. Er hat einen Leib. Die Jünger können ihn anfassen. Er isst. Thomas wird später seine Hand in die Seite Jesu legen. Manch einer könnte neidisch werden: Wenn auch ich heute, am 21. April 2022, Jesus berühren und anfassen könnte, wenn ich ihn einmal so richtig umarmen könnte, dann wäre alles ganz anders. Das mag sein! Aber vergessen wir nicht: Auch wir sehen sein Fleisch, wenn wir vor der Eucharistie knien. Auch wir berühren seinen Leib, wenn wir die Kommunion empfangen. Das ist dein persönlicher Moment mit dem Auferstandenen!

Gespräch mit Christus: Jesus, du lässt uns nicht allein. Im Gegenteil, du bist uns nahe und begleitest uns. Tagein tagaus bist du an meiner Seite. Du möchtest mir Frieden schenken. Du lässt mich deinen Leib sehen oder sogar berühren. Mit anderen Worten: Du überhäufst mich mit Liebe.

Vorsatz: Ich besuche heute eine Kirche oder Kapelle, in der Jesus in der Eucharistie gegenwärtig ist.


Ein Wunder!

22. April 2022

Freitag der Osteroktav

P. Raphael Ballestrem LC

Joh 21,1-14
In jener Zeit offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Herr, erleuchte meinen Verstand, damit ich die Schönheit dieses Wunders begreife und verstehe.

1. Das Wunder. Jesus beschenkt die Apostel mit einem riesengroßen Fischfang. Und bekanntlich war das nicht das erste Mal. Daran erkennen sie ihn: Es ist der Herr! Sind aber diese Wunder nur schöne Erinnerungen aus der Vergangenheit? Ich bin überzeugt: Auch heute wirkt Jesus Wunder. Auch heute überrascht er dich und mich auf persönliche Weise. Vielleicht ist es nicht immer spektakulär. Aber ein offenes und liebendes Herz bemerkt die Geschenke Jesu sehr schnell.

2. 153 Fische. Die Zahl 153 verweist auf eine Vollzahl an Fischen. Das eine Netz der Kirche hätte eigentlich reißen sollen, so viele waren es, doch es erhielt die Fähigkeit, alle zur Erlösung Bestimmten zu fassen. Das offenbart uns einmal mehr die Großzügigkeit Jesu. Er spart nichts auf. Er hält nichts zurück. Er gibt im Übermaß. Und er gibt der Kirche alle Gnaden, um ihre übernatürliche Sendung zu erfüllen.

3. Kommt her und esst! Hier schließt sich ein Kreis. Jesus wurde in Betlehem geboren, übersetzt „Haus des Brotes“. Es war Jesus, der das Brot vermehrt hatte, um tausende Menschen zu sättigen. Er sagte von sich: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Und: „Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern“ (Joh 6,35). Beim letzten Abendmahl hatte er das Brot genommen und gesagt „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“ (Lk 22,19). Und nun gibt er den Jüngern erneut zu essen. Das Weizenkorn ist gestorben und bringt nun reiche Frucht.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist das Brot des Lebens. Ich hungere nach dir. Ich hungere nach Liebe. Ich hungere nach Frieden. Komm du in mein Herz!

Vorsatz: Ich möchte Jesus heute für ein kleines oder großes Wunder danken, das er in meinem Leben gewirkt hat.


Geht hinaus!

23. April 2022

Samstag der Osteroktav
Hl. Adalbert von Prag, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer
Hl. Georg, Märtyrer

P. Raphael Ballestrem LC

Mk 16,9-15
Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht. Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Jesus, hilf mir, dein Evangelium zu verkünden. Lehre mich, meinen Nächsten zu lieben.

1. Maria aus Magdala. Sie war eine Sünderin gewesen. Sie war von sieben Dämonen besessen gewesen. Und all das hindert Jesus nicht daran, ihr besondere Gnaden zu schenken und ihr seine Liebe zu offenbaren. Lassen wir uns nie von unserer Sünde entmutigen. Bekennen und bereuen wir sie aufrichtig, im Bewusstsein, dass Jesus auch durch uns Sünder Großes wirken möchte.

2. Sie glaubten nicht. Jesus hat so oft versucht, den Glauben der Jünger an seine Auferstehung zu stützen. Er hat so oft versucht, durch andere zu ihnen zu sprechen. Sie brauchten viel Zeit, um ihr Herz zu öffnen. Jesus möchte auch heute zu uns sprechen, nicht zuletzt durch die Schrift. Wenn wir still werden und immer wieder unser Herz öffnen, kann Jesus auch zu uns sprechen, uns ermutigen und inspirieren.

3. Geht hinaus! â€žDenn wovon das Herz überfließt, davon spricht der Mund“. Wenn wir Jesus begegnet sind, wenn er uns berührt hat, wenn er uns gestärkt und ermutigt hat, dann können wir nicht mehr stillsitzen. Dann dürfen auch wir hinausgehen und unserer Familie, unseren Nachbarn und Bekannten verkünden, dass Jesus lebt. Meistens braucht es dafür nicht viele Worte. Oft reicht eine gute Tat.

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast den Tod besiegt. Du hast die Sünde besiegt. Ich möchte dich einfach nur loben und preisen. Du hast gesagt, du bleibst bei uns alle Tage. Jesus, auf dich vertraue ich.

Vorsatz: Ich möchte heute jemandem im Stillen etwas Gutes tun.