Tägliche Meditationen Sonntag 20. Februar 2022 bis Samstag 26. Februar 2022 Siebte Woche im Jahreskreis Br. Daniel Flores Mondragon LC
Eine größere Liebe20. Februar 2022
Siebter Sonntag im Jahreskreis Hl. Korona, Märtyrin Hl. Jacinta Marto, Seherin von Fatima Br. Daniel Flores Mondragon LC Lk 6,27-38 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen! Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr denen Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurück erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden. Einführendes Gebet: Herr, heute trete ich vor dich hin mit dem Vertrauen eines kleinen Kindes, das weiß, dass es ihm in der Nähe seines Vaters an nichts fehlt und wie in der Gegenwart seiner Mutter beschützt wird. Bitte: Herr, gib mir die Großzügigkeit, dir nicht nur das zu geben, was ich von mir aus zu geben bereit bin, sondern auch das, was du von mir verlangst. 1. Liebt eure Feinde. Auf den ersten Blick kann es sein, dass die Forderungen Christi unverhältnismäßig hoch erscheinen, er scheint nicht einmal den geringsten Raum für eine elementare Gerechtigkeit zu lassen. Er weiß aber, dass diese Art von „Gerechtigkeit“, wenn sie eingefordert wird, schnell in Legalismus umschlagen kann, in ein „Auge um Auge und Zahn um Zahn“. Er selbst lehrt uns, bis zum Äußersten zu lieben, nicht nur mit Liebe zu antworten, sondern auch überschwänglich zu lieben. Das verlangt er ebenso von seinen Jüngern. 2. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben… Es ist sehr einfach, diejenigen zu lieben, die uns lieben, und denen Gutes zu tun, die uns Gutes tun. Aber Jesus will unsere Herzen weiten, und er zeigt uns das, indem er uns mit gutem Beispiel vorangeht, besonders in der Stunde des Kreuzes, als er hätte sagen können, dass das, was ihm angetan wurde, ungerecht war. Er zog es damals vor, zum Vater um Hilfe zu schreien und um Vergebung für diejenigen zu bitten, die ihm Unrecht getan hatten. Niemand kann uns garantieren, dass es sich gut anfühlen wird, aber es wird sich immer lohnen, in die Fußstapfen des Meisters zu treten. 3. Denn nach dem Maß, mit dem ihr messt… Wenn Jesus sagt, dass wir mit dem Maß gemessen werden, mit dem wir messen, dann ist das keine Drohung, sondern er unterstreicht damit die Aufforderung, großzügig zu geben. Indem er uns daran erinnert, dass wir alles, was wir haben, von Gott erhalten haben, auch die Liebe und die Vergebung. Er führt uns vor Augen, wie sehr wir geliebt sind und wie wir alles von ihm in Fülle erhalten haben. Genauso sollen wir es unseren Brüdern und Schwestern weitergeben. Unser Leben und unsere Werke müssen in irgendeiner Weise die Liebe, die Gott Vater zu unseren Nächsten hat, widerspiegeln. Gespräch mit Christus: Herr, gib mir den Mut, deiner Stimme zu folgen, und die Kraft, das zu tun, was du von mir verlangst, auch wenn das bedeutet, dass ich meine Komfortzone verlassen muss. Mögen die Menschen bei mir immer Unterstützung und Hilfe finden, so wie ich sie bei dir immer gefunden habe. Vorsatz: Heute werde ich für jemanden, durch den ich mich einmal verletzt gefühlt habe ein Opfer darbringen.
Der Glaube21. Februar 2022
Montag der siebten Woche im Jahreskreis Hl. Petrus Damiani, Bischof, Kirchenlehrer Br. Daniel Flores Mondragon LC Mk 9,14-29 In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen war und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn. Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen? Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu. Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf; oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns! Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben. Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich. Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden. Einführendes Gebet: Vater, ich lege diesen Tag in deine Hände. Ich lege auch alles, was ich in meinem Herzen und meinem Geist trage, in deine Hände. Ich möchte in deine Gegenwart eintreten. Lass mich diese Zeit nur dir widmen. Bitte: Lass mich dich kennenlernen, dich lieben und dich erleben. 1. Warum streitet ihr mit ihnen? Den ersten Anhaltspunkt in diesem Evangelium für einen Sieg des Teufels haben wir nicht anhand des Jungen, der von einem stummen Geist besessen ist, sondern aufgrund der Anwesenden, die nicht in der Lage sind, in Ruhe miteinander zu sprechen, und anfangen zu streiten. Der Böse trennt, was vereint sein sollte, und verhindert, dass Brüder einander als solche erkennen. Wir müssen immer wachsam sein, denn der ungute Geist dringt oft nicht auf extravagante Weise in unser Leben ein, sondern gewinnt nach und nach an Boden, in Dingen, die unbedeutend erscheinen mögen. 2. Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Von allen Bitten, die dieser verzweifelte Vater an Jesus richtete, ist dies vielleicht die treffendste. Wie viel Glaube, aber auch wie viel Demut ist in diesen Worten enthalten. Einerseits bringt er von Herzen die Tiefe und Reife seines Glaubens zum Ausdruck, andererseits erkennt er dessen Unzulänglichkeit, Armseligkeit, ja Dürftigkeit und bittet um Hilfe. Es reicht nicht aus, einmal geglaubt zu haben. Der Glaube muss immer wieder erneuert werden, um seine Frische zu bewahren. 3. Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden. Auf unserem Weg zur Heiligkeit gibt es viele Dinge, die wir „tun“, viele praktische Mittel, die wir einsetzen können, und es ist sehr gut, dass wir so handeln. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass am Ende alles Gnade ist und von ihr abhängt. Wir müssen um alles bitten und alles von unserem Vater erwarten, der noch besser als wir weiß, was wir brauchen. Deshalb muss unser Gebet auch unablässig sein. Gespräch mit Christus: Vater, öffne mir die Augen, um zu sehen, wo ich dem Feind in meinem Leben Raum gegeben habe. Ich möchte lernen, demütig zu sein, damit ich erkennen kann, dass ich in deiner Gegenwart bedürftig bin. Ja, ich glaube, aber du weißt, dass auch mein Glaube ins Wanken gerät und manchmal sogar Aussetzer hat. Deshalb bitte ich dich zu ergänzen, was meinem Glauben fehlt. Vorsatz: Heute werde ich ein tief vollzogenes Vaterunser beten, um mein Vertrauen in Gottes Vorsehung über mein Leben zu erneuern.
Eine tiefere Identität22. Februar 2022
Dienstag der siebten Woche im Jahreskreis Kathedra Petri Fest Br. Daniel Flores Mondragon LC M 16,13-19 In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus - der Fels -, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Einführendes Gebet: Herr, heute bitte ich dich, mir zu erlauben, mich dir zu nähern, wie man sich dem vertrautesten Freund nähert, mit dem größten Vertrauen und der größten Freude, weil ich weiß, dass du nur das Beste für mich willst und suchst. Bitte: Schenke mir eine genauso leidenschaftliche Liebe zu dir wie die Liebe des Petrus. 1. Für wen halten die Leute den Menschensohn? Die erste Frage kommt ein wenig überraschend. Warum sollte sich Jesus für den „Ruhm“ interessieren, den er bei den Menschen hatte? Er war nicht daran interessiert, sondern er sah es auf die Herzen seiner Apostel ab. Er war sich darüber im Klaren, wie sehr die Umstände einen Menschen beeinflussen können, und deshalb wollte er wissen, wie die Umstände seiner Apostel aussahen. Wie oft lassen wir doch zu, dass negative Kommentare oder schlechte Nachrichten das Bild, das wir von Jesus haben, trüben! Wie oft lassen wir uns doch des Friedens, den der Herr uns schenkt, berauben und geben dem Druck der Welt nach! Dies ist ein guter Zeitpunkt, um sich zu fragen, wie meine persönlichen Lebensumstände aussehen und wie sie das Bild, das ich von Gott habe, beeinflussen. 2. „Du bist der Messias.“ Du bist der Messias – eine stärkere und bedeutendere Aussage als diese konnte es zur Zeit Jesu nicht geben, und doch zögert Petrus nicht, sie zu machen. Nach Monaten des Zusammenlebens mit dem Meister erkennt er, wer er ist, sein tiefstes Selbst, und beschließt, dies vor den anderen Aposteln zu bekennen. Ihn zu bejahen, ist nicht nur eine nette Floskel, sondern hat praktische Konsequenzen, es bedeutet, ihm den Platz zu geben, der ihm in meinem Leben und in meiner persönlichen Lebensgeschichte zusteht. Ich, der ich Jesus meinen „Herr und Meister“ nenne – gebe ich ihm den gebührenden Platz in meinem Leben? 3. „Du bist Petrus.“ Wenn Gott erst einmal den ihm gebührenden Platz in unserem Leben eingenommen hat, nimmt überhaupt alles seinen rechten Platz ein, denn nur Gott weiß, wer wir wirklich sind. Er kennt uns sogar besser, als wir uns selbst kennen, und deshalb kann er uns unsere tiefste Identität offenbaren, er offenbart uns den Sinn unseres Lebens. Er ist in der Lage, uns bei unserem Namen zu rufen und uns den Frieden zu geben, nach dem wir uns sehnen, denn er hat uns geschaffen, und unser Herz wird nur dann Ruhe finden, wenn es in ihm ruht. Gespräch mit Christus: Jesus, lass nicht zu, dass die Umstände meines Lebens das Bild, das ich von dir habe, verwischen, lass nicht zu, dass ich dir allmählich deinen Platz in meinem Leben wegnehme und dich auf einen anderen Platz verweise. Denn nur wenn ich anerkenne, dass du Gott bist, kann ich wissen, wer ich bin und was du von mir erwartest. Vorsatz: Heute werde ich das Glaubensbekenntnis für die Anliegen des Heiligen Vaters beten.
Zu Brücken werden23. Februar 2022
Mittwoch der siebten Woche im Jahreskreis Hl. Polykarp, Bischof, Märtyrer Gedenktag Br. Daniel Flores Mondragon LC Mk 9,38-40 In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Einführendes Gebet: Guten Morgen, Herr, heute komme ich in deine Gegenwart, weil ich weiß, dass nur du den Durst, den ich habe, stillen kannst. Ich lege alles, was ich bin und alles, was ich habe, in deine Hände. Sieh meine Schwäche und meine Armut, erbarme dich meiner und stärke mich. Bitte: Gib mir die Gnade, dass ich deinen Namen allen Menschen in Wort und Tat verkünden will. 1. „Jemand, der in seinem Namen Dämonen austreibt…“ Das Geheimnis Christi und seines Heils ist so groß, dass keine Gruppe ein Monopol auf seinen Namen beanspruchen kann. Er hat uns gesandt, aber er hat uns auch gesagt, dass er Schafe aus einem anderen Stall hat. Wie auch immer die anderen Charismen beschaffen sein mögen, die Christus seiner Kirche verleiht, wir können uns nur mit ihm freuen – in dem Wissen, dass die Sendung, die der Vater ihm anvertraut hat, erfüllt wird. 2. „Hindert ihn nicht.“ Christus vergisst nicht, dass wir Menschen sind und daher immer Fehler und Schwächen haben, selbst wenn wir die besten Absichten verfolgen. Deshalb erneuert er immer wieder den Aufruf, ihm zu folgen, den Aufruf zur Heiligkeit. Aber niemand erreicht die Heiligkeit allein. Das Leben eines Christen hat immer eine Dimension, die den anderen berührt, so dass die Suche nach der eigenen Heiligkeit in gewisser Weise auch die Suche nach der Heiligkeit unserer Brüder und Schwestern bedeutet. Es bedeutet, dass sie nicht daran gehindert werden sollen, zu Christus zu kommen. 3. „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“ Um das Reich Christi in der Welt zu errichten, muss man vor allem lernen, den anderen mit den Augen der Barmherzigkeit zu sehen und sich trotz unterschiedlicher Geschmäcker und Meinungen als Brüder und Schwestern zu behandeln. Christus ruft uns immer wieder aus unseren eigenen vorgefertigten Mustern heraus, um uns für die bereichernde Vielfalt zu öffnen, die uns die anderen Charismen bieten, die er selbst seiner Kirche geben wollte. Gespräch mit Christus: Herr, es ist zu einfach, sich niederzulassen und nur in dem zu bleiben, was bequem und bekannt ist. Hilf mir, aus mir selbst herauszugehen und zu lernen, auch in anderen zu sehen, was du von mir verlangst. Gib mir den Mut und die Kraft, weiterhin großzügig auf das zu antworten, was du von mir verlangst. Vorsatz: Heute werde ich ein Geheimnis des Rosenkranzes für die Einheit der Kirche beten.
Freunde Christi24. Februar 2022
Donnerstag der siebten Woche im Jahreskreis Hl. Matthias, Apostel Fest Br. Daniel Flores Mondragon LC Joh 15,9-17 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander! Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir so sehr für deine Nähe und deine Liebe zu mir. Du bist der Freund, der immer da ist und der nie versagt. Dir kann ich mein Herz öffnen und alles sagen, was ich in mir trage. Danke, dass du mir Kraft und Halt im Leben gibst. Bitte: Gib mir die Gnade, dich immer mehr zu lieben. 1. Bleibt in meiner Liebe. Das Wort Liebe wurde für so vieles und unter so vielen verschiedenen Umständen verwendet, dass es in seiner Bedeutung leicht missverstanden werden kann. Wenn Christus von Liebe spricht, meint er nicht ein schönes Gefühl, Schmetterlinge im Bauch und Regenbögen am Himmel, sondern er spricht vom Geben, von Hingabe und von Großzügigkeit. Die Liebe fühlt sich nicht immer schön an, aber sie wird immer das Beste sein, was wir tun können. Das größte Zeichen wahrer Liebe zu uns ist Christi Kreuz. 2. Liebt einander, sowie ich euch geliebt habe. Wir finden die Liebe Christi zu uns auf jeder Seite des Evangeliums, wenn wir sehen, wie er arm geboren wird, wie er predigt und wie er das Brot bricht. In dem allen liebt er uns. Er bittet uns zu lieben, wie er es für uns tut, nicht nur mit Worten oder in vereinzelten Momenten, er bittet uns, aus unserem Leben einen ständigen Akt der Liebe zu ihm und zu unseren Brüdern und Schwestern zu machen. 3. Ich habe euch Freunde genannt. Es heißt, dass Freunde die Familie sind, die man sich aussucht. Indem Christus uns Freunde nennt, will er die Unentgeltlichkeit seiner Liebe zu uns unterstreichen. Es ist nicht so, dass er uns lieben muss, dass er keine andere Wahl hat, sondern dass er uns, jeden Einzelnen von uns, persönlich sehen und lieben wollte und uns dazu aufruft, mit ihm Freud und Leid zu teilen, mit ihm das ganze Leben zu teilen. Aber damit Freundschaft entsteht, muss sie auf Gegenseitigkeit beruhen, wir müssen sie erwidern wollen. Gespräch mit Christus: Danke, Herr, für die Liebe, die du mir zeigst und für mich übrighast. Ich danke dir, weil du deiner Liebe und deinen Verheißungen immer treu bleibst. Hilf mir, sie mit echter und leidenschaftlicher, mit tiefer Liebe zu erwidern. Mit einer Liebe, die nicht nur aus Gefühlen besteht, sondern auch aus Taten. Vorsatz: Heute werde ich einen Akt der Nächstenliebe tun.
Unser Herz nicht hart werden lassen25. Februar 2022
Freitag der siebten Woche im Jahreskreis Hl. Walburga, Äbtissin Br. Daniel Flores Mondragon LC Mk 10,1-12 In jener Zeit kam Jesus nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. Einführendes Gebet: Herr, hilf mir, mein Herz auf die Begegnung mit dir vorzubereiten. Gib mir ein aufmerksames Ohr, um zu verstehen, was du mir sagst, einen starken Glauben, um deinen Willen anzunehmen, und ein mutiges Herz, um zu erfüllen, was du von mir verlangst. Bitte: Hilf mir, meine Liebe zu dir zu erneuern. 1. Da kamen die Pharisäer zu ihm und fragten… In den verschiedenen Evangelien sehen wir, wie Menschen zu Jesus kommen, um ihn um ein Wunder zu bitten, ihm zuzuhören und ihm Fragen zu stellen. Der große Unterschied zu den Pharisäern liegt nicht darin, dass sie das überhaupt tun, sondern wie sie es tun. Die Haltung ihrer Herzen ist eine ganz andere, denn sie kommen nicht zu ihm, um zu lernen, sondern um Jesus auf die Probe zu stellen. Auch wir müssen also nicht nur unsere Handlungen, sondern auch die ihnen zugrundeliegenden Beweggründe und Einstellungen prüfen. 2. Nur weil ihr so hartherzig seid… An einer anderen Stelle des Evangeliums sagt Jesus, dass der Mund spricht, wovon das Herz voll ist. Es ist sehr leicht zu erkennen, was in den Herzen der Menschen vorgeht, wenn man den Worten aufmerksam zuhört und die Handlungen der Menschen beobachtet. Manchmal lassen wir es zu, dass wir uns verhärten, nicht aus Bosheit, sondern aus Routine oder einfach, weil wir mit schwierigen Lebenssituationen konfrontiert sind. Dann müssen wir uns selbst prüfen und die Frische der Liebe erneuern. 3. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Gottes Plan ist immer größer und vollkommener, denn er will immer unser Wohl, und doch lässt er immer Raum für unsere Freiheit. Da Liebe nicht erzwungen werden kann, möchte er zwar, dass wir sie erwidern, aber er möchte auch, dass unsere Antwort völlig frei ist. Er möchte, dass wir frei sind zu lieben. Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, die Größe deiner Liebe zu erkennen und die Verantwortung, die mit dem Freisein einhergeht. Hilf mir, mich darauf zu besinnen, wie sehr du mich liebst, und lass meine Reaktion nichts anderes sein, als dich mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Vorsatz: Heute werde ich eine Gewissenserforschung machen und prüfen, wo ich zugelassen habe, dass mein Herz sich verhärtet hat.
Wie die Kinder werden26. Februar 2022
Samstag der siebten Woche im Jahreskreis
Br. Daniel Flores Mondragon LC Mk 10,13-16 In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. Einführendes Gebet: Herr, heute komme ich zu dir auf der Suche nach dem, was mir niemand sonst geben kann: Heil und wahre Freude. Nur du kannst meinen Durst stillen. Maria, meine Mutter, ich bitte dich, mir zu helfen, deinem Sohn mit einem Glauben wie dem deinen zu begegnen. Bitte: Maria, forme in mir ein Herz wie das deines Sohnes. 1. Die Jünger wiesen die Leute ab. Im Evangelium steht nicht, warum die Jünger das Volk ablehnten, es wird uns nur ein Szenario gezeigt, in dem sie nicht gut dastehen. Wie oft ist das bei uns doch auch der Fall? Wie oft, vielleicht nicht aus Bosheit, sondern aus Müdigkeit, Routine oder schlichter Faulheit, sind wir unseren Brüdern und Schwestern ein schlechtes Beispiel, und statt Brücken zu sein, die sie Christus näher bringen, werden wir zu einem Hindernis für sie? 2. Lasst die Kinder zu mir kommen. Jesus bittet darum, die Armen und Einfachen zu ihm kommen zu lassen. Es ist unsere Aufgabe als Christen, diese Vermittler zu sein, die anderen die Begegnung mit Gott ermöglichen. Wir müssen lernen, Brücken und Kanäle zu sein, durch die der Herr erreicht werden kann. 3. Das Reich Gottes wie ein Kind annehmen. Kinder sind einfach, sie geben sich mit wenig zufrieden, sie brauchen keinen Vortrag über die Liebe zu hören, um sich geliebt zu wissen und zu fühlen – die Anwesenheit ihrer Eltern genügt ihnen. So müssen auch wir sein. Wir müssen lernen, uns in die Hände des Vaters zu begeben, der nur das Beste für uns will. Gespräch mit Christus: Herr, gib mir die Gnade, in deiner Gegenwart wie ein Kind zu sein. Hilf mir, mit dir das Vertrauen und die Sicherheit zu spüren, die Kinder erfahren, wenn sie ihren Eltern nahe sind. Du liebst mich mehr, als ich mir je vorstellen kann, hilf mir, dich mit meinem ganzen Wesen zu lieben. Vorsatz: Heute werde ich ein Vaterunser beten und Gott für die Gnade danken, dass ich ihn Vater nennen darf.
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