Tägliche Meditationen Sonntag 14. März 2021 bis Samstag 20. März 2021 Vierte Woche der Fastenzeit P. Ĺ tefan KaveckĂ˝ LC
„Gott hat die Welt so sehr geliebt…“ 14. März 2021
Vierter Fastensonntag „Laetare“ Hl. Mathilde, Königin P. Štefan Kavecký LC Joh 3,14-21 In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind. Einführendes Gebet: Jesus, Nikodemus hat dich in der Stille der Nacht aufgesucht und dann habt ihr über sehr wichtige Themen gesprochen. Ich würde so gerne mit dir über mein Leben sprechen. Bitte: Gott, bitte schenke mir Glaubensfreude. 1. „Gott hat die Welt so sehr geliebt…“. Hier beginnt alles, sogar mein eigenes Leben und die Menschheit überhaupt. Gott liebt unsere Welt und er liebt sie sehr. Und das ist auch der tiefste Grund, weswegen wir uns am heutigen Laetare-Sonntag freuen sollen. Niemand bezweifelt, dass wir diesen Satz unzählige Male gehört haben, trotzdem sollten wir heute kurz innehalten und unser Herz fragen, wie sehr es sich daran erfreut! 2. Gott hat seinen Sohn gesandt, damit die Welt durch ihn gerettet wird. Hier haben wir einen weiteren Grund, um uns heute zu freuen. In unserem Leben gibt es 2 Kategorien von Sorgen. Die erste Kategorie Sorgen schaffen wir selbst zu bewältigen, es können Haushaltsverpflichtungen, Lebensunterhalt und anderes sein. Die zweite Kategorie Sorgen können wir selbst nicht bewältigen, wie etwa eine weltweite Pandemie, Krankheit schlechthin, die Sünde, der Tod… und wie tröstlich ist es – wenn wir uns unsere Sorgen nun kurz vor Augen führen – zu wissen, dass uns ein Retter geschenkt worden ist. 3. „Jeder, der an ihn glaubt…“. Wenn man aber Glaubensfreude erfahren möchte, muss man auch „das Kleingedruckte“ lesen: Auf unsere persönliche Stellungnahme kommt es an: Glaube ich, dass es einen Gott gibt? Glaube ich, dass Jesus der Christus ist? Glaube ich, dass er auferstanden ist und nicht alles am Kreuz sein Ende gefunden hat? Das Kleingedruckte ist die Notwendigkeit, uns für den Glauben zu entscheiden. Nikodemus, hat sich auch schwergetan. Wie sieht´s bei uns aus? Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte glauben, ich möchte die Freude des heutigen Tags erfahren. Die Welt, die der Vater so sehr liebt, verspricht mir oft die Freude, aber sie liefert sie nicht. Würdest du, Jesus, meine Freude sein? Vorsatz: Ich drücke meinen Glauben heute auf eine kreative Weise aus.
Geh, dein Sohn lebt! 15. März 2021
Montag der vierten Woche der Fastenzeit Hl. Klemens Maria Hofbauer, Ordenspriester, Stadtpatron von Wien P. Štefan Kavecký LC Joh 4,43-54 In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa. Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen. Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war. Einführendes Gebet: Jesus, der Beamte hat viel von dir erhofft. In diesem Moment erhoffe auch ich, dass … Bitte: Herr, möge die Liebe zu dir, die ich in meinem Herzen trage, keine Grenzen haben. 1. „…dessen Sohn war krank“. Der arme Vater! Wie so viele Eltern musste er die Qual der Angst um sein eigenes Kind durchmachen. Er hat alles versucht, und nun marschiert er ca. 40 km, um Jesus darum zu bitten, dass er kommt und seinen Sohn heilt. Die Liebe dieses Vaters scheut keine Mühe. 2. Geh, dein Sohn lebt! Der Beamte hat gehofft, dass Jesus mitkommt, dass er mit ihm auf dem Weg diskutiert und vor allem, dass er in seiner Angst nicht allein bleibt. Jesus kommt aber nicht mit. Er gibt ihm drei Worte mit auf den langen Weg. Dein Sohn lebt. Der Beamte macht sich auf den Weg und erst am nächsten Tag, kommen ihm seine Diener entgegen und bestätigen sein Glauben. Drei Worte – aber welche Kraft sie spenden! 3. „Da erkannte der Vater…“. Zurückschauen und das Handeln Gottes erkennen ist auf dem Glaubensweg wesentlich. Der Vater hätte sagen können, es sei nur Zufall gewesen und die Ärzte hätten ihn geheilt. Und Jesus hätte diese Lektüre zugelassen. Gott sei Dank hatte der Vater Zeit, nachzudenken und, was wichtiger ist, er hat sich daran erinnert, dass es Jesus war, der die lebensspendenden Worte ausgesprochen hat, und sein ganzes Haus wurde gläubig… Gespräch mit Christus: Jesus, oft gehe ich durch den Tag, als ob ich in dieser Welt sehr einsam wäre, aber ich möchte deine Worte immer auf meinen Lippen haben und daraus Kraft schöpfen. Vorsatz: Ich werde die Biographie vom hl. Klemens Maria Hofbauer lesen (z.B: https://www.redemptoristen.com/heilige/klemens)
Steh auf, nimm deine Bahre und geh! 16. März 2021
Dienstag der vierten Woche der Fastenzeit
P. Štefan Kavecký LC Joh 5,1-16 Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte. Einführendes Gebet: Liebster Jesus, du gehst mit offenen Augen durch unsere Welt und suchst selber die Menschen auf, welche deine Hilfe brauchen. Jetzt bist auch zu mir gekommen. Welche Not siehst du mir an? Bitte: Jesus, deine Hand ist reich für alle, die offen sind. Bitte hilf mir, mein Herz zu öffnen. 1. Willst du gesund werden? Welch überflüssige Frage! – Wenigstens auf dem ersten Blick. Die Antwort des Mannes gibt aber zu verstehen, dass er die Hoffnung längst aufgegeben hatte. Es waren ja immerhin 38 Jahre und bis zu dem Tag hatte ihm niemand geholfen. Er war auf sich und seine begrenzten Möglichkeiten gestellt, und die Vorstellung, dass es anders sein könnte, hatte er begraben. 2. Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Vielleicht war die ganze Gestalt Jesu für den Mann kurios: Warum spricht er überhaupt mit mir? Warum lässt er mich nicht in Ruhe? Noch überraschender war aber, dass er nach diesen Worten Jesu auf einmal wieder Kraft in seinen Gliedern spürte und wieder auf eigenen Füßen stehen konnte. 3. „Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass…“ Die Reaktion des Mannes, so kurz nach der Heilung, bleibt unverständlich. Er verrät den, der ihm nach 38 Jahren die Gesundheit, Freiheit und Würde wiedergeschenkt hat. Warum brachte er nicht seine Dankbarkeit zum Ausdruck, anstatt Jesus zu verpetzen? Natürlich, der Hohe Rat hatte schon das Volk gegen Jesus aufgewiegelt und bald sollte seine Verfolgung beginnen. Und wir? Wissen wir die heilende Gegenwart Christi zu schätzen und dafür zu danken? Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin oft wie gelähmt, meine Beine werden schwer, wenn ich jemandem dienen soll. Bitte heile auch mich, damit ich die Freiheit besitze, um selbstlos lieben zu können. Vorsatz: Teile mit jemandem, was du an Gutem von Jesus erfahren hast.
Wir haben einen Vater 17. März 2021
Mittwoch der vierten Woche der Fastenzeit Hl. Gertrud von Nivelles, Äbtissin Hl. Patrick, Bischof, Glaubensbote P. Štefan Kavecký LC Joh 5,17-30 In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht. Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat. Einführendes Gebet: Herr, lass mich bitte in deine Gegenwart treten und öffne mein Herz für dein Wort. Bitte: Lehre mich aufs Neue, deine Wege zu entdecken und über sie zu staunen. 1. Staunen. Die Fähigkeit zu staunen kann als kindisch oder ungebildet wahrgenommen werden und doch ist gerade bei den Taten Gottes das Staunen sehr wichtig. Das Staunen ermöglicht es einem, die Spannung zwischen der Wahrnehmung und der nicht vorhandenen Erklärung auszuhalten. Gott ist immer am Werk und unser Staunen eröffnet uns den Zugang zur Wahrnehmung seines Handelns, weil wir fähig werden, sein Wirken erst einmal auf uns wirken zu lassen, ohne sofort zu versuchen, alles wegzuerklären. 2. Der Vater hat das Leben in sich. Wie viele Vorstellungen, Pläne und Umstände beeinflussen unsere Lebensqualität. Wir meinen oft, dass unser Leben nur dann gelingt, wenn… oder dass ich nur dann glücklich werden kann, wenn… Wenn uns heute, solche inneren Regungen die wahre Freude am Leben rauben, dann nehmen wir unsere Zuflucht zum Vater, der eigentlich die Ursache unseres Lebens ist. Staunen wir über das Geschenk des Lebens. Wenn wir diese Perspektive erlangen, werden wir nicht mehr unter Druck leben müssen. 3. Der Vater macht lebendig. Unsere christliche Hoffnung ist es, dass wir nach dem Tod das Leben erlangen werden, und dieses Versprechen trägt in sich die Kraft, uns bereits im Heute lebendig zu machen. Angesichts des Leids, der Schmerzen, der Krankheit, der Aussichtslosigkeit, des Verzweifelns, der Verletzungen dürfen wir wenigstens ein kleines Lächeln der Hoffnung wagen, weil der Vater lebendig macht. Sein lebenspendendes Wort wird als Letztes in der Geschichte erklingen. Gespräch mit Christus: Vater, ich komme heute zu dir. Oft denke ich, dass ich allein und auf mich gestellt bin, und meine Sorgen scheinen mir deshalb zu groß. Sie wären es auch, wenn ich wirklich allein wäre. Vater, bleibe bei mir. Vorsatz: Meine Sorgen dem liebenden Vater anvertrauen.
Zum Tango gehören zwei 18. März 2021
Donnerstag der vierten Woche der Fastenzeit Hl. Cyrill von Jerusalem, Bischof, Kirchenlehrer P. Štefan Kavecký LC Joh 5,31-47 In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben? Einführendes Gebet: Ich falte meine Hände und möchte beten, ich stelle alle meine Aufgaben auf eine Warteliste, weil ich bei dir sein möchte, und ich öffne mein Herz, damit du mich überraschen kannst. Bitte: Jesus, erfülle bitte mein Herz mit der Liebe zu Gott und zu den Menschen. 1. „Damit ihr gerettet werdet.“ Jesus nimmt die Mühe des Menschseins auf sich, damit wir gerettet werden. Uns Menschen ist es eigen, dass wir immer einen Prozess durchlaufen müssen, um einer Sache innerlich zustimmen zu können. Jemand oder etwas muss uns überzeugt haben, damit wir etwas annehmen. Jesus legt durch seine Werke ein Zeugnis für die Authentizität seines Auftrags ab. 2. Wie könnt ihr zum Glauben kommen? Wie zum Tango zwei gehören, so ist es auch mit dem Glauben. Es braucht zwei Personen, die grundsätzlich offen sind. Gott liebt unsere Welt sehr und möchte, dass alle gerettet werden und sendet seinen Sohn, der durch seine Werke Zeugnis davon ablegt, dass er gekommen ist, um uns das wahre Leben zu schenken. Nun braucht es aber auch Offenheit auf der Seite der Menschen. Jesus selbst fragt: Wie soll das funktionieren, wenn ihr die Ehre der Menschen sucht? 3. Die Schrift. Jesus stellt mehrere Fragen, um darauf hinzuweisen, dass er selber nicht sieht, wie bei einer solchen inneren Haltung der Glaube zu Stande kommen soll. Seine Gegner halten ihm vor, dass, was er sagt, nicht stimmen kann, da es in der Schrift anders stünde. Jesus hingegen sagt, sie würden ihn erkennen, wenn sie wirklich der Schrift geglaubt hätten. Wie sehr sollen wir uns um die Offenheit des Herzens für Gott bemühen, weil es uns Menschen objektiv schwerfällt, Gott zu verstehen. Seine Wege sind nicht unsere Wege und deshalb sind wir ständig in der Versuchung, seine Wege abzulehnen und zu dem zurückzukehren, was wir gut kennen. Gespräch mit Christus: Herr, wie anders du bist, wie anders deine Perspektiven aufs Leben, auf den Tod, auf die Liebe sind! Eile uns zu Hilfe, Herr, dass wir fähig werden, immer offener für dich zu sein. Vorsatz: Als Übung der Offenheit gegenüber Gott suche ich heute ein Gespräch, bei dem ich mit mentaler Offenheit versuche, so gut ich kann, meinem Nächsten zuzuhören und auf ihn einzugehen.
Fest des Jahres 19. März 2021
Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria Hochfest
P. Štefan Kavecký LC Mt 1,16.18-21.24a Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus genannt wird. Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte. Einführendes Gebet: O heiliger Josef, erweise dich auch uns als Vater, und führe uns auf unserem Lebensweg. Erwirke uns Gnade, Barmherzigkeit und Mut, und beschütze uns vor allem Bösen. Amen. (Gebet aus „Patris corde“) Bitte: Herr, führe uns in diesem Gnadenjahr näher zu dir. 1. Jahr des heiligen Josef. Bis zum 8.12.2021 richtet die Weltkirche ihren Blick besonders auf den heiligen Josef. Papst Franziskus, stellt im Schreiben „Patris corde“ den heiligen Josef als Geliebten Vater, Vater im Erbarmen, Vater im Gehorsam, Vater im Annehmen, Vater mit kreativem Mut, Vater und Arbeiter und Vater im Schatten dar. Betrachten wir heute diese Eigenschaften des heiligen Josef. 2. Vertrauen auf die Vorsehung. Wir haben heute gelesen, dass Josef im Traum ermutigt wurde, Maria zu sich zu nehmen. Allerdings hatte er sicher nicht verstanden, was es bedeutet, dass das Kind vom Heiligen Geist kommt. Aber er hatte das Vertrauen, dass alles seine Richtigkeit haben würde. Vertrauen erlaubt uns weiterzumachen, auch wenn wir keine genauen Gründe kennen. Vertrauen, das ohne Fundament geschenkt wird, hat in der Regel keinen soliden Halt. Vertrauen wird aber durch Erfahrung gestärkt. In diesem Moment versteht Josef nicht, was es mit all dem auf sich hat, aber als Jesus größer wird, werden seine Augen immer weiter geöffnet. Und sein Vertrauen erlaubt ihm, sich auf diesen Weg zu begeben. 3. Er wollte sie nicht bloßstellen. Der heilige Josef hatte aufgrund des Anscheins, dass Maria Ehebruch begangen hatte, das Recht, sie steinigen zu lassen. Er wollte sie aber nicht bloßstellen. Da ist eine wichtige Lektion, die wir von den heurigen Heiligen lernen können, weil es schien, dass Maria einen großen Fehler begangen hatte, er sich also von ihr trennen, aber sie nicht umbringen lassen wollte. Wir müssen uns auch nicht alles gefallen und uns verletzen lassen, aber es gibt da ein sehr dünnes Eis zwischen dem Selbstschutz und der Rache. Josef hat sich gut Zeit genommen, um das Richtige zu tun. Gespräch mit Christus: Heiliger Josef, bitte sei unser Lehrer, damit wir fähig werden, auf die Stimme des Herrn zu hören, und erbitte für uns den Mut, die Wege der Vorsehung zu beschreiten. Vorsatz: Ich suche mir die weiteren Informationen zum Jahr des heiligen Josef heraus und überlege, wie ich mitmachen kann und wie ich auch jemanden aus meinem Umfeld dazu einladen könnte.
Woher kommt der Prophet? 20. März 2021
Samstag der vierten Woche der Fastenzeit
P. Štefan Kavecký LC Joh 7,40-53 In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. Dann gingen alle nach Hause. Einführendes Gebet: Jesus, bitte reinige unser Herz, damit wir zu dir hintreten können. Bitte erlaube uns, bei dir zu verweilen. Bitte: Herr, mögen wir dich jeden Tag mehr lieben. 1. Woher kommt der Prophet? Die Gelehrten und einige aus der Menge wussten, dass der Messias aus Betlehem kommen sollte. Von Jesus behaupten sie, dass er aus Galiläa komme. Warum hat Jesus nicht preisgegeben, dass er in Betlehem geboren worden war? Vielleicht hat ihn auch nie jemand danach gefragt. Wir können auch so handeln: Wir beobachten die Menschen und vertrauen oft mehr unserer eigenen Intuition als dem, was uns dann jemand über sich selbst sagt. Wenn wir eine Frage haben, fragen wir einfach im Gebet nach. 2. Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Unsere Welt ist voll von Information und von den Worten der Menschen. Heute hören wir das Zeugnis der Gerichtsdiener, dass ein Mensch noch nie so gesprochen hat wie Jesus. Was macht Jesus anders? Hat er eine besondere Methode? Seine Wirksamkeit verbirgt sich in seiner Macht. Er kann vollbringen, was er verspricht und deswegen haben seine Worte solche Kraft, weil es nicht nur leere Parolen sind, sondern eine glaubwürdige Verheißung von Leben. 3. Dann gingen alle nach Hause. Nach dem Streit, nach der Verfluchung der eigenen Brüder und Schwestern geht nun der Hohe Rat ergebnislos nach Hause. Sie haben Jesus nicht zum Schweigen gebracht und sie selbst sind nicht zum Glauben gekommen. Anscheinend war das Thema abgeschlossen, aber eigentlich nur nach außen, in ihren Herzen spielte sich der Konflikt noch weiter ab. Nach kurzer Zeit, am Karfreitag, kommen sie wieder zusammen und dann wird Jesus verurteilt. Wie gefährlich ist doch so ein Scheinfrieden! Gespräch mit Christus: Jesus, wir haben auf unserem Fastenweg schon einiges hinter uns. Möge diese Zeit unsere Entscheidung für dich stärken. Lass uns mit offenem Herzen deine Gegenwart in unserem Alltag wahrnehmen. Vorsatz: Ich werde eine Bilanz über meinen eigenen bisherigen Fastenweg ziehen. Bereite ich mich auf Ostern durch Gebet, Buße und Barmherzigkeit vor?
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