Tägliche Meditationen Sonntag 14. Februar 2021 bis Samstag 20. Februar 2021 Sechste Woche im Jahreskreis Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau im Regnum Christi, und Betti Duda
Begegnung mit einem Aussätzigen 14. Februar 2021
Sechster Sonntag im Jahreskreis Hl. Cyrill, Mönch, und hl. Methodius, Bischof, Glaubensboten und Schutzpatrone Europas Eva Gloserová Mk 1,40-45 In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm. Einführendes Gebet: Herr, danke, dass ich dir heute begegnen kann, dass ich mit dir sprechen darf, wie ein Kind mit seinem Vater, wie ein Freund mit einem Freund. Ich schenke dir diese Zeit, die du mir selbst geschenkt hast. Vermehre meinen Glauben, stärke meine Hoffnung, entzünde meine Liebe. Heiliger Geist, bitte komm und leite mich in diesem Gebet. Bitte: Schenke mir, Herr, die Gnade, dein Herz besser kennenzulernen, und mach mein Herz dem deinen ähnlich. 1. Ein Mann in großer Not. Das Evangelium erzählt heute von einer beeindruckenden Begegnung. Ich kann versuchen, mir die Szene vorzustellen, die Personen anzuschauen – ihre Gesichter, ihre Gesten, ihre Worte zu hören, ihren Gefühlen in mir nachzuspüren: Ein Aussätziger setzt alle seine Hoffnung auf Jesus und kommt mutig zu ihm. Er fällt vor ihm auf die Knie. - Was sagt das aus? Wie formuliert er seine Bitte? Möchte ich mich vielleicht für einen Moment in ihn hineinversetzen und meine eigene Bitte an Jesus richten? Habe ich auch eine Not, die ich Jesus gern offenlegen möchte? 2. Jesus sieht ihn. Ich richte jetzt meine Aufmerksamkeit auf Jesus, der den Aussätzigen anschaut, ihm zuhört, bevor er antwortet. Was bewirkt in ihm, in seinem Herzen, diese Begegnung? Was sieht er? Was spürt er? Welche Gedanken kommen ihm in den Sinn? Ich kann einen Moment lang in Stille darüber nachdenken, dem nachspüren. Jesus hatte Mitleid mit ihm. Er litt mit. – So schaut Jesus auch mich an, er weiß um meinen Schmerz oder meine Not, er ist nicht gleichgültig mir gegenüber. Er weiß genau, was sie für mich bedeuten. Was bewirkt dieser Gedanke in mir? 3. Jesus streckt die Hand aus und berührt ihn. Ich möchte den dritten Teil der Szene betrachten, bewusst, aufmerksam: Jesus streckt die Hand aus und berührt den, der sich niemandem nähern und von niemandem berührt werden darf. Wo berührt er ihn wohl? Was bedeutet es für den Kranken? Jesu Worte sind eine klare Aussage. Er verbindet darin seine Macht mit seiner Zärtlichkeit: „Ich will es – werde rein.“ Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Ich kann versuchen nachzuempfinden, was sich in dem Mann in diesem Moment alles abgespielt haben muss. Vielleicht kann ich mich auch an einen Augenblick erinnern, in dem mir Gott eine große Gnade oder viel Trost geschenkt hat. Wie war es? Gespräch mit Christus: Jesus, du siehst mich, siehst meine Nöte, meine Freuden und meine Schmerzen. Ich danke dir! Danke, dass du so nah bist und mich so sehr liebst. Gib mir die Gnade, meinen Mitmenschen heute mit Aufmerksamkeit und Güte zu begegnen. Vorsatz: Ich möchte heute in meinen Begegnungen mit den Menschen jedem meine volle Aufmerksamkeit schenken.
Begegnung mit den Pharisäern 15. Februar 2021
Montag der sechsten Woche im Jahreskreis
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 8,11-13 In jener Zeit kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen. Da seufzte er tief auf und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, das sage ich euch: Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden. Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer. Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir und möchte dir begegnen. Ich weiß, dass du immer bei mir bist, auch wenn ich dich nicht spüren kann, aber ich weiß auch, dass diese Momente unsere Freundschaft stärken und vertiefen. Ich danke dir für deine Treue. Danke, dass du mich so sehr liebst! Danke, dass du mich mit deiner Weisheit belehrst und mit deiner Macht beschützt. Leite mich in diesem Gebet. Und gib mir die Kraft, alles zu überwinden, was mich daran hindert, gut zu beten. Bitte: Jesus, ich möchte dich besser kennenlernen. Lass mich heute ein wenig mehr erkennen, wie du denkst, was du fühlst, welche Beziehung du mit uns haben möchtest. 1. Ein Streitgespräch mit Jesus. Nach der Speisung der Viertausend, schickte Jesus diese Menschen nach Hause, stieg mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in das Gebiet von Dalmanuta (vgl. Mk 8,9-10). Dort kommen zu ihm die Pharisäer. Ich betrachte die Szene, die Personen, ihre Worte, Gesten, Gesichtsausdrücke… Warum wollen sie mit ihm sprechen? Sie initiieren ein Streitgespräch und fordern von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen. Warum? Was ist in ihren Herzen? Vielleicht haben sie von anderen gehört, Jesus sei ein Gottesmann, ein Prophet. Dann soll er es beweisen, er soll sie überzeugen, weil sie … nicht glauben können – oder nicht glauben wollen? 2. Jesus seufzte tief. Jetzt richte ich meine Aufmerksamkeit auf Jesus. Wie reagiert er in dieser Situation? Markus, der viele sehr konkrete Details in seinem Evangelium gesammelt hat, bemerkt, dass Jesus tief seufzte. Was könnte das bedeuten? Was tut ihm so leid? Dann gibt er eine geheimnisvolle Antwort und verlässt sie. So beendet er das Streitgespräch und vielleicht bringt er sie zum Nachdenken. Hartherzigkeit und Unglaube sind Krankheiten der Seele, die viel schwerer als Aussatz zu heilen sind. 3. Ein Zeichen. Jesus hat in seinem öffentlichen Leben viele Zeichen und Wunder mit dem Ziel getan, unserem Glauben zu helfen. Aber sie sollen uns nicht mit Gewalt überzeugen oder unseren Glauben überflüssig machen. Sie sind eine Einladung, in Jesus Gott Vater zu erkennen, der sich in ihm offenbaren wollte. Jesus selbst ist viel mehr als ein Zeichen, er ist das menschgewordene Wort des Vaters. Gespräch mit Christus: Jesus, du hast gesagt: Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen (vgl. Joh 14,9). Danke, dass du Mensch geworden bist, um uns zu retten und uns den Vater zu offenbaren. Ich vertraue dir und möchte dir meinen Glauben schenken. Gib mir deine Gnade dazu. Vorsatz: In einem bestimmten Moment des Tages möchte ich ganz bewusst meinen Glauben erneuern, entweder mit einem einfachen Akt in meinem Herzen oder indem ich dazu langsam das Glaubensbekenntnis bete.
Begegnung mit den Jüngern 16. Februar 2021
Dienstag der sechsten Woche im Jahreskreis Die heiligen Gründer des Servitenordens Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 8,14-21 In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und Jesus warnte sie: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten. Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf. Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben. Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht? Einführendes Gebet: Lieber Jesus, jetzt ist mein besonderer Moment, bei dir zu sein. Ich möchte mit dir sprechen, dich betrachten, von dir lernen, denn auch ich möchte dein Jünger sein. Lehre mich zu beten, und lehre mich zu leben, wie es meiner Berufung entspricht. Vermehre meinen Glauben, stärke meine Hoffnung, entzünde meine Liebe. Bitte: Herr, hilf mir, dass mein Glaube nicht etwas Theoretisches bleibt, sondern dass er mich in meinem Alltag begleitet und stützt. 1. Jesus ist mit den Jüngern allein. Heute betrachten wir wieder eine andere Begegnung zwischen Jesus und den Menschen. Diesmal sind es seine Jünger, die ihn überallhin begleiten, seine Predigten gehört und seine Wunder gesehen haben. Das Gespräch mit den Pharisäern war so rasch zu Ende und vielleicht hat es die Jünger sogar ein bisschen entsetzt und zum Nachdenken gebracht, sodass sie keinen Proviant für die nächste Reise mitgebracht hatten. Erst als Jesus den Sauerteig der Pharisäer erwähnt, fällt ihr Blick auf das letzte Brot in der Vorratstasche und da empfinden sie große Sorge. – Passiert es manchmal, dass mich eine Kleinigkeit aus dem Gebet herausreißt? Die Jünger haben es auch erfahren… 2. Jesus merkt es. Ich versuche, die Szene weiter zu betrachten. Jesus erteilt ihnen eine Lehre. Möglicherweise versucht er, seinen Jüngern seine geheimnisvolle Antwort, die er eben den Pharisäern gegeben hat, verständlich zu machen. Statt zuzuhören, starren seine Jünger auf die leere Vorratstasche, vielleicht starren sie auch einander an, um zu klären, wer der Schuldige ist oder wer dem Meister mitteilen soll, was geschehen ist. Jesus bemerkt es und kommt ihnen entgegen. Wie trostreich ist es, zu wissen, dass du, Herr, uns immer dort begegnest, wo wir gerade sind. Was bedeutet das für mich in diesem Moment meines Lebens? 3. Erinnert euch… Jesus lädt die Jünger dazu ein, sich an die großen Zeichen zu erinnern. Wie oft begegnet uns in der Bibel eine ähnliche Einladung: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat… der Herr vollbringt Taten des Heils…“ (Psalm 103,2.6). Es stärkt unsere Beziehung mit dem Herrn, uns daran zu erinnern, was wir mit ihm erlebt haben, und es zu meditieren. Welche Erlebnisse mit Gott sind für mich wichtig gewesen? Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du mir so nah bist, dass du mich kennst und mich verstehst. Hilf mir, dass ich dein Wirken in meinem Leben mehr und mehr entdecken kann. Vorsatz: In einem Moment des Gebets möchte ich Gott ausdrücklich für etwas loben, was er für mich getan hat.
Die Fastenzeit beginnt 17. Februar 2021
Aschermittwoch
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mk 6,1-6.16-18 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden! Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen bleibt; und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Einführendes Gebet: Herr, heute fängt die Fastenzeit an. Möge sie mir helfen, dir näher zu kommen, auch durch diese Meditation. Beruhige mein Herz, öffne meine Seele für dein Wort, erleuchte und stärke mich durch deinen Heiligen Geist! Bitte: Herr, bereite mein Herz durch dieses Gebet für die vierzig Tage der Fastenzeit vor. 1. Almosen, Gebet und Fasten. In dieser Bibelstelle spricht Jesus über die drei traditionellen Mittel, deren häufigen Gebrauch die Kirche für diese Jahreszeit besonders empfiehlt: mit Bedürftigen zu teilen, Gott unsere Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken und uns in Entsagung zu üben. Welche Beziehung habe ich dazu? Sind sie ein Teil meines christlichen Lebens, oder sind sie mir eher fremd? Ich kann darüber mit Jesus sprechen. 2. Macht es nicht wie die Heuchler! Es geht nicht nur darum, was ich tue, sondern auch darum, wie und warum ich es tue. Es geht um mein Herz: Wenn mein Almosen, meine Gebete und mein Fasten ein ehrliches Geschenk an Gott und meinen Nächsten sind, dann wächst mein Herz in der Liebe. Wenn sie mich eher dazu bringen, mich mit mir selbst zu beschäftigen oder andere zu beeindrucken, dann sollte ich vielleicht etwas daran ändern. Jesus, wie siehst du mein Herz? 3. Dein Vater und das Verborgene. Es kann sein, dass ich mich wie so viele Menschen in heutiger Zeit nach einer Bestätigung sehne. Jesus zeigt mir, wo ich immer geliebt, geschätzt und bestätigt bin: im Herzen meines himmlischen Vaters. Er sieht meine Hingabe, meine gute Absicht, sogar meine Liebe, auch dort, wo sie meine Mitmenschen manchmal nicht wahrnehmen können. Im Vertrauen auf ihn kann mein Herz zu Ruhe kommen. Gespräch mit Christus: Herr, ich vertraue dir diese Fastenzeit an. Hilf mir, sie mit dir zu leben, unter deinem liebenden Blick, in deiner Wahrheit. Vorsatz: Ich könnte heute Gott eine Freude machen, um die nur er allein weiß.
Nachfolge Christi 18. Februar 2021
Donnerstag nach Aschermittwoch
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 9,22-25 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt? Einführendes Gebet: Mein himmlischer Vater, du bist immer bei mir, auch in diesem Moment. Ich möchte still werden und dein Wort hören. Erleuchte meinen Verstand und entzünde mein Herz. Ich vertraue auf dich. Bitte: Schenke mir die Gnade, besser zu verstehen, worin für mich die Nachfolge Jesu besteht. 1. Jesus, der Weg. In welchem Moment spricht Jesus diese Worte? Für die Jünger könnte es wie ein Höhepunkt seines öffentlichen Wirkens erscheinen: Jesus hat viel gepredigt, viele geheilt, zweimal Brot vermehrt und seine Jünger sind begeistert von ihrer ersten Aussendung zurückgekommen. Petrus hat Jesus ausdrücklich als den Messias Gottes bekannt. Der Meister fügt jetzt hinzu, dass auch Leid und Tod zu seinem Weg gehören, wie bei uns allen. Aber die Auferstehung hat das letzte und entscheidende Wort! Was bewirken diese Gedanken in mir? 2. Die Jüngerschaft. Im zweiten Teil des Textes spricht Jesus alle an. Er spricht eine offene Einladung aus, auch für die, die bereits zu seinen Jüngern zählen. Er möchte vor ihnen nicht verbergen, welche Ansprüche seine Nachfolge stellt: Es geht nicht nur darum zu lernen, Jesus zu betrachten, sondern auch darum, so zu leben, wie er gelebt hat, in meinen eigenen Umständen. Worin besteht gerade mein Kreuz, das ich tragen soll? Wo spüre ich die Einladung Gottes, mich selbst zu überwinden? 3. Gewinne ich meine Seele? Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (vgl. Joh 14,6). Er möchte, dass ich das ewige Leben erlange, und zeigt mir den Weg. Allerdings spüre ich in mir auch Impulse, egoistisch zu sein oder zu sündigen – Dinge, denen gegenüber ich nicht neutral bleiben kann: Entweder stelle ich mich dagegen oder sie reißen mich mit. Vielleicht habe ich schon erfahren, wie die mühsame Überwindung einer Versuchung mir später Freude und Frieden gebracht hat. Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deine Einladung, dir nachzufolgen. Schenk mir die Kraft dazu! Lass nicht zu, dass ich mich täuschen lasse. Vorsatz: Ich kann heute ein kleines Opfer bringen.
Feiern und Fasten 19. Februar 2021
Freitag nach Aschermittwoch
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 9,14-15 In jener Zeit kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. Einführendes Gebet: Hier bin ich, Herr, du hast mich gerufen! Sprich, Herr, ich möchte dich hören. Es ist ein Geschenk, mit dir ins Gespräch kommen zu dürfen. Ich lobe dich und danke dir. Bitte: Gib mir die Gnade, mein Leben immer mehr im Gespräch mit dir zu verbringen. 1. Warum fasten deine Jünger nicht? Die Jünger Johannes des Täufers kamen zu Jesus mit dieser Frage, die auch ein gewisses Entsetzen und Empörung in ihnen verrät. Wer ist dieser Rabbi, der für die Seinen Brot und Fische vermehrt und Wasser in Wein verwandelt? Sollten sie sich nicht mit weniger zufrieden geben? Sollten sie sich nicht in Entsagung üben? Warum machen sie es nicht wie wir? Unser fröhlich-christlicher Lebensstil kann in unserem Umfeld auch solchen Ärger hervorrufen. Oder ich selbst kann ihn in Bezug auf andere spüren. Wie klug ist es, in solchen Situationen einfach nachzufragen! 2. Die Hochzeit und der Bräutigam. Mit seiner Antwort gibt Jesus etwas Preis, worauf sie nicht vorbereitet waren: Er offenbart sich! – Oder hatten sie es doch geahnt und ihre Frage ging in diese Richtung? Durch das Bild von der Hochzeit lässt Jesus sie verstehen, dass die messianische Zeit bereits da und er selbst der Messias ist. So eine große Freude, die Erfüllung der Hoffnung Israels – das ziemt sich groß zu feiern. Was haben die Jünger des Johannes in diesem Moment gespürt? Der Messias ist endlich da! 3. Alles hat seine Stunde (Koh 3,1). Es gibt Tage, um Feste zu feiern, aber es gibt auch Fastentage. Wie heute, Freitag, wenn wir uns an Jesu Leiden und Tod erinnern. Beides hat Platz in meinem Leben, manchmal sogar eng nebeneinander. In Freud und Leid begleitet mich der Herr. Wie erfahre ich das heute? Gespräch mit Christus: Mein Jesus, danke, dass du gekommen bist, um uns die Freude der Erlösung zu bringen. Hilf mir, jeden Moment meines Lebens mit dir und in Fülle zu leben, sei es, dass wir feiern oder fasten. Vorsatz: Bei etwas, was ich heute tue, möchte ich mich daran erinnern, dass Jesus bei mir ist und es mit ihm tun.
Jesus ruft die Sünder und Kranken 20. Februar 2021
Samstag der sechsten Woche im Jahreskreis Hl. Korona, Märtyrin Betti Duda Lk 5,27-32 In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten. Einführendes Gebet: Herr Jesus, du sehnst dich danach, mir jetzt zu begegnen. Öffne mein Herz für deine Gegenwart, wenn du nun auch mich siehst und zu mir „Folge mir nach“ sprichst. Komm mir entgegen und richte mein Inneres ganz auf dich aus, damit ich dir mit Vertrauen so begegnen kann, wie ich jetzt bin. Bitte: Lass mich erfahren, wie sehr ich dich brauche und wie sehr du dich danach sehnst, mein Erlöser zu sein. 1. Folge mir nach! Jesus sah einen Zöllner dasitzen, einen Betrüger, der sich an anderen bereichert und von der Gesellschaft dafür (fast verständlicherweise) abgelehnt wird, als er seiner Arbeit nachging. Wie muss der Blick Jesu auf ihn gewirkt haben? Er wusste genau um sein Leben, was in ihm vorging, um seine Schuld. Mit wie viel Mitleid und Liebe muss er ihn angeschaut haben, obwohl er in diesem Moment vielleicht sogar ein Unrecht beging? Welches Vertrauen und welche Kraft muss Jesus ausgestrahlt haben! Wie klangen wohl Seine Worte „Folge mir nach!“? Was muss in Matthäus in diesem Moment vorgegangen sein, dass er einfach aufstand und ihm nachfolgte? Bin ich mir bewusst, dass Jesus trotz meiner Schuld genauso auch auf mich blickt und ebenso auf meine Mitmenschen? Lasse ich mich von seinem Blick und seiner Einladung ebenso aufrichten, um ihm nachzufolgen? 2. Der Pharisäer in mir. Die Pharisäer müssen sehr empört gewesen sein, als sie Jesus und seine Jünger beim Festmahl mit Menschen sahen, die ganz offensichtlich Sünder, Zöllner oder Betrüger waren. An ihrer Reaktion erkenne ich auch den kleinen Pharisäer in mir, der sich schnell über andere erhebt, neidisch wird und über andere urteilt. Der polnische Primas Kardinal Wyszyński sagte einmal: Achte jeden Menschen, denn Christus lebt in ihm […] Denke gut über jeden. Bemühe dich, selbst im Schlimmsten etwas Gutes zu finden. 3. Glückliche Schuld. Jesus hat keine Angst vor Sünde und Krankheit, er begibt sich sogar mitten in sie hinein. Er ist vielmehr ein Freund der Sünder und Kranken, denn ohne dieses Übel wäre die Erlösung überflüssig. Je mehr ich mir meines eigenen Elends bewusst bin und der Tatsache, dass ich „den Arzt brauche“, ganz und gar von ihm abhängig bin, desto bereitwilliger und besser kann er mir Arzt und Erlöser sein. Denn dazu ist er, wie er selbst sagt, gekommen. An Ostern werden wir im Exsultet sogar von der „felix culpa“, der glücklichen Schuld hören, ohne die wir nicht einen solchen Erlöser hätten. Auf welch barmherzige Weise haben das wohl die Gäste bei dem Festmahl im Haus des Matthäus erfahren? Wo in meinem Leben, in welcher Sünde, in welcher Krankheit, brauche ich gerade besonders den Herrn? Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du immer gleich auf mich schaust und mich immer wieder neu einlädst, dir zu folgen. Du weißt, wo ich krank, schwach und sündhaft bin und möchtest genau dort hinkommen. Schenke mir großes Vertrauen auf deine Barmherzigkeit. Vorsatz: Ich möchte den Herrn bitten, mir in einer konkreten Schwäche Arzt und Erlöser zu sein.
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