Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 31. Januar 2021 bis Samstag 1. Februar 2021

Vierte Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Lehre mit VollmachtSonntag
Bleiben oder VerlassenMontag
TreueDienstag
Kopf oder HerzMittwoch
SendungDonnerstag
„Gefangenes“ HerzFreitag
Kein „Ruhestand“ im Reich GottesSamstag


Lehre mit Vollmacht

31. Januar 2021

Vierter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Johannes Bosco, Priester, OrdensgrĂŒnder

Edeltrud Fuhr

Mk 1,21-28
In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stĂŒrzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkĂŒndet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von GalilĂ€a.

EinfĂŒhrendes Gebet: Herr, voll Dankbarkeit beginne ich diese neue Woche mit dir. Lass mich erkennen, was du mir heute sagen willst. Dein lebendiges Wort ist fĂŒr mich Hoffnung, Trost, Rat und Orientierung.

Bitte: Herr, bitte schenke mir die Gabe der Unterscheidung der Geister.

1. Eine neue Lehre. Nachdem Jesus seine ersten JĂŒnger berufen hat, beginnt er in der Synagoge zu lehren. Er spricht nicht nur mit menschlichen Worten, sondern mit göttlicher Vollmacht. Jesus selbst ist das Wort. Er offenbart uns Gott als unseren liebenden Vater. Wie groß ist mein Interesse an der Lehre Jesu? Glaube ich an die FĂŒlle der göttlichen Vollmacht? JĂŒnger sein heißt „SchĂŒler“ sein. Habe ich eine Sehnsucht und Interesse, um meine Beziehung zum Herrn immer mehr zu vertiefen und geistlich zu wachsen?

2. Geistlicher Kampf. Jesus verkĂŒndet mit göttlicher Vollmacht eine neue Lehre. Die unreinen Geister erkennen ihn sofort. Und sogleich beginnt der geistliche Kampf. Besonders heute, in unserer verwirrten und verdrehten Welt, ist die Unterscheidung der Geister eine dringende Notwendigkeit. Bitten wir tĂ€glich um diese Gnade. Komm, Heiliger Geist, fĂŒhre und leite uns. Zeige uns die Wahrheit.

3. Heiliger Don Bosco. Heute gedenken wir eines sympathischen Heiligen. Er hat die „neue Lehre“ von Jesus vorgelebt und war ein feuriges Vorbild fĂŒr viele junge Menschen. Seine „Übersetzung“ der Lehre war: unerschĂŒtterliches Gottvertrauen, tatkrĂ€ftige NĂ€chstenliebe und gesunder Humor.

GesprĂ€ch mit Christus: Jesus, danke, dass du uns dein Reich offenbaren willst. Deine Worte sind Worte des Lebens. Sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund. Heiliger Don Bosco, wir bitten um deine FĂŒrsprache, besonders in Begegnungen mit jungen Menschen.

Vorsatz: Heute möchte ich etwas aus dem Leben vom heiligen Johannes Bosco lesen.


Bleiben oder Verlassen

1. Februar 2021

Montag der vierten Woche im Jahreskreis

Edeltrud Fuhr

Mk 5,1-20
In jener Zeit kamen Jesus und seine JĂŒnger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa. Als er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bĂ€ndigen, nicht einmal mit Fesseln. Schon oft hatte man ihn an HĂ€nden und FĂŒĂŸen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen. Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen. Als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quĂ€le mich nicht! Jesus hatte nĂ€mlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist. Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele. Und er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen. Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die DĂ€monen: Lass uns doch in die Schweine hineinfahren! Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stĂŒrzte sich den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken. Die Hirten flohen und erzĂ€hlten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion DĂ€monen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fĂŒrchteten sie sich. Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war. Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen. Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den DĂ€monen besessen war, bei ihm bleiben zu dĂŒrfen. Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr fĂŒr dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat. Da ging der Mann weg und verkĂŒndete in der ganzen Dekapolis, was Jesus fĂŒr ihn getan hatte, und alle staunten.

EinfĂŒhrendes Gebet: Herr, danke fĂŒr diese Gebetszeit mit dir. Du fĂŒhrst mich wieder neu aus meinen alltĂ€glichen Gedanken und Sorgen heraus. Du schenkst mir einen neuen Blick fĂŒr deine Gegenwart.

Bitte: Herr, bitte befreie mich von meiner Ängstlichkeit und meinem Kleinglauben.

1. Ans andere Ufer. Gestern noch hörten wir, dass mit Jesus etwas ganz Neues angefangen hat. Heute hören wir, wie Jesus und die JĂŒnger mit ihrem Boot an ein anderes Ufer fahren. Es ist das Gebiet der Heiden. Sie verlassen sozusagen ihre heimatliche und vertraute Gegend. Die Mission beginnt! Ich brauche nicht bis ans andere Ufer zu fahren. Es genĂŒgt schon, vor die eigene HaustĂŒr zu treten und dort mit einem LĂ€cheln oder mit meinem Anteil nehmenden Zuhören Zeugnis von deiner Hoffnung und Liebe zu geben.

2. Darf ich bleiben? Der ganze Bericht ist geprĂ€gt von „bleiben“ und verlassen“. Die unreinen Geister bitten Jesus „dableiben“ zu dĂŒrfen. Es ist wohl der bequemste und einfachste Weg. Hier wissen sie, was sie haben. Hier machen sie es sich bequem, hier mĂŒssen sie sich nicht verĂ€ndern. Was sie besitzen, wollen sie nicht loslassen. Wie ist das bei mir? Setze ich alles auf irdische Dinge? Kann ich „loslassen“? Bin ich bereit fĂŒr das Kommen Jesu? Freue ich mich auf meine „himmlische“ Heimat?

3. Zeuge sein. Nachdem Jesus den Mann von seinen vielen Fesseln befreit hat, will dieser bei ihm bleiben. Das ist sehr verstĂ€ndlich. Doch Jesus hat andere PlĂ€ne. „Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr fĂŒr dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat.“ (Mk 5,1) Jesus, jede Begegnung mit dir heilt und verwandelt mich. Jede Gebetszeit mit dir, bewegt etwas in mir. Lass es fruchtbar werden fĂŒr dein Reich. Es beginnt in meiner nĂ€chsten Umgebung. In meiner Familie, bei meinen Nachbarn oder bei meinen Arbeitskollegen.

GesprĂ€ch mit Christus: Danke, Jesus, dass du meinen Blick weitest. Du fĂŒhrst mich heraus aus TrĂ€gheit und Ängstlichkeit. Schenke mir den Mut, Zeugnis fĂŒr dich zu geben. Komm, Heiliger Geist, und wirke in mir. Zeige mir, wo, wann und wie ich von deiner Liebe und Barmherzigkeit Zeugnis geben kann. Entfache neu in mir einen missionarischen Geist.

Vorsatz: Heute will ich, bei meinen Begegnungen mit anderen Menschen, sehr aufmerksam sein.


Treue

2. Februar 2021

Darstellung des Herrn (MariÀ Lichtmess)
Tag des geweihten Lebens
Fest

Edeltrud Fuhr

Lk 2,22-32
Es kam fĂŒr die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemĂ€ĂŸ dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede mĂ€nnliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel gefĂŒhrt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfĂŒllen, was nach dem Gesetz ĂŒblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lĂ€sst du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit fĂŒr dein Volk Israel.

EinfĂŒhrendes Gebet: Jesus, du bist das Licht der Welt. Wo du bist, da ist es hell und jede Finsternis muss weichen. Komm, Heiliger Geist, leite du diese Gebetszeit. Erleuchte mein Herz und zeige mir die NĂ€he deiner Gegenwart.

Bitte: Herr, bitte erneuere in mir die Freude und die Treue zum Gebet.

1. Treue zum Gesetz. Maria und Josef bringen Jesus zum Tempel. Sie weihen ihren Erstgeborenen und bringen ihre Opfergaben dar. Im Text lesen wir fĂŒnf Mal das Wort „Gesetz“. Josef und Maria erfĂŒllen das Gesetz und sie sind dem Gesetz treu. So haben sie es von Kindesbeinen an gelernt. So bekunden sie ihre Liebe zu ihrem Gott. Als erwachsener Mann wird Jesus sagen: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfĂŒllen“ (Mt 5,17)

2. Treue zum Gebet. Simon und Hanna sind vom Heiligen Geist erfĂŒllte Menschen. In ihnen brennt eine Sehnsucht nach Gott. Sie sind Menschen, die Gott erwarten. Simeon wartet auf den Erlöser Israels. Hanna dient Gott Tag und Nacht im Tempel mit Fasten und Beten. Bis ins hohe Alter bleiben sie innerlich jung und voller Hoffnung. Sie strahlen Freude und Leichtigkeit aus. Obwohl Simeon auch nicht die Augen vor der Not und dem Widerspruch verschließt. Er prophezeit Maria, welches Leid ihr noch widerfahren wird.

3. Der Tag der geistlichen Berufe. Lasst uns fĂŒr die Erneuerung in unserer Kirche beten. Herr, stĂ€rke alle, die in deinem Dienst stehen in ihrer Treue zu dir. EntzĂŒnde neu das „Liebesfeuer“ in ihren Herzen und eine Freude am Gebet. Herr, deine Treue zu uns Menschen ist unerschĂŒtterlich. „Sei unser Heil, wenn wir wachen, und unser Schutz, wenn wir schlafen. Damit wir wachen mit Christus und ruhen in seinem Frieden“ (Antiphon zum Lobgesang des „Nunc dimittis“ in der Komplet).

GesprĂ€ch mit Christus: Herr, jede Erneuerung der Kirche fĂ€ngt bei mir selber an. Heute will ich mich ganz neu fĂŒr dich entscheiden. Lass mich treu sein im Gebet und stĂ€rke meine Hoffnung und Zuversicht. Lass mich nicht mĂŒde werden, dich zu suchen und dir mit Freude zu dienen.

Vorsatz: Heute bete ich das RosenkranzgesĂ€tz: „Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.“


Kopf oder Herz

3. Februar 2021

Mittwoch der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Blasius, Bischof, MĂ€rtyrer
Hl. Ansgar, Bischof, Glaubensbote

Edeltrud Fuhr

Mk 6,1b-6
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine JĂŒnger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das fĂŒr eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das fĂŒr Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die HĂ€nde auf und heilte sie. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

EinfĂŒhrendes Gebet: Danke, Jesus, fĂŒr diese Gebetszeit. Öffne mein Herz fĂŒr deine Gegenwart. Hilf mir, Ablenkungen und störende Gedanken loszulassen. Jesus, hier bin ich.

Bitte: Herr, bitte öffne mein Herz fĂŒr deine göttliche Gegenwart und stĂ€rke meinen Glauben.

1. Verwandte und Bekannte. Warum hat ein Prophet so wenig Ansehen in seiner Heimat? Habe ich mir ein genaues Bild ĂŒber den anderen gemacht? Meine ich, ich wĂŒsste schon alles ĂŒber ihn? Kenne ich die Fehler und SchwĂ€chen? Gibt es da nicht einige EnttĂ€uschungen, Verletzungen und Vorurteile?

2. Von staunender Neugierde zur nĂŒchternen Beurteilung. ZunĂ€chst fĂŒhlen sich die Menschen zu Jesus hingezogen und sie staunen ĂŒber diese wunderlichen Dinge. Sie haben schon so viele ErzĂ€hlungen von anderen gehört. Jetzt wollen sie sich dieses „Schauspiel“ mal aus nĂ€chster NĂ€he anschauen. Und wirklich, diese Weisheit und diese Lehre mit Vollmacht rĂŒhren ihr Herz an. Doch nicht lange! Schon folgen die nĂŒchternen Überlegungen. Wie kann das sein? Wir kennen ihn und seine Familie doch. Das kann doch alles nicht stimmen.

3. Es gibt noch etwas MEHR. Es ist in der Tat so, dass wir uns oft nur von menschlichen und weltlichen Dingen bestimmen und dadurch tĂ€uschen lassen. Denn dann steht Gottes Wirklichkeit außen vor. Die Welt mit ihren Ablenkungen, Versprechungen, LĂŒgen kann uns sehr schnell von Gott wegfĂŒhren. Wir bleiben beim Geschöpf und vergessen den Schöpfer aller Dinge. Heiliger Geist, du liebst es, im Verborgenen zu wirken. Du drĂ€ngst dich nicht auf und bist doch allgegenwĂ€rtig. Komm, Heiliger Geist, mach mein Herz ganz frei und rein, dass ich dein Wirken erkennen kann. Wirke du in mir und zeige mir die Wahrheit.

GesprĂ€ch mit Christus: Jesus, danke, dass du uns deinen Heiligen Geist gesandt hast. Er fĂŒhrt und leitet mich. Er tröstet mich im Leid und schenkt mir seine „Liebeskraft“, um zu lieben und zu verzeihen. Er schenkt mir einen neuen Blick auf mich und meinen NĂ€chsten. Er schenkt mir die Gabe der Erkenntnis und der Unterscheidung der Geister.

Vorsatz: Vielleicht gelingt es mir, eine verwandte Person zu besuchen oder anzurufen.


Sendung

4. Februar 2021

Donnerstag der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Rabanus Maurus, Bischof

Edeltrud Fuhr

Mk 6,7-13
In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im GĂŒrtel, kein zweites Hemd und an den FĂŒĂŸen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schĂŒttelt den Staub von euren FĂŒĂŸen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele DĂ€monen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

EinfĂŒhrendes Gebet: Herr, du „stehst“ zu jeder Zeit vor meiner „HerzenstĂŒr“ und klopfst an. Lass mich ruhig werden, damit ich bereit bin fĂŒr deinen „Besuch“ bei mir.

Bitte: Herr, bitte nimm alles weg, was mich hindert, jetzt ganz fĂŒr dich da zu sein.

1. Genaue „Regie“. Jesus sendet seine JĂŒnger in die umliegenden Dörfer. Dabei gibt er genaue Anweisungen: zu zweit, ohne Proviant und Hinweise bis zum Schuhwerk. Warum zu zweit? In der Heiligen Schrift heißt es: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20). Die JĂŒnger sind „im Namen Jesu“ unterwegs. Glaubensgeschwister können sich wunderbar ergĂ€nzen. Sind Ehepaare nicht auch zu zweit „Gesandte“?

2. Gottvertrauen. Nichts sollten die JĂŒnger mitnehmen. Was brauche ich alles, um mich sicher zu fĂŒhlen? Im MatthĂ€usevangelium lesen wir (6,25): „Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ Jesus, stĂ€rke mein Vertrauen und lass mich erkennen, wo bei mir noch Umkehr nötig ist.

3. Eine geistliche „WanderausrĂŒstung“. Heute lesen wir im Evangelium von Sandalen und einem Wanderstab. Im Epheserbrief lesen wir noch von einer anderen „WanderausrĂŒstung“, die uns sehr hilfreich sein kann. „Darum legt die WaffenrĂŒstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils widerstehen, alles vollbringen und standhalten könnt! Steht also da, eure HĂŒften umgĂŒrtet mit Wahrheit, angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, die FĂŒĂŸe beschuht mit der Bereitschaft fĂŒr das Evangelium des Friedens. Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes!“ (Eph 6,13-17).

GesprĂ€ch mit Christus: Jesus, lass mich erkennen, wohin du mich heute senden willst. Komm, Heiliger Geist, und leite mein Tun und meine Worte. Wirke du in mir. StĂ€rke mein Vertrauen auf dich, dass du es bist, der wirkt und Gnaden schenkt.

Vorsatz: Heute, am „Priesterdonnerstag“, nutze ich die Gelegenheit zur Eucharistischen Anbetung, um Jesus ganz nahe zu sein.


„Gefangenes Herz“

5. Februar 2021

Hl. Agatha, MĂ€rtyrin
Gedenktag

Edeltrud Fuhr

Mk 6,14-29
In jener Zeit hörte der König Herodes von Jesus; denn sein Name war bekannt geworden, und man sagte: Johannes der TĂ€ufer ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche KrĂ€fte in ihm. Andere sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten. Als aber Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist auferstanden. Herodes hatte nĂ€mlich Johannes festnehmen und ins GefĂ€ngnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen. Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen, denn Herodes fĂŒrchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schĂŒtzte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu. Eines Tages ergab sich fĂŒr Herodias eine gĂŒnstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten BĂŒrgern von GalilĂ€a zu einem Festmahl ein. Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen GĂ€sten so sehr, dass der König zu ihr sagte: WĂŒnsch dir, was du willst; ich werde es dir geben. Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die HĂ€lfte meines Reiches wĂ€re. Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wĂŒnschen? Herodias antwortete: Den Kopf des TĂ€ufers Johannes. Da lief das MĂ€dchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des TĂ€ufers Johannes bringen lĂ€sst. Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen GĂ€sten einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen. Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins GefĂ€ngnis zu gehen und den Kopf des TĂ€ufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes. Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem MĂ€dchen, und das MĂ€dchen gab ihn seiner Mutter. Als die JĂŒnger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

EinfĂŒhrendes Gebet: Komm, Heiliger Geist. Komm, Vater des Lichts. Komm, du Gott der Liebe. Lenke du mein Gebet und erfĂŒlle mich von neuem mit deinem Geist. Heiliges Herz Jesu, ich bete dich an.

Bitte: Herr, bitte zeige mir, welche GefĂŒhle und AbhĂ€ngigkeiten mein Herz „gefangen“ halten.

1. Herodes ist ein „Gefangener“. Herodes, der große König, ist eigentlich der „Unfreie“. Er ist hin- und hergerissen. Einerseits hĂ€lt er viel von Johannes. Er hört ihm gerne zu und erkennt, dass Johannes ein gerechter und heiliger Mann ist. Doch dann ist da die Angst, sich zu blamieren. SchwĂ€che und Fehler einzugestehen. Was sagen die anderen ĂŒber mich? Wie stehe ich da?

2. Fessel der Begierde. Die zweite AbhĂ€ngigkeit ist die Begierde. „Ich muss das haben!“ Sein „Bauch“ regiert ĂŒber seinen Kopf. Koste es, was es wolle. Sein Gewissen ist ausgeschaltet. Er verstrickt sich immer mehr in WidersprĂŒchlichkeiten.

3. Freiheit im Herrn. Johannes, der im GefĂ€ngnis sitzt, ist dagegen „frei“. Er fĂŒhlt sich nur Gott verpflichtet. Paulus schreibt im Römerbrief: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? BedrĂ€ngnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder KĂ€lte, Gefahr oder Schwert? Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch MĂ€chte, weder GegenwĂ€rtiges noch ZukĂŒnftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Röm 8,35.38-39)

GesprĂ€ch mit Christus: Herr, ich komme zu dir, und ich steh vor dir so, wie ich bin. Alles, was mich bewegt, lege ich vor dich hin. Gib mir ein neues, ungeteiltes Herz. FĂŒlle mich neu mit deinem Geist, denn du bewirkst dein Lob in mir.

Vorsatz: Heute nehme ich mir Zeit, um mich auf meine nĂ€chste Beichte vorzubereiten.


Kein „Ruhestand“ im Reich Gottes

6. Februar 2021

Hl. Paul Miki und GefÀhrten, MÀrtyrer
Gedenktag

Edeltrud Fuhr

Mk 6,30-34
In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen StĂ€dten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

EinfĂŒhrendes Gebet: Herr, immer wieder suche ich die Stille im Gebet. Lass mich ruhig werden in dir und deine Liebe zu mir immer tiefer erkennen.

Bitte: Herr, bitte lass mich schöpfen aus deiner ĂŒberfließenden Kraft- und Liebesquelle.

1. Ich will dir was erzĂ€hlen. Ich kann mir das sehr gut vorstellen, wie das war, als die JĂŒnger von ihrer Mission zurĂŒckkamen. Sie sind noch ganz erfĂŒllt mit ihren Erlebnissen und Begegnungen, von denen sie nun unbedingt erzĂ€hlen wollen. Wovon das Herz voll ist, fließt der Mund ĂŒber. Und Jesus geht darauf ein. Er hört ihnen zu. Jesus ist „ganz Ohr“. Auch heute noch. Alle Freude und alles Leid kann ich Jesus mitteilen.

2. Zeit zur Ruhe. Jesus will an einen einsamen Ort. Er weiß, was wir Menschen brauchen. Die Zeit der Stille, der Ruhe und des Verweilens ist ihm sehr wichtig. Schon in Gottes Schöpfung gibt es: Tag und Nacht, Ebbe und Flut, die Jahreszeiten und Tage zum Arbeiten und den Sabbat zum Ruhen. Wachstum braucht Zeit. Wie wunderbar hat unser Vater im Himmel fĂŒr uns alles so weise vorbereitet.

3. Er lehrte sie lange. Nun schließt sich der Kreis von dieser Woche. Es hat mit der neuen Lehre Jesu in der Synagoge angefangen und heute hören wir, dass Jesus Mitleid mit den Menschen hatte. Sie waren „wie Schafe ohne einen Hirten“ und er lehrte sie lange. Bis zu seiner Wiederkunft werden wir Menschen brauchen, die das Evangelium verkĂŒnden und leben. So war und ist der Plan Gottes. Bin ich mit dabei?

GesprĂ€ch mit Christus: Danke, Jesus, dass du auch heute fĂŒr mich ein „offenes Ohr“ hast. Alles kann ich dir erzĂ€hlen. Schenke mir die nötige Sammlung und Ruhe im Gebet, damit ich, von dir gestĂ€rkt, neu meinen Glauben im Alltag bezeugen kann.

Vorsatz: Ich versuche, im Laufe des Tages Momente der Stille und des Verweilens zu schaffen.