Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 10. Januar 2021 bis Samstag 16. Januar 2021

Erste Woche im Jahreskreis

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Du bist mein geliebtes Kind!Sonntag
Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!Montag
Lügen entlarvenDienstag
Die Kraft des VatersMittwoch
Ich will es, werde rein!Donnerstag
Die Freunde des GelähmtenFreitag
Gib mir ein Herz aus Fleisch!Samstag


Du bist mein geliebtes Kind!

10. Januar 2021

Taufe des Herrn
Fest

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 1,7-11
In jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Einführendes Gebet: Ewiger Vater, du öffnest den Himmel, um uns deinen Sohn vorzustellen. Auch wir sind durch die Taufe deine Söhne und Töchter geworden, erfüllt mit dem Heiligen Geist.

Bitte: Vater, erneuere an diesem Tauftag deines geliebten Sohnes auch meine Taufgnade. Öffne mein Herz vollkommen, damit auch ich deine Worte der Bestätigung hören kann, und erfülle mich ganz mit deinem Heiligen Geist.

1. Mit dem Sohn in die Wasser tauchen. Was bedeutet für dich, mein Jesus, in die Wasser des Jordans einzutauchen? Und was bedeutet es für mich? Welche Bereiche meines Herzens brauchen heute dieses Bad der Liebe und der Reinigung? Der Frische und Erquickung?

2. Du bist mein geliebter Sohn. Als du aus dem Wasser kamst, öffnete sich der Himmel und du hörtest die Stimme des Vaters, die über dich sprach „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“. – Merke ich, dass Gott diese Worte über jedes seiner Kinder spricht? Will ich sie mit ihm über jeden meiner Mitmenschen sprechen? Diese Worte spricht der Vater auch über mich aus. Kann ich das glauben? Wie fühlt sich das an, wenn ich den Blick des Vaters über mir spüre, der diese Worte zu mir spricht? Gibt es etwas, das mich daran hindert, sie glauben zu können?

3. Erfüllt vom Heiligen Geist. Der Geist kam wie eine Taube auf dich herab und führte dich zuerst in die Wüste und anschließend zu den Menschen, um das Reich Gottes zu verkünden. Was passierte dabei in deinem Inneren?Habe auch ich diesen Geist empfangen? Gebe ich ihm vollkommene Freiheit in mir, damit er mich auch dorthin führen kann, wo er möchte? Habe ich Angst davor? Gibt es irgendein Hindernis in meinem Herzen, das mich gebunden hält und mich die Stimme des Geistes nicht hören lässt?

Gespräch mit Christus: Komm, Heiliger Geist, und zerreiße alle Fesseln, bewege dich frei in meinem Herzen und meinem Leben!Mein geliebter Jesus, nimm mich mit dir mit. Tauche mich in die Wasser deiner Liebe und öffne mir die Augen für die Liebe des Vaters!Heiliger Vater, lass mich ganz in deinem liebenden und bestätigenden Blick ruhen. Durchdringe mich mit ihm, damit ich mich selbst und die Menschen um mich herum durch deine Augen sehen kann.

Vorsatz: Wenn ich während dieser Betrachtung irgendein Hindernis gespürt habe, werde ich den Herrn bitten, es mit seiner Kraft zu überwinden.


Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!

11. Januar 2021

Montag der ersten Woche im Jahreskreis

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 1,14-20
Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Einführendes Gebet: Als die Zeit sich erfüllte, hast du, Vater, uns deinen eingeborenen Sohn gesandt, um uns den Weg in das Himmelreich zu zeigen und uns seine Pforten zu öffnen.

Bitte: Vater, zeige auch mir diesen Weg, den Weg des größten Abenteuers meines Lebens.

1. Die Zeit ist erfüllt! Mein Jesus, ich möchte dich in diesem ersten Augenblick betrachten, wie du durch das Land gezogen bist und verkündet hast: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!“ Was ging dabei in deinem Herzen vor? Du hattest 30 Jahre lang auf diesen Moment gewartet und jetzt war er gekommen. – Wie haben die Menschen darauf reagiert? Was geht in meinem Herzen vor, wenn ich diese Worte höre?

2. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Wenn wir uns umschauen, dann scheint es manchmal, dass dein Reich immer noch weit entfernt ist. Die Welt sieht nicht so aus, als ob sie dein Reich wäre. Weshalb, mein Jesus?Und hier höre ich jetzt genau diese Worte: „Kehrt um und glaubt!“ Denn das Reich Gottes beginnt in meinem Herzen, sobald ich umkehre und beginne, mein Leben im Glauben zu leben. Dann wird dein Reich plötzlich lebendig und deine Gegenwart wird spürbar. Gibt es etwas, das sich in mir noch sträubt, dir ganz zu glauben?

3. Kommt her, folgt mir nach! Wie war dein Blick, als du Simon und Andreas anschautest? Wo sahst du sie? Was hat dein Blick in diesen zwei Fischern gesehen?Und wenn du mich anblickst? Was siehst du in mir? Was für eine Lebensaufgabe hast du für mich?Du hast ihnen nicht deinen ganzen Plan enthüllt. Du sagtest nur: „Kommt her, folgt mir nach!“ und das sagst du auch zu mir. Wenn ich dir Schritt für Schritt nachfolge, jeden Tag, dann enthüllst du mir langsam, aber sicher meine eigene und ganz besondere Aufgabe in dieser Welt.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, dein Reich hat schon begonnen und wächst in den Herzen der Menschen, auch wenn manchmal feindliche Kräfte die Oberhand zu gewinnen scheinen. Hilf mir, Angst und Mutlosigkeit zu überwinden und dir ganz zu vertrauen. Wenn ich dir Schritt für Schritt nachfolge, dann kannst du auch in und durch mein Leben Wunder wirken und dein Reich in dieser Welt zum Blühen bringen.

Vorsatz: Falls ich in mir Mutlosigkeit, Angst oder Ähnliches verspüre, möchte ich diesen Gefühlen in deinem Namen widersagen, damit du mich mit der Kraft deines Geistes erfüllst und ich dir mit ganzem Herzen nachfolgen kann.


Lügen entlarven

12. Januar 2021

Dienstag der ersten Woche im Jahreskreis

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 1,21-28
In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Einführendes Gebet: Ewiger Vater, du hast deinen Sohn in diese Welt gesandt, um Gutes zu tun, um zu heilen und zu retten. Du hast ihn mit deiner ganzen göttlichen Vollmacht ausgestattet, und doch haben so viele Menschen ihn nicht erkannt und waren wie mit Blindheit geschlagen.

Bitte: Ã–ffne jetzt mein Herz, damit ich Jesus begegnen kann, wie diese Menschen damals in der Synagoge in Kafarnaum. Befreie mich von der Blindheit und von allem, was mich hindert, dich in Wahrheit zu erkennen.

1. Die Menschen waren sehr betroffen. Wie war dein Auftreten und deine Lehre, Jesus, dass die Menschen in dieser Synagoge so betroffen davon waren? Was hast du da mit göttlicher Vollmacht gelehrt? Und was lehrst du heute? Macht die Lehre der Kirche, die versucht, in dieser Welt die Wahrheit zu verkünden, die Menschen nicht auch betroffen?

2. Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Der Teufel, die unreinen Geister oder die Mächte der Finsternis versuchen immer dafür zu sorgen, dass wir uns mit Lügen und Halbwahrheiten beschäftigen und zufriedengeben. Du bist gekommen, um uns aus dem Verderben zu retten und uns die Liebe und Barmherzigkeit des Vaters zu offenbaren. Und deine Feinde behaupten genau das Gegenteil.Welche Lügen über dich haben sich in meinem Herzen eingenistet? Glaube ich vielleicht unbewusst, dass du ein harter und richtender Gott bist? Ein strafender Wächtergott? Dass du es bist, der Krankheiten als Strafe schickt? Oder glaube ich, dass du ein schwacher und ohnmächtiger Gott bist? Uninteressiert an unserem Schicksal?

3. Schweig und verlass ihn! Herr, ich kann mich dieser Gedanken oft nicht erwehren. Sie sind so unbewusst und wollen auch verdeckt bleiben, da sie dem Licht der Wahrheit nicht standhalten können. Komm mir zu Hilfe! Offenbare mir, welche Lügen sich in meinem Leben über dich und über mich selbst verbreitet haben. Denn dann kannst du auch mit deiner göttlichen Vollmacht sprechen: „Schweig und verlass ihn (sie)!“

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist die Liebe des Vaters. Du bist das Licht der Welt. Du bist nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu heilen und zu retten, was verloren war. Du löschst den glimmenden Docht nicht aus, sondern kannst ihn neu entflammen. Lass auch in mir deine Liebe, neue Hoffnung und Lebensfreude aufflammen. Denn du hast göttliche Vollmacht, um mich zu einem Leben in Fülle zu führen.

Vorsatz: Heute möchte ich den Heiligen Geist bitten, mich zu erleuchten, und mein Gottesbild zu reinigen, damit es immer mehr der Wahrheit entsprechen kann.


Die Kraft des Vaters

13. Januar 2021

Mittwoch der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Hilarius, Bischof, Kirchenlehrer

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 1,29-39
In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Einführendes Gebet: Jesus, danke, dass du uns so nahekommst, dass du in unser Haus eintreten möchtest, um uns zu heilen, aufzurichten, Kraft zu geben.

Bitte: Ich bitte dich, dass du jetzt auch in mein Haus, in mein Herz eintrittst und mich an der Hand nimmst. Du allein weißt, wie sehr ich dich brauche und mich nach dir sehne.

1. Er fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Jesus, deine Jünger sprachen mit dir über die Krankheit der Schwiegermutter des Simon Petrus. Auf ihre Fürsprache hin nähertest du dich ihr. Wie war diese Begegnung? Welche Gefühle regten sich in deinem Herzen, als du auf diese leidende Frau sahst? Wie war ihre Reaktion? – Jesus, nimm auch mich an der Hand und richte mich auf!

2. Und sie sorgte für sie. Was für eine Lebensenergie und Freude muss in den Körper und Geist dieser Frau geflossen sein, dass sie sofort aufstehen konnte und sich um dich und die Apostel kümmerte!Was ging da in ihrem Herzen vor? Wonach sehnt sich mein Herz bei dieser Betrachtung? Was hindert mich daran, mich in den Dienst der anderen stellen zu können?

3. Im Gespräch mit dem Vater. Jesus, du wusstest, dass deine Kraft nur aus der Einheit mit dem Vater kam. Und du bist noch bei Dunkelheit aufgestanden, um das Gespräch mit dem Vater zu suchen. Was habt ihr da gemeinsam besprochen? Wie hörtest du seine Stimme? Was verunsichert mich beim Beten?

Gespräch mit Christus: Herr, nimm auch mich hinein in dein Gespräch und deine Beziehung zum Vater. Durch die Taufe wohnst du, Heilige Dreifaltigkeit, in mir. Ich sehne mich danach, mir dieser Gegenwart bewusster zu werden, ganz in ihr zu ruhen und aus ihr meine Kraft schöpfen zu können.

Vorsatz: Ich werde versuchen, mir der Gegenwart Gottes in meiner Seele bewusst zu werden, und mich auch tagsüber immer wieder an sie zu erinnern.


Ich will es, werde rein!

14. Januar 2021

Donnerstag der ersten Woche im Jahreskreis

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 1,40-45
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Einführendes Gebet: Allmächtiger Gott, ich komme jetzt in deine Gegenwart. Ich möchte mir deines liebenden Blicks bewusstwerden, mit dem du auf mich schaust.

Bitte: Herr, öffne mein Herz, damit auch ich aus der Tiefe meines Seins dich um Hilfe bitten und dir vollkommene Freiheit in meinem Leben geben kann.

1. Ein Aussätziger. Mein Jesus, dieser Mann war sich seiner Krankheit bewusst. Durch den Aussatz war er von der Gesellschaft ausgestoßen. Er lebte in Scham und Einsamkeit, die vielleicht noch mehr schmerzten, als die verfaulende Haut an seinem Leib. Was ging in seinem Herzen vor? Wie muss er sich gefühlt haben? – Gibt es auch in meinem Herzen Bereiche der Einsamkeit, der Scham und des Schmerzes? Wie lebe ich damit? Wo suche ich Hilfe?

2. Wenn du willst, kannst du mich rein machen! Wir dürfen zu dir mit all unseren Schmerzen kommen, mit unserem Aussatz und unserer Scham. Ob körperlich, psychisch oder geistig. Und du willst uns heilen! – Was hindert mich daran, dich um Hilfe zu bitten? Zweifle ich daran, dass du mich heilen kannst und vor allem heilen willst? Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen!

3. Ich will es – werde rein! Du willst es, denn du willst immer mein Heil, mein Leben, meine Fülle. Und wird der Schöpfer des Universums, der sichtbaren und unsichtbaren Welt nicht die Macht dazu haben mich von diesem Leiden zu befreien? – Und doch gibt es oft Hindernisse, die zuerst überwunden werden müssen, damit die Kraft der Gnade fließen kann.

Gespräch mit Christus: Herr, was für Hindernisse gibt es in meinem Herzen? Wo bin ich noch in Sünde, Lüge oder Zweifel gefangen? Ich will dir meine eigene Schwäche bekennen, denn bei dir bin ich geschützt, und du verurteilst mich nicht. Du bist der beste Arzt der Welt und weißt welche „Medizin“ ich in diesem Moment am meisten brauche. Mein Jesus, öffne mir die Augen und mache mich frei!

Vorsatz: Heute möchte ich dem Herrn ohne Scham meine Wunden zeigen und ihn um Heilung bzw. um Licht bitten, um zu sehen, was er in mir reinigen möchte.


Die Freunde des Gelähmten

15. Januar 2021

Freitag der ersten Woche im Jahreskreis

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 2,1-12
Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme in deine Gegenwart mit einem Herzen voll Dankbarkeit für alles, was du in meinem Leben getan hast. Ich lobe und preise dich für deine Liebe und Barmherzigkeit und möchte, dass alle Menschen um mich herum auch deine Liebe erfahren können.

Bitte: Herr, zeige mir, wie ich vor dich all die Menschen bringen kann, die ich leiden sehe, die dich noch nicht als ihren Herrn und Erlöser kennengelernt haben, die wie gelähmt zu sein scheinen.

1. Von vier Männern getragen. Dieser Mann war selbst zu schwach, um zu dir zu kommen. Er brauchte die Hilfe seiner Freunde, die ihn mit ihrem Glauben und ihrer Liebe umgaben. Was ging in den Herzen dieser vier Männer vor? Und wie hat wohl der Gelähmte reagiert?

2. Sie schlugen die Decke durch. Dem Weg der Heilung standen sehr viele Hindernisse im Weg: die Lähmung, die Menschenmenge, die Zeit, ein solides Haus. Und trotzdem gaben die Freunde nicht auf. Was bewegte sie im Herzen? Welche Hindernisse könnten im Weg meiner Freunde zu Christus stehen? Wie können wir diese mit deiner Hilfe überwinden?

3. Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Als sie es geschafft hatten, ihren Freund zu dir zu bringen, gaben sie dir nicht vor, was du zu tun hättest, sondern sie präsentierten ihn einfach vor dir. Und du kanntest die tiefsten Sehnsüchte und Wunden dieses Mannes. Statt dich mit einer äußeren Heilung zufriedenzugeben, blicktest du in seine Seele, um eine viel tiefere Heilung zu erreichen. – Worum bitte ich für meine Bekannten und Verwandten? Vertraue ich darauf, dass ich es ganz ihm überlassen kann, ganz gleich, wie er handeln möchte?

Gespräch mit Christus: Jesus, für dich war es so eine große Freude, den Glauben und die Initiative dieser Freunde zu sehen, die nicht lockergelassen haben, bis ihr kranker Freund bei dir war.Wen möchtest du durch meine Vermittlung berühren können?

Vorsatz: Vor dem Herrn für die Menschen beten, die er mir in diesem Augenblick ins Gedächtnis ruft. Und mir überlegen, welche anderen Freunde ich bitten kann, um gemeinsam für diese Menschen zu beten und sie in seine Liebe einzuhüllen.


Gib mir ein Herz aus Fleisch!

16. Januar 2021

Samstag der ersten Woche im Jahreskreis

Johanna Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 2,13-17
In jener Zeit ging Jesus wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: Mein geliebter Jesus, ich möchte jetzt bewusst in deine Gegenwart kommen und bitte dich, mein Herz mit deinem Licht, deiner Freude und Güte zu erfüllen.

Bitte: Herr Jesus, bitte verwandle meine Art und Weise, die Menschen um mich herum zu sehen. Reinige jedes harte Urteil und wandle meine Einstellung in wahre Güte und Verständnis.

1. Levi, der Zöllner. Levi war von den meisten Menschen seiner Gesellschaft abgeschrieben, kritisiert und gemieden. Und genau auf ihn fiel dein Blick, um ihn zu einem der 12 Aposteln zu erwählen, zu einer der Säulen der Kirche. – Gibt es Menschen, auf die ich herabblicke? Mit denen ich nichts zu tun haben möchte? Die ich abgeschrieben habe? Herr, wie schaust du auf sie?

2. Wie kann er mit Sündern essen? Die Pharisäer richteten in ihrem Herzen nicht nur über Levi, sondern um deines Verhaltens willen auch über dich. Und damit stellten sie ihr eigenes Urteil über das des Herrn der Welt. Was passiert in meinem Herzen, wenn ich über andere richte? Geschieht es vielleicht aufgrund einer tiefen Unsicherheit bezüglich meines eigenen Werts, den ich auf Kosten anderer unter Beweis stellen muss?

3. Nicht die Gesunden brauchen den Arzt. Die Härte des über andere richtenden und nicht vergebenden Herzens ist wie ein Krankheitszeichen: Es gibt da einen Krebs, der sich langsam immer tiefer in unsere Seele fressen und sie eines Tages womöglich vor Kälte erstarren lassen könnte. Aber die frohe Botschaft ist, dass du auch für mich als Arzt gekommen bist, um mein Herz aus Stein in ein barmherziges und demütiges Herz umzuwandeln, sofern ich mich dir öffne.

Gespräch mit Christus: Mein geliebter Jesus, wenn ich über andere Menschen richte, verbirgt sich hinter dieser harten Fassade oft eine große Unsicherheit und die Befürchtung, selbst nicht angenommen und geliebt zu sein. Ein Wunsch, besser da zu stehen. Doch mein Wert hängt weder von den anderen ab noch von meinen großen Taten und Tugenden. Für dich bin ich unendlich viel wert, weil du für mich Mensch geworden und am Kreuz gestorben bist, um mir das Himmelreich zu erschließen. Und diesen unendlichen Wert besitzt jeder Mensch auf dieser Welt, ganz gleich, wie er sich verhält.

Vorsatz: Ich möchte mir heute kurz die Zeit dazu nehmen, mir bewusst zu werden, auf wen ich herabsehe und zu wem ich aufblicke, um dann Jesus zu bitten, mir zu zeigen, mit wie viel Liebe und Verständnis er auf diese Menschen blickt, genauso wie auf mich.