Tägliche Meditationen Sonntag 20. Dezember 2020 bis Samstag 26. Dezember 2020 Vierte Woche im Advent Ellen Charlotte Petermann
Maria öffnet Gott die Tür zu Welt 20. Dezember 2020
Vierter Adventssonntag
Ellen Charlotte Petermann Lk 1,26-38 In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte sein wie Maria. In tiefem Vertrauen möchte ich dich genauso wie sie in mein Leben aufnehmen. Meine Liebe zu dir soll immer größer sein als alle Zweifel und Ängste. Bitte: Heiliger Geist, leite mich, damit ich immer mehr die Heiligkeit des göttlichen Kindes erkennen kann. 1. Welch eine Botschaft! Gott möchte Mensch werden und er sucht eine Wohnung. Er möchte kein Haus aus Stein, sondern einen Tempel aus Fleisch mit einem lebendigen Herzen. Dafür erwählt er die Jungfrau Maria. Das ist die Nachricht, die der Engel Gabriel überbringt. Sehr verständlich ist, dass Maria zunächst einmal intensiv über die Bedeutung dieses Grußes nachdenkt. Sicherlich wird ihr die Tragweite ihrer Erwählung bewusst, und sie hätte allen Grund, Angst zu bekommen, denn sie sollte die Mutter des Sohnes Gottes sein. Aber der Engel räumt alle Zweifel, Ängste und Unsicherheiten aus, indem er ihr sagt: „Fürchte dich nicht!“ Das soll bedeuten: Gott ist mit dir, er trägt dich. Und Maria vertraut auf die Kraft und die Gnade Gottes und willigt ein. 2. Maria lehrt uns hoffen. Die Anrufung „Komm, du Geist des Advents!“ - beinhaltet nicht zuletzt, Marias Nähe zu suchen: Sie trägt Jesus in ihrem Schoß. Maria entzündet in unserer Seele die Freude; wer sie begleitet, den führt sie zu Jesus. Sie ist die Lehrmeisterin aller Hoffnung. Doch welch ein Kontrast besteht oft zwischen der Hoffnung Mariens und unserer Mutlosigkeit. Dennoch verkündet Jesus Christus von der Krippe in Betlehem bis zum Augenblick seines Aufstiegs in den Himmel die Botschaft der Hoffnung. So dürfen wir in stiller Erwartung und frohem Geist in den Stall von Betlehem blicken. Dort finden wir unsere Hoffnung. 3. Die Tür des Herzens. Genauso sollten wir aber auch Mariens Vorbild folgen und uns ganz und gar in Gottes Plan fügen, ihm hingeben. Ängste und Egoismus sollten sich in Demut verwandeln und in die Gewissheit, dass für Gott wirklich nichts unmöglich ist. Wir können es wagen, Gott die Tür zu unsrem Herzen zu öffnen, nicht nur einen Spalt breit, nein, wir sollten die Tür weit aufreißen, unser Herz vorbereiten auf Jesus, der auch in uns Wohnung nehmen möchte. Wir sollten still werden in diesen Tagen, dann hören wir vielleicht ein leises Klopfen an unserer Herzenstür. Denn Gott spricht in der Stille. Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dir auch mein JA schenken, möchte dir die Tür zu meinem Leben aufmachen, damit du in mir wirken kannst. Jesus, ich erwarte dich sehnsüchtig. Vorsatz: Ich werde alle Zweifel, die mich hindern, mein volles JA zu geben, aufschreiben und überdenken und in einem Akt der bewussten Hingabe in Jesu Herz werfen und darin verbrennen.
Begegnung wird zur Gotteserfahrung 21. Dezember 2020
Fünfter Tag in der Oktav vor Weihnachten Ellen Charlotte Petermann Lk 1,39-45 In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Einführendes Gebet: Jesus, ich kann dein Kommen kaum erwarten. Ich möchte mich dir mit Demut und Entschlossenheit darbringen, dich aufnehmen und zu den anderen Menschen bringen. Bitte: Jesus, schenke mir den Mut, auch unangenehme Begegnungen zu suchen, um Frieden zu stiften. 1. Maria zieht los. Maria ist erfüllt vom Heiligen Geist und voller Freude über ihre Schwangerschaft. Vom Engel Gabriel weiß sie, dass ihre Verwandte Elisabet auch ein Kind erwartet, und so geht sie mutig los, um diese zu besuchen. Sie möchte mit Elisabet über ihre besondere Schwangerschaft sprechen und ihr bei der Geburt beistehen. Maria denkt nicht an sich, an mögliche Gefahren oder Unbequemlichkeiten, die der Weg nach Judäa mit sich bringen könnte. Sie ist voller Liebe zu Elisabet und tritt den langen Weg ohne Furcht an, denn sie trägt den Sohn Gottes in sich. Sie weiß, Gott ist immer bei ihr. 2. Pränatale Freudensprünge. Maria kommt bei Elisabet an. Von Zacharias hört man in diesem Moment nichts; es sind die Frauen, die sich jetzt viel zu erzählen haben. Welche Mutter kennt sie nicht, die teils heftigen Bewegungen ihres ungeborenen Kindes in ihrem Leib? Ungeborene bekommen vieles mit, wie zum Beispiel den Herzschlag ihrer Mutter, und sie können von deren Stimmung beeinflusst werden. Als Elisabet, die vom Heiligen Geist erfüllt wird, erkennt, dass der Herr selbst es ist, dass Gott in Mariens Schoß gegenwärtig ist, empfindet sie tiefe innere Freude. Diese Freude erfasst auch Johannes den Täufer und dieser vollführt in Elisabets Leib wahre Freudensprünge. 3. Gottesbegegnung. Als sich die beiden Frauen begrüßen, kommt es bei Elisabeth zu einer Gottesbegegnung. Wir wissen, dass jede Begegnung mit einem Menschen auch eine Begegnung mit Gott ist, denn nach der grundlegendsten Wahrheit unseres Glaubens ist Gott Mensch geworden. Wie vielen Menschen bin ich heute schon begegnet? Familienmitgliedern, Nachbarn und vielen Unbekannten. Und wie waren die Begegnungen? Stumm, unfreundlich – oder waren sie liebevoll, höflich oder herzlich? Ist mir überhaupt bewusst geworden, dass mir in jedem Menschen auch Gott selbst begegnet ist? Gespräch mit Christus: Jesus, oft gehe ich Menschen aus dem Weg, weil ich kein Gespräch möchte, weil ich meine Zeit nicht opfern möchte. Dann kann ich dich vielleicht auch gar nicht treffen. Das möchte ich ändern. Vorsatz: In dieser Woche werde ich einen Menschen besuchen, der allein und einsam ist.
Maria jubelt! 22. Dezember 2020
Sechster Tag in der Oktav vor Weihnachten
Ellen Charlotte Petermann Lk 1,46-56 In jener Zeit sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. Einführendes Gebet: Jesus, in den letzten Tagen vor deiner Ankunft möchte ich ruhig werden und mich innerlich vorbereiten. Wie Maria möchte ich dich preisen und vor Freude jubeln. Bitte: Jesus, schenke mir Gelassenheit und Klugheit, um mich nicht vom vorweihnachtlichen Stress vereinnahmen zu lassen. 1. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan. Mit diesem Satz drückt Maria aus, dass mit der Ankunft des Engels eine göttliche Welt in ihre irdische Welt hereinbricht. Sie kann nur noch staunen, doch eine große Kraft und ihr Mut geben ihr Zuversicht und Hoffnung. Die Welt erscheint für sie auf einmal in einem ganz anderen Licht. Maria sieht die Barmherzigkeit, die grenzenlose Güte Gottes, die er walten lässt, aber sie sieht auch das Unrechte und das Verkehrte. Diese Gewissheit einer anderen, besseren Welt gibt dem Lobgesang Mariens seine ganze Kraft. 2. Gott muss in meiner Seele geboren werden. Die Geburt des Gottessohnes kann nicht ein Ereignis in ferner Vergangenheit bleiben, an das wir jedes Jahr erinnern, nein, die Ankunft Jesu muss sich jedes Jahr immer wieder neu ereignen in meinem Denken, in meinem Herzen, in meiner Seele. Wie Maria Gott zuerst geistigerweise aufgenommen und geboren hat, so muss sich auch in uns der göttliche Geist ausbreiten dürfen und wirken. Wir müssen das wahre Geheimnis von Weihnachten in unserem Herzen, in unserer Seele erkennen. Dann werden wir wie Maria jubeln. 3. Spuren des Göttlichen suchen. Wo finde ich im Alltag Spuren des Göttlichen, oder hinterlasse ich selbst diese Spuren? Wenn wir meinen, Spuren des Göttlichen in der Welt zu sehen, dann nur, weil wir nicht allein sind. Wir sind nicht die Einzigen, die diese Spuren sehen. Aber es gibt auch Menschen, die diese Spuren nicht sehen können oder wollen. Wenn wir jetzt, kurz vor Weihnachten unser Herz öffnen und aufmerksam sind, werden wir überall diese Spuren des Göttlichen sehen, und wir haben die Gelegenheit große Spuren für andere zu hinterlassen, unsere Spuren der Liebe, die zur Krippe führen und denen dann andere gerne folgen. Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte Spuren der Liebe hinterlassen, Spuren, denen andere Menschen folgen, um dann zu dir zu finden. Aber mehr noch möchte ich deinen Spuren in Treue folgen, denn nur du kennst den richtigen Weg, du Weg, Wahrheit und Leben. Vorsatz: Heute werde ich die Weihnachtsbeichte ablegen, Gottes Barmherzigkeit erfahren.
Gottes Zeigefinger 23. Dezember 2020
Siebter Tag in der Oktav vor Weihnachten Hl. Johannes von Krakau, Priester Ellen Charlotte Petermann Lk 1,57-66 Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war. Einführendes Gebet: Herr, du bist barmherzig und gütig, du kannst das Unfassbare, Wunderbare wahrmachen. Bitte: Herr, stärke meinen Glauben an deine Allmacht! 1. „Die Zeit erfüllte sich.“ Neues Leben ist herangewachsen. Die Geburt eines Kindes steht bevor. Der Lebenswunsch einer gedemütigten Frau (Elisabet) ist in Erfüllung gegangen. Gottes Erbarmen hat sich als groß erwiesen, denn sie und Zacharias sind Eltern geworden. Sie hat einen Sohn zur Welt gebracht. Zacharias hatte ja nicht daran geglaubt, als es ihm der Engel offenbarte und ein Zeichen verlangt. Zunächst wurde er selbst darum zum Zeichen für andere, indem er verstummte. Es verschlug ihm sozusagen die Sprache, denn vor Gottes Plänen müssen wir auf die Knie gehen, bis sie sich erfüllen. Als das Kind geboren wurde, schlug das „Zeichen der Einschränkung“ in ein „Zeichen der Fülle“ um: Alle freuen sich über die Geburt des Neugeborenen. Sie sahen in der Geburt des Kindes ein Zeichen der Hoffnung, der Zukunft und vor allem der Barmherzigkeit Gottes. Gott hatte Wunderbares vollbracht. 2. Die Berufung des Johannes. Schon im Mutterschoß muss Johannes seine Berufung gespürt haben, denn er hüpfte vor Freude, als er seinen Herrn in Maria gegenwärtig erkannte. So war der ganze Lebenssinn des Johannes schon vor seiner Geburt bestimmt: Er sollte Zeugnis für Jesus ablegen und das Volk auf die Ankunft des Reiches Gottes vorbereiten. Johannes wurde seiner Berufung auf vollkommene Weise gerecht. Viele wurden erst durch sein Wirken mit Jesus bekannt. Die ersten Jünger folgten Jesus, weil sie von Johannes dazu angeregt wurden, andere wurden von den Predigten des Johannes auf den Herrn vorbereitet. 3. Wegbereiter und Zeugen. Wir sollten uns bei der Beschneidungsfeier Johannes des Täufers „unter die Gäste mischen“. Wir wollen uns darüber freuen, dass Gott nicht nur an Elisabet gnädig gehandelt hat, sondern an der ganzen Welt. Denn der Welt zum Zeugnis ist dieser Zeigefinger Gottes zur Welt gekommen. Wir wollen staunen über das, was geschehen ist, wollen Gott dafür loben und preisen. Wir wollen weitersagen, was wir wissen und in unserer Umgebung den bekennen, auf den Johannes gezeigt hat („Seht das Lamm Gottes…“). Und wir wollen an diesem Glauben festhalten, wollen ihn im Herzen bewahren. Gespräch mit Christus: Jesus, schenke mir die Gnade, deine überströmende Liebe gerade jetzt, ganz kurz vor deiner Geburt, anderen Menschen nahezubringen. Mache mich zum Werkzeug deiner Liebe. Vorsatz: Heute werde ich mit jemandem über das Geheimnis von Weihnachten sprechen.
Weihnachten mit dem heiligen Josef 24. Dezember 2020
Heiliger Abend
Ellen Charlotte Petermann Mt 1,18-25 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus. Einführendes Gebet: Jesus, in dieser hochheiligen Nacht kommst du in die Welt, damit wir Kinder Gottes werden. Ich möchte ganz in der Nähe des heiligen Josefs sein, einfach, bescheiden und treu. Ganz nah bei dir, Jesus, neben der Krippe. Bitte: Jesus, hilf mir zu vertrauen, wie der heilige Josef es getan hat. 1. Josefs Liebe zu Maria. Josefs Liebe zu Maria war sehr innig. Seine Liebe war rein, zurückhaltend, tief, selbstlos und respektvoll. Er wusste um Marias Hingabe an Gott, er hat sie deshalb nicht verlassen, sondern sich mit ihr vermählt. Seine Liebe war größer, voller Ehrfurcht und Vertrauen in die Vorsehung Gottes. Maria und Josef gehörten einander ja schon durch das Verlöbnis. Und mit der Aussage des Engels: „Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen“, besiegelte Gott ihren Bund mit einer neuen, gemeinsamen Aufgabe, nämlich: dem Messias auf Erden ein Zuhause zu geben. 2. Josefs Sendung. Als Josef durch den Engel in das Geheimnis der jungfräulichen Empfängnis Jesu eingeweiht wurde, nahm er seine Sendung vorbehaltlos an. Josefs Lebensaufgabe und der ganze Sinn seines Daseins bestand darin, Maria zu beschützen und für Jesus Vater zu sein. Er kam zur Welt, um an Vaters statt Jesus zu erziehen und Maria ein keuscher und fürsorglicher Ehemann zu sein. Dieser Berufung blieb er treu bis zum Tode. Seine Lebensaufgabe war es, Haupt der Heiligen Familie zu sein. 3. Josef und Jesus. Wie wird sich nun Josef gegenüber Jesus verhalten haben? Josef liebte Jesus, wie ein Vater seinen Sohn liebt. Er hat das Kind umsorgt, wie ihm aufgetragen war, und aus ihm einen Handwerker gemacht, hat ihm seinen Beruf mitgegeben. Was für ein Mensch muss wohl Josef gewesen sein, was mag die Gnade in ihm bewirkt haben, um ihn zu befähigen, den Sohn Gottes in den menschlichen Dingen zu unterweisen? Jesu Umgang mit Josef wird sich später in seinem Verhalten widerspiegeln; zum Beispiel in seiner Art, sich bei den Menschen zu Tisch zu setzen und das Brot zu brechen. Gespräch mit Christus: Heiliger Josef, das Weihnachtsfest ist da. An deiner Hand möchte ich mit dir Maria und das Kind betrachten. Schenke mir ein einfaches Herz, denn für den Hochmütigen ist der kleine Stall von Betlehem zu niedrig! Vorsatz: Heute werde ich Jesus und jeden Menschen mit Liebe in mein Herz aufnehmen.
Die Zärtlichkeit der Liebe Gottes 25. Dezember 2020
Weihnachten Hochfest der Geburt des Herrn Ellen Charlotte Petermann Joh 1,1-18 Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. Einführendes Gebet: Jesus, ich stehe vor der Krippe und betrachte dich. In Schwachheit und Zerbrechlichkeit zeigst du dich mir als kleines Kind, das ich sofort in die Arme schließen möchte. Wie groß ist deine Liebe! Bitte: Jesus, lass mein Staunen zum demütigen Gebet werden. 1. Betlehem ist nicht der Anfang. Heute ist im Festtagsevangelium von all dem, was wir mit Weihnachten verbinden, nicht die Rede: Kein Kind in Windeln gewickelt, keine Hirten, keine Engel. Dieses Evangelium führt uns auch nicht nach Betlehem, sondern ganz weit zurück an den Beginn, oder zum Ursprung. Am Anfang, bevor die Welt geschaffen wurde, gab es Gott. Aber er war kein einsames Wesen, denn bei ihm war das Wort, der Sohn, der mit dem Vater zusammen Gott ist, und das seit Ewigkeit. Durch dieses Wort, durch den Sohn, hat der Vater die Welt erschaffen. 2. Gott wird Mensch. Dann kommt die Aussage „Das Wort ist Fleisch geworden.“ Jetzt erfahren wir, wer denn das Kind ist, das in Bethlehem in Windeln gewickelt in der Krippe liegt. Es ist der Sohn Gottes. Hier liegt er als Kind in der Krippe. Das bedeutet, er, der ewige Gottessohn ist leibhaftig Mensch geworden: Wie wir hat er Hunger und Durst, weint und lacht, liebt und leidet und geht wie wir alle dem Tod entgegen. Gott selbst, durch den die Welt erschaffen wurde, ist nun mit seiner Menschwerdung ein Stück dieser Welt geworden. 3. Unsere Chance, zu Gott zu kommen. Gott wohnt leibhaftig unter uns. Das begann mit seiner Menschwerdung, das feiern wir an Weihnachten. Wenn wir das Kind in der Krippe anschauen, sehen wir Gott in Menschengestalt unter uns. Und jetzt können wir uns die Frage stellen: Warum musste all das geschehen, die Fleischwerdung, der Stall, die Krippe, Jesu Kommen als hilfloses Baby? Jesu ganzes Leben, sein Sterben, sein Tod sind Zeugnisse seiner unbegrenzten Opferbereitschaft. Die Antwort lautet daher: Aus Liebe. Und damit du und ich eine Chance haben, denn er ist unsere einzige Hoffnung. Gespräch mit Christus: Jesus, mein Herz soll deine Krippe sein. Ich möchte dich aufnehmen. Du sollst der König meines Herzens sein. Ich möchte dich hinaustragen in die Welt und allen Menschen von dir erzählen. Vorsatz: Jesus, heute werde ich vor einer Krippe knien, dich preisen und dir für deine Liebe danken.
Die Hoffnung auf das Himmelreich 26. Dezember 2020
2. Weihnachtstag Hl. Stephanus, erster Märtyrer Fest Ellen Charlotte Petermann Mt 10,17-22 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt werden, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Wenn sie euch aber ausliefern, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern und der Vater das Kind und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. Einführendes Gebet: Jesus, auch ich möchte dir mutig nachfolgen und für dich und meinen Glauben treu und unerschrocken einstehen. Alle Hindernisse und Widerstände möchte ich als Prüfung annehmen. Bitte: Jesus, bitte hilf mir, dass ich meine innerliche Feigheit überwinde. 1. Verfolgung in der Nachfolge. Kaum haben wir die Geburt des Herrn gefeiert, werden wir mit dem ersten Märtyrer, dem heiligen Stephanus, konfrontiert. Er gab sein Leben für das Kind hin, das uns gerade geboren wurde. Abrupt werden wir aus unserer weihnachtlichen Glückseligkeit herausgerissen und mit der brutalen Realität konfrontiert, und das innerhalb von 24 Stunden. Der Schatten des Kreuzes fällt tatsächlich schon auf die Krippe von Betlehem. Die Kirche erinnert uns daran, dass da, wo Jesus ist (und die, die ihm nachfolgen wollen), immer auch das Kreuz ist, der Kampf und schwierige Situationen, in die wir geraten, weil wir den Angriffen des Feindes zusammen mit Jesus ausgeliefert sind. 2. Drastische Beispiele. Jesus sendet seine Jünger aus, damit sie das Reich Gottes verkünden, und er gibt ihnen einen Ausblick auf das, was sie erwartet. Ja, die Apostel wurden gegeißelt, weil sie Jesu Botschaft verkündeten. So bestand die Strafe für schwere Gesetzesübertretungen im Auspeitschen mit 39 Geißelhieben. Aber Jesus verspricht auch, dass sie in solchen Situationen nicht alleine dastehen werden. Die Gabe des Heiligen Geistes ist als Zuspruch und als konkrete Hilfe zu verstehen. 3. Zusage auf Rettung. Jeder Mensch in Bedrängnis kann feige werden und sich von Gott lösen. Aus dem Schmelztiegel der Bedrängnis können aber auch heilige Seelen hervorgehen, die das Kreuz des Alltags auf sich nehmen und Christus nachfolgen. Wenn Gott die Hoffnung auf das Himmelreich in uns stärkt, werden wir jeder Art von Verfolgung widerstehen; jeder Versuch, uns schwankend und zweifelnd zu machen, wird uns im Glauben nur umso mehr festigen. Gespräch mit Christus: Jesus, es ist schwierig, ein konsequentes Leben nach dem Evangelium zu führen. Manchmal muss man einen hohen Preis bezahlen, wenn andere Menschen sich abwenden und man sogar verspottet wird. Ich möchte immer treu und mutig sein. Vorsatz: Heute werde ich ganz bewusst das Credo beten.
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