Tägliche Meditationen Sonntag 20. September 2020 bis Samstag 26. September 2020 Fünfundzwanzigste Woche im Jahreskreis Br. João Paulo Jäger LC
Geht auch ihr in meinen Weinberg 20. September 2020
Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis Hl. Andreas Kim Taegon (Priester) und Hll. Paulus Chong Hasang und Gefährten, Märtyrer Br. João Paulo Jäger LC Mt 20,1-16a In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus und sah andere auf dem Markt stehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder hinaus und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinausging, traf er wieder einige, die dort standen. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten! Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die Ersten kamen, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten einen Denar. Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn
und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt. Wir aber haben die Last des Tages und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin? So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte. Einführendes Gebet: Jesus, wie großartig ist es, in deinem Weinberg zu arbeiten! Ich bitte dich um die Gnade, mich nie von dir zu trennen. Du rufst mich. Du willst, dass auch ich für dein Reich arbeite. Danke, Jesus! Gib mir die Kraft, dir treu zu bleiben und nicht aufzuhören, meinen Brüdern, den Menschen, Gutes zu tun. Bitte: Jesus, hilf mir zu verstehen, dass ich ohne dich „nicht kann“. 1. Der Ruf. Früh am Morgen, zur dritten Stunde, zur neunten Stunde. Jesus ruft immer. Wir sollen das Herz offen halten, um seine Stimme zu hören und ihr zu folgen. Wieso ruft uns Jesus? Damit wir sein Reich ausbreiten. Ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit, des Lebens und der Wahrheit. Aber sein Ruf erklingt nicht in der Vernunft als Pflicht, sondern als eine Einladung im Herzen. Er lässt uns die Freiheit, seine Stimme zu hören und für sein Reich zu arbeiten. 2. Der Weinberg. „Geht auch ihr in meinen Weinberg!“ Die Einladung ist klar: Der Weinberg ist das Reich Gottes. Wenn wir eine solche Einladung bekommen, bedeutet das, dass Jesus uns ruft, sein Reich zuerst in unseren Herzen aufzubauen; dann in den Herzen derer, die in unserer Nähe sind: in unserer Familie, unserem Freundeskreis; und dasselbe zuletzt auch in der ganzen Gesellschaft zu verbreiten. Heutzutage sieht die Arbeit schwer aus. Wir sehen so viele Dinge in unserer Welt, die uns Angst machen. Aber die gute Nachricht ist, dass wir nicht allein sind. Jesus arbeitet mit uns, er ruft uns und leitet uns. 3. Der Lohn. „Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen“ (Mt 10,42). Die Logik Jesu ist eine andere als die unsere. Man könnte denken, dass diejenigen, die mehr gearbeitet haben, auch mehr bekommen würden. Aber Jesus sagt, dass alle einen Denar bekommen. Er will uns sagen, dass auch die Kleinigkeiten zählen, die wir für das Himmelreich verrichten. Der Lohn ist nicht etwas Menschliches, sondern Jesus selbst, der Himmel. Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deinen Ruf! Du lädst mich dazu ein, dein Reich aufzubauen. Ich bin dazu bereit, Jesus! – Aber alleine schaffe ich es nicht. Die Ernte ist groß, es gibt viel zu tun. Hilf mir, Jesus, gib mir Kraft, um dein Reich in den Herzen aller aufzubauen. Vorsatz: Ich will heute am Aufbau des Reiches Gottes durch ein Werk der Barmherzigkeit mitwirken.
Die Begegnung mit Matthäus 21. September 2020
Hl. Matthäus, Apostel und Evangelist Fest
Br. João Paulo Jäger LC Mt 9,9-13 In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. Einführendes Gebet: Jesus! Nicht Matthäus hat dich gesucht, sondern du bist zu ihm gegangen. Du hast ihn angeschaut und sein Leben war nach dieser Begegnung nicht mehr wie vorher. Die Initiative war die deine. Jesus, auch ich will dir begegnen. Öffne mein Herz für deine Liebe! Bitte: Jesus, gib, dass diese Begegnung, die ich jetzt mit dir haben werde, mein Leben wirklich verändert. 1. „Jesus sah einen Mann namens Matthäus.“ Die Initiative geht nicht von Matthäus aus. Er sitzt da, ganz geschäftig. Jesus kommt. Er sieht Matthäus. Und wenn Jesus jemanden anblickt, dann kennt er ihn durch und durch. Er sieht nicht das Äußere des Menschen, sondern das, was er in seinem Herzen trägt. Jesus ruft ihn. Ihre Blicke treffen sich: Jesus hat Matthäus angeschaut. Und Matthäus schaut Jesus an. Ein Blick, wie ihn Matthäus nie vorher erfahren hat. Ein Blick, der sein Leben verändert hat. 2. Folge mir nach! Das Wort war eigentlich nicht mehr notwendig. Der Blick Jesu war genug. Aber trotzdem hat der Herr diese Worte zu Matthäus gesprochen: „Folge mir nach!“ Matthäus, so heißt es im Evangelium, lässt sofort alles zurück und zieht mit Jesus. Jesus ruft auch uns. Jeden Tag. Zu großen Dingen und zu kleinen Dingen. Sind wir aufmerksam genug, um seine Stimme zu hören und wie Matthäus sofort alles zurückzulassen, um ihm, Jesus, nachzufolgen? 3. Nicht die Gesunden, sondern die Kranken. Wir denken so oft an uns selbst. An unsere Schwierigkeiten, Schwächen, Kleinigkeiten. Die Pharisäer haben nicht verstanden, dass Jesus nicht die Gesunden, sondern die Kranken rufen wollte. Wenn du krank bist, denk an Jesus. Er ruft dich, so wie er Matthäus gerufen hat. Wir brauchen den Arzt, wenn wir krank sind. Wenn du schwach oder klein bist, oder wenn die Schwierigkeiten an deine Tür klopfen, dann erinnere dich daran, dass du mit Jesus alles schaffst und dass er dich ruft. Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin so oft krank. Und ich denke nicht, dass du mir helfen kannst. Es ist, als ob ich auch blind wäre. Dein Blick hat das Leben des Matthäus verändert. Jesus, du blickst auch auf mich. Dein Blick reinigt mich, dein Blick macht alles neu. Mit dir schaffe ich nicht nur alles, sondern ich brauche es nicht mehr, denn ich habe alles. Du rufst mich zu größeren Dingen. Gib mir die Gnade zu verstehen, dass ich, wenn ich krank bin, dich am meisten brauche. Vorsatz: Ich werde heute aufmerksam auf die Stimme Jesu achten. Was willst du heute von mir, Jesus?
Das Wort Gottes hören 22. September 2020
Dienstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Mauritius (Moritz) und Gefährten, Märtyrer Br. João Paulo Jäger LC Lk 8,19-21 In jener Zeit kamen die Mutter Jesu und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen. Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen. Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln. Einführendes Gebet: Jesus, du hast Worte des ewigen Lebens. Öffne mein Herz, damit ich dein Wort höre und wie deine Mutter nach deinem Wort handle. Dein Wort ist der Pfad, auf dem ich sicher zu dir gelange. Dein Wort erleuchtet mein ganzes Leben. Jesus, hilf mir, durch dein Wort zu leben und alles auf dein Wort hin zu tun. Bitte: Dein Wort soll das Licht für meinen Weg sein, Herr. Hilf mir, im Evangelium Trost zu finden, wenn ich traurig bin; Kraft, wenn ich schwach bin; Licht, wenn ich im Dunkel umherirre; Freude, wenn ich keinen Grund zum Lachen habe. Amen. 1. Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen. Im IV. Hochgebet heißt es, dass „Jesus wie wir als Mensch gelebt hat, in allem uns gleich, außer der Sünde“. Wir stellen uns oft einen Jesus vor, der nur Gott ist, der keinen Bedarf an Beziehung hat und der die Menschen nicht braucht. Aber so war Jesus nicht. Er war uns in allem gleich, jedoch als Gott ohne die Neigung zur Sünde. Das heutige Evangelium hat eine sehr schöne Beziehung Jesu zum Thema: jene zu seiner Mutter. Maria wollte Jesus sehen, die Frucht ihres Leibes berühren, ihren geliebten Sohn küssen, das Werk des Heiligen Geistes umarmen. Er war uns Menschen gleich und hat deshalb auch diese Liebeserweise Marias gern entgegengenommen. 2. Das Wort Gottes hören. Jemand sagt Jesus, dass seine Mutter draußen ist und mit ihm reden will. Jesus nutzt die Gelegenheit, um etwas Schönes über Maria zu sagen. Auf den ersten Blick sieht das jedoch nicht positiv aus. Dennoch ist das der schönste Teil des Evangeliums: Jesus sagt, dass seine Mutter und Brüder diejenigen sind, die das Wort Gottes hören und danach handeln. Und wer hat das besser umgesetzt als Maria? Sie hat das Wort Gottes ganz klar gehört und aus dem Wort gelebt. Sie war die Magd des Herrn, und wollte nur, dass alles in ihrem Leben nach dem Wort Gottes geschehe. Wenn wir eine tiefe Vertrautheit mit Jesus erlangen oder einfach unsere Freundschaft mit ihm vertiefen wollen, müssen wir das Wort Gottes mit Liebe hören. 3. Nach dem Wort Gottes handeln. Es ist nicht genug, das Wort Gottes zu hören. Man muss nach dem Wort Gottes handeln. Jesus hat das klar gesagt: hören und handeln. Man kann das Wort Gottes einfach hören und nichts verändern, oder wie immer weiterleben. Man kann sich aber durch das Wort auch verändern lassen, aus dem Wort leben und danach handeln. Maria gibt uns ein großes Beispiel. Sie hat das Wort nicht nur gehört, sondern vor allem danach gelebt. In jedem Augenblick ihres Lebens war sie die demütige Magd des Herrn. Gespräch mit Christus: Jesus, wie schön ist die Freundschaft mit dir. Wie schön ist diese Begegnung mit dir, die alles verändert. Ich habe dein Wort gehört. Man kann dein Wort hören und derselbe/dieselbe bleiben, gleich leben. Aber das will ich nicht. Ich will dein Wort hören und durch dein Wort leben, nach deinem Wort handeln. Aber du kennst meine Schwachheit. Du weißt gut, dass ich sehr oft sehr schöne Vorsätze habe, die ich aber dann nicht erfüllen kann. Hilf mir, Jesus, erleuchte meinen Verstand, damit ich dein Wort klar höre und danach lebe. Amen. Vorsatz: Ich werde das Wort Gottes heute aufmerksam lesen und Gott fragen: Was willst du durch dein Wort in meinem Leben bewirken?
Mit Christus missionieren 23. September 2020
Mittwoch der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Pio von Pietrelcina (Padre Pio), Ordenspriester Hl. Thekla, Märtyrerin Br. João Paulo Jäger LC Lk 9,1-6 In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen. Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen. Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd. Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken. Einführendes Gebet: Mit dir vereint kann ich Großes tun, Herr. Du kennst meine Schwachheit und weißt, wie sehr ich dich brauche. Jesus, hilf mir, in dieser Welt, in der Dunkelheit herrscht, dein Licht zu den Menschen zu bringen. Hilf mir, Licht zu sein, und so dein Licht in die Welt zu bringen. Du bist das wahre Licht, wir empfangen das Licht von dir. Du rufst uns und sendest uns. Mit deiner Kraft vermögen wir alles. Hilf uns mit deiner Gnade! Amen. Bitte: Herr, gib mir die Gnade, in dieser Welt Zeugnis von dir zu geben, wenn nötig auch mit Worten. 1. Er gab ihnen die Kraft und die Vollmacht… Der Ruf ist immer ein Geschenk Gottes. Jesus ruft die Zwölf zu sich und gibt ihnen Kraft und Vollmacht. Sie haben große Werke im Namen Jesu vollbracht. Jesus wirkt immer noch in seiner Kirche. Es gibt so viele Wunder und Gnaden, dass man sie nicht zählen kann. Aber man muss glauben und vor allem auf Jesus vertrauen. Er kann alles; er kann auch in uns den Sieg davontragen. Sein Name ist so mächtig! Wenn wir glauben und auf Jesus vertrauen, ist unser Gebet sehr stark. Der Heilige Geist ist mit uns. Er wirkt unter uns. Wir müssen glauben, um diese Kraft und Vollmacht Jesu auch heutzutage zu sehen. 2. Das Reich Gottes verkünden. Jesus ruft uns dazu auf, Zeugnis von ihm zu geben. Die Zwölf, die Jesus in die Mission schickt, haben die Aufgabe, das Reich Gottes zu verkünden. Das ist der Auftrag eines jeden Christen: allen Menschen das Reich Gottes zu verkünden. Der heilige Franz von Assisi hat einmal einen Bruder zum Missionieren eingeladen. Die beiden sind einfach in ihrem Franziskanerhabit in die Stadt gegangen und dort umhergelaufen. Nach einer Weile sagte Franziskus plötzlich: „Gehen wir wieder nach Hause!“ Der Frater war ein bisschen enttäuscht und fragte: „Aber Bruder Franz, wollten wir nicht missionieren? Wir haben doch mit niemandem gesprochen!“ Der Heilige antwortete einfach: „Man missioniert mehr mit dem Leben als mit Worten.“ So ist es auch in unserem Leben. Man kann in Kleinigkeiten ein Apostel sein. Jesus hat schon gesagt: „An der Liebe werden sie euch erkennen“ (vgl. Joh 13,35). 3. „Nehmt nichts mit auf den Weg.“ Das Leben mit Jesus ist ein Abenteuer. Er lädt uns ein, nichts für unterwegs mitzunehmen, um wirklich frei zu sein. Man kann dabei vor allem an materielle Dinge wie Geld oder Kleidung denken. Aber vergessen wir nicht unser Herz! Es ist wichtiger, das Herz freizuhalten. Die Dinge geben uns oft Sicherheit, aber alles Materielle werden wir am Ende hier hinterlassen. Wenn wir Jesus in unserem Herzen mitnehmen, dann hat das, was wir tun, Bestand, und niemand kann uns von Jesus trennen. Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dein Apostel sein, dein Jünger. Gib mir die Gnade, in die Vertrautheit mit dir einzutreten. Nur wenn ich ganz mit dir vereint bin, kann ich sagen, dass ich ein echter Apostel bin. Du hast mir große Gaben gegeben. Danke auch für den Glauben. Ich kann so große Dinge vollbringen, wenn ich glaube. Das Gebet kann viel bewirken. Danke für diese Gnade, Jesus. Schenke mir deinen Heiligen Geist, um immer bei dir zu sein. In deinem Namen, Jesus, schaffe ich alles. Danke Jesus, dass du in meinem Leben, in meiner Geschichte, in mir wirkst. Amen. Vorsatz: Ich werde heute in meinem Gebet besonders um den Heiligen Geist bitten.
Wer ist dieser Mann? 24. September 2020
Donnerstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Rupert, Bischof und Glaubensbote Hl. Virgil, Bischof und Glaubensbote Br. João Paulo Jäger LC Lk 9,7-9 In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden. Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen. Einführendes Gebet: Jesus, deine Wunder haben Zeugnis von dir gegeben. Herodes hat viel von dir gehört und wusste nicht, was er denken sollte. Einige Leute meinten, dass du Johannes warst, der auferstanden war. Andere hielten dich für Elija oder einen anderen der großen alten Propheten. Wieder andere dachten einfach, dass du der Sohn Marias und Josefs warst. Für mich bist du mehr: Du bist mein Gott, den ich in der Eucharistie anbeten darf. Du bist mein Freund, der in schwierigen Momenten bei mir ist. Du bist mein Licht, das mein Herz und mein ganzes Sein erleuchtet. Jesus, du bist mein Alles. Bitte: Herr, hilf mir, nicht nur dein Werk und deine Wunder zu sehen, sondern deine Nähe zu erfahren, du Emmanuel, Gott mit uns, Gott mit mir. 1. Herodes. Viele Menschen in der Welt sind wie Herodes: Sie haben etwas von Jesus gehört und wollen wissen, wer dieser Mann war, oder besser, wer dieser Mann ist. Dabei lassen sie sich davon beeinflussen, was andere sagen: „Er ist ein großer Prophet.“ „Das ist Johannes, der auferstanden ist.“ „Das ist sicher Elija.“ Es ist immer besser, Jesus selbst zu suchen, und nicht bei dem zu bleiben, was die anderen über ihn reden. Jesus will eine vertraute Beziehung mit dir, er will wirklich dein Freund sein, er will jemand in deinem Leben sein. Aber es hängt von dir ab. Du kannst Jesus selbst suchen, oder dich mit dem zufrieden geben, was dir die Leute über Jesus sagen. 2. Die Leute. Die Welt hat oft ein falsches Bild von Jesus. Sie sieht Jesus als einen politischen Befreier, als eine berühmte Persönlichkeit, ein Jesus nach ihrer Logik. Aber die Logik Gottes ist anders. Ja, Jesus war berühmt, und ein Soldat der Tempelwache von Jerusalem hat einmal über ihn gesagt, noch nie habe jemand wie dieser Mensch gesprochen (Joh 7,46). Aber Jesus hat dreißig Jahre lang in Verborgenheit gelebt. Er hat gegen das System der Zeit gesprochen, aber seine Mission war es, das Reich Gottes zu verkünden, und nicht Politik zu machen oder das Land von den Römern zu befreien. Jesus ist viel mehr als ein Rebell, ein Politiker oder ein Befreier. 3. Wer ist dieser Mann? Noch nie hat jemand wie dieser Mensch gesprochen. Er hat den Blinden die Augen geöffnet. Er hat die Lahmen geheilt. Die Leute haben oft nur einen Menschen in ihm gesehen. Aber Jesus war das Wort Gottes, der Sohn Gottes, Gott selbst. Wer ist dieser Mann? Er ist Gott. Aber er will noch mehr für dich sein: Einen Gott kann man sich als weit entfernt vorstellen. Jesus hat sich in der Eucharistie ganz klein gemacht und hat uns Freunde genannt. Er hat uns versprochen, bei uns zu bleiben bis ans Ende der Zeit. Er ist der Emmanuel, der Gott mit uns, jemand ganz in unserer Nähe, nicht ein Fremder. Dieser Mann ist kein Amulett, das du benutzen kannst, wenn du etwas brauchst, damit es dir Glück bringt. Er ist dein Freund, dein bester Freund, der dich perfekt versteht, besser als du selbst. Er ist dein Vater, der dich umarmen und dir sagen will, wie sehr er dich liebt. Er ist dein Bruder, der dich immer begleiten will, wohin du auch gehst. Jesus ist alles. Und er will auch für dich alles sein. Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube, dass du Gott bist. Ich glaube, dass du, der Emmanuel, Gott mit uns, ganz in meiner Nähe bist. Ich glaube, dass du mein bester Freund bist und dass du mich so gut kennst, besser als ich selbst. Jesus, danke für dein Wirken in mir, danke für die Wunder, die du jeden Tag in meinem Leben vollbringst. Gib mir einen übernatürlichen Blick, um dich in jeder Situation meines Lebens zu erkennen. Amen. Vorsatz: Ich nehme mir heute vor, ein ganzes Kapitel eines Evangeliums zu lesen, um Jesus besser kennenzulernen.
Für wen halten mich die Leute? 25. September 2020
Freitag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Niklaus von Flüe, Einsiedler Br. João Paulo Jäger LC Lk 9,18-22 In jener Zeit, als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen. Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Einführendes Gebet: Jesus, du hast das Bedürfnis gespürt zu beten. Das Gebet ist fundamental. Unser Leib braucht Nahrung. Auch unsere Seele braucht ihre Speise. Die Speise der Seele ist das Gebet. Ich glaube daran, Jesus, dass du der Sohn Gottes bist. Wahrer Gott und wahrer Mensch. Ich öffne dir mein Herz. Du sollst der einzige sein, der darin herrscht. Um mehr bitte ich dich nicht, Jesus, mehr will ich nicht. Mach mich rein durch das Gebet, durch dein Wort. Hilf mir, nur bei dir zu sein und alles zu sehen, wie du es siehst. Bitte: Herr, lehre mich beten, so wie du deine Jünger beten gelehrt hast! 1. Jesus geht mit seinen Jüngern in die Einsamkeit. Der Mensch ist von Natur aus religiös. Er fühlt die Notwendigkeit, sich mit Gott in Verbindung zu setzen, in die Transzendenz einzutreten. Jesus hat als Mensch auch dieses Bedürfnis gespürt. Aber nicht, weil er vom Vater getrennt gewesen wäre, sondern weil er mit ihm reden wollte. Deshalb hat er mit seinen Jüngern die Einsamkeit gesucht, um dort allein zu beten. Das lehrt er auch uns. Wir sollen in unser Zimmer gehen, die Tür schließen und zu unserem Vater beten, der im Himmel ist und das Verborgene sieht. 2. Was sagen die Leute über Jesus? Jesus stellt zuerst die allgemeine Frage, für wen die Leute ihn halten: für Johannes den Täufer, für Elija, für einen der alten Propheten. Schon zur Zeit Jesu haben die Leute viel über ihn gemutmaßt. Auch heute hören wir viele Meinungen über Jesus. Einige sagen, dass es besser ist, ohne Jesus zu leben. Andere sagen, dass Jesus überhaupt nicht existiert habe oder dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollen. Die Welt hat immer viele Meinungen. Aber Jesus bleibt an dieser Stelle nicht stehen. Er möchte die Vertrautheit mit uns. Deshalb fragt er uns persönlich: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? 3. Und du, für wen hältst du Jesus? „Petrus antwortete: für den Messias Gottes“. Petrus erkennt, dass Jesus der Erlöser ist, der Messias, dessen Ankunft vorhergesagt war. Jesus möchte uns die Gnade schenken, dass auch wir ihn als unseren Erlöser erkennen. Er möchte deine persönliche Antwort auf seine Frage. Er möchte dein persönliches Leben erlösen. Du kannst ihm alles hinhalten, was du auf dem Herzen hast. Dazu ist er gekommen: um dein Erlöser zu sein, um dein Kreuz zu tragen, um deine Sorgen zu teilen. Gespräch mit Christus: Jesus, du bist alles für mich. Du bist nicht nur ein Glücksbringer, sondern mein bester Freund und mein Erlöser. Ich weiß, dass du bei mir bist, wenn ich mich einsam und von allen verlassen fühle. Du liebst mich, so wie ich bin. Ich danke dir für deine Gegenwart in meinem Leben. Ich bitte dich: Jesus, lass nicht zu, dass ich jemals von dir getrennt werde. Amen. Vorsatz: Ich werde heute meinen Glauben an Jesus erneuern: Er ist mein bester Freund, der immer bei mir ist.
Keine Erlösung ohne Schmerzen 26. September 2020
Samstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hll. Kosmas und Damian, Märtyrer Hl. Paul VI., Papst Br. João Paulo Jäger LC Lk 9,43b-45 In jener Zeit staunten alle Leute über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern: Merkt euch genau, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden. Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so dass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte. Einführendes Gebet: Jesus, wie wunderbar sind deinen Taten. Du hast viele Wunder gewirkt, so dass die Leute staunten. Auch in meinem Leben hast du viel bewirkt. Du bist Gott. Du kannst alles. Wirke in mir, mach mich dir gegenüber treu. Hilf mir, die enge Tür zu wählen und durch sie hindurchzugehen, auch wenn ich leiden sollte. So werde ich besser verstehen, was es bedeutet, dass du alles für uns hingegeben hast. Bitte: Herr, hilf mir in meiner Not. Ich will meine Leiden und Schmerzen gemeinsam mit dir tragen. So werde ich auch mit dir auferstehen. 1. Die großen Wunder Jesu. Jesus hat viele Wunder getan. Er hat die Augen der Blinden, den Mund der Stummen geöffnet, den Lahmen zum Gehen verholfen… und die Sünden vergeben. Die Leute staunten über Jesus. Ist er nicht der Sohn des Zimmermannes, der Sohn Josefs? Wohnt seine Mutter nicht in Nazaret? Wie kann er das alles tun? Obwohl viele Leute nicht an Jesus glaubten, wirkte er dennoch Wunder. Auch heute noch vollbringt er viele Wunder. Er wirkt in uns allen. Aber wir sind oft zu sehr auf uns selber fixiert, so dass wir nicht erkennen, wie Jesus in uns wirkt. 2. Er hat eine Mission, einen Auftrag. Der Sohn des Zimmermannes, der Sohn Mariens, war nicht nur ein Mensch. Er war auch Gott. Seine Werke geben Zeugnis, dass er vom Vater gekommen war. Und er kam mit einer klaren Mission: die ganze Menschheit zu retten. Sein ganzes Leben war der Erfüllung dieser Mission geweiht. Das verborgene Leben in Nazareth, sein Predigen, die Wunder… aber auch das Leid. Es war auch Teil seiner Mission. Durch seine Wunden sind wir geheilt, sagt Jesaja. Die ganze Passion Christi war für unser Heil notwendig. 3. Die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht. Das Leid, die Schmerzen, die Not sind immer ein Geheimnis. Die Jünger haben das damals nicht verstanden. Sie hatten gedacht, Jesus sei ein Messias-König, der das ganze Volk von den Römern befreien würde. Aber Jesus sagt etwas, was damit nicht zu versöhnen ist: „Nimm dein Kreuz auf dich“. Wir verstehen das Kreuz nicht: Wieso muss ich leiden? Wieso müssen Unschuldige leiden? Es ist ein großes Geheimnis. Wir werden es hier auf Erden nie ganz verstehen. Aber Jesus war auch unschuldig, und er hat die Schuld der ganzen Menschheit auf sich genommen. Wieso hat er das gemacht? Er selbst hat diese Frage beantwortet: „Niemand hat eine größere Liebe als wer sein Leben hingibt für seine Freunde“. Nur die Liebe erklärt das ganze Leid Christi. Gespräch mit Christus: Jesus, ich schaue dich jetzt am Kreuz an. Danke! Ich weiß, das alles war für mich. Du hast dein ganzes Leben hingegeben. Für mich, für mein Heil hast du dein ganzes Blut vergossen. Deswegen, Jesus, bin ich jetzt durch dein Blut rein. Danke, Jesus! Wenn ich leiden muss, dann hilf mir, das Kreuz zu betrachten und zu sehen, dass du das alles aus Liebe getan hast, für mich. Hilf mir, mein Kreuz wie du zu tragen, mit Liebe und für dich, so wie du dein Kreuz für mich getragen hast. Vorsatz: Ich werde heute ein Kreuz betrachten und zu Jesus sagen: „Danke, Jesus, für deine große Liebe zu mir“.
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