Tägliche Meditationen Sonntag 6. September 2020 bis Samstag 12. September 2020 Dreiundzwanzigste Woche im Jahreskreis Ilka Haiberger
Die Freiheit der Kinder Gottes 6. September 2020
Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Ilka Haiberger Mt 18,15-20 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht! Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei mit dir, damit die ganze Sache durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werde. Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde! Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. Weiter sage ich euch: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, ich möchte ganz bei dir sein. Ich will ein Gefäß sein für deine Liebe, für deine Güte und für deine Wahrheit. Ich möchte dein Zeuge sein in dieser Welt. Bitte: Öffne mein Herz, erleuchte meinen Verstand und gib mir Klugheit. Gieße deinen Geist über mich und über alle, die an dich glauben. 1. „Wenn einer sündigt…“ Jesus spricht zu seinen Jüngern. Er gibt Anweisungen darüber, wie die Jünger miteinander umgehen sollen und welche Kompetenzen sie haben. Er beginnt mit dem Beispiel, dass einer sündigt. Dann soll ich zu ihm gehen und mit ihm sprechen, um sein Herz zurück zu gewinnen. Das erfordert Mut. Und Stärke. Viel lieber würde ich darüber schweigen – oder mich an dritter Stelle über den sündigen Bruder beschweren. Aber Jesu Auftrag lautet anders. 2. Die Freiheit zu sündigen. Wenn mein sündiger Bruder trotz Zurechtweisung nicht hören möchte, dann soll er wie ein Ungläubiger (also wie ein Heide) für uns sein. Das klingt hart. Kann das wahr sein? Können das Worte Jesu sein? Jesus ist da kurz angebunden. Er spricht auch jenem sündigen Bruder die Freiheit und Verantwortung für sein Tun, ja auch für seine Sünde zu. 3. Die Kirche Jesu Christi ist gegenwärtig. Jesus sagt uns zu, immer unter uns zu sein, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. Kirche, Gemeinschaft Jesu Christi, gibt es bei jedem noch so kleinen Treffen, wo zwei oder drei im Namen Jesu versammelt sind. Das ist eine unglaublich ermutigende Zusage für uns, wenn wir uns als Christen vielleicht einsam fühlen oder uns nach mehr Teilnehmern am Leben der Kirche sehnen. Gespräch mit Christus: Jesus, du definierst, was Kirche ist. Schon wenn zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind, bist du gegenwärtig. Du bist unter uns und lebst mit uns. Herr, lass uns auch immer mehr mit dir leben. Lass mich jedes Treffen, jedes Gespräch, ja auch jeden Kontakt über die digitalen Medien mit einem Bruder oder einer Schwester im Glauben in deinem Namen beginnen, damit du stets unter uns bist. Vorsatz: Ich möchte jedes Treffen, jedes Gespräch, jedes Telefonat, jede Mail, jeden menschlichen Kontakt, den ich zu anderen Christen habe, mit einem kurzen „Anruf“ zu Christus beginnen.
Ein Wesensmerkmal Jesu 7. September 2020
Montag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Ilka Haiberger Lk 6,6-11 An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor. Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund. Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten. Einführendes Gebet: Lieber Jesus, diese Zeit jetzt gehört dir und mir. Diese Zeit soll der Vertiefung unserer Beziehung dienen. Ich möchte einfach da sein, in deiner Gegenwart. Bitte: Öffne mein Herz, erleuchte meinen Verstand und gib mir Klugheit. Segne mich und alle, die an dich glauben. Schenk uns allen deinen heiligen Geist. 1. Mut und innere Stärke. Jesus ist einfach stark. Er wusste, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer darauf achteten, ob er das Sabbatgebot einhielt. Jesus versuchte nicht, die Heilung im Geheimen zu vollbringen, ganz im Gegenteil. Er demonstrierte sie vor den Augen aller. Jesus ist umwerfend direkt. Er ist mutig. Aber nicht als eine Eigenschaft unter vielen, sondern er „besteht“ aus Mut, ist ganz und gar voll mit Mut. 2. Unabhängig von den Menschen. Jesus kann nur voller Mut sein, da er sich nicht über das Ansehen definiert. Für seine Existenz ist es nicht erheblich, von den Menschen geliebt und geachtet zu werden. Er ist nicht von dieser Welt. Wir wissen, er ist Gott. 3. Leben retten. Sabbat oder nicht, das ist in diesem Fall egal. Worauf es ankommt: Gutes tun und Leben retten. Und das ist immer erlaubt. Egal, ob Sonntag, Feiertag, Weihnachten oder Ostern, Tag oder Nacht. Immer sollen wir Leben retten, dem Leben dienen. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich bin beeindruckt von deiner Stärke, von deiner Unabhängigkeit. Du warst ganz Mensch und doch waren dir kleingeistige menschliche Schwächen fern. Aber du warst nicht nur ohne Menschenfurcht, du hast auch keine Ruhepause für dich und dein Werk der Erlösung proklamiert. Auch am Sabbat, der doch für die Ruhe da ist, hast du Menschen geheilt. Ich bewundere deine Großzügigkeit. Vorsatz: Ich möchte genauso wie Jesus Menschen helfen, auch wenn ich müde bin und eine Ruhepause verdient hätte. Dazu will ich mich heute aufraffen.
Der Sohn wird Mensch 8. September 2020
Mariä Geburt Fest
Ilka Haiberger Mt 1,18-23 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Einführendes Gebet: Mein Jesus, mein Herr und mein Erlöser, ich möchte deine Nähe erfahren. Ich will eintauchen in das Geheimnis deines Lebens, ich will mehr verstehen vom Geheimnis deiner Menschwerdung. Bitte: Lass mich hören und verstehen, damit ich das Evangelium in die ganze Welt hinaustrage! Erfülle mich dazu mit deinem Geist. 1. Durch das schöpferische Wirken des Heiligen Geistes wurde Maria schwanger. Nachdem Maria Gott ihr Jawort gegeben hatte, war sie in Erwartung eines Babys, das durch das Wirken des Heiligen Geistes in ihr Gestalt annahm. Die Mutter und der Ziehvater waren ausgesucht, und durch den Besuch des Engels im Traum war auch Josef überzeugt, sich um das Kind kümmern zu müssen. Nun konnte der Blick nach vorne in die Zukunft gerichtet werden. Als nächstes ging es nun um den Namen des Kindes. 2. Der Name Jesus, gegeben durch den Engel. Josef wird nicht allein gelassen mit der Verantwortung der Namensgebung. Der Engel des Herrn gab ihm den Auftrag, dem Kind, das Maria erwartet, den Namen Jesus zu geben. Und der Engel sagte dazu: denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Der Name Jesus bedeutet und beinhaltet die Erlösung von unseren Sünden. So hat es der Engel gesagt. 3. Ein weiterer Name Jesu. Jesus bekommt aber laut dem Evangelium noch einen weiteren Namen: Immanuel. Das heißt: Gott ist mit uns. Und das ist eine große Zusage, die einzigartig ist und in diesem Sinn allein der jüdisch-christlichen Tradition angehört. Gott, der sich im Alten Testament schon als der „ich bin da“ offenbart, wird hier ganz zum „Gott mit uns“. Schon das Alte Testament bezeugt Gottes Vaterschaft, doch die Menschwerdung des Sohnes Gottes lässt die ganze Tiefe und personale Bedeutung dieses „Mit-seins“ aufscheinen. Gespräch mit Christus: Im Namen Jesus ist Heil. Durch das Aussprechen deines heiligen Namens machst du mich heil. Durch das Aussprechen deines Namens erkenne ich die Erlösungsbedürftigkeit meiner selbst an. Es ist schön, deinen Namen auszusprechen. Jesus! Vorsatz: Ich möchte immer wieder im Laufe des Tages den Namen Jesus aussprechen und dabei meine Seele ihm zuwenden.
Der Sinn des Lebens 9. September 2020
Mittwoch der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Ilka Haiberger Lk 6,20-26 In jener Zeit richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht. Einführendes Gebet: Lieber Jesus, diese Zeit ist dein. Ich lasse das Getriebe der Welt außen vor und schaue nur auf dich und auf das, was du uns sagst. So möchte ich mich durch das Beisammensein mit dir von dir formen lassen. Bitte: Herr lass mich auf dich hören, dich verstehen und dich lieben. Sei du Maßstab, Mitte und Vorbild meines Lebens. 1. Wir sehnen uns nach dem Glück. Jesus spricht übers Selig-sein. Wir sind dazu geschaffen, einst wirklich glücklich zu sein, erfüllt von einer nicht endenden Freude. Jesus spricht davon, dass uns das Reich Gottes gehören wird, dass wir satt sein werden, dass wir lachen werden und das unser Lohn im Himmel groß sein wird. Meinen Kindern erkläre ich das so: Es wird eine große Geburtstagsparty geben, mit einer unheimlich großen Torte und egal wie viel wir davon essen, bekommen wir kein Bauchweh. Es wird Geschenke und Freude geben, Musik und Gerüche und alles, was gut ist! 2. Jesus beschreibt die Zukunft. Doch wir erwarten vorerst noch diesen Zustand der Seligkeit. Jesus spricht von der Zukunft. Wir sollen nicht von unserem irdischen Leben erwarten, dass es uns zuletzt und zutiefst glücklich macht, denn unser Schatz ist im Himmel. Unser Leben ist voller Schatten und Licht. Der Teufel ist gegenwärtig und verleidet uns vieles. Es gibt Hunger und Hass, Verfolgung und Trauer. Jesus weiß das. Jesus sieht auf unsere Armut und unsere Trauer, er weiß, wenn wir verfolgt werden oder zu leiden haben. 3. Dauerhaftes Glück ist nur in Jesus. Jesus spricht sogar davon, dass denen, die arm sind, die jetzt weinen und um seinetwillen gehasst und verfolgt werden, der Himmel mit seiner Glückseligkeit gehört. Er warnt uns davor, unser Glück im Hier und Jetzt zu suchen. Wir werden durch Reichtum oder Ansehen nicht dauerhaft glücklich werden. Auch nicht durch jetzige Fröhlichkeit oder Sättigung. Im Gegenteil! So soll unser Herz an Jesus festgemacht sein und nicht an schneller hiesiger Glückserfüllung. Gespräch mit Christus: Jesus, du hast Worte der Wahrheit für uns. Du ordnest unser Herz, unser Verlangen, unser ganzes Sein auf dich hin. Du lehrst uns die Wahrheit über unser Leben. So möchte ich mich ganz dir schenken und mich festmachen in dir. Lass mich niemals von dir getrennt sein! Und hilf mir, mit den irdischen Dingen so umzugehen, dass ich die ewige Glückseligkeit in deinem Angesicht erleben darf. Vorsatz: Ich möchte eine Ungerechtigkeit, die mir heute widerfährt, einen Moment der Traurigkeit oder das Empfinden eines Bedürfnisses annehmen und Jesus hinhalten.
Die Liebe, mit der Jesus uns liebt 10. September 2020
Donnerstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Ilka Haiberger Lk 6,27-38 Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wenn ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden. Einführendes Gebet: Jesus, du kennst mich innen und außen. Du weißt, was gut ist für mich. Du kümmerst dich um mich, wie um das verlorene Schaf, für das du alle anderen zurücklässt. Herr, deine Liebe zu mir ist exklusiv. Sie soll mir das Wertvollste auf der Welt sein! Bitte: Lieber Jesus, lass mich dir zu Füßen sitzen und auf deine Lehre achten. 1. Liebe und nochmals Liebe. Gestern schon habe ich eine Ungerechtigkeit für Jesus aushalten wollen. Aber heute geht er noch viel weiter. Wie viel mehr mutet er uns noch zu? Jesu heutige Forderungen richten sich gegen mein kurzsichtiges Gerechtigkeitsempfinden, gegen meinen Stolz. 2. Christliche Liebe. Ich soll den segnen, der mich verflucht? Ich soll dem Vorgesetzten, der mich ungerecht herabgesetzt hat, nicht nur verzeihen, sondern ihn lieben? Ich soll mein Hab und Gut ausleihen, egal ob ich es zurückbekomme? 3. Die Liebe, die alles übersteigt. Im heutigen Evangelium sehen wir nicht nur, was Jesus uns aufträgt, sondern erkennen darin auch, wie er uns liebt. Jesus verlangt nichts von uns, was er uns nicht auch tun würde. So können wir uns gewiss sein, dass er uns mit einer Liebe liebt, die alles Maß der Gerechtigkeit übersteigt, die alles verzeiht und niemanden verurteilt. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich danke dir für deine Liebe. Ich danke aber auch dafür, dass du uns deine Liebe offenbarst, dass du auf uns Menschen, aber auch auf mich als einzelne Person zugegangen bist, dass ich deine Liebe so erfahren darf, wie du sie beschreibst. Vorsatz: Ich will mich heute ganz bewusst von Jesus mit all meinen Fehlern und Ungerechtigkeiten, mit meinen Sünden und mit meinen Forderungen lieben lassen. Ich will mir heute und die nächsten Tage immer wieder in Erinnerung rufen, dass mich Jesus trotz meiner Sünden liebt.
Von Leitung und Meisterschaft 11. September 2020
Freitag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Ilka Haiberger Lk 6,39-42 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht. Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Einführendes Gebet: Lieber Jesus, ich komme in Stille zu dir, um von dir zu lernen. Ich möchte mein Herz unvoreingenommen für das öffnen, was du mir sagen möchtest. Bitte: Herr, ich bitte dich: Sprich, denn dein Diener hört! 1. Ein Anfänger hat keine Kompetenz. Manchmal meinen gerade Anfänger, andere belehren zu können. Doch Jesus warnt uns davor. Wir sollen uns nur von solchen führen, im übertragenen Sinn belehren lassen, die wie der Meister sind. Wobei vielleicht das Problem nicht nur einen Anfänger betrifft. Jesus spricht ja von einem Blinden. Also von jemandem, der einen blinden Fleck für den Glauben hat und den Weg, den der Glaubende gehen soll, nicht erkennt. 2. Meisterschaft erringen. Ein Jünger steht nicht über seinem Meister. Aber jeder, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Alles lernen scheint unendlich viel. Alles lernen heißt, von vorne bis hinten den Meister zu kennen, viel Zeit mit ihm zu verbringen, sich seine Verhaltensweisen und Denkweisen anzuschauen und sich selbst darin bis zur Gleichgestaltung einzuüben. 3. Selbsterkenntnis als Weg der Reife. Den Splitter aus dem Auge ziehen verstehe ich als: die Sünde oder den Fehler erkennen und behandeln. Doch dazu berechtigt bin ich erst, wenn ich zunächst meine eigenen Fehler und Sünden entdeckt und sie behandelt habe! Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du bist der Quell der Weisheit. Je mehr ich über dich höre, je mehr ich deine Worte betrachte, desto mehr bin ich beeindruckt von deiner Weisheit. Du hattest vor so vielen Jahrhunderten in menschlichen Worten gesprochen. Der Lebenskontext war ein anderer als heute. Und doch sind deine Worte so einleuchtend und klar für mich heute. Ich danke dir, dass du dich uns offenbarst! Vorsatz: Ich möchte heute eine ehrliche und ausführliche Gewissenserforschung machen, um meine Hauptfehler zu finden und behandeln zu können.
In Jesus verankert 12. September 2020
Samstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Mariä Namen Ilka Haiberger Lk 6,43-49 Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt. Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen, und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage? Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. Als nun ein Hochwasser kam und die Flutwelle gegen das Haus prallte, konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war. Wer aber hört und nicht danach handelt, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Die Flutwelle prallte dagegen, das Haus stürzte sofort in sich zusammen und wurde völlig zerstört. Einführendes Gebet: Herr, inmitten des Alltags möchte ich mich dir zuwenden. Das Leben ist hektisch. Die Aufgaben türmen sich, die Zeit scheint zu rennen. Ich bin müde und weiß nicht, wie ich recht beten kann. Bitte: Jesus, mein Herr und mein Gott, reinige mein Herz, berühre mich ganz tief innen, dass ich wirklich anfange, dir zu dienen, dich zu ehren und dich anzubeten. 1. Die Ergebnisse unseres Daseins – die Frucht unseres Lebens. Jeder vernünftige Mensch möchte gute Früchte hervorbringen. Des Menschen Herz sehnt sich nach konstruktiver Mitgestaltung der Welt. Nach dem Tod sollen gute Taten das Andenken des Verstorbenen veredeln. Wir möchten tolle Spuren hinterlassen. Und genau dieses Verlangen spricht Jesus an. 2. Frucht und Wurzel gehören zum gleichen Gewächs. Jesus geht an die Wurzel der Dinge. Unsere Taten spiegeln letztendlich unser Herz wider. Wenn unser Herz böse ist, können wir uns zwar eine Zeitlang verstellen und aus Furcht oder anderen Beweggründen versuchen, gute Früchte hervorzubringen. Aber letztendlich werden unsere Taten unserem Herzen entsprechen. Und unser Mund wird sprechen, wie unser Herz beschaffen ist. 3. Wir wollen uns in Jesus Christus verwurzeln! Damit unsere Wurzeln in Jesus Christus verankert sind, müssen wir auf sein Wort hören und danach leben. Das bewirkt, dass unser „Haus“ nicht auf Sand gebaut ist, sondern ein festes Fundament hat. Wenn unser Fundament Jesus ist, können wir gute Früchte hervorbringen. 30fach oder 60fach oder 100fach. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, alle Texte in der Bibel deuten auf dich hin. Es ist sonnenklar, dass das wahre Leben nur mit dir und in dir möglich ist. Ich glaube an dich und möchte immer bei dir sein. Danke, dass du mir begegnest und dass ich an dich glauben darf! Vorsatz: Ich möchte mich neu auf Jesus ausrichten, durch eine gute Beichte möchte ich den Kontakt zu Jesus erneuern, damit ich tief in Jesus verwurzelt bin und gute Frucht bringen kann.
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