Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 24. Mai 2020 bis Samstag 30. Mai 2020

Siebte Woche in der Osterzeit

P. Joachim Richter LC

Das VermächtnisSonntag
Zuversicht in BedrängnisMontag
Der Schleier wird gelüftetDienstag
Freude in FülleMittwoch
Übernatürliche EinheitDonnerstag
Liebe auf höchstem NiveauFreitag
Lebenslange JüngerschaftSamstag


Das Vermächtnis

24. Mai 2020

Siebter Sonntag der Osterzeit („Exaudi“)

P. Joachim Richter LC

Joh 17,1-11a
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Einführendes Gebet: Jesus, danke, dass ich dich kennen darf. Danke, dass ich durch dich einen direkten Zugang zum Vater habe. Danke, dass ich ahnen darf, wie groß das ist, dass ich mit Gott in Freundschaft leben kann.

Bitte: Jesus, zeig mir noch mehr, wer du bist und wer der Vater ist. Lass mich Gott erkennen, denn ich ahne, dass nur er meinen Durst nach Leben in Fülle stillen kann.

1. Das Erbe ist unvorstellbar groß. Jeder freut sich, wenn er eine Erbschaft bekommt; besonders dann, wenn er nicht damit gerechnet hat. Heute spricht Jesus von dem Erbe, das er uns schenken will. Dieses Erbe übertrifft alles bei weitem, was wir Menschen uns jemals erträumen können: Jesus will uns ewiges Leben schenken. Kein Mensch wäre fähig, einem anderen Menschen ewiges Leben zu geben. Es geht um ewiges Glück, um eine Freude, die nie aufhört, um ein Leben ohne Leid, Schmerz, Streit, Einsamkeit. Es geht um ein Leben in totaler Fülle. Jetzt schon, in diesem Leben, dürfen wir uns darüber freuen, dass Jesus uns an diesem Erbe teilhaben lassen wird.

2. Wer sind die Erben? Ein Erblasser entscheidet vor seinem Tod, welche Personen welchen Anteil am Erbe erhalten sollen. Im Film „Das ultimative Geschenk“ hinterlässt ein Milliardär den größten Anteil seines Erbes seinem Enkelsohn, unter der Bedingung, dass er gewisse Aufgaben erfüllt. Denn er will sicherstellen, dass der Enkel sich des riesigen Erbes als würdig erweist und als fähig, gut damit umzugehen. Wenn wir die Evangeliumsstelle genau lesen, sehen wir, dass Jesus nicht jedem Menschen das ewige Leben vererbt, sondern denen, die an ihn glauben und an seinem Wort, welches von Gott Vater kommt, festhalten. Das soll unsere oberste Priorität im täglichen Leben und in all unseren Lebensbereichen (inklusive Sport, Freizeit, Familie, Freundschaft, Arbeit usw.) sein: dass wir das Wort Gottes, das Jesus seine Jünger gelehrt hat, annehmen und daran festhalten.

3. Wie entwickle ich eine Einstellung, die zum Erbe passt? Wie kann es im Alltag gelingen, das Wort Gottes anzunehmen und daran festzuhalten? Die innere Bereitschaft dazu kann einem durch den Heiligen Geist geschenkt werden: bei Exerzitien, bei einem Gebetsabend, bei einem Heilig-Geist-Seminar u.ä.Um diese Einstellung im Alltag zu bewahren, ist der beste Weg der, dass man täglich in der Heiligen Schrift das Wort Gottes, liest und über ausgewählte Abschnitte betet. Da kann das Wort mich persönlich ansprechen und ganz konkret mein Leben prägen. Es kann zur Nahrung werden. Denn nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern auch von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.

Gespräch mit Christus: Du willst mir ewiges Leben vererben, Herr? Ich bin doch gar nicht würdig, ein so unglaubliches Geschenk zu empfangen.

Vorsatz: Ich gehe in eine Kirche und bete vor dem Tabernakel. Hier ist Er wirklich und wesenhaft gegenwärtig. Hier ist ein perfekter Ort, wo ich mit Ihm über das ewige Leben sprechen kann: Ich drücke meine Dankbarkeit aus und bitte ihn, mir die Bereitschaft zu schenken, an seinen Worten unerschütterlich festzuhalten und über sie nachzudenken.


Zuversicht in Bedrängnis

25. Mai 2020

Montag der siebten Woche der Osterzeit
Hl. Gregor VII., Papst
Hl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau (OCarm)
Hl. Beda der Ehrwürdige, Ordenspriester Kirchenlehrer

P. Joachim Richter LC

Joh 16,29-33
In jener Zeit sagten die Jünger zu Jesus: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt? Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.

Einführendes Gebet: Herr, immer wieder werde ich von Sorgen und Angst überflutet: neue unbekannte Krankheiten, die rasante technische Entwicklung, die sich rasch ausbreitende Säkularisierung, die Spannungen in der Kirche, so viele Scheidungen...

Bitte: Bleibe bei uns, Herr. Jesus, ich vertraue auf dich!

1. Ich bin nicht allein. Bedrängnisse sind Teil dieser Welt. Kein Mensch ist frei davon. Die Beziehung zum Ehepartner kann über einen kürzeren oder längeren Zeitraum sehr schwer sein. Die Arbeitssituation kann zu einer unerträglichen Belastung werden. Die Situation in der Kirche vor Ort oder im Großen kann sich derart entwickeln, dass man sich höchst unwohl fühlt.Vielleicht fühlst du dich auf Grund einer solchen Situation allein gelassen und dadurch entmutigt und hoffnungslos. Auch Jesus hat sich so gefühlt. Er hat solche unangenehmen Momente nicht aus seinem Leben ausgeblendet, hat nicht einfach mit dem Finger geschnippt und alles war gut. – Nein, Jesus hat zugelassen, dass er von Erfahrungen wie Einsamkeit, Angst und äußerster Bedrängnis durch und durch erfasst wurde. Diesem Leiden hat er sich nicht verschlossen, er hat es angenommen. Aber er hat nicht tatenlos bzw. passiv zugeschaut und sich durch die Dunkelheit vom Gebet abbringen lassen. Ganz im Gegenteil, er hat sich umso intensiver an seinen Vater gewandt. Und genau an diesem Punkt, selbst in größter Not, hat Jesus die Erfahrung machen können: Ich bin nicht allein.

2. Der Vater ist bei mir. Welch gewaltigen Unterschied macht es doch, ob jemand dieses klare Bewusstsein hat oder nicht: Der Vater ist bei mir. Kann jemand eine größere Sicherheit haben als die: Der Vater IST bei mir? An dieser Stelle können wir darüber nachdenken, wie lebendig wir im ganz normalen Alltagsleben tatsächlich damit rechnen, dass Gott präsent ist und in unser Leben eingreift. Glaubst du, dass der Vater dich sieht? Dass Er bei dir ist und mit der göttlichen Vorsehung für dich sorgt? Denn es macht tatsächlich einen gewaltigen Unterschied, ob jemand „nur“ am Sonntag brav zur Messe geht und vielleicht hie und da ein Gebet spricht, oder Tag für Tag fest damit rechnet, dass Gott ihn hört und sieht und in sein Leben eingreift; und dann entsprechend betet und sein Leben ernsthaft an den fordernden Maßstäben des Evangeliums ausrichtet, wie z.B.: Sorgt euch nicht um morgen. Jedes Haar auf eurem Haupt ist gezählt. Richtet nicht. Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Wer dich bittet, dem gib. Lade nicht nur deine Freunde ein, wenn du ein Fest feierst.

3. Ich habe die Welt besiegt. Wenn ich mir bewusstmache, wer das gesprochen hat „Habt Mut, ich habe die Welt besiegt“, wird alles anders. Denn wenn der Sohn Gottes, der mir zuliebe Mensch geworden ist, sein Leben für mich hingegeben hat und von den Toten auferstanden ist, so in mein Leben hineinspricht, vor wem oder was sollte ich mich dann noch fürchten? Wird dann nicht jegliche Sorge relativ? Ja, Jesus hat die Welt besiegt und tritt jetzt beim Vater für uns ein.

Gespräch mit Christus: Wir können uns in ein völliges Vertrauen auf Gott einüben, mit einem schönen Gebet von Charles de Foucauld, dessen Gottvertrauen nicht erschüttert wurde, obwohl er in den ersten 10 Jahren in der Wüste niemanden für den Glauben gewinnen konnte: Mein Vater,ich überlasse mich dir,mach mit mir, was dir gefällt.Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir.Zu allem bin ich bereit,alles nehme ich an.Wenn nur dein Wille sich an mir erfülltund an allen deinen Geschöpfen,so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.In deine Hände lege ich meine Seele;ich gebe sie dir, mein Gott,mit der ganzen Liebe meines Herzens,weil ich dich liebe,und weil diese Liebe mich treibt,mich dir hinzugeben,mich in deine Hände zu legen, ohne Maß,mit einem grenzenlosen Vertrauen;denn du bist mein Vater.

Vorsatz: Einige Tage lang will ich tagsüber den Satz „Unser tägliches Brot gib uns heute“ stark präsent haben. Abends will ich mit dem Herzen erwägen, was Gott, der Vater, heute in meinem Leben und dem meiner Familie und der Kirche getan hat.


Der Schleier wird gelüftet

26. Mai 2020

Hl. Philipp Neri, Priester, Ordensgründer, Mystiker
Gedenktag

P. Joachim Richter LC

Joh 17,1-11a
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Einführendes Gebet: Herr, wohin sollten wir gehen? Nur du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen: Du bist der Sohn Gottes. Durch dich haben wir Zugang zum Vater und Anteil am ewigen Leben.

Bitte: Bitte für uns beim Vater, Herr. Unser Glaube ist oft klein. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit unser Glaube fest und stark wird und wir unbeirrt an deinen Worten festhalten.

1. Das Tor zum ewigen Leben. Forever young, I wanna be forever young; dieser Refrain eines Liedes drückt die Sehnsucht nach Leben in Fülle aus. Das Neue Testament ist das großes Zeugnis dafür, dass Jesus uns den Zugang zu einem solchen Leben in Fülle ermöglichen kann, zum ewigen Leben. Der Glaube schenkt uns die übernatürliche Fähigkeit zu erkennen, wer Jesus und wer der Vater ist. Das ist ein spezielles Licht, das mehr als eine rein verstandesmäßige Erkenntnis schenkt: Mit Verstand, Herz und Sinn sage ich voller Überzeugung von diesem Licht hingerissen: Ja, ich glaube, dass du der wahre Gott bist. Oder zumindest: Ja, Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben bzw. Kleinglauben.

2. Den wahren Gott erkennen. Das Wort „erkennen“ meint in der Sprache der Bibel etwas sehr Tiefes. Gott erkennen meint: mit meinem Verstand und mit meinem Herzen „begreifen“, dass Gott da ist, dass Er heilig ist und zugleich voller Liebe; dass ich vor ihm ein Sünder bin und Ihm alles verdanke. Wie es bei Matthäus heißt, „erkannte“ Josef seine Frau Maria nicht, bis Jesus geboren wurde. Dieses „Erkennen“ meint das Einswerden von Mann und Frau in der Ehe. Im Griechischen steht in beiden Fällen (beim Erkennen Gottes und beim gegenseitigen Erkennen von Mann und Frau) dasselbe Wort.Jesus weist uns auf ein solches ganz tiefes „Erkennen“ hin, bei dem wir wirklich mit Gott eins werden, uns ihm vermählen, eins mit ihm werden in der hl. Kommunion, in unserem Denken, in unserem Wollen, in unserem Handeln – wovon die eheliche Einheit ein sichtbarer Ausdruck ist. Die Kommunion empfangen heißt, sowohl körperlich als auch geistig-seelisch eins werden, mit dem ganzen Sein: im Wahrnehmen, Wollen und Handeln. Selbst von Freundschaften sagten die Römer: „idem velle et idem nolle“, dasselbe wollen und dasselbe nicht wollen…

3. Wie kann ich Gott mehr erkennen? Wie kann ich in einem solch tiefen „Erkennen“ wachsen? Die Kirche bietet bewährte Wege dazu an:- Die Sakramente mitfeiern. Mich vielleicht schon zu Hause auf die Messe vorbereiten: durch Gebet und durch das Vorauslesen des Evangeliums. - Jeden Tag die Person Jesus Christus anhand von Schriftstellen der Bibel betend betrachten: Denn wer ihn sieht und immer tiefer erkennt, erkennt auch den Vater. - Regelmäßig ein Kruzifix betrachten, die totale Hingabe Jesu Christi aus Liebe zu mir und allen Menschen. - Auch außerhalb der heiligen Messe in eine Kirche gehen, mich vor dem Tabernakel hinknien und Ihn mit dem Herzen anschauen und mich von ihm anschauen lassen. - Die Weisungen aus dem Evangelium, die ich verstanden habe, in die Tat umsetzen. Und zwar nicht nur, wenn ich gerade einmal Lust dazu habe, sondern als Priorität.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dich immer tiefer erkennen. Offenbare dich mir, wie du bist. Schenke mir die Gnade, an deinen Worten festzuhalten. Lass mich zum ewigen Leben gelangen.

Vorsatz: Ich wähle eines der Mittel von Punkt drei „Wie kann ich Gott mehr erkennen?“ aus und fokussiere meinen Willen in den nächsten Tagen darauf.


Freude in Fülle

27. Mai 2020

Mittwoch der siebten Woche der Osterzeit
Hl. Augustinus von Canterbury OSB, Bischof, Glaubensbote

P. Joachim Richter LC

Joh 17,6a.11b-19
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir.Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, in der Welt ist es nicht so einfach, den Glauben zu bewahren. Ganz schnell kann sich weltliches Denken in meine Sicht der Dinge einschleichen und mich von deinem Weg abbringen.

Bitte: Beschütze uns, Herr, damit wir an deinem Wort festhalten und deinem Weg folgen.

1. Erwählt. Wenn ein Mann einer Frau einen Heiratsantrag macht und sie ja sagt, kommt eine unsichtbare Realität ans Licht: das Geheimnis einer Erwählung. Sie haben sich gegenseitig erwählt. Nun gehört er zu ihr und sie zu ihm - exklusiv. Sie sind nicht mehr für mögliche andere Bindungen verfügbar. Die gegenseitige Erwählung ist ein notwendiger Schritt zu einer exklusiven Beziehung und zur wahren Liebe. Sehr ähnlich verhält es sich mit der Beziehung zu Jesus Christus: Er hat uns erwählt. Wenn wir zu ihm ja sagen, gehören wir ab sofort zu ihm. Wir gehören nicht mehr der Welt! Die Entscheidung, an Jesus zu glauben, erfordert immer wieder neu, dass man sich bewusstmacht: He, Jesus hat mich für eine tiefe Liebesbeziehung zu Gott erwählt, eine Beziehung, die tiefer und umfassender ist als jede Ehe. Und deshalb sage ich jetzt ade zu allem, was die Welt (hier wie im Evangelium verstanden als Raum der Sünde und eines Lebens getrennt von Gott) mir anbietet! Wenn ich von Christus erwählt bin, bin ich nicht (mehr) von der Welt.

2. Erwählt zur Freude. Was sind eigentlich die Absichten Gottes mit uns Menschen? Worauf zielt er letzten Endes ab? In dieser letzten Rede Jesu vor seinem Tod offenbart er seinen Jüngern die Absicht Gottes: Freude in Fülle! Kaum zu glauben, aber dennoch wahr! Freude in Fülle! Dazu hat Christus uns erwählt, dass wir an seiner Freude teilhaben. Gott erwählt uns nicht für sich, weil ER etwas davon hat, sondern damit WIR etwas davon haben, mehr und Größeres als wir uns je vorstellen können! So gut bist du, unser Gott!

3. Geheiligt. Die Worte und Gebete Jesu beim letzten Abendmahl gehören gewissermaßen zu seinem Testament. Er betet zum Vater, dass seine Jünger geheiligt werden. Hier geht es nicht um ein schönes frommes, aber im Grunde vielleicht hohles Tun, sondern um Heiligung in der Wahrheit. Die Wahrheit unseres Lebens muss unbedingt Teil unserer Beziehung zu Gott sein! Das beginnt damit, dass ich im Gebet zuerst meine Stimmung wahrnehme, damit ich mich vor Gott nicht verstelle, sondern ganz ehrlich werde. Es geht weiter mit der Frage: Bemühe ich mich ernsthaft darum, so zu leben wie ich glaube? Trachte ich danach, mich von allen ungeordneten Bindungen an irdische Dinge zu lösen? Denn in der Taufe bin ich ja geheiligt worden, also von Gott für sich und sein Reich erwählt! Lebe ich meine Beziehung zum Herrn in dem nüchternen Bewusstsein, dass niemand Gott ohne Heiligung schauen kann?

Gespräch mit Christus: Herr, nicht immer ist mir bewusst, dass es beim Glauben um etwas so Großes geht. Beim letzten Abendmahl war es dir wichtig, dafür zu beten, dass deine Jünger geheiligt werden. Öffne mir die Augen für diese Realität, damit ich immer besser begreife, wie wichtig es ist, auf dem Weg der Heiligung zu gehen. Mit dir will ich hinausfahren auf das große Meer des geistlichen Lebens, denn du bist bei mir im Boot.

Vorsatz: Wenn ich das Weihwasser nehme, will ich mir kurz bewusstmachen, dass ich getauft bin, d.h. von Gott geheiligt und zur vollkommenen Freude des Himmels berufen. So kann ich froh mein Nein zu weltlichen Ablenkungen und Verführungen sagen.


Übernatürliche Einheit

28. Mai 2020

Donnerstag der siebten Woche der Osterzeit

P. Joachim Richter LC

Joh 17,20-26
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir. Erleuchte mein Denken. Öffne dein Herz für mich, damit ich Heilung finde. Bei dir finde ich Ruhe und Heimat.

Bitte: Wirke du wahre Gemeinschaft und Einheit unter uns.

1. Natürlich ist nur das Chaos. Wir wissen alle: Es ist viel schwieriger, etwas zusammenzubauen, als etwas kaputt zu machen. Wenn ich beispielsweise Backsteine so anordne, dass daraus ein Haus entsteht, bringe ich die Steine in eine gewisse Ordnung. Sie in Unordnung zu bringen - etwa, indem ich das Haus in die Luft sprenge - geht einfacher und auch deutlich schneller. Nichts anderes sagt das Entropiegesetz aus der Physik: Alles strebt einem höheren Grad von Unordnung zu.Nicht selten erleben wir in der Familie oder in einer Gruppe, wie herausfordernd es sein kann, die Einheit (eine Form von Ordnung) zu bewahren. Wenn man die Dinge einfach so laufen lässt, entsteht keine Ordnung.Aber die Einheit ist ein sehr kostbares Gut! Alle Menschen sehnen sich nach einer Welt, in der die Menschen in brüderlicher Einheit miteinander verbunden sind! Trage ich durch meine Worte und Handlungen in meinem Umfeld zur Einheit bei? In der Familie, in der Kirche? Wer mit Jesus eins werden will in der Kommunion, muss auch mit anderen Menschen und der Kirche eins werden wollen, wenn er sich nicht widersprüchlich verhalten will.

2. Der Preis der Einheit. Die Einheit entsteht nur durch gelebte Liebe: aus Liebe zurückhaltend sein, damit andere sich einbringen können; aus Liebe unangenehme Aufgaben im Haushalt übernehmen, nicht nur in besonderen Momenten und sich dabei glorreich fühlen, sondern als Lebensstil; aus Liebe den ersten Schritt tun und auf den anderen zugehen; aus Liebe immer wieder verzeihen; aus Liebe an der Vision und Hoffnung festhalten, dass das Leben in der Familie / Gruppe / Kirche schön wird. Wahre Liebe verlangt mein Opfer. Doch dieser Preis ist für den Schatz der Einheit nicht zu groß.

3. Der Ursprung der Einheit. Die Einheit beginnt bei Gott. Gott selber ist Familie in vollkommener Einheit. Jesus und der Vater sind vollkommen eins. Jesus hält uns die Hand entgegen und lädt uns ein, Teil dieser Familie zu werden, in der die Liebe so groß ist, dass alle in vollkommener Einheit leben. Der Mensch kann nur in Einheit und Harmonie mit den anderen Menschen und mit der Schöpfung leben, wenn er zuerst die Einheit mit seinem Schöpfer erlebt. Diese wird uns in den Sakramenten geschenkt, auf die wir so sehr angewiesen sind. Dort gelange ich zur Einheit mit dem Schöpfer des Universums: mit dem Gott, der auch mich erschaffen und erwählt hat.

Gespräch mit Christus: Wie schön ist es, wenn Brüder bzw. alle Familienmitglieder vereint zusammen sind, heißt es schon im Psalm (Ps 133). Jesus, wie wunderbar wäre es, wenn deine Sehnsucht, dass wir Menschen alle eins seien, sich immer mehr verwirklichen würde! Herr, hilf mir, dass ich ein Werkzeug für die Einheit sein kann.

Vorsatz: Ich will sorgfältig darauf achten, dass alle meine Worte und Taten zur Einheit untereinander beitragen.


Liebe auf höchstem Niveau

29. Mai 2020

Freitag der siebten Woche der Osterzeit

P. Joachim Richter LC

Joh 21,1.15-19
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

Einführendes Gebet: Du weißt alles, Herr. Du weißt, wie es um meine Liebe zu Gott steht, wie tragfähig und wie schwach sie ist. Manchmal bin ich wie ein loderndes Feuer, aber schnell geht mein Feuer aus und ich bin nur ein glimmender Holzspan. Ich brauche dich und das beständige Feuer deiner Liebe.

Bitte: Wirf dein Feuer in mich, o Herr! Gib, dass ich dauerhaft erfasst werde von den Flammen deiner Liebe. Reinige mein Herz.

1. Schwäche überwinden. Wie wunderbar Jesus dem Petrus geholfen hat, seine große Schwäche zu überwinden! Dreimal hatte Petrus den Herrn verleugnet. Eine dreimalige Bekräftigung ist schon sehr einschneidend. Aber nun bringt er ihn durch die dreimalige Frage „Liebst du mich?“ dazu, sich seiner Schwäche bewusst zu werden, sie noch einmal zu bereuen und zu überwinden. Wie gütig geht der Herr mit uns um! So erneuert Jesus die Liebe des Petrus. So erneuert Jesus auch die Liebe in jedem von uns.

2. Wie feinfühlig Jesus ist. Als Jesus Petrus fragt „Liebst du mich?“, verwendet er ein starkes Wort, das seither charakteristisch für das christliche Verständnis von Liebe ist, nämlich „Agape“, also „Hingabe“. Diese höchste Art von Liebe hat Jesus uns vorgelebt, bis zur völligen Hingabe seines Lebens am Kreuz. Jesus fragt Petrus also eigentlich: Liebst du mich mit der Hingabe-Liebe? Die Antwort des Petrus überrascht. Sie zeigt, dass er sich bewusstgeworden ist, dass er allein mit seiner eigenen Kraft nicht weit kommt. Petrus antwortet eher kleinmütig mit: Ja, ich schätze dich. Hier verwendet Petrus ein anderes Wort für Liebe, nämlich Philía, das ist die Freundesliebe. Auch bei der zweiten Frage verwenden Jesus und Petrus jeweils dasselbe Wort. Doch bei der dritten Frage verwendet Jesus nicht mehr das Wort Agape, er fragt also nicht mehr, ob Petrus ihn mit der Agape-Hingabeliebe liebt. Sondern Jesus lässt sich auf Petrus ein und verwendet dasselbe Wort, das Petrus verwendet: Schätzt du mich als Freund (Philía)? Jesus überfordert also diesen kleinmütig gewordenen Petrus nicht, sondern steigt in seinem Anspruch auf die Stufe der Liebe herunter, zu der Petrus jetzt im Moment fähig ist. Durch dieses Herabsteigen ermöglicht er dem Petrus, in der Liebe zu wachsen und seine Schwäche zu überwinden.

3. Jesus vertraut dir. Obwohl Petrus Jesus verleugnet hatte, vertraut der Herr ihm jetzt Seine Lämmer und Schafe an. Damit bestätigt und bekräftigt er, dass er Petrus zum Hirten seiner Kirche erwählt und ihm seine Schwäche verziehen hat. Jesus ist nicht nachtragend, vielmehr hilft er uns, unsere Schwächen zu erkennen und zu überwinden. Mit seinem Hirtenamt gibt Jesus dem Petrus eine große Sendung. Darin hat Petrus die Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen. Und schon bald nachdem er zu Pfingsten den Heiligen Geist empfangen hat, wird er zeigen, dass er Jesus mit der Hingabeliebe liebt. Tatsächlich vertraut Jesus jedem Getauften einen Teil seiner Kirche an und sendet uns vom Vater den Heiligen Geist, damit wir ihn mit der Hingabeliebe leben können.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie wunderbar hast du die Liebe des Petrus erneuert. Für dich gibt es kein „es ist aus und vorbei“. Du hast den Tod überwunden. Überwinde unsere Todesmomente! Lass uns auferstehen zur Liebe! Stärke unsere Liebe, damit wir möglichst oft das hohe Maß der Hingabeliebe leben, in unserem ganz normalen Alltag.

Vorsatz: Ich prüfe den Grad meiner Liebe zu Christus, indem ich mich daran messe, was ich für ihn zu tun bereit bin. Dann bitte ich ihn: Herr, reinige meine Liebe, und lass sie wachsen.


Lebenslange Jüngerschaft

30. Mai 2020

Samstag der siebten Woche der Osterzeit
Hl. Johanna von Orleans (Jeanne d'Arc), Märtyrin

P. Joachim Richter LC

Joh 21,20-25
In jener Zeit sprach Jesus zu Simon Petrus: Folge mir! Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, diesem folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach! Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.

Einführendes Gebet: Herr, es ist dir nicht gleichgültig, wie wir unser Leben verbringen. Du rufst uns, dir nachzufolgen. Du rufst uns, von dir zu lernen, als deine Jünger.

Bitte: Herr, bitte schenke allen Christen die Offenheit, von dir lernen zu wollen und dich im täglichen Leben als Meister und Lehrer anzunehmen.

1. Persönlich berufen. Jesus beruft den Petrus in die Nachfolge, ihn ganz persönlich. Aus der Antwort Jesu auf die Frage, was mit dem Johannes wird, wird deutlich, dass Jesus auch den Johannes persönlich berufen hat. Jesus beruft dich persönlich. Er meint dich. Es ist so wichtig, dass wir immer mehr begreifen, dass es für unser Leben als Christen in der Kirche wirklich darauf ankommt, dass wir Jesus nachfolgen. Damit ist gemeint, dass wir begreifen: Jesus ist der Lehrer und Meister, ich bin sein Jünger, sein Schüler. Das ist eine wichtige lebenslange Grundeinstellung. Unser ganzes Leben bleiben wir Jünger Jesu. Von der Ernsthaftigkeit meiner Jüngerschaft hängt viel ab: die Qualität des kirchlichen Lebens und meine Ewigkeit. In dem Maße, in dem ich Jesus authentisch als Jünger nachfolge, in dem Maße hat Jesus sein Ziel mit der Kirche erreicht.

2. Fokussiert bleiben. Petrus macht sich unnötige Gedanken über Johannes. Was wird aus ihm werden? Aber die Antwort Jesu ist ein wichtiger Hinweis für uns: Was geht dich das an? Du aber folge mir nach. Bleib fokussiert darauf, Jesus nachzufolgen. Lass dich nicht ablenken. Euch aber muss es zuerst um das Reich Gottes gehen. Sehr oft ist uns Gott und sein Reich leider nicht das Erste und Wichtigste. Deshalb müssen wir täglich danach streben, unsere Beschäftigungen und Ziele in die richtige Rangordnung zu bringen: zuerst Gott und was zu Gott gehört. Bekehre mich, Herr, damit ich dir und deinem Reich in meinem Leben tatsächlich den ersten Platz einräume und mich nicht von meinen Launen und Wünschen ablenken lasse.

3. Der Reichtum der Nachfolge. Vielleicht haben wir manchmal den Eindruck: Wenn ich Jesus nachfolge, wird mein Leben öde und fad. Aber Jesus ist die Quelle, die meinen Durst nach Leben stillt. Wer ihm nachfolgt, geht nicht mehr in der Finsternis umher, sondern hat das Licht des Lebens. Er ist wie ein Rebzweig am Weinstock, ein Rebzweig, der voller Trauben ist. Ein Leben in der Nachfolge Jesu ist spannend, erfüllend, bunt, reich. Er lässt uns so viel Gutes erleben und tun, dass es mehr ist als alles, was wir in Büchern aufschreiben könnten.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, stärke meine innere Bereitschaft, dir nachzufolgen, wohin du auch gehst. Von dir will ich lernen. Dich will ich mir als Maßstab für mein Denken und Handeln wählen. Gib mir viel Mut, damit ich den Menschen in meiner Umgebung von dir erzähle, sie dein Evangelium lehre und das sie zu missionarischen Jüngern macht.

Vorsatz: In meinem Tagebuch notiere ich einige Punkte für die Jüngerschaft: Was möchte der Herr mir sagen, damit ich sein treuer Jünger bin?