Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 29. Dezember 2019 bis Samstag 4. Januar 2020

Erste Woche nach Weihnachten

Eric Briemle

Drei gute Menschen auf der FluchtSonntag
Die Freude der ErlösungMontag
Der Unendliche Gott wird MenschDienstag
Christsein heißt reflektiert seinMittwoch
Jesus kommtDonnerstag
Jesus, das LammFreitag
Auf der Suche nach JesusSamstag


Drei gute Menschen auf der Flucht

29. Dezember 2019

Fest der Heiligen Familie
Sonntag in der Weihnachtsoktav

Hl. Thomas Becket, Bischof, Märtyrer

Eric Briemle

Mt 2,13-15.19-23
Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel. Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder. Denn es sollte sich erfüllen, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird Nazoräer genannt werden.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Jesus war ein Flüchtling. Nicht nur wird Jesus in Armut geboren, sondern er muss schon zu Beginn seines Lebens eines der härtesten Schicksale erleben: Auf der Flucht ist er ohne Heimat, ohne Verwandte, in einem fremden Land. Zwar beinhaltet die Weihnachtsbotschaft auch und vor allem die Freude über die Geburt des Erlösers, dennoch hat ein Großteil der Weihnachtsgeschichte wenig mit kuscheliger Atmosphäre zu tun.

2. Schwierigkeiten sind normal. Maria und Josef leben vorbildhaft, folgen ihrem Gewissen und geben ihr Leben für Gott. Trotzdem erleben sie von Anfang an mit Jesus eine schwierige Situation nach der anderen. Eine Vielzahl von Problemen und Herausforderungen oder aber deren Mangel ist also kein Maß dafür, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder nicht, wie es in verschiedenen Religionen und auch manchmal unter Christen missverstanden wird. Eher deutet die Weihnachtsgeschichte an: Mit Jesus gehen heißt oft auch Verfolgung erleiden. Alles richtig machen, bringt trotzdem Schwierigkeiten.

3. Von Gott geführt. Die Entscheidung Josefs zu fliehen entspringt nicht einer rationalen Analyse der Situation, sondern dem direkten Draht zu Gott. Er ist ein Mann Gottes, der Gottes Stimme erkennt. Manchmal sollen wir Entscheidungen mit dem gesunden Menschenverstand treffen (den Gott uns genau dafür gegeben hat), aber oft kann uns Gott auch Dinge sagen, die wir nicht aus eigener Kraft und eigenem Verstand erkennen können: Sei es, wo wir unsere Talente einsetzen sollen, sei es, was andere Menschen benötigen, was wir ihnen sagen sollen oder schlicht und einfach beim Herz-zu-Herz-Gebet mit Gott.

Gespräch mit Christus: Jesus, mit dir Gehen ist eine Herausforderung, aber die Beziehung mit dir ist es wert und zusammen mit dir ist jede Last leicht.

Vorsatz: Ich möchte heute dreimal kurz innehalten und Gott meine Offenheit für seine Stimme und seinen Plan in meinem Leben aussprechen.


Die Freude der Erlösung

30. Dezember 2019

6. Tag der Weihnachtsoktav

Eric Briemle

Lk 2,36-40
In jener Zeit lebte eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Sehnsucht nach Erlösung. Viele von uns durften schon als kleine Kinder Jesus als die Antwort auf die Probleme und das Böse dieser Welt kennenlernen. Diese Botschaft war eine Art Selbstverständlichkeit: Es gibt Probleme, aber es gibt auch eine Lösung. Ganz anders bei Hanna, die ihr gesamtes Leben die unerlöste Menschheit erlebt und erst ganz am Ende einen kurzen Einblick in die Erfüllung der Verheißungen empfangen darf.

2. Die Freude als Frucht. Der Weg mit Gott ist wie ein Pilgerweg, eine weite Reise. Hanna ist ihn jahrzehntelang gegangen, mit seinen Freuden, aber auch mit seinen Herausforderungen. Jetzt darf sie die tiefe Freude der Erlösung erfahren. Wie jede ernsthafte Beziehung ist auch die Beziehung mit Gott eine, die ein Leben lang währt und immer tiefer und reifer wird.

3. Gott erfüllte das Kind mit Weisheit. Weisheit ist mit das Wertvollste, was wir in unserem Leben besitzen können: Zu wissen, was gut ist und wie wir es erreichen können. Bei der Beschreibung des Heranwachsens Jesu, klärt die Bibelstelle gleich zwei Aspekte über die Weisheit auf: Erstens, die Weisheit ist nicht nur etwas für hochbetagte Menschen, sondern mit der wesentlichste Aspekt des Heranwachsens („Kraft, Weisheit und Gnade“). Zweitens, sie ist vor allem Geschenk Gottes und kein Eigenwerk („Gott erfüllte das Kind mit Weisheit“).

Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, Quell der Weisheit und Kraft. Lass auch mich wie Jesus in der Weisheit und der Gnade wachsen.

Vorsatz: Bewusst darüber nachdenken, ob es eine Alltagssituation gibt, in der ich statt Weisheit nur bloßes Wissen oder Ablenkung suche und diese heute mit einer Aktivität ersetzen, die die Weisheit fördert (Gebet, geistliche Lektüre…)


Der Unendliche Gott wird Mensch

31. Dezember 2019

7. Tag der Weihnachtsoktav
Hl. Silvester I., Papst

Eric Briemle

Joh 1,1-18
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Alles ist durch das Wort geworden. Von Gott geht nicht nur die physikalische Realität, sondern das gesamte Sein aus. Die genialsten und faszinierendsten Dinge, die wir in unserem Leben erfahren haben, sind vermutlich klein – allein schon im Vergleich zu den größten geschaffenen Realitäten, und sicher nur eine schwache Andeutung auf die alles übersteigenden Realität des Schöpfers selbst. Dieser Aspekt Gottes wird in der Ostkirche stark hervorgehoben, aber auch in vielen Aspekten der katholischen Liturgie. Er steht im Widerspruch zum Weltbild des modernen humanistischen Menschen, der meint, autark alles durchblicken zu können und sich als Zentrum dieser Welt sieht. Aber auch die persönliche Herz-zu-Herz-Beziehung mit Gott steht nahezu im Widerspruch zur Unendlichkeit und Unfassbarkeit Gottes, obwohl sie jeder, der glaubt, erfahren hat.

2. Die Macht, Kinder Gottes zu werden. Der unfassbare Gott kommt in sein Eigentum nicht triumphierend groß, sondern als kleines Kind. Er, der am Herz des Vaters ruht, bekommt ein menschliches Herz, damit wir Menschen durch ihn zu Kindern Gottes werden und auch am Herzen des Vaters ruhen dürfen.

3. Zeugnis ablegen für das Licht. Wie Johannes darf ich und muss ich Zeugnis ablegen für das Licht, nicht um das Leben meiner Mitmenschen etwas angenehmer zu machen, sondern weil ohne Jesus wirklich Finsternis herrscht: Lieblosigkeit, Sinnlosigkeit, Oberflächlichkeit, Verzweiflung, Hass.

Gespräch mit Christus: Jesus, voll unbegreiflicher Liebe bist du Mensch geworden für mich und meine Mitmenschen. Ich schenke dir mein Herz, denn das ist der Grund, warum du gekommen bist.

Vorsatz: Mich heute dreimal bewusst an die Größe Gottes erinnern.


Christsein heißt reflektiert sein

1. Januar 2020

Neujahr
Oktavtag von Weihnachten
Hochfest der Gottesmutter Maria

Eric Briemle

Lk 2,16-21
In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten, denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Mutterleib empfangen wurde.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Sie priesen Gott für das, was sie gehört und gesehen hatten. In der Hektik des Alltags gibt es genug Ablenkungen, um sich nicht die Zeit zu nehmen für das, was ich „gehört und gesehen“ habe. Trotz der ganzen Aktivitäten bleibt man dadurch realitätsfern; und verpasst so neben anderen Dingen Gottes Gegenwart und vergisst, seine liebende Hand zu entdecken. Ein Hirte lebt hier wahrscheinlich einen der krassesten Gegensätze zu unserem modernen Lebensstil: Er muss nicht die ganze Zeit konzentriert auf die Gegenwart reagieren, sondern hat den Freiraum, das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten. Gebe ich meinem Geist auch genug Freiraum hierfür?

2. Sie priesen Gott. Die Hirten erfahren von Gottes Wundertaten, werden deren Augenzeugen und preisen ihn. Dieser Lobpreis ist Frucht einer intensiven Erfahrung Gottes. Direkt in den Lobpreis überzugehen, ohne alles Erfahrene betrachtet zu haben, kann sehr oberflächlich sein. Lobpreis soll Frucht der Freude über das Erfahrene sein.

3. Sie bewahrte alles in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Auch Maria lebt in dieser meditativen Einstellung. Das Vorbild aller Christen ist keine Aktivistin, die möglichst schnell möglichst viel anpackt, sondern eine Frau, die reflektiert ist und ihr Leben auf die Erfahrung und die Gedanken stützt, die durch das Erlebte in ihrem Herzen entstehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, mein Alltag in dieser modernen, hektischen und von Sinneseindrücken überladenen Welt macht es schwer, das Erlebte zu reflektieren. Du hast mir so viel geschenkt und sprichst zu mir im Alltag. Ich möchte mir Zeit dafür nehmen, dich zu entdecken und deine Stimme zu hören.

Vorsatz: Ich möchte heute mit jemandem über eine Situation oder einen Lebensabschnitt reden, in dem ich besonders gemerkt habe, wie präsent Gott war und gewirkt hat.


Jesus kommt

2. Januar 2020

Hll. Basilius der Große und Gregor von Nazianz, Kirchenlehrer
Gedenktag

Eric Briemle

Joh 1,19-28
Dies ist das Zeugnis Johannes‘ des Täufers: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Die großen Propheten. Über Jahrhunderte hinweg hab es in Israel große Propheten. Jesus nennt Johannes sogar den größten von ihnen. Und gerade dieser ist sich bewusst, dass er, der nach ihm kommt, alle übersteigt, so weit, dass er es nicht einmal Wert ist, ihm die Schuhe aufzuschnüren - für ihn die Arbeit eines niedrigen Sklaven zu verrichten.

2. Wer bist du? Die Gesandten wollen eine Antwort von Johannes über sein Zeugnis. Er gibt klare Antworten, ohne Rücksicht auf Meinungen zu nehmen. Auch meine Mitmenschen sind auf der Suche und haben Fragen; auch sie benötigen mein klares Zeugnis für Jesus.

3. Ebnet den Weg für den Herrn! Der Advent, die Vorbereitung auf das Kommen des Herrn, endet nicht mit Weihnachten. Das wahrscheinlich größte Hindernis für Gottes Wirken in meinem Leben sind andere Dinge, die seinen Platz in meinem Leben einnehmen. Es sind Ablenkungen vom wirklich Wichtigen, von ihm, der heute wieder ein bisschen mehr in mein Leben kommen möchte.

Gespräch mit Christus: Jesus, du kommst in die Welt, doch die Welt nimmt dich nicht auf. Hilf mir, in meinem Herzen Platz zu machen für dich. Damit niemand dort wohne, außer dir allein.

Vorsatz: Heute in den Ablenkungen der Weihnachtszeit fünf Minuten nehmen, die ich noch einmal ganz Gott schenke.


Jesus, das Lamm

3. Januar 2020

Wochentag der Weihnachtszeit
Heiligster Namen Jesu

Eric Briemle

Joh 1,29-34
In jener Zeit sah Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekannt zu machen. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Das habe ich gesehen, und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Seht, das Lamm Gottes! Das Wort „Lamm“ klingt durch die vielfache Verwendung im Christlichen vielleicht schon etwas abgedroschen. Man könnte die Bibelstelle paraphrasieren als: Johannes sieht Jesus und nennt ihn „Schäfchen“. Das ist eine komische Bezeichnung für den Retter der Welt.

2. Jesus, das Lamm, das die Sünde hinwegnimmt. Jesus wird in Armut geboren, er lebt unauffällig für den Großteil seines Lebens und wird als Unschuldiger hingerichtet. Wie konträr verhält sich das zu unseren Vorstellungen von einem Herrscher, von dem Herrn der ganzen Welt! Wie anders verhalten sich die Regierenden dieser Welt!

3. Er tauft mit dem Heiligen Geist. Jesu Taufe ist im Vergleich zur Wassertaufe des Johannes nicht nur eine symbolische Handlung, sondern machtvolles Wirken. Er bringt mit sich den Schöpfergeist Gottes selbst. Was für eine Erleichterung, dass die Erlösung nicht von unserer Leistung abhängt, sondern vom Wirken Gottes und davon, ob wir diesem in unserem Leben Raum geben.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist ganz anders in diese Welt gekommen, als man es erwarten würde: als demütiges Lamm Gottes. Bilde mein Herz nach deinem Herzen!

Vorsatz: Heute in einer konkreten Situation die Demut leben, wie Jesus, das Lamm Gottes.


Auf der Suche nach Jesus

4. Januar 2020

Wochentag der Weihnachtszeit
Hl. Angela von Foligno
Hl. Marius, Bischof

Eric Briemle

Joh 1,35-42
In jener Zeit stand Johannes wieder am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte – Christus. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels - Petrus.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist Mensch geworden, um meine Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Ich nehme mir jetzt diese Zeit, damit Weihnachten – dein Kommen in diese Welt – in meinem Leben Wirklichkeit werden kann.

Bitte: Gib mir die Gnade, in dieser Gebetszeit und an diesem Tag in der Beziehung zu dir zu wachsen.

1. Das Zeugnis wirkt. Die Jünger hören das Zeugnis des Johannes: „Seht, da ist…“ und das genügt, damit sie Jesus folgen. Das Zeugnis bewegt Menschen. Wie wichtig ist es also, dass ich das Zeugnis anderer Christen höre! Und wie wichtig ist es auch, dass ich selbst Zeugnis für Jesus ablege.

2. Was wollt ihr? Jesus dreht sich um und fragt „was wollt ihr?“. Was würde ich darauf antworten? Dabei gilt: Wenn ich nicht wirklich auf der Suche bin und geklärt habe, wonach sich mein Herz sehnt, werde ich auch die Antwort nicht verstehen. Die Jünger haben sofort eine Antwort parat. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum sie Jesus so schnell gefolgt sind.

3. Du bist der Fels. Auf diesen Felsen, einen einfachen Mann aus Kafarnaum, gründet Jesus die Kirche. Über Jahrhunderte hat dieser Fels allen Anfeindungen, allen Verfehlungen und allen menschlichen Schwächen widerstanden; weil Gott diesem Felsen seine Festigkeit gibt. Das zeigt sich nicht erst bei den Nachfolgern Petri, sondern schon bei Petrus selbst: Er ist ein Mann, der seine Stärken und Schwächen hat, der seine Stärken für den Herrn einsetzt, aber eben oft auch schwach ist und Fehler begeht. Mit der Zeit lernt er, dass er dem Herrn nur ganz gehören kann, wenn er ihm auch seine Fehlerhaftigkeit schenkt. So darf er viele Wunder miterleben, vor allem Jesu Liebe und Vergebung.

Gespräch mit Christus: Jesus, wie Petrus lädst du mich ein, dir ganz eng nachzufolgen, dein Freund zu sein. Danke für dieses kostbare, unverdiente Geschenk!

Vorsatz: Nach dem Vorbild des Petrus mutig mit jemandem über Gott reden.