Tägliche Meditationen Sonntag 25. August 2019 bis Samstag 31. August 2019 Einundzwanzigste Woche im Jahreskreis Br. Peter Hemm LC
Für den Himmel alles! 25. August 2019
Einundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis Hl. Ludwig IX., König Hl. Josef von Calasanz, Priester, Ordensgründer (SP) Br. Peter Hemm LC Lk 13,22-30 In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem
von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?
Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt
und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten:
Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid.
Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Ísaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind,
ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen
und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten. Einführendes Gebet: Herr Jesus, heute ist dein Tag; heute ist Sonntag. Und deswegen möchte ich nun einige Momente mit dir verbringen. Ich will an nichts anderes denken, sondern diese Minuten ausschließlich bei dir sein. Schenke mir deine Gnade, damit ich innerlich nur bei dir bin. Mein ganzes Herz, Herr, möge sich auf dich konzentrieren. Bitte: Jesus, hilf mir, mein Kreuz zu tragen, um mit dir ewig glücklich zu sein. 1. Mein persönlicher Himmel. Die Frage aus dem heutigen Evangelium, ob nur wenige gerettet werden, folgt aus der Sehnsucht, in den Himmel zu gelangen und viele gerettet zu sehen. Jeder von uns spürt immer wieder dieses Verlangen nach vollkommener Freude, Ruhe, Zufriedenheit, Liebe. Doch ist der Himmel keineswegs unpersönlich und für alle gleich, sondern vielmehr eine ganz individuelle Erfüllung all meiner tiefsten Wünsche. 2. Bei Jesus sein. Jesus ist ganz klar in seinen Worten: Wer nicht beim Hausherrn ist, solange dieser noch die Tür geöffnet hat, kann nicht in den Himmel gelangen. Bei der ständigen Suche nach dem Herrn, mit dem Ziel, bei ihm zu sein, nimmt der Weg in die ewige Freude Gestalt an. Wer sich aber einmal in seiner Gegenwart befindet, wird nie ausgesperrt von Liebe, Freude, Erfüllung. Seine Gegenwart müssen wir suchen. 3. Bereit zum Kampf. Jesus warnt uns und erklärt, dass viele erfolglos versuchen, in den Himmel zu gelangen. Der Weg der Nachfolge Jesu ist kein Spaziergang! Wir müssen bereit sein, uns immer wieder neu auf ihn zu besinnen, uns selbst zu vergessen und aus Liebe unseren Weg zu gehen. Außerdem ist gerade heutzutage in unserem Umfeld der Weg gepflastert mit Unverständnis, Steinen des Anstoßes und Einsamkeit. Haben wir stets unser Ziel vor Augen! Gespräch mit Christus: Jesus, du mein Herr und Meister, du hast mir gezeigt, wie ich dich nachahmen kann. Du hast mir den Weg zum ewigen Glück gewiesen. Du hast die Haupthindernisse bereits durch dein Leiden und Sterben beseitigt. Ich bitte dich: Lass mich niemals inmitten der Alltagssorgen dieses Ziel aus den Augen verlieren! Sei du das Licht, auf das ich in meinem Leben in jedem Moment zugehe. Sei du die Motivation für meine tägliche Anstrengung Richtung Himmel. Vorsatz: Heute möchte ich meinen ganzen Tag und alles, was ich tun werde, bewusst Jesus aufopfern.
Das einzig Wichtige 26. August 2019
Montag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Mirjam von Abellin, Ordensfrau, Mystikerin Br. Peter Hemm LC Mt 23,13-22 In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst. Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist! Komm und erleuchte mich! Du bist mein Schöpfer und Erlöser, du mein Helfer und Tröster. Komm und richte mein Herz auf dich aus, hin zu dir. Komm mit deiner Ruhe und deinem Frieden. Komm mit deiner Tiefe und deiner Gelassenheit. Komm, und hilf mir beten. Ich möchte allein mit dir sein. Komm! Bitte: Herr Jesus, sei du mehr und mehr Mittelpunkt meines Lebens. 1. Ablenkungen. Wie leicht ist es, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren und sich für das Äußerliche und Weltliche mehr zu verausgaben als für Gott! Wie oft passiert es uns, dass wir uns mehr um das Gold des Tempels – die geschaffenen Dinge – kümmern als um den Tempel selbst – in dem der Schöpfer wohnt! Jesus weist mit den Pharisäern auch uns zurecht. Wir dürfen Gott nicht aus unserem Alltagsleben verbannen, ihn nicht unseren Aufgaben, Pflichten und Verantwortungen nachordnen. Jesus warnt uns, damit wir nicht wegen der vielen Ablenkungen Gott aus den Augen verlieren. Er möchte uns seine Liebe schenken! Schauen wir auf ihn. 2. Gott inmitten der Kochtöpfe. Die wenigsten Menschen haben die Berufung zum Eremiten, der sich völlig aus der Welt zurückzieht und nur für und mit Gott lebt. Doch der Auftrag, Gott über alles zu stellen, ist an alle Menschen gerichtet. Wie macht man das inmitten der Verpflichtungen im Alltag? Gott möchte inmitten unserer Aufgaben sein, uns stets begleiten, bei uns sein. Er möchte, dass wir die Dinge nicht nur aus Pflichtbewusstsein erledigen, sondern vor allem aus Liebe zu ihm. Dann nimmt das Gold des Tempels wieder seinen rechten Stellenwert ein. Und Gott, seine Gegenwart im Tempel und in unserem Alltag, heiligt alles, was wir tun. 3. Augen auf ihn! So leicht richtet sich unser Herz immer wieder auf andere Dinge, weg von Gott. Versuchen wir, uns von den Dingen im Inneren nicht einnehmen zu lassen, damit wir Gott gerade inmitten dieser Dinge entdecken können – als den Sinn all dessen, was wir tun. Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst mein Herz. Du weißt um meine Schwachheit und meinen Mangel an Vertrauen auf dich. Leider passiert es mir viel zu oft, dass mir unbewusst andere Dinge wichtiger werden als du. Doch das möchte ich nicht. Ich will dich wieder an die erste Stelle in meinem Herzen stellen. Hilf du mir, dass ich diesen Vorsatz leben kann. Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, ein Geheimnis des freudenreichen Rosenkranzes zu beten und zu betrachten, wie Maria Jesus an die erste Stelle ihres Lebens gestellt hat.
Die wahre Reinheit 27. August 2019
Hl. Monika, Mutter des hl. Augustinus Gedenktag
Br. Peter Hemm LC Mt 23,23-26 In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. Einführendes Gebet: Gott, ich danke dir für diesen Tag, den du mir schenkst. Ich danke dir für deine Liebe, die ich immer wieder spüren und erfahren darf. Danke auch für so viele Gnaden, die du mir schenkst und deren ich mir oft gar nicht bewusst bin. Danke, dass du, der große Gott, stets ein offenes Ohr hast für meine Sorgen, meine Probleme, meine Freuden und Erfolge. Danke, dass ich auch jetzt wieder dir im Gebet begegnen darf. Bitte: Jesus, nimm mein Herz aus meiner Brust und schenke mir das deine! 1. Außen oder innen? Wenn wir das Wort Reinheit hören, denken wir oft instinktiv an Keuschheit, an das sechste Gebot: Wir dürfen nicht dieses tun, nicht jenes, nicht das andere und so weiter. Doch geht es bei der Reinheit um weit mehr. Reinheit ist die Ausrichtung meines Herzens: Wofür schlägt mein Herz? Was treibt mich an? Ist es Gott allein oder sind es oft noch meine Selbstbezogenheit und mein Egoismus? Jesus sagt hier allerdings genauso wenig: Solange eure Einstellung passt, könnt ihr tun, was ihr wollt. Er erklärt uns vielmehr, dass den richtigen inneren Einstellungen und Überzeugungen auch wirklich christliche Taten folgen. 2. Reinheit und Liebe. Die Reinheit öffnet die Tür zur Liebe. Ein reines Herz, das die Ehre Gottes und das Wohlergehen der anderen sucht, ist unglaublich liebesfähig. Wie schön ist ein reines und vollkommen einfaches Herz! Wie sehr erfüllt die Reinheit das eigene Herz mit Freude! Reinheit, Liebe und freudige Erfüllung wachsen oder nehmen ab in gleichem Maß. 3. Die Reinheit Jesu. Gibt es ein größeres Vorbild in der Reinheit als Jesus selbst? Ist diese einfache, offene und liebevolle Reinheit Jesu nicht unglaublich anziehend? Warum kommen so viele Menschen zu ihm? Sein Blick offenbart nichts als Liebe! Sein Blick zeigt eine Transparenz, die typisch ist für eine reine Seele, in der nichts als Liebe wohnt. Gespräch mit Christus: O Jesus, wie schön ist es, dir in die Augen zu schauen! Wie erfüllend, deine Liebe zu entdecken und zu spüren, wie sie bis tief in mein Herz eindringt! Ich bitte dich, verwandle du mein Herz. Nimm mein selbstbezogenes Herz, mein kompliziertes und oft verwirrtes Herz und schenke mir das deine: einfach, voller Vertrauen und Liebe. Vorsatz: Ich nehme mir vor, heute meinen Mitmenschen stets mit einer liebevollen Einstellung und einem Lächeln zu begegnen.
Aus Liebe zornig 28. August 2019
Hl. Augustinus Bischof von Hippo und Kirchenlehrer Gedenktag
Br. Peter Hemm LC Mt 23,27-32 In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung. So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Tod der Propheten schuldig geworden. Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. Macht nur das Maß eurer Väter voll! Einführendes Gebet: Herr Jesus, vielen Dank für diesen neuen Tag. Danke dafür, dass du mir jetzt begegnen möchtest. Du willst dich mir ganz und gar schenken. Hilf mir, aufmerksam auf deine Stimme und deine Gegenwart zu hören. Nimm das starre und kalte Herz aus meiner Brust und schenke mir wieder ein neues Herz. Entflamme mein Herz mit der Liebe, die in deinem brennt. Bitte: Jesus, offenbare mir dein Herz! Lass mich erfahren, wie wichtig ich dir bin. 1. Wir sind ihm wichtig. Es gibt nicht viele Evangelienstellen, in denen Jesus in scharfem Ton zurechtweist. Heute betrachten wir eine solche. Was offenbart Jesus hier? Er zeigt, dass es hier um etwas geht, was ihm sehr wichtig ist. Es geht um unsere Bekehrung, unsere Rettung, letztendlich um unser ewiges Glück. Wie wichtig ist das für Jesus! Wie ernst nimmt er das! Wie sehr liebt er uns, dass er alles versucht, uns zur Umkehr und zur Heiligkeit zu bewegen. 2. Er nimmt unsere Entscheidung ernst. Schon mehrere Male habe ich mich gefragt, warum Jesus den Pharisäern oder auch uns nicht einfach so die Gnade schenkt, ganz für ihn zu leben. Warum verwandelt er unser Herz nicht einfach von einem Moment auf den anderen? Hat er nicht auch viele Wunder und Heilungen auf diese Weise vollbracht? Jesus liebt uns viel zu sehr, um unser Herz gegen unseren Willen zu verändern. Er respektiert unsere Freiheit und unsere Entscheidungen. 3. Er lässt uns nie allein. Doch der große Respekt, den Jesus für unsere Freiheit hat, schließt keineswegs aus, dass er uns hilft, zur Seite steht und motiviert. Er lässt uns nie allein! Er ist immer bei uns! Das heißt jedoch nicht, dass wir ihn immer als unseren liebenden Vater oder unseren besten Freund spüren. Oft tritt er in den Hintergrund, manchmal weist er uns mit scharfen Worten zurecht, manchmal lässt er uns scheinbar alleine durch eine Wüste gehen. Doch all das tut er immer aus Liebe. Er ist immer da und wenn wir ihn nicht spüren, so tut er auch das aus Liebe zu uns. Seine Liebe ist unbegreiflich und faszinierend! Gespräch mit Christus: Jesus Christus, deine Liebe lässt mich immer wieder fassungslos staunen. Oft verstehe ich dein Handeln nicht. Manchmal erscheint es mir sogar unlogisch oder skandalös. Und doch ist alles, was du tust, von deiner Liebe durchdrungen und durch sie bewegt. Schenke mir die Gnade, über deine große Liebe zu staunen. Vorsatz: Heute werde ich am Abend einen Moment überlegen, wo ich regelmäßig ein treuer und überzeugter Christ bin und wo ich mich noch verbessern kann.
Ein Leben hinter den Kulissen 29. August 2019
Enthauptung Johannes des Täufers Gedenktag
Br. Peter Hemm LC Mk 6,17-29 Herodes hatte Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen. Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen, denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu. Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein. Da kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben. Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre. Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes. Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt. Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen. Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes. Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich habe nun wieder die Gelegenheit, einige Minuten mit dir verbringen zu dürfen. Dafür danke ich dir ganz herzlich! Ich glaube, dass du wirklich hier zugegen bist. Ich glaube, dass du mich unendlich liebst und dich für mich hingegeben hast. Ich glaube, dass du jedes meiner Worte hörst, jeden meiner Gedanken kennst und mir bei jeder meiner Nöte und Schwierigkeiten helfen möchtest. Schenke mir deine Gnade, damit ich stets dein Wirken deutlicher wahrnehme und offener bin für dich. Bitte: Jesus, sei du der Wichtigste in meinem Leben. Hilf mir, frei zu werden von so vielen Dingen, die mir zu wichtig sind. Wohne du in mir und erfülle mich. 1. Johannes nimmt sich selbst zurück. Johannes der Täufer zählt als einer der wichtigsten der Propheten. Er war es, der Jesus Christus unmittelbar vorausging und ihn kennenlernen durfte. Jesus selbst hebt ihn im Matthäusevangelium unter allen anderen Menschen hervor. Doch obwohl er ein einzigartiger und aufsehenerregender Mann war, sprach er nie von sich selbst. Er trat in den Vordergrund, wenn es um Gott ging, hielt sich aber selbst dabei im Hintergrund. So hat er auch noch im Gefängnis immer wieder über Gott gesprochen und selbst Herodes Herz berührt, doch über seine Haft verlor er kein einziges Wort. 2. Zurücktreten macht frei. Wie war es möglich, dass der heilige Johannes unerschrocken seinem Tod entgegenschaute? Es ging ihm weniger um sich selbst als um die Verwirklichung seiner Sendung. Und wir sehen sehr schön, wie ihn diese Einstellung zu einem wunderbar freien Menschen macht, den die Sorge um sich selbst und seine Probleme, Schwierigkeiten und Verantwortungen nicht lähmt. Im Kerker des Herodes versinkt er nicht in Depression und Traurigkeit oder grollt mit Gott. Er ist gerade im Gegenteil noch freier und gelassener, denn er weiß, dass er auf der Seite der Wahrheit steht, mit Gottes Willen, ja mit Gott selbst, verbunden ist. 3. Ein Mann der Stille. Johannes war keineswegs ein Mensch, der oft schwieg und still seine Mitmenschen anstarrte. Er war ein Mann, der eine Botschaft weiterzugeben hatte: und was für eine Botschaft! Er sollte seinen Mitmenschen verkünden, dass Jesus Christus lebt und unter ihnen zugegen ist. Diese Nachricht verbreitete er nicht nur durch seine Predigten, sondern vor allem durch sein Handeln. Er war aber zugleich ein Mann der Stille, da er nur für Gott, nur für das wirklich Wesentliche lebte. Er trug nur Gott in seinem Herzen, keine Ablenkungen, keine weltlichen Genüsse, nicht sich selbst. Wer nur Gott in seinem Herzen trägt, leuchtet dieses Licht in die Welt hinaus, auch ohne Worte. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, dir übergebe ich mein Herz. Mach es frei! Wohne in mir! Lass mich dein Prophet sein, der erfüllt von dir deine Liebe freudig hinausträgt. Vorsatz: Heute möchte ich besonders freundlich sein mit den Menschen in meiner nächsten Nähe (Familie, Kollegen, Kameraden).
Jesus, der Bräutigam 30. August 2019
Freitag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Heribert von Köln, Bischof Br. Peter LC Mt 25,1-13 In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. Einführendes Gebet: Heiliger Geist, komm und berühre mich! Richte mein Herz ganz auf Gott hin aus. Nimm alles, was mich bedrückt und mir Sorgen bereitet, und bringe es zu Gott. Ich möchte mein ganzes Herz vor dich hinlegen, alles was mich in diesem Moment bewegt. Bitte: Herr, werde du in meinem Leben immer wichtiger. 1. Warten auf den Bräutigam. Alle zehn Jungfrauen warten auf den Bräutigam. Sie wissen, dass er kommt, sie kennen ihn und ihr Herz sehnt sich nach ihm. Wie schön ist diese Vorfreude auf den Geliebten! Wie tief, da es sich nicht um etwas Ungewisses handelt, sondern um eine Person, die man kennt und liebt und die mit Gewissheit ankommen wird. Die Jungfrauen sind ein großes Vorbild in dieser Haltung der Sehnsucht und des Wartens auf Jesus, den Bräutigam unseres Herzens, der uns mit seiner Liebe und seiner Freude erfüllen möchte. 2. Vorbereitet? Doch wie leicht passiert es, dass wir es bei der Vorfreude oder dem Erwarten belassen und die Vorbereitung überspringen. „Ja, die heilige Messe findet sowieso wieder statt, also wieso während der Woche schon an sie denken, mein Herz auf die nächste Kommunion vorbereiten, mich im Gebet an die Stimme Jesu gewöhnen?“ Nur reicht es nicht, einfach zu warten und sich zu freuen. Wir müssen unser Herz reinigen und empfänglich werden für unseren Bräutigam. 3. Die Freude der Einheit. Wie erfüllend ist es, Jesus in der Eucharistie zu empfangen! Wie unfassbar, dass wir in der heiligen Messe bei seinem Leiden, Sterben und Auferstehen wirklich gegenwärtig sind! Wie wunderbar, wenn uns der Bräutigam mit in sein Haus nimmt und wir dort seine Gegenwart genießen dürfen! Wie schön ist es, das eigene Leben auf diese Begegnungen mit Gott auszurichten und inmitten des Alltags diese Sehnsucht nie aus den Augen und dem Herzen zu verlieren! Gespräch mit Christus: O Jesus, ich danke dir für so viele schöne Momente, in denen ich deine Liebe bereits erfahren durfte. Ich danke dir für so viele Liebesbeweise, die du mir gegeben hast: meinen Glauben, meine Familie, meine Freunde, mein Zuhause, meine Vergangenheit und vieles mehr. Besonders danke ich dir für deine Gegenwart in meinem Leben. Mit deiner Hilfe möchte ich mein Leben mehr auf dich ausrichten, mehr nach Momenten mit dir verlangen und mein Herz besser auf jede Begegnung mit dir vorbereiten. Hilf mir! Ich schaffe das nicht alleine! Schenke du mir diese Gnade! Danke! Vorsatz: Heute möchte ich mir einen Moment des Gebets nehmen und mich auf die nächste heilige Messe vorbereiten: mein Gewissen erforschen, Gottes Liebe betrachten und mir bewusst werden, was in der heiligen Messe wirklich passiert.
Himmel: Was ist das? 31. August 2019
Samstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Paulinus von Trier, Bischof, Märtyrer Br. Peter Hemm LC Mt 25,14-30 In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Einführendes Gebet: Maria, meine Mutter, heute ist dein Tag. Deswegen komme ich zu Beginn dieses Gebets zu dir. Du bist stets so eng mit Gott verbunden wie kein anderer Mensch. Nimm mich bitte an der Hand und führe auch mich jetzt zu Gott. In deiner Nähe fühle ich mich geborgen, gemeinsam mit dir fühle ich mich stark. Nimm mich an der Hand, jetzt und mein ganzes Leben lang. Begleite mich und führe mich zu Jesus. Bitte: Herr, begeistere mich wieder neu für dich. Hilf mir, mich anzustrengen, alles zu geben, um in den Himmel zu gelangen. 1. Ein neues Bild von Gott. Manchmal haben wir unbewusst in uns das Bild eines Gottes, vor dem wir uns ein bisschen fürchten. Wir strengen uns an, so gut wie möglich vor ihm dazustehen. Deswegen versuchen wir, unsere Sünden und Fehler vor ihm zu verstecken. Doch im heutigen Evangelium sehen wir einen Gott, der das Beste für uns möchte. Er will, dass wir wachsen und Frucht bringen. Er will, dass wir unsere Talente entfalten. Er will, dass wir das Beste aus uns herausholen. Das interessiert ihn am meisten. Er kennt und liebt mich ganz persönlich, ganz individuell. 2. Ein neues Bild von Heiligkeit. Gott lädt uns ein, unsere Talente zu entfalten und zu unserer Fülle zu gelangen. Nichts anderes ist die Heiligkeit: das Gute und Schöne, was Gott in mir gewirkt hat und wirken möchte, Frucht bringen zu lassen für die Ewigkeit. Es geht in erster Linie nicht um Regeln und Verbote, durch deren Beobachtung wir heilig werden, sondern um Gottes Wirken in mir, das mich ganz ich selber sein lässt. Unsere Hauptaufgabe dabei ist es, offen zu sein für Gott, sein Wirken in unserem Herzen zuzulassen und dabei aktiv mitzuwirken. 3. Ein neues Bild vom Himmel. „Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!“ Das ist der Himmel: mich ewig mit Gott freuen. Was können wir uns Schöneres vorstellen? Was beschreibt den Himmel besser? Wünschen wir uns irgendetwas mehr als das? Teilhaben an der Freude Gottes für immer… Da will ich hin! Gespräch mit Christus: Vater im Himmel, ich will dich anbeten, denn du bist groß, wunderbar und schön! Ich will dir danken, denn du bist mir nahe, begleitest mich und hilfst mir. Ich will dich bitten um viel Vertrauen, damit ich mich in deine Arme fallen lasse. Vorsatz: Heute möchte ich ein zusätzliches Gesätz vom Rosenkranz beten und betrachten, wie Maria von Gott erfüllt war.
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