Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 16. Juni 2019 bis Samstag 22. Juni 2019

Elfte Woche im Jahreskreis

Annika Bauer

Den empfangen und verkünden, der in uns wohntSonntag
Das neue Gesetz der LiebeMontag
Durch die Liebe Söhne und Töchter unseres himmlischen Vaters werdenDienstag
Gott begegnen im VerborgenenMittwoch
Brotvermehrung und heilige MesseDonnerstag
Schätze beeinflussen das HerzFreitag
Welche Sorgen sollen mich beeinflussen?Samstag


Den empfangen und verkünden, der in uns wohnt

16. Juni 2019

Dreifaltigkeitssonntag (Trinitatis)
Hochfest

Hl. Benno, Bischof

Annika Bauer

Joh 16,12-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Einführendes Gebet: Jesus, du wohnst mit dem Vater und dem Heiligen Geist in mir. Ich will jetzt still werden, um diese Wahrheit mehr zu begreifen. Deine Stimme will ich erkennen, ihr folgen und ihr immer mehr Raum in mir geben.

Bitte: Lass mich dich sehen. Mach mich offen für dich und dein Wort.

1. Einheit durch Hören und Empfangen. Heute feiern wir das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit. Es ist ein großes Geheimnis unseres Glaubens: Gott ist drei Personen und doch ist er einer. In diesem Evangelium lernen wir eine wichtige Grundhaltung Gottes kennen: hörend zu sein. Er ist Beziehung. Die Einheit ist dadurch gegeben, dass die drei Personen nach außen nicht unabhängig voneinander – wie zum Beispiel der Sohn und der Heilige Geist nicht aus sich selbst heraus – reden und handeln, sondern nur das verkünden, was sie gehört und empfangen haben. Auch in unseren Gemeinschaften müssen wir einander zuhören, um Einheit zu schaffen.

2. Verkünden. Wenn wir von einer Person oder einer Sache begeistert sind, könnten wir den ganzen Tag über sie reden. Freude, die man empfangen hat, will sich mitteilen. Jesus spricht über den Heiligen Geist; dass er ihn verherrlichen und über ihn reden wird. Die Heilige Dreifaltigkeit ist eine Liebesbeziehung zwischen Personen, die sich jeweils einander ganz hingeben und empfangen. Der Sohn und der Heilige Geist verkünden, was sie empfangen haben.

3. Dreifaltigkeit in uns. Auch wir sind dazu berufen, in die Gemeinschaft und Beziehung mit Gott einzutreten. Wir dürfen teilhaben an dieser Liebesbeziehung. Dazu müssen wir zuerst hörend werden. Je mehr wir uns für Gott öffnen, desto mehr kann er einziehen. Wir können seine Gegenwart in uns durch ein hörendes Herz wahrnehmen. Nur was wir in dieser Weise gehört haben, können wir glaubhaft und authentisch verkünden.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich darf von eurer Beziehung lernen und in ihr leben. Du bist es, der mich begleitet, führt und immer mehr an sich ziehen will. Lass mich deine Gegenwart immer deutlicher wahrnehmen und deine Stimme hören. Ich will mich von den Dingen bewegen lassen, die dich bewegen, und dich verkünden.

Vorsatz: Ich will mich heute darum bemühen, auf meine Mitmenschen oder auf Gott zu hören.


Das neue Gesetz der Liebe

17. Juni 2019

Montag der elften Woche im Jahreskreis

Annika Bauer

Mt 5,38-42
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.

Einführendes Gebet: Jesus, du zeigst uns wie wir leben sollen. Doch erst durch dich und deine Gegenwart in uns, werden wir fähig zu lieben.

Bitte: Hilf mir jetzt, dein Wort aufzunehmen. Ich will nach deinem Wort handeln und mich von ihm verwandeln lassen.

1. Gesetz der Gerechtigkeit. Für die Juden war das Gesetz die Richtlinie für ihr Handeln. Gott selbst hatte es durch Mose den Menschen gegeben. Dieses Gesetz war geprägt vom Gerechtigkeitsgedanken. Die Regel „Auge für Auge, Zahn für Zahn“ stellt eine dieser Rechtsvorschriften dar. Sehne ich mich nicht auch manchmal nach Gerechtigkeit? Wie gehe ich mit Verletzungen durch andere um? Es ist wichtig, das wahrzunehmen, was ich fühle, und es nicht gleich wegzuschieben.

2. Ein neues Verständnis von Gerechtigkeit. In seinem Lehrschreiben „Caritas in veritate“ schreibt Papst Benedikt XVI.: „Die Liebe geht über die Gerechtigkeit hinaus“ (Nr. 6). Es sei aber dennoch wichtig, dem anderen zu geben, was ihm zusteht. Jesus fordert von uns allerdings mehr als die Einhaltung der bestehenden gerechten Gesetze. Unsere Gerechtigkeit soll von der Liebe durchdrungen sein und nicht bei dem stehenbleiben, was wir fühlen. Jesus verlegt damit den Ort, wo das Gesetz geschrieben steht, von einem Stück Papier in das Herz. „Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz.“ (Jer 31,33)

3. Durch Jesus befähigt. Was hat sich geändert? Die simple Antwort ist: Gott ist in Jesus Mensch geworden. Jesus zeigt uns, wie wir leben sollen. Mit meiner eigenen Kraft stoße ich oft an meine Grenzen. Doch je mehr wir uns von Ihm verwandeln lassen, desto mehr sind wir zu dieser Liebe fähig; desto mehr kann er durch uns wirken.

Gespräch mit Christus: Jesus, du forderst ganz schön viel von mir. Oft kann ich mich nicht für die Liebe entscheiden. Mein Wunsch nach Gerechtigkeit nach dem alten Gesetz ist manchmal stärker. Schreibe du dein Gesetz auf mein Herz. Wandle es, forme es nach deinem Herzen.

Vorsatz: Ich will heute bewusst auf meine Gefühle achten und mich dann für die Liebe entscheiden.


Durch die Liebe Söhne und Töchter unseres himmlischen Vaters werden

18. Juni 2019

Dienstag der elften Woche im Jahreskreis

Annika Bauer

Mt 5,43-48
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Einführendes Gebet: Jesus, du führst uns zu einer Beziehung mit deinem und unserem Vater. Ich will immer mehr zum Kind meines Vaters im Himmel werden.

Bitte: Lass mich in der Beziehung zu meinem himmlischen Vater wachsen und mich ganz vertrauensvoll in deine Hände begeben.

1. Feindesliebe. Es gibt Menschen, die uns unsympathisch sind. Wir tragen alle in uns Verletzungen, die uns zu einem großen Teil durch andere Menschen zugefügt wurden und die es uns erschweren, mit anderen liebevoll umzugehen. Diese Wunden können nur durch die Liebe Gottes geheilt werden. Die Zuversicht, dass wir einen Vater im Himmel haben, der uns beschützt, lässt uns auch Menschen lieben, die wir spontan nicht leiden können.

2. Söhne unseres Vaters werden. Durch die Taufe sind wir zu Kindern Gottes geworden. Wir gehören ihm. Und doch sagt Jesus, dass wir durch die Liebe zu Söhnen und Töchtern unseres Vaters im Himmel werden. Müssen wir also erst etwas leisten, um unsere Kindschaft zu erlangen? Nein. Gerade Kinder müssen in der Erziehung mitarbeiten, um zur Reife des Alters zu gelangen und jene Liebe zu leben, die ihre Beziehung mit Gott wahrhaft persönlich werden lässt. Gott ist die Liebe. Wenn wir die Liebe ablehnen, lehnen wir gleichzeitig auch Gott ab.

3. Seid vollkommen, wie es euer himmlischer Vater ist. â€žIhr sollt also vollkommen sein…“ Dies ist kein Aufruf zur Perfektion, sondern zu einer Beziehung mit ihm, dem Vater. In ihm lebt eine Sehnsucht nach dieser Beziehung. Wenn wir Gott unseren Vater nennen und ihm ganz gehören wollen, ist er es, der uns immer mehr in ihn umgestaltet und in uns das bewirkt, was vollkommen ist.

Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, mich immer mehr als ein Kind deines und meines Vaters zu sehen und im Vertrauen zu ihm zu wachsen. Ich will Momente, in denen ich mich für ihn und die Liebe entscheiden kann, nutzen.

Vorsatz: Ich will 3 positive Aspekte an jemandem suchen, der mir unsympathisch ist, und für diese Person beten.


Gott begegnen im Verborgenen

19. Juni 2019

Mittwoch der elften Woche im Jahreskreis
Hl. Romuald, Abt

Annika Bauer

Mt 6,1-6.16-18
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Einführendes Gebet: Gott, du siehst das Verborgene und du schaust jetzt auch auf mich. Auf mein Bemühen, dir näher zu kommen und dir in deinem Wort zu begegnen, in dem du verborgen und wahrhaft zugegen bist.

Bitte: Hilf mir, dich im Verborgenen zu entdecken. Mach dich mir sichtbar. Lass mich dich erkennen.

1. Die Absichten unseres Handelns kennen. Es ist nicht einfach, im Verborgenen zu lieben. Wenn wir ganz ehrlich mit uns sind, dann ist meist nicht nur reine Liebe der Beweggrund für unser Handeln. Unsere Sehnsucht nach Anerkennung und Bewunderung kann oft schon genug Motivation sein. Andere sollen sehen, was wir erreicht haben oder zumindest etwas darüber hören und erfahren. Wir erhalten so direkt unseren Lohn. Den Lohn der Anerkennung und Bewunderung.

2. Almosen geben, beten, fasten im Verborgenen. In der Fastenzeit sind die drei Bereiche Almosen geben, beten und fasten wahrscheinlich in unseren Fastenvorsätzen vertreten gewesen. Alle diese Dinge sind gut und stärken unsere Beziehung zum Nächsten, zu Gott und zu uns selbst. Doch erst wenn sie aus Liebe geschehen, sind sie in den Augen Gottes wertvoll. Es ist letztlich eine Entscheidung, unter welchem Blick wir stehen wollen.

3. Gott im Verborgenen. Wir begegnen Gott im Verborgenen. Therese von Lisieux schreibt in ihrer Biografie, wie sie Gott die kleinen alltäglichen Dinge schenkt, die ihr schwerfallen und die keiner sieht. Es ist wunderschön, wie die Absicht, mit der man dieselben Dinge tut, ein Werk verwandeln kann. Es ist meist nicht entscheidend, was man tut, sondern wie man es tut. Alles aus Liebe zu Gott.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will oft gesehen werden, wenn ich etwas Gutes getan habe. Mir ist der Blick anderer wichtig, denn er schenkt mir Anerkennung und Bewunderung. Dadurch fühle ich mich geliebt. Lass mich noch mehr danach suchen, allein unter deinem Blick zu lieben.

Vorsatz: Ich will heute darauf achten, was mich zum Handeln bewegt und bewusst Werke der Liebe im Verborgenen tun.


Brotvermehrung und heilige Messe

20. Juni 2019

Hochfest des Leibes und Blutes Christi
Fronleichnam

Annika Bauer

Lk 9,11b-17
In jener Zeit redete Jesus zum Volk vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen. Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen. Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlassten, dass sich alle setzten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.

Einführendes Gebet: Jesus, heute feiern wir das Hochfest deines Leibes und Blutes. Ich bin so dankbar, dass ich dir dort begegnen kann.

Bitte: Schenke mir auch jetzt eine Begegnung mit dir, wenn ich dein Evangelium betrachte.

1. Reinigung, Erleuchtung und Vereinigung. Jesus heilt. Er verkündet das Reich. Im geistlichen Leben und auch in der heiligen Messe durchleben wir die verschiedenen Stufen der Beziehung mit Gott: Reinigung, Erleuchtung und Vereinigung. Um Gott begegnen zu können ist ein erster Schritt der Reinigung notwendig. Er will alles aus dem Weg räumen, was mich von ihm trennt. Wir erfahren ihn und lernen über ihn durch sein Wort, durch Menschen, die es uns auslegen und durch unsere aktive Teilnahme am Beten und Handeln der Kirche. Die Vereinigung mit ihm stellt den Höhepunkt der Begegnung dar.

2. Jesus schenkt. Jesus schenkt. Und das im Überfluss. Er lässt uns nicht mit unseren menschlichen Problemen allein. Er sorgt sich um uns und weiß, was wir brauchen. Er stillt unseren Hunger. Nicht nur den Hunger nach Brot, sondern vor allem den Hunger nach Liebe und nach Ihm. Nach der Brotvermehrung wird berichtet, dass die Leute Jesus suchen, weil er ihnen Brot gegeben hat. Er hat ihr Verlangen gestillt. Alle aßen und wurden satt. Er kann auch unsere Sehnsüchte erfüllen.

3. Begegnung mit ihm. In der Brotvermehrung ähnelt vieles dem Geschehen beim letzten Abendmahl und der heiligen Messe. Es geschieht Heilung, Reinigung und Jesus lehrt, verkündet das Reich. Außerdem spricht er das Dankgebet, segnet das Brot und bricht es. Es findet Begegnung mit ihm statt. Eine Begegnung, die jedoch Grenzen hat. Eine Grenze, die darin besteht, dass Jesus noch nicht in diesem Brot gegenwärtig ist und zu unserer Speise wird, wie das im Sakrament der Eucharistie dann der Fall sein wird.

Gespräch mit Christus: Jesus, wenn ich dieses Evangelium lese, empfinde ich tiefe Dankbarkeit darüber, wie nah ich dir sein kann. Dankbar für das Geschenk der Eucharistie, in der ich dich in mich aufnehmen kann.

Vorsatz: Heute will ich ganz bewusst und dankbar zur Kommunion gehen.


Schätze beeinflussen das Herz

21. Juni 2019

Hl. Aloisius Gonzaga, Ordensmann
Gedenktag

Annika Bauer

Mt 6,19-23
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!

Einführendes Gebet: Jesus, du willst uns zeigen, was wirklich wichtig im Leben ist. Du gibst meinem Leben Sinn und Orientierung.

Bitte: Lenke meinen Blick jetzt ganz auf dich. Erfülle mich mit deinem Licht.

1. Schätze auf Erden. Was ist mir wichtig? Wie setze ich meine Prioritäten? – Wie ich meine Zeit investiere, kann ein Hinweis darauf sein, wem oder was ich Priorität gebe. Es gibt Dinge und Taten, die sind vergänglich und auf die Erde beschränkt.Schätze, die wir uns sammeln, können unser Herz beeinflussen. Wenn wir hingegen nicht mehr auf dieser Erde sind, geht es nicht mehr darum, wie reich wir waren oder was wir alles erreicht haben. Gerade diese „Schätze“ werden nicht ewig bleiben.

2. Schätze im Himmel. Unser Leben hier auf Erden ist begrenzt und vergänglich. Was sind Schätze im Himmel? Was ist das, was bis in die Ewigkeit bleibt? Die einfache Antwort lautet: die Liebe. In allen Dingen, die ich tue, geht es darum, mit wie viel Liebe ich sie getan habe. Und Liebe besteht immer in konkreten Taten. Durch sie sammeln wir Schätze im Himmel.

3. Licht in uns. Die Liebe ist es, die uns verwandelt; die uns in Gott umgestaltet. Er ist es, der uns fähig macht zu lieben und in uns liebt. Je mehr wir uns von ihm verwandeln lassen, desto mehr sind wir nur noch fähig zu lieben. Wenn die anderen für uns zum Schatz werden, dann beeinflusst es unser Herz. So wie das Auge dem Körper Licht gibt, so schenkt uns Gott durch seine Gegenwart Licht und die Kraft zu lieben.

Gespräch mit Christus: Jesus, sei du immer mehr in mir gegenwärtig. Du darfst durch mich lieben. Ich merke immer wieder, wie mir andere Dinge wichtig werden, obwohl sie eigentlich vergänglich sind. Du sollst der Wichtigste für mich sein.

Vorsatz: Ich will mir heute etwas Zeit nehmen, um mit dir ganz persönlich zu reden.


Welche Sorgen sollen mich beeinflussen?

22. Juni 2019

Samstag der elften Woche im Jahreskreis
Hl. John Fisher, Bischof und Märtyrer
Hl. Thomas Morus, Märtyrer
Hl. Paulinus von Nola, Bischof

Annika Bauer

Mt 6,24-34
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme jetzt zu dir mit meinen Sorgen. Alles, was mich gerade beschäftigt, will ich in deine Hände legen und mich ganz für dich öffnen.

Bitte: Zeige dich mir heute ein Stückchen mehr. Dich will ich immer mehr und tiefer erkennen.

1. Worum machen wir uns Sorgen? Warum? Es ist menschlich, sich Sorgen zu machen. Unser Körper braucht Nahrung, Kleidung und Gesundheit. Aber nicht nur diese Sorgen können uns gefangen nehmen. Die Sorge darum, von anderen geliebt zu werden, vor anderen nicht schlecht da zu stehen und gelobt zu werden, kann existenziell sein. Warum machen wir uns Sorgen? Meist entstehen Sorgen aus mangelndem Vertrauen, auch gegenüber Gott, und aus der Erfahrung, dass vermeintliche Sicherheiten, auf die wir uns verlassen hatten, weggebrochen sind. Wenn wir unser Vertrauen auf falsche Sicherheiten setzen, verlieren wir immer irgendwie das Wichtigste aus den Augen.

2. Wie beeinflussen Sorgen unsere Beziehung zu Gott?  Sorgen und Ängste können uns lähmen. Sie halten uns davon ab, voranzuschreiten und zu wachsen. Außerdem passiert es oft, dass man nur auf sich schaut und andere und Gott aus den Augen verliert. Ein praktischer Atheismus lässt uns glauben, dass wir alles unter Kontrolle haben und alleine kämpfen können. Glaube ich, dass Gott wirklich real ist?, dass es einen Unterschied macht, sich in allem an ihn zu wenden?, dass er ganz gut ist und einen guten Plan für mein Leben hat? Es ist immer wieder notwendig, diesen Glauben und das entsprechende Vertrauen zu erneuern und in allen Situationen, besonders in den herausfordernden, auf Gott zu schauen.

3. Sorgen Gottes. â€žEuch muss es aber zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen.“ Meine Sorgen haben oft nur einen Bezug auf vergängliche Werte, die Sorgen Gottes jedoch beziehen sich auf die Ewigkeit und haben entsprechenden Wert. Ihm geht es darum, dass alle Menschen ihn kennen und so ihre Erfüllung finden. Ich kann Seine Sorgen teilen. Je mehr ich ihn kenne, desto mehr bewegen mich die gleichen Dinge wie ihn. Seine Liebe drängt mich. Ich will, dass sein Reich der Liebe wächst. Dafür ist es aber notwendig, den Blick von mir weg zu richten, auf ihn und auf andere.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube, dass du mich ganz kennst. Auch meine Sorgen und Ängste. Ich bin dir nicht egal und du sorgst dich um mich. Hilf mir, mehr zu vertrauen und meinen Blick immer mehr auf dich zu richten. Du bist gut. Ich will mit dir für andere kämpfen.

Vorsatz: Ich will heute darauf achten, dass mich nicht Ängste zum Handeln bewegen, sondern die Liebe zu Gott.