Tägliche Meditationen Sonntag 19. Mai 2019 bis Samstag 25. Mai 2019 Fünfte Woche der Osterzeit Anton Stehmer
Liebt einander! 19. Mai 2019
Fünfter Sonntag der Osterzeit (Cantate)
Anton Stehmer Joh 13,31-33a.34-35 In jener Zeit als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt. Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht. Judas nahm die Liebe Jesu nicht auf und verließ Jesus, um ihn zu verraten. Seine Tragödie spiegelt die Tragödie der Menschen wieder. Auch Adam und Eva wandten sich durch ihren Ungehorsam von Gott ab. Jesus war erschüttert über Judas, erschüttert über den Fall der ersten Menschen. Doch was sagte Jesus: „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht.“ Die Sünde des Menschen, die Untreue des Judas und unsere Sünde haben nicht das letzte Wort. Vielmehr wird Gottes Herrlichkeit offenbar werden. Offenbar durch Jesus, seinen Sohn, der für uns leidet, sühnt und uns die Hoffnung der Auferstehung schenkt. Gott verherrlicht auch seine Kinder! 2. Liebt einander! Jesus spricht plötzlich von der Liebe, warum? Weil die Liebe immer im Sinn hat, den anderen zu verherrlichen. Die Liebe ist die treibende Kraft. Von Jesus allein können wir lernen, wie man liebt. Jesu Liebe berührte die Jünger zutiefst und verwandelt sie von Egoisten in Männer der Liebe. Drei Jahre lang zeigte Jesus ihnen durch seine Gemeinschaft mit ihnen, wie man liebt. Lasst uns von Jesus lernen zu lieben. 3. Woran erkennt man die Jünger Jesu? Jesu sagt: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ Das Regnum Christi und jede andere Gemeinschaft in der Kirche ist ein Zeichen der Liebe, wenn man dort einander liebt. Lieben, so wie uns Christus geliebt hat. Ein hoher, aber erstrebenswerter Anspruch. Gespräch mit Christus: Herrlich bist du Gott! Herrlich in deinem Wesen und Handeln. Es mangelt mir an Liebe zu dir, zum Nächsten. Ach, hilf mir, mehr zu lieben! Vorsatz: Heute will ich einem Menschen, eine Tat der Liebe erweisen.
Geliebt! 20. Mai 2019
Montag der fünften Woche der Osterzeit Hl. Bernardin von Siena, Ordenspriester, Volksprediger Anton Stehmer Joh 14,21-26 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt? Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. „Wer meine Gebote hat.“ Welche sind denn Jesu Gebote? Man kann sie nicht wie die zehn Gebote auflisten (obwohl es ein Doppelgebot gibt, das sie alle zusammenfasst, die Gottes- und Nächstenliebe). Man lernt sie im Einzelnen kennen, wenn man bereit ist, Jesus immer mehr kennen zu lernen. So finden wir zum Beispiel Jesu Gebot, für einen Menschen, gegenüber dem man Abneigung empfindet, zu beten. Oder sich zu bemühen, gegen eine schlechte Neigung zu kämpfen. Was passiert denn dann, wenn wir uns bemühen, die Gebote Jesu zu halten? Jesus sagt, dass wir die Liebe des Vaters und seine Liebe erfahren werden. Gottes Liebe wird aktiv in unser Leben eingreifen. Wir werden mehr aus der Liebe leben und dadurch Liebe werden. Weil die Liebe dich liebt, wirst du Liebe werden. Man verwandelt sich in denjenigen, den man liebt. 2. Die Liebe Gottes nimmt in uns Wohnung. Judas – nicht der Judas Iskariot – war mit seinen Gedanken woanders. Er war beschäftigt, davon zu träumen, was man mit Jesu Macht alles in der Welt bewirken könnte. Träumen wir nicht auch davon? Aber Jesus zeigte ihm einen neuen Weg, den Weg der Liebe. Der Liebe, die von Gott kommt und in einem Menschen Wohnung nimmt und von dort aus zu den Menschen übergehen wird. Für diese Liebe sollen die Jünger die Welt begeistern. 3. Der Heilige Geist, unser Beistand. Die Jünger Jesu waren einfach überfordert von dem, was Jesus sagte. Jesus wusste das sehr wohl. Doch er würde den Heiligen Geist zu seinen Jüngern senden, der sie alles lehren und an alles erinnern würde. Gott hilft seinen Kindern und lässt sie nicht allein, denn wir sind geliebt, wahrhaft geliebt. Wir sind Tempel des Heiligen Geistes. Gespräch mit Christus: Jesus, wie schön ist deine Liebe zu uns. Ich bin nicht allein. Ich bin nicht einsam, denn du bist bei mir, die Liebe des Vaters umgibt mich und der Heilige Geist steht mir in allem bei. Vorsatz: Ich sage heute oft zu mir: Ich bin geliebt, ja wahrhaft geliebt!
Jesus gibt uns Frieden 21. Mai 2019
Dienstag der fünften Woche der Osterzeit Hl. Hermann Josef, Ordenspriester, Mystiker Anton Stehmer Joh 14,27-31a In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat. Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. Der Friede, den Jesus gibt. Das Herz der Jünger war beunruhigt und verzagt. Eine vage, negative und bedrückende Ahnung hatte sie gefangen genommen. Doch Jesus tröstete sie und sagte ihnen: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ Der Schrei nach Frieden in unserer Welt und in uns selbst ist groß. Aber wo suchen wir den Frieden? Wir sollen den Frieden bei Jesus suchen. Viele meinen, dass sie Frieden haben, wenn Jesus ihr Problem löst. Kann das sein? Und wenn das Problem anhält, obwohl wir damit zu Jesus gegangen sind, Tag für Tag, Jahr um Jahr? Nicht die Lösung des Problems, sondern nur Jesus selbst kann den wahren Frieden geben. Nur die Beziehung zu ihm schenkt uns Frieden. 2. Frieden, den der Vater gibt. Die Jünger ahnten, dass Jesus sie verlassen würde. Sie wollten ihn festhalten. Sie fühlten sich wie Kinder, die plötzlich ihre Mutter aus den Augen verloren hatten. Sie verstanden gar nicht, warum sie sich darüber freuen sollten, dass Jesus zum Vater geht. Sie sollten sich freuen, weil der Vater auch ihr Vater ist. Sie sollten sich freuen, weil nun der Vater sein volles Werk durch sie entfalten konnte. 3. Jesus ist der Weg des Friedens. Die Jünger waren noch Gefangene der Welt. Sie sollten noch erleben, wie Jesus leiden, sterben und auferstehen würde. Die Welt ist ein Kampfplatz. Manche haben sich hier eine eigene, kleine und friedliche Welt eingerichtet, oder sie möchten sie einrichten, entweder ohne oder mit „ein Bisschen“ Gott. Es kann nicht gelingen, denn die Welt ist kein Ort des Friedens. Jesus zeigte uns den Weg des Friedens, indem er bereit war, den Willen des Vaters zu tun. Der Böse konnte ihn nicht daran hindern, diesen Weg zu gehen. Gespräch mit Christus: Jesus, oft suche ich zuerst meinen inneren Frieden woanders. In Ablenkungen, in Aktivitäten oder bei Menschen. Wenn es nicht mehr weiter geht, komme ich zu dir. Du hilfst mir. Ich möchte in deinem Frieden sein. Hilf mir – denn nur du kannst das geben. Vorsatz: Etwas, was mir immer wieder den Frieden raubt, möchte ich jedes Mal, wenn es akut wird, ganz bewusst Jesus übergeben.
Die fruchtbringende Rebe 22. Mai 2019
Mittwoch der fünften Woche der Osterzeit
Anton Stehmer Joh 15,1-8 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. Die Notwendigkeit der Reinigung. Im berühmten Gleichnis vom Weinstock und den Reben beschreibt Jesus die notwendigen Bedingungen für ein fruchtbares Leben als Christ. Wie ermöglicht das der Winzer (Gott)? – Damit der Weinstock Früchte trägt, müssen die Reben beschnitten werden. Das bedeutet: Beim Vorhandensein mehrerer Triebe werden nur zwei der drei belassen und die anderen abgeschnitten. Warum? – Nicht die Menge des Ertrags ist wichtig, sondern die Qualität. Wir haben viele nutzlose Triebe, die wir selbst gar nicht bemerken und die uns hindern, gute Frucht zu bringen. Zum Beispiel: sich in viele Aktivitäten verstricken, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Darum greift Gott in unser Leben ein und will uns helfen, Prioritäten zu setzen. Akzeptieren wir Gottes reinigendes Handeln an uns? Oder klagen und murren wir, wenn es schmerzlich wird? Lassen wir vorgefertigte Gedanken und Meinungen los? 2. Nur mit Jesus zusammen können wir wirklich Frucht bringen. Heute ist alles vom Individualismus geprägt, selbst wenn man gern von Teamwork spricht. Aber Jesus sagt hier, dass die Beziehung zu ihm lebensnotwendig ist. Ohne Beziehung zu ihm, kann kein Christ Früchte bringen: „Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.“ In Jesus sein bedeutet mehr als eine menschliche Teamworkbeziehung, weil man zu ihm eine Beziehung der Liebe hat. 3. Früchte in Fülle. Noch einmal betont Jesus die Notwendigkeit der Beziehung zu ihm. Lebt man sie nicht, gibt es keine Früchte und schließlich kommt die Tragödie. Lebt man in dieser Beziehung, dann wirkt der Vater mächtig, und reichlich Früchte gehen daraus hervor. Darum ist diese Beziehung so wichtig. Das Kennzeichen des Jüngers Jesu ist, dass er in der Beziehung zu Jesus wächst. Das erbringt die Früchte. Gespräch mit Christus: Jesus, ich versuche noch viel zu viel alleine zu machen. Ich bin davon geprägt, mich selbst verwirklichen zu wollen. In der Welt muss man Karriere machen, so sagt man, nicht wahr? Aber irgendetwas stimmt daran nicht. Gemeinsam hingegen können wir gute und viele Früchte bringen. Ich will mich reinigen lassen, damit wir viele Früchte bringen können. Vorsatz: Woran arbeitet Gott gerade in mir, um mich fruchtbarer zu machen?
Vollkommene Freude 23. Mai 2019
Donnerstag der fünften Woche der Osterzeit
Anton Stehmer Joh 15,9-11 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. Vom Vater geliebt. Jesus sagte: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Die Jünger erfuhren drei Jahre lange die Liebe Jesu. Diese Liebe war mehr als bloße Worte und einzelne Taten. Jesus offenbarte ihnen das Herz des Vaters, das voller Liebe ist. Sie sollten erkennen, im Herzen erkennen, dass sie zutiefst geliebt sind. Glaube ich, dass ich zutiefst geliebt bin? Das ist das Fundament eines Christen. 2. Bleibt in meiner Liebe! Wie kann man in der Liebe Gottes bleiben? Indem wir das Leben Jesu nachahmen. Das Leben Jesu nachahmen heißt, seine Liebe zu leben. Darum ist es so wichtig, dass wir Jesus kennen. Jesus können wir kennenlernen durch die Evangelien. Durch die regelmäßige Betrachtung der Evangelien und der Bibel, werden wir das Herz des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes begreifen lernen. Der Heilige Geist wird uns helfen. 3. Vollkommene Freude! Während ich dies schreibe, ist hier im Rheinland gerade Karneval. Der Frohsinn tobt! Doch an Aschermittwoch ist alles vorbei, warum denn? Jesus verspricht seinen Jüngern vollkommene Freude. Wer sich bemüht, in der Liebe Jesu zu bleiben, dem schenkt Jesu Freude, ja auch Frohsinn. Und das endet nicht an Aschermittwoch, es geht weiter. Es wächst weiter. Das Maß wahrer Freude hängt von meiner Beziehung zu Jesus ab. Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du Freude in mein Leben bringst. Oft jedoch raubt mir die Realität die Freude. Nun erkenne ich, dass ich die Realität durch dich hindurch sehen soll, in deinem Licht, dann gibt es in mir Hoffnung und eine Vision, und du erfüllst mich mit Freude. Vorsatz: Ich finde eine Sache, die mir die Freude raubt, und betrachte Sie nun von Jesu aus, in seinem Licht.
Jesu Freunde sein 24. Mai 2019
Freitag der fünften Woche der Osterzeit Tag des Gebets für die Kirche in China Anton Stehmer Joh 15,12-17 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander! Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. Liebe, die das eigene Leben hingibt. Jesus ist unser wahrer Freund. Seine Liebe zu uns war so groß, dass er unsere Schuld auf sich nahm und stellvertretend sühnte. Der Gerechte litt für die Ungerechten. Der Reine litt für die Unreinen. Um uns zu erretten, war er bereit, das uns zugedachte Urteil auf sich zu nehmen. Er war bereit, den äußersten Preis zu bezahlen, den Tod am Kreuz. Seine Liebe zu uns drängte in so sehr. Jesus, ein wahrer Freund, der wahre Freund! 2. Ihr seid meine Freunde. Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Jesus nennt seine Jünger „Freunde“. Bis jetzt verhielten sich die Jünger wie Knechte. Aber ein Freund ist mehr als ein Knecht. Ein Knecht tut, was er tun soll. Ein Freund aber hat eine Beziehung zu seinem Meister. Er sucht das Beste für ihn. In seinem Herzen pulsiert eine andere treibende Kraft, die Liebe. Jesus wirbt um unsere Freundschaft. 3. Von Gott erwählt, Frucht zu bringen. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!“ Jesus hatte die Jünger erwählt und nicht umgekehrt. Diese Gnade der besonderen Erwählung sollten sie nie vergessen. Wer aber erwählt ist, muss aktiv werden, denn Gott Vater will und wird durch ihn Frucht hervorbringen, weil er die Bitten erhört. Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass ich dein Freund, deine Freundin, sein darf. Unsere Freundschaft wird Frucht tragen, weil du es willst. Meine Bitten sind nicht vergeblich, sondern wie Samen, die ihre Früchte hervorbringen. Welch eine wunderbare Aussicht! Vorsatz: Heute feiere ich meine Freundschaft mit dir!
Der Hass der Welt kann Jesus nicht stoppen 25. Mai 2019
Samstag der fünften Woche der Osterzeit Hl. Beda der Ehrwürdige, Ordenspriester, KirchenlehrerHl. Gregor VII., PapstHl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau Anton Stehmer Joh 15,18-21 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst. Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich. 1. Wenn die Welt euch hasst… Jesus sagte seinen Jüngern klipp und klar, dass sie von der Welt gehasst werden würden. Hass ist ein sehr harter Ausdruck. Jesus nachzufolgen, hat seinen Preis. Ein Jünger Jesu muss bereit sein, diesen Preis zu bezahlen. Jesus hat den höchsten Preis dafür bezahlt! Er hat aber dafür auch den höchsten Lohn erhalten!Warum hasst die Welt die Christen? Jesus sagt, weil die Menschen, die von der Welt sind, den Vater nicht kennen. Nun wird ganz klar, warum Christen das Wort Gottes weiter geben müssen. Nur die Liebe kann den Hass überwinden. Und der Vater liebt die Menschen. Inmitten des Hasses sollen die Jünger Boten der Liebe sein. 2. Wenn ihr von der Welt stammen würdet… Wir Menschen versuchen, uns in dieser Welt ein kleines Paradies zu bauen. Es scheint bei manchen zu klappen. Wenn aber Christen glauben, dass sie sich hier in der Welt ein solches Paradies mit Gottes Hilfe schaffen können, müssen sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie damit nicht die Welt mehr lieben. Die Welt mehr lieben, bedeutet, dass man immer mehr Kompromisse eingeht, um von den Menschen geliebt zu werden. Ein Beispiel dafür ist die Zeit Noahs oder Jesajas. In der Zeit Noahs kam die Sintflut, weil die Bosheit unter den Menschen immer mehr zunahm (Gen 6,5). Scheinbar große Männer („Gottessöhne“) suchten sich attraktive „Menschentöchter“ und schufen sich einen Namen. Der scheinbare Erfolg war aber ohne Gottesfurcht errungen. Die Zeit Jesajas war charakterisiert von einer kompromissbereiten religiösen Gesellschaft. Sie glaubte, dass ihr Gottesdienst dem Herrn gefallen müsse, er erregte aber nur sein Missfallen und endete in einer nationalen Katastrophe. 3. Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn wir spüren, dass wir wegen unseres Glaubens an Jesus abgelehnt, verspottet, ja sogar gehasst werden, dann sollen wir uns nicht grämen, sondern sagen: Ja, nun bin ich ein Jünger Jesu! Das wahrhaftige Bekenntnis zu Jesus ruft in der Welt bei den einen Menschen Hass und bei den anderen Liebe hervor. Die einen werden das Wort annehmen, die anderen ablehnen und sogar bekämpfen. Es braucht Mut, als Jünger Jesus zu leben! Lesen wir nochmals Joh 15,1-15. Jünger Jesu bringen Frucht in einer ihnen feindlich gesinnten Welt. Gespräch mit Christus: Jesus, so gerne wünschte ich mir ein kleines Paradies herbei. Du aber sprichst vom Hass der Welt. Ja, ich muss die Realität akzeptieren, denn nur so kann ich Frucht bringen. Jesus, danke dass du mir in diesem geistlichen Kampf hilfst. Nicht der Hass hat das letzte Wort, sondern die Liebe. Vorsatz: Habe ich diese Tage vielleicht irgendwo einen faulen Kompromiss geschlossen? Dann wende ich mich davon ab.
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