Tägliche Meditationen Sonntag 31. März 2019 bis Samstag 6. April 2019 Vierte Woche in der Fastenzeit Edeltrud Fuhr
Ein Kind Gottes 31. März 2019
Vierter Fastensonntag (Laetare)
Edeltrud Fuhr Lk 15,1-3.11-32 In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Einführendes Gebet: Herr, voll Freude komme ich zu dir. Heute ist der Fastensonntag „Laetare“. Alle, die auf dich vertrauen, sollen sich freuen und jubeln. Du zeigst mir heute die Liebe und Zärtlichkeit des Vaters und willst mich zu ihm führen. Ich darf ein Kind Gottes sein. Bitte: Mache mein Herz bereit für dein Wort, und lass mich das Geheimnis meiner Taufgnade tiefer erkennen. 1. Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. Jesus zieht die Menschen wie ein Magnet an. Sie erkennen: Da ist einer, der ist anders. Da ist einer, der hat mir etwas zu sagen. Da ist einer, der rüttelt mich auf. Jesus spricht auch heute zu mir. Ich darf zu ihm kommen – so, wie ich bin. Mit all meinen Schwächen, Fehlern und Sünden. 2. Mein Sohn war tot, und er lebt wieder. Wie oft setze ich meine Taufgnade „aufs Spiel“ und kehre dem Herrn den Rücken zu. So, wie der jüngere Sohn. Doch im Gleichnis erfahre ich etwas vom Wesen des Vaters. Welche Zärtlichkeit und welche Freude über den wiedergefundenen Sohn! Der Herr wartet sehnsüchtig auf uns. Er hält Ausschau nach jedem von uns. „Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen“, heißt es im Gleichnis. Auch ich will in mich gehen und mich fragen: Wo ist bei mir noch Umkehr nötig? 3. Alles, was mein ist, ist auch dein. Glaube ich das? Schöpfe ich aus der Fülle des Herrn oder lebe ich so wie der ältere Sohn? Meine ich, dass ich mir die Liebe und Anerkennung des Vaters durch Leistung verdienen muss? Oder lasse ich mich vom Herrn beschenken? Lebe ich bewusst aus der Taufgnade? „Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es“ (1 Joh 3,1) Gespräch mit Christus: Danke, Herr, für deine bedingungslose Liebe zu mir. Immer wieder schenkst du mir einen Neuanfang. Danke für die tiefe Freude im Herzen, die nur du mir schenken kannst. Danke, Vater, dass ich dein Kind sein kann. Lass mich immer tiefer erkennen, welch großer Schatz diese Kindschaft ist. Möglicher Vorsatz: Heute will ich ganz bewusst und voll Freude das „Vaterunser“ beten.
Ein Segen sein 1. April 2019
Montag der vierten Woche in der Fastenzeit
Edeltrud Fuhr Joh 4,43-54 In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa. Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen. Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen. Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, führe und leite mein Gebet. Ich will jetzt ganz bei dir sein. Voll Dankbarkeit staune ich über die Kraft des Fürbittgebets. Bitte: Herr, stärke meinen Glauben, und mache mein Herz bereit für dein Wort. 1. Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Der besorgte Vater macht sich auf den Weg. Seine Not führt ihn zu Jesus. Er ist seine Zuflucht und seine letzte Hoffnung. Kenne ich nicht auch viel Leid und Krankheit in meiner Umgebung? Krankheiten, Süchte und Sinnlosigkeit plagen unsere Gesellschaft. Wie steht es um mein Fürbittgebet? Wie staunenswert ist doch die Kraft eines Gebets von Herzen. Der Herr will, dass wir alle heil (heilig…) sind. Er wartet nur darauf, dass wir bei ihm „anklopfen“. 2. Der Mann glaubte. Die Begegnung mit Jesus muss für den Vater sehr beeindruckend gewesen sein. Er glaubte Jesus. Dieses „Vorschussvertrauen“ wurde belohnt. Jesus heilt den Sohn. Du, Herr, hast sehr viel Geduld mit mir. Wie klein ist doch mein Glaube! Wie dankbar bin ich doch für jedes kleine Zeichen von dir. Viele kleine „Zufälle“, die mich seine Nähe erkennen lassen, stärken meinen Glauben. 3. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. Zurzeit Jesu übernahmen wohl die ganze Familie und Dienerschaft den Glauben des Hausherrn. Das ist uns heute fremd. Doch da, wo ich bin, kann ich ein kleiner Glaubensfunke sein. Ein kleines Licht, welches auch andere „anzünden“ kann – wie bei der Lichtfeier in der Osternacht. Der Herr hat jeden von uns zu seinem Lobpreis und zum Segen für andere erschaffen. Gespräch mit Christus: Herr, du bist mein Heiland. Du kannst mich heil machen. Stärke meinen Glauben und leite mein Gebet. Nähre in mir die Liebe zum Fürbittgebet und mache mich ganz transparent für dich, dass du in mir leuchtest. Lass mich zum Segen für andere werden. Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich besonders für meine Familie beten.
Jesus, mein Heiland 2. April 2019
Dienstag der vierten Woche in der Fastenzeit Hl. Franz von Paola, Einsiedler, Ordensgründer Jahrestag des Todes Papst Johannes Pauls II. (2005) Edeltrud Fuhr Joh 5,1-16 Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf Hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh. Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte. Einführendes Gebet: Herr, danke für das Geschenk der Fastenzeit. Jeden Tag neu darf ich zu dir kommen und du schenkst mir ein Wort, dass mich immer mehr an dich zieht und heilt. Bitte: Lass mich erkennen, wo bei mir noch Umkehr nötig ist. 1. „Als Jesu ihn dort liegen sah, …“ So viele Menschen waren in diesen Säulenhallen. Doch Jesus hat einen Blick für jeden einzelnen. Er sieht und erkennt diesen Kranken mit all seinem Leid und seiner Lebensgeschichte. Jesus kennt auch mich. Von seinem liebenden Blick darf auch ich mich jetzt anschauen lassen. 2. Willst du gesund werden? Welch eine Frage! Wem vertraut der Mann? Der Kranke vertraut auf sich und die anderen Menschen. Keiner hilft ihm. Er schafft es nicht. Wie oft erkenne ich in mir genau diese „Falle“? Gedanken wie: „Ich muss es selber schaffen!“ „Die anderen, die könnten mir doch helfen“, kreisen in meinem Kopf herum. Und so dreht sich die Spirale der Unzufriedenheit immer weiter. Doch Jesus unterbricht das alles mit seinem Blick und mit seiner Frage: „Willst du gesund werden?“Will ich umkehren? Will ich in dieser Fastenzeit alte Gewohnheiten, Denkmuster und Abhängigkeiten loslassen? 3. Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr. Jesus sagt sehr deutlich, dass die Wurzel allen Übels die Sünde ist. Er hat sich auch wegen meiner Sünden ans Kreuz nageln lassen. Seinen Kreuzestod leidet er stellvertretend für mich. „Aus Gnade seid ihr gerettet“ (Eph 2,5). Gespräch mit Christus: Jesus, du bist Messias, Retter und Heiland. Du kannst uns von Krankheiten und Leid heilen. Du bist Mensch geworden und hast dich auch für meine Sünden ans Kreuz nageln lassen. Nur du kannst sagen: „Deine Sünden sind dir vergeben“ Danke, Jesus! Möglicher Vorsatz: Ich werde mich in einer Zeit der Stille auf meine nächste Beichte vorbereiten und mich so auf Ostern besser vorbereiten.
Werke Gottes 3. April 2019
Mittwoch der vierten Woche in der Fastenzeit
Edeltrud Fuhr Joh 5,17-30 In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht. Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat. Einführendes Gebet: Herr, in dieser Gebetszeit will ich ganz auf dein Wort hören. Ziehe mich in das Geheimnis deiner Gottheit. Jesus, du und der Vater, ihr seid eins. Bitte: Komm, Heiliger Geist, lass mich eintauchen in deine göttliche Gegenwart. 1. Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Der Evangelist Johannes berichtet uns von der starren Haltung der Juden. Sie schauen nur auf die gesetzliche Einhaltung des Sabbats. Sie haben einen regelrechten „Tunnelblick“. Sie nehmen die wahre Gottheit nicht an und erkennen auch nicht sein göttliches Wirken. Gott wirkt auch heute noch. Bin ich empfänglich für das Wirken des Herrn im Hier und Jetzt? Und welche Bedeutung haben für mich Bräuche und Rituale? Erkenne ich dahinter einen tieferen Sinn oder mache ich alles nur mit, weil man es immer schon so gemacht hat? 2. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles. Jesus sagt, dass er aus sich selbst nichts tun kann. Jesus lebt aus der lebendigen Liebesbeziehung zum Vater. Wir hören sehr oft, dass Jesus sich zum persönlichen Gebet in die Stille zurückzieht. Unser Glaube an den dreifaltigen Gott lehrt uns, dass unser Gott Person und Beziehung ist. Die Jünger hatten es gesehen und erfahren dürfen, wie tief und verwandelnd Jesu Gebet zum Vater gewesen ist. So lesen wir: „Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, (…) das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt.“(1 Joh 1,1 ff) 3. „Denn wie der Vater das Leben in sich hat…“ „So hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben“. Und wenn ich glaube und bekenne: „Jesus ist der Herr“, dann ist mir das ewige Leben verheißen. In dem gläubigen Empfang der Sakramente werde ich immer tiefer in sein göttliches Leben eingetaucht. Gespräch mit Christus: Ich lobe und preise dich Herr, dass du auch heute noch am Werk bist. Du hast gesagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Besonders aber in dem Moment, wo ich dich in der heiligen Kommunion empfangen darf, bist du mir so „unendlich nahe“. Jesus, ich bin ganz dein, so wirke du in mir. Möglicher Vorsatz: Beim heutigen Kommunionempfang will ich ganz offen sein für dein Wirken in mir.
Mensch und Gott 4. April 2019
Donnerstag der vierten Woche in der Fastenzeit Hl. Isidor, Bischof und Kirchenlehrer Edeltrud Fuhr Joh 5,31-47 In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben? Einführendes Gebet: Du bist mein Herr und mein Gott. Diese Zeit ist dir allein geschenkt. Komm, Heiliger Geist, lenke und führe diese Gebetszeit. Bitte: Herr, lass mich auch in meinem Leben dein Wirken immer tiefer erkennen. 1. Die Werke. Wie schwer ist es doch für die Schriftgelehrten, die verborgene Wahrheit über Jesus zu erkennen. Doch Jesus spricht ganz klar: „Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat.“ Schon der Prophet Jesaja kündigt an: „Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf“ (Jes 35,5-6). Wie oft hören wir in den Evangelien von Heilungen durch das Wirken Jesu. 2. Doch lehnt ihr mich ab. Der Evangelist Johannes fängt sein Evangelium mit dem gewaltigen Prolog an: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott (…) aber die Welt erkannte ihn nicht.“ (Joh 1,1ff) Jesus wird nicht als wahrer Gott erkannt. Dieses „Dilemma“ durchzieht die ganze Menschheitsgeschichte. Herr, wer bist du für mich? Wie empfangsbereit bin ich für dein Wirken und deine Gegenwart. Wahrer Gott und wahrer Mensch. Groß und allmächtig und doch still und verborgen. Mit meinem Kopf werde ich es wohl nie begreifen. Doch schenke mir ein offenes Herz für deine unendliche Liebe zu mir. 3. Um das Leben zu haben. Die Schriftgelehrten studieren, forschen, debattieren und bleiben dem Herrn doch fern. Das Herz des Evangelisten Johannes brannte für Jesus. Es war ihm wohl ein Herzensanliegen, den Herrn als wahren Gott und wahren Menschen bekannt zu machen. Doch unsere menschlichen Worte werden wohl nie ausreichen, um die Fülle und Wahrheit über Gottes Wesen, ganz auszudrücken: „Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste“ (Joh 21,25).Wie arm und klein sind da doch meine Gedanken und Worte. Gespräch mit Christus: Ja, Herr, so hat es dir gefallen. Den Klugen und Weisen ist es verborgen, aber den Kleinen und Unmündigen wirst du dich offenbaren. Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen. Herr, so bitte ich dich um deinen Segen. Lass dein Angesicht über mir leuchten und sei mir gnädig. Möglicher Vorsatz: Heute nutzte ich die Gelegenheit zur eucharistischen Anbetung, falls sie angeboten wird. Wenn nicht, suche ich selbst eine Zeit vor dem Tabernakel.
Meine Zeit in deinen Händen 5. April 2019
Freitag der vierten Woche in der Fastenzeit Hl. Vinzenz Ferrer, Ordenspriester, Bußprediger Hl. Maria Crescentia Höss von Kaufbeuren, Franziskaner-Oberin Edeltrud Fuhr Joh 7,1-2.10.25-30 In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten. Das Laubhüttenfest der Juden war nahe. Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich. Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen? Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt. Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht. Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat. Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Einführendes Gebet: Herz Jesu, Quell der heiligen Liebe, entflamme mich durch deinen Geist; dass mein Herz dir ähnlich werde; dass deine Liebe in mir brennt. Bitte: Ziehe mich immer tiefer in deine Weisheit, stärke und verwandle mein Herz. 1. Laubhüttenfest. Papst Benedikt XVI. erläutert in seinem Buch „Jesus von Nazareth“ den Zusammenhang zwischen dem Laubhüttenfest und der Verklärung Jesu am Berg Tabor, der darin besteht, dass der Herr sich nun als der neue Mose offenbart, der das Gesetz selbst verkörpert. Petrus, Jakobus und Johannes durften unverhüllt die Gottheit Jesu erfahren. „Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören“ (Mk 9,7). Wie viel Weisheit und Leben steckt doch in der Heiligen Schrift. Lasse ich mich vom Wort Gottes leiten, höre ich es? Welchen Platz hat die Heilige Schrift in meinem Alltag? 2. Und doch redete er in aller Öffentlichkeit. Beim Evangelisten Johannes tritt Jesus in den Streitgesprächen mit den Schriftgelehrten klar als Sohn des Vaters auf. Jesus spricht ganz unverhüllt über seine Gottheit. Zeugnis geben von Gott! Habe ich den Mut, meinen Glauben auch in schwierigen Situationen zu bezeugen? Wo fällt es mir leicht, und wo habe ich meine Ängste und Zweifel? Vertraue ich auf die Führung des Heiligen Geistes? 3. Denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Man sagt: „Es gibt für alles eine Zeit.“ Jesus war kein „Spielball“ des Schicksals oder der damaligen Menschen. Seine Passion hatte im Heilsplan Gottes seinen genauen Platz. Auch jetzt, in unserer Zeit, ist Gott am Werk. Auch mein Leben ist in seinem Heilsplan eingeschrieben. Und ich darf an seinem Reich mitwirken. Ich staune oft über Gottes Weisheit und Feinfühligkeit. Bis ins Kleinste sorgt sich Gott in meinem Alltag um mich. Oft erkenne ich es erst im Nachhinein. Wichtig ist dabei meine „Empfangsbereitschaft“ im Glauben und meine vertrauensvolle Hingabe an diesen unbekannten Plan. Gespräch mit Christus: Danke, Herr, dass meine Zeit in deinen Händen liegt. Stärke mein Vertrauen zu dir. Mache mich sensibel für deinen Willen. Lehre mich, wann die Zeit zum Reden ist oder die Zeit zum Schweigen, wann es besser ist, zu warten oder zu handeln. Wirke du in mir. Möglicher Vorsatz: Heute betrachte ich das Rosenkranzgesätz: Jesus, der am Berg Tabor verklärt worden ist.
Jesus, ein Held 6. April 2019
Samstag der vierten Woche in der Fastenzeit
Edeltrud Fuhr Joh 7,40-53 In jener Zeit sagten einige aus dem Volk, als sie diese Worte hörten: Er ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Er ist der Messias. Wieder andere sagten: Kommt denn der Messias aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift: Der Messias kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte? So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge. Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen. Als die Gerichtsdiener zu den Hohenpriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht? Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen? Ist etwa einer vom Hohen Rat oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen? Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es. Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen: Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut? Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach: Der Prophet kommt nicht aus Galiläa. Dann gingen alle nach Hause. Einführendes Gebet: Komm, o Vater des Lichtes. Komm, o Gott der Liebe. Forme du mein Gebet. Bitte: Zeige mir die Wahrheit. Senke in meine Seele eine Glut deines Feuers, die mich durchdringt und ganz mit dir erfüllt. 1. Spaltung. Die Menschen sind hin- und hergerissen. Wer ist dieser Jesus? Sie fragen, streiten und machen sich ihre Gedanken. Anhänger oder Gegner. Zu wem gehöre ich? Wer ist Jesus für mich? Vielleicht hilft uns eine Bibelstelle aus dem Paulusbrief: „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater“ (Gal 4,47). 2. Keiner wagte, ihn anzufassen. Es ging eine verborgene Kraft von Jesus aus. Die Menschen spürten: Da ist „noch mehr“! Eine Gabe des Heiligen Geistes ist die Gottesfurcht. Eine „gesunde Gottesfurcht“, die seine Nähe und Freundlichkeit wahrnimmt, aber auch seine Entrücktheit und unberechenbare Macht. Ich kann nur staunen! Einerseits darf ich „Papa“ zu Gott sagen, und doch ist er allmächtig. Ohne Zeit und ohne Raum. Schöpfer des ganzen Universums und doch verborgen in einem kleinen Stück Brot. 3. Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Wie viele Worte überfluten uns in unserer Zeit. Medien und mediale Vernetzung sind reine Reizüberflutungen, sozusagen „Wort-Stürme“. Nur in der Stille kann ich die Worte des Herrn hören und tief in mich eindringen lassen. Wie geht es mir mit der Stille? Wie kann ich sie „aushalten“? Gespräch mit Christus: Danke Jesus, dass du mir in der Stille ganz nahe bist. Du hast mich diese Woche immer wieder zum Vater geführt. Unerschöpflich ist die Dynamik aus der Liebesglut zwischen dir und dem Vater. Ich werde wohl hier auf Erden nie fertig werden, dieses kostbare Geheimnis ganz auszuschöpfen. Komm, Heiliger Geist, und belebe mich immer wieder neu. Möglicher Vorsatz: Ich versuche im Alltag noch mehr Raum für Stille zu schaffen.
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