Tägliche Meditationen Sonntag 24. Februar 2019 bis Samstag 02. März 2019 Siebente Woche im Jahreskreis P. Anton Vogelsang LC
Liebt eure Feinde 24. Februar 2019
Siebenter Sonntag im Jahreskreis Hl. Matthias, Apostel P. Anton Vogelsang LC Lk 6,27-38 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe. Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen, und du wirst das Angesicht der Erde erneuern. Bitte: Jesus, erleuchte meinen Verstand und erfülle mein Herz mit deiner Botschaft! 1. Jünger Jesu sein. Manchmal haben wir falsche Vorstellungen davon, was es bedeutet, ein Jünger Jesu zu sein. Wir halten das Christentum für eine freundliche, kuschelige Religion, die uns Werte als Richtschnur für unser Leben gibt und uns hilft, wenn wir uns schlecht fühlen. Aber in Wahrheit ist es eine sehr anspruchsvolle Sache. Jesus erwartet von seinen Jüngern, dass sie seinem Beispiel folgen, eher anderen zu dienen, als sich bedienen zu lassen; demütig zu sein; andere zu lieben, und zwar nicht nur die Menschen, die wir mögen, sondern ebenso unsere Feinde. Halte dich nicht für einen wahren Jünger Jesu, ehe du nicht bereit bist, dies alles zu tun. 2. Wer sind deine Feinde? Damit meine ich nicht die, die du hasst. Andersherum wird es richtig. Wer hasst oder verachtet dich? Denk darüber nach! Häufig sind es Menschen, die uns nahestehen und die wir verletzt haben. Es kann dein Ehemann / deine Ehefrau sein oder dein Ex-Mann / deine Ex-Frau, ein Elternteil, ein Sohn oder eine Tochter. Vielleicht ist es ein Arbeitskollege. Jemand, dessen böse Handlung du aufgedeckt hast, und die dich jetzt einholt. Wer sind deine Feinde? 3. Liebt eure Feinde. Wie kannst du deinen Feind lieben? Jemanden zu lieben, bedeutet nicht einfach, nette Gedanken über ihn zu haben. Im heutigen Evangelium verwendet Jesus sehr kraftvolle aktivische Verben: • Liebt eure Feinde (Das an dieser Stelle verwendete griechische Wort lautet agapoa. Das Wort kommt im Altgriechischen selten vor. Es wurde fast ausschließlich im christlichen Sprachkontext entwickelt, um die Art von Liebe auszudrücken, die nicht an sich selber denkt, sondern die sich ausstreckt für das Wohl anderer.); • tut Gutes denen, die euch hassen; • jemanden segnen; • für jemanden beten, sich für jemanden einsetzen. Gespräch mit Christus: Jesus, wie kann ich meine Feinde lieben? Worum du mich bittest, ist sehr schwer. Aber du bist uns mit gutem Beispiel vorangegangen, als du am Kreuz gebetet hast: „Vater, vergib ihnen!“ Nimm mich an der Hand und leite mich, damit ich so zu lieben lerne wie du. Möglicher Vorsatz: Ich werde für jemanden beten, den ich verletzt habe oder der mich verletzt hat, und Gott bitten, ihn zu segnen.
O du ungläubige Generation! 25. Februar 2019
Montag der siebenten Woche im Jahreskreis Hl. Walburga OSB, Äbtissin P. Anton Vogelsang LC Mk 9,14-29 In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen war und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn. Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen? Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu. Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf; oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns! Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben. Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich. Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden. Einführendes Gebet: Jesus, dir sind alle Dinge möglich, weil du Gott bist. Hilf mir, dir mehr zu vertrauen, besonders in den Momenten, in denen ich versucht bin zu verzweifeln. Bitte: Jesus, lehre mich wahres Vertrauen in deine Liebe. 1. O du ungläubige Generation! Zusammen mit den Aposteln, die während seiner Verklärung bei ihm waren, steigt Jesus den Berg hinab. Sie sehen eine große Menschenmenge und die Schriftgelehrten, wie sie mit anderen Jüngern streiten. Jesus fragt, worüber sie streiten. Ein Mann erklärt, dass er sein Kind zu den Aposteln gebracht habe, weil es von einem stummen Geist besessen sei, doch sie seien unfähig gewesen, den Dämon auszutreiben. Jesus entgegnet: „O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein?“ In seiner Entgegnung kommt seine Herzenspein über das anhaltende Unverständnis und den Unglauben seiner Umgebung zum Ausdruck. Obwohl sich der Vorwurf an seine Jünger richtet, betrifft er auch uns, die wir häufig verbohrt und ungläubig sind, selbst angesichts der Gnade Gottes. 2. Für Gott ist alles möglich. Der Vater schreit voller Schmerz: „Wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!“ Jesus antwortet: „Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.“ Der Mann äußert eine vorsichtige, zaghafte Hoffnung, dass Jesus irgendwie helfen kann. Jesus lädt ihn ein, mehr zu vertrauen. Für Jesus ist es keine Frage, „ob er kann“. Seine Macht ist unbegrenzt. Das einzige Hindernis wird durch den Unglauben errichtet. „Für Gott ist alles möglich.“ (Mk 10,27) 3. Für jemanden, der leidet beten. Heutzutage dürfen nur Bischöfe und Priester mit einer besonderen Erlaubnis einen großen Exorzismus durchführen. Das hält uns aber nicht davon ab, uns durch das Gebet um andere zu kümmern. Das heutige Evangelium zeigt uns, welche Schritte wir einhalten müssen, wenn wir für jemanden beten wollen, der leidet: • Zuerst stelle Fragen, um zu erfahren, welcher Art das Problem ist. • Dann lade die betreffende Person zu einem Glaubensakt an Jesus ein. • Bringe die Person im Gebet zu Jesus und verbinde dies - wenn möglich - mit Fasten. • Harre auf diese Weise aus im Glauben, auch wenn es vergeblich zu sein scheint. Gespräch mit Christus: Jesus, oft ist mein Glaube sehr schwach, besonders in den Momenten, in denen es mir schlecht geht. Wie der Vater des kranken Jungen bete ich zu dir: Ich glaube. Hilf meinem Unglauben! Möglicher Vorsatz: Ich werde jemanden, der krank oder einsam ist, besuchen oder anrufen und zusammen mit ihm oder für ihn beten.
Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert 26. Februar 2019
Dienstag der siebenten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC Mk 9,30-37 In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Einführendes Gebet: Jesus, ich preise dich und liebe dich. Trotz deiner Gottheit bist du so demütig, dass du dich hast ausliefern und ans Kreuz schlagen lassen. Lass mich von deinem Beispiel lernen, damit ich dir folgen kann. Bitte: Herr, verhilf mir zu aufrichtiger Reue und echter Umkehr. 1. Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert. Jesus zieht weiter auf dem Weg von Galiläa nach Jerusalem. Hat er vorher zur Menge gesprochen, so möchte er nun mit seinen Jüngern allein sein und sie über sein Leiden und seinen Tod belehren. „Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten.“ Das zeigt, dass Jesus nicht ein hilfloses Opfer von Mächten war, die außerhalb seiner Kontrolle lagen. Er lieferte sich selber aus - dem Plan seines Vaters liebevoll gehorsam. 2. Drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Obwohl Jesus über sein Leiden und seinen Tod spricht, schließt er mit einer hoffnungsfrohen Botschaft. Sein Leiden ist nur der notwendige Auftakt für seinen glorreichen Triumph. „Drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.“ Die Verben „ausgeliefert werden“ und „getötet werden“ stehen im Passiv. Sie deuten Handlungen an, denen Jesus ausgesetzt sein wird. Aber das Verb „auferstehen“ hat eine aktivische Bedeutung. Jesus lässt zu, dass er ausgeliefert und getötet wird, aber er hat die göttliche Macht, sein Leben wieder zu nehmen. Er bleibt immer der Souverän seines Schicksals. 3. Handeln wir nicht genauso? Die Reaktion der Jünger auf Jesu Leidensankündigung ist völlig unangemessen. Während Jesus davon spricht, dass er Zurückweisung und Tod willig annehmen wird, streiten sich die Apostel über Vorteile und Privilegien. Es ist leicht, deshalb auf sie herabzublicken, aber handeln wir nicht genauso? Wie oft suchen wir unseren Vorteil, auch wenn das bedeutet, dass wir dafür andere klein machen? Diese Haltung beeinträchtigt unsere Beziehung zu Gott. Wir müssen unsere Herzen ändern. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, wie oft handle ich genau wie die Apostel. Ich denke nur an meine Interessen. Wie anders bist du, o mein Jesus! Du denkst nicht an deine Interessen, sondern gibst dein Leben für uns hin. Hilf mir, Jesus, dich nachzuahmen. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich über nichts klagen und nur Positives sagen.
Hindert ihn nicht! 27. Februar 2019
Mittwoch der siebenten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC Mk 9,38-40 In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Einführendes Gebet: Herr Jesus, geheiligt werde dein Name! Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen (Apg 4,12). Lehre uns, dir zu folgen und in deinem Namen Zeugnis abzulegen - nicht in unserem. Bitte: Herr, mehre meine Liebe zum Gebet und zum inneren Leben. 1. Wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Im heutigen Evangelium beschwert sich der Apostel Johannes, weil jemand, der nicht zur Gruppe der Jünger gehört, in Jesu Namen Dämonen austreibt. Johannes sagt: „Wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.“ Auffallend ist, dass Johannes sagt: „uns nicht nachfolgt“, nicht „dir (Jesus) nicht nachfolgt“. Vielleicht ist Johannes neidisch, dass andere das Gleiche tun können wie er, und vielleicht hat er noch nicht begriffen, dass Jesus die einzige Quelle ihrer Kraft ist. 2. Aus einem authentischen Glauben an Jesus heraus handeln. Es mag verwundern, dass der unbekannte Exorzist erfolgreich ist, wohingegen in der Apostelgeschichte eine Episode erzählt wird, in der diejenigen, die versuchten, in Jesu Namen Dämonen auszutreiben, kläglich versagen und gedemütigt werden (Apg 19,13-16). Möglicherweise handelt der unbekannte Exorzist aus einem authentischen Glauben an Jesus heraus, während die anderen den Namen Jesu wie eine magische Formel benutzen. 3. Mit anderen Christen zusammenarbeiten. Diese Episode lässt sich auf die Evangelisierungsarbeit heutiger Christen übertragen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die Kirche Katholiken ermutigt, mit anderen Christen zusammenzuarbeiten. Wir sollen die vorhandenen Unterschiede in den Lehrmeinungen nicht ignorieren oder herunterspielen, aber als Jünger Jesu können und sollten wir mehr zusammenarbeiten. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, du hast versprochen, dass es eines Tages nur eine Herde und einen Hirten geben wird. Wir bitten um deiner Güte und Großherzigkeit willen, lass diesen Tag bald kommen. Erfülle den Geist aller Christen mit dem Licht deiner Gnade, so dass wir deine Wahrheit erkennen. Lass mich kein Hindernis sein für die Einheit deiner Kirche. Mögicher Vorsatz: Ich werde für die Einheit der Christen beten.
Es ist besser für dich 28. Februar 2019
Donnerstag der siebenten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC Mk 9,41-50 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen. Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden. Das Salz ist etwas Gutes. Wenn das Salz die Kraft zum Salzen verliert, womit wollt ihr ihm seine Würze wiedergeben? Habt Salz in euch, und haltet Frieden untereinander! Einführendes Gebet: Herr Jesus, im heutigen Evangelium lehrst du uns etwas über den Ernst der Sünde. Öffne unsere Herzen und unseren Verstand, damit wir die Sünde so sehen, wie du sie siehst, und hilf uns, dich nie wieder zu verletzen. Bitte: Herr, wasche mich rein von meinen Sünden, und hilf mir, mich von ihnen zu lösen. 1. Jesus nimmt die Sünde ernst. Jesu Haltung Sündern gegenüber unterscheidet sich sehr von der unsrigen. Wir nehmen Sünde häufig nicht ernst und neigen dazu zu sündigen, so wie man lügt, um Probleme zu vermeiden. Was ist das schon für eine große Sache? Aber im heutigen Evangelium erfahren wir, wie ernst Jesus die Sünde nimmt. Wenn Gott in seiner Gnade kleine Gesten der Freundlichkeit belohnt, wird er in seiner Gerechtigkeit böse Taten bestrafen, besonders solche, die die Kleinen in die Irre führen. 2. Starke Worte. Jesus benutzt starke Worte, um den Ernst der Sünde zu betonen, besonders jener Sünden, die den Schwachen schaden. Er sagt, es sei besser für uns mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen zu werden, als einen dieser Kleinen zur Sünde zu verführen. Im Alten Testament war das Ertränken eine der Strafen, die Gottes Feinden vorbehalten war. 3. Jesus enthüllt die Wahrheit über die Hölle. Durch alle Jahrhunderte hindurch hat die Kirche beständig Jesu Lehre über die Hölle bestätigt. Unglücklicherweise wird diese Lehre heutzutage sogar von Christen zurückgewiesen. Wer die Kinder in der Schule unterrichtet oder auf die Erstkommunion oder Firmung vorbereitet, ist hier sehr zurückhaltend, wenn er überhaupt darüber spricht. Wie kann ein guter Gott jemanden in die Hölle werfen? Aber Jesu Lehre enthüllt die Wahrheit darüber, dass wir unser Schicksal selbst bestimmen. Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, oder Tat, die wir begehen, sind wir entweder auf den Himmel oder die Hölle ausgerichtet. C.S. Lewis hat treffend formuliert: „Am Ende wird es nur zwei Arten von Menschen geben: diejenigen, die zu Gott sagen: ‚Dein Wille geschehe‘, oder diejenigen, zu denen Gott sagt: ‚Dein Wille geschehe‘. Alle, die in der Hölle landen, haben es sich ausgesucht. Ohne diese eigene Wahl könnte es keine Hölle geben.“ (C.S. Lewis, The great divorce, Macmillan, New York, 1946, S. 72f.) Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, es ist für mich nicht einfach, mit dir über meine Sünden zu sprechen. Manchmal schäme ich mich, manchmal finde ich nicht die richtigen Worte. Hilf mir, die Schwere meiner Sünden zu erkennen, aber gleichzeitig hilf mir, auf deine liebende Gnade zu vertrauen. Möglicher Vorsatz: Wir beten zu Gott, er möge uns helfen, nicht zu sündigen.
Nur weil ihr so hartherzig seid 1. März 2019
Freitag der siebenten Woche im Jahreskreis
P. Anton Vogelsang LC Mk 10,1-12 In jener Zeit kam Jesus nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass nur du Worte des ewigen Lebens hast, aber häufig ist dein Wort eine Herausforderung für uns. Das gilt besonders für das heutige Evangelium. Möge der Heilige Geist uns helfen, dieses Evangelium zu verstehen, und uns die Kraft geben, danach zu leben. Bitte: Jesus, du bist sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Die Ehescheidung widerspricht Gottes Willen. Die Pharisäer versuchen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie fragen: „Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen?“ Obwohl die Ehescheidung Gottes Willen widerspricht, wie er in Maleachi 2, 16 deutlich macht, war sie gängige Praxis im Alten Israel. Vielleicht hatte Jesus bereits darüber gepredigt und die Pharisäer wollten ihn prüfen, um seine - wie sie fanden - unorthodoxe Haltung zu entlarven. 2. Die Hartherzigkeit. Jesus erklärt, dass Mose die Ehescheidung erlaubt habe aufgrund der Hartherzigkeit der Menschen. Hartherzigkeit, wörtlich sklerokardia im Griechischen, eine Verhärtung des Herzens, ist die starrköpfige Weigerung, sich Gottes Führung zu überlassen. Es ist die bewusste Blindheit der Wahrheit gegenüber, die Jesus häufig an den Pharisäern und bisweilen sogar an seinen Jüngern getadelt hat. 3. Wer mein Jünger sein will. In Mk 8,34 sagt Jesus: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Jesu Lehre über die Unauflöslichkeit der Ehe ist ein Bereich, in dem radikale Nachfolge geschieht und man die Möglichkeit hat, alles zu geben, um sein Kreuz auf sich zu nehmen. In den täglichen Herausforderungen der familiären Beziehungen, im Bemühen, die menschliche Liebe nach Gottes Plan zu leben - besonders in der lebenslangen Treue zu einem anderen gefallenen und unvollkommenen Menschen - findet die Aussage, „sein Kreuz auf sich zu nehmen“, ihre konkreteste Umsetzung. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, hilf denjenigen, die gerade eine schwierige Zeit in ihrer Beziehung durchleben. Bitte nimm allen Schmerz und alle Verletzungen aus unseren Herzen und fülle sie mit deiner Liebe, Freude, Geduld und Verständnis. Segne alle Paare, die gerade Schwierigkeiten durchmachen. Erfülle ihre Herzen mit Liebe füreinander, und lass sie sich gegenseitig wertschätzen. Mache unsere komplizierten Beziehungen einfach. Wir suchen nach deiner Gnade und deinem Segen. Möglicher Vorsatz: Ich werde jemandem Nächstenliebe erweisen, mit dem ich Schwierigkeiten habe.
Lasst die Kinder zu mir kommen 2. März 2019
Samstag der siebenten Woche im Jahreskreis Sel. Engelmar Unzeitig CMM, Märtyrer P. Anton Vogelsang LC Mk 10,13-16 In jener Zeit brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. Einführendes Gebet: Jesus, hab' Dank für diese Möglichkeit, dir heute nahe zu sein. Wie die Kinder im heutigen Evangelium komme ich zu dir und hoffe, dass du mich und die Meinen segnest. Bitte: Herr, schenke mir das Vertrauen auf deinen Sieg über die Sünde und das Böse in meinem Leben und in der Welt. 1. Lasst die Kinder zu mir kommen. Im Alten Israel war es üblich, dass die Eltern ihre Kinder segneten. So ist es keine Überraschung, dass die Eltern ihre Kinder von diesem berühmten Wundertäter aus Nazaret ebenfalls segnen lassen wollten. Unglücklicherweise mussten diejenigen, die sich Jesus zu nähern wünschten, häufig einige Hindernisse überwinden. Dieses Mal bilden die Jünger das Hindernis. Ihre Absichten mögen gut gewesen sein, da sie Jesus schützen wollten. Vielleicht dachten sie, dass Jesus Wichtigeres zu tun habe. Wieder einmal irren sie sich. Sie haben die Lehre Jesu völlig vergessen, in der er sagt, ein Kind aufzunehmen bedeute, ihn aufzunehmen. (Mk 9,36f.) 2. Jesus möchte, dass die Kinder freien Zugang zu ihm haben. Das Evangelium erzählt, dass Jesus unwillig wurde, als er dies bemerkte. Dies ist das einzige Mal in allen Evangelien, dass Jesus unwillig wird. Das Wort drückt Empörung über ein Vergehen aus. Das Vergehen besteht darin, dass die Jünger die Kinder daran zu hindern suchen, zu Jesus zu gelangen. Jesus macht sehr klar deutlich, dass er möchte, dass die Kinder freien Zugang zu ihm haben. 3. Die Kindertaufe. Jesu Aufforderung, die Kinder zu ihm kommen zu lassen, zusammen mit dem Hinweis auf die Taufe ganzer Haushalte (in Apg 16,15.33; 18,8) bildete die Grundlage für die Praxis der Kindertaufe in der Frühen Kirche. Kirchenväter wie Origenes (ca. 185-254) und der heilige Augustinus (354-430) betrachteten die Kindertaufe als eine Tradition, die von den Aposteln übernommen worden war. Der heilige Irenäus (ca. 135-200) hielt es für selbstverständlich, dass die Taufe Babys und Kinder einschloss. Andere Kirchenväter sahen im Aufschieben der Taufe eine elterliche Nachlässigkeit und baten die Eltern eindringlich, dieses Sakrament nicht hinauszuschieben. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, im heutigen Evangelium bringen die Menschen ihre Kinder zu dir, damit du sie segnest. Bitte segne (meine Kinder und Enkel) und alle Kinder, die ich kenne. Sie sind ein wunderbarer Segen. Ich danke dir für alle Kinder der Welt und bete, dass du sie segnen und beschützen mögest. Hilf mir, ihnen nie im Weg zu stehen, wenn sie zu dir möchten. Wenn ich ihnen ein schlechtes Vorbild war, vergib mir. Möglicher Vorsatz: Ich werde jemanden segnen, dem ich heute begegne.
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