Tägliche Meditationen Sonntag 2. Dezember 2018 bis Samstag 8. Dezember 2018 Erste Woche im Advent Patricia Klein, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi, Carmen Gallinger, P. Thomas Fox LC
Uns mit dem Vater freuen 2. Dezember 2018
Erster Adventssonntag Hl. Luzius von Chur, Bischof u. Märtyrer Hl. Bibiana, Märtyrerin Sel. Jan van Ruysbroek, Mystiker Patricia Klein, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 21,25-28.34-16 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. Einführendes Gebet: Gütiger Vater, in deiner großen Liebe und Barmherzigkeit willst du uns einen Erlöser, deinen Sohn, schenken, damit wir an allen Tagen, in jeder Stunde und Minute unseres Lebens wissen, dass deine Allmacht nicht zu unserem Untergang, sondern zu unserer Rettung als Kinder Gottes dient. Danke für dieses Geschenk in meinem Leben. Bitte: Vater, ich bitte dich, lass mich das Kommen deines Sohnes mit großer innerer Wachsamkeit erwarten. Lass mich deine liebevolle Hand in diesen Tagen des Advents besonders erkennen und mit Dankbarkeit und Vertrauen die alltäglichen Freuden, Sorgen und Unannehmlichkeiten annehmen und zu dir bringen. 1. Die Freude des Vaters. Gottvater, du bereitest in diesen Tagen große Gnaden vor. Du bist voller Freude, denn dein Sohn wird bald geboren. Dein größtes Geschenk wird in dieser Welt still, leise und in großer Armut geboren. Dein machtvolles, rettendes, schöpferisches Wort will mich durch sein Leben an einen Ort einladen, wo ich deine ewige Liebe erfahren darf. Vater, möge ich heute in deiner Vorfreude über die Ankunft deines Sohnes verweilen. Möge ich mich heute daran erinnern, dass du allein mein endgültiges Ziel bist, und dass meine Pilgerreise auf Erden eine Vorbereitung und Einladung ist, schon jetzt in deiner Gegenwart zu leben und zu wohnen. 2. Nehmt Euch in Acht... Jesus, diese warnenden Worte sind sehr eindringlich. Sie erinnern an die Parabel der Samenkörner, in der ein Samenkorn in Dornenbüsche fällt und von den Dornen, die die Sorgen des Alltags darstellen, erstickt wird. Du warnst uns und rufst uns auf, mehr auf dein Handeln in unserem Leben zu achten. Du möchtest die Mitte unseres Lebens sein. Denn wenn du im Zentrum unseres Lebens stehst, dann können wir die Sorgen und Versuchungen in unserem Alltag ganz anders einordnen und angehen. Wir können dann ganz anders vor dich hintreten, nicht in Angst und Schrecken, sondern mit Besonnenheit und mit Vertrauen. Nichts kann uns dann erschüttern; nicht einmal unsere eigene Sünde wird uns von dir fernhalten. 3. Es werden Zeichen sichtbar werden... Heiliger Geist, du kennst mich durch und durch. Woran erkenne ich in meinem Leben, dass Jesus noch nicht meine Mitte ist? Mit welchen Gedanken, Worten und Werken setze ich in meinem täglichen Umgang mit mir selbst und mit anderen die Kriterien dieser Welt vor die Kriterien deines Reiches? Heiliger Geist, hilf mir, die in mir tätigen Diebe und Fallensteller der Nacht zu erkennen und zu entlarven (Vergleiche anstellen, Schuldzuweisungen aussprechen, Kritik üben, lächerlich machen, der Verantwortung in der Arbeit oder Familie aus dem Weg gehen, die eigene Berufung im Leben herunter- oder heraufspielen, etc.). Ich will diesen Dieben, besonders in den Tagen der Erwartung von Christi Geburt, keinen Eintritt lassen. Du bist die Mitte meines Lebens. Dein Reich komme! Gespräch mit Christus: Vater, danke für diese Zeit des Advents, in der du uns viele Gnaden schenken möchtest, vor allem die Sicherheit, dass wir in unserem Leben nie allein sind. Dein Sohn kommt, um mit uns unser Leben und unsere Geschichte zu teilen und damit wir all das in deinem Licht sehen. Bitte zeige mir, wo ich mehr dir als meinen Kriterien vertrauen muss, damit ich deine Vorfreude auf Weihnachten tief in meinem Inneren teilen darf. Möglicher Vorsatz: Ich werde 1 oder 2 Aspekte identifizieren, die mir Vorfreude auf Weihnachten verschaffen und diese bewusst pflegen.
Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden 3. Dezember 2018
Hl. Franz Xaver SJ, Ordenspriester, Glaubensbote in Indien und Ostasien, Patron aller katholischen Missionen Gedenktag Hl. Gerlinde, Herzogin Hl. Emma, Gräfin Carmen Gallinger Mt 8,5-11 In jener Zeit, als Jesus nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, komm, und schenke mir die Gnade zu beten. Ich möchte nun meinen Blick ganz auf die Worte Gottes richten und mein Herz von der frohen Botschaft bereichern lassen, damit mein Tag mit dir, o Herr, beginnen kann. Bitte: Herr, ich bitte dich für all jene, denen ich versprochen habe, für sie zu beten. Schenke ihnen die Gnaden, die sie brauchen und vor allem deinen Beistand. 1. Mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Der Evangelist Matthäus schildert hier die Szene des Hauptmanns, der zu Jesus herantritt, um für seinen Diener eine Fürbitte auszusprechen. Es ist eine Szene, die in Erinnerung bleiben soll, denn Jesus selbst spricht hier ein außergewöhnliches Lob aus. Bereits diese noble Geste des Hauptmanns sticht hervor: Voller Demut setzt er sich für seinen Diener ein, der gelähmt ist und große Schmerzen hat. An dieser Stelle können wir an diejenigen denken, die vielleicht ein Anliegen an uns weitergegeben haben, oder die wir kennen und wissen, dass sie unser Gebet benötigen. Wie viele Menschen sind aufgrund verschiedener Umstände innerlich oder äußerlich verhindert und schaffen es nicht, zu Jesus zu finden. Kummer und Schmerz bedrücken sie so sehr, dass sie kaum noch einen Ausweg finden. Folgen wir dem Beispiel des Hauptmanns und tragen wir sie im Gebet zu Jesus, anstatt über sie zu richten. Möge der Herr sie von ihren Schmerzen befreien und heilen. 2. Herr, ich bin es nicht wert. – Aber sprich nur ein Wort… Die Antwort Jesu auf die Bitte des Hauptmanns kommt ohne Zögern, er möchte den Diener heilen und er bietet dem Hauptmann an, ihn zu begleiten, um seinen Diener gesund zu machen. Doch der Hauptmann beweist dem Herrn volles Vertrauen in sein Wort. „Sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund“. Er musste nicht erst die Taten sehen, um an Jesu Wunder zu glauben. Er wusste bereits, vor wem er stand, und er war sich seiner Kleinheit dem Herrn gegenüber bewusst: „Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst“. Es ist diese Haltung, die Jesus Christus zutiefst berührte, und es ist diese Haltung, mit der wir vor unseren Herrn mit unseren Bitten herantreten dürfen. In Einfachheit, voller Dankbarkeit und Vertrauen auf seine immerwährenden Gnaden. 3. Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Jesus Christus war erstaunt über die tiefe Demut und den starken Glauben des Hauptmanns und fügt hinzu, er habe solchen Glauben in Israel noch bei niemand gefunden.Neben der Besonderheit und der vorbildlichen Demut des Hauptmanns, zeigt uns dieses Evangelium zudem, was Jesus Christus vor allem von uns wünscht und schon damals bei jedem Menschen suchte: den wahren Glauben. Den Glauben an Ihn. Es ist das vollkommene Vertrauen auf Christus und die Entscheidung, unser Leben in seine Hände zu legen.Der Glaube ist eine Gnade, die wir immer wieder erbitten müssen, doch es ist auch eine Entscheidung, die an uns liegt. Der Glaube löscht den eigenen Willen, die eigene Intelligenz und unsere Fähigkeiten nicht aus. Das wird am Hauptmann ersichtlich, der sich zutiefst bewusst ist, wer er ist, vor wem er steht und hintreten darf. Ihm sollten wir es nachtun. Je mehr wir unseren dreieinigen Gott kennenlernen, desto mehr werden wir uns unserer eigenen Kleinheit bewusst und erkennen, wie angemessen es ist, auf Gott zu vertrauen und an ihn zu glauben. Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, ich bin nicht würdig, dass du eingehst in mein Haus, aber sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund! Herr, in diesem Vertrauen möchte ich zu dir kommen und dir meine Anliegen bringen. Ich bitte dich, lass mich im Glauben wachsen, um mich auch heute wirklich von dir leiten zu lassen. Möglicher Vorsatz: Ich bete einen Psalm und danke Gott für seine Güte mit mir.
Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. 4. Dezember 2018
Dienstag der ersten Woche im Advent Hl. Barbara, Märtyrerin Hl. Johannes von Damaskus, Bischof Sel. Adolph Kolping Carmen Gallinger Lk 10,21-24 In jener Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle mein Herz mit deinem Frieden. Ich möchte voller Dank vor dich, meinen Gott, hintreten.Danke, Gott, dass ich zu dir Vater sagen darf, danke für die Schöpfung und für mein Leben. Ich danke dir für deine Gegenwart in meinem Leben und ich bitte dich, lass mich immer nahe bei dir sein. Bitte: Herr, ich bitte für alle, die dich noch nicht gefunden haben. Lass sie eine innere Bekehrung erleben, dich erkennen und erfahren dürfen. 1. Jesus voller Freude. Im Evangelium steht geschrieben: „In jener Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus“. – Voll Freude sprach Jesus über die Offenbarung und die Tatsache, dass sie von seinen Jüngern angenommen wurde. Diese Freude Jesu lässt uns die Güte des Herrn erkennen. Wie sehr wünscht sich der Herr, uns zu erlösen und uns in sein Reich einzuladen. Wie sehr möchte er seinen Reichtum, seine Liebe, seinen Frieden und seine Fülle mit uns teilen. Und wie sehr sehnt sich jedes menschliche Herz genau nach dieser Erfüllung. Folgen wir seiner Einladung und bereiten wir unser Herz für ihn vor. 2. Den Unmündigen hast du es offenbart. Die frohe Botschaft des Herrn wurde immer von den Einfachen willkommen geheißen. Dort, wo zu viel Stolz herrscht, finden die Worte Jesu keine Annahme. Anders als wir es vom weltlichen Leben gewohnt sind, dürfen wir zu Christus so kommen, wie wir sind. Wir müssen uns nicht mit falschem Ruhm schmücken, um in seiner Gegenwart sein zu dürfen. Wir brauchen keine Fachkenntnisse, um seine Worte verstehen zu können. Hier werden also die Verhältnisse gewissermaßen auf den Kopf gestellt: Wir dürfen ihm unsere Schwächen und Fehler zeigen, und er wird uns heilen. Wir dürfen uns von ihm belehren lassen und auf sein Wort vertrauen. Auch wenn wir in aller Einfachheit zu ihm kommen dürfen, können wir uns trotzdem auf sein Kommen vorbereiten, indem wir unseren Stolz ablegen und unser Herz mit ehrlicher Demut schmücken. 3. Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Unser Glaube ist ein Geschenk, das wir voller Freude annehmen dürfen. Wie viele Menschen haben womöglich noch gar nichts von Jesus Christus und der frohen Botschaft gehört? Auch wenn der christliche Glaube oft mit Moral und Geboten verbunden wird, die auf den ersten Blick wie eine schwere Last wirken könnten, so ist er doch in Wirklichkeit das Tor und die Einladung zum Himmel und zur ewigen Freude. Selig sind wir, die wir Christus kennenlernen durften! Danken wir unserem Herrn für dieses Geschenk, und leben wir diese innere Freude in unserem Alltag. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass ich dich kennenlernen durfte. Ich möchte an dich glauben und mein Leben nach dir ausrichten. Ich bitte dich, hilf mir, dein treuer Apostel zu sein und deine Liebe in die Welt hinauszutragen. Möglicher Vorsatz: Ich suche heute während des Tages einen Moment der Stille, in dem ich ein kurzes Gebet der Dankbarkeit sprechen kann und mich mit Christus verbinde.
Die sieben Brote und Fische 5. Dezember 2018
Mittwoch der ersten Woche im Advent Hl. Anno II. von Köln, Erzbischof Hl. Hartwig (Herwig), Erzbischof Hl. Reginhard (Reinhard) Bischof Sel. Niels Stensen Carmen Gallinger Mt 15,29-37 In jener Zeit kam Jesus an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute. Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, auf dich vertraue ich! Ich danke dir für diesen neuen Tag und möchte ihn mit dir beginnen. Alles, was heute geschieht, soll dir zu Ehren geschehen. Bleib bei mir und sei mein treuer Begleiter an diesem Tag. Bitte: Herr, ich bitte dich, bilde mein Herz nach deinem Herzen. 1. Die Wunder Jesu. Die Menschen kamen zu Jesus mit all ihren Leiden und fanden bei ihm Zuflucht und Heil. Das Evangelium fügt hinzu „Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels.“Die Heilungswunder Jesu zeigen uns die wunderbare Güte des Herrn, die alles andere als selbstverständlich ist. Obwohl wir in der Heiligen Schrift immer wieder von Verrat, Zweifel, Sünde und menschlicher Schwäche hören, sehen wir von Gottes Seite vollkommene Hingabe an uns. Niemals hat sich Christus gegen den Menschen entschieden, und er hat sich für uns bis zum Kreuz hingegeben, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Wie die Menschen, die damals Zeugen der Wunder Jesu waren und staunten, dürfen wir auch heute noch den Herrn, unsern Gott, voll Dankbarkeit und Hoffnung loben und preisen. 2. „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen…“ Das Evangelium zeigt uns eine weitere Eigenschaft Christi, die uns mit Dankbarkeit erfüllen kann. Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denn sie waren bei ihm und hatten nichts mehr zu essen.Diese Stelle zeigt uns ganz deutlich, dass es dem, der zu Christus kommt, an nichts fehlt. Wenn wir uns an ihn wenden, müssen wir nicht hungern und brauchen uns nicht zu sorgen. Denken wir über unser Leben nach! – Hat uns Jesus Christus jemals enttäuscht? 3. „Und alle aßen und wurden satt.“ Die Jünger kamen deutlich ins Zweifeln: „Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?“. Ihre Aussage spiegelt unser normales und rationales Denken, das sehr gut nachzuvollziehen ist. Vielleicht kommen solche Momente, in denen wir uns ähnliche Fragen stellen, immer wieder in unserem Leben vor: „Wie soll ich das nur schaffen?“…Jesus zeigt seinen Jüngern den Weg und bietet ihnen als Antwort nicht einfach das „positive Denken“ an, das in unserer Zeit sehr beliebt ist. Der Weg Jesu ist ein anderer: „...er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute.“ – Jesus nahm das Vorhandene, so wie es war, und er sprach das Dankgebet. Er zeigte den Jüngern, wie man alles mit Dankbarkeit in die Hände Gottes legt, um ihnen dann die Gaben Gottes zu geben, damit sie sie an die Leute weiter verteilen. Zum Erstaunen der Jünger wurden alle satt und es blieb zudem noch in Fülle übrig. – Die frohe Botschaft des Herrn, zeigt uns immer wieder, dass wir uns in allen Momenten auf seine Güte verlassen dürfen, unsere Aufgabe ist es, uns in seine Hände zu geben. Gespräch mit Christus: Herr, du bist gütig und langmütig. Ich danke dir für deine Gegenwart in meinem Leben und ich möchte alles, was mich bedrückt und mir Sorge bereitet, in deine Hände geben. Ich danke dir bereits, denn ich weiß, dass ich bei dir den Frieden finde. Möglicher Vorsatz: Ich gebe meine Alltagssorgen in die Hände Gottes.
Ganzhingabe an das Wort 6. Dezember 2018
Donnerstag der ersten Woche im Advent Hl. Nikolaus von Myra, Bischof Hl. Dionysia, Märtyrerin Hl. Henrika Faßbender OFM P. Thomas Fox LC Mt 7,21.24-27 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Einführendes Gebet: Herr, ich möchte dir zuhören und dem Wehen deines Geistes in mir folgen. Und wenn es nur ein Säuseln ist, eine kurze Regung in Geist, Herz und Sinn, kaum wahrnehmbar, dann lass meinen Wunsch, dich zu lieben, das Segel meines Lebensschiffs blähen, den Wink nicht übersehen und Seele und Leib – alles in mir – dorthin bewegen, wo dein Wille für mich ist. Bitte: Herr, ich möchte deinen kostbaren Namen nie missbrauchen. 1. Das Wort „Herr“ – eine Worthülse? Der Verrat eines Menschen, den wir für einen Freund hielten, besonders wenn er aus nächster Umgebung und Verwandtschaft stammte, trifft uns am schmerzlichsten. Der damit verbundene Vertrauensmissbrauch schlägt Wunden, die nur schwer wieder verheilen. So lehrt uns das Leben, dass man das Vertrauen eines Menschen unter keinen Umständen missbrauchen darf. Unter dem Missbrauch des Namens Gottes hingegen können wir uns spontan recht wenig vorstellen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an das Fluchen. Dennoch liegt diese Art von Missbrauch, das heißt, der gedankenlose, wenn nicht frevlerische Umgang mit dem Allerheiligsten, jedem anderen Missbrauch zugrunde… Tatsächlich geht es Christus im heutigen Evangelium nicht darum, das Fluchen einzudämmen. Er möchte nur nicht, dass ihm Worthülsen nachgeworfen werden. Denn wenn wir das 2. Gebot Gottes wirklich erfüllen, dann haben wir Ehrfurcht davor, in unserem Herzen und in der Öffentlichkeit Gottes Namen auszusprechen und unser Gebet ist nicht einfach nur Lippendienst. Wir leben dann in seiner Gegenwart, folgen seiner Stimme, der Stimme der Kirche, unserem Gewissen, halten unsere eigene Sündhaftigkeit nicht aus und reinigen uns regelmäßig an der Quelle seines barmherzigen Herzens. Ja, er kennt uns und wir kennen ihn. 2. Der Glaube kommt vom Hören. Matthäus hat das heutige Evangelium ans Ende der Bergpredigt gestellt. Jesus beendete also seine Lehre über das Reich Gottes mit dieser Ermahnung und forderte alle seine Zuhörer auf, ihr Leben auf den festen Grund seines Wortes zu stellen: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Mt 24,35). Das aber verlangt von uns Glaubensmut. Und der Glaube gründet in der Botschaft, er kommt vom Hören (vgl. Röm 10,17). Lesen und verinnerlichen wir also das göttliche Wort und setzen wir uns immer wieder seiner Wirkmacht aus, damit wir von Herzen glauben lernen. Vertraue ich Jesu Wort? Wie sehr bin ich bemüht, es mir mit offenem Herzen anzuhören? Wie sehr lasse ich mich davon berühren? Erwäge ich wie Maria das Wort, das an mich ergeht, in meinem Herzen? Trage ich es wie einen Schatz mit mir durch den Alltag und habe Geduld, wenn es gerade einmal nicht bei mir zündet oder mich in innere Schwierigkeiten bringt? Halte ich das aus? 3. Glauben bedeutet in der Konsequenz: Aufnehmen. Wer sich so, also vorbehaltlos, mit dem Wort Gottes auseinandersetzt, wird von ihm in Besitz genommen, denn es entsteht in ihm ein Brand, eine Leidenschaft für das Wort (vgl. Jer 20,9). Und nichts ersehnt er mehr, als sein ganzes Leben auf dieses Wort zu gründen. Das kann schließlich nur eine Konsequenz haben: die Ganzhingabe an Gottes Wort, das lebendig ist: Jesus Christus. Johannes schreibt in seinem Prolog: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben…“ (Joh 1,12). Wenn wir Gottes Wort aufnehmen, lassen wir zu, dass dieser Samen in unser Herz fällt, dass er in uns Wurzeln treibt und seine Saat aufgeht. Dann bauen wir unser Leben auf Christi Wort und erweisen uns als Menschen, die seinen Namen nicht als Worthülse verwenden, weil wir „…nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“ und dementsprechend handeln. Gespräch mit Christus: Jesus Christus, es ist nicht leicht, ein authentisches Leben zu führen, vor dir, vor mir selbst und vor anderen keine Masken zu tragen. Dein Wort bringt mich in Schwierigkeiten, denn es verlangt von mir Umkehr, Wachsamkeit, Hingabe – in jedem Moment. Aber dein Geist kommt mir zu Hilfe. Sicher, es wäre leichter, dem Fleisch zu folgen, abzuschalten, sich auszuklinken, den automatischen Piloten einzuschalten und sich auf Kreuzfahrtgeschwindigkeit zu begeben, die Dinge routinemäßig abzuhandeln. Aber mein Glaube verlangt nach mehr! Herr, mach mich frei, lass mich wahrhaft leben! Meine Freude sei es, dafür zu kämpfen, dass du in meinem Leben herrschst. Möglicher Vorsatz: Am heutigen Nikolaustag mein Leben als Gabe auffassen. Bei jeder Begegnung mit Menschen ein Zeichen der persönlichen Aufmerksamkeit geben und austauschen.
Kyrie, eleison! 7. Dezember 2018
Hl. Ambrosius, Bischof Gedenktag Hl. Gerald (Gerhard) OSB P. Thomas Fox LC Mt 9,27-31 In jener Zeit, als Jesus vorüberging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. Einführendes Gebet: Herr, du gehst heute auch an mir vorüber. Begebe ich mich mit der gleichen Entschlossenheit wie die Blinden in deine Gegenwart? Zu Beginn jeder Messe bitte ich dich um Erbarmen. Dreimal rufe ich wie sie: „Herr, erbarme dich“. Einmal genügt nicht, denn ich könnte vergessen haben, wer ich vor dir bin. Die Wiederholung hilft mir, wirklich zu meinen, was ich sage. Und das dritte Mal verschafft der Wahrheit zum Durchbruch: Wie ungemein nötig ich dich habe! Ja, wenn ich drei Herzen hätte, müssten alle drei für dich schlagen. Bitte: Kyrie, eleison! 1. Gottes Gegenwart. Die Sprache der Liturgie verströmt vom Eröffnungsmoment der Messe an Gottes Gegenwart: Da ist die Bezeichnung mit dem Kreuz, es kommt der Gruß „Der Herr sei mit euch“, die Antwort der Gläubigen „Und mit deinem Geiste“, die Einladung zur Bereitung des Herzens, das Schuldbekenntnis, die Vergebungsbitte und der dreimalige Kyrie-Ruf: „Herr, erbarme dich!“ – Alles atmet die Gegenwart Gottes. Das aufmerksame Herz geht daran nicht unberührt vorbei.Auch die beiden Blinden vom heutigen Evangelium spürten beim bloßen Vorübergehen Christi den Bann seiner verheißungsvollen Gegenwart. Sie ließen sich ihre Chance, Christus zu begegnen, ihre Bitten persönlich an ihn zu richten, nicht entgehen. Tun wir es ihnen nach. Rufen wir inständig in unserem Herzen nach Jesus und begrüßen wir ihn mit diesen Worten, die die Messfeier täglich auf unsere Lippen legt, denn der Kyrie-Ruf ist vor allem ein spontan aus dem Innern hervorbrechender Willkommensgruß an den Herrn, der in unserer Mitte ist: Kyrie, eleison! 2. Glaubst du, dass ich dir helfen kann? Man stelle sich vor, wie die beiden Blinden Jesus „folgten“, ehe er „in das Haus“ ging und sie zu ihm gelangen konnten. Wahrscheinlich hielten sie sich aneinander fest, tasteten sich mit der Hilfe eines Stocks und der Rufe Umstehender vor, gestikulierten mit Armen und Händen… Aber die Hoffnung auf Heilung und die verheißungsvolle Nähe des Herrn trieben sie voran.Bisweilen müssen auch wir Christus eine ganze Weile lang blind folgen, unseren Lebensweg behelfsmäßig bahnen und mühsam ertasten. Niemand nimmt uns das ab. Selbst wenn wir im Inneren mit Klarheit Christi Stimme vernehmen, bleibt uns die Verwirklichung seiner Pläne oft in weiten Zügen schlichtweg ein Rätsel. Darin besteht die Hauptlast des Glaubens: die ganze Welt im Herzen zu umfangen, aber auf diesem großen Feld bloß meine Parzelle bestellen zu können, dort die Erde umzugraben, den Samen auszusäen, die Pflanzen zu bewässern, das Unkraut zu jäten und sich zu fragen: Wird es etwas ändern? Demgegenüber ist die Ankunft vor dem Herrn, die Begegnung mit ihm, der große Moment der Ernte. Wenn wir vor ihm stehen, fällt die Antwort auf seine Frage „Glaubst du, dass ich dir helfen kann?“ wirklich nicht mehr schwer: „Ja, Herr!!“ 3. Ein unwirksamer Befehl. Dass die beiden Blinden nach ihrer Heilung völlig außer sich vor Freude gerieten und dem klaren Befehl Jesu entgegenhandelten, verwundert eigentlich nicht. Man fragt sich eher, wieso Jesus, der „wusste, was im Menschen ist“ (Joh 2,25), überhaupt einen solchen Befehl aussprach. Vielleicht war es der einzige Weg, wenigstens aus diesem Dorf einigermaßen ungeschoren wegzukommen. Abgesehen davon zeigt es, welche innere Haltung Jesus mit dem Wirken von Wundern verbunden wissen wollte: absolute Diskretion. Es gefiel ihm nicht, wenn aus seiner Heilungstätigkeit ein Aufsehen gemacht wurde. Aber wie sollte man das verhindern, wenn nie vorher Gehörtes geschah: Blinde konnten sehen, Lahme gehen, Tote erstanden aus dem Grab und den Armen wurde das Evangelium vom Reich verkündet? Das Geheimnisvolle, Wundersame, völlig Unerklärliche, das in Christus Jesus tätig war und alle zu starrem Erstaunen rührte, konnte man unmöglich für sich behalten. „Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen!“ (Lk 5,26) Gespräch mit Christus: Herr, oft bin ich mir gar nicht bewusst, wen ich vor mir habe, wenn ich mit dir spreche. Du nennst mich zwar deinen Freund, aber du bist nicht einfach mein Kumpan. Und wenn ich mir deiner Größe theoretisch bewusst bin, heißt das noch lange nicht, dass ich darüber verfügen, sie mir auf Befehl auch fühlbar machen kann. Wenn mich dann doch einmal blitzartig die Einsicht durchfährt, wie groß und erhaben du bist, gibt es keinen Ort, an den ich vor dir fliehen könnte: Kyrie, eleison! Möglicher Vorsatz: Ich suche einen Ort auf, wo ich die Gegenwart Gottes spüren kann (eine Kapelle, eine Kirche, einen Raum, einen Friedhof, einen Park) und verweile in seiner Gegenwart.
Ein tiefes Heilsgeheimnis 8. Dezember 2018
Mariä Unbefleckte Empfängnis (Immaculata) Hochfest Hl. Konstantin, Abt Hl. Alfrida (Elfriede) Hl. Edith und Sabina, Märtyrerinnen P. Thomas Fox LC Lk 1,26-38 In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. Einführendes Gebet: Maria, meine Mutter, ich bin sehr stolz auf dich und freue mich mit dir an deinen Gaben. Deine vollkommene Schönheit erfüllt uns alle mit Freude und Dank. Lass mich mit dir und allen Mitmenschen Gott preisen und treibe mich an, Christus immer und überall selbstlos zu dienen. Bitte: Unbefleckte Empfängnis, bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes. 1. Gott allein wirkte es. Die Unbefleckte Empfängnis ist ein tiefes Heilsgeheimnis, und wer dieses Geheimnis erforschen will, muss so etwas tun wie in die Tiefen des Meeres der Heilsgeschichte hinabsteigen. Er muss kilometerweit abtauchen, hinein in die ewige Nacht, in die Vorzeit, auf den Grund des Meeresbodens, bis zur Genesis, wo direkt nach dem Sündenfall in einer ersten Vorwegnahme der „Frohen Botschaft“ das „Proto-Evangelium“ zu hören ist – es erklingt dort wie ein fernes Raunen auf dem Meeresgrund der Geschichte – dieses Wort Gottes an die Schlange: „Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau…“.Ja, Maria ist diese Frau, die der Schlange den Kopf zertritt. Und hier, in der Genesis, tausende von Jahren vor ihrer Geburt wird ihr Kommen und Auftreten gegen die Schlange angekündigt, ein Geschehen, dessen Auswirkungen die gesamte Heilsgeschichte und mithin alle Menschen betrifft. Nur Gott allein konnte bewirken, dass ein Mensch von den Folgen der Erbsünde ausgespart blieb. Hier kündigte er es an. Und in Maria verwirklichte er es. 2. Die Menschen haben davon erfahren. Bernadette Soubirou, die kleine Seherin von Lourdes, erzählt, dass Maria sie eine Zeitlang warten ließ, ehe sie ihr ihren Namen – die Unbefleckte Empfängnis – nannte. Die Erscheinungen begannen am 11. Februar 1858. Es waren insgesamt 18. Erst während der drittletzten Erscheinung, offenbarte Maria der kleinen Bernadette ihren Namen. Bernadette beschreibt es so: „Sie hob die Augen zum Himmel, faltete zum Zeichen des Gebetes ihre Hände, die sie ausgestreckt zur Erde gehalten hatte, und sagte zu mir im Dialekt dieser Gegend: Que soy era Immaculada Councepciou (Ich bin die Unbefleckte Empfängnis)“. Pfarrer Peyramale, der bis dahin die Erscheinungen für Unfug gehalten hatte, erschrak und verstand: Hier geschieht etwas Unerklärliches. Das Kind konnte diesen Namen unmöglich erfunden haben. Erst 4 Jahre vorher war das Dogma verkündet worden. 3. Maria hat selbst mitgewirkt. Erzbischof Fulton Sheen hat einmal die Unbefleckte Empfängnis in einem Bild erklärt und dazu folgenden Vergleich gezogen: Stellen wir uns vor, dass das Leben aller Menschen wie unzählige kleine Ströme von Wasser, die aber alle mehr oder weniger verschmutzt sind, einem riesigen Stausee zugeführt werden. In diesem Sammelbecken der Menschheit, das viel Schmutz enthält, wirkt nun Gott auf dem Grunde des Sees ein Wunder, bannt in seiner Macht die Sünde und lässt auf der anderen Seite der Stauwand einen Strahl völlig reinen Wassers hervorquellen: Das ist Maria.Das überaus Schöne an Maria ist aber, dass Gott nicht nur in Alleinregie ihre Unbeflecktheit bewirkte, sie also in privilegierter Weise behandelte, sondern dass Maria auch selbst aus freien Stücken dieser Gabe vollkommen treu war, ihr Ja dazu sprach, sich unversehrt bewahrte und ihr ganzes Leben dementsprechend gestaltete. Gespräch mit Christus: Maria, du hast mein Leben gelenkt und mich zur Gemeinschaft mit deinem Sohn geführt. Hilf mir, deinem Rat zu folgen und immer und in allem zu tun, was dein Sohn von mir will. Möglicher Vorsatz: Ich will mich auf Weihnachten mit einer guten Beichte vorbereiten.
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