Tägliche Meditationen Sonntag 25. November 2018 bis Samstag 1. Dezember 2018 Vierunddreißigste Woche im Jahreskreis Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Christkönig 25. November 2018
Christkönigssonntag Hochfest Hl. Katharina von Alexandrien, Märtyrerin Sel. Niels Stensen, Bischof Hl. Egbert OSB, Abt Hl. Elisabeth von Reute, Ordensfrau und Mystikerin Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Joh 18,33b-37 In jener Zeit fragte Pilatus Jesus: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Einführendes Gebet: Jesus, wie Pilatus frage auch ich dich heute, ob du ein König bist. Denn mir ist der Begriff „König“ sehr fremd, sodass ich mir darunter sehr wenig vorstellen kann. Bitte: Daher bitte ich dich, lass mich nicht nur verstehen, dass du „ein“ König, sondern auch erfahren, dass du mein König bist. 1. „Ich bin ein König.“ Wenn ich das Wort „König“ höre, dann stelle ich mir einen Menschen in der Epoche der Renaissance vor, der mit Krone und Zepter auf einem mächtigen Thron sitzt. Er regiert sein Land von einem Schloss aus, das in Prunk und Pracht glänzt. Nebenbei erobert er das Herz einer Prinzessin. Wie in einem Märchen leben die beiden ein Leben lang glücklich miteinander. Mit welcher Vorstellung verbinde ich also das Wort „König“? 2. Jesus als König. Allerdings passt diese Vorstellung überhaupt nicht zu Jesus. Außerdem sagt Jesus im heutigen Evangelium: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“ Aber wie versteht sich Jesus folglich als König? „Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Wenn ich also auf seine Stimme höre und der Wahrheit folge, gehöre ich zu seinem Volk. Und Jesus ist ein König, der ein Zeugnis ablegt, das nicht verherrlichend um ihn selbst kreist. Hierüber gibt uns Johannes in seinem Evangelium Aufschluss. Dort erklärt Jesus nämlich, dass er nicht für sich selbst, sondern für den Zeugnis ablegt, der ihn gesandt hat (5,31 und ff.). Mit seinem Zeugnis, das heißt, durch sein Wort und seine Taten, seine Wunder und Heilungen macht er seinen Vater erfahrbar, also „offenbar“. Die Juden der damaligen Zeit hatten ein Gottesbild das ihn fern, hocherhaben und als strengen Richter darstellte. Also genau das Bild eines weltlichen Königs. Jesus durchbricht diese Vorstellung. Er gibt Zeugnis von einem ganz anderen Königtum. 3. Christkönig. Jesus ist ein König, der Heil bringt und Heilung bewirken möchte. Dort, wo er herrscht, also gegenwärtig ist, sollen Liebe, Barmherzigkeit, Demut und Sanftmut regieren. Er ist ein König, der sich vom Vater verherrlichen lässt; der gekommen ist, um die Trennung zwischen Gott und Mensch zu überwinden. Er ist mächtig, eine herrliche Siegergestalt. Er ist unser Erlöser. Das jedoch in einer Art, die uns Menschen zu verstehen und zu akzeptieren nicht leichtfällt, nämlich in Demut, in selbstloser Liebe und letztendlich in der Hingabe seines eigenen Lebens. Gespräch mit Christus: Jesus, ich will, dass du in meinem Herzen herrschst, weil du Heil, Heilung und Barmherzigkeit bringst. Ich möchte den Menschen, denen ich heute begegne, diese Barmherzigkeit bringen. Möglicher Vorsatz: Ich könnte heute vielleicht das Reich Christi mit aufbauen, indem ich Jesus nachahme und wohlwollend auf meine Mitmenschen zugehe.
Jesus sieht 26. November 2018
Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hll. Konrad und Gebhard, Bischöfe Hl. Ida OSB, Äbtissin Hl. Johannes Berchmans SJ Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 21,1-4 In jener Zeit sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben. Einführendes Gebet: Jesus, von ganzem Herzen bitte ich dich, schau mich an. Ich brauch es. Dein Blick soll auf mir ruhen. Bitte: Jesus, was siehst du, wenn du mich anschaust? 1. Jesu Blick. „In jener Zeit sah Jesus, ...“ – so beginnt das heutige Evangelium. Jesus betrachtet sich die Menschen. Wenn mich jemand anschaut, dann bin ich dieser Person gegenwärtig. Es kreuzen sich unsere Blicke und ich weiß, dass dieser Mensch mich meint. Auch mich schaut Jesus persönlich an. Ganz gleich, wo ich bin und was ich tue: Ich bin ihm nicht fremd. 2. Es geht ihm um mich persönlich! Jesus schaut mich an. Was und wen sieht er? Jedenfalls sieht er mich im Alltag ungeschminkt, so, wie ich wirklich bin. Mit jenem Glauben, jener Hoffnung und Liebe, deren ich dort fähig bin. Aber auch mit seiner Liebe, mit der er mich umfängt. 3. Was ist für Jesus wichtig? Dieser Blick Jesu, der auf mir persönlich ruht, ist besonders im Gebet spürbar. Ist es mir aber wirklich beim Beten bewusst, dass Jesus mich dabei anschaut? Oft ist mein Gebet reine Pflichterfüllung. Die Reichen im heutigen Evangelium haben ihre Pflicht erfüllt. Sie gaben von ihrem Überfluss. Jesus geht es aber nicht um die Menge. Zum Beispiel geht es ihm nicht um die bloße „Anzahl“ meiner Gebete. Natürlich sucht er meine Nähe und meine Hingabe in Dingen, die ich ihm weihe. Er sucht jedoch noch eine tiefere Beziehung der Hingabe. Er sucht mich als Person; den, der ich bin; die, die ich bin. Er sucht diese Begegnung. Alles zu geben wie die Witwe, heißt, mich Jesus ganz zu öffnen und hinzugeben als der, der ich bin; als die, dich ich bin. Die Witwe hatte ihren ganzen Lebensunterhalt gegeben, nichts war mehr übriggeblieben. Nur noch sie selbst stand vor Gott. Gespräch mit Christus: Jesus, ich will jetzt bei dir verweilen, und deine Nähe genießen. Möglicher Vorsatz: Vielleicht kann ich heute Jesus in der Kirche besuchen, um einen Moment mit ihm zu sein.
Was will mir Jesus sagen? 27. November 2018
Dienstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Bilhild on Altmünster Hl. Oda von Brabant (Ute), Einsiedlerin Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 21,5-11 In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach. Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Einführendes Gebet: Jesus die heutigen Worte im Evangelium flößen mir schon ein wenig Angst, Irritation und Sorge ein. Du kannst auch eine beunruhigende Person sein. Bitte: Jesus, hilf mir zu verstehen, was du mir heute mit diesen Worten zu sagen hast. Und lass mich in jedem Fall in dir Frieden finden. 1. Irreführen. „Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!“ Jesu Warnung scheint auch heute noch wichtig. Gerade heute, da die Kirche schwierige Zeiten durchmacht, fragen sich viele, wem noch zu trauen sei. Jesus stellt klar, dass wir keinem hinterherlaufen sollen, der sich als der Erlöser der Menschen ausgibt. Jesus, er allein, ist der Erlöser, und ich kann und darf ihm dort begegnen, wo er gegenwärtig ist: in den Sakramenten. 2. Furchtbare Dinge werden geschehen. Auch stellt Jesus klar, dass in jener Zeit Naturkatastrophen sowie Kriege an der Tagesordnung sein werden. Wenn wir auch erlöst sind, so ist die Welt deswegen noch nicht heil und vollendet. Frage ich mich nicht häufig, wie man die Zeichen der Zeit lesen sollte und woran man die „Endzeit“ erkennen kann? Finde ich die Welt nicht gerade in Geburtswehen vor? 3. Antwort. Die Antworten auf diese Fragen liegen nicht einfach auf der Hand. Jesus spricht allerdings klar darüber, dass das Leid ein Teil unseres Lebens sein wird: „Lasst euch dadurch nicht erschrecken!“ Das heißt so viel wie: Habt keine Angst! Es muss so kommen. Du aber, komm zu mir, gib mir deine Angst, ich wandle sie um in Hoffnung. Gib mir das Leid, ich wandle es um in erlösende Gnade. Gespräch mit Christus: Jesus, was darf ich dir heute auf diese Worte, die du zu mir sprichst, entgegnen? Wie ein Kind will ich zu dir laufen, mich in deine Arme legen, an dein Herz schmiegen und dort Ruhe finden. Möglicher Vorsatz: Ich suche eine Zeit der Stille, um die Fragen, die ich in meinem Herzen trage, mit Jesus zu besprechen.
Das Leben mit und in Gott 28. November 2018
Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Gunther von Melk, Klostergründer Hl. Hathumod OSB, Abt Hl. Berta von Bingen, Mutter Sel. Maria Helena Stollenwerk Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 21,12-19 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen. Einführendes Gebet: Jesus, auch heute sprichst du durch das Evangelium klare und beängstigende Worte. Gleichzeitig versicherst du mir, dass ich mich dir ganz anvertrauen kann. Bitte: Jesus, hilf mir, dir zu vertrauen. 1. Verfolgung. Jesus nimmt kein Blatt vor den Mund. Wenn ich ihm folge, dann wird es für mich ungemütlich. Habe ich deswegen nicht oft Angst, mich als katholischer Christ zu „outen“? 2. Volles Vertrauen. Jesus beantwortet meine Angst, indem er mich zu vollem Vertrauen auffordert. „Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen...“ Aber hier tauchen Widerstände in mir auf: Wenn es nach den Regeln eines Kommunikationskurses ginge, könnte man Jesus als schlechten Kommunikator bezeichnen. Um überzeugend zu wirken, braucht es Vorbereitung und Überlegung. Man muss seine Zielgruppe genauestens studieren, um eine Strategie zu entwerfen. Ich brauche Argumente, um meine Unschuld zu beweisen. Ich tue ja nichts Schlechtes, wenn ich an Jesus glaube. Jesus verlangt aber von mir genau das Gegenteil: nichts zu machen. Mehr noch: Er will, dass ich mich in keiner Weise um meine Verteidigung sorge. Und Jesus sagt noch Schlimmeres: „Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten.“ Und trotzdem sucht Jesus in mir ein solches Vertrauen, dass ich mich angesichts all dieser Dinge ganz alleine auf Ihn verlasse. 3. Das Leben gewinnen. Genau in diesem Vertrauen liegt der Schlüssel zu einem Leben in und mit Gott. Wer einmal Gott erfahren hat – und sei diese Erfahrung noch so gering –, hat dieses innere Glück erlebt, vor dem alles andere unwichtig erscheint. In Gott und mit Gott ist man bei sich selbst. Gott allein genügt, hat die heilige Theresia von Avila gesagt. Ein Leben in und mit Gott bringt in mir die Person hervor, die geliebt ist und die liebt; die wertvoll ist; die gut ist; die einzigartig ist. Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir vertrauen, besonders in den Momenten, in denen ich nur die äußeren Schwierigkeiten, Leiden und Schmerzen sehe. Möglicher Vorsatz: Vielleicht nehme ich mir heute die Zeit, darüber nachzudenken, wer ich mit Gott bin?
Der Zorn Gottes 29. November 2018
Donnerstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Friedrich von Regensburg OSA, Laienbruder Hl. Jutta OCist, Äbtissin Hl. Radbot, Bischof Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 21,20-28 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird. Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn Gottes wird über dieses Volk kommen. Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen, und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Einführendes Gebet: Jesus, wieder sprichst du heute klare und bedrückende Worte. Ich vertraue auf dich und danke dir, weil du mir Einblick in dein Herz gibst. Bitte: Öffne mein Herz, um deine Worte zu verstehen. 1. Der Zorn Gottes. Was ist unter dem Zorn Gottes zu verstehen? Wenn ein Mensch zornig ist, befindet er sich in einem emotionalen Zustand der Erregung, der in der Regel die Bestrafung eines Schuldigen nach sich zieht. Dabei werden Leidenschaften entfesselt und das kann leicht zu einer Bestrafung führen, die über das rechte Maß hinausgeht. Mit solchen Vorstellungen wenden wir natürlich auf Gott allzu menschliche Maßstäbe an und stellen uns seinen Zorn leicht im Widerspruch zu seiner Liebe vor. Widerspricht aber der Zorn Gottes wirklich seine Liebe? 2. Die leidenschaftliche Liebe Gottes zu seinem Volk. Tatsächlich ist Gott bei der Bestrafung der Sünde ein „furchtbarer und gerechter Richter“ (vgl. Lk 12,59), aber eben auch ein „immer gütiger und barmherziger Vater“ (Dreifaltigkeitshymnus, Marienfried). Und so hat Gott – um uns zu schonen – im Leiden und Sterben Jesu Christi seinen Zorn gegen sich selbst gerichtet (vgl. Deus caritas est, 10), er hat uns schuldige Menschen verschont, und alle Strafe auf seinen eigenen Sohn, das Lamm Gottes, gelegt. Dadurch war aller Gerechtigkeit genüge geleistet (vgl. Mt 3,15) und uns ist zugleich in unserer Verschonung die Güte und Menschenliebe Gottes erschienen. 3. „Erhebt eure Häupter.“ Doch es ist unmöglich einem Menschen zu helfen, wenn er sich nicht selbst helfen lässt. Sich selbst helfen zu lassen, heißt, zu erkennen, dass ich Hilfe brauche und es nicht alleine schaffe, mich zu erlösen. Ich muss also meine Hand nach Christus ausstrecken, mein Haupt zu ihm erheben und um Vergebung bitten. Wenn ich aber nicht will, zwingt sich Gott nicht auf. Für diejenigen also, die ihre Schuld eingestehen und erkennen, dass sie sich nicht selbst erlösen können, bleibt Hoffnung auf Erlösung: „Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“ Gespräch mit Christus: Jesus, es sind bedrückende, aber klare Worte, die du zu mir sprichst. Sie machen mir Angst und sie bringen in mir Widerstand hervor. Ohne dich kann ich diese Wahrheiten gar nicht annehmen. Jesus, versprich mir, dass du mich mit in den Himmel nimmst! Ich vertraue auf dich, meinen Erlöser. Möglicher Vorsatz: Ich kann mir heute vielleicht eine Zeit der Reflexion nehmen und mich mit dem Thema „Zorn Gottes“ und „Barmherzigkeit Gottes“ auseinandersetzen. Vielleicht suche ich auch ein Gespräch mit einem Priester über dieses Thema.
Der Ruf 30. November 2018
Hl. Apostel Andreas Fest Hll. Emming, Gerwald und Folkard (Volker), Märtyrer Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Mt 4,18-22 In jener Zeit als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. Einführendes Gebet: Jesus, ich komme jetzt zu dir. Als Kind Gottes laufe ich in deine Arme. Bitte: Jesus, lass mich heute deinen Ruf hören. 1. Jesus sah den Menschen. Jesus sieht zwei Brüder, Simon und Andreas. Er sieht aber nicht nur sie als Personen, sondern er schaut auch zu, wie sie die Netze auswerfen. Erst dann ruft Jesus sie zu sich und fordert sie auf, ihm nachzufolgen. Was hat Jesus nun bewegt, sie zu rufen? Wir versuchen hier keine wissenschaftliche Exegese zu betreiben. Nähern wir uns Jesus geistlich. Versuchen wir, in sein Herz einzutreten; uns an seine Brust zu legen, wie der Apostel Johannes.Jesus sieht Simon Petrus und Andreas bei ihrem Fischerhandwerk zu. Sie werfen Netze aus, sammeln sie ein und bringen alle Fische sicher zum Hafen. Vielleicht war es genau diese Art von Arbeit, die Jesus dazu bewegte, beide zu sich zu rufen. „Ich werde euch zu Menschenfischern machen!“ Jesus trägt in seinem Herzen eine große Unruhe, weil er jeden einzelnen von uns in seinem Netz haben möchte. Ein Netz, das uns, im Gegensatz zu den Fischen, die dort um ihr Leben zappeln, einer inneren Freiheit und einer Glückseligkeit zuführt. Dafür braucht er Menschen, die bereit sind, ihr Leben hinzugeben. Auch in unserer Zeit. 2. Sie ließen die Netze liegen. Simon und Andreas scheinen kaum Zeit zu brauchen, um sich zu entscheiden und Jesus zu antworten. Sie ließen alles liegen, gaben ihren Alltag auf und begaben sich in ein Abenteuer mit Jesus. Die Begegnung mit Jesus muss sie fasziniert haben. Versuchen wir uns einmal vorzustellen, dass ein Mann mich an meinem Arbeitsplatz oder bei meiner Familie aufsucht und mich auffordert, alles stehen und liegen zu lassen, um mit ihm ein komplett neues Leben zu beginnen. Es würde nur dann etwas passieren, wenn ich mich bedingungslos von diesem Menschen geliebt fühlte und ich diesen Menschen nie wieder verlieren wollte. Habe ich diese bedingungslose Liebe Christi in meinem Leben erfahren? 3. Die Söhne des Zebedäus. Betrachten wir einmal die Söhne des Zebedäus. Sie sind sogar so weit gegangen, ihren Vater allein zurückzulassen. Der Vater war wahrscheinlich schon in fortgeschrittenem Alter. Doch die Erfahrung des Rufes war so stark und so klar, dass die beiden sich von Jesus nicht mehr trennen wollten. Jesus ruft auch heute noch viele Menschen in seine engere Nachfolge. Aber er ruft auch jeden Menschen innerhalb seiner Lebensumstände auf, ihm nachzufolgen, in einer Weise, die wir heute als das christliche Leben bezeichnen. Bin ich ein Christ, der Jesu Ruf in seinem Herzen gespürt hat? Oder fehlt es mir noch an jeglicher Erfahrung dieser Liebe, dieses Rufes? Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte heute deine Stimme hören. Ich habe in meinem Leben vielleicht noch nicht ein so starke Erfahrung von deinem Ruf gemacht, wie sie Johannes, Simon oder Andreas gemacht haben. Aber ich glaube fest daran, dass du auch mich zum Christsein berufen hast. Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir heute bewusst eine ruhige Zeit nehmen, um über meinen Werdegang als Christ nachzudenken. Wo habe ich Gott in meinem Leben erfahren?
Das Gebet 1. Dezember 2018
Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Natalie von Nikomedien, Wohltäterin Hl. Blanka von Kastilien, Königin Hl. Edmund Campion SJ Sel. Charles de Foucauld, Missionar Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi Lk 21,34-36 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich. Ich hoffe auf dich. Ich vertraue auf dich. Jesus, ich liebe dich. Bitte: Ich bitte dich heute, in mein Herz zu kommen. Und lass mich deine barmherzige Liebe erfahren. 1. Rausch und Trunkenheit. Welche Dinge versetzen mich in Rausch und Trunkenheit? Was meint Jesus damit? Vielleicht meint er damit, dass ich mich in den Dingen der Welt dermaßen verliere, dass ich Gott keinen Raum in meinem Leben gebe? Welche Dinge können das sein? 2. Sorgen des Alltags. Jesus spricht auch über die Sorgen des Alltags. Sie können ein Hindernis sein, das unseren Geist verwirrt. Wie oft überwältigen mich Sorgen? Schaffe ich die Arbeit, die Versorgung meiner Familie, die Erziehung meiner Kinder, die Schule, das Studium etc.? Es sind Sorgen, die eine gewisse Berechtigung haben. Jedoch dürfen sie nicht mein Leben bestimmen. Hat Jesus in diesen Sorgen auch Platz? 3. Gebet. Das Gebet ist einer der größten Schätze, die wir als Christen haben. Im Gebet dürfen wir in das göttliche Leben eintauchen. Wir dürfen die Gegenwart Gottes „anfassen“ und „bewundern“. Es ist auch einer der groß umkämpften Momente in meinem Leben. Sich dafür Zeit zu nehmen, zur Ruhe zu kommen und sich mittendrin nicht ablenken zu lassen, ist immer mit einem geistlichen Kampf verbunden. Ist mir das Gebet im Leben wichtig? Ist es mir bewusst, dass ich dort Gott persönlich begegnen darf? Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir begegnen. Sprich du zu mir in der Stille. Möglicher Vorsatz: Vielleicht kann ich mir für die Adventszeit vornehmen, Gott zum Mittelpunkt in meinem Leben zu machen, indem ich im Alltag feste Gebetszeiten einrichte.
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