Tägliche Meditationen Sonntag 30. September 2018 bis Samstag 6. Oktober2018 Sechsundzwanzigste Woche im Jahreskreis Br. Daniel Flores Mondragon LC
Zugehörigkeit zu Christus 30. September 2018
26. Sonntag im Jahreskreis Hl. Hieronymus, Kirchenlehrer Hl. Sophie, Märtyrerin Hl. Urs und Viktor, Märtyrer Br. Daniel Flores Mondragon LC Mk 9,38-43.45.47-48 In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen. Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Einführendes Gebet: Christus, heute komme ich mit Freude und Vertrauen zu dir, weil ich dir begegnen werde, weil du für mich da bist. Hilf mir, diese Momente bei dir in tiefer Liebe und Vertrauen zu verbringen. Bitte: Herr, schenke mir einen tiefen Glauben, damit ich dich immer und überall in meinem Leben finden kann. 1. „… weil er uns nicht nachfolgt“. Wie oft ist diese Haltung auch meine gegenüber anderen: der Nachbarin, den Kindern, meinem Mann oder meiner Frau gegenüber. – Alle sollten aufhören, bestimmte Dinge zu tun, nicht, weil sie falsch sind, sondern, weil sie sich nicht nach meinem Geschmack richten. Und wenn ich dann vor Gott hintrete, stoße ich auf eine Wand, weil er meistens weder nach meinen Plänen noch nach Schema F wirkt… Er lässt Prüfungen und Probleme zu, nicht weil er es genießt, mich leiden zu sehen, sondern, weil er viel mehr von mir erhofft, als ich selber von mir zu erhoffen wage. Er will meine Horizonte erweitern. 2. Zu Christus gehören. Was bedeutet diese Christus-Zugehörigkeit, warum ist sie so vielversprechend? Welche Folgen bringt diese Christus-Zugehörigkeit für mein tägliches Leben und für meinen Lebensstand mit sich? Zu Christus gehören bedeutet nicht einfach, dass ich ihm wie ein Gegenstand gehöre, über den er verfügen kann, denn er will mich nicht nur „haben“, sondern er will, dass ich eins mit ihm werde. Er liebt mich so sehr, dass er sein Leben und sein Sein mit mir teilen will. Eine Einheit im Sein und Wollen, sodass sein Wille nicht von außen auferlegt wird, sondern dass ich ihn ganz aus freien Stücken annehme. 3. Corruptio optima pessima. Wenn das Beste verdirbt, wird daraus das Schlimmste - so könnte man die Warnungen Jesu verstehen, denn er hat uns zur tiefsten Einheit und Intimität mit ihm gerufen. Er hat uns die Liebe seines Herzens offenbart. Verrat an der größten Liebe zu begehen, ist für ihn einfach undenkbar. Wie oft bedenke ich, welch große Gnaden und Geschenke Gott mir gegeben hat, wie zum Beispiel meinen Glauben, meine Familie, meine Freunde, Christi Freundschaft? Gespräch mit Christus: Christus, schenke mir Vertrauen, um auf deinem Weg zu gehen, auch wenn ich nicht immer wissen werde, wohin du mich führen willst. Öffne meine Augen, damit ich erkenne, wie sehr du mich liebst. Hilf mir zu verstehen und zu vertrauen, dass du größere und bessere Pläne hast, als alle, die ich mir für mein Leben ausdenken kann. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich Jesus in der Eucharistie besuchen.
Wahre Größe 1. Oktober 2018
Hl. Theresia vom Kinde Jesu (Thérèse von Lisieux) OCD, Kirchenlehrerin Gedenktag Hl. Remigius, Bischof Hl. Gieselbert Hl. Werner OPraem Br. Daniel Flores Mondragon LC Lk 9,46-50 In jener Zeit kam unter den Jüngern die Frage auf, wer von ihnen der Größte sei. Jesus wusste, was in ihrem Herzen vorging. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß. Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen dir nachfolgt. Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. Einführendes Gebet: Herr, du bist mein Vater, ich liebe dich von ganzem Herzen. Hilf mir zu erfahren, wie wunderbar es ist, dass ich dich meinen Vater nennen kann. Bitte: Herr, schenke mir ein demütiges und sanftes Herz wie das deine! 1. Wer ist der Größte? Das ist eine sehr natürliche und häufig gestellte Frage in einer Welt, wo Wettbewerb und Konkurrenzkampf auf der Tagesordnung stehen; wo kein Unterschied zwischen Sein und Tun gemacht wird. Man kann sich die Apostel gut vorstellen: Starke, mutige Männer, die daran gewöhnt waren, hart zu arbeiten und von denen jeder der Größte sein wollte. Wie oft versuche ich, mich hervorzutun oder vorzugeben, jemand zu sein, der ich eigentlich gar nicht bin, nur um ein bisschen größer zu erscheinen! Wie oft habe ich geliebte Dinge und Menschen übergangen, um in der Meinung der Welt zu wachsen! Der Wunsch, groß zu sein, ist an sich gar nicht schlecht, da wir ein Abbild Gottes sind. Er hat uns für große Dinge erschaffen. Die Frage ist: Vor wessen Augen will ich groß sein? Was sind meine Sehnsüchte? Wenn ich wirklich in Gottes Augen wachsen will, muss ich vor ihm und vor mir selbst ehrlich sein. Er kennt schon alles, was ich im Herzen trage und hat selbst noch bessere Pläne. Doch ohne meine freie Einwilligung kann er sein Werk nicht beginnen. 2. Klein sein. Was bedeutet es eigentlich, klein zu sein? Zur Klärung der Frage stellte Jesus ein Kind in die Mitte. Jesus empfiehlt uns damit eine kindliche Haltung für unser Verhalten, vor allem im geistlichen Sinne. Er bittet mich um großes Vertrauen und Glauben, damit ich ihn in all den verschiedenen Lebensumständen in meinem Nächsten erkennen kann. Er bittet mich um das gleiche Vertrauen und den gleichen Glauben, die Maria befähigten, „fiat“ (es möge geschehen) zu sagen. Er ist ein gütiger und liebender Vater, der das Beste für mich will. Er will, dass ich großzügig bin. Er bittet mich darum, alles, was ich bekommen habe, ihm anheimzustellen. 3. Hindert ihn nicht. Hindert ihn nicht, das heißt, ich soll in meiner Offenheit wachsen. Dass mir etwas nicht gefällt, heißt nicht, dass es schlecht ist. Ich soll immer wieder lernen, dass Gottes Wege nicht meine Wege sind und dass seine Pläne größer sind und weiter reichen als die unseren. Ich brauche mehr Vertrauen, um seinen Weg zu gehen, besonders, wenn ich nichts erkennen kann. Gespräch mit Christus: Ich danke dir so sehr, dass du mich bedingungslos liebst. Besonders, dass du mich zur Einheit mit dir rufst. Hilf mir, wenigstens ein bisschen zu begreifen, was es bedeutet und mit sich bringt, dass ich dein Kind bin. Hilf mir, dieser Würde zu entsprechen. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich jemanden aus Nächstenliebe loben.
Ein Kind an der Hand des Vaters 2. Oktober 2018
Hll. Schutzengel Gedenktag Hl. Petrus, Hermann und Jakob OCist, Märtyrer Hl. Ursicin OSB, Abtbischof Hl. Beregis, Kanoniker Br. Daniel Flores Mondragon LC Mt 18,1-5.10 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. Einführendes Gebet: Hier bin ich, Herr, mit dir und für dich. Ich danke dir für die Sicherheit und Gewissheit, die dein Wort mir gibt, dein geliebtes Kind zu sein. Ich bitte dich: Komm in mein Herz! Komm zu mir und begleite mich während dieser Zeit und auf dem Weg meines Lebens. Du bist der Quell meiner Heiligkeit. Hilft mir, ein fügsames Werkzeug in deinen Händen zu sein. Bitte: Vater, gib mir die Gewissheit, dass du immer bei mir bleibst. 1. Ehrlichkeit. Jesus bittet mich darum, wie ein Kind zu werden. Das heißt, die Eigenschaften eines Kindes anzunehmen. Die Welt der Kinder ist ziemlich einfach. In ihr gibt es nur ein Entweder-Oder, Ja oder Nein. Wenn sie wissen, dass etwas gut für sie ist, dann verlangen sie danach, und wenn sie wissen, dass etwas schlecht ist, meiden sie es um jeden Preis. Wie viele Gedanken mache ich mir, um zu entscheiden, ob ich zur Messe gehe oder nicht, oder ob ich jemandem helfe oder nicht?
Unsere Beziehung mit Gott wird nicht primär durch die Beschäftigung mit Theologie, den Gebrauch von Büchern, Medien oder ein Studium der Metaphysik genährt, sondern im täglichen, ehrlichen und herzlichen Umgang mit Christus. Er bittet mich um Einlass in mein Leben, bis in die kleinsten Details, einfach weil er mein Freund sein will. 2. Authentizität. Kindern ist es nicht peinlich, ihre Gefühle zu äußern. Sie haben keine Angst davor, gesehen zu werden. Sie schreien, weinen und strampeln, wenn Mama ihnen nicht gekauft hat, was sie wollten. Sie schämen sich nicht davor, die Wahrheit zu sagen, ganz gleich, ob es für manche unangenehm ist. Sie brauchen keine Masken, wie sie die reifen und klugen Leute benützen, um ihre Schwächen zu verbergen. Weil Jesus mich liebt, kann ich mich mit meinen Stärken und meinen Schwächen, mit meiner Geschichte und meinen Umständen annehmen.Er erwartet von mir, dass ich authentisch bin, ich soll nicht zum Schein und mit Masken leben. Nur so werde ich in der Wahrheit leben können – in ihm. 3. Tiefes Vertrauen. Für das Kind gibt es keine Gefahr, vor der die Arme seiner Mutter es nicht retten könnten. Es gibt keine Probleme, die sein Vater nicht lösen kann. Dieses Vertrauen fordert Jesus auch von mir. Ein Vertrauen, das nicht auf statistischen Fakten gründet, sondern auf dem Zutrauen zu einer Person beruht. Ein Zutrauen, das man nicht aufgibt, wenn man keine sofortige Antwort erhält. Schließlich weiß das Kind, auf wen es sich verlässt.Durch diese Haltung wird mich Jesus oft auch aus meiner Komfortzone herausholen, damit ich in tiefere Wasser vordringe und meine Netze in Seinem Namen auswerfe. Gespräch mit Christus: Vater! Du bist mein Vater! Keine andere Würde kann dem gleichkommen. Hilf mir, mich wie dein Kind zu verhalten. Stärke mein Vertrauen, entzünde meine Liebe, lass mich dich aus ganzem Herzen „Vater“ nennen. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich ein Vaterunser beten und Gott dabei danken, dass ich ihn Vater nennen darf.
Die erste Liebe 3. Oktober 2018
Mittwoch der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Ewald, Märtyrer Hl. Utto (Udo) von Metten OSB, Abt Hl. Irmgard OCist Hl. Leodegar OSB, Abtbischof Br. Daniel Flores Mondragon LC Lk 9,57-62 In jener Zeit, als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes. Einführendes Gebet: Christus, hier bin ich! Ich weiß, dass es eigentlich deine Idee gewesen ist, die Initiative zu ergreifen, um mir heute zu begegnen. Du hast mir das Geschenk des Glaubens gegeben. Du hast mich gerufen. Ich will unverzüglich deinem Ruf antworten. Ich bitte dich, erfülle mich mit deinem Heiligen Geist und deiner Gnade, damit ich mich ohne Ängste und Zweifel ganz hingeben kann und vor Liebe zu dir brenne. Bitte: Jesus, entzünde in meinem Herzen eine leidenschaftliche Liebe zu dir! 1. Die erste Liebe! „Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.“ Sicherlich hat dieser Mann diese Aussage aus ganzem Herzen gemeint, sicherlich brannte sein Herz wirklich vor Liebe zum Meister. Und die Antwort Jesu wollte nichts anderes sein als eine Bestätigung dessen, was es bedeutet, ihm wirklich nachzufolgen. Das „Keinen Ort zu haben, wo man das Haupt hinlegen kann“ zeigt nicht nur seine Armut auf, sondern auch sein unruhiges, leidenschaftliches und liebevolles Herz. Er kann und will nicht anhalten, weil die Errichtung des Reiches Gottes und das Predigen der Frohbotschaft ihm am Herzen liegt. In unsere heutige Kultur, die von Genusssucht und Wellness-Angeboten geprägt ist und daher der Wert des Leidens und die Opferbereitschaft immer weniger geschätzt werden, bleibt die Gestalt Christi und seine Hingabe unverständlich.Auch ich bin dazu gerufen, diesen lebendigen und lebensspendenden Geist in alle Bereiche meines Lebens zu bringen: in meine Arbeit, in meine Familie, in meine Beziehung mit Gott. Auch ich bin dazu gerufen, keinen Ort zu haben, wo ich mein Haupt hinlegen kann. 2. Radikalität. „Lass die Toten ihre Toten Begraben.“ Radikalität, ein Wort, das seinen positiven Wert verloren hat, das aber, auf Christi Liebe angewandt, weder schlecht sein, noch als „zu viel“ eingestuft werden kann. Er ruft auf, alles zu verlassen und Prioritäten zu setzen. Die Versicherung, die Rente oder die Studien, die Familie, die Jugendgruppen, alles soll sich Gott unterordnen. Ein Christ soll in seiner Hingabe, Liebe und Großzügigkeit, ob in seiner Familie, im Sport oder in der Arbeit radikal sein. Seine Motivation sollte lauten: „Christus hat alles für mich gegeben, ich will ihn mit der gleichen Intensität zurücklieben.“ 3. Kampf. „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat...“ – Christus erwartet eine kühne und bedingungslose Hingabe. Er erwartet nicht, dass ich keine Fehler begehe, sondern, dass ich mich nicht entmutigen lasse und dass ich nicht zu lieben aufhöre. Jeder, der Freunde hat, Familie oder irgendeinen Menschen, den er wirklich liebt, weiß, dass die Beziehung nicht immer einfach ist. Er weiß, dass man oftmals vergeben und um Vergebung bitten muss. Man zweifelt deswegen nicht an der Liebe des anderen. Christus will, dass ich in der Liebe vollkommen werde, indem ich meinen Vorsatz zu lieben und mich großzügig zu verhalten jeden Tag erneuere. Gespräch mit Christus: Herr, ich bin glücklich, dass du mich gerufen hast, dir nachzufolgen und mich dir hinzugeben. Ich bitte dich: Gib mir die nötige Kraft und den Mut, angesichts der Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten nicht zu verzagen. Gib mir ein brennendes Herz, das vor Liebe glüht und das nie müde wird, für dich und mit dir zu kämpfen. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich eine Zeit suchen, um einen Besuch im Altenheim oder bei einem einsamen Menschen zu machen.
Freunde Jesu, Zeugen für die Menschheit 4. Oktober 2018
Hl. Franziskus von Assisi, Ordensgründer Gedenktag Hl. Aurea OSB, Äbtissin Hl. Franz Xaver Seelos CSsR Br. Daniel Flores Mondragon LC Lk 10,1-12 In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. Einführendes Gebet: Hier bin ich Herr. Ich habe so vieles im Kopf und auf dem Herzen, so viele Sorgen, Zerstreuungen und Pläne. Ich gebe sie dir alle. Nimm du sie alle an. Ich liebe dich! Erneure du bitte meine Liebe. Ich danke dir, dass du mich nie im Stich gelassen hast und dass du es nie tun wirst. Hilf mir, nicht der Routine zu verfallen, damit ich diese Momente mit dir mit Leidenschaft leben kann. Bitte: Jesus, gib mir den Mut und die nötige Stärke, dein echter Zeuge zu sein. 1. Arbeiter für seine Ernte sein. Wer sind diese Arbeiter, um die wir bitten sollen? Priester und Ordensfrauen? – Ja, vielleicht, aber nicht nur! Der heilige Johannes Paul II. sprach zu den Legionären Christi und den Mitgliedern des Regnum Christi mit den Worten von Katharina von Siena: „Wenn ihr seid, was ihr sein sollt, dann werdet ihr die ganze Welt Feuer fangen lassen.“ Diese Worte gelten für jeden Christen. Jeder Getaufte hat die Berufung, allen Menschen die Frohe Botschaft zu verkündigen, gelegen oder ungelegen, und so Licht für seine Mitmenschen und Salz für die Erde zu werden.Gott um Arbeiter zu bitten, heißt auch, bereit zu sein, einer von ihnen zu werden, wenn er mich dazu beruft, ob es mir schwerfällt oder nicht. 2. Schafe mitten unter den Wölfen. Jesus ist realistisch, ehrlich und direkt: Es ist nicht einfach, es ist nie einfach gewesen und es wird auch nie einfach sein. Die Welt bietet Unmengen von Möglichkeiten, untreu zu sein. Tausende von Abwegen, die „eigentlich nicht so schlecht sind“, weil „jeder es so macht“ oder weil „es heutzutage so gemacht wird“. Er bittet mich, treu zu sein und zu widerstehen. Darüber hinaus sagt er mir sogar, dass ich meine Sicherheiten aufgeben soll, damit Er meine einzige Sicherheit werden kann. 3. Zeugen für die Menschheit. Mein Leben soll ein prophetisches Zeichen für meine Mitmenschen sein. Am Anfang des Christentums sagte man: „Seht, wie sie einander lieben“ und nicht: „Schau, was für gute Expansionspläne“ oder „Was für ein gutes Ressourcen- und Personalmanagement sie haben“. Mein Leben soll ein beredtes Zeugnis dafür sein, was Christsein bedeutet. Dafür braucht man viel Kohärenz und Demut. Mein Leben muss sich dadurch auszeichnen, dass es mit Christi Fühlen, Wollen und Handeln übereinstimmt. Gespräch mit Christus: Herr, ich bitte dich, lass mich wie der heilige Franz von Assisi ein Werkzeug deines Friedens und deiner Liebe unter den Menschen sein. Gib mir die Gnade, mich von der Welt und auch von mir selber loslösen zu können. Ich will mich ganz dir und meinen Mitmenschen hingeben. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich ein Opfer für die Kirche darbringen und dabei darum bitten, dass jedes Mitglied konsequent seinen Glauben lebt.
Gelegenheiten – für immer verpasst 5. Oktober 2018
Freitag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Meinolf von Paderborn Hl. Anna Schäffer Hl. Maria Faustina Kowalska, Mystikerin Br. Daniel Flores Mondragon LC Lk 10,13-16 In jener Zeit sprach Jesus: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat. Einführendes Gebet: Herr, ich kommen zu dir. Ich sehne mich nach dir. Ich brauche dich mehr als die Luft zum Atmen. Ich liebe dich, hilf mir, deiner Liebe mit Treue zu entsprechen. Heute will ich hier für dich da sein, so wie du immer für mich da gewesen bist. Bitte: Herr, ich bitte dich um Demut. Damit ich jedes Mal, wenn ich mich irre, zu dir zurückkommen kann. 1. Weh dir! In dem Bewusstsein, dass er alles getan hatte, um die Bewohner dieser Städte zu sich zu bringen, und weil sie ihn immer wieder abgelehnt haben, hat Christus nur noch traurig sagen können: „Weh dir!“ Hier sehen wir, wie die menschliche Freiheit, die so schön ist, oft dramatische Folgen hat. Gott hat schon alles getan, was er konnte, um mich an sich zu ziehen, um mir die Liebe seines Herzens zu offenbaren. Es liegt an mir, sie anzunehmen. Er öffnet sein Herz und wird dadurch verletzbar vor mir. Die Liebesantwort geschieht nicht nur in einem gewissen Moment, sondern jeden Tag meines Lebens, mit jeder Entscheidung, die mich Gott entweder näherbringt oder ferner von ihm rücken lässt. Weh dir! Er hat mich so reichlich beschenkt: Mein Glaube, meine Familie, meine Berufung. Was habe ich von ihm nicht erhalten? Wie gehe ich mit diesen Gaben um? Nutze ich sie, um näher zu Christus zu kommen, oder sind sie ein Hindernis für mich? 2. Kafarnaum. So oft haben mich mein Stolz und meine Vorurteile über die anderen dazu gebracht, mir von mir selbst und der Wahrheit ein falsches Bild zu machen. Die Verzerrung der Wahrheit fängt oft mit „Das ist keine Kritik, aber...“ oder „Zu meiner Zeit...“ oder „An seiner/ihrer Stelle...“ an. Das alles zeigt, dass ich mich für gerecht und mein Verhalten für tadellos halte, während alle anderen sich von ihren bösen Wegen bekehren sollten. Man braucht viel Demut, um vor der eigenen Türe zu kehren, um zuzugeben, dass man selbst gefallen ist, dass man untreu und schwach gewesen ist. Das ist aber der einzige Weg, um Barmherzigkeit zu erlangen. 3. Wer euch hört, der hört mich. Gott wir nie müde, mir seine Liebe, seine Vergebung und seine Barmherzigkeit mit allen möglichen Mitteln anzubieten. Vor weniger als hundert Jahren sprach er zu Schwester Faustina, einer polnischen Ordensschwester, von seiner unendlichen Barmherzigkeit. Wie Papst Franziskus sagt: Gott wird nie müde zu vergeben. Wir sind diejenigen, die müde werden, ihn um Vergebung zu bitten. Es gibt keine Sünde, und sei sie noch so groß, die die Barmherzigkeit Gottes nicht vergeben könnte. Gespräch mit Christus: Herr, danke sehr für deine Liebe, Geduld und bedingungslose Freundschaft. Hilf mir, jedes Mal aufzustehen, wenn ich falle, in dem Wissen, dass es für dich das Wichtigste ist, dass mir mehr daran liegt zu kämpfen, als hinzufallen. Hilf mir zu vertrauen, dass, wenn meine Sünden groß sind, deine Barmherzigkeit noch viel größer ist. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich ein Werk der Barmherzigkeit tun.
Die wahre Freude 6. Oktober 2018
Samstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Bruno der Kartäuser, Ordensstifter Adalbero, Bischof Hl. Renatus, Bischof Hl. Romanus, Bischof Br. Daniel Flores Mondragon LC Lk 10, 17-24 In jener Zeit kehrten die Zweiundsiebzig zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen. Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind. In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Einführendes Gebet: Herr, hier bin ich mit allem, was ich habe und was ich bin. Ich komme voll Freude zu dir, weil du mein bester Freund bist. Ich danke dir für die unendlichen Gaben, mit denen du mich beschenkt hast, vor allem für das Geschenk deiner Mutter. Sie ist immer bei mir. Sie begleitet mich und sorgt für mich, und vor allem formt sie in mir ein Herz wie das deine. Bitte: Jesus, erneuere in mir die Freude über meine Freundschaft mit dir. 1. Die Freude der Jünger. Die Jünger kehrten voll Freude zurück, weil der Herr große Taten durch sie vollbracht hatte. Er entgegnete ihnen aber, dass sie sich eher freuen sollten, weil ihre Namen im Himmel verzeichnet sind. In diesem Punkt ist Maria ein großes Beispiel für uns. Sie erkannte das Wirken Gottes in ihrem Leben. Sie gab ihm den allerersten Platz als sie ihr „fiat“ (es möge geschehen) sagte. Sie wusste, dass sie nicht aufgrund eigener Verdienste, sondern aufgrund Gottes reicher Gnade groß war, da er ihren Namen im Himmel verzeichnen wollte. 2. Die Freude Jesu. Er rief diese Worte laut aus und freute sich, weil Gottvater Männer und Frauen auf der Erde gefunden hatte, die klein genug und würdig waren, von ihm die Geheimnisse des Reiches zu erfahren. Es freute und freut ihn immer wieder, offene Herzen zu finden, Herzen, die bereit sind, seine Liebe zu empfangen und ihr zu entsprechen. Ich könnte mich jetzt fragen, wie oft ich zu Jesus komme und wie oft ich in diesen Momenten, in denen ich ihn besuche, nur mein eigenes Glück suche oder nur meine Ruhe haben will. Wie oft versuche ich wirklich, ihn glücklich zu machen und darauf hinzuwirken, dass sich meine Beziehung zu Christus nicht um mich, sondern um ihn dreht? 3. Meine Freude. Ich bin auch selig, weil Christus so vieles in meinem Leben vollbracht hat, vor allem aber, weil er in meinem Leben ist. Oftmals merke ich nicht, wie reich ich beschenkt worden bin. Herr, hilf mir! Öffne meine Augen, damit ich jedes Geschenk, das du mir gibst, wirklich nutzen kann. Das vielleicht größte Geschenk ist seine Mutter Maria. Sie ist ein sicherer und unfehlbarer Wegweiser zur Heiligkeit und zur Einheit mit Jesus. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für alle deine Gnaden, für deine Mutter, für deine unendliche Liebe zu mir. Ich bitte dich, gib mir ein großzügiges und dankbares Herz, um dir alles zu geben, worum du mich bittest, damit ich von deinen großen Taten in meinem Leben singen kann. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich mit jemandem die Freude teilen, ein Freund Jesu zu sein.
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