Tägliche Meditationen Sonntag 2. September 2018 bis Samstag 8. September 2018 Zweiundzwanzigste Woche im Jahreskreis P. Hubert Reiner LC
Zwei Feinde der Heiligkeit 2. September 2018
22. Sonntag im Jahreskreis Hl. Ingrid OP, Priorin Hl. Apollinaris Morel OFMCap, Märtyrer Hl. Franz Urban, Märtyrer P. Hubert Reiner LC Mk 7,1-8.14-15.21-23 In jener Zeit hielten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein. Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Wir bitten um echte, aufrichtige Frömmigkeit. 1. Ruf und Sehnsucht nach Heiligkeit. In seinem Apostolischen Schreiben „Gaudete et Exsultate“ stellt Papst Franziskus den Gläubigen erneut den Weg zur persönlichen Heiligkeit vor. Dieser Weg ist nicht nur für einige Auserwählte bestimmt, es ist ein Ruf, der an jeden Menschen in jeglicher Situation ergeht. Er entspringt unserem Menschsein und macht uns zu Suchenden nach Gott. Mensch sein bedeutet, auf der Suche nach Gott und Gemeinschaft zu sein. Die Pharisäer sind keine Ausnahme, auch sie suchen Gott, indem sie sich an die überlieferten Vorschriften ihrer Väter halten, zu denen Gott schließlich gesprochen hatte.Papst Franziskus scheint ihr Verhalten und Jesu Reaktion vor Augen zu haben, wenn er uns in seinem Apostolischen Schreiben vor zwei Feinden der Heiligkeit warnt. 2. Gnostizismus. Allein das Wissen um Gott und seine Offenbarung reichen nicht, um mit ihm in Lebensgemeinschaft zu treten. Die Pharisäer dachten, dass allein ihnen die Wahrheit anvertraut war, sie kannten die Schrift, und blickten mit Verachtung auf das Volk.Damit aber Gottes Wort den Menschen wandeln, heilen und heiligen kann, muss es vom Verstand ins Herz gelangen, von einer bloßen Information zur lebendigen Lehre und Lebenshaltung, von einer inneren Überzeugung zur äußeren Handlung werden.Gottes Botschaft ist in ihren Hauptlinien einfach, leicht zu verstehen und jedem zugänglich, der sein Herz öffnet (nicht nur den Verstand). 3. Pelagianismus. Der Mensch ist immer versucht, sich seine Rechtfertigung vor Gott mit äußeren Handlungen zu verschaffen. „Ich habe dieses Werk getan und jene Bedingung erfüllt, nun kann ich sicher sein, in den Himmel zu kommen.“ So oder ähnlich kann man die Grundhaltung der Pharisäer beschreiben. Diese Haltung schleicht sich auch oft in verdeckter Weise in unser eigenes Denken und Handeln gegenüber Gott ein.Doch letztendlich ist es immer seine Barmherzigkeit, die uns rettet und unseren Werken Sinn und Wert verleiht. Unsere Werke sind also immer nur Antwort auf eine zuvor gemachte Erfahrung von Gottes Güte und Erbarmen. Sie sind Ausdruck eines geläuterten Herzens, dem „die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft“ fremd sind. Gespräch mit Christus: „Herr, nimm mein Sehnen und Mühen an, und ergänze du, was meinem Denken und Handeln fehlt.“ Möglicher Vorsatz: Ich werde nicht über die Frömmigkeit/Religion anderer urteilen.
Gottes Horizonte sind weit 3. September 2018
Hl. Gregor der Große, Papst Gedenktag Hl. Sophie von Minden, Märtyrerin P. Hubert Reiner LC Lk 4,16-30 In jener Zeit kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg. Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Herr, wir bitten um echte, aufrichtige Frömmigkeit. 1. Der Meister spricht zu mir! Schon seit einiger Zeit hatten die Menschen aus Nazaret von den Wundern Jesu gehört, von demjenigen, der seit Jahren in ihrer Mitte gewohnt hatte und durch nichts aufgefallen war. Plötzlich spricht er an einem Sabbat in ihrer Synagoge Klartext: Die Verheißung der Väter, deren Erfüllung die Israeliten so lange herbeigesehnt hatten, erfüllt sich „heute“! Und noch dazu hier! Die Zuhörer Jesu sind fasziniert, in den Bann gezogen. Sie spüren die historische Tragweite dieses Momentes, und die Wichtigkeit ihres Volkes, des auserwählten Volkes Gottes. 2. Aber nicht nur zu mir, sondern auch zu anderen. Jesus beginnt nun, ihnen Schritt für Schritt Gottes universalen Heilsplan zu offenbaren. Weder die Witwe von Sarepta noch der Syrer Naaman gehörten zu Gottes auserwähltem Volk, und dennoch sprach Gott zu ihnen und durch sie.Die Nazarener, und mit ihnen das ganze jüdische Volk, sehen darin einen Affront gegen ihre Eigenschaft als Gottes auserwähltes Volk. So sehr fühlen sie sich durch diese Worte verletzt, dass sie den Propheten und seine Botschaft zurückweisen und ihn sogar töten wollen. 3. Gottes Wirken geht weit über meine Horizonte hinaus. Um Gottes Wort wirklich und ganz zu verstehen, muss man gut zuhören und das Herz weit öffnen. Es geht oft über das Gewohnte und Erwartete hinaus, und manifestiert sich, wo man es nicht vermutet, ja sogar dort, wo es nach menschlichem Ermessen nicht sein darf!In der Diskussion um Konfessions- und Religionszugehörigkeit und deren Konsequenzen theologischer, liturgischer, sozialer oder moralischer Art vergessen wir oft, dass Gott zu allen Menschen sprechen möchte, um jeden zu erlösen. Er kennt viele Wege, für jedes Menschenherz einen besonderen. Es braucht eine besondere Aufmerksamkeit und Demut, um dieses Flüstern Gottes zu bemerken und zu schätzen. Gespräch mit Christus: Herr, gib mir ein hörendes Herz. Möglicher Vorsatz: Ich werde nicht über die Frömmigkeit/Religion anderer urteilen.
Hat mein Leben mit Jesus zu tun? 4. September 2018
Dienstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Suitbert, Bischof Hl. Rosalia, Einsiedlerin Hl. Ida von Herzfeld Hl. Irmgard von Süchteln, Wohltäterin P. Hubert Reiner LC Lk 4,31-37 In jener Zeit ging Jesus hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte die Menschen am Sabbat. Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit göttlicher Vollmacht. In der Synagoge saß ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist, besessen war. Der begann laut zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der Dämon warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden und verließ ihn, ohne ihn jedoch zu verletzen. Da waren alle erstaunt und erschrocken, und einer fragte den andern: Was ist das für ein Wort? Mit Vollmacht und Kraft befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fliehen. Und sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend. Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Herr, ich bitte um echte, aufrichtige Frömmigkeit. 1. Der Dämon, ein Leben gegen Gottes Plan. Jesus befindet sich wieder in einer Synagoge, diesmal nicht in Nazaret, sondern in Kafarnaum, einem Nachbarort in 30 km Entfernung. Wieder lehrt er, und wieder spüren seine Zuhörer eine besondere Vollmacht, mit der er Gottes Wort auslegt und verkündet. Sein Wort lässt sie nicht gleichgültig, rüttelt sie auf, stellt ihre bisherigen Überzeugungen und ihre Lebensweise in Frage. Es geht ihm nicht um einen Umsturz, sondern um Erfüllung. Er widerspricht nicht Gottes Offenbarung, sondern entwickelt sie weiter mit der ihm eigenen „Autorität“. 2. Jesu Wort bewegt und heilt. Ein Mensch, dessen Herz von einem Dämon besessen ist, hört Jesu Wort. Er lebt wider Gottes Schöpfungsplan und seine Liebe, frei oder unfrei. Seine Existenz ist zutiefst widersprüchlich, er sucht sein Glück, wo es unmöglich gefunden werden kann: bei sich selbst allein und in äußeren Dingen, statt in der Hingabe an Gott und den Nächsten.Jesu Wort zeigt allen den Weg existentieller Erfülltheit, fordert dafür aber radikale Umkehr. Dieser Mensch muss seine bisherigen, egoistischen Prinzipien aufgeben, von sich weisen, denn sie „haben nichts mit Jesus von Nazaret zu tun.“Dies geschieht nicht ohne Lärm und Getöse, aber zum Erstaunen aller wird der Mensch nicht verletzt. 3. Meine Dämonen... Der „unreine Geist“ einer zu weltlichen und egozentrischen Lebenshaltung schleicht sich oft in mein Denken und Urteilen ein. Jesu Wort rüttelt mich aus meiner gewohnten, aber doch nicht vollkommen reinen Hingabe auf und möchte mich zu konsequenterer Nachfolge und Hingabe führen, damit mein Leben sinnerfüllter und glücklicher wird.Auch das geschieht nicht ohne Lärm und Getöse, ohne Angst und Einwände, doch erfahre auch ich am Ende, dass mich Jesu Wort entgegen allen Befürchtungen nicht verletzt, sondern befreit und glücklich macht. Gespräch mit Christus: Herr, was an meinen Lebenshaltungen und Kriterien hat noch nichts mit dir zu tun? Vertreibe jeden Egoismus aus meinem Herzen! Möglicher Vorsatz: Mit ehrlicher und aufrichtiger Liebe allen Menschen begegnen, vor allem jenen, die mich unter Druck setzen, stören oder aufregen.
Ein Herz ohne Grenzen 5. September 2018
Mittwoch der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Roswitha von Gandersheim, Chorfrau Hl. Maria Theresia von Wüllenweber, Ordensgründerin Hl. Mutter Teresa, MC P. Hubert Reiner LC Lk 4,38-44 In jener Zeit verließ Jesus die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen. Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie. Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war. Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen. Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen Judäas. Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Herr, ich bitte um echte, aufrichtige Frömmigkeit. 1. Jesus heilt. Wir begleiten Jesus weiter auf seinem Weg und schauen seinem Wirken zu. Schon der Name „Jesus“ – Jeshuah oder Jeschua – bedeutet „Gott rettet“. Und tatsächlich suchen unzählige Menschen bei ihm Heilung, Heilung von einem fast alltäglichen Fieber bis hin zur schweren Behinderung – und Taube hören, Blinde sehen, Lahme gehen. Jesus heilt „alle“. Wortwörtlich erfüllen sich die Prophezeihungen an den Menschen, die Jesus begegnen. 2. Verkündigung und Heilung. Verkündigung der Botschaft und Heilung gehen Hand in Hand. Die Evangeliumsstelle sagt nichts über den Inhalt der Botschaft Jesu, aber sie zeigt die Folgen der Verkündigung auf: Die Menschen finden Heilung von ihren Gebrechen und Krankheiten. Jesus zuzuhören, heilt Seele und Leib! Zugleich sind die Heilungen auch eine Art Verkündigung, Zeichen der barmherzigen Liebe Gottes gegenüber seinen Geschöpfen. Die Menschen erfahren die hingebungsvolle Schöpferliebe Gottes auf existentielle Weise. Sie erfahren das Evangelium „am eigenen Leib“. 3. „... den anderen Städten...“. Weder Jesu Verkündigung noch seine tätige Liebe kennen Grenzen. Er heilt „alle“, auch in den „anderen Städten Galiläas“, ohne nach Herkunft, Stand oder Religion zu fragen, oder ob sie solcher Zuwendung und Liebe auch würdig seien. Er stellt keinerlei Bedingungen oder Forderungen. Die Erfahrung der Liebe Gottes und ihrer Auswirkungen auf das eigene Leben sind den Menschen Argument genug, umzukehren und Jesus zu folgen. Gespräch mit Christus: Herr, wirke mit deinem Wort in meinem Leben, und verkünde durch mein Leben dein Wort! Möglicher Vorsatz: Anstatt über Glaubensfragen zu streiten, möchte ich allen ohne Unterschied mit werktätiger Liebe entgegenkommen.
Jesus, der Menschenfischer 6. September 2018
Donnerstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Magnus OSB, Apostel des Allgäus Hl. Theobald OFM Hl. Gundolf von Metz, Bischof P. Hubert Reiner LC In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.
Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Herr, ich bitte dich, schenke mir ein echtes und aufrichtiges Engagement im Apostolat. 1. Die beiden wunderbaren Fänge. Auch dieses Evangelium sagt nichts über den Inhalt der Predigt Jesu aus, sondern führt uns deren Auswirkung vor Augen. Und um diese Wirkung gleichsam zu unterstreichen, bittet Jesus Simon, erneut hinauszufahren und die Netze auszuwerfen. Der überschwängliche Erfolg beim Fischfang ist ein Spiegelbild für die zahllosen Menschen, die am Ufer stehen, um Jesus zu hören. Eine „so große Menge“ nicht nur an Fischen, sondern an Herzen, die Gottes Wort hören… 2. Jesus selbst zieht die Menschen an. Jesus muss die Menschen nicht dazu überreden, ihm zuzuhören. Er setzt keinerlei Druckmittel ein. Er spricht freimütig Gottes Wort und sie spüren seine Liebe.In gleicher Weise fordert er Simon dazu auf, erneut auf den See hinauszufahren und die Netze auszuwerfen. Obwohl es gegen all seine Erfahrung und sein Können verstößt, soll er die Netze auf „der anderen Seite“ auswerfen. Simon soll also nicht auf sich selbst, sondern auf Jesus vertrauen.Wenn wir Gottes Wort verkünden wollen, dürfen wir nicht auf uns, sondern nur auf Jesus, seine Person und seine Botschaft vertrauen. 3. Das Handwerk eines Menschenfischers verstehen. Wir sind Jünger Jesu und wünschen uns daher nichts mehr, als für ihn einen reichen, wunderbaren Fischfang zu machen. Oft aber stellen wir dabei zu sehr unsere eigene Person, Fähigkeiten, Erfahrungen, Methoden usw. in den Vordergrund.Unser pastorales Wirken wird die Herzen vieler Menschen erreichen, wenn wir nicht unsere eigene Weisheit, sondern Gottes Evangelium anbieten. Direkt, klar und mit respektvoller Liebe. Gespräch mit Christus: Herr, sprich du aus mir, liebe du in meinem Herzen, stütze du mit meinen Armen, gehe du mit meinen Schritten auf die Menschen zu. Möglicher Vorsatz: Wenn ein Mensch bei mir Rat sucht, werde ich ihm auch vorschlagen, zu beten oder im Evangelium zu lesen.
Das Fest der Gemeinschaft mit Gott 7. September 2018
Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Stephan Pongrácz, Märtyrer Hl. Otto OCist, Abt Hl. Dieterich, Bischof Hl. Regina, Märtyrerin P. Hubert Reiner LC Lk 5,33-39 In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser. Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Herr, mache uns unserer Gemeinschaft mit Jesus bewusst. 1. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott. Die Jünger der Pharisäer und Johannes des Täufers fasten und beten viel, um Gott zu finden und Gemeinschaft mit ihm zu haben. Doch ihr Streben ist ohne klares Ziel, denn sie haben den Sohn Gottes vor Augen, haben ihn aber noch nicht erkannt. Die Jünger Jesu leben in einer ganz neuen Gemeinschaft mit Gott, haben diese als Geschenk empfangen und erkannt. Sie mussten nichts dafür leisten, sondern wurden von Gottes Sohn selbst gerufen. 2. Gnostizismus und Pelagianismus. In seinem Schreiben „Gaudete et Exsultate“ warnt uns Papst Franziskus vor zwei Feinden der Heiligkeit, dem modernen Gnostizismus und Pelagianismus. Beide Strömungen erliegen dem Irrtum, die Gemeinschaft mit Gott aus eigenen Kräften und ohne Hilfe von oben erreichen zu wollen. 3. Wenn uns der Bräutigam genommen ist. Der Bräutigam wird uns z.B. genommen, wenn wir schwer sündigen. Nur durch Fasten und Gebet, d.h. eine ehrliche Bekehrung, können wir dann die Gemeinschaft mit Gott wiedergewinnen.Der Verlust der Gemeinschaft mit Gott macht uns allerdings in der Phase der Umkehr auch neu bewusst, welche Gnade und innere Fülle wir vorher besaßen. Gespräch mit Christus: Danke dem Herrn für all jene Momente in deinem Leben, in denen du die Gemeinschaft mit ihm besonders erfahren hast. Möglicher Vorsatz: Ich werde einen Moment der Gemeinschaft mit Gott suchen (im Gebet oder in gelebter Nächstenliebe).
Was bedeutet der Name Maria? 8. September 2018
Mariä Geburt Fest Hl. Sergius I., Papst Adrian, Märtyrer P. Hubert Reiner LC Mt 1,1-16.18-23 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David.David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft.Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Einführendes Gebet: Vater, mehre in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die mich mit dir zutiefst verbinden. Gib mir die Gnade, deinen Willen in meinem Leben aus innerster Überzeugung zu lieben, damit ich die Kraft habe, ihn umzusetzen und mich als dein Kind zu erweisen. Dafür opfere ich dir alle Verdienste deines Sohnes Jesus Christus auf, der mich am Kreuz erlöst hat. Bitte: Auf die Fürsprache Mariens gewähre mir Schutz und Hilfe! 1. Der Name „Maria“ als prophetisches Zeichen von Schöpfung und Erlösung. Sieht man seinen Ursprung im Hebräischen, so liegt die Übersetzung als „Meerestropfen“ oder „die aus dem Meer Stammende“ nahe (auch im Lateinischen). Maria fasst so in gewisser Weise in sich die Gesamtheit der Schöpfung zusammen.In ihr erfüllt sich das erste Heilsversprechen, das Gott direkt nach dem Sündenfall gegeben hatte (Gen 3,15). In ihr beginnt die vollständige Heilung und Heiligung der Schöpfung. Schließlich erkennen wir im Bild der Frau im Buch der Geheimen Offenbarung (Kap. 12) Maria als Königin des Himmels und der Erde. 2. Der Name „Maria“ als Weg der Heiligung. Eine andere Bedeutung im Hebräischen legt die Übersetzung „die Erhabene“ nahe. So grüßt sie der Engel als „voll der Gnade, gebenedeit unter den Frauen.“Im Aramäischen ist uns das Verb „marjiam“ („weise, nachdenklich“) überliefert – demnach könnte der Name ursprünglich also auch „Die Weise“ bedeuten. Sie erkennt stets den Weg Gottes.So ist uns Maria Vorbild im Hören auf Gottes Ruf und im Antworten auf sein Wirken in uns. 3. Der Name „Maria“ als Bild der Liebe Gottes. Aus dem Ägyptischen ist uns „mrt-mn“ bekannt und Forscher führen diesen Ausdruck auf „die von Amun Geliebte“ zurück. Maria, die von Gott Geliebte. Aber auch das einfache ägyptische „mry“ (für „geliebt“) kommt hierfür in Frage, so dass Maria als die zu verstehen ist, die „geliebt“ ist.Gott liebt jedes seiner Geschöpfe, doch Maria war sich dieser Liebe besonders tief bewusst, und hat sie besonders lebendig erfahren. Gespräch mit Christus: „Gegrüßet seist du, Maria....“ Möglicher Vorsatz: Ich werde ein Mariengebet, z.B. den Rosenkranz, betrachten.
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