Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 5. August 2018 bis Samstag 11. August 2018

Achtzehnte Woche im Jahreskreis

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Hunger nach mehrSonntag
FaszinierendMontag
VertrauensvollDienstag
Das Gebet der FürspracheMittwoch
Auf der Suche nach dem Ort der AnbetungDonnerstag
Festhalten und loslassenFreitag
Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich (Lk 18, 27)Samstag


Hunger nach mehr

5. August 2018

18. Sonntag im Jahreskreis
Hl. Oswald, Märtyrer
Hl. Dominika, Mystikerin
Hl. Stanislaus, Kardinal

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,24-35
In jener Zeit als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme heute hungrig und durstig zu dir. Meine Seele hat Durst nach dir, und ich habe Hunger nach mehr, auch wenn ich mich meistens satt essen kann. Hilf mir, den geistigen Hunger nicht zu verdrängen oder zu ignorieren. Nur du kannst ihn stillen, und ich gebe mich nicht mit weniger zufrieden als mit dir selbst.

Bitte: Herr, gib uns immer dieses wahre Brot vom Himmel, das von deinem Vater kommt und der Welt das Leben gibt.

1. Wieso suchst du mich? Die Menschen im Evangelium suchen Jesus aus verschiedenen Gründen: Einige möchten geheilt werden, andere möchten ihn einfach nur kennenlernen, wieder andere wollen ein Wunder sehen. Im heutigen Evangelium suchen die Menschen Jesus, weil sie „von den Broten gegessen haben, und satt geworden sind.“ Aber Jesus kann noch viel mehr als Wunder wirken und Brot vermehren… Er möchte so viel mehr geben, als nur eine materielle, vergängliche Befriedigung. Wieso suche ICH Jesus?

2. Glaube als Werk Gottes. Ein noch größeres Wunder als vermehrtes Brot oder eine geheilte Hand ist der glaubende Mensch. „Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ Mein Glaube an Jesus ist nicht meine Eigenproduktion. Es ist das Werk Gottes in mir, das natürlich meiner freien Entscheidung bedarf, aber das ich nicht alleine vollbringen kann. Dieser Glaube öffnet mich für die persönliche Beziehung mit Jesus, und macht mich bereit für die größte Gabe, die Gott schenken möchte und die nicht vergänglich ist.

3. Die Gabe Gottes. â€žHerr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe!“, bat die Samariterin Jesus am Brunnen (Joh 4,15). So ähnlich bitten auch hier die Menschen nach der unvergänglichen Gabe Gottes: „Herr, gib uns immer dieses Brot.“ Wie verdutzt müssen sie gewesen sein, als sie Jesu Antwort hörten: ICH bin dieses Brot. „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“

Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst meine existentiellen Bedürfnisse und meine Sehnsüchte. Ich suche nach dem lebendigen Wasser und nach dem lebendigen Brot, das meinen Hunger und meinen Durst stillt. Und ich weiß: Kein Ding auf dieser Erde, keine materielle Sicherheit, keine noch so vollkommene Person wird mich vollständig erfüllen und zum Glück führen. DU bist es, der mich erfüllen kann. Du willst dich mir selbst schenken!

Möglicher Vorsatz: Wonach sehne ich mich heute? Nach Nähe? Einem guten Essen? Unterhaltung? Ablenkung? Ruhe? Vielleicht kann ich Jesus darum bitten, meine Sehnsucht heute bei IHM allein zu stillen.


Faszinierend

6. August 2018

Verklärung des Herrn
Fest

Hl. Herrmann von Cappenberg OPraem
Hl. Gilbert OSB, Abt
Hll. Felizissimus und Agapitus

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 9,2-10
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich will heute mit dir auf den Berg steigen, mit dir allein sein und dich besser kennen lernen. Hilf mir, Heiliger Geist, dass ich den Mut nicht verliere, wenn mir das Beten schwerfällt. Gib mir die nötige Kraft, um auf den Berg zu steigen, auf dem ich Jesus begegnen kann.

Bitte: Jesus, öffne meine Augen, und lass mich deine Herrlichkeit sehen! Lass die Schleier fallen, nur für einen Augenblick, damit ich schauen kann, wie groß, gut und unglaublich schön du bist!

1. Nur sie allein. Jesus wählt von 12 Jüngern drei aus, um mit ihnen auf den Berg Tabor zu steigen: Petrus, Jakobus und Johannes. Gott wählte einst Abraham aus seinem Volk aus, damit er der Vater vieler Völker werde. Gott wählte Maria aus, die Mutter des Messias zu werden. Wenn Gott auswählt, tut er dies nicht, um die restlichen Menschen leer ausgehen zu lassen, nach dem Motto: Der Auserwählte ist mehr wert und bekommt mehr; die anderen haben Pech gehabt. Wenn Gott auswählt, möchte er durch diese Personen alle anderen Menschen besonders beschenken; dann möchte er durch diese Personen seine Gnade allen Menschen zuteilwerden lassen und an ihnen mit großer Klarheit zeigen, was er für jeden für uns vorbereitet hat. Auch ich bin auserwählt für eine einzigartige, persönliche Beziehung mit Gott und eine individuelle, einmalige Sendung.

2. Lasst uns drei Hütten bauen. Ist es Ihnen auch schon mal so ergangen, dass Sie einen wunderschönen Moment erleben, und sich einfach wünschen, dass er nie vorübergeht? So haben sich Petrus, Jakobus und Johannes gefühlt. „Lasst uns drei Hütten bauen! Lasst uns einfach für immer hier bleiben! Hier ist es so schön, so gut, so vollkommen!“ Diese Momente, die leider doch vergänglich sind, sind ein kleiner Vorgeschmack auf den Himmel. Dort wird es unendlich schön sein. Und da es im Hause des Vaters viele Wohnungen gibt (Joh 14,12), werden wir auch keine Hütten mehr bauen müssen, sondern können einfach für immer bei ihm bleiben und seine Gegenwart genießen.

3. Das ist mein geliebter Sohn. Wie schon bei der Taufe Jesu im Jordan (Mt 3,13-17) spricht der Vater auch auf Tabor diese zärtlichen Worte: „Das ist mein geliebter Sohn!“ Und da wir durch die Taufe Christus angehören, sagt er auch zu uns: „Du bist mein geliebter Sohn! Du bist meine geliebte Tochter!“ Ist das nicht beeindruckend, dass Gott mich sein geliebtes Kind nennt? Weiß ich mich von ihm geliebt? Mit zärtlicher, kraftvoller, einfühlsamer, vollkommener Vaterliebe?

Gespräch mit Christus: Vater im Himmel, wie groß und unfassbar schön bist du! Du hast Freude an mir und sehnst dich nach meiner Nähe. Lass mich deinen Sohn besser kennenlernen. Wenn ich seine unendliche Güte und Schönheit nur einen Augenblick sehen könnte, wäre ich so fasziniert, dass ich wie Petrus, Johannes und Jakobus „drei Hütten bauen wollte“. Gib mir ein kleines Bisschen von dieser Faszination!

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute die Vorfreude auf den Himmel in mir wachhalten und daran denken, dass das Allerbeste noch vor mir liegt!


Vertrauensvoll

7. August 2018

Dienstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Sixtus II., Papst
Hl. Afra, Märtyrerin
Hl. Donatus OSB, Bischof

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 14,22-36
Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte, forderte er die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir, so wie ich bin. Bei dir darf ich alle Masken ablegen und einfach ich selbst sein. Danke, dass du mich so annimmst. Ich verberge meine Sorgen, die Stürme und Schwierigkeiten meines Lebens nicht vor dir. Mit meinen Zweifeln und Ängsten komme ich zu dir.

Bitte: Herr, stärke meinen Glauben. Stärke mein Vertrauen.

1. Jesus allein auf dem Berg. Nachdem Jesus die Menge gespeist hat, die Jünger ins Boot gestiegen sind und Jesus die Menschen weggeschickt hat, zieht er sich in die Einsamkeit zurück. Er spricht mit seinem Vater. Wahrscheinlich auch über das, was gerade passiert ist. Diese Momente des persönlichen Gesprächs mit dem Vater sind für Jesus wesentlich. Es ist Teil seiner Mission, beim Vater zu sein, und mit ihm über die Menschen zu sprechen, die ihm anvertraut sind.

2. Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Währenddessen sind die Jünger auf dem See unterwegs, und haben Gegenwind. Gerade war es noch so schön gemütlich gewesen! Jesus hatte alle Probleme gelöst, hatte Essen für alle besorgt, und die Menge war begeistert. Und nun… schon wieder eine neue Herausforderung! Das Boot wird von den Wellen hin und hergeworfen, und die Jünger haben Angst. Aber Jesus ist in der Nähe. Auch wenn sie ihn zunächst nicht richtig sehen, so kennen sie doch seine Stimme gut genug, um ihn daran zu erkennen. „Ich bin es! Fürchtet euch nicht! Habt Vertrauen.“ Wie gut tut es, diese deine Worte mitten im Sturm zu hören!

3. Warum hast du gezweifelt? Mutig von Petrus, sich über die Bordkante zu trauen und mit Jesus über das Wasser zu gehen! Er weiß, dass er mit Jesus alles vermag. Aber sein Blick richtet sich zu schnell wieder von Jesus weg, auf die Wellen: „Als er sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen.“ – „Warum hast du gezweifelt?“ Jesus stellt ihm diese Frage, vielleicht mit ein wenig Traurigkeit in der Stimme, als ob er sagen wollte: „Petrus, so lange bin ich schon bei dir, und du vertraust mir noch nicht?“

Gespräch mit Christus: Jesus, auch in meinem Leben gibt es das alles: Glorreiche Momente, in denen alles glatt läuft und alle begeistert sind, und heftige Stürme, in denen ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Zeiten, in denen ich mit dir übers Wasser gehe, und Momente, in denen ich in meinen Zweifeln versinke. Stärke mein Vertrauen auf dich! Dass ich mich in guten und schlechten Zeiten auf dich stütze, an dich glaube, dir bedingungslos vertraue.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir heute diesen Satz mitnehmen (vielleicht sogar aufschreiben): „Hab Vertrauen, ich bin es; fürchte dich nicht!“


Das Gebet der Fürsprache

8. August 2018

Gedenktag
Hl. Dominikus OP, Ordensgründer
Hl. Cyriakus Diakon, Märtyrer

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 15,21-28
In jener Zeit zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast Recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

Einführendes Gebet: Jesus, ich bringe dir heute die Menschen, die mir wichtig sind. Ich glaube an die Macht des Gebetes, und du selbst hast gesagt: Bittet, dann wird euch gegeben (Mt 7,7). Ich bete heute besonders für (…).

Bitte: Herr, bitte stärke meinen Glauben und meine Ausdauer im Gebet.

1. Fürsprache. Die Kanaanäerin tritt bei Jesus für ihre Tochter ein, die von einem bösen Geist geplagt wird. Wie unfassbar groß ist das Leid einer Mutter, die ihr Kind leiden sieht und jeden Tag mit anschauen muss, wie eine böse Macht das Kind quält! In ihrer Hilflosigkeit macht die Mutter sich auf den Weg zu Jesus, und bittet inständig für ihre Tochter. Sie erzählt Jesus nicht, was er zu tun hat, sondern sie schildert einfach die Not ihrer Tochter, die auch ihre eigene Not ist. Ich vermute, dass das Gebet der Fürsprache nicht darin besteht, Gott zu erklären, was er für diese oder jene Person tun soll. Wenn ich für eine Person bete, dann halte ich sie vertrauensvoll Gott hin. Ich bringe sie mit ihren Nöten und Bedürfnissen zu Jesus und vertraue fest darauf, dass er, der sie noch mehr liebt als ich, ihr alles geben wird, was sie braucht.

2. Wenn Gott schweigt. â€žJesus aber gab ihr keine Antwort.“ Vielleicht geht es uns oftmals auch so. Wir bitten Gott um etwas, und er scheint uns zu ignorieren. Wenn aber Gott unser liebender Vater ist, der schon weiß, was wir brauchen (vgl. Mt 6,8; Lk 12,30b), und der uns so sehr liebt, dass er seinen eigenen Sohn hingibt (vgl. Joh 3,16), dann liegt der Grund für sein Schweigen sicher nicht in einem Mangel an Liebe zu uns. Vielleicht ist diese Gewissheit ein kleiner Trost inmitten der Zweifel und des Wartens.

3. Ausharren im Gebet. Als Jesus ihr nicht sofort gibt, um was sie bittet, gibt die Frau noch lange nicht auf: Sie bittet mit noch größerer Inständigkeit. Sie wirft sich vor Jesus auf den Boden und fleht ihn an: „Hilf mir!“ Sie erkennt ihre Ohnmacht an. Sie kapituliert vor dem Sohn Gottes, und ruft wie ein Ertrinkender in Todesangst: Hilf mir! In unserem Leben haben wir zwei Möglichkeiten, auf das Schweigen Gottes zu reagieren: Entweder wir geben auf, und sagen uns: Es bringt doch eh nichts! Oder wir erkennen demütig, dass wir auf Gott angewiesen sind, dass wir ihn brauchen wie die Luft zum Atmen, und dass wir ohne ihn verloren sind. Dieses Anerkennen der eigenen Schwachheit öffnet uns für die Gabe Gottes, wir erkennen, wie bedürftig wir wirklich sind, und unsere Sehnsucht nach Gott und seiner Gnade wächst. Wenn wir uns in dieser Haltung vertrauensvoll an ihn wenden, dann wird er uns gerührt anschauen und sagen: „Dein Glaube ist groß! Was du willst, soll geschehen.“

Gespräch mit Christus: Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, um mit Jesus über Ihre konkreten Gebetsanliegen zu sprechen: Die schon erhörten, aber auch die, bei denen seine Antwort auszubleiben scheint. Fragen Sie ihn, wieso er nicht auf ihre Bitte eingeht und wozu er sie so lange warten lässt. Und geben Sie nicht auf! Er hört jedes Gebet.

Möglicher Vorsatz: Jesus für eine konkrete Situation danken, in der er mein Gebet erhört hat.


Auf der Suche nach dem Ort der Anbetung

9. August 2018

Fest
Hl. Theresia Benedikta vom Kreuz (Edith Stein) OCD, Märtyrerin, Schutzpatronin Europas
Hl. Altmann, Bischof

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 4,19-24
Die Frau sagte zu Jesus: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Einführendes Gebet: Herr, ich möchte dich heute anbeten, im Geist und in der Wahrheit. Komm, Heiliger Geist! Hilf mir, bei meinen armseligen Versuchen zu beten! Alleine kann ich nichts. Bete du in mir! Lehre mich die wahre Anbetung.

Bitte: Heilige Edith Stein, Patronin Europas, bitte für uns!

1. Wo muss man anbeten? Die Samariterin fragt Jesus, wo der wahre Ort der Anbetung ist. Auf dem Berg Garizim wurde Israel gesegnet, wohingegen auf dem Berg Ebal der Fluch ausgesprochen wurde (Dtn 11,29). Deshalb beten die Samariter auf dem Berg Garizim an. Für die Juden aber war der Tempel in Jerusalem der richtige Ort der Anbetung. Jesus stellt das mit seiner Aussage infrage und eröffnet eine neue Dimension: Der wahre Ort der Anbetung ist kein Berg und keine Kirche, sondern das Herz des Menschen. Dort wird Gott im Geist und in der Wahrheit angebetet. „Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater“ (Gal 4,6)

2. Das Heil kommt von den Juden. Jesus war Jude. Er gehörte zum Volk Israel, dem von Gott auserwählten Volk, dass er liebevoll sein Eigentum nennt. Durch ihn, der die Sünde aller Menschen getragen hat, ist das Heil zu allen Menschen gekommen, uns so sind wir, die wir auf seinen Namen getauft sind, zu seinem auserwählten Volk geworden.Es wäre sicherlich interessant gewesen, sich mit Edith Stein über diese Bibelstelle zu unterhalten. Gewiss hat ihre jüdische Herkunft ihr dabei geholfen, die Heilsgeschichte tief zu verstehen.

3. Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da. Das ist der Zustand, in dem wir uns als Christen befinden: Einerseits sind wir als Pilger auf dieser Erde noch unterwegs zum Ziel. Anderseits leben wir schon als Kinder Gottes und sind in seiner Gegenwart. Hoffnung und Erfüllung. Irgendwie sind wir schon da, aber andererseits noch nicht. Das Reich Gottes, die Königsherrschaft Christi, ist schon mitten unter uns, aber wir warten noch auf sein Kommen, bei dem er alle Tränen trocknet, alle Straßen ebnet, jeden Hunger stillt und alles neu macht. Diese Spannung vertrauensvoll auszuhalten, ist eine Herausforderung.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dich anbeten. Ich warte auf dein Kommen und ich bin dankbar für deine Gegenwart. Ich bin auch dankbar, dass ich hier und jetzt, während ich auf meinem Computer, Tablet oder Handy diese Zeilen lese, dich, den allmächtigen Gott, anbeten kann! Ich bin nicht gebunden an einen Ort. In meinem Herzen bist du immer bei mir, und ich kann dich jetzt anbeten, jetzt lieben, jetzt bei dir sein. Danke dafür!

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute mit einer Haltung der Anbetung in den Tag gehen. Egal, was ich tue, ich tue es für dich und mit dir, mein Gott!


Festhalten und loslassen

10. August 2018

Fest
Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer
Hl. Philomena
Hl. Asteria (Astrid)

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 12,24-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich. Du hörst mich, wenn ich zu dir bete. Jesus, ich vertraue auf dich, und ich bin sicher, dass du in meinem Leben Gutes wirkst, auch dann, wenn ich schwere Zeiten durchmache. Jesus, ich liebe dich, und ich danke dir für deine Liebe zu mir. Dass du mich so annimmst, wie ich bin, und dass du mein Leben gelingen lässt.

Bitte: Jesus, ich bitte dich, lass mein Leben fruchtbar sein.

1. Jesus, der Beobachter. Jesus ist mit offenen Augen durchs Leben gegangen: Er hat aufmerksam wahrgenommen, was um ihn herum passierte. Die Reaktionen der Menschen, kleine Gesten, wie die der armen Witwe im Tempel, aber auch die Natur: Überall konnte er das Wirken seines Vaters entdecken. Eine Schafsherde, ein Weinstock, ein Senfkorn, Sauerteig, ein Baum ohne Früchte, ein Sämann, der aufs Feld geht, oder das Unkraut… in all diesen Dingen bemerkte er eine tiefere Wahrheit. Wie gut ist es, achtsam durch Leben zu gehen, und die Spuren Gottes in den kleinen Dingen des Alltags zu entdecken!

2. Das Weizenkorn, das in die Erde fällt. Dass Jesus die einfachen Dinge des Alltags benutzte, um tiefe Wahrheiten zu erklären, heißt nicht, dass es immer einfach ist, seine Reden und Gleichnisse zu verstehen. Nach dem Gleichnis vom Sämann steht in der Bibel: „Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute.“ (Lk 8,9) Nicht einmal sie wussten auf Anhieb, was er meinte. Und was möchte Jesus im heutigen Evangelium sagen? Geheimnisvolle Worte: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein.“ Vermutlich spricht Jesus von sich selber: Er ist das Weizenkorn, das in die Erde fällt, das heißt, sein Leben hingibt, damit wir das Leben haben. Vielleicht möchte er damit die Jünger auf den Kontrast vorbereiten, der sie erwartet: Der geliebte Sohn des allmächtigen Gottes, der jämmerlich am Kreuz hängt. Das scheinbare Scheitern Jesu, dass uns die Erlösung bringt. Das Sterben, das Leben bringt. „Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“

3. Wer festhält, verliert. Wer loslässt, bewahrt. Das klingt auch nach einem Widerspruch: Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.Leben bedeutet für einen Juden nicht einfach das körperliche Leben, das mit dem biologischen Tod beendet ist, sondern das gelungene, dass glückliche Leben. Und mit dem Glück ist es genau so, wie Jesus es beschreibt: Wenn wir uns daran festklammern wollen, wenn wir versuchen, es mit ganzer Kraft zu produzieren, dann verlieren wir es. Wenn wir aber selbstlos leben, nicht nur daran danken, was uns angenehm ist, was wir wollen und worauf wir Lust haben, sondern für andere da sind, dann findet uns das Glück oftmals wie von selbst.

Gespräch mit Christus: Jesus, bitte stärke meinen Glauben, gerade in den Momenten, in denen alles hoffnungslos erscheint. Erinnere mich dann daran, dass auch in deinem Leben gerade die aussichtslosen Situationen unglaublich fruchtbar waren. Befreie mich von der Angst, wie du Weizenkorn zu sein, und lehre mich, mein Leben für dich hinzugeben. Lass mich heute dein Wirken in meinem Leben erfahren.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute aufmerksam durch den Tag gehen, und Gottes Spuren in den kleinen Dingen entdecken.


Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich

11. August 2018

Gedenktag
Hl. Klara von Assisi OSCI
Hl. Nikolaus von Kues, Kardinal
Hl. Susanna von Rom, Märtyrerin

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 17,14-20
In jener Zeit trat ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser. Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt. Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.

Einführendes Gebet: Jesus, mach meinen Glauben stark. So viele Menschen um mich herum glauben nur an das, was sie sehen, und auch mir fällt es oft schwer, an dich, an deinen Vater und an alles, was nicht sichtbar ist, zu glauben. Ich möchte heute, so wie der Mann aus dem Evangelium, vor dir auf die Knie fallen, und dich bitten: Herr, hab Erbarmen!

Bitte: Jesus, bitte komm in mein Leben, und stärke meinen schwachen Glauben!

1. Hab Erbarmen mit meinem Sohn! Der Mann ist in großer Sorge: Sein Sohn ist krank und wird von einem bösen Geist gequält, der sein Leben bedroht. Der Vater wendet sich an die Jünger Jesu, doch diese können ihm nicht helfen. Da kommt Jesus vorbei, und der Mann eilt zu ihm hin, fällt vor Jesus auf die Knie und ruft: Hab Erbarmen mit meinem Sohn!

2. Warum konnten denn WIR den Dämon nicht austreiben? Die Antwort Jesu auf diese Frage seiner Jünger ist klar: „Weil euer Glaube so klein ist.“ Es fällt oft schwer, an einen Gott zu glauben, den ich nicht sehe. Oder daran, dass Gott sogar durch unsere armselige menschliche Fürbitte heilen und Tote aufwecken kann. Oder daran, dass böse Geister Macht über unsere Gedanken, unseren Leib, unsere Handlungen haben können, und Gott uns davon befreien will. Und doch hat Jesus seinen Aposteln (also auch uns) aufgetragen: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ (Mt 10,8a)

3. Nichts wird euch unmöglich sein. Haben Sie schon einmal einen Berg weggerückt? Ich auch nicht. Das heißt, mein Glaube und Ihr Glaube ist wahrscheinlich kleiner als ein Senfkorn. Aber keine Sorge: Das war der Glaube der Apostel anscheinend auch. Und trotzdem hat Gott Großes durch sie bewirkt. Wenn wir unseren Glauben von Gott stärken lassen: durch das Gebet, durch die Sakramente, durch unser gläubiges Handeln und durch die Teilnahme an der „Gemeinschaft der Glaubenden“, dann wird unser Glaube bald so groß (klein) wie ein Senfkorn sein, und dann wird uns nichts unmöglich sein!

Gespräch mit Christus: Jesus, mein Glaube ist klein und schwach. Mal ist er da, mal ist er wie „vom Winde verweht“. Stärke meinen Glauben! Bitte hilf mir! Du erwartest nicht von mir, dass ICH Wunder bewirke, Menschen heile, Dämonen austreibe, Berge versetze. Aber du erwartest von mir, dass ich mich ganz dir überlasse, dir anvertraue und dich in mir wirken lasse, und dann werden wir gemeinsam Berge versetzen!

Möglicher Vorsatz: Als der Engel zu Maria sagte: „Für Gott ist nichts unmöglich.“, antwortete Maria: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1,38) Möge das meine Antwort auf die Herausforderungen des heutigen Tages sein.