Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 8. Juli 2018 bis Samstag 14. Juli 2018

Vierzehnte Woche im Jahreskreis

Br. Peter Hemm LC

Wow, das ist Jesus!Sonntag
Jesus überrascht michMontag
Jesu Herz brennt aus LiebeDienstag
Jesus in meinem AlltagMittwoch
Jesus in meinem HerzenDonnerstag
Jesus in meinen SchwierigkeitenFreitag
Aus der Perspektive JesuSamstag


Wow, das ist Jesus!

8. Juli 2018

14. Sonntag im Jahreskreis
Hl. Kilian
Hll. Kolonat und Tatnan, Märtyrer
Hl. Amalberg, Jungfrau
Hl. Edgar

Br. Peter Hemm LC

Mk 6,1b-6
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte dort.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass ich hier und jetzt in deiner Gegenwart bin. Ich glaube, dass ich zu dir sprechen kann und dass du meine Worte hörst. Schenke mir die Gnade, dir zu begegnen, deine Liebe zu erfahren und in dieser Liebe gefestigt zu werden.

Bitte: Jesus, lass mich wieder neu über dich und dein Wirken in meinem Leben staunen.

1. Jesus tief erfahren. Die Menschen aus Nazaret kannten Jesus von klein auf. Sie kannten ihn als den kleinen Jungen, der mit den anderen Kindern im Dorf spielte; sie erlebten ihn als den Jugendlichen, der seinem Vater bei der Arbeit half, immer hilfsbereit und fröhlich ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der anderen Dorfbewohner hatte; sie sahen ihn als frommen jungen Mann, der jeden Sabbat mit ihnen in die Synagoge ging und dort aufmerksam zuhörte; und dann erlebten sie ihn, als er fortging und begann, zu predigen. Sie hörten Berichte von Heilungen und Wundern. Doch das passte nicht zusammen mit dem Jesus, den sie erfahren hatten. Kannten sie Jesus etwa nur oberflächlich, nur äußerlich, nicht aber sein Herz? Er jedenfalls möchte allen Menschen seine Macht, seine Liebe, sein Verlangen nach jedem von uns offenbaren. Jesus möchte, dass ich ihn tief erfahre, mit meinem Herzen an seinem Herzen horche und verstehe, wer er für mich sein möchte.

2. Jesus verlangt nach mir. Jesus kommt in seine Heimatstadt, um dort zu lehren und Wunder zu tun. Er möchte nicht einfach nur seine Familie und Freunde besuchen, sondern er will ihnen die Frohe Botschaft, Erlösung, Freiheit bringen. Nach nichts verlangt Jesus mehr, als im Herzen der Menschen Wunder zu wirken und sie aus den Fesseln der Sorgen und Ängste des täglichen Lebens zu befreien. Wie traurig ist Jesus, wenn ich ihn nicht in mein Herz einlasse! Wie sehr verlangt ihn danach, in meinem Herzen Wunder zu tun! Wie sehr brennt sein Herz in Liebe und Sehnsucht nach meinem Herzen!

3. Ãœber Jesus staunen. Die Liebe Jesu ist gewaltig, erfüllend und verändert Leben. Doch wie den Einwohnern von Nazaret passiert es auch uns, dass wir uns an Jesus gewöhnen, dass er etwas Alltägliches wird und wir an unserem vorgefertigten Bild von ihm festhalten. Wir sind nicht mehr fähig, die Hand Gottes in unserem Leben zu erkennen und über sein Wirken zu staunen. Staunen über Jesus, seine Liebe, seine kleinen Wunder im Alltag meines Lebens! Jesus möchte uns überraschen, seine Liebe wunderbar beweisen und uns so sein Herz erfahrbar machen. Offen zu sein für diese tiefe Begegnung mit Jesus bedeutet, mich immer wieder neu von ihm in Staunen versetzen zu lassen durch sein Wirken in meinem Leben.

Gespräch mit Christus: Jesus, auch ich habe oft meine feste Vorstellung von dir und bin nicht wirklich offen für die Art und Weise, in der du mir begegnen willst. Ich sehe dich als den kleinen Jungen, den Jugendlichen oder den jungen Mann, den ich schon jahrelang kenne und von dem ich keine Überraschungen mehr erwarte. Hilf mir, dich wieder einmal tief zu erfahren und über dein Verlangen nach mir zu staunen.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, heute einen Moment innezuhalten und zu entdecken, wie du in den vergangenen Wochen und Tagen in meinem Leben gewirkt hast.


Jesus überrascht mich

9. Juli 2018

Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes von Köln OP; Märtyrer
Hl. Agilolf OSB, Bischof
Hl. Andreas Bauer OFM, Bischof
Hl. Augustin Zhao Rong, Märtyrer

Br. Peter Hemm LC

Mt 9,18-26
In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet: Jesus, du weißt, dass es mir oft nicht leichtfällt, alles aufzugeben und mich auf dich einzulassen. Gerade das möchte ich aber jetzt zu Beginn dieses Gebets tun. Komm mir zu Hilfe! Hol mich heraus aus den Dingen, die mich beschäftigen, damit ich dir all das anvertrauen kann, was ich auf dem Herzen habe. Ich möchte jetzt alles, was ich habe und was ich bin, vor dich hinlegen. Komm du in mein Herz.

Bitte: Jesus, schenke mir die Gnade, nur auf dich zu vertrauen.

1. Eine hoffnungslose Situation. Zwei Personen, die gleiche menschliche Aussichtslosigkeit. Auf der einen Seite ein Familienvater, der soeben seine Tochter verloren hat. Wie groß sind der Schmerz und die Trostlosigkeit dieses Vaters, der nichts für seine Tochter tun konnte! Er musste mit ansehen, wie sein geliebtes Mädchen vor seinen Augen und vor den Augen seiner Frau starb. Wie grau erscheinen ihm auf einmal alles Licht und alle Farben dieser Erde! Und auf der anderen Seite eine Frau, die schon jahrelang unter ihrer Krankheit leidet. Alles Menschenmögliche hat sie bereits versucht: Ärzte besucht, Medikamente eingenommen usw. Immer die gleiche Erkenntnis: Es gibt keine Heilung für meine Krankheit! Es gibt keine Antwort auf mein Leid! Auch wir erfahren Situationen, in denen unser Verstand, unser Herz oder unsere Geduld an ihre Grenzen kommen. Wir sehen keinen Ausweg, keine Lösung, keine Antwort. Das Einzige, was den zwei Leidtragenden in diesem Evangelium hilft und sie schließlich befreit, ist das Vertrauen und die Nähe zu Jesus Christus.

2. Jesus hat eine Antwort parat. In solch schwierigen Situationen gibt es zwei Versuchungen. Einerseits besteht die Gefahr, dass wir Jesus aus den Augen verlieren, der die wahre Antwort auf unsere Probleme ist. So verfallen wir schließlich der Verzweiflung wie die klagende Menge im Todesgemach. Andererseits können wir, statt Jesus zu suchen, Zuflucht zu weltlichen Bräuchen oder Ablenkungen nehmen. Statt direkt Jesus Christus aufzusuchen und ihn in unser Herz zu lassen, lassen wir Flötenspieler ein und suchen bei ihnen Verständnis, Lösungen und Antworten. Doch Jesus ist der Einzige, der mit seiner ihm eigenen Ruhe und Sicherheit wahren Frieden und echte Freude in unser Herz bringen kann.

3. Jesus überrascht. Jesus wirkt allerdings ohne großes Aufsehen. Er heilt, befreit und weckt von den Toten auf – alles in tiefer Stille und Einfachheit. Gerade das überrascht aber so sehr in diesem Evangelium, denn wir erwarten ein großartiges und aufsehenerregendes Wunder. Jesus überrascht gerade in seiner Zurückhaltung und seiner Demut. Unsere Probleme sind ihm durchaus wichtig, doch möchte er sie auf seine Weise lösen. Er möchte uns überraschen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie froh bin ich, wenn ich sehe, wie du den Bedürftigen in diesem Evangelium zu Hilfe kommst! Wie schön, dass ich sicher sein kann, dass du auch mir beistehst, wenn ich dich brauche! Ich danke dir für diesen meinen Glauben. Lass diese Überzeugung in meinem Herzen immer mehr wachsen. Hilf mir, einzig und allein auf dich zu vertrauen.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, mir heute zwei oder drei Minuten zu nehmen, um eine Sorge, die mein Herz beschäftigt, voller Vertrauen an dich abzugeben.


Jesu Herz brennt aus Liebe

10. Juli 2018

Dienstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hll. Erich (Erik) von Schweden, Knud von Dänemark, Olaf von Norwegen, Könige und Märtyrer

Br. Peter Hemm LC

Mt 9,32-38
In jener Zeit brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist! Komm in mein Herz und hilf mir beten! Ich schaffe es nicht und brauche deine Hilfe. Komm mit deinem Licht und erleuchte mich. Komm mit deinem Frieden und erfülle mich. Komm mit deiner Kraft und erhebe mich. Komm mit deiner Liebe und entzünde mich.

Bitte: Jesus, lass mich deine brennende Liebe erfahren.

1. Jesus hat Mitleid. Diese drei Worte sind wie ein roter Faden, der sich durch das ganze Leben Jesu zieht. Er sieht die Menschen vom Himmel aus und wird Mensch aus Mitleid. Er begegnet den Sündern und Kranken und heilt sie aus Mitleid. Er kennt unsere Sünden und unsere Not und stirbt aus Mitleid. Jesus will Liebe schenken! Er reist durch ALLE Städte, schließt niemanden aus seiner Liebe aus. Einzig die Liebe bewegt ihn!

2. Ãœber Stock und Stein. Wie schwer ist es, jemandem Gutes zu tun, von dem man verleumdet wird! Wie sehr schmerzt es, von einer Person, die man liebt oder der man Gutes getan hat, im Gegenzug Undank und Gleichgültigkeit zu erfahren! Jesus lässt sich nicht einschüchtern. Seine Liebe ist so groß, dass er trotz des vielen Undanks nicht aufhören kann zu lieben. Die Liebe in seinem Herzen drängt ihn zu den Menschen, selbst zu denen, die seine guten Werke mit dem Teufel in Verbindung bringen. Jesu Liebe bleibt standhaft, über jedes Hindernis hinweg.

3. Unermüdlich. Manchmal fühlen wir uns leer und unfähig, uns unseren Mitmenschen hinzugeben. Wir brauchen selbst erst Liebe, um auch andere lieben zu können. Jesus liebt immer! Seine Liebe ist grenzenlos, ein Feuer, das in ihm brennt und um sich greift. Nichts kann dieses Feuer löschen, nichts kann es schmälern. Im Gegenteil, je mehr es sich ausbreitet, desto stärker wird es. Lassen wir uns von diesem Feuer anstecken, damit wir bei der großen Ernte dieser Welt zu begeisterten Mitarbeitern Jesu werden können.

Gespräch mit Christus: Vater, wie groß ist deine Liebe zu mir! Wie unergründlich deine Liebe zu deinem Sohn, zu Jesus Christus, da diese Liebe so tief in ihm brennt! Wie nah und barmherzig ist deine Liebe, die meine Nöte kennt und mit mir leidet! Vater, lass auch mich wie Jesus an deiner Liebe teilhaben. Auch ich möchte deine Liebe in der Welt bezeugen, von ihr erzählen, sie hinaustragen. Entzünde in mir das Feuer deiner Liebe!

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, mir heute Zeit zu nehmen für eine Person aus meiner Nähe (Familie, Arbeit,…) und mich für sie zu interessieren, ihr zu helfen, für sie da zu sein.


Jesus in meinem Alltag

11. Juli 2018


Fest

Hl. Benedikt von Nursia, Schutzpatron Europas, Vater des abendländischen Mönchtums, Hl. Oliver Plunket, Bischof

Br. Peter Hemm LC

Mt 19,27-29
In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Gott, du mein Vater, ich möchte mir jetzt wieder ein bisschen Zeit nehmen, um mit dir zu sprechen, dir zuzuhören und einfach nur bei dir zu sein. Komm du mir entgegen, nimm mich an der Hand und hilf mir, bei dir zu sein in diesen Momenten des Gebets.

Bitte: Jesus, hilf mir, dich in meinem Alltag zu entdecken und dir dort nachzufolgen.

1. Ora et labora. â€žOra et labora“ (= bete und arbeite) sind wohl die bekanntesten Worte aus der Regel des heiligen Benedikt. Sind sie nur für Mönche oder Eremiten gedacht? Oder haben sie vielleicht eine Bedeutung für mein Leben, für meinen Alltag? Statt „ora et labora“ können wir auch sagen: mit Jesus verbunden sein im Gebet und bei der Arbeit. Was auch immer wir während des Tages unternehmen, wir können und sollen es in seiner Gegenwart tun. Das bedeutet nicht, jede Sekunde an ihn zu denken, sondern vielmehr ihm die vielen kleinen Elemente jedes Tages aufzuopfern und unseren Alltag aus Liebe zu leben. So wird unser Leben ein Gebet, das heißt ein „Leben mit Gott“.

2. Die Freude der Nachfolge. Ein Leben mit Gott ist ein Leben, in dem die Liebe zum zentralen Element in unserem Herzen wird. Wie schön ist es, Jesus an die erste Stelle unseres Lebens zu stellen! Natürlich ist es oft nicht leicht, dies im Alltag auch beizubehalten. Oft rücken andere Dinge an die Stelle Jesu und füllen unser Herz aus. Doch die wahre Freude erleben wir in den Momenten, in denen wir Jesus die Zügel unseres Herzens in die Hand geben, ihm einen Blankocheck unterschreiben und ihm sagen: „Führe du mich, ich will dir nachfolgen!“ Nur Jesus kann uns tiefe Ruhe, Gelassenheit und Freude schenken.

3. Augen auf im Alltag! Wo bieten sich mir Gelegenheiten, etwas zurückzulassen und Jesus nachzufolgen? Wo sucht Jesus in meinem Alltag meine vollständige Aufmerksamkeit? Wo lädt er mich ein, mehr zu lieben und weniger auf mich zu schauen? Jesus, hilf mir, dich immer wieder zu entdecken, auf dich zu schauen und dir nachzufolgen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du lädst auch mich in deine Nachfolge ein. Du möchtest, dass ich dich und die Nächsten im Alltag liebe. Doch, Herr, du weißt, dass das meine Fähigkeiten übersteigt. Ich schaffe das nicht. Diese Aufgabe ist mir einfach zu groß. Ich bitte dich deshalb um deine Hilfe, damit ich immer wieder zu diesem meinem Entschluss zurückkehre, damit ich immer wieder mich selbst und alles, was mich von dir ablenkt, zurücklasse und dir nachfolge.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, heute in meiner Familie einen kleinen Akt der Liebe zu tun, der mir im Alltag normalerweise schwerfällt.


Jesus in meinem Herzen

12. Juli 2018

Donnerstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hll. Felix und Nabor, Märtyrer
Hll. Hermagoras und Fortunat
Hl. Johannes Gualbertus OSB, Abt

Br. Peter Hemm LC

Mt 10,7-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.

Einführendes Gebet: â€žGott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen. Denn deine Huld ist besser als das Leben; darum preisen dich meine Lippen. Ich will dich rühmen mein Leben lang, in deinem Namen die Hände erheben.“ (Ps 63) Herr, komm in mein Herz, denn ich sehne mich nach deiner Liebe!

Bitte: Jesus, entflamme mein Herz mit deiner Liebe.

1. Umsonst empfangen. Wer von uns könnte sagen: „Ich habe die Liebe Gottes verdient! Es ist nur gerecht, dass Gott mich liebt.“? Nein! Alles, was wir erhalten haben, wurde uns geschenkt. Wir haben wirklich alles umsonst empfangen. Und doch spüren wir ab und zu diese Regung in unserem Herzen: „Jetzt muss mir Gott aber endlich mal helfen, nachdem ich ihn so inständig um dies oder jenes gebeten habe.“ Wir schauen mehr auf uns und verlieren ihn aus den Augen, der doch bereits mit seiner unendlichen Liebe in unserem Herzen wohnt. Gott hat uns so reich beschenkt: Wir haben ihn und seine Liebe bereits in uns empfangen!

2. Umsonst in meinem Herzen? Es reicht aber nicht, Jesu Liebe umsonst, also ohne mein Verdienst, in mein Herz einkehren zu lassen. Wenn ich diese Liebe nicht auch in mir Frucht bringen lasse, dann war dieses Geschenk wirklich umsonst, jetzt aber im Sinne von zwecklos, nutzlos. Jesus schenkt mir seine Liebe und hofft, dass diese Liebe mein Herz verändert. Er möchte, dass seine Liebe in mir Frucht bringt. Eine Frage, die mich auf meinem Berufungsweg mehrmals stark erschüttert hat, ist folgende: „Bist du, Jesus, umsonst für mich gestorben? Lasse ich wirklich mein Herz, meinen Egoismus und meine Fehler von dir verwandeln? Verändern deine Liebe, dein Tod und dein Auferstehung etwas in meinem Herzen?“

3. Umsonst weitergeben. Mir wird immer klarer, dass ich meinen Mitmenschen nichts zu geben habe, wenn nicht die Liebe Gottes in meinem Herzen herrscht. Wie soll ich Jesus, seine Freude und seine Hoffnung weitergeben, wenn er nicht dauerhaft in mir wohnt und mein Herz seinem Herzen ähnlich macht? Aber wenn ich mich wie eine „Regentonne“ vom Wasser seiner Gnade dauerhaft füllen lasse, dann kann ich nicht anders, als „überzufließen“ und das mir Geschenkte den Menschen um mich herum mitzuteilen. Jesus sendet mich, um sein Wort und seine Liebe unentgeltlich weiterzugeben. Doch er sendet mich gleichzeitig in die Tiefe meines eigenen Herzens, um ihn dort umsonst – ohne es verdient zu haben – zu empfangen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bitte dich: Komm in mein Herz! Nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Gib alles mir, was mich fördert zu dir. Jesus, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. Ich möchte Bote deiner Liebe sein; schenke mir deine Gnade dazu.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, heute einen Moment in Stille vor einem Tabernakel zu verweilen und dir für deine Liebe zu danken.


Jesus in meinen Schwierigkeiten

13. Juli 2018

Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hll. Heinrich II und Kunigunde
Hl. Miltred
Hl. Clelia Barbieri, Ordensgründerin

Br. Peter Hemm LC

Mt 10,16-23
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.

Einführendes Gebet: Gott, ich glaube, dass du hier bist. Ich glaube, dass ich mich nun in der Gegenwart meines Schöpfers befinde. Ich glaube, dass du alles um mich herum, die ganze Welt, ja – mich selbst – geschaffen hast. Ich hoffe auf dich, weil du mein Vater bist. Ich hoffe auf dich, weil ich davon überzeugt bin, dass du mich unendlich liebst. Und ich liebe dich, mein Gott, weil ich nicht anders kann, als dich zu lieben. Du hast mich so sehr geliebt, dass es mich drängt, deine Liebe zu erwidern. Ich bitte dich zu Beginn dieser Zeit der Begegnung mit dir um einen stärkeren Glauben, eine überzeugtere Hoffnung und eine brennendere Liebe.

Bitte: Jesus, schenke mir ein starkes Herz, das stets die Heiligkeit sucht.

1. Gegenwind. Wir alle erleben, dass es nicht immer einfach ist, als Christ zu leben und dies auch nach außen zu zeigen. Wir spüren Gegenwind selbst im Kreis unserer Familie, Arbeitskollegen und Freunde. Die Gesellschaft nimmt grundsätzlich Anstoß an den Wahrheiten, die mit Kirche und Glauben zu tun haben. Und Jesus hat uns genau das vorausgesagt, wenn er uns „wie Schafe unter die Wölfe sendet.“ Jesus schickt uns, obwohl er weiß, dass es schwer wird. Schwierigkeiten, Probleme und Leiden gehören also zum Christsein dazu und sind nicht bloß negative Nebeneffekte.

2. Jesus sucht entschlossene Christen. Wir lieben unseren Glauben, Jesus Christus, die Kirche. Wir wollen heilig werden und in den Himmel kommen – Gott schauen. Doch oftmals passiert es uns, dass wir diese Überzeugungen und Ziele an zweite Stelle setzen. Unser christliches Leben wird einfacher und bequemer, denn wir spüren weniger Gegenwind – sowohl in uns, als auch von außen. Wenn es kein Ziel gibt, das wir unbedingt erreichen wollen, wie sollte uns dann ein Gegenwind davon abhalten? Nur wer ein Ziel vor Augen hat und diesem Ziel zustrebt, spürt Gegenwind. Jesus möchte allerdings entschlossene Nachfolger und überzeugte Christen, die nichts sehnlicher suchen, als ihm in Heiligkeit und Liebe nachzufolgen. Das ist unser Ziel.

3. Leiden, aber MIT Jesus. Wo können wir Jesus enger nachfolgen als in seinem Leiden? Wo braucht er uns mehr als unter dem Kreuz neben Maria? Wo sind wir Jesus so nah wie in seinem Leiden? Wo ist er uns so nah wie in unserem? Unsere Einheit und Liebe mit Jesus wird gerade in den Schwierigkeiten, Sorgen, Problemen und im Gegenwind vertieft und gefestigt. Unser Leid ist eine Gelegenheit, um Jesus zu begleiten und von ihm begleitet zu werden.

Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst mein Herz. Du weißt, was in mir vorgeht und wo ich dich brauche. Aber du weißt auch um meinen Wunsch, dir zu helfen, dir nahe zu sein. Ich möchte deinem Ruf entsprechen, in der Welt dein Apostel zu sein. Jesus, hilf mir, in den Momenten der Mutlosigkeit und Traurigkeit auf dich und deine Liebe zu schauen und deinem Ruf wieder von neuem zu antworten.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich verspreche dir, meinen Mitmenschen heute mit Fröhlichkeit und Aufmerksamkeit zu begegnen.


Aus der Perspektive Jesu

14. Juli 2018

Samstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Kamillus von Lellis
Hl. Ulrich von Zell OSB, Prior
Hl. Roland OCist, Abt

Br. Peter Hemm LC

Mt 10,24-32
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Einführendes Gebet: Maria, meine Mutter, dieses Gebet möchte ich ganz besonders dir anvertrauen. Nimm mich an der Hand und führe mich zu Jesus. Du kennst ihn und weißt, wie ich am besten in Kontakt mit ihm treten kann. Hilf mir, damit ich ihm jetzt wirklich begegnen kann.

Bitte: Jesus, ich möchte mich immer so sehen, wie du mich siehst. Hilf mir, alle Dinge aus deiner Perspektive zu betrachten.

1. Gott sieht alles. Vor Gott gibt es keine Geheimnisse. Er sieht alles und kennt unser Herz besser als wir selbst. Und doch gibt es bestimmte Winkel in unserem Herzen, die wir Jesus am liebsten nicht zeigen würden. Er lädt uns dazu ein, ihm zu vertrauen und alles vor ihn hinzulegen. Es gibt nichts, was nicht früher oder später offenbar wird. Wir können vertrauensvoll vor Gott hintreten, so wie wir sind.

2. Unbezahlbar. In einem wunderschönen Lied heißt es: „und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst; und dass du mich beim Namen nennst und mir vergibst.“ Gott kennt unseren Namen, er kennt uns durch und durch – sogar jedes einzelne Haar. Diese Gewissheit schenkt uns große Freude, tiefen Frieden und unglaubliche Freiheit. Egal was andere – oder ich selbst – von mir denken, Gott liebt mich so wie ich bin.

3. Ich gehöre zu Jesus. Diese innere Überzeugung macht uns fähig, unser Christsein voll Freude zu leben, sei es in der Stille unseres Zimmers, sei es inmitten einer Großstadt und tausender Menschen, die uns sehen. Gott selbst ist es, der uns die Kraft schenkt, ihn zu bezeugen, uns zu ihm zu bekennen, ihn in Momenten der Versuchung nicht zu verleugnen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du uns Menschen nicht vergisst. Du kommst zu uns und liebst uns, so wie wir sind. Ich danke dir dafür. Gib mir ein Herz, das die Nöte der anderen wahrnimmt und ihnen beisteht.

Möglicher Vorsatz: Ich verspreche dir, Jesus, heute meine Mitmenschen so anzuschauen, wie du sie ansieht, so zuzuhören, wie du ihnen zuhörst, ihnen so zu helfen wie du.