Tägliche Meditationen Sonntag 1. Juli 2018 bis Samstag 7. Juli 2018 Dreizehnte Woche im Jahreskreis Br. Jonathan Fuhr, LC
Jesus, der Lebensretter 1. Juli 2018
13. Sonntag im Jahreskreis Hl. Theoderich OSB Hl. Eckart OPraem Br. Jonathan Fuhr, LC Mk 5,21-43 In jener Zeit fuhr Jesus im Boot ans andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt. Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten (zu Jaïrus): Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben. Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir für diese Zeit des Gebets, weil du dir die Zeit nimmst, bei mir zu sein, dass du mir jetzt begegnen willst. Du bist hier und ich glaube an deine Gegenwart. Ich bitte dich um die Gnade eines tiefen Vertrauens in deine Liebe und deine Macht. Hilf mir, dich immer besser kennenzulernen und mit einem reineren Herzen zu lieben. Bitte: Herr, schenk mir ein tiefes Vertrauen in deine Liebe und deine Macht. 1. Jesus, der immer Liebende. In dieser Woche lädt uns die Kirche ein, über den Glauben, das Vertrauen und die Heilung nachzudenken und eben diesem Jesus zu begegnen, der uns heilt und uns liebt. Deshalb werden die Meditationen immer wieder auf diese Konstante zurückkommen.Im ersten Punkt wollen wir Jesus betrachten. Was charakterisiert Jesus in dieser Textstelle? – Er liebt, und das ohne Grenzen. Er ist offen für die Menschen und zeigt ihnen seine Liebe vor allem durch seine Aufmerksamkeit. Er geht auf Jaïrus ein und ist ganz für ihn da, wenn er ihn braucht. Und auf dieselbe Art und Weise liebt er und ist er für die Frau da, die seit vielen Jahren an Blutungen leidet. Er liebt sie beide, will ihnen das Heil bringen und Heilung schenken. Alle Wunder, die Jesus tut, haben ihren Ursprung in seiner Liebe. Jedes Gespräch, jede Aufmerksamkeit, jede gute Tat ist ein Zeichen der Liebe Jesu. Auch heute.Betrachten wir nun wie Jesus handelt: Wie schaut er die Menschen im Evangelium an, wie tritt er in Kontakt mit ihnen? Betrachten wir seine Liebe. 2. Der Glaube, der Schlüssel zu unserem Herzen, liegt in unserer Hand. Jesus hat sein Herz geöffnet. Er ist da für uns, doch den Schlüssel um unsere Herzenstüren zu öffnen, den haben wir. Dieser Schlüssel ist unser Glaube – mit ihm öffnen wir ihm das Tor, damit seine Liebe, seine Macht, seine Gottheit in uns Einzug halten kann. Er möchte unsere Zustimmung, um in unserem Leben zu wirken, das heißt, er möchte, dass wir an ihn glauben.Öffnen wir dem Herrn nun mit einem Akt des Glaubens das Herz, damit er heute bei uns eintreten und seine Liebe in uns wirken kann. 3. Auf zum neuen Leben! Die Begegnung mit der Liebe Christi, die zustande kommt, wenn wir an ihn glauben, wird zu einem Wendepunkt in unserem Leben. Es gibt dann ein Vorher und ein Nachher. An dem, was mit der Frau und mit Jaïrus passiert, können wir erkennen, wie diese Veränderung aussieht. Jesus schenkt Heilung, er schenkt Heil und somit ein neues Leben. Für die blutflüssige Frau war das Leben während der letzten 20 Jahre eine Qual, sie war ausgestoßen aus der Gesellschaft, doch Jesus schenkt ihr eine innere Heilung, macht sie heil. Für Jaïrus droht die Welt zusammenzubrechen. Für einen Vater ist es ein schwerer Schicksalsschlag, wenn er seine Tochter in so jungen Jahren verliert. Doch Jesus schenkt ihm das Heil und seiner Tochter neues Leben.Eben das möchte Jesus auch uns schenken. Heil, Heilung und ein neues Leben. Jeder von uns hat dunkle Winkel in seinem Leben, Verwundungen, Fehler und Sünden, die er am liebsten niemanden zeigen möchte. Doch Jesus kennt uns durch und durch und möchte uns Leben in Fülle schenken. Öffnen wir dem Herrn unser Herz und lassen wir ihn auch in die dunklen Winkel unseres Herzens eintreten. Gespräch mit Christus: Jesus, ich habe dich nun betrachtet in diesem Evangelium. Ich habe gesehen, wie du der Frau und der Tochter des Jaïrus ein neues Leben geschenkt hast. Ich erkenne deine Kraft und deine Liebe. Ich bitte dich, wirke du in meinem Leben, schenke mir Heilung, wo es nötig ist. Mein Vertrauen in dich ist oft sehr gering, stärke du mein Vertrauen. Danke. Jesus in deine Hände lege ich mein Leben. Möglicher Vorsatz: Heute will ich den Herrn in einem besonderen Moment um die Gnade der inneren Heilung bitten.
Christusträger 2. Juli 2018
Mariä Heimsuchung Fest Hl. Wiltrud OSB Jakob Friederich Busereau Br. Jonathan Fuhr, LC Lk 1,39-56 In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. Einführendes Gebet: Jesus, heute komme ich zu dir und möchte dir nun im Gebet begegnen. Du bist immer bei mir, doch oft bin ich nicht bereit, deine Gegenwart zu erkennen. Doch nun möchte ich alles zurücklassen und vor dich hintreten, so wie ich bin. Diese Zeit gehört ganz dir. Komm du in mein Herz. Jesus, ich liebe dich, es ist genial, dass du da bist. Bitte: Herr, lass mich deine Gegenwart in meinem Leben entdecken. 1. Maria, die Christusträgerin. Christus wohnt in Maria, weil sie Ja zu ihm gesagt hat. Er ist in ihr gegenwärtig und dass auf eine ganz besondere Art und Weise. Zum einem in ihrem Schoß, empfangen durch den Heiligen Geist, ist Maria auf ganz innige Art und Weise mit ihrem Herrn und Erlöser verbunden. Doch auch durch ihr Leben ist die Liebe des Herrn in ihr gegenwärtig, sie eilt zu Elisabeth, um ihr zu dienen, ihr beizustehen. Diese Liebe Mariens kommt von Gott.Betrachten wir in diesem ersten Punkt, besonders zwei Aspekte, zum einen, dass Maria Christus in sich trägt, und zum anderen, was die Gegenwart Jesu in Maria und in Elisabeth bewirkt. 2. Zum Christusträger berufen. Wir sind berufen, selbst zu Trägern des Herrn zu werden, dem Herrn Wohnung in unserem Herzen zu bereiten. Zum einen ist Christus durch das Sakrament der Eucharistie uns auf wunderbare Art und Weise nahe. Er möchte in uns wohnen. Andererseits lädt uns das Beispiel seiner Mutter Maria auch dazu ein, sie in der Tugend nachzuahmen, das heißt so zu leben, dass die Liebe des Herrn, die in unseren Herzen ist, auch auf andere Menschen übergreifen kann. Jesus möchte durch unsere guten Werke zu unserm Nächsten gelangen, ihm nahe sein. Jetzt können wir den Herrn in unser Herz einladen und ihn um die Gnade bitten, es mit seiner Liebe zu füllen, damit wir zu wirklichen Christusträgern werden. 3. Mein Nächster ist ein Christusträger. Diese Gegenwart Christi in unseren Herzen hat auch ihre Auswirkungen auf unsere Beziehung mit unserm Nächsten. Denn der Herr ist nicht nur bei uns zu Gast, sondern auch in den Herzen unserer Mitmenschen. Das heißt auf der einen Seite, dass alles, was wir ihnen an Liebe schenken, eigentlich von Christus empfangen wird. – Wie der Herr im Evangelium sagt: Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Auf der anderen Seite heißt es, dass all das Gute, was wir von einem anderen empfangen, direkt von Jesus kommt. Denn alles Gute in dieser Welt kommt vom Herrn.Erforschen wir uns in diesem Punkt: Wo kann ich die Gegenwart des Herrn in meinem Leben erkennen, und danken wir ihm vor allem für die kleinen Zeichen der Liebe, die wir immer wieder durch einen unserer Nächsten empfangen. Gespräch mit Christus: Maria, heute, an deinem Fest, möchte ich mich besonders an dich wenden. Du hast den Herrn in deinem Herzen getragen. Wie war das für dich? Was hat das in deinem Herzen geändert? Ich bitte dich, lehre mich in der Gegenwart deines Sohnes zu leben. Führe du mich zu deinem Sohn. Möglicher Vorsatz: Ich will einem Mitmenschen einen Dienst erweisen, weil ich Christus in ihm sehe. (Ein Werk der Barmherzigkeit oder einen anderen Akt der Nächstenliebe)
Das Geschenk des Glaubens 3. Juli 2018
Hl. Apostel Thomas Fest Hl. Josef Lenzel, Priester Hl. Anatol, Bischof Br. Jonathan Fuhr, LC Joh 20,24-29 Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Einführendes Gebet: Jesus, ich versetze mich nun in deine Gegenwart. Ich sehe dich mit den Augen meines Glaubens und kann deine Liebe kraft deiner Gnade erfahren. Dafür danke ich dir. Ich möchte diesen Tag in deine Hände legen, nimm du ihn an und lass das, was ich tue, zu deiner Ehre geschehen. Bitte: Herr, schenke mir einen tiefen Glauben. 1. Der Zweifel. Betrachten wir Thomas. Was passiert in ihm? Er war nicht da, als die anderen Jünger dem Herrn begegneten. Die Gründe hierfür kennen wir nicht, doch hören wir, dass er an dem zweifelt, was die anderen Jünger ihm zu berichten haben. Es übersteigt seine Vorstellungskraft, passt in kein Schema. Er kennt Jesus persönlich, doch das, was die Jünger ihm hier erzählen, ist einfach zu viel für ihn.Das kann uns auch passieren. Es gibt Momente im Leben, in denen wir nicht verstehen, warum Gott auf diese oder jene Art und Weise handelt, warum er ein Unheil, eine Krankheit oder ein Leid zugelassen hat. Wir können es ruhig aussprechen, vor den Herrn tragen: „Herr, ich kann das nicht verstehen, ich möchte Glauben, hilf meinem Unglauben!“Schauen wir auf unser Leben und suchen wir nach Augenblicken, in denen wir den Herrn nicht verstehen, und bitten wir ihn um die Gnade des Glaubens. 2. Jesus ist bei uns, auch in Momenten der Schwäche und des Unglaubens. Jesus ist einfach großartig. Denn er holt uns immer dort ab, wo wir gerade stehen. Er kennt den heiligen Thomas und hat ihm zugehört, er ist immer bei ihm gewesen, auch im Moment seines Zweifelns. Jesus steht immer an unserer Seite und das Evangelium spricht davon in ganz eindrucksvoller Weise. Denn der Herr begegnet Thomas nicht nur mit ganz viel Feingefühl, sondern er zeigt ihm auch, dass er die ganze Zeit bei ihm gewesen ist, denn er kennt den Zweifel, das Anliegen des Thomas. Er bleibt bei ihm und wirbt um den Glauben des Thomas, geht einen großen Schritt auf Thomas zu.Halten wir einen Moment der Stille und hören wir auf den Herrn. Lassen wir zu, dass er uns dort abholt, wo wir gerade stehen. 3. Das Geschenk des Glaubens. Der Glaube ist und bleibt ein Geschenk. Jesus schenkt Thomas den Glauben, er gewährt ihm eine übergroße Gnade - Thomas darf den Herrn berühren. Es ist nun Aufgabe des Thomas, dieses Geschenk anzunehmen, das heißt sich dem Herrn zu nähern und ihn zu berühren. Und dieser Schritt des Thomas ist ein großer Schritt der Demut: Er will der Wahrheit in die Augen sehen und sagt mit seinem Tun: „Herr ich habe mich geirrt, es ist so, wie die anderen gesagt haben.“ Durch diesen Akt der Demut kann es dann zum größten Christus-Bekenntnis des Evangeliums kommen: „Mein Herr und mein Gott.“Es liegt also zu einem gewissen Teil auch an uns. Der Herr beugt sich zu uns herab, er holt uns ab, wo wir sind, und möchte uns den Glauben schenken. Danken wir dem Herrn für dieses übergroße Geschenk. Der beste Dank besteht darin, einen Schritt auf ihn zu zu machen. Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst mich. Du kennst mein Leben durch und durch, und du kennst somit auch meine Fehler und Schwächen. Du weißt um die Kleinheit meines Glaubens. Ich bitte dich, hole mich dort ab, wo ich gerade stehe. Führe mich zu dir. Ich möchte glauben, doch es fällt mir schwer, hilf mir einen Schritt auf dich zu zu machen und dir tiefer zu vertrauen. Danke für deine Geduld. Möglicher Vorsatz: Ich will heute den Herrn in der Eucharistie besuchen oder einfach einen Moment innehalten und dem Herrn ein besonderes Anliegen anvertrauen.
Jesus, der Befreier 4. Juli 2018
Mittwoch der dreizehnten Woche im Jahreskreis Hl. Ulrich von Augsburg, Bischof Hl. Elisabeth (Isabella) von Portugal, Königin Hl. Berta OSB, Äbtissin Br. Jonathan Fuhr, L.C. Mt 8,28-34 Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte. Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen. Einführendes Gebet: Heute trete ich vor dich hin, so wie ich bin. Nimm mein Leben in deine Hände. Du kennst den Weg hin zu dir, du weißt, wo ich gerade stehe. Nimm mich mit in die richtige Richtung. Ich danke dir, Herr, dass du mich kennst und trotzdem liebst, dass du mich beim Namen genannt hast. Ich möchte deine Liebe mit meinem Leben erwidern. Bitte: Herr befreie mich von allem, was mich daran hindert, zu dir zu kommen. 1. Die Allmacht Christi. In diesem Evangelium wird auf eindrucksvolle Weise deutlich, wie viel Macht Jesus hat. Er ist Gottes Sohn, ihm ist auf dieser Erde alle Macht gegeben. Es gibt nichts, was nicht in seinem Herrschaftsbereich stünde. Gerade sein Widersacher weiß, dass seine Stunde nun gekommen ist. Es wird auch deutlich, dass der Teufel und seine Genossen genau wissen, wer Jesus ist. Betrachten wir ihre Angst, ihre Unterwürfigkeit vor dem Herrn. Denn dadurch können wir auf Jesu Größe und Allmacht schließen. Es gibt sie auf dieser Erde, Dämonen und böse Geister, doch hier ist einer, der mehr ist als sie. 2. Jesus, der Befreier. Warum haben die Dämonen solch einen Respekt vor Jesus. Weil er gekommen ist, um uns Menschen vom Bösen zu befreien. Er tut es mit aller Kraft, ohne zu fragen. Er sieht das Elend und hat keine Furcht davor, dem Teufel entgegenzutreten. Er scheut sich vor nichts, denn er ist mächtiger als die bösen Geister.In unserem Leben gibt es auch Dinge, die uns fesseln, die uns vom Herrn trennen können. Sie müssen nicht von uns selbst verschuldet worden sein, sondern können ihren Ursprung in einer schlechten Erfahrung haben, der wir ausgesetzt waren. Hier aber steht der Herr vor uns und kann uns davon befreien. Von einer Sucht, einer schlechten Angewohnheit, von den Dingen, die wir mit unserem Willen nicht mehr beeinflussen können. Schauen wir auf den Herrn und bitten wir ihn, dass er uns von den kleinen und großen Dingen befreit, die uns von ihm trennen. 3. Habt keine Angst. Diese Macht Jesu ist etwas, was uns übersteigt, etwas was nicht in unser Schema passt. Deshalb fürchten sich die Hirten und die Dorfbewohner und lassen den Herrn nicht in ihr Dorf eintreten. Wie schade! Denn Christus hätte dort das Leben so vieler Menschen noch ändern können. Doch er akzeptiert ihre Einwände und kehrt um. Bitten wir den Herrn um die Gnade, keine Angst vor ihm zu haben. Das heißt nicht, dass wir keine Ehrfurcht vor ihm haben sollten, sondern dass wir verstehen, dass seine Kraft mit seiner übergroßen Liebe zu uns verbunden ist. Schauen wir auf Jesus, der uns befreien möchte, und laden wir ihn ein in unser Herz, damit er uns von innen heilen und ändern kann. Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst mich, du weißt um meine Schwäche. Ich möchte dich nun in mein Herz einladen. Heile, was mich daran hindert zu dir zu kommen. Mach mich heil, Herr, und hilf mir, wirklich zu dir umzukehren. Es ist so einfach, nicht zu lieben, mich in meinem Egoismus fesseln zu lassen. Hilf mir, mein Herz für den Nächsten zu öffnen, für denjenigen, dem du mich heute begegnen lässt. Möglicher Vorsatz: Heute will ich mich durch einen Akt der Selbstverleugnung ein Stück von mir selbst loslösen und Raum für Jesus schaffen.
Neues Leben 5. Juli 2018
Donnerstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis Hl. Antonius Maria Zaccaria CRSP, Volksmissionar Hl. Kyrilla, Märtyrerin Br. Jonathan Fuhr, L.C. Mt 9,1-8 In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat. Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir und schütte mein Herz vor dir aus. Nimm alles weg, was mich jetzt hindert, bei dir zu sein. Du kennst meine Sorgen und was mich bewegt, du hast eine Antwort auf alles. Danke, dass du mir nun begegnen möchtest, mir deine Liebe zeigen möchtest. Bitte: Herr, lass mich deine Barmherzigkeit erfahren. 1. Der Blick Jesu. Im ersten Punkt betrachten wir den Blick Jesu. Denn sein Blick ist ein Blick der Liebe und der Barmherzigkeit. Er sieht die Not des Mannes, dass er gelähmt ist, aus welchem Grund auch immer. Jesus hat Mitleid mit dem Mann.Wir alle sind auf irgendeine Weise „gelähmt“, durch verkehrte innere Einstellungen oder offensichtliche Fehler, die uns in unserem Alltag in unserer kleinen Welt festhalten und uns nicht erlauben, hinauszugehen und dem Herrn zu begegnen.Doch wenn wir Jesus begegnen in der Eucharistie, in einem Mitmenschen, sollten wir uns von ihm anschauen, von seiner Liebe berühren lassen. Und vertrauen wir auf seine Macht, denn er kann uns heilen. 2. Jesus schenkt Heilung in der Tiefe unseres Herzens. Es ist nicht nur so, dass Jesus unser äußeres Leid sieht, sondern er sieht den Urgrund unserer Probleme. Er sieht die Wurzel all unserer Schwäche. Er kennt uns in unserem Innersten. Deshalb bleibt seine Heilung nicht an der Oberfläche, sondern er heilt uns in der Tiefe unseres Herzens. Er macht uns heil von innen her.Doch was braucht Jesus dafür? Er braucht unsere Zustimmung und die geben wir ihm durch unser Vertrauen, durch unser Ja zur Begegnung mit ihm.In den letzten Tagen haben wir im Evangelium immer wieder von Heilungen und von persönlichen Begegnungen mit dem Herrn gehört. Geben wir dem Herrn deshalb heute auf eine besondere Art und Weise die Möglichkeit, uns zu begegnen und uns in unserm Inneren zu heilen, durch seine Liebe. 3. Neues Leben. Der Herr schenkt die Vergebung der Sünden und macht damit den Mann zuinnerst heil. Durch die Heilung der Lähmung in den äußeren Gliedern aber zeigt er uns, was die innere Vergebung bewirkt. Er schenkt dem Kranken ein neues Leben. Er kann von neuem beginnen. Es öffnen sich ihm neue Wege, neue Möglichkeiten. Die Bahre wird uns immer daran erinnern, dass wir schwach sind, aber der Herr hat uns geheilt und wir sind nicht mehr wie vorher auf die Bahre angewiesen.Dieses neue Leben eröffnet uns einen neuen Horizont, denn es hat seinen Beginn in einer heilsamen Begegnung mit dem Herrn. Diese Begegnung mit dem Herrn und seiner Liebe bleibt.Und wir dürfen jeden Tag neu beginnen mit dem Herrn. Gespräch mit Christus: Jesus, heute hast du mir wieder gezeigt, dass du uns Menschen wirklich heilen möchtest – und das nicht nur auf eine körperliche Art und Weise, sondern indem du uns ein neues Leben schenkst, frei von Sünde und der Lähmung jenes übernatürlichen Lebens, die sie in uns bewirkt. Ich danke dir dafür und möchte dich einladen, wirklich in meinem Leben zu wirken. Möglicher Vorsatz: An diesem Donnerstag einen Moment der Anbetung suchen und den Herrn dazu einladen, mich von meinen Lähmungen zu befreien. Das Gewissen erforschen und schauen, was mich in meinem Leben lähmt.
Jesus, der Gast in unserem Herzen 6. Juli 2018
Freitag der dreizehnten Woche im Jahreskreis Hl. Maria Goretti, Märtyrerin Hl. Goar, Einsiedler Hl. Maria Theresia Ledochowska Br. Jonathan Fuhr, LC Mt 9,9-13 In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. Einführendes Gebet: Jesus, du bist der Friede, dort wo du gegenwärtig bist, ist Ruhe. Du bringst die Liebe in unsere Herzen. Ich bitte dich von ganzem Herzen. Komm nun zu mir, ich möchte dich zu mir einladen. Bringe deinen Frieden und deine Liebe in mein Leben. Bitte: Herr, sei zu Gast in meinem Herzen, hab Erbarmen mit mir. 1. Jesus sieht uns so, wie wir sind. Und Jesus sah Matthäus am Zoll sitzen. Mit diesen Worten wird so viel über das Verhältnis ausgesagt, das Jesus in diesem kurzen Augenblick zu Matthäus aufgebaut hat. Es ist sein tiefer Blick der Liebe. Er sieht Matthäus so, wie er ist, ein Mann mit seinen Stärken, aber eben auch mit seinen dunklen Seiten. Und gerade diesen Mann, so wie er ist, schaut Jesus in Liebe an und hat den Wunsch, dass er sein Leben auf Gott den Vater hin ausrichtet.Auf diese Art und Weise schaut uns der Herr auch an. Er kennt uns vom ersten Augenblick unseres Lebens an. Lassen wir uns von ihm anschauen und hören wir, was er uns sagen möchte. 2. Jesus möchte bei uns zu Gast sein. Jesus möchte im Haus des Matthäus zu Gast sein. Was für eine große Gnade für ihn! Denn wenn Jesus zu Gast ist, dann bringt er seine Liebe mit. Die ganze Umgebung ändert sich, weil Jesus mit seiner Liebe die Menschen zum einen dort abholt, wo sie gerade stehen, und zum anderen für jede Krankheit die richtige Arznei hat.Jesus weiß, was für ein Mensch Matthäus ist, doch er ist barmherzig mit ihm, das heißt, er billigt nicht, was er tut, möchte ihm aber eine Chance geben. Er will ihn von allem befreien, was ihn an sein sündiges Leben bindet. 3. Ein Gast, der unser Leben ändert. Das ist die Botschaft dieses Evangeliums: dass der Herr das Leben der Menschen, in deren Haus er Einlass findet, in der Tiefe verändert. Dass er ihnen die Gnade der Bekehrung schenken möchte. Denn wir können nur dann wirklich glücklich werden, wenn wir mit dem Herrn verbunden sind.Deshalb sucht Jesus uns Menschen auf, weil wir alle miteinander dies nötig haben: jeden Tag wieder von neuem zu ihm, zu den Werken seiner Liebe umzukehren. Jesus möchte uns von unserem Egoismus, unserem Stolz und von allem heilen, was unser Verhältnis mit ihm beeinträchtigt. Lassen wir ihn in unserem Herzen wirken. Gespräch mit Christus: Jesus, du sagst es selbst: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich leide an einigen Krankheiten. Heile mich und führe mich zu einem Leben in Fülle. Du hast die Medizin die ich brauche. Danke, dass ich dir in dieser Gebetszeit begegnen durfte, danke für das Erbarmen, das du mit uns Menschen hast. Möglicher Vorsatz: Heute werde ich einen Besuch in einer Kapelle machen und den Herrn in mein Leben einladen.
Der Herr, der unser Leben erneuert 7. Juli 2018
Samstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis Hl. Willibald OSB, Bischof Hl. Edelburg von Faremoutier OSB, Äbtissin Hl. Waltfried (Walfrid) OSB Br. Jonathan Fuhr, LC Mt 9,14-17 In jener Zeit kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab, und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten. Einführendes Gebet: Jesus, deine Liebe ist so unbegreiflich groß und ich weiß gar nicht, wie ich ohne dich leben kann. Du möchtest nun bei mir sein, danke dafür. Diese Zeit des Gebets widme ich nun ganz dir. Nur du und ich! Damit ich nun ganz frei bin für dich und für deine Liebe, möchte ich alles hinter mir lassen, was heute noch auf mich zukommt. Bitte: Jesus ich bitte dich, erneuere mein Leben, mach mich neu von innen her. 1. Ein neues Leben. Von Jesus geschenkt. In dieser Woche hat der Herr uns eingeladen, unser Leben von ihm erneuern zu lassen. Heute lädt uns der Herr ein, dieses neue Leben zu beginnen und zwar auf ganz praktische Art und Weise: indem wir das alte Leben zurücklassen und das neue beginnen. Der Herr hat es uns geschenkt und er ist bei uns in der Eucharistie. Lassen wir ihn in unser Leben eintreten. 2. Ein neues Kleid. Im Evangelium spricht Jesus vom neuen Stoff, den man nicht auf ein altes Kleid näht. Dieser neue Stoff ist die Tugend, die gute Angewohnheit, die der Herr uns schenken möchte, die Gnade der Umkehr oder die Heilung einer tiefen Wunde. Man muss das Alte zurücklassen und voll Glaube und Vertrauen das neue Kleid anziehen, das uns der Herr geschenkt hat.Bitten wir den Herrn um die Gnade, zu erkennen was er von uns nehmen will und was er uns schenken möchte und nehmen wir beides in Liebe an. 3. Neuer Wein. Der neue Wein ist die Liebe Christi. Sie hat nur Platz in einem erneuerten Herzen. Wenn wir dem Herrn Zugang zu unserem Herzen verschaffen, kann er es erneuern, in einen neuen „Schlauch“ verwandeln. Dann geht der neue Wein in unserem Herzen nicht verloren und wir werden zu Trägern und Boten der Liebe Gottes.Schließen wir diese Gebetszeit mit einem Akt der Liebe ab, indem wir dem Herrn für seine Zuwendung und seine alles erneuernde Gnade danken und ihm unsere Liebe versprechen. Gespräch mit Christus: Jesus, diese Woche hast du mir so oft meine innere Erneuerung und Umkehr ans Herz gelegt. Ich möchte dir danken für diese Gnade. Danke, dass du mir immer wieder die Möglichkeit gibst, umzukehren und neu anzufangen. Danke, für deine Geduld und deine übergroße Liebe. Ich bitte dich, schenke mir die Demut, mich so anzunehmen, wie ich bin, mit meiner Schwäche, und schenke mir Vertrauen, um immer wieder zu dir zurückzukehren. Möglicher Vorsatz: Als Zeichen für mein neues Leben werde ich einen Akt der Nächstenliebe tun.
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