Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 22. April 2018 bis Samstag 28. April 2018

Vierte Woche in der Osterzeit

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Die StimmenSonntag
HimmelMontag
JesusDienstag
In deinem NamenMittwoch
FußwaschungDonnerstag
Weg, Wahrheit und LebenFreitag
Gott, mein VaterSamstag


Die Stimmen

22. April 2018

4. Sonntag der Osterzeit
Misericordia Domini

Hl. Cajus (Kai) Papst
Hl. Wolfhelm OSB, Abt

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 10,11.18
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Einführendes Gebet: Jesus, du kennst mich durch und durch. Ich kenne dich, aber oft bist du mir doch noch fremd. Ich sehne mich, dich besser kennen zu lernen. Heiliger Geist, erfülle mein Herz. Nimm mich hinein in dein göttliches Leben in diesem Moment der Stille.

Bitte: Ich will deine Stimme inmitten aller anderen Stimmen heraushören. Sprich heute klar und deutlich zu mir.

1. Die Stimme des Wolfes. Ja, im Stimmengewirr meines Alltags erklingt auch die Stimme des Wolfes, der zerstört und nur Böses will, mich zu zerstören droht. Oft ist die Stimme sehr leicht zu erkennen. Sie versucht, kratzt an meinem Stolz und wirbt für Selbstgerechtigkeit. Das gefällt mir natürlich. Auf einer Seite will ich nämlich nicht schlecht dastehen, auf der anderen Seite suche ich auch das Bequeme. Wenn ich mich aber auf die Unterscheidung der Geister einlasse – die Intuition eines bekehrten Herzens –, dann kann ich erkennen, dass auf lange Sicht hin die Befolgung dieser Stimme mich und andere zerstört, denn Selbstgerechtigkeit spaltet, anstatt zu Versöhnen.

2. Die Stimme des bezahlten Knechts. Der bezahlte Knecht, lässt die Schafe im Stich, wenn er den Wolf kommen sieht. Die Schafe hören vielleicht auf ihn, aber können ihm nicht ganz vertrauen. Auf Jesu Stimme kann ich mich zu 100 Prozent verlassen und mich ihm ganz anvertrauen. Er wird mich nie im Stich lassen. Das zu glauben, ist oft sehr schwer, vor allem, weil mit voranschreitendem geistlichen Leben viele Momente der Dunkelheit oder des inneren Schmerzes aufkeimen, die inneren Widerstand auslösen. Wenn ich aber gelernt habe, welche innere Stimme die Stimme Gottes ist, wird mir seine Gnade helfen, mich genau dort ganz in die Hände Gottes zu begeben, auch wenn es ausschaut, als ob er mich verlassen hätte. Nur wenn ich der Stimme nachgebe, die mich dazu verleitet, Gott in diesem Moment kein Vertrauen zu schenken, werde ich enttäuscht.

3. Die Stimme des Hirten. Auf den Rheinwiesen ist jeden Sommer eine Schafsherde zu Besuch. Die Schafe wandern von einer Wiese zur anderen. Sobald sich der Hirt der Herde nähert, heben die Schafe ihre Köpfe und laufen dem Hirten entgegen. Während Spaziergänger, die der Herde viel näher sind als der Hirt, den Schafen keine Reaktion entlocken, sind die Schafe nahezu vernarrt in ihren Hirten und drängen sich, ihm näher zu kommen. Da habe ich mich schon mehrmals gefragt: Reagiere ich auch so auf Jesus? Es fällt mir nicht leicht, die Stimme Jesu, meines Hirten, zu hören, und sie von vielen anderen Stimmen in meinem Herzen zu unterscheiden. Kann ich Gottes Stimme in mir wahrnehmen? Bei den anderen? Durch die Umstände?

Gespräch mit Christus: Jesus, in meinem Leben bist du mein Hirt. Mir fällt es nicht immer leicht, deine Stimme zu hören. Ich will aber deine Stimme hören, und daher bitte ich dich um Geduld und die Gnade, dir mit dem Herzen zuzuhören und mich dir zu öffnen.

Möglicher Vorsatz: Vielleicht kann ich heute beobachten, welche Stimmen mich zum Handeln veranlassen und die Gedanken dazu klar aufschreiben. Vielleicht kann ich Gottes Stimme dann besser erkennen.


Himmel

23. April 2018

Montag der vierten Osterwoche
Hl. Adalbert von Prag, Märtyrer
Hl. Georg, Märtyrer
Hl. Helena de Valentinis, Mystikerin

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 10,1-10
In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Einführendes Gebet: Ich komme zur Ruhe. Ich höre mein Herz klopfen. Ich werde mir meines Pulses wirklich bewusst. Jesus klopft in dieser Gebetszeit an mein Herz. Jesus, ich möchte dich in meine Seele einladen.

Bitte: Komm und sprich zu mir. Ich will deine Stimme hören.

1. Ich bin die Tür. Es ist offensichtlich, dass man durch eine Tür ins Haus gelangt oder aus dem Haus gehen kann. Eine offene Tür ist ein Willkommenszeichen; eine geschlossene Tür lädt mich ein, anzuklopfen. „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden!“ Diese Aussage ist noch viel tiefer: Es geht nicht um den Eingang in ein gewöhnliches Haus, es geht um die Erlösung. Ohne Jesus, keine Erlösung. Ich muss „durch ihn hindurch gehen“, um die Erlösung zu gewinnen. Ohne Jesus, kein Himmel! In Jesus finden wir Weide, dort können wir uns ausruhen. Er ist meine Bestimmung.

2. Der Dieb. Alle, die vor Jesus gekommen waren, und dem Menschen die Erlösung versprochen hatten, nennt Jesus Diebe und Räuber. Sie brachten keine Erlösung. Sie wollten den Menschen nichts Gutes. Der Dieb sucht sich zu bereichern; er raubt mich aus, nimmt mir mein Leben. Jesus hingegen hat Gutes im Sinn. Gibt es in meinem Leben Diebe, die mich vom Himmel trennen könnten; die mich von meinem endgültigen Ziel entfernen?

3. Leben in Fülle. â€žIch bin gekommen, damit sie Leben haben, leben in Fülle.“ Durch die Erbsünde waren wir tot. In den Chroniken von Narnia, die Reise auf der Morgenröte, gibt es eine Szene mit Lucy, die vor dem Spiegel steht und sich wünscht, wie ihre große Schwester zu sein. Je mehr sie sich in ihrer Eifersucht in die Szene versetzt, umso beängstigender steigt grauer Nebel in der Schiffskabine auf. Dieser graue Nebel ist ein Bild für die Dunkelheit, die unser Herz erobert hatte, die Erbsünde. Jesus kam, um mich der Macht des Bösen zu entreißen. Er schenkt mir das Leben. Nicht nur das, er gibt es mir in Fülle. Was heißt das? Leben im übervollen Maß. Nie wieder muss ich in meinem Leben ohne Trost sein – Ich darf in den Himmel, wo Gott mir jede Träne wegwischt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke, dir, dass du mich für immer bei dir haben willst. Danke, dass du mich nie loslässt.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich meine Vorstellungen vom Himmel aufschreiben, damit ich nicht vergesse, dass ich eine Bestimmung habe.


Jesus

24. April 2018

Dienstag der vierten Osterwoche
Hl. Fidelis von Sigmaringen OFMCap, Märtyrer
Hl. Egbert OSB
Hl. Benedikt Menni OH

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 10,22-30
In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Einführendes Gebet: Du, Jesus, bist jetzt gegenwärtig – in mir. Ich möchte meine Gedanken, meine Gefühle und mein Befinden dir übergeben, damit jetzt für mich nur eines wichtig ist, und zwar du.

Bitte: Nur wenn du mein ganzes Sein ergreifst, kann ich dir gehören.

1. Jesus fühlt. Beobachten wir einmal diese Szene. Jesus schreitet in der Halle Salomos umher. Wenn man ein bisschen recherchiert, findet man, dass dies eine Eingangshalle an der Südseite des Tempels war. Wahrscheinlich deutet der Evangelist Johannes damit unter anderem auch an, dass Jesus gefroren hat. Es war ja Winter, und sein Aufenthalt auf der Südseite des Tempels würde dann bedeuten, dass ihm kalt war. Mein Gott friert. Jesus Christus spürt wie wir die Kälte. Ist mir bewusst, dass Gott auch Gefühle hat? Es ist sicher nicht nur die Kälte in der Natur, die er spürt. Er spürt auch die zwischenmenschlichen „Temperaturen“. Ist ihm vielleicht nicht nur kalt wegen der Winterzeit, sondern auch wegen der Hartherzigkeit der Menschen? – „Dann kamen die Juden und umringten ihn…“ Mein Gott spürt aber auch jede Zuwendung; Er spürt auch meine Liebe.

2. Jesus erklärt. â€žWie lange willst du uns noch hinhalten? Wenn du der Messias bist, dann sag es offen!“ fordern die Juden. Der arme Jesus! Von allen Seiten bedrängt man ihn. Sicherlich fragt man sich aber auch selbst, warum er ihnen keine klare Antwort gibt. Es wäre eigentlich sehr einfach, nur ist für Jesus auch klar, dass das jüdische Volk einen anderen Messias erwartet, als er es ist. Sie suchen jemand, der sie von den Römern befreit und zurück in die glorreiche Zeit von König David und Salomo bringt. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36). Jesus versucht durch Gleichnisse und viele Worte seinem Volk zu erklären, wer er ist und warum er gekommen ist. „Noch ehe Abraham war, bin ich!“ (Joh. 8,58) Klarer kann sich Jesus nicht ausdrücken, um auszusagen, dass er selbst Gott ist, Mensch wurde, um uns zu erlösen. „Ich bin der gute Hirt...“ (Joh 10,11). Jesus gibt aber auch hier nicht auf und erklärt den Juden: „Ich und der Vater sind eins“. Das heißt: Ich bin dein Gott, und ich will jede Träne von deinem Gesicht abwischen und dich lieben auf ewig. „Ich gebe ihnen ewiges Leben“.

3. Jesus verteidigt. Niemand wird sie meiner Hand entreißen! Was für eine Aussage! Wenn ich Jesus mein Herz öffne und ihm meine Hand reiche, wird er mich nie wieder loslassen; er wird mich vor allem Bösen verteidigen, er wird mich festhalten, wenn mich etwas ihm entreißen möchte; er wird mich auffangen, wenn ich falle. Habe ich diese Erfahrung gemacht? Und wenn nicht, was steht noch zwischen mir und Jesus?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will, dass du mein Erlöser bist. Ich will dir mein Herz öffnen und dir meine Hand reichen, aber ich bin so schwach.

Möglicher Vorsatz: Ich überlege heute: Was hält mich von Jesus fern? Was kann ich tun, um ihm mein Herz zu öffnen?


In deinem Namen

25. April 2018

Fest
Hl. Markus, Evangelist

Hl. Ermin (Erwin) OSB, Bischof
Hl. Hermann I.
Hl. Franka OCist

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 16,15-20
In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.

Einführendes Gebet: Jesus ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und ich liebe dich. Ich will in meinem Glauben wachsen.

Bitte: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.

1. Das Evangelium. â€žVerkündet das Evangelium“ - Welches Evangelium? - Es ist die Frohe Botschaft: Jesus ist für mich gestorben und mit ihm werde ich auch wieder auferstehen. Warum macht mich diese Botschaft froh? Habe ich darüber in letzter Zeit einmal nachgedacht, oder habe ich mich an diese „Botschaft“ schon gewöhnt? Bedeutet das für mich denn nicht, dass ich ewig leben werde? Die Frohe Botschaft ist, dass ich mit Gott versöhnt bin: Ich bin erlöst. Es gibt ein Leben nach dem Tod. Ich darf in den Himmel.

2. Verkünden. Wie könnte ich diese Botschaft nur für mich alleine behalten? Will ich nicht, dass alle meine Liebsten mit mir in den Himmel kommen? Will ich nicht an alle Menschen diese Chance weitergeben? Wir reden viel zu wenig über das Leben nach dem Tod, über das Übernatürliche. Ja, einige können uns auch für verrückt halten. Aber heißt glauben nicht auch, mutig zu dem zu stehen, was ich glaube? Gehe ich in die ganze Welt hinaus? Bekenne ich durch Taten, Worte und durch mein Zeugnis, dass es den Himmel gibt?

3. In meinem Namen... â€žIn meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“Dass ich wüsste, habe ich persönlich noch keine Dämonen ausgetrieben, oder ein tödliches Gift getrunken. Aber Jesus verbürgt sich für die Wahrheit dieser Worte. Glaube ich daran? Glaube ich daran, dass ich um die Heilung von Kranken bitten kann, und dass diese Heilung auch geschehen wird? Wie stark ist mein Glaube? Als Christ kann ich im Namen Jesu das Böse besiegen und übernatürliche Dinge erfahren. Was tue ich in seinem Namen?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du mich teilhaben lässt an deinem göttlichen Leben. Ich will glauben und ich glaube, dass ich in deinem Namen vieles bewirken kann zum Heil der Welt.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir heute vor, für ein bestimmtes Anliegen zu beten, in seinem Namen, und mit dem Glauben, dass Gott alles nach seinem Willen zum Besten fügen wird.


Fußwaschung

26. April 2018

Donnerstag der vierten Osterwoche
Hl. Radbert von Corbie OSB, Abt
Hl. Trudbert, Märtyrer
Hl. Kletus Papst, Märtyrer

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 13,16-20
Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und ich liebe dich. Jesus, ich will dich tiefer kennen und lieben lernen.

Bitte: Gewähre mir die Gnade, tiefer in das Geheimnis deines Lebens und Leidens einzutauchen.

1. Jesus wäscht mir die Füße. Einmal war ich in der Kapelle und weinte vor Jesus. Es gab eine große Sorge, die mein Herz belastete, ich trug es ihm vor. In dem Moment, war mir, als ob Jesus sich vor mir herabbeugte und mir die Füße wusch. Er kniete sich hin, küsste sie und sagte mir, dass es ihm so leidtäte, mich so leiden zu sehen. Diese doch innige geistige Erfahrung und Begegnung, machte mir bewusst, dass Jesus mich nicht leiden sehen kann und sich vor mir hinkniet, mir meine Füße wäscht und sie küsst, um mir ein wenig Trost zu spenden. Daher nahm er es auf sich, an meiner Stelle zu leiden. Er konnte nicht mit anschauen, dass ich für immer in einem Zustand sein würde, der mich von Gott -von ihm- trennt. Er will mich an seiner Seite.

2. Ich wasche anderen die Füße. Jesus sagte mir dann: „Der Sklave ist nicht größer als sein Herr“. Er wollte also, dass ich ebenso handle. „Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.“ Wenn ich weiß, was ich bin und woher ich komme, handle ich wie Jesus. Wenn ich mit Liebe anderen begegne, bin ich ein Gesandter Jesu. Durch mich nehmen andere dann den auf, der mich gesandt hat, Jesus und den Vater. Bin ich ein Segen für andere? Liebe ich, tue ich den anderen Gutes, bin ich den anderen gegenüber barmherzig? Wasche ich anderen die Füße?

3. Das Böse. â€žIch sage das nicht von euch allen.“ Jesus ist sich dessen bewusst, dass nicht alle die Gnade, die Liebe zu leben und Gutes zu tun, über sich hinaus zu wachsen und sich zu versöhnen, annehmen werden. Es gibt leider auch die dunklen Seiten meines Herzens, die mich von all dem abhalten. Und es gibt auch den Bösen, der mich davon abhalten will. Die Nächstenliebe, meine Versöhnungsbereitschaft, die Bereitschaft, demütig zu sein und Verzeihung anzunehmen, einzusehen, dass auch ich im Unrecht sein kann, haben einen Feind in meiner Selbstgerechtigkeit. Das ist meine Schwachstelle, dort verliere ich Terrain und schlechte Gedanken über andere werden eingestreut. Meine Liebe zu Christus soll mich davon abhalten, mich darauf einzulassen und mir dabei helfen, allem Bösen zu widerstehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, oft vertraue ich eher auf die Stimmen des Bösen als auf deine Stimme. Ich suche dich und ich will Gutes tun. Ich schaffe es aber ohne dich nicht. Wirke du in mir, dass ich den anderen Gutes tue, auch wenn ich meine Selbstgerechtigkeit dafür an den Nagel hängen muss.

Möglicher Vorsatz: Heute suche ich bewusst danach, mich mit jemandem auszusöhnen.


Weg, Wahrheit und Leben

27. April 2018

Freitag der vierten Osterwoche
Hl. Petrus Kanisius SJ, Kirchenlehrer
Hl. Zita, Magd
Hl. Floribert, Bischof
Hl. Nikolaus Roland, Ordensgründer

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 14,1-6
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, komm herab und erleuchte durch dein mächtiges und doch sanftes Licht mein Herz. Ohne dich kann ich Gott nicht sehen, nicht hören, nicht erfassen, noch erkennen.

Bitte: Herr, ich brauche deine Gnade, um in dein göttliches Leben einzutauchen, um dich zu erkennen: der Weg, die Wahrheit und das Leben.

1. Der Weg. Jesus geht uns voraus, um uns einen Platz zu bereiten; eine Wohnung. Den Weg zu seiner Wohnung kennen wir demnach. Kennen wir ihn wirklich? Fragen wir nicht wie Thomas: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?“Wir gehen davon aus, dass Jesus die Wohnung im Himmel meint. Was haben wir uns aber unter dieser Wohnung vorzustellen und welcher Weg führt dorthin?„Ich bin der Weg,“ lautet Jesu Antwort. Er verwendet Bilder, die unser Verstand begreifen kann. Mehr noch, es beschreibt unser Leben: Wir sind durch unsere Sünden von Gott getrennt. Aber Jesus ist unser Weg zu Gott, er öffnet diesen Weg. Ich darf zurück zu meinem Schöpfer, zu meinem Vater. „Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott“ (Joh 20,17). Jesus ist uns den Weg voraufgegangen, und er will, dass ich ihn auch beschreite - Tabor, Golgatha, Kreuz und Auferstehung. Alleine schaffe ich es sicher nicht. Aber wenn ich es erlaube, dann kann er es in mir bewirken.

2. Die Wahrheit. â€žWas ist Wahrheit?“ fragt Pilatus (Joh 18,38). In der Geschichte der Philosophie, der Ethik und der Moral wird immer wieder diese Frage aufgeworfen. Da ist zum Beispiel die Rede von einer absoluten Wahrheit, von einer subjektiven oder objektiven Wahrheit. Jesus ist die Wahrheit in Person– in ihm finde ich die ganze Wahrheit. Dass heißt, dass niemand auf Erden die vollkommene Wahrheit besitzt und wir alle auf dem „Weg“ sind, Wahrheit zu erfassen. In Jesus finde ich die absolute, vollkommenste Wahrheit. Was bedeutet das für mich und mein Leben? Ich darf mich mit meinem ganzen Vertrauen und mit meiner ganzen Hoffnung an Jesus klammern und festhalten. Ich darf sozusagen alles auf ihn setzen – ja, mein ganzes Leben, denn er ist die Wahrheit.

3. Das Leben. In Jesus finde ich das Leben, nach dem meine Seele sich sehnt. Er hat mir den Weg zu meinem Schöpfer eröffnet und will mit mir leben – immer und ewig. Das ewige Leben ist ein unvorstellbar großes Geschenk. Erkenne ich daran seine Liebe?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir dafür, dass ich in dir den Weg, die Wahrheit und das Leben finde. Wirke und lebe in mir. Ich will ganz eins sein mit dir.

Möglicher Vorsatz: Heute suche ich in meinem Alltag Momente, in denen ich Jesus als meinem Weg, meiner Wahrheit und meinem Leben begegne. Vielleicht kann ich das sogar für später aufschreiben, um mich in dunklen Momenten daran zu erinnern.


Gott, mein Vater

28. April 2018

Samstag der vierten Osterwoche
Hl. Peter Chanel, Märtyrer
Hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort, Ordensgründer

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 14,7-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Einführendes Gebet: Vater unser im Himmel - mein Vater, ich komme zu dir und lege alles vor dich hin.

Bitte: Vater, erfülle du mich mit deinem göttlichen Gnadenleben, damit ich Jesus immer ähnlicher werde.

1. Gott, mein Vater. Wer ist Gott Vater? Den Glauben an den dreifaltigen Gott hat man über die Jahrhunderte versucht zu begreifen und zu verstehen. Die Wesenseinheit zwischen Gott, dem Vater, Gott, dem Sohn und Gott, dem Heiligen Geist, besteht uneingeschränkt, obwohl alle drei doch drei verschiedene Personen sind. Das ist wahrlich nicht einfach zu begreifen.„Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist?“ Jesus versucht, in unseren armen menschlichen Worten zusammenzufassen, was es für ihn als Sohn Gottes bedeutet, in Einheit und Harmonie mit seinem Vater (und jetzt auch meinem Vater - „Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater“ Joh 20:17) zu stehen.Durch sein Menschsein hat Jesus mir das Gesicht des Vaters gezeigt. Der Vater vollbringt seine Werke. Er vollendet und bringt Leben. Er haucht das Leben ein; er ist das Leben, er ist der Schöpfer, er ist mein Schöpfer, „der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt!“ Aus seiner Hand bin ich geworden!

2. Jesus, der mich zum Vater führt.  Nur wenn ich Jesus erkenne, erkenne ich auch den Vater. „Zeig uns den Vater!“ bittet Phillip – „Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt Phillip?“ antwortet Jesus.In Jesu Augen kann ich die Güte und Liebe meines Schöpfers betrachten. In seinen Taten und seinen Worten erkenne ich den Vater. Jesus führt mich zum Vater, nur durch ihn kann ich zum Vater gelangen. Durch sein Kreuz ist die Kluft zwischen mir und meinem Vater wieder überbrückt. Durch Jesu Wunden bin ich geheilt und ich kann wieder auf meinen Vater zugehen.

3. Heiliger Geist, der mich den Vater erkennen lässt. â€žAlles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.“ Diese Verherrlichung geschieht durch den Heiligen Geist. Der Heilige Geist lässt mich nach meinem Vater suchen. „Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.“ Wenn man um etwas in Jesu Namen bittet, ruft man damit auch den Heiligen Geist an: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern...“ (Joh 14,26). Der Heilige Geist wirkt in meinen Gedanken, in meinem Herzen und meiner Seele. Rufe ich ihn an? Lasse ich ihn in meinem Herzen wirken?

Gespräch mit Christus: Komm, Heiliger Geist, du bist es, der mir geistliches Leben einhaucht, der mich wachsen lässt, der in der ruhigen Brise weht. Komm, Heiliger Geist.

Möglicher Vorsatz: Ich bete heute aufmerksam die Pfingstsequenz.