Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 15. April 2018 bis Samstag 21. April 2018

Dritte Woche in der Osterzeit

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Der Gleiche und doch ganz andersSonntag
Auf der Suche nach mehrMontag
MEIN VaterDienstag
Was für ein Gott!Mittwoch
Schüler GottesDonnerstag
Besiegelt Freitag
Beziehung, die Entscheidung fordertSamstag


Der Gleiche und doch ganz anders

15. April 2018

3. Sonntag der Osterzeit
Jubilate Deo

Hl. Damian De Veuster, Priester, Ordensmann
Hl. Nidgar von Augsburg
Hl. Huna

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 24,35-48
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach.

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.

Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Herr, ich bitte dich, lass mich sehen! Ich will deine Gegenwart in meinem Leben wahrnehmen.

1. â€žAngst und Schrecken.“ Zahlreiche Male geschieht es nach der Auferstehung, dass Jesus seinen Jüngern begegnet und sie ihn nicht erkennen. Dieselben Jünger, die ihn schon auf dem Weg nach Emmaus nicht erkannt hatten, erkennen ihn wieder nicht. Es scheint ihre rein menschliche Denkweise zu sein, die sie blind macht. Wer hätte Jesus leichter erkennen können als seine eigenen Jünger? Wer hätte sich mehr gewünscht, Jesus wiederzusehen, als seine Jünger? Erfahren wir uns nicht auch oft als hilflos, nur dazu fähig, das rein Menschliche zu erkennen, Dinge, die in unsere ganz normalen Denkmuster passen? Denn solche Dinge durchschauen und kontrollieren wir. Zumindest scheinen wir darin den Überblick zu bewahren. Und was, wenn dann etwas Unerwartetes geschieht? Wenn das Leben einmal nicht nach unseren Schemen funktioniert? Genau diese erschreckenden und beängstigenden Momente sind so oft Momente, in denen sich Gottes Gegenwart klar und mächtig in unserem Leben zeigen will. Die Frage ist: Erkenne ich ihn dann?

2. Erkenntnis ist so wesentlich. Es scheint, dass Jesus mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung erst einmal eine Art Trainingsprogramm durchläuft. Mehrere Male erscheint er ihnen, sie erkennen ihn nicht, und mit der Zeit öffnen sich ihre Augen. Er will sie wohl auf das Leben vorbereiten, wie es sein wird, wenn er in den Himmel aufgefahren und nicht mehr auf diese Weise sichtbar ist. Sie werden ihn suchen müssen. Sie werden das Licht des Glaubens anzünden müssen, um ihn mit ihrem inneren Auge zu erkennen. Für die Jünger sind die Momente, in denen sie Jesus erkennen, Schlüsselmomente. Sie verändern ihre Situation komplett. Angst wird in Freude verwandelt. Schrecken in Frieden. Die äußeren Umstände von Verfolgung und Unsicherheit haben sich nicht geändert. Doch wenn Jesus in ihrer Mitte ist, ist alles grundlegend anders. Auch für uns ist die Erkenntnis seiner wirklichen Gegenwart der Schlüssel zur Veränderung unseres Lebens. Gott ist da!

3. Gegenwart, die niemals weicht. Nach dieser Zeit des „Trainings“ und der Himmelfahrt Jesu kommt der Heilige Geist auf die Jünger herab. Diese mächtige und belebende Gegenwart Jesu ist nun nicht mehr an Raum und Zeit gebunden. Er selbst, seine Gegenwart ist von da ab für jeden zugänglich, der nicht vor ihr flieht. Wir dürfen unser gesamtes Leben in und aus dieser Gegenwart leben. Es ist nicht mehr nur Gott mit uns, sondern GOTT IN UNS. Doch auch wenn Gott nun in uns wohnt, bedarf es unserer Augen, um ihn zu erkennen. Wie ihn damals die Jünger nicht erkannten, werden auch wir Blinde bleiben, wenn wir uns nicht für eine Sichtweise öffnen, die menschliche Kriterien übersteigt. Gott ist ganz da und es ist dennoch möglich und tatsächlich so oft der Fall, dass wir ihn nicht erkennen. Wenn wir unsere Augen öffnen, werden wir ihn erkennen und voll Freude staunen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du da bist. Wenn ich dich nicht erkennen kann, dann bitte ich dich, meine Augen zu öffnen. Ich will deine lebendige Gegenwart an diesem heutigen Tag wahrnehmen können. Ich will mich verändern lassen.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute bewusst Gottes Gegenwart in den ganz normalen Umständen zu erkennen suchen.


Auf der Suche nach mehr

16. April 2018

Montag der dritten Osterwoche
Hl. Benedikt Josef Labre, Pilger
Hl. Bernadette Soubirous, Seherin von Lourdes, Ordensfrau

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,22-29
In jener Zeit sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Herr, ich bitte dich, mehre meinen Glauben. Gib mir den Blick für das ewige Leben. Hilf mir, diesen Tag nachhaltig und sinnvoll zu leben.

1. Auf der Suche. Das Evangelium zeugt von einer großen Schar Menschen, die Jesus suchten und folgten. Sie wollten bei ihm sein. Die Gründe hierfür waren mit Sicherheit verschiedenste. Die einen suchten ihn aus Neugier, die anderen aus Faszination, die einen, weil sie hofften, geheilt zu werden, die anderen, weil sie sich schon von ihm haben verändern lassen, diese, weil sie eine Sehnsucht spürten, und jene, um ihn verurteilen zu können. Jeder Einzelne dieser Menschen hat Jesus daher auch auf eine völlig andere Art und Weise erfahren. Unser Herz findet das, was es sucht. Jesus ist ein und derselbe, doch meine Freiheit und Herzenshaltung spielen in meiner Gotteserfahrung eine wesentliche Rolle. Wer ist Jesus für mich? Was suche ich in ihm? Warum will ich ihn heute suchen? Wie damals zu seinen Jüngern, sagt Jesus auch heute zu mir: „Komm und sieh“ (vgl. Joh 1,39).

2. Glaube! Jesus weist das gesamte Evangelium hindurch vehement auf diese Herzenshaltung hin. Es scheint DER springende Punkt zu sein. Jesus, der die Herzen sieht, erkennt in der Menge eine große Mehrheit, die ihn nur sucht, weil sie ihn als ihren Problemlöser engagieren möchte. Diese Menschen suchen nicht ihn, sondern sie wollen etwas von ihm haben. Wenn Jesus in meinem Leben der Problemlöser sein soll, wird meine Gotteserfahrung extrem frustrierend bleiben. Denn Jesus, der so viel mehr für mich sein will, wird sich nicht darauf einlassen, mich mit vergänglichen Gütern zufriedenzustellen. Er will mein Leben verändern und erfüllen! Glaube ich, dass Jesus in meinem Leben mehr bewirken kann und will, als mir meine praktischen Probleme zu lösen?

3. Was wirklich zählt. Es ist beeindruckend, wie schwer es uns Menschen fällt, klug zu handeln und unsere Lebensenergie vernünftig zu verwalten. Auch wenn wir an ein ewiges Leben glauben, verbringen wir doch tatsächlich unsere Zeit damit, 90% (oder sogar mehr) unserer Energie in Dinge zu investieren, die keinen ewigen Wert haben. Es sind Mühen, die nur für diesen Lebensabschnitt von Bedeutung sind - und diese Zeit, ja, sie könnte morgen schon enden. Jesus sagt uns: „Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird.“ Wie viel meiner Energie und Leidenschaft, meiner Mühe und Kraft gilt dem, was ewig bleibt? Liebe ist das einzige, was ewig zählt.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir jetzt bewusst all meine Mühen hingegeben. Hilf mir, in ihnen nicht mein einziges Lebensziel zu sehen. Richte mein Herz auf das ewige Leben aus. Lehre du mich lieben in allem, was ich heute tue.

Möglicher Vorsatz: Ich will mir jetzt vornehmen, heute in einem ganz bestimmten Bereich mehr Liebe zu investieren.


MEIN Vater

17. April 2018

Dienstag der dritten Osterwoche
Hl. Eberhard OPraem, Probst
Hl. Max Joseph Metzger, Priester
Hl. Katharina Tekawitha, Büßerin

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,30-35
In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Jesus, ich bitte dich, mir zu zeigen, wie der Vater ist. Hilf mir, deine Liebe heute von neuem als lebensnotwendig zu erkennen.

1. Ständiger Fürsorger. â€žMein Vater“. Wie wunderbar zu wissen, dass ich Gott MEINEN VATER nennen darf. Gott meinen Vater nennen zu dürfen, ist nicht eine nette Art, über Gott zu sprechen. Es drückt seinen tiefsten Wesenszug aus. Es bringt zum Ausdruck, wer er für mich sein will und wer ich für ihn bin. Gott ist mein beständiger Fürsorger, Gott ist immer treu, Gott will mich vor allem beschützen, was meiner Seele schaden kann. Ich bin sein geliebtes Kind. Wie sicher lässt es sich doch in dieser Gewissheit leben. Mein Vater ist heute da und wird es auch morgen sein. Er will mir die nötige Lebenskraft schenken, meinen Tag heute in einer erfüllenden Weise zu leben.

2. Lebenspendendes Brot. Wie sehr lässt unser Körper es uns doch spüren, wenn ihm Nahrung fehlt. Wir werden müde, schwach, weniger leistungsfähig etc. Wie sehr leidet doch auch unsere Seele, wenn ihr Gott fehlt. Unsere Sinne nehmen das nicht war. Doch wer beginnt, den geistigen Sinn zu entwickeln, der spürt es, wenn ihm Gott fehlt. Er spürt dann, dass es ihm schwerer fällt, sich für das Gute zu entscheiden, die Liebe schwächelt, der Weg scheint zu anstrengend. Lasst uns aufbrechen zu dem, der uns Nahrung gibt! Geben wir unserer Seele das, was sie braucht. Lassen wir unsere Seele bei ihm aufleben!

3. Ewig. Nie mehr Hunger und nie mehr Durst zu spüren, sind für unsere menschliche Erfahrung fremde Vorstellungen. Die Vergänglichkeit ist ein Lebenskonzept, mit dem wir uns doch so oft zufriedengegeben haben. Doch was, wenn es etwas Gutes gibt, das nie enden wird und das mir niemand nehmen kann? Wer sich nur an vergängliche Dinge hält, wird immer mit einer gewissen Angst leben. Wann wird es enden? Wie kann ich möglichst lange daran festhalten? Wird es mir jemand wegnehmen? Gott will uns zu einem Leben ohne Angst einladen. Er gibt uns die Chance, eine völlig neue Lebensfreiheit zu entdecken, die aus der Gewissheit entspringt: Das, was mich lebendig macht, ist mein für immer.

Gespräch mit Christus: Jesus, zeig mir das Herz des Vaters! So oft fehlt mir Vertrauen auf seine Vorsehung. So oft suche ich meine Lebenskraft auf weltliche Dinge zu stützen. Gib mir Sehnsucht nach dem Ewigen. Ich will heute eine tiefere Freiheit und Lebenskraft entdecken, die von dir kommt.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute meine Seele nähren, z.B. durch einen Moment der Anbetung, einen Vortrag, ein Buch, ein Gespräch oder Bibellesen.


Was für ein Gott!

18. April 2018

Mittwoch der dritten Osterwoche
Hl. Wigbert von Augsburg, Bischof
Hl. Aya von Mons OSB

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,35-40
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt gesehen, und doch glaubt ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Herr, ich bitte dich um eine echte Erfahrung deiner Liebe. Ich will dich kennen, so wie du wirklich bist.

1. Was haben meine Augen gesehen? Wer als Jünger Jesu auf dem Weg ist, sieht und erlebt doch so viel Wunderbares. Wir dürfen erfahren, wie Gott ein Leben komplett verändert, wir dürfen sehen, wie seine Vorsehung unverkennbar am Wirken ist, wir dürfen sehen, wie er aus den schwierigsten Situationen die reichsten Erfahrungen unseres Lebens gemacht hat. Was hält uns davon ab, im Jetzt zu glauben? Wenn Gott bis jetzt treu war, warum sollte er es nicht weiterhin sein? Das Gedächtnis des Herzens ist eine der größten Quellen der Hoffnung und Zuversicht. Welche Erfahrungen birgt meine Seele, aus denen ich Hoffnung und Glauben schöpfen kann?

2. Bedingungslos angenommen. Wovor fürchtet sich dann noch so oft meine Seele? Wir haben einen Gott, der mir versprochen hat, mich nicht abzuweisen. Sein Bund ist ein ewiger Bund. Nichts kann ihn dazu bringen, ihm untreu zu werden. Nichts und niemand kann seine bedingungslose Liebe zu mir ändern. Wenn ich das Gefühl habe, hinter Gott herrennen zu müssen, wenn ich mich verunsichert fühle in seiner Gegenwart, wenn er mir weit weg und nur schwer zu befriedigen erscheint, dann kenne ich Gott einfach noch nicht. Wenn wir Gott kennen würden, würden wir nie vor ihm weglaufen wollen, würden wir nie an seiner Güte zweifeln. Hören wir nie auf, nach dem wahren Gott zu suchen, damit er uns die Gewissheit seiner Liebe schenkt!

3. Jesus, mein Leben. Es gibt kein wahres Leben ohne Jesus. In ihm, der sein Leben für mich gab, darf ich leben. Was ist eigentlich wahres Leben? Vielleicht habe ich schon einmal die Erfahrung gemacht, dass das Leben mich mehr oder weniger überfährt, dass ich funktioniere, aber wenn ich dann innehalte, mein Inneres leer ist. Genau diese innere Leere will Jesus mit Leben erfüllen, auferwecken. Ich darf innerlich mit ihm auferstehen. Wie lohnenswert ist es doch, ihm gerade diese Aspekte meines Herzens hinzuhalten, die tot oder schwer krank sind. Jesus, sei du mein Leben!

Gespräch mit Christus: Jesus, ich spreche hier mit dir und kenne dich doch so wenig. Lass mich dich besser kennenlernen, damit ich mein Leben immer mehr auf dich ausrichten kann. Ich will dir in diesem Moment ganz aufrichtig begegnen und deine bedingungslose Liebe annehmen.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute in der Bibel lesen und versuchen, Gott dadurch ein wenig besser kennenzulernen.


Schüler Gottes

19. April 2018

Donnerstag der dritten Osterwoche
Hl. Marcel Callo, Märtyrer
Hl. Leo IX., Papst
Hl. Gerold, Einsiedler
Friedrich von Altzelle OCist, Märtyrer

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,44-51
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Gott, ich möchte von dir lernen. Ändere meine Denkweise. Gott, ich möchte dich sehen. Lass mich dich erkennen, wie du wirklich bist. Gott, ich möchte deine Liebe begreifen.

1. Von Gott lernen. Im Evangelium heißt es: „Und alle werden Schüler Gottes sein.“ Es kann vielerlei Gründe geben, weswegen man sich einen Lehrer sucht. Weil man die Schulpflicht oder die Voraussetzungen für ein Studium erfüllen muss, weil man Aussicht auf Berufschancen haben möchte oder weil man Interesse an einem konkreten Thema hat. Das alles können Beweggründe sein, die mich zum Schüler machen. Was aber, wenn es einen Meister gibt, der mein Leben komplett verändern kann? Was, wenn es einen Lehrer gibt, dessen Denkweise absolut alles besser macht? Was, wenn er mir Sinn und Freude verleiht? Was, wenn er für absolut jede Lebenssituation hilfreiche Weisheiten anzubieten hat? Würden wir nicht Schlange stehen, um seine Schüler sein zu dürfen. Gott wartet heute auf jeden von uns, um uns zu unterweisen. Er bietet Kriterien und Maßstäbe an, die mein Leben und diese Welt garantiert besser machen werden.

2. Gott sehen. Vor dem Sündenfall durften Adam und Eva mit Gott in dieser Welt ein- und ausgehen, vertrauensvollen Umgang haben. Irgendwie hat die Sünde uns Gott gegenüber blind gemacht. Wir können Gott nicht mehr so sehen, wie er ist. Doch Jesus, dessen Blick immer auf den Vater gerichtet ist, ist das perfekte und vollkommene Abbild Gottes. Er ist das Licht, das die Dunkelheit unserer Augen erhellt. Wir waren blind, doch in seinem Licht können wir sehen. In ihm können wir den Vater erkennen. Mit dem Blick auf ihn gerichtet, werden auch wir zum Licht für diese Welt. Wenn ich Gott sehe, strahle ich ihn aus. Ja, Menschen werden durch mich Gott schauen können: „Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten.“ (Psalm 34,6)

3. Sein Leben empfangen. Er gab sein Leben für mich. Jeden Tag neu vergegenwärtigt sich diese Hingabe in der Feier der heiligen Messe. Da ist jemand bereit, nichts für sich zurückzubehalten, nur damit ich leben darf. Was für ein Gott! Wie unendlich groß und unfassbar ist seine Liebe und so oft verstehen wir einfach gar nichts. Wir zweifeln an der Liebe und Güte Gottes, wir bezweifeln, dass Gott sich überhaupt für uns interessiert, wir feiern die heilige Messe wie einen Ritus, der Gott eben gefällt…Haben wir damit nicht den Kern der Sache völlig verfehlt? Gott hat sein Leben für mich hingegeben, damit ich leben kann! Welchen Dank, welche Freude, welchen Lobpreis sollte dieses Bewusstsein in mir wecken!

Gespräch mit Christus: Jesus, wie oft gebe ich mich doch mit einem mittelmäßigen Glauben zufrieden. Ich will nicht mittelmäßig leben. Ich will mehr! Ich will mehr von dir lernen, mehr von dir sehen, deine Liebe noch tiefer erfahren.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute die heilige Messe besuchen und sie mit tiefem Bewusstsein leben.


Besiegelt

20. April 2018

Freitag der dritten Osterwoche
Hl. Hildegund von Schönau OCist
Hl. Odette von Rivreulle OPraem
Hl. Wilhelm der Pilger

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,52-59
In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Jesus, ich bitte dich, öffne in diesem Moment des Gebets meinen Blick für die Ewigkeit. Ich möchte deinen Plan für mein Leben besser und klarer erkennen.

1. Durch ihn, mit ihm und in ihm. Wie sehr ersehnt doch Gott, dass wir leben! Es gibt keine größere Ehre für ihn, als seine Kinder lebendig zu sehen. Seine Meisterhand hat uns geschaffen und doch wählen wir so oft aus freien Stücken ein niederschwelliges Leben, ein halbes Leben, ein Leben voller Kompromisse. Doch wenn wir uns entsinnen, entdecken wir in unserem Inneren eine Sehnsucht nach dem echten Leben. Tief verborgen hinter Frust und Unzufriedenheit steckt immer eine Sehnsucht nach dem Ewigen. Gehen wir dieser Sehnsucht nach, denn sie soll gestillt werden. Gott hat sie in uns gelegt, damit wir ihn suchen.

2. Wahrhaftiges Blut und wahrhaftiges Fleisch. Wenn Jesus davon spricht, dass wir sein Blut trinken und sein Fleisch essen, übersteigt das unseren Verstand, wie es den Verstand der Jünger völlig überstiegen hat. Thomas von Aquin schrieb schon: „Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir, doch des Wortes Botschaft offenbart dich mir. Was Gott Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an; er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.“ Der Verstand wehrt sich, doch die Seele begreift, wenn sie sich darauf einlässt (auf das, was der höhere Verstand ihr offenbart hat). Der Glaube ist hier keine Fantasie, sondern die Tür zur tieferen Wahrheit. Lassen wir uns von neuem darauf ein, das Geheimnis der Eucharistie zu durchdringen. Dahinter steht ein Bund, ein ewiges Versprechen, das er mit seinem eigenen Blut besiegelt. Welchen Beweis könnte ich noch von Gott erbitten, um zu glauben, dass er es ernst mit uns meint?

3. Ewigkeit, Ewigkeit! In dieser Osterzeit ist in den Evangelien sehr oft von der Ewigkeit die Rede. Wie es scheint, will die Kirche unseren Verstand und unser Herz begreifen lassen, was wir durch die Erlösung geschenkt bekommen haben. Wer Jesu Liebesangebot annimmt, bekommt nichts Geringeres als eine perfekte Ewigkeit geschenkt. Da auf dieser Erde nichts, absolut nichts, ewig ist, begreifen wir soundso oft die Größe dieses Geschenks nicht. Das wahre Leben, nämlich das in innerem Frieden und innerer Freude, werde ich in Ewigkeit besitzen dürfen. Was nützt es mir, wenn ich die ganze Welt besitze, sich meine Pläne erfüllen, ich meine Verantwortung extrem gut ausübe, dafür aber meine Freude und meinen Frieden verliere? Was könnte es rechtfertigen, so zu handeln? – Nichts! Und doch tun wir es so oft. „Wer dieses Brot isst, wird Leben in Ewigkeit.“ Nehmen wir das bedingungslose Geschenk der Eucharistie an.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bitte dich um Glauben. Oftmals vereinnahmt mich mein Alltag so sehr, dass ich vergesse, dass dieses Leben nur ein kleiner Abschnitt auf dem Weg zur Ewigkeit ist. Hilf mir, das Geschenk deiner Liebe tiefer zu begreifen.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute einen Moment des Gebets vor der Eucharistie suchen und Gott für das Geschenk seiner Liebe danken.


Beziehung, die Entscheidung fordert

21. April 2018

Samstag der dritten Osterwoche
Hl. Konrad von Parzham OFMCap
Hl. Anselm von Canterbury OSB, Erzbischof, Kirchenlehrer

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 6,60-69
In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Einführendes Gebet: Herr, ich will in diesem Moment des Gebets mit meiner ganzen Person bei dir sein. Nimm meinen Verstand und richte ihn auf die Wahrheit aus. Nimm meinen Willen und richte ihn auf das Gute aus. Nimm mein Herz und richte es auf die Liebe aus.

Bitte: Herr, ich bitte dich um einen entschlossenen Glauben. Ich will dich noch mehr als meinen Weg, mein Wahrheit und mein Leben erfahren.

1. Liebe entscheidet sich. Gibt es nicht auch Dinge im Glauben, an denen ich Anstoß nehme? Es sind diese Themen, Situationen, Wahrheiten, die mich zutiefst herausfordern. Sie ziehen mich aus meiner Komfortzone heraus. Sie lassen mich erfahren, dass ich nicht Gott bin. Gott ist größer als ich. Ich kann ihn niemals ganz erfassen. Doch sind gerade diese Erfahrungen eine Türschwelle, von der aus ich in eine noch tiefere Gotteserfahrung geführt werden kann. Wenn ich Gott vertraue und akzeptiere, dass ich nicht Gott bin, dann folge ich ihm auch, wenn ich innerlich Widerwillen erfahre. Denn Liebe ist keine reine Gefühlssache, sondern auch und so oft primär eine feste Entscheidung.

2. Die Frage des Nutzens. Was ist mir nützlich? Das ist wohl die Hauptsorge des Menschen in seinen täglichen Beschäftigungen. Unsere Tage kreisen stundenlang um diese Frage: Nützt mir das etwas? Wenn Jesus sagt: „Nur der Geist macht lebendig. Das Fleisch nützt nichts“, sollte das dann nicht die Motivation schlechthin für den modernen Menschen sein, damit er sich mehr dem GEISTLICHEN zuwendet? Allerdings ergibt sich der Nutzen immer in Bezug auf ein bestimmtes Ziel. Was ist mein Ziel im Leben? Habe ich ein höheres Ziel, als im Heute zu funktionieren oder mein Leben möglichst abgesichert und komfortabel zu gestalten? Wofür lebe ich? Erst wenn ich diese Frage beantwortet habe, werde ich auch erkennen können, was mich meinem höheren Ziel führen kann, was mir dafür nützt. Jesu Antwort zeigt uns, welches Lebensziel er hat.

3. Beziehung, die standhält. Die Apostel bleiben bei Jesus. Nicht etwa, weil sie verstehen oder gar an den Worten Jesu Gefallen gefunden hätten, sondern weil sie eine persönliche Beziehung zu ihm haben. Sie wissen tief im Inneren, wer er ist und dass sie ihm vertrauen können. Sie wissen, dass ihnen das, was sie von Jesus bekommen und mit ihm erfahren dürfen, nichts und niemand anderes geben kann. Wenn der Glaube herausfordert, stellt sich schnell heraus, wie tief und persönlich meine Beziehung zu Jesus ist. Wer Jesus kennt, bleibt bei ihm, denn nichts wird ihm besser oder größer erscheinen, als den Weg mit ihm zu gehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, so oft gibt es Dinge, die ich nicht verstehe. Doch ich weiß, dass sich Treue eben dann beweist, wenn sie zur Entscheidung herausfordert. Gib mir einen neuen Blick für dich und deine Wege. Zeig mir mit drängender Klarheit, wie groß ihr Nutzen ist.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute eine konkrete, schwierige Entscheidung aus Liebe treffen.