Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 1. April 2018 bis 7. April 2018

Osteroktav

Svenja Nonnenmacher

Ein besonderes Zeichen ließ ihn glaubenSonntag
Brannte uns nicht das Herz in der Brust?Montag
Auferstanden oder Leichnam geraubt?Dienstag
Maria von Magdala, die Erste, die sieht und erkenntMittwoch
Fasst mich doch an und begreift!Donnerstag
Es ist der Herr!Freitag
Geht hinaus in die ganze Welt!Samstag


Ein besonderes Zeichen ließ ihn glauben

1. April 2018

Ostersonntag
Hl. Irene und Agape, Märtyrerinnen
Hl. Hugo von Grenoble, Bischof

Svenja Nonnenmacher

Joh 20,1-9
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.

Einführendes Gebet: Vater, heute möchte ich noch tiefer in das Geheimnis des Glaubens eindringen. Lass mich ganz ruhig werden und deiner Stimme lauschen.

Bitte: Herr, lass mich wie Maria Magdalena eine tiefe Sehnsucht spüren, dich und deine Nähe schon frühmorgens zu suchen.

1. Es war noch dunkel. Maria Magdalena ging am frühen Morgen zum Grab und es war noch dunkel. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine tiefe Sehnsucht erfüllte und dass sie die ganze Nacht getrauert und um Jesus geweint hatte. Als der Morgen nahte, war der Wunsch so groß, dass sie zum Grab eilte, einfach nur um ihm nahe zu sein. Als sie dort ankam, sah sie, dass der Stein weggenommen war. Was muss das für sie bedeutet haben? Das Grab war offen! Diese Tatsache musste sie sofort mit jemandem teilen und sie lief zu den Jüngern. Sie ging nicht, nein, sie lief, um die Nachricht weiterzugeben, dass der Herr nicht mehr im Grabe lag.

2. Der Respekt des Jüngeren vor Simon Petrus. Die beiden Jünger hörten die Nachricht, gingen aus dem Haus und auch sie liefen dann, um schnellstens mit eigenen Augen zu sehen, was ihnen berichtet wurde. Der Jünger, der zuerst am Grab ankam, konnte schneller laufen, daher wird er wohl „jünger“ gewesen sein. Er nutzt dies aber nicht aus, als er zuerst am Grab ankommt, sondern schaut nur kurz hinein und wartet dann respektvoll auf Simon Petrus, der nicht so schnell ist und hinter ihm herkommt. Begegne ich älteren oder langsameren Menschen auch mit Respekt und gebe ihnen den Vortritt, oder nervt es mich manchmal, wenn sie langsamer sind z.B. beim Autofahren, Gehen oder Sprechen? Respektvoller Umgang ist wichtig unter uns Menschen und hier sehen wir, wie das funktionieren kann. Sich hinten anstellen und warten, den anderen nicht ignorieren. Erst als Simon Petrus das Grab betritt, geht auch er mit ihm hinein.

3. Es lag zusammengebunden an einer besonderen Stelle. Wenn wir uns vorstellen, wie es in dem Grab wohl ausgesehen hat, dann mag es verwunderlich erscheinen, dass die Leinenbinden einfach so dalagen, aber das Schweißtuch zusammengebunden an einer besonderen Stelle. Hier scheint es, als ob man keine Eile gehabt hätte, das Grab zu verlassen. Es sieht nicht so aus, als ob jemand geflohen wäre bzw. sein Leichnam geraubt wurde. Denn wer macht sich schon die Mühe, den Leichnam aus den Tüchern zu wickeln und das Schweißtuch so speziell zusammenzulegen? Der Herr wollte den Jüngern damit etwas zeigen, beziehungsweise sie darauf hinweisen, dass das, was sie sahen, einen Sinn machte. Das erkannte denn auch der andere Jünger und glaubte.

Gespräch mit Christus: Herr, wie oft zeigst du mir besondere Dinge in meinem Leben, um mich auf etwas hinzuweisen. So oft bin ich aber mit anderen Sachen viel zu beschäftigt und nehme sie gar nicht wahr. Hilf mir, in diesen Tagen besonders nah bei dir zu sein und über die wichtigen Dinge des Lebens nachzudenken und meine Augen und Ohren offen zu halten.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich darüber nachdenken, was für besondere Zeichen ich schon von Gott bekommen habe und diese aufschreiben.


Brannte uns nicht das Herz in der Brust?

2. April 2018

Ostermontag
Hl. Franz von Paola, Einsiedler
Hl. Eustasius, Abt

Svenja Nonnenmacher

Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet: Mein Vater, ich danke dir für diesen neuen Tag und dein Wort, durch das du zu uns sprichst. Bitte sende mir deinen Heiligen Geist, damit ich dich immer mehr verstehe und meine Liebe zu dir immer größer wird.

Bitte: Lass mich nicht blind sein für deine Nähe!

1. Unverständnis auf dem Weg. Zwei Jünger gingen einen langen Weg von Jerusalem nach Emmaus und zuerst ist auch kein Name von den beiden bekannt und so wird von ihnen als den Emmaus-Jüngern berichtet. Einen Namen erhält der eine erst, als er Jesus begegnet. Von da an ist er nicht mehr „namenlos“. Die beiden unterhalten sich darüber, was passiert ist und können es nicht fassen. Der, von dem sie dachten, dass er alle retten würde, er ist tot. Unfassbar. Jemand, der Wunder getan hatte, Kranke geheilt und die große Hoffnung war, er ist auf die Art und Weise gegangen, wie alle normalen Menschen auch. Durch den Tod. Als Jesus dann zu ihnen stößt, erkennen sie ihn nicht, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie ihn gar nicht erwarteten.

2. Begreift ihr denn nicht? Sie sprechen mit Jesus über alles, was geschehen ist, über die Engel am Grab, über das, was die anderen erzählen. Er redet mit Ihnen, legt ihnen die Schrift aus und doch sind ihre Augen mit Blindheit geschlagen. Sie können einfach nicht verstehen, was da passiert sein soll. Wie oft ist es so, dass auch wir Dinge nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. In unserem Leben passieren Sachen, die wir so nicht haben wollen. Krankheit, Verletzungen, Tod. Für uns oft nicht zu verstehen, weil wir das ganze Bild nicht sehen. Gott aber sieht das ganze Bild und auch, warum Dinge geschehen oder wie sie einen Sinn bekommen können. Versuchen wir manchmal auch unsere Augen wahrhaft zu öffnen und zu sehen?

3. Sie erkannten ihn, als er das Brot brach. Auf dem ganzen Weg und während des ganzen Austauschs drang er nicht zu ihnen durch, so gefangen waren sie in ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung. Jesus bleibt aber bei ihnen, als sie ihn darum bitten. Es steht geschrieben: Er tat, als wolle er weitergehen. Er hat ihnen also die Chance gegeben, ihn zu bitten, bei ihnen zu bleiben. So ist Gott. Er drängt sich nicht auf, respektiert uns und wartet, dass wir ihn einladen. Also geht Jesus mit und speist mit ihnen. Als er das Brot bricht, den Dank spricht und es teilt, da erkennen sie ihn und stellen fest, dass er schon die ganze Zeit mit ihnen war, denn ihnen brannte das Herz. Doch erst jetzt sind sie so weit, zu erkennen und sich dies einzugestehen. Im gleichen Moment verschwindet Jesus, aber die Jünger müssen ihn jetzt auch nicht mehr sehen, denn sie glauben und teilen diese Erkenntnis, dass er wirklich auferstanden ist, mit anderen, geben sie weiter.

Gespräch mit Christus: Herr, wie oft brennt auch mein Herz und ich nehme dich nicht wahr? Du bist immer bei mir, umwirbst mich und willst dich mir ganz schenken. Ich danke dir, dass du mir die Freiheit geschenkt hast, mich auf dich einzulassen.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich jemandem erzählen, wie Jesus mein Herz entzündet hat und wie ich ihn erkennen durfte. Und wenn das niemanden interessiert, mache mich zumindest zum Weggefährten eines Mitmenschen.


Auferstanden oder Leichnam geraubt?

3. April 2018

Dienstag der Osteroktav
Hl. Lutbirg
Hl. Richard, Bischof
Hl. Elisabeth Koch, Generaloberin

Svenja Nonnenmacher

Mt 28,8-15
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.

Einführendes Gebet: Mein Vater. Bitte sei mir heute bei dieser Meditation ganz nahe und zeige mir, was du mir durch dein Wort sagen willst. Ich danke dir, dass du immer da bist und mich als dein Kind liebst.

Bitte: Ich möchte erkennen, wie ich mein Leben ohne Furcht und mit unendlichem Vertrauen auf dich leben kann.

1. Die Frauen vernehmen die Botschaft des Engels. Wie schön zu lesen, dass der Engel zu den Frauen spricht. Sie kamen zum Grab und er sprach dort zu ihnen. Die Reaktion ist Furcht und Freude. Manchmal denkt man, dass es gleichzeitig nur das eine oder das andere geben kann, aber diese beiden Reaktionen schließen einander nicht aus. Die Freude, dass Jesus lebt und sie das erfahren haben, aber auch Furcht darüber, dass ein Engel zu ihnen spricht. Oft werden die Engel in der heutigen Zeit in Bildern oder Statuen verniedlicht – Man denke an so kleine Putten mit Flügelchen und netten Kindergesichtern. Vor dieser Art von Engeln braucht man sich nicht zu fürchten. Engel aber sind Himmelsgestalten. Groß, mächtig und voller Licht. Wenn man einem solchen Engel begegnet, kann einem sicher das Fürchten kommen. Man stelle ihn sich einmal vor.

2. Sie umfassten seine Füße. Die Frauen freuen sich so sehr, als sie Jesus sehen, dass sie sich niederwerfen und seine Füße umfassen. Auf der einen Seite sieht man darin eine Demutsgeste. Sie werfen sich nieder, denn sie verstehen, wer da vor ihnen steht. Andererseits umfassen sie vielleicht Jesu Füße auch, um ihn festzuhalten, damit er nicht wieder weggehen kann. Sie wollen ihn davon abhalten und wollen, dass er bleibt. Wenn man jemanden vermisst und feststellt, dass er nicht mehr da ist, freut man sich umso mehr, wenn er dann wiederkommt. Wie unermesslich muss aber die Freude gewesen sein, zu erkennen, dass der tote Jesus auf einmal wieder lebendig ist und unter uns weilt? Jesus macht das Unmögliche wahr. Was für ein Erlebnis, ihn zu sehen, die Tragweite dieses Ereignisses zu erkennen und zu verstehen. Versetzen wir uns in die Lage dieser Frauen und überlegen wir, was das für uns und unser Leben bedeuten würde.

3. Jesu Leichnam wurde gestohlen. Was eine Lüge doch für Auswirkungen haben kann. Die Hohepriester erfahren, was passiert ist, und anstatt zu glauben und demütig anzuerkennen, wer Jesus denn wirklich ist, nämlich der Messias und Retter aller Menschen, haben sie Angst, ihre eigenen Positionen und ihr Ansehen zu verlieren und bezahlen die Soldaten, damit sie Lügen verbreiten. Und es ist wahr: Bis heute sind diese Lügen in Umlauf. Wie wäre die Geschichte verlaufen, wenn alle erfahren hätten, was wirklich passiert war? Beten wir für die Menschen, die nicht an die Wahrheit glauben oder glauben können, denn Christus ist gekommen, um alle Menschen zu retten. Die Erkenntnis, dass Christus auferstanden ist, hilft jedem und die Freude, die daraus entsteht, ist eine Macht, die über alles hinwegtrösten kann.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will, dass alle Menschen dich kennenlernen und du in ihren Herzen wohnen darfst. Hilf mir, die frohe Botschaft mit allen zu teilen und deine Liebe zu verbreiten.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich jemandem erzählen, was Ostern wirklich für mich bedeutet.


Maria von Magdala, die Erste, die sieht und erkennt

4. April 2018

Mittwoch der Osteroktav
Hl. Isidor von Sevilla, Erzbischof, Kirchenlehrer
Hl. Konrad OPraem, Abt

Svenja Nonnenmacher

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Vater, wie oft bin ich blind und sehe nicht, wie du in meinem Leben wirkst oder wo du wirklich anwesend bist. Lass mich erkennen, wo ich dich finden kann.

Bitte: Ich möchte dich in meinem Leben erkennen.

1. Maria weinte. Wie gut können wir das verstehen. Maria steht am Grab und weint. Ihr Herr ist gestorben und weilt nicht mehr unter ihnen. Wie oft sind wir auch traurig, wenn wir einen geliebten Menschen gehen lassen müssen. Aber neben unserer Trauer soll auch die Hoffnung stehen. Dort wo der Leichnam Christi gelegen hat, sitzen zu seinem Kopfe und Fuße je ein Engel. Sie haben über den Toten gewacht, könnte man meinen. Wie schön dieser Gedanke, dass auch die Engel einem im Tode nahe sind. Verweilen wir aber nicht in der Trauer über den Tod, sondern schreiten wir weiter.

2. Jesus sagt: Wen suchst du? Also, wie kann man das verstehen? Da steht Jesus vor ihr, spricht mit ihr, und sie erkennt ihn nicht? Wie kann das sein? Sie weiß doch, wie er aussieht und kennt seine Stimme. Sie hat viele Monate an seiner Seite verbracht und erkennt ihn nicht? Zum einen bedeutet das, dass der Herr als Auferstandener in seiner äußeren Gestalt verändert ist. Er kann tatsächlich verschiedene Gestalten annehmen. Und außerdem kann Maria ihn wegen ihrer Tränen, ihrer Trauer und ihres Unverständnisses darüber, was wirklich passiert ist, nicht erkennen.

3. Maria erkennt ihn und darf die Nachricht weiter verbreiten. Als Jesus Maria nun beim Namen nennt, erkennt sie ihn. Eines Tages wird Jesus auch mich beim Namen rufen. Werde ich ihn dann auch erkennen und voller Freude zu ihm kommen? Jesus hat während seines öffentlichen Wirkens den Menschen, die geheilt wurden, oft verboten, zu erzählen, was passiert war und wie sie geheilt wurden. Oder er sprach nur in Gleichnissen, die viele nicht verstanden. Jetzt aber ist seine Mission fast ganz erfüllt und er schickt Maria zu seinen Brüdern, um allen zu erzählen, dass er auferstanden ist und nun noch zu seinem Vater in den Himmel aufsteigen wird. Die Frohe Botschaft ist dazu da, weiter verbreitet zu werden. Welche Freude wartet da auf die Menschen? Was für eine Hoffnung ist uns gegeben?

Gespräch mit Christus: Vater, du bist immer für uns da und wir können dich überall finden. Auch wenn wir dich nicht wahrnehmen, bist du da. Lass mich über diese Tatsache nachdenken und auch erkennen, wo ich dich schon überall in meinem Leben gefunden habe.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich Jesus in jedem Menschen sehen und alle, mit denen ich heute zu tun habe, auch so behandeln: mit Respekt und tiefer Freude.


Fasst mich doch an und begreift!

5. April 2018

Donnerstag der Osteroktav
Hl. Vinzenz Ferrer OP
Hl. Crescentia Höß OFS, Oberin
Hl. Juliana von Lüttich

Svenja Nonnenmacher

Lk 24,35-48
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet: Jesus, ich bitte dich, mich heute ganz tief in deine Gegenwart zu ziehen. Lass mich begreifen, was deine Auferstehung vor über 2.000 Jahren für mich heute in meinem Leben und für das Leben aller Menschen bedeutet.

Bitte: Vater, lass die Freude über die Auferstehung Christi in meinem Herzen jeden Tag mehr Raum einnehmen. So sehr, dass ich die frohe Botschaft verkünden muss.

1. Friede sei mit euch! Die Jünger saßen zusammen, hatten die Nachricht von den Emmaus-Jüngern bekommen und konnten es sicherlich immer noch nicht richtig glauben, bis Jesus plötzlich mit Leib und Seele vor ihnen stand. Seine ersten Worte waren: Friede sei mit euch! Sicherlich kann man sich gut vorstellen, welche Angst, ja vielleicht auch Panik die Jünger hatten, als Jesus auf einmal vor ihnen stand. Ein tot Geglaubter, der nun im Raume steht, ohne die Tür benutzt zu haben, zu ihnen spricht und kein Geist sein soll! Deshalb spricht Jesus auch direkt von Frieden. Friede soll in die Herzen einkehren und alle Sorge und Angst verdrängen. Die Jünger können es nicht glauben, was sie da sehen.

2. Kein Geist hat Fleisch und Knochen. Da sind sie wieder, die Zweifel und das Nicht-verstehen. Jemand, der tot ist, kann doch nicht plötzlich vor einem stehen. Das muss ein Geist sein und vor Geistern fürchtet man sich. Jesus aber, der die Menschen kennt, schimpft nicht mit ihnen, sondern hilft ihrem Unglauben, indem er mit ihnen spricht, sie beruhigt und sie bittet, ihn doch anzufassen. Ich danke dir Jesus, dass du ein Gott bist, der uns so nahe ist, unsere Zweifel kennt und uns nicht verurteilt, sondern liebevoll auf uns zugeht. Er lässt sich anfassen, zeigt seine Wunden und isst etwas vor ihren Augen, um ihren Glauben zu stärken. Wie wundervoll ist unser Gott, voller Liebe zu uns und voller Güte. Mache ich mir das auch immer mal wieder bewusst? Welches Gottesbild prägt mich? Glaube ich an einen liebenden Gott, der mich versteht und mich immer wieder sucht?

3. So steht es in der Schrift. Die Schrift. Ein Buch, das mehr birgt, als nur verstaubte Geschichten. Die ganze Geschichte der Menschheit finden wir darin. Vieles ist nicht einfach zu lesen, wie z.B. ein Roman, der mit Handlung, Spannung oder Ähnlichem fesseln kann. Die Bibel birgt aber mehr. Auch Jesus spricht davon, als er Mose, die Propheten und die Psalmen erwähnt. Dort steht schon geschrieben, was alles passieren wird und indem er ihnen das erschloss, öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift und machte sie zu Zeugen. Jesus sagt damit, dass alles auf die Schrift aufbaut, dass die Weissagungen der Propheten eingetroffen sind und dass alles genauso hatte stattfinden müssen. Er bekräftigt somit noch einmal Inhalt und Aussagen der Schrift, die in den vergangenen Jahrtausenden niedergeschrieben wurden. Die Schrift ist Gottes Wort. Denken wir auch so und lesen sie so? Habe ich schon einmal versucht, mich tiefer in das Alte Testament einzulesen und den Inhalt zu überbeten, oder sind es für mich nur alte Geschichten? Jesus nimmt hier ganz klar Bezug auf das Alte Testament und seine Rolle, die klar geregelt ist: „Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.“

Gespräch mit Christus: Vater, ich danke dir für die Zeit, die ich mit dir verbringen darf und für deine unendliche Geduld und Liebe zu mir. Du gibst uns nie auf, hilfst unserem Unglauben und bist immer für uns da. Lass mich dein Wort besser verstehen und mir auch Zeit dafür nehmen, öfter in der Bibel zu lesen.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich einen Psalm lesen und darüber meditieren, was er wohl auch heute für mein Leben bedeuten könnte oder was Gott mir dadurch sagen möchte.


Es ist der Herr!

6. April 2018

Freitag der Osteroktav
Hl. Petrus der Märtyrer OP
Hl. Wilhelm von Aebelholt, Abt

Svenja Nonnenmacher

Joh 21,1-14
In jener Zeit offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Einführendes Gebet: Vater, auch heute möchte ich wieder dein Wort meditieren und mir für dich Zeit nehmen. Ich bitte dich, sei jetzt ganz nah bei mir und der Heilige Geist unterstütze mich, damit ich diese Minuten ganz in deiner Gegenwart verbringen darf und mir ihrer auch bewusst werde.

Bitte: Lass meine Betrachtung Früchte tragen, und hilf mir, dadurch auch in meinem Glauben zu wachsen.

1. Der Alltag hat sie wieder. Was war in den vergangenen Tagen alles geschehen? Die Jünger haben eine sehr ereignisreiche Zeit hinter sich. Im negativen als auch im positiven Sinne und was tun sie? Sie gehen ihrer Alltagsbeschäftigung nach, als wäre nichts geschehen. Simon Petrus sagte zu ihnen: „Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.“ Ich denke, viele von uns kennen diese Situation. Etwas Schlimmes oder Ungewöhnliches ist passiert und wir fühlen uns wohl, wenn wir dem Alltäglichen nachgehen. Bloß nicht weiter darüber nachdenken. Tun wir das, was wir immer tun und fühlen uns dadurch sicher und abgelenkt. Aber wie reagiert Jesus darauf? Er könnte nun hingehen und wütend sein, weil sie einfach so weitermachen, als ob nichts geschehen wäre. Was aber macht er? Er zeigt sich wieder, aber auch diesmal erkennen ihn die Jünger nicht sofort. Etwas ist aber anders: Als er ihnen sagt, sie sollen noch einmal fischen gehen, tun sie das. Gegen besseres Wissen und alle Fischereikunst, weil man weiß, dass es unwahrscheinlich ist, am Morgen etwas zu fangen, wenn man in der Nacht schon nichts gefangen hat. Außerdem sind sie müde. Und dennoch fahren sie wieder hinaus. Gott hat zu ihnen gesprochen. Also, selbst wenn sie es nicht bewusst wahrnehmen, ist etwas anders, weil sie diesem Vorschlag, das Netz auf der rechten Seite des Bootes auszuwerfen, nachkommen. Vernehme ich manchmal auch die leise Stimme Gottes? Und welche Antwort gebe ich darauf?

2. Sie erkannten ihn an seinem Werk. â€žDa sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.“ Wenn man das liest, sollte man doch meinen, dass Simon Petrus - der Fels, der erste Papst -, den Herrn zuerst erkennen müsste. Aber es ist der Jünger, den Jesus liebte, der erkannte, was vor aller Augen vor sich ging. So ist Gott zu uns. Allein kraft seiner Liebe, gibt er sich uns zu erkennen, wenn wir dies denn zulassen. Wir müssen uns keinen großen Namen machen oder ein hohes Amt bekleiden, dass wir würdig sind, dass Gott zu uns spricht oder sich zu erkennen gibt. Er liebt alle Menschen und entscheidet selbst, wem er welche Gnade zuteilwerden lassen möchte. Hier sind es die Ereignisse, die den Jüngern zeigen, wen sie vor sich haben. Ein volles Netz, eine Arbeit die eigentlich zum Scheitern verurteilt war und die Früchte, die sich aus dem Vertrauen ergeben. Wie steht es um mein Vertrauen, wenn Gott mich um etwas bittet? Will ich alles aus eigener Kraft schaffen oder bin ich offen für seinen Plan mit mir?

3. Kommt her und esst! Na, so was! Also, der Herr erscheint ihnen nach seiner Auferstehung zum dritten Mal und seine größte Sorge gilt dem leiblichen Wohl der Versammelten. Sollte man nicht meinen, er plant nun große Dinge und zeigt es allen, die ihn vorher verurteilt, gehasst und getötet haben. So nach dem Motto – ich bin zurück! Jesus ist anders. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Deshalb versteht er die Menschen auch so gut und kennt ihre Bedürfnisse. Sie sind müde, erschöpft und haben Hunger und er gibt ihnen, was sie jetzt brauchen. Er setzt sich zu ihnen, teilt das Essen aus und bleibt unter ihnen. Er ist ein Gott, der uns immer nahe ist und weiß, was wir brauchen. Er ist auch nicht wütend darüber, dass sie ihn nicht sofort erkannt haben. Er ist gütig, liebevoll und geduldig. Ich stelle mir jetzt einmal vor, wie Jesus mitten unter ihnen sitzt und die Jünger, die nun wissen, dass dies der Herr ist, ihn anblicken.

Gespräch mit Christus: Jesus, wie oft bin auch ich blind und meine immer, etwas leisten zu müssen, damit du mich liebst. Hilf mir, mehr zu vertrauen, dass du mich ganz kennst und dass du mich mit meiner Schwachheit liebevoll annimmst.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich aufschreiben, wann ich Jesus in meinem Leben schon einmal konkret wahrgenommen und wie ich darauf geantwortet habe.


Geht hinaus in die ganze Welt!

7. April 2018

Samstag der Osteroktav
Hl. Johannes Baptist de la Salle FSC
Burchard von Halberstadt, Bischof
Hl. Hermann Josef von Steinfeld OPraem

Svenja Nonnenmacher

Mk 16,9-15
Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht. Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

Einführendes Gebet: Mein Gott, hilf meinem Unglauben, der mich so oft einholen will und lass mich deine Liebe erfahren, damit ich ein Apostel werde und allen Menschen die frohe Botschaft bringen kann.

Bitte: Ich möchte lernen, dich so zu lieben, dass mein Herz von dieser Liebe nur so überströmt und ich gar nicht anders kann, als deine Liebe weiterzugeben.

1. Maria aus Magdala. Hier, im Evangelium nach Markus, wird die Vorgeschichte noch einmal erwähnt. Für ihn war zum Beispiel wichtig zu erwähnen, dass Jesus 7 Dämonen aus Maria aus Magdala ausgetrieben hatte. Mir scheint, dass er lieber über Fakten berichtet als über emotionale Elemente. Dadurch finden wir Menschen aber auch in den verschiedenen Evangelien die Art Bericht, das Lesen und Verstehen, die wir brauchen. Es gibt Menschen, die brauchen die ausgeschmückten Varianten, um sich die Szene vorstellen zu können und sie zu meditieren. Genauso gibt es aber auch viele Menschen, denen die Tatsachen, kurz und knapp berichtet, genügen. Sie sieht, sie weint, sie berichtet und man glaubt ihr nicht. Eigentlich ist damit auch alles gesagt.

2. Zweien von ihnen. Auch hier wird das ganz Wesentliche der Geschichte der Emmaus-Jünger kurz und knapp wiedergegeben. Auch uns kann es helfen, am Ende der Woche noch einmal eine Zusammenfassung zu hören. Erinnern wir uns an die Geschichte? Das war schon das zweite Mal, dass man ihn nicht erkannte und doch spürte.

3. Später erschien er auch den Elf. Markus sieht die ganze Geschichte ein wenig anders. Jesus tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Haben wir nicht vorher bei Lukas etwas Anderes gelesen? Wie war denn nun die Geschichte? Warum erzählt der eine es so und der andere so? Könnten die verschiedenen Blickwinkel sich gegenseitig ergänzen? Vielleicht muss man einfach auch berücksichtigen, wann diese Evangelien geschrieben wurden. Wir selbst wissen, dass wir aus manchen Geschehnissen nach einer längeren Zeit durchaus andere Wahrnehmungen mitnehmen, je nachdem was uns besonders berührt, angesprochen, begeistert oder ermutigt hat. So berichtet dann auch Markus von Tadel, Unglauben und Verstocktheit. So ist dies nicht falsch und die andere Ausführung richtig, sondern das, was bei den Evangelisten am Ende im Gedächtnis blieb und Gott aufgeschrieben haben wollte, wurde so notiert. So ergänzen sich die Stellen wunderbar und zeigen, wie auch wir ein zusammenhängendes Bild von den Situationen erhalten können. Indem wir alles lesen!

Gespräch mit Christus: Vater, manchmal sehe ich Dinge nur aus einer Perspektive. Vielleicht die, die mir am liebsten ist. Aber es gibt meist noch andere Meinungen, die mit der meinen vielleicht nicht ganz übereinstimmen und trotzdem richtig sind. Hilf mir bitte, nicht vorschnell zu urteilen, sondern offen zu sein und aus Liebe auch andere zu Wort kommen zu lassen und zu respektieren.

Möglicher Vorsatz: Heute will ich, wenn ich in eine schwierige Situation komme, nicht meine Meinung durchboxen, sondern auch verständnisvoll die Meinung des anderen hören und darüber nachdenken.