Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 17. Dezember 2017 bis Samstag 23. Dezember 2017

Dritte Woche im Advent

Anton Stehmer

Zeugnis ablegen Sonntag
Josef, ein gerechter Mann Montag
Im Gebet ausharren Dienstag
Maria aus Nazareth Mittwoch
Freude über Freude Donnerstag
Jubeln über Gott Freitag
Gottes Wege versetzen in StaunenSamstag


Zeugnis ablegen

17. Dezember 2017

Dritter Adventssonntag
„Gaudete“

Anton Stehmer

Joh 1,6-8,19-28
Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Von Gott gesandt. Johannes der Täufer war ein Mann mit Sendung. Er handelte nicht aus sich heraus, sondern nach dem Heilsplan Gottes. Wie war das möglich geworden? – Aufgrund seiner Bereitschaft, nach dem Willen Gottes für sein Leben zu fragen und diesen Willen dann in seinem Leben umzusetzen. So lebte er seine Sendung nicht allein aufgrund eines guten Willens und guter Ideale, die aus ihm selbst hätten stammen können, sondern nach dem guten Willen Gottes. Das machte ihn stark und mutig.

2. Zeugnis ablegen für das Licht. Die Aufgabe Johannes des Täufers bestand darin, Zeugnis abzulegen für das Licht. Wozu? Weil dadurch die Menschen die Gelegenheit haben sollten, zum Glauben zu kommen. Wir Menschen brauchen den Anstoß der Gesandten Gottes, um zum Licht zu gelangen. Mit der Taufgnade haben auch wir bereits diese Aufgabe erhalten. Kein Zwang, sondern die Pflicht der Liebe liegt auf uns. Ohne unser Zeugnis bleiben möglicherweise einige Menschen in der Finsternis.

3. Der Zeuge weist nur auf das Licht. Als die „Untersuchungskommission“ Johannes verhörte, fragten sie: „Wer bist du?“ Johannes stellte nicht sich selbst in Mittelpunkt, sondern bezeugte das, was er erkannt hatte: Gott bediente sich seiner als Stimme eines Predigers in der Wüste und als Wegbereiter für den kommenden Messias. Johannes hatte nur ein Ziel: das Interesse der Menschen auf das Licht zu lenken. Es ging nicht um seine Person.

Gespräch mit Christus: Jesus, Johannes hat dir durch sein Zeugnis den Weg bereitet. Er war mutig und klar. Hilf mir, einfach Zeugnis abzulegen.

Möglicher Vorsatz: Ich bin aufmerksam und nutze eine Gelegenheit, um Zeugnis abzulegen.


Josef, ein gerechter Mann

18. Dezember 2017

Vom Tage
Hl. Philip von Ratzeburg, Bischof

Anton Stehmer

Mt 1,18-24
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Josef, ein gerechter Mann. Der heilige Josef war ein sehr unauffälliger Mann, obwohl er der Nährvater des Erlösers war. Er war ein Mann der Reinheit, der sich im Griff hatte; ein Mann, der Liebe zu Gott und zu den Menschen. Er war in seiner Rechtschaffenheit barmherzig. Als er bemerkte, dass seine Frau schwanger war, wollte er sie heimlich verlassen, um sie nicht bloßstellen zu müssen. Die Leute sollten nicht mit den Fingern auf Maria zeigen. Er wollte ihre vermeintliche Schande vor den Menschen mittragen. Josef, ein wahrhaft edler und ritterlicher Mann.

2. Eine unmögliche Lage. Die Tatsache, dass Maria, seine wunderschöne Frau, schwanger war, bereitete ihm schlaflose Nächte. Es war unerklärlich für ihn. Wie konnte er sich in ihr so getäuscht haben? Und kein Wort der Erklärung kam über Marias Lippen. Es ist manchmal unfassbar, in welche Lebenslagen auch wir geraten können. Zeiten der Unruhe und des Unfriedens und der Schlaflosigkeit befallen auch uns, manchmal über lange Phasen hinweg.

3. Josef kämpft auf geistiger Ebene. Menschlich hatte er schon entschieden, was zu tun wäre. Aber wie konnte Gott solches zulassen? Gott verunsicherte ihn. Josef suchte den Frieden in Gott. Die Antwort Gottes löste das Problem. Alles entsprach der Vorsehung Gottes und lag in seinen Händen. So sollte der Erlöser zur Welt kommen. Für Menschen undenkbar und unfassbar. Das Unfassbare bereitet uns große Schwierigkeiten, weil es uns verunsichert. Wenn wir verunsichert sind, müssen wir auf geistiger Ebene kämpfen, d.h. mit Gott ernsthaft darüber reden, bis wir in ihm Frieden finden, und die unfassbare Lage ganz in seine Hände legen können.

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast den heiligen Josef in eine für ihn unfassbare Lage gebracht. Aber du hast ihn nicht allein gelassen, sondern seinen Glauben, seine Hoffnung und seine Liebe gestärkt. Danke, dass du mir in Momenten der Verunsicherung auch hilfst.

Möglicher Vorsatz: Ich lass mich von einer unfassbaren Lage nicht beherrschen, sondern bringe sie von ganzem Herzen zu Jesus.


Im Gebet ausharren

19. Dezember 2017

Vom Tage
Hl. Petrus von Arolsen CanReg, Priester
Hl. Konrad von Lichenau Opraem, Probst

Anton Stehmer

Lk 1,5-25
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter. Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft. Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm. Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. König Herodes der Große. Die Zeit König Herodes des Großen war bestimmt von seiner Willkür, Launenhaftigkeit und Ungerechtigkeit. Mit List und Tücke riss er alles an sich. Doch er war kein Hirte für sein Volk. Die Menschen lebten in Unsicherheit, Sorge und ohne Perspektive. Der Priester Zacharias und seine Frau Elisabeth befanden sich in vorgerücktem Alter und waren kinderlos geblieben. Das galt als Schmach und Schande. Zacharias und besonders Elisabeth litten sehr darunter. Obwohl sie fromme und rechtschaffene Leute waren, erhörte Gott ihr Gebet einfach nicht – so schien es. Doch Gott war mit ihnen. Eben durch diese unscheinbaren Menschen konnte Gott wirken und die Geschichte der Welt verändern. Als Christ in der Welt nicht in Erscheinung zu treten, bedeutet nicht, dass das eigene Leben keine Früchte trägt. Gott wirkt durch diese schlichten Leute.

2. Ausharren im Gebet. Es kam die Zeit, da Zacharias den Dienst im Tempel versehen musste. Als er das Rauchopfer darbrachte, erschien der Engel des Herrn und sagte: Dein Gebet ist erhört worden! Zacharias sollte für das Volk beten, aber er bat um einen Sohn. Er bat noch immer um einen Sohn, als dies nach menschlichem Ermessen schon unmöglich war. Er hielt an dem Anliegen fest, wie einst sein Vorfahr Abraham. Betende Menschen sind beharrliche Menschen.

3. Der ungläubige Zacharias. Zacharias war völlig überfordert von der Situation und der freudigen Botschaft. Er konnte es einfach nicht fassen, dass sein Gebet erhört worden war. Zacharias wollte den Engel Gabriel darüber belehren, dass seine Bitte gar nicht mehr zu verwirklichen war. Der Engel hielt nichts von bloß biologischen Daten. Er tadelte Zacharias wegen seines Unglaubens angesichts der Allmacht Gottes. Der Engel war fassungslos und konnte anscheinend nicht verstehen, wie man für etwas beten und doch nicht an die Erfüllung der Bitte glauben konnte. Zacharias wurde mit Sprachlosigkeit „bestraft“. Gott erhört unsere beharrlichen Gebete. Warum sollten wir ihn nicht jetzt schon dafür loben und preisen? Doch vielleicht bleibt auch unser Mund lange erst einmal stumm?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich komme schon lange mit meinem Gebetsanliegen zu dir. Es bewegt sich aber gar nichts. Doch will ich weiter daran festhalten, damit du wirken kannst! Hilf mir, jetzt schon zu danken und zu preisen.

Möglicher Vorsatz: Ich beharre in meinem Gebetsanliegen und versuche auch zu danken und zu preisen.


Maria aus Nazareth

20. Dezember 2017

Vom Tage
Hl. Hoger OSB
Hl. Vitus von Litauen
Hl. Eido, Bischof

Anton Stehmer

Lk 1,26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Maria aus Nazareth. Nazareth war ein Dorf im Gebiet von Galiläa. Ein Apostel, Nathanael (Bartholomäus), hielt dieses Dorf für völlig unbedeutend. Die sich für mächtig hielten, lebten in Rom, Athen oder Alexandrien. Aber der Engel Gabriel wurde in dieses unbedeutende Dorf, nach Nazareth, gesandt, zu einer jungen Frau, die ihr Herz ganz Gott geschenkt hatte. Maria sehnte sich sehr nach dem Messias, denn er sollte ihr Volk nicht vor den Römern, sondern aus seiner Sünde befreien. Gott sandte also diesen Engel Gabriel zu einer jungen Frau mit einem großen und weiten Herzen. Durch Menschen mit einem großen Herzen kann Gott wirken.

2. Der König kommt. Herodes war kein rechtmäßiger König Israels, da er kein Nachkomme Davids und darüber hinaus ein Idumäer war. Jesus hingegen sollte nicht nur einer mehr sein unter den menschlichen Königen, sondern der Sohn Gottes. Nun würde sich nämlich das erfüllen, was Gott den Vorfahren versprochen hatte. Gott ist wahrhaftig und steht zu jenem Wort, das er 1000 Jahre zuvor David gegeben hatte. Die Geschichte der Welt läuft nach seinem Plan und seiner Verfügung ab. Auch heute greift Gott in die Geschichte ein.

3. Ich bin die Magd des Herrn. Maria erfuhr, welchen Plan Gott mit ihrem Leben hatte. Trotz der Botschaft des Engels war Maria entschlossen, weiterhin als Jungfrau (Gottgeweihte) für Gott zu leben. Der Engel erklärte Gottes Plan. Im Gegensatz zu Zacharias verstand Maria, dass für Gott nichts unmöglich war. Und nun hatte Gott sie gefragt, ob sie bereit war, seinem Willen zu folgen. Ihre Antwort war klar: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. „Ich bin die Magd des Herrn“ besagte, dass sie gerne den Willen Gottes erfüllen wollte. Ihre Entscheidung kam aus einem liebenden Herzen.

Gespräch mit Christus: Jesus, manchmal halte ich mich für so unbedeutend. Aber gerade die unauffälligen Leute waren doch so bedeutsam für dich. Darum sind meine Gebete, meine Leiden und meine Hingabe nicht vergeblich. Sie ermöglichen dein Wirken.

Möglicher Vorsatz: Ich entscheide mich heute, in meinem Apostolat weiter auf geistiger Ebene zu kämpfen, damit du, Gott, wirken kannst.


Freude über Freude

21. Dezember 2017

Vom Tage
Hl. Richard OCist Priester

Hl. Hagar
Hl. Micha

Anton Stehmer

Lk 1,39-45
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Maria eilt zu Elisabeth. Maria hatte durch den Engel von Gottes wunderbarem Handeln an Elisabeth, ihrer Verwandten, gehört und sich entschlossen, ihr behilflich zu sein. Es war ein beschwerlicher und für ein junges Mädchen nicht ungefährlicher Weg dahin. Doch Maria wollte ihre Freude mit Elisabeth teilen und umgekehrt. Es gibt so viel Trauriges um uns herum und so viel zu beklagen. Doch wie froh macht es, wenn jemand seine Freude über Gott mit uns teilt.

2. Freude über Freude. Als Maria Elisabeth begegnete, begann das Kind in ihrem Leib vor Freude zu hüpfen. Elisabeth wusste nicht warum ihr kleiner Johannes auf einmal so zappelte. Doch der Heilige Geist ließ sie den Grund der Freude erkennen. Die Freude ging von dem Kind im Leibe Marias aus. Maria brachte Jesus zu Elisabeth und Johannes und das brachte ihnen den Segen Gottes. Da, wo Jesus aufgenommen wird, ist immer auch Freude.

3. Selig, die glauben. Elisabeth pries Maria für ihren Glauben. Dadurch bestärkte sie das junge Mädchen, ihren Weg mit Gott weiter zu gehen. Der Verfasser des Hebräerbriefs sagt, dass es ohne Glaube unmöglich ist, Gott zu gefallen. Wo es Glauben gibt, da wird Gott wirken. Das erfuhren nun Maria, Elisabeth und Zacharias. Das erfuhren aber auch noch unzählige Zeugen des Glaubens nach ihnen. Glaube wird von Gott gesegnet.

Gespräch mit Christus: Jesus, wir leben in einer sehr schwierigen Zeit. Manchmal wird mein Glaube deshalb schwach. Aber ich will daran festhalten, denn du segnest meinen Glauben.

Möglicher Vorsatz: Heute freue ich mich einmal ganz besonders an Jesus und teile diese Freude mit jemandem.


Jubeln über Gott

22. Dezember 2017

Vom Tage
Hl. Jutta von Sponheim OSB
Hl. Franziska Xaviera Cabrini

Anton Stehmer

Lk 1,46-56
Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Jubeln über Gott. Die Zeit, in der Maria, Josef, Zacharias und Elisabeth lebten, war nicht zum Jubeln. Es gab mehr schlechte Nachrichten als gute. Eine harte Zeit, auch für den Rest des gläubigen Volkes. Doch nun griff Gott ein. Gottes Eingreifen machte Zacharias sprachlos und auch Elisabeth kam aus dem Staunen nicht heraus. Und als Maria eintraf, wurde ihr Haus von Jubel erfüllt. Jubel ist ein lautes Ausrufen der Freude. Da ging es also nicht leise zu, sondern lauter Lobpreis über Gottes Heilswirken wurde hörbar.

2. Meine Seele preist die Größe des Herrn. Maria wurde aufgrund der Gnade, die sie empfangen hatte, nicht stolz. Sie war sich vielmehr ihrer Niedrigkeit vor Gott bewusst. Sie war nur eine unscheinbare, junge Frau vom Lande. Und doch wollte Gott durch sie die ganze Welt segnen. Sie war sich bewusst, dass ihre Entscheidung, sich Gott hinzugeben, von unermesslicher geschichtlicher Bedeutung war. Christen hinterlassen immer eine Spur in der Geschichte, auch in finsteren Zeiten. Darum sollten wir uns nie entmutigen lassen, sondern in den Lobpreis Mariens einstimmen: Meine Seele preist die Größe des Herrn…

3. Gott ist treu und barmherzig. Maria hatte ein starkes Geschichtsbewusstsein, weil sie die Bücher Mose, die Propheten und Schriften kannte. Sie hatte begriffen, dass Gott immer in die Geschichte eingreift. Zu allen Zeiten ist Gottes Treue und Barmherzigkeit da. Gott wirkt durch die, die sich ihm hingeben. Unsere Hingabe ist nie vergeblich. Darum können wir inmitten einer finsteren Zeit Gott loben und preisen, ja sogar jubeln.

Gespräch mit Christus: Jesus, wenn ich mich so umschaue und all die Probleme sehe, werde ich mut- und freudlos. Doch deine Mutter lehrt mich, auf dich zu schauen. Meine Niedrigkeit ist dir nicht zu elend, um mir zu helfen. Mehr noch, du willst mich sogar als kostbaren Streiter in deiner Erlösungsgeschichte gebrauchen und diese Welt segnen.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute Gott dafür loben und preisen, dass er trotz meiner Niedrigkeit, auch durch mich diese Welt segnen will.


Gottes Wege versetzen in Staunen

23. Dezember 2017

Vom Tage
Hl. Johannes von Krakau
Hl. Viktoria, Märtyrerin
Hl. Dagobert

Anton Stehmer

Lk 1,57-66
Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Die Nachbarn und Verwandten freuten sich. Elisabeth, die schon ein Alter erreicht hatte, in dem man keine Kinder mehr bekam, gebar nun einen Sohn. Zuvor hatten Nachbarn und Verwandten Elisabeth bedauert, weil sie unfruchtbar geblieben war. Für die Frau eines Priesters galt dies als Schande. Nun aber war die Zeit der Schmach vorüber. Nun erkannten die Leute, dass hier Gott voll Erbarmen handelte und ihr Herz wurde mit Freude erfüllt. Der Glaube und die Beharrlichkeit Elisabeths und Zacharias‘ wurden für sie und für andere Anlass zur Freude.

2. Gottes Wege sind anders. Nun sollte das Kind nach jüdischer Sitte beschnitten werden und den Namen seines Vaters erhalten. Zacharias wäre darauf mächtig stolz gewesen. Aber Elisabeth widersetzte sich dem Drängen der Verwandtschaft. Nun wurde Zacharias befragt, weil Elisabeth sich nicht an die Regel halten wollte. Er schrieb auf ein Täfelchen den Namen Johannes. Die Nachbarn wunderten sich.

3. Gottes Wege versetzen einen schon in Staunen. Kaum hatte Zacharias auf das Täfelchen den Namen Johannes geschrieben, öffnete sich sein Mund zum Lobpreis Gottes. Zacharias Glaubenszeugnis verbreitete sich in ganz Judäa und brachte die Menschen zum Nachdenken. Sie ahnten, dass Gott hier handelte. Sie ahnten, dass etwas in Bewegung kam. Gottes Handeln geschieht im Verborgenen.

Gespräch mit Christus: Vater, du lehrst mich, wie Zacharias und Elisabeth gläubig und beharrlich zu sein. Es kommt die Zeit, da unsere Nächsten erkennen werden, dass der Glaube mehr Wert ist als Silber und Gold. Doch dir will ich überlassen, wie du es führen magst. Du kennst den besten Weg.

Möglicher Vorsatz: Ich suche nach einem Handeln Gottes, das mich in Staunen versetzt hat.