Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 1. Oktober 2017 bis Samstag 7. Oktober 2017

Sechsundzwanzigste Woche im Jahreskreis

Ilka Haiberger

Wer kommt ins Reich Gottes?Sonntag
Kehrt um und werdet wie die KinderMontag
Keine Vernichtung im Namen Gottes!Dienstag
Nachfolge ChristiMittwoch
Bittet den Herrn der Ernte!Donnerstag
Jesus identifiziert sich mit seinen JüngernFreitag
Ankündigung des Reiches GottesSamstag


Wer kommt ins Reich Gottes?

1. Oktober 2017

Sechsundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Theresia vom Kinde Jesus, Ordensfrau, Kirchenlehrerin
Hl. Remigius, Bischof von Reims

Ilka Haiberger

Mt 21,28-32
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn, und er ging doch. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.

Einführendes Gebet: Lieber Jesus. Diese Zeit des Gebets und der Meditation gehören dir. Führe meine Gedanken. Nimm Besitz von meinem Herz und bewege mich durch deine Liebe.

Bitte: Herr, gib mir Kraft und Mut, deinen Willen zu tun.

1. Wer erfüllt den Willen des Vaters? Der zweite Sohn tat den Willen des Vaters, auch wenn er zunächst nicht wollte. Er hatte keine Lust dazu. Er sagte einfach: „Ich will nicht.“ Danach gibt es einen Wendepunkt. Es reute ihn und er ging doch. Hier erzählt Jesus die Bekehrung eines Herzens. Am Schluss ist es dieser zweite Sohn, der den Vater erfreut, indem er seinen Willen tut.

2. Was ist mit dem ersten Sohn? Der erste Sohn ist zunächst gutwillig. Er ist einverstanden mit dem Auftrag. Er spricht seinen Vater ehrfürchtig mit „Herr“ an. Doch dann heißt es ganz kurz: „ging aber nicht“. Wir wissen nicht, warum er nicht ging. Gab es etwas, was ihn ablenkte? Hat er einfach verschlafen? Dieser erste Sohn erinnert mich an mich selber. Sonntags bekenne ich meinen Glauben und vielleicht sündige ich nicht groß – doch tue ich auch den Willen unseres Vaters im Himmel?

3. Zöllner und Dirnen… Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Das sind harte Worte. Wie viele Menschen werden von mir verurteilt, da sie Schlimmes tun. Hier holt uns Jesus auf den Boden der Tatsachen zurück. Die größten Sünder kommen eher ins Reich Gottes als die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes. Übertragen in unsere Zeit könnte es heißen: Abtreibungsärzte und korrupte Geschäftemacher kommen eher… (als die vielen Selbstgerechten, die etwas auf ihren Glauben halten).

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, diese Erzählung schreckt mich auf. Ich möchte ins Reich Gottes kommen. Hilf mir dabei! Hilf mir, den Willen unseres Vaters im Himmel zu tun. Ändere auch meine Sichtweise auf meine Mitmenschen, dass ich niemanden verurteile.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich endlich etwas erledigen, was ich vor mir hergeschoben – und als Willen Gottes erkannt habe.

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Kehrt um und werdet wie die Kinder

2. Oktober 2017

Gedenktag
Hll. Schutzengel
Hll. Petrus, Hermann und Jakob OCist., Märtyrer

Ilka Haiberger

Mt 18,1-5.10
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Einführendes Gebet: Lieber Jesus, auch heute komme ich wieder in deine Gegenwart. Ich möchte dich tiefer kennen lernen. Ich möchte all die weltlichen Dinge für diese Zeit der Meditation außen vor lassen und wirklich auf dich schauen.

Bitte: Herr, schenke mir Einsicht und Klugheit. Lass mich heilig werden, so dass ich dich eines Tages von Angesicht zu Angesicht schauen kann.

1. Diese Jünger mal wieder! Die Jünger fragen Jesus, wer im Himmelreich der Größte sei. Was ist das für eine Frage! So vermessen! Allerdings trägt jeder diese Frage in seinem Herzen. Selbst wenn wir uns nicht trauen, sie wirklich zu Ende zu denken, geschweige denn auszusprechen. Der Mensch wünscht sich (oft nur klammheimlich), groß zu sein, größer als die anderen. Und wer an das ewige Leben glaubt, den geht ja auch die Rangfolge im Himmel etwas an.

2. Kehrt um und werdet wie die Kinder. â€žWenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“ Jesus beantwortet die Frage der Jünger und deutet auf die Kleinheit des Kindes. Das Kind hat keine Vergangenheit, auf die es stolz sein kann. Keine Titel, keine Karriere. Das Kind schwärmt nicht von den guten alten Zeiten. Ein Kind lebt im Hier und Jetzt. Es spielt, es lernt, es wächst. Es ist unvoreingenommen. Es urteilt nicht. Es verurteilt nicht. Es ist offen für alles. Ein Kind ist und weiß sich abhängig von der Unterstützung seiner Eltern.

3. Die Würde der Kinder. â€žHütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!“ Jesus möchte Respekt und Bewunderung für ein jedes Kind. Jedes Kind, und sei es noch so klein, ist in den Augen Gottes kostbar. Jedes Kind hat menschliche Würde und hat bereits Engel im Himmel, die für es eintreten. Er sagt: „Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.“ Glauben wir an die Schutzengel!

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich möchte jedes Kind, dem ich begegne, schätzen und lieben. Ich möchte anderen die Liebe zu Kindern vorleben und näher bringen. Dieses Evangelium richtet meinen Blick auf das Wesentliche aus. Es gilt, heute und jetzt zu leben und mir nichts auf mich einzubilden. Es gilt, die Kultur des Lebens, der Kinder und der Lebendigkeit zu unterstützen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde den Müttern und werdenden Müttern (und zukünftigen Müttern), die ich kenne, meine Bewunderung oder Anerkennung ausdrücken. Sie kümmern sich um das Wichtigste und Größte! Sie ermöglichen das Leben der Kinder.


Keine Vernichtung im Namen Gottes!

3. Oktober 2017

Dienstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ewald, Märtyrer
Hl. Utto (Udo) OSB, Abt
Hl. Irmgard OCist

Ilka Haiberger

Lk 9,51-56
Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.

Einführendes Gebet: Jesus du bist sanftmütig. Du bist geduldig. Du bist großartig. Du lebtest als Mensch auf Erden, damit wir ein unverfälschtes Zeugnis von dir haben und genau sehen und hören können, wie du bist. Aber auch, wie wir leben sollten.

Bitte: Jesus, ich komme zu dir, weil ich dich liebe. Fülle diese Liebe mit Leben. Lass mich jetzt ganz nah bei dir sein und wirklich auf dich schauen. So kann ich dir ähnlicher werden.

1. Die leidenschaftliche Liebe der beiden Brüder. Jakobus und Johannes lieben Jesus leidenschaftlich. Sie erkennen ihn als Herrn an. Sie sind bereit, für ihn alles zu tun. Sie sind gekränkt, weil Jesus in diesem samaritischen Dorf nicht aufgenommen wurde. Und sie sind sich ihrer Macht bewusst, dass sie Feuer vom Himmel zur Vernichtung des Dorfes herabrufen können.

2. Keine Gewaltanwendung im Namen Gottes! Doch Jesus wandte sich um und wies sie zurecht. Niemand darf, schon gar nicht aus vermeintlicher Leidenschaft für Gott, Menschenleben vernichten! Jesus ist weit davon entfernt, Rache zu üben und der Vernichtung des Dorfes zuzustimmen . Das Leben ist heilig. Auch das Leben derer, die Jesus nicht aufnehmen.

3. Und das Leben geht weiter. Nachdem sie in diesem samaritischen Dorf abgewiesen worden waren und Jesus die Jünger zurechtgewiesen hatte, gingen sie in ein anderes Dorf. Als ob nichts Besonderes geschehen wäre. Jesus erzählt kein Gleichnis, droht dem Dorf nicht den Untergang an, nichts. Er geht einfach seines Weges in ein anderes Dorf.

Gespräch mit Christus: Jesus ich bin sehr beeindruckt von deiner Gelassenheit. Du rächst dich nicht an denen, die dich nicht aufnehmen. Auch lässt du es nicht zu, dass deine Jünger Rache für dich nehmen. Du gehst einfach in ein anderes Dorf. Diese Gelassenheit ist großartig. Lass auch mich mit Problemen und Umwegen, die mir aufgezwungen werden, so gelassen umgehen!

Möglicher Vorsatz: Ich möchte geduldig sein mit denen, die Jesus nicht aufnehmen wollen. Ihr Leben und ihre Freiheit sind heilig und das möchte ich immer respektieren.


Nachfolge Christi

4. Oktober 2017

Gedenktag
Hl. Franz von Assisi
Hl. Aurea Osb
Hl. Franz Xaver Seelos CSsR

Ilka Haiberger

Lk 9,57-62
In jener Zeit als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist manchmal schwierig zu verstehen. Die Nachfolge ist mehr als anspruchsvoll. Wenn ich das Evangelium des heutigen Tages lese, bin ich zunächst entmutigt.

Bitte: Ich bitte dich, Jesus, weise mich nicht ab, wenn ich zu viele Hindernisse zwischen mir und dir sehe. Sondern hilft mir, die Hindernisse zu überwinden, so dass ich wirklich dein Jünger sein kann.

1. Der erste Mann. Der erste Mann geht auf Jesus zu, denn er möchte ihm nachfolgen. Jesus weist ihn darauf hin, dass er keine Bleibe hat. Jesus nachzufolgen bedeutet, nicht zu wissen, was kommen wird. Unter Umständen noch nicht einmal, wo wir abends schlafen werden. Wir Christen müssen bereit sein, auf irdische Sicherheiten zu verzichten. Die Nachfolge ist ein Abenteuer, von dem wir nicht wissen, wie es hier auf Erden ausgehen wird.

2. Der zweite Mann. Der nächste Mann wird von Jesus zur Nachfolge gerufen. Dieser möchte allerdings zunächst abwarten, bis er seinen Vater begraben hat. Die Nachfolge Christi kennt keinen Aufschub. Jesus akzeptiert keine Ausrede.

3. Der dritte Mann. Auch der dritte Mann aus dem heutigen Evangelium wird kein Nachfolger Jesu. Er möchte sich zunächst von seiner Familie verabschieden. Das klingt hart, dass Jesus noch nicht einmal das duldet! Wer sich um die Familie mehr kümmert als um Gott, „kann nicht mein [Jesu] Jünger sein“ (Lk 14,27).

Gespräch mit Christus: Das heutige Evangelium führt mir vor Augen, wie schwierig die Nachfolge Christi ist. Für einen Menschen, dem die Welt und die anderen Menschen wichtig sind, ja, sogar für jemanden, der primär auf seine Familie schaut, ist es schier unmöglich. Nur wenn wir auf Gott und seine Verheißungen schauen, wird es uns möglich sein, ihm wirklich nachzufolgen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mein Herz für Jesus bereiten. In Gedanken werde ich mich ganz intensiv mit Jesu Worten und Verheißungen beschäftigen, mein Mund ist für das Gebet da und alle Lauheit soll aus meinem Herzen vertrieben werden, damit Jesus dort seinen Platz einnehmen kann.


Bittet den Herrn der Ernte!

5. Oktober 2017

Donnerstag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Meinolf von Paderborn
Anna Schäffer
Hl. Maria Faustina Kowalska, Ordensfrau, Mystikerin
Hl. Anna Schäffer, Mystikerin

Ilka Haiberger

Lk 10,1-12
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast hier auf Erden Menschen berufen, deine Botschaft zu verkünden. Du hast sie geschult und ausgesendet.

Bitte: Ich bitte dich, sende auch mich!

1. Ein wichtiger Auftrag. Es gibt nicht viele Aussagen Jesu über bestimmte Inhalte, die das Gebet haben sollte. Wir wissen, dass er als gläubiger Jude die Psalmen betete. Die Jünger lehrte er das Vater unser. Im heutigen Evangelium gibt er uns eine ganz explizite Gebets-Aufforderung. Jesus beauftragt uns, den Herrn der Ernte zu bitten, dass er Arbeiter für seine Ernte aussende.

2. Verkündet das Reich Gottes! Gleich dreimal erwähnt Jesus das Reich Gottes, das nahe ist, bzw. die große Ernte. Es ist der Kern seiner Verkündigung. Ihm ist es wichtig, dass das Reich Gottes rasch und an vielen Orten verkündigt wird. Die zwölf Jünger alleine können das nicht bewältigen. Deswegen beauftragt er noch weitere. Aber nicht nur ein paar, sondern gleich zweiundsiebzig. Die Botschaft soll schnell und effektiv verbreitet werden!

3. Es geht wirklich um das Reich Gottes – und sonst nichts. Jesus gibt den zweiundsiebzig anderen Jüngern genaue Vorschriften, wie die Verkündigung stattfinden soll. Die Jünger sollen niemanden unterwegs grüßen (was bei Orientalen durchaus ein längeres Gespräch bedeutet), sondern sich direkt der Verkündigung widmen. Sie sollen sich nicht darum grämen, wenn Städte die Verkündigung nicht hören wollen. Sie sollen sich nicht ums Essen, um Vorräte und Geld kümmern. Allein die Verkündigung soll ihnen wichtig sein.

Gespräch mit Christus: Auch ich bin einer der vielen Jünger, die du, Jesus, in deine Nachfolge rufst, um das Reich Gottes zu verkündigen. Du möchtest durch mich (und durch alle anderen Christen) jeden Menschen auf der Welt mit der frohen Botschaft erreichen.

Möglicher Vorsatz: Jesus, ich erneuere meine Bereitschaft, an deinem Reich mitzubauen. Heute gehe ich mit neuer Entschlusskraft an die Arbeit für dein Reich. Außerdem werde ich heute und regelmäßig an jedem Priesterdonnerstag für Berufungen beten, damit du, Herr, Arbeiter in deine Ernte aussendest.


Jesus identifiziert sich mit seinen Jüngern

6. Oktober 2017

Freitag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bruno der Kartäuser
Hl. Adalbero, Bischof
Hl. Renatus, Bischof
Hl. Romanus, Bischof

Ilka Haiberger

Lk 10,13-16
In jener Zeit sprach Jesus: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Lieber Jesus, ich komme zu dir. Den Alltag und die Sorgen, alle Nachrichten und Mühseligkeit lasse ich hinter mir, um mich jetzt dir und deinem Wort zuzuwenden.

Bitte: Ã–ffne mein Herz und lass deine Botschaft in mir ankommen und lebendig werden.

1. Der Jünger… Jesus identifiziert sich mit seinen Jüngern, die er ausgesandt hat. Er sagt: „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab;“ Durch diese Worte lässt Jesus seine Jüngern an seiner eigenen unendlichen Würde teilhaben!

2. â€¦und sein Herr. Jesus stellt klar, dass er und der Vater eins sind. „Wer mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.“ Also ist auch der, der von Jesus gesandt wurde, mit dem Vater eins, denn er identifiziert sich ja mit seinen Jüngern.

3. Die untergegangenen Städte. Dramatische Worte findet Jesus über die ungläubig gebliebenen Städte. Kafarnaum ist heute eine einzige Ruine, Chorazin ein nationaler Archäologie-Park. Hier hatten Jesus und seine Jünger gewirkt. Und doch bestehen sie nicht mehr. Warum? Sicher ist das angedrohte Gericht nicht primär zeitlich zu verstehen. Aber wie Jesaja schon sagte: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“ (7,9).

Gespräch mit Christus: Jesus, deine Worte sind wahr. Ein Zeichen dafür sind die Ruinen in Karfarnaum und Chorazin - oder auch die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 durch die Truppen des Titus. Wenn Zweifel mein Herz befallen, kann ich diese Ereignisse betrachten und mit Glaubensgewissheit erkennen, dass du die Wahrheit sprichst. Deine Worte sind mächtig. Deine Worte vermögen unendlich viel. Deine Worte erheben deine Jünger zur Einheit mit dir und dem Vater. Das ist unglaublich.

Möglicher Vorsatz: Von heute ab möchte ich ein echter, richtiger, verlässlicher Jünger Jesu sein!


Ankündigung des Reiches Gottes

7. Oktober 2017

Gedenktag
Unsere liebe Frau vom Rosenkranz
Hl. Justina von Padua, Märtyrerin
Hl. Georg OFMCap

Ilka Haiberger

Lk 1,26-38
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet: Herr, wie oft schon habe ich von der Verkündigung des Engels Gabriel gehört! Und doch ist es, als ob ich manche Worte vorher noch nie gehört hätte. Der Engel Gabriel verkündet nicht nur die Geburt Jesu, die Menschwerdung Gottes, sondern auch die Ewigkeit deines Reiches.

Bitte: Herr, lass mich an dich und dein Wort glauben!

1. Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade! Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Es ist erstaunlich, dass Maria nicht über die Erscheinung des Engels erschrocken ist, sondern über die Anrede. Der Engel scheint ihre Gedanken lesen zu können und erklärt: Hab keine Angst, denn du hast bei Gott Gnade gefunden.

2. Das Reich Gottes soll durch Maria Realität auf Erden werden. Seine Herrschaft wird kein Ende haben. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen. Maria, die wie das gesamte jüdische Volk auf den rettenden Messias wartet, versteht sofort, was das bedeutet. Sie soll Mutter des erwarteten Heilands werden! Vorbehaltlos hört sie die Ankündigung des Engels. Man könnte den Eindruck haben, dass sie durchaus für Israel mit einem solchen Besuch und seiner Botschaft gerechnet hätte, nicht aber für sich selbst.

3. Doch da gab es noch ein kleines Problem. Maria ist aufgeklärt und kennt sich aus. Sie weiß, dass sie ohne einen Mann zu „erkennen“ - was ihrem Gelöbnis entspricht - und in der Sprache der Bibel so viel wie Geschlechtsverkehr innerhalb der Ehe bedeutet, nicht schwanger werden kann. So fragt sie den Engel, wie das geschehen soll. Der Engel erklärt es ihr und sagt schließlich: „Denn für Gott ist nichts unmöglich.“ Marias Antwort, mit der das Gespräch endet, ist berühmt geworden. Sie stellt sich voll und ganz dem Willen Gottes zur Verfügung.

Gespräch mit Christus: Herr, Maria ist wahrhaft deine vorbildliche Dienerin. Vorbehaltlos wie ein Kind fügt sie sich dem Willen Gottes. Sie bleibt dabei nicht passiv. Ihr „Fiat“, ihr „Ja“ zu Gottes Willen ist ein aktives „ich bin einverstanden und werde alles, was meinerseits notwendig ist, dafür tun“.

Möglicher Vorsatz: Maria ist uns Christen ein Vorbild. Ich will Maria nachahmen und sie ausdrücklich heute durch eine Geste ehren.