Tägliche Meditationen Sonntag 9. Juli 2017 bis 15. Juli 2017 Vierzehnte Woche im Jahreskreis Fabiola Marton
Die Ruhe der Kinder Gottes 9. Juli 2017
Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis
Fabiola Marton Mt 11,25-30 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. Was meint Jesus mit Unmündigkeit? Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Es ist ein Zustand der Abhängigkeit, Anlehnungsbedürftigkeit oder sogar Hilflosigkeit. Und inmitten dieser Uneigenständigkeit lädt uns Jesus ein, diese zu bejahen und dadurch Kinder Gottes zu werden. Kommt alle zu mir! 2. Kind werden im Sohn. „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht Kinder Gottes zu werden“, lesen wir in Joh 1,12. Jesus ist die Offenbarung selbst. Nehmen wir Jesus als unseren Gott und Herrn an und lassen wir zu, dass er sein Eigentum in Besitz nimmt. In dieser Einheit mit ihm dürfen wir Kinder Gottes werden und dem Vater Gefallen schenken. 3. Ruhe finden. Was uns häufig die Ruhe nimmt, sind unsere Ängste und Sorgen. Nehmen wir uns ein Beispiel an Kindern, die ihren Eltern oft grenzenlos vertrauen. Wie ein kleines Kind sich in den Armen seiner liebenden Eltern sicher fühlt, so dürfen wir uns als Kinder Gottes in seinen Armen ganz sicher geborgen wissen und fühlen. Gespräch mit Christus: Vater unser im Himmel. Du bist mein Vater, ich bin dein Kind. Danke. Möglicher Vorsatz: Heute schreibe ich all meine Sorgen, die mich momentan bewegen, auf einen Zettel und lege sie bewusst in die Hände meines Vaters im Himmel.
Jesus, allmächtiger und liebevoller Arzt 10. Juli 2017
Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Erich von Schweden, Knud von Dänemark und Olaf von Norwegen, Märtyrer Fabiola Marton Mt 9,18-26 In jener Zeit als Jesus redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. Glaube an die Allmacht Jesu! „Meine Tochter ist eben gestorben, komm, mach sie wieder lebendig.“ Hat jemand von uns schon einmal so ein Gebet gesprochen? Wir lesen im Hebräerbrief, dass Jesus Christus derselbe ist, gestern, heute und in Ewigkeit (Hebr 13,8). Wie weit glaube ich an die Allmacht Gottes? 2. Wer ist Jesus? Alle laufen zu ihm hin. Leute fallen vor ihm nieder, finden ein offenes Herz für ihre Probleme und erfahren Heilung. Betrachten wir Jesus, wie er sofort aufsteht und sich auf den Weg macht, um zu helfen. Ja, das ist unser Gott. 3. Heilung nie ohne Begegnung Auch die Frau, die an Blutungen litt, kann sich nicht unbemerkt davonstehlen. Jesus kennt sie und spricht sie an mit den Worten: „Hab keine Angst, meine Tochter“. Im Falle des Mädchens geht Jesus zu ihr und fasst sie an. All dies wäre vielleicht nicht nötig gewesen, denn Gott kann auch ohne enge Kontaktaufnahme heilen. Doch gerade die persönliche Begegnung mit Jesus und der Kontakt mit seiner Menschheit sind Ursache und Krönung aller Heilung. Gespräch mit Christus: Geheiligt werde dein Name. Du darfst in mir groß sein, Jesus. In dieser Begegnung mit dir, wünsche ich von Herzen, dass du dich auch als allmächtiger und barmherziger Gott erweist. Dein Name soll in meinem Leben geheiligt werden. Möglicher Vorsatz: Nachdem ich die Worte des Vaterunsers „geheiligt werde dein Name und dein Wille geschehe“ gesprochen habe, bitte ich Gott im Glauben an seine Macht um die Erfüllung eines großen Anliegens.
Ein gutes „Geschäft“ 11. Juli 2017
Fest Hl. Benedikt von Nursia, Schutzpatron Europas, Vater des abendländischen Mönchtums Fabiola Marton Mt 19,27-29 In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. Richtiger Fokus. Die Apostel haben alles verlassen und sind Jesus nachgefolgt. Es hätte auch heißen können (zum Beispiel): sie „haben alles verlassen und haben sich den Armen gewidmet“. So heißt es aber nicht. Man darf also die Nachfolge Christi wörtlich nehmen. Genau das macht sie möglich und schön, und man wird glücklich dabei. Dass man sich den Armen widmet und jede sonstige Art von Apostolat ausübt, ist erst eine natürliche Konsequenz und Frucht dieser Nachfolge. 2. Anteilnahme am Thron. Durch die gläubige Annahme Jesu, durch die Taufe, haben wir die Würde empfangen, Kinder Gottes zu sein. Wir sind gesalbt und nach dem Willen des Vaters als Thronerben der Familie Gottes eingesetzt. 3. Alles geben-Alles erhalten. Petrus ist von Beruf aus Geschäftsmann, im Fischhandel tätig, und hat daher einfach ganz spontan gefragt: Ich gebe dir alles. Und was bekomme ich dafür? Jesu Antwort ist dieselbe: Alles. „Zu diesem wunderbaren Tauschhandel ist ja der Erlöser auf die Welt gekommen.“ sagt die heilige Edith Stein. Und wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt, sagt die heilige Theresia von Avila. Gespräch mit Christus: Dein Reich komme, Jesus, in Fülle. Ich gebe dir, was ich bin und hab, und lasse zu, dass du in mir absoluter Herrscher bist. Und ich weiß, dass auch mir nach dem Maß zugeteilt wird, mit dem ich selbst messe und zuteile. Ja, es wird mir noch mehr gegeben (Mk 4,24). Du bist größer als ich. Dein Reich komme, danke für diesen wunderbaren Tauschhandel. Möglicher Vorsatz: Heute spreche ich von neuem ein Gebet der Hingabe und Ganzübergabe an Gott.
Jesus und die Kirche 12. Juli
Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Felix und Nabor, Märtyrer Fabiola Marton Mt 10,1-7 In jener Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. Ein Paradox? Ruft Jesus die Apostel zu sich oder sendet er sie zu den Kranken und Bedürftigen? Den gleichen scheinbaren Widerspruch lesen wir in Joh 1,18: „der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“. Am Herzen des Vaters ruhen und gleichzeitig Kunde bringen? Jesus lehrt uns das Geheimnis des Apostolats. Es gibt eben nur einen APOSTEL: Jesus, und dann viele „Apostel“. Die Nähe zu dem Gesandten und vor allem die Einheit mit ihm geben uns die Kraft in der Sendung und auch die Vollmacht, von der Jesus spricht. 2. In Gemeinschaft. Jesus ruft jeden einzelnen der Apostel beim Namen und doch sendet er sie gemeinsam aus. Welch ein Trost und welche Freude, in dieser Sendung nicht alleine zu stehen. In der Gemeinschaft gibt es verschiedene Rollen, die immer wieder andere Personen übernehmen. Zum Beispiel gibt es jemand, der an erster Stelle steht, den Dienst der Autorität übernimmt und die Verantwortung im Namen Jesu trägt. Aber auch „schwache“ Mitglieder sind Teil der Gemeinschaft, ganz Teil der Familie. 3. Das Himmelreich ist nahe! Es lohnt sich diese Frage zu stellen: Was predigen wir eigentlich mit unserem Leben, mit unseren Worten? Oft kommt es nämlich vor, dass wir uns schon beim Thema der Predigt sehr irren. Hat Christentum einfach nur etwas mit der Befolgung von Regeln zu tun? Geht es darum, sich so das ewige Leben zu „verdienen“? Oder sind wir Zeugen dafür, dass das Himmelreich nahe ist? Ja, dafür, dass es sogar schon unter uns ist (Lk 17,21)? Wir dürfen feiern! Froh sein! An Jesus glauben, auf ihn hoffen und in wahrer Liebe leben. Gespräch mit Christus: Dein Wille geschehe, mein Herr, wie im Himmel, so auf Erden. Dein Wille soll sich erfüllen, das heißt, Frohbotschaft, Hoffnung und Liebe sollen in meinem Leben und im Leben meiner Mitmenschen triumphieren. Lass mich in deinem Herzen ruhen und so Kunde von dir bringen. Danke! Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, allen Menschen mit Freundlichkeit zu begegnen und schöpfe dazu die Kraft aus meiner Gemeinschaft mit Jesus.
Der Meister 13. Juli 2017
Donnerstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Heinrich und Kunigunde Fabiola Marton Mt 10,7-15 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. In Ausbildung. Jesus gibt Anweisungen und begleitet. Jesus fordert und fördert. Jesus lehrt und gibt Leben. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Jesus ist der Friedensfürst. „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ Geben kannst du nur, wenn du auch empfangen hast. Wenn du Jesus nicht „hast“, kannst du ihn auch nicht geben, egal wie gut deine „Vorratstasche“ sortiert ist. 2. Jesu Besitz sein. Wie schön klingt dieses Detail in der Heiligen Schrift, wo es heißt, dass Jesus zu „seinen“ und nicht zu „den“ Aposteln sprach. Hier wird unterstrichen, was die Quelle der Freude eines jeden Christen ist. Wir gehören ihm. Inmitten einer Welt, wo Rebellion und Unabhängigkeit als Schlüssel zum Glück, zur Freiheit verkündet werden, erfahren wir doch immer wieder, dass der wahre Schlüssel zur Freiheit und zum tiefen Glück die Hingabe an Christus und das Vertrauen auf ihn sind. 3. Unfrieden, Zwietracht, Streit, Feindschaft. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. Vielleicht kommen uns die Worte des Auferstandenen in den Sinn, der oft wiederholt: „Der Friede sei mit euch“, oder der Friedensgruß des Priesters bei der heiligen Messe. Jesus hat alles vollbracht: Sünde und Tod sind besiegt. Wir sind mit Gott versöhnt. Unser Erlöser lebt. Gespräch mit Christus: Unser tägliches Brot gib uns heute. Es sei für uns Heilung, Frieden, du selbst. Danke, dass ich dein sein darf und dass es mir an nichts mangelt. Amen. Möglicher Vorsatz: Heute oder im Laufe der Woche besuche ich Jesus in der Eucharistie, in einer Kirche – wie ein Jünger, der Momente der Herzensbildung mit seinem Meister braucht.
Das Zeugnis der Märtyrer 14. Juli 2017
Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Kamillus von Lellis Hl. Ulrich von Zell OSB, Prior Hl. Roland OCist, Abt Fabiola Marton Mt 10,16-23 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. Hab keine Angst! Bedrängnis? Verfolgung? Spott? Nachteil? Leid? Wegen Jesus? Ja, wir folgen Jesu Schritt, der am Kreuz starb. Manchmal sind wir wie Schafe, die inmitten eines Rudels von Wölfen Zeugnis geben. Habt keine Angst, ich bin der ich bin da, sagt uns Gott am Berge Sinai. Vertrauen wir dem guten Hirten, inmitten der Bedrängnis. 2. „Um meinetwillen“. Wenn wir um Jesu Willen Schmerz erfahren müssen, kann uns folgendes Zitat von der heiligen Mutter Teresa helfen: „Der Schmerz an sich ist nichts; aber der Schmerz, der an der Passion Christi teilnimmt, ist ein wunderbares, ja das schönste Geschenk: ein Geschenk und ein Beweis der Liebe, weil der Vater gezeigt hat, dass er die Welt liebt, als er seinen Sohn hingab.“ 3. „Meine Gnade genügt dir“ (2 Kor 12,9). Jesus motiviert zur Beharrlichkeit. Manchmal können wir denken: Wie soll ich das schaffen? Denn oft ist uns die Meinung anderer zu wichtig. Doch Jesus verspricht uns: Der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Und Paulus verkündet zuversichtlich: „Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (Röm 5,5). Gespräch mit Christus: Vergib uns unsere Schuld, wenn wir dir nicht vertrauen, uns in der Bedrängnis geschlagen geben und nicht mehr auf deine Gnade hoffen. Sende mir immer wieder den Heiligen Geist, der in mir alles neu macht. Danke im Voraus! Möglicher Vorsatz: Heute erinnere ich mich an vergangene Momente des Schmerzes und danke Gott dafür, dass er mir diese Gelegenheiten gegeben hat, um mit Jesus am Kreuz eins zu sein.
Von Hölle, Liebe und Bekenntnis 15. Juli 2017
Gedenktag Hl. Bonaventura OFM, Ordensmann, Bischof, Kirchenlehrer Hl. Wladimir Fabiola Marton Mt 10,24-33 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt gibst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir. Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen. 1. Sich der barmherzigen Liebe öffnen. Gibt es sie wirklich, die Hölle? Wie kann Gott so böse sein und die Menschen dorthin schicken, fragen manche. Jesus klärt auf. Nicht Gott schickt die Seele ins Verderben. Sie selbst überantwortet sich dem Verderber. Jesus sagt sogar, fürchtet euch davor! Du darfst und kannst aber mit Gott leben. Die schlimmste Qual der Hölle besteht in der immerwährenden Trennung von der Liebe Gottes. Dass die Hölle eine reale Möglichkeit ist, hat mit der Freiheit des Menschen zu tun. Nach Joseph Ratzinger ist die Hölle der Zustand, in dem „die Tiefe der menschlichen Existenz […] in den Todesgrund, in die Zone der unberührbaren Einsamkeit und der verweigerten Liebe hinabreicht“ (Einführung in das Christentum). 2. Die Liebe kennt keine Furcht. Wie oft haben wir kleine Kinder beim Schwimmen lernen gesehen, die trotz des tiefen Abgrunds voller Eifer und Freude in die Arme des wartenden Vaters schwimmen! Oder wir haben schon einmal den Ruf eines Kindes gehört, das kurz vor dem Absprung ist: „Papa, fang mich!“. Oder vielleicht waren wir selbst eines der glücklichen fliegenden Kinder, die voller Freude vom Vater in die Luft geworfen wurden und dabei keine Furcht spürten. Die Liebe kennt keine Furcht. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. 3. Jesus kennen und bekennen. „Authentisch“ bedeutet den Tatsachen entsprechend. Authentisch ist, was echt ist. Wahrheit und Authentizität strahlen aus, bekennen aus eigener Kraft. „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ (Joh 18,38) Dein Leben ist ein Bekenntnis zu Jesus oder nicht. Und damit meine ich nicht ein Leben ohne Schwachheit, sondern ein Leben mit Gott. Gott kennen bedeutet, ihn bekennen zu müssen. „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen.“ (Joh 10,27) Gespräch mit Christus: Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, der uns einreden will, dass wir keine geliebten Kinder sind und einen strafenden Gott haben. Befreie uns von falschen Gottesbildern, und lass mich das wahre Antlitz Gottes, Jesus, erkennen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen. Möglicher Vorsatz: In der nächsten heiligen Messe bete ich voll Bewusstsein das Gebet des Vaterunsers.
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