Tägliche Meditationen Sonntag 5. März 2017 bis Samstag 11. März 2017 Erste Woche in der Fastenzeit P. Klaus Einsle LC
Die Frechheit des Teufels und die Antwort des Herrn 5. März 2017
Erster Fastensonntag Invocabit P. Klaus Einsle LC Mt 4,1-11 In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm. Einführendes Gebet: Mein guter Jesus, danke, dass du dir jetzt Zeit für mich nimmst. Ich will ganz da sein, um dir zu begegnen. Ich schenke dir alle meine zerstreuenden Gedanken. Ich freue mich, bei dir zu sein. Denn du bist wunderbar und so liebevoll. Danke. Danke. Danke. Bitte: Herr, lass mich bei dir Zuflucht suchen, wenn ich in Versuchung gerate, und Hilfe finden. 1. Versuchung: Sättige dich! Es ist schon verwunderlich, dass Jesus sich versuchen lässt. Er ist Gott und hat das nicht nötig. Aber: Er tut das für dich! Er will, dass du in deiner Versuchung nie denkst „Gott versteht das jetzt nicht – ich bin ganz allein.“ Nein, er will, dass du in der Versuchung zu ihm kommst. Die erste Versuchung: Jesus hat Hunger und Satan lädt ihn ein, seine göttliche Macht zur Befriedigung seiner materiellen Bedürfnisse zu nutzen. Unsere Versuchung könnte lauten (bei knappem Geldbeutel): „Wenn du diese tollen DVDs hättest oder ein besseres Auto oder ein schöneres Kleid – dann wärst du endlich glücklich“. Das ist die Versuchung aller Zeiten, in den materiellen Dingen dieses Lebens das Glück zu suchen. Vorsicht, hochaktuell in unserer überaus materialistischen Zeit! Spürst du diese Versuchung? Wie gehst du damit um? Spricht mit Gott in deiner Seele darüber.Antwort Jesu auf die Versuchung: Gott ist wichtiger als das Materielle. Oder wie Ignatius von Loyola sagen würde „Nutze die Dinge dieser Welt nur insoweit, wie sie dir helfen, Gott näher zu kommen – „tantum quantum“. 2. Versuchung: Lass dich bewundern! „Wenn du dich von diesem Turm hinunterstürzt, und wenn die Menschen da unten das sehen, werden sie dich sofort als Erlöser anerkennen und dich ehren. Immerhin: In der Schrift steht, dass die Engel dich auf ihren Händen tragen werden.“ Bei dieser Versuchung spielt der Teufel mit der Heiligen Schrift. Das ist schlau. Das sind diese inneren Versuchungen in unserem Kopf, die uns sagen, dass das doch „ganz gut ist“, „Gott doch nichts dagegen haben kann“ usw. Und es geht hier um die übertriebene Suche nach Anerkennung. Der Teufel kennt uns gut. Er weiß, wie wir ticken. Daher weiß er auch, wo er am besten ansetzen kann. Und er tarnt und vermischt die Versuchung mit „guten Absichten“. Das ist besonders gemein. Da müssen wir auf der Hut sein. Jesus kontert mit der Schrift, die der Teufel vorher zitiert und gegen ihn eingesetzt hat. Vorsicht vor Halbwahrheiten!!Kennst du diese Versuchung, immer wieder zu denken „Komme ich gut an?“, „Das kann ich doch nicht tun; was denken denn die andern von mir?“, „Das kann ich doch jetzt nicht sagen.“ „Das ist ja voll peinlich.“… Menschenfurcht; sie wird auch „Guillotine der Heiligkeit“ genannt. Vorsicht. Es ist viel wichtiger, bei Gott „gut anzukommen“ als bei irgendwelchen Menschen. 3. Versuchung: Genieße die Welt! „Alles das will ich dir schenken.“ Oh, das ist aber schön. Aber zu welchem Preis? - „Wenn du mich anbetest…“Ah, hier liegt das Problem. Der Teufel versucht Jesus mit dem Genuss und „der Welt“, was ihn aber die Verankerung seines Lebens in Gott kosten würde. Jesus reagiert schnell und entschieden. „Gott allein sollst du anbeten.“ Hier hat der Teufel leider den Kernpunkt im Leben Jesu getroffen: seine unendlich liebevolle Beziehung zum Vater. Daher ist die Antwort Jesu radikal. Und Satan spürt, dass er hier nichts zu suchen hat. „Darauf ließ der Teufel von ihm ab“.Je entschiedener und klarer unsere Antwort auf die Versuchungen ist, desto schneller zieht der Teufel ab. Mein Tipp: -Entdecke die Versuchung (z.B. „Ich rede mich jetzt einfach raus“)-Nenne sie beim Namen (z.B. „Ich will jetzt gerade lügen, um den einfachen Weg zu gehen) -Weise sie entschieden zurück (z.B. „Geh weg von mir, Versuchung zur Lüge. Ich will ein wahrhaftiger Mensch sein.“) -Rufe Gott in dein Herz („z.B. „Komm Heiliger Geist, ich brauche deine Hilfe. Ich bin versucht und brauche Verstärkung im Kampf.“) -Bitte ihn, es zu füllen mit seiner Liebe und seinem Frieden (z.B. „Erfülle das Herz deiner Gläubigen und entzünde in mir das Feuer deiner Liebe“) -Danke ihm („Danke, dass du mein Helfer bist. Ich liebe dich.“) Gespräch mit Christus: Jesus, mein Herr, danke für dein Vorbild und deine Kraft. Du hast mit der Versuchung gekämpft und sie besiegt, damit ich an deinem Sieg Anteil haben kann. Gib mir heute deinen Geist, der mich von innen her stärkt und mir den Weg des Guten aufzeigt. Danke. Möglicher Vorsatz: Ich werde heute eine Versuchung beim Namen nennen und ihr entschieden und schnell widerstehen.
Was am Ende zählt und bleibt 6. März 2017
Montag der ersten Woche in der Fastenzeit Hl. Fridolin von Säckingen Hl. Franziska Streitel P. Klaus Einsle LC Mt 25,31-46 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben. Einführendes Gebet: Jesus, mein Herr. Danke, dass ich bei dir sein darf. Danke, dass du dir Zeit für mich nimmst. Danke, dass du mich liebst. Danke, dass ich dich „Freund“ nennen darf. Danke. Ich will nun beten und mit meinem Verstand, meinem Herz und meinem Geist ganz bei dir sein. Lehre mich beten. Bitte: Jesus, ich trage viele Anliegen mit mir herum: Ich vertraue dir heute besonders … an. Ich bete für diese Person und weiß, dass du ihr Anliegen erhören kannst. 1. Irgendwann ist das Ende da. Die Welt, in der wir leben, eignet sich hervorragend dafür, sich in Zweit- oder Drittrangigem zu verheddern und das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Ohne bösen Willen; aber so ist es nun mal.Das Wesentliche in unserem Leben besteht darin -Gott über alles zu lieben; -den Nächsten zu lieben wie uns selbst; -andere zu Jüngern Jesu zu machen. Eines Tages kommt das Ende unseres irdischen Lebens. Dann wird nur diese eine Frage von Jesus gestellt: „Wie sehr hast du geliebt?“Für wichtige Prüfungen und Examen bereitest du dich sonst ja auch gewissenhaft vor. Also: Ist dir diese Frage wichtig? Auch im Alltag? Verändert sie (heute) dein Handeln und Denken? 2. Das hast du mir getan. (Die inzwischen heilige) Mutter Teresa von Kalkutta hat in diesem Satz die Mitte ihrer ganzen Heiligkeit gefunden. Was sie Jesus tun wollte, das hat sie einfach den Menschen getan, die um sie herum waren. Das sind Jesu Worte; und sie hat sie ernst genommen.Jesus identifiziert sich mit dieser Aussage mit allen Menschen unseres Alltags. „Willst du mich trösten, tröste deinen Mitmenschen. Willst du mir Freude machen, mache deinem Mitmenschen Freude. Willst du mir etwas schenken, schenke deinem Mitmenschen etwas…“Was ich den Menschen tue, tue ich Jesus – im Guten wie im Schlechten. Diese Wahrheit, wenn du sie ernst nimmst, kann dein Leben für alle Zeit verändern. 3. „Das hast du mir nicht getan“. Dieser Satz hat mich immer im Herzen getroffen. Denn hier spüre ich, dass Jesus anders wahrnimmt als die meisten Menschen in der Kirche – auch einige Verkündiger. Ich würde nämlich verkünden „da hast du Böses getan“. Aber Jesus traut uns viel mehr zu „Da hast du das Gute nicht getan“. Gott geht es darum, dass wir aktiv Gutes tun und darin unseren Lebenssinn finden. Und nicht aktiv Gutes zu tun, ist schon zu wenig. Den Traurigen nicht zu trösten, ist schon zu wenig. Dem Leidenden nicht zu helfen, ist schon zu wenig. Was für ein Maßstab. Es ist der Maßstab der Liebe: Wer wirklich liebt, der tut Gutes, auch denen, die er nicht gut kennt; und sogar denen, die er nicht sympathisch findet. Gott will von uns, dass wir AKTIV GUTES TUN. Und Unterlassung ist Sünde. „Ich bekenne, dass ich GUTES UNTERLASSEN HABE…“Das traut uns Jesus zu. Mut, er gibt die Kraft dafür.Was willst du heute Gutes tun? Entscheide dich! Er gibt die Kraft dazu. Gespräch mit Christus: Herr, was du von mir willst, übersteigt meine Kraft. Ich weiß das und ich freue mich darüber. Denn so muss ich mich nicht allein fühlen. Du musst es in mir vollbringen. Gib mir deinen Geist der Liebe, der in mir und durch mich die Menschen mit göttlicher Liebe liebt. Möglicher Vorsatz: Ich will heute einen Menschen besonders lieben, indem ich ihn freundlich anblicke und mir überlege, wie ich ihm eine Freude machen kann.
First things first 7. März 2017
Dienstag der ersten Woche in der Fastenzeit Hl. Perpetua und hl. Felizitas, Märtyrer Hl. Volker, Märtyrer Hl. Reinhard, Abt P. Klaus Einsle LC Mt 6,7-15 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Einführendes Gebet: Denk du in mir, o Jesus, dann denk ich licht und klar. Sprich du durch mich, o Jesus, dann sprech ich mild und wahr. Wirk du in mir, o Jesus; gesegnet ist mein Tun. Gesegnet meine Arbeit, gesegnet auch mein Ruh´n. Durchdring mein ganzes Wesen. Erfüll´ mein ganzes Sein, dass man in mir kann lesen die große Liebe dein. Mach, dass ich hier auf Erden durch deiner Gnad´ Gewalt kann allen alles werden. Herr, werd´ in mir Gestalt. (Theresia von Avila) Bitte: Mein Herr und mein Gott, ich bitte dich in diesem Gebet darum, dass… (füge eine persönliche Bitte ein) 1. Bei Gott sein, mit ihm sprechen. Jesus spricht oft über das Gebet. Er stellt klar, dass beten immer „mit Gott sein“ heißt, seine Nähe zu suchen. Du liest gerade diese Meditationsimpulse. Vergiss dabei nicht ZU BETEN. Lesen ist nicht beten. Nachdenken ist nicht beten. Fromme Gedanken zu hegen, ist nicht beten. Bibel lesen, ist nicht beten. Die Natur betrachten, ist nicht beten. Alles das kann Beten werden, aber nur, wenn wir durch das Nachdenken, Lesen, Natur betrachten… GOTT suchen und bei IHM sind, mit IHM sprechen, auf IHN hören. Am besten hörst du jetzt auf zu lesen und beginnst ZU BETEN. Gott ist ja bei dir, in dir, ganz nahe… 2. „Dein, dein, dein“. Solltest du doch nicht aufgehört haben zu lesen, hier noch ein Gedanke (der dich aber zum Beten bringen soll!): Die ersten Bitten des Vaterunsers beziehen sich alle auf GOTT. Er soll in der Mitte unseres Lebens stehen. Er soll das Ziel unseres Lebens, Handelns und Wirkens sein. „Dein Name… dein Reich… dein Wille…“So ist es auch in den zehn Geboten (die ersten drei sind auf GOTT gerichtet. Er soll das Erste und Wichtigste sein).So ist es auch in den zwei Hauptgeboten („Du sollst den Herrn, deinen Gott… lieben“).An welcher Stelle steht Gott in deinem Leben ? Sprich mit ihm darüber, in aller Ehrlichkeit und Offenheit. Und dann passe einen Aspekt in deinem Alltag an. 3. „Unser, unser, unser“. Erst dann, als vierte, fünfte, sechste und siebte Bitte kommen wir ins Spiel. „Unser Brot… unsere Schuld… uns in Versuchung… uns erlösen.“Das ist die richtige innere Ordnung. Die entspricht der Wahrheit Gottes, die tut uns auch psychisch gut. Zuerst kommt Gott. Dann die anderen. Dann ich.Wie sieht deine Alltagsordnung aus? Zuerst du, dann ein oder zwei andere (die du magst), dann Gott (wenn er dir „gut tut“?), dann schon bald niemand mehr? Hört sich ein bisschen negativ an, könnte aber so sein, oder? Noch einmal: Passe einen einzigen Aspekt deines Alltags dieser richtigen Ordnung an. Gespräch mit Christus: Guter Gott, ich spüre, dass ich immer wieder zu sehr in mir selber verhaftet bin und zu selten aus Liebe aus mir heraus komme. Sende jetzt deinen Geist, damit er in meiner Seele sein Werk der rechten Ordnung vollbringt und ich dich über alles und die anderen wie mich selbst lieben kann. Danke. Möglicher Vorsatz: Ich werde das Vaterunser heute in drei Momenten langsam und bewusst beten und besonders auf die ersten Bitten (dein Name, dein Reich, dein Willen) achten.
Man muss Jesus richtig lesen 8. März 2017
Mittwoch der ersten Woche in der Fastenzeit Hl. Johannes von Gott Hl. Michael Wittmann P. Klaus Einsle LC Lk 11,29-32 In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gibt mich ganz zu Eigen dir. (Hl. Bruder Klaus von der Fluë) Bitte: Ich bitte dich heute für deine Kirche in unserem Land: Sende deinen Geist der Kraft und des Lebens in die Herzen aller Hirten und Glaubenden und erneuere das Angesicht der Kirche. 1. Jesus, sanft und demütig von Herzen. Warum diese Überschrift, die mit dem Bibeltext von heute nichts zu tun hat? Sie ist mir wichtig, denn wir können die Texte, die Jesus beschreiben, auf zweierlei Weise lesen. Entweder Jesus ist der harte, mit seinen Worten geißelnde Strafprediger (so lesen ihn leider viele), oder er ist der Jesus, der sanft und demütig von Herzen ist (so ist er wirklich; sagt er zumindest von sich selber).Man kann diese Texte der Fastenzeit, die viel von Umkehr sprechen, als Vorwürfe eines bösen Gottes lesen, und damit würde man sich das Wesentliche des Evangeliums völlig verbauen; oder man kann sie eben als die liebevolle Einladung eines sanften und gütigen Gottes lesen, der uns fast flehend einlädt, doch auf den rechten Weg zu kommen und darauf zu gehen. Wie klingt die Aussage „Diese Generation ist böse“ aus dem Mund des Strafpredigers; und wie aus dem Mund eines liebenden, sanften, gütigen Herzens, das mild einlädt und demütig hofft? Lesen wir das Evangelium richtig. Jesus IST sanft und demütig; und so spricht er auch. 2. Mehr als Salomon, mehr als Jona. Dieser liebevolle Anspruch Jesu gilt auch uns. Wem hörst du zu in deinem Leben? Auf welche Menschen, Aussagen und Inhalte baust du dein Dasein? Von wem lässt du dir etwas sagen, was dich wirklich beeinflusst?Chef, Star, Freundin, Zeitung, Facebook, Putin, Whatsapp? Wo suchst du deine Lebensweisheit? Egal wo, „hier ist einer, der ist mehr als Salomo, Freundin, Jona, Star…“ Hier ist Gott. Und dieser Gott „hat Worte des ewigen Lebens“; diese Worte haben auch jene Menschen, die mit diesem Gott in Einheit sind und sein Wort verkünden.Auf wen nun hörst du? Denk darüber nach. Sprich mit dem Herrn darüber. Passe an, wenn es etwas anzupassen gibt. 3. „Denn sie haben sich bekehrt“. In Gottes Augen gibt es immer eine Chance, unsere Fehler wiedergutzumachen. Egal, wo wir gerade stehen: Was Gott sucht, ist Fehler zu vergeben und dass wir dann den rechten Weg einschlagen, dass wir uns auf den Weg machen, dass wir langsam lernen, das Gute zu TUN. Ninive war auch böse, so wie „diese Generation“, von der Jesus spricht. Die Männer von Ninive haben sich bekehrt. Jesus wirft dieser Generation nicht vor, dass sie böse ist; er spricht einfach eine Tatsache aus (sanft und demütig!); und er lädt ein, ebenfalls umzukehren und nicht nur Zeichen zu erwarten oder zu suchen.Es gibt auch in der Kirche Menschen, die dieser Versuchung verfallen; Zeichen statt Umkehr: Sie pilgern von einem Erscheinungsort zum anderen und lesen eine Privatoffenbarung nach der anderen, ohne dass sie es schaffen, sich wirklich zur Liebe zu bekehren. Pilgern ist gut. Privatoffenbarungen manchmal auch. Ich interessiere mich auch dafür. Wesentlich ist es aber, sich auf den richtigen Weg zu machen; jeden Tag neu - lieben. Änderst du wirklich deinen Weg immer wieder? Oder hörst du die Worte, aber tust dann doch nicht? Was hält dich ab? Was würde dir helfen? Gespräch mit Christus: Jesus, lenke meinen Blick auf das Wesentliche. Ich will diese Jahre meines Lebens damit verbringen, in deinem Auftrag zu lieben. Ich will mein Leben, meine Zeit, meine Kräfte nicht verschwenden oder nur für mich behalten. Weil du es willst, will ich mit dir gemeinsam den Menschen Zeugnis von unserem liebevollen Gott im Himmel ablegen. Sende mir deine Liebe ins Herz. Möglicher Vorsatz: Ich werde heute eine Situation, die sich für mich ergibt, von Jesus und seiner Liebe zu den Betreffenden her beleuchten und dementsprechend handeln oder reden.
Klarer kann Jesus nicht sein 9. März 2017
Donnerstag der ersten Woche in der Fastenzeit Hl. Bruno von Querfurt OSB, Bischof Hl. Franziska von Rom P. Klaus Einsle LC Mt 7,7-12 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. Einführendes Gebet: Danke, Gott, dass ich zu dir kommen und bei dir sein darf. Das ist nicht selbstverständlich. Andere unterwerfen sich ihren falschen Göttern oder kennen sie nicht einmal. Wir Christen dürfen dich unseren Vater und Jesus unseren Bruder und Freund nennen. Danke für diese Vertrautheit und Nähe! Öffne mein Herz in dieser Zeit mit dir. Bitte: Ich möchte dich für unsere Kirche und unser Land bitten. Sprich vielen Menschen durch deinen Geist ins Herz, damit sie kraft- und liebevoll dein Reich aufbauen. 1. Die Versprechen Jesu ernst nehmen. Das ist doch mal eine Aussage Jesu: „Bittet, dann wird euch gegeben… Wer bittet, der empfängt“! Da steht keine Bedingung, da fordert er nicht, dass wir sehr heilig sein müssen, oder sehr selbstlos oder irgendetwas. Er sagt es einfach so. Und wenn wir davon ausgehen, dass Jesus Gott ist, dann ist das jetzt Wort Gottes!Welche Verheißung! Welche Zuversicht! Gott gibt einfach, wenn wir bitten.Nehmen wir das ernst? Trauen wir uns, Gott konkret zu bitten? Voll Vertrauen? Ich bin beeindruckt von so mancher freikirchlichen und/oder charismatischen Gruppe: Mit welcher Natürlichkeit sie bitten; öffentlich. Und dann danken sie dem Herrn bereits im Vorhinein, dass sie es erhalten haben. Dieses Danke gehört bei ihnen dazu. Es drückt Vertrauen auf das Versprechen Jesu aus: „… der wird erhalten… dem wird geöffnet… der findet“Vertraust du Gott so, dass du konkret bitten kannst und „im Herzen nicht zweifelst“? 2. Wird er denen Gutes geben, die ihn bitten. Ich weiß um die Enttäuschung vieler, die Gott schon um etwas gebeten, es aber nicht erhalten haben. Wo war da die Verheißung Jesu und die Treue zu seinem Versprechen? Manchmal scheint es, dass es eher ein Versprecher Jesus war…Nein, es war kein Versprecher, sondern ein wirkliches Versprechen (Wort Gottes). Aber: Gott liebt und so sehr, dass er uns niemals etwas geben würde, was nicht letztlich GUT für uns ist. Daher sagt Jesus, dass der himmlische Vater denen GUTES geben wird, die ihn darum bitten.Gott weiß sehr gut, was gut ist. Wir manchmal nicht. Denn wir kennen weder unser Herz noch die Zukunft sehr gut. Gott dagegen kennt beides und ergründet sie voller Liebe. Daher verwehrt uns Gott manches, was nicht gut für uns ist. Und er gibt uns das, was gut für uns ist. 3. Wie sollen wir Gott nun bitten? Ganz einfach: So konkret wie möglich. Voll kindlichem Vertrauen, verbunden mit dem vorweggenommenen Dank für die Erhörung. Und mit dem Zusatz: Dein Wille geschehe. So bringen wir unsere Anliegen (auch die weltlichen. Welche sollten es denn sonst sein?) mit der rechten inneren Haltung vor ihn. Gleichzeitig öffnen wir unser Herz für seine Fügung und seine Geschenke , die immer besser sind als die von uns erdachten. Das soll keine Ausrede sein, „weil Gott unsere Gebete eben doch nicht erhört“. Nein. Es soll nur eine Klärung sein. Thomas von Aquin sagt dazu: Gott erhört alle unsere Gebete, wenn sie-mit Ausdauer-und Demut -für die rechten Dinge vor ihn gebracht werden.Und er ergänzt: Wenn Gott ein Gebet nicht erhört, dann-weil er es NOCH nicht erhören will oder-weil er uns etwas BESSERES als das Erbetene schenken wird. Gespräch mit Christus: Mein Herr, danke für alles. Hilf mir, dass ich das große Vertrauen eines Kindes zu dir haben kann. Ich will glauben, dass du es gut meinst, auch wenn ich nicht spüre, dass du meine Bitten direkt erhörst. Hilf meinem Unglauben. Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute eine konkrete Not eines Freundes Gott anvertrauen und ihm danken, dass er sich dieser annimmt.
In der Alltagsliebe aufs Ganze gehen 10. März 2017
Freitag der ersten Woche in der Fastenzeit Hl. Ämilian von Lagny OSB, Abt, P. Klaus Einsle LC Mt 5,20-26 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast. Einführendes Gebet: Herr, ich will dein Wort hören. Ein verstörendes und doch wahrhaftiges Wort. Ein Wort, das Leben gibt und herausfordert. Hilf mir, still zu werden und deine Worte in mir widerhallen zu lassen. Zeige mir mit größerer Klarheit den Weg, den ich in diesem Leben mit dir und für dich gehen soll.Danke für deine Gegenwart und Liebe. Bitte: Herr, lass mich steh´n, wo die Winde weh´n. Und verschon´ mich nicht. 1. Warum so hart, Herr Jesus? Das ist wieder mal so ein Text, den man als Strafpredigt und Drohung lesen könnte (und das wäre falsch), oder als flehende Einladung eines sanften und demütigen Gottes, der uns auf den rechten Weg führen möchte, weil er uns liebt. Die zweite Leseart ist die richtige.Nichtsdestotrotz: Die Ansagen sind ziemlich hart, auch wenn sie sanft vorgetragen werden. Warum ist Jesus so vehement in diesen Dingen?Weil er hier den Kern und das Neue seiner Botschaft berührt. Es geht darum, dieser Welt eine viel größere Liebe, Gerechtigkeit und Einheit zu bringen. Jesus will diese Welt von innen her erneuern. Und dazu gehört ganz wesentlich, dass wir Menschen von innen her gut werden. Dieser Zorn untereinander, der spaltet, die harten Worte, die verletzen, diese Beleidigungen, die erniedrigen, haben keinen Platz in der christlichen Familie, die Jesus begründet. Und überall, wo diese bösen Elemente in der Kirche doch Fuß fassen können, spüren alle, ja sogar die „Heiden“, was für ein Widerspruch das ist. Darum die Klarheit und Entschiedenheit Jesu.Nimmst du das ernst? Oder gehst du darüber hinweg, obwohl es Wort Gottes ist? Jesus bittet um deine Umkehr. Lass ihn nicht warten. 2. Versöhnung als Weg des Heils. „Versöhne dich… Schließ Frieden“. Die Einheit ist ein Wesenszug Gottes in seinem dreifaltigen Leben. Die Einheit der drei Personen in Gott ist so groß, dass sie nur ein Gott sind – und eben nicht drei Götter. Wir sind nach Gottes Abbild geschaffen. Daher ist auch die Einheit ein Wesenszug unseres Daseins. Wie schon das Wort sagt, hier geht es um Wesentliches! Und in Wesentlichem schließt Jesus keine Kompromisse. Daher seine klaren, unmissverständlichen Worte.Er weiß auch gut, wie sehr die Unversöhntheit uns selber schadet. Priester, die im Befreiungs- und Heilungsdienst tätig sind, wissen, dass ihnen oft die Hände gebunden sind, solange die Person, die um Heilung bzw. Befreiung bittet, sich nicht versöhnt. Ein offenes Herz ist wesentlich im Reich Gottes. Verschließt du jemandem dein Herz? Ist es hart geworden? Möchtest du das ändern? Dann geh zu Jesus, und bitte ihn, dass er dein Herz durch seinen Geist weich, offen, warm und gütig macht. Du kannst es vielleicht nicht. Bei Gott aber ist nichts unmöglich. Und wie viel Friede kommt in ein Herz, wenn es sich wieder versöhnt. 3. Und was siehst du? Solltest du noch mehr Inhalt für dein Gebet brauchen (was ich nicht glaube), kannst du das Evangelium noch einmal lesen und Gott fragen, was er dir sagen möchte. Gespräch mit Christus: Sprich dich selber über dieses Evangelium mit dem Jesus aus, der durch die Gnade in deiner Seele gegenwärtig ist: Du kannst es! Möglicher Vorsatz: Ich möchte auf jemanden zugehen, vor dem mein Herz verschlossen ist. Vorher bete ich zum Heiligen Geist, dass er mich dabei leitet.
Das wird richtig schwer – aber gut 11. März 2017
Samstag der ersten Woche in der Fastenzeit Hl. Ulrich OCist, Abt Hl. Rosina P. Klaus Einsle LC Mt 5,43-48 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. Einführendes Gebet: Ich bin da, Herr. Du bist auch da. Wir sind beide jetzt ganz da. Ich bin für dich da. Du bist für mich da. Wir sind beide eins, füreinander da. Ich glaube an dich, Herr. Du glaubst an mich.Ich liebe dich, Herr. Und du liebst mich.Ich danke dir. Und wie schön: auch du dankst mir. Segne diese Zeit, die wir nun miteinander verbringen. Ich habe dich gern. Bitte: Nimm von uns die innere Angst des Herzens und befreie uns zur Freiheit der Kinder Gottes. Lass uns aus der Liebe leben, die wir vom Vater erhalten und nimm alles weg, was uns innere Kraft und christliche Lebensfreude raubt. 1. Liebet eure Feinde. Ein Ding der Unmöglichkeit. Wie soll ich denn jemanden lieben, den ich nicht mag, weil er mir feindlich gesinnt ist? Was verlangt Gott da eigentlich?Nun, er verlangt LIEBE. Er sagt nicht „Mögt eure Feinde“ oder „Findet eure Feinde nett“ oder „Eure Feinde sollen euch sympathisch sein“. Er sagt „LIEBT eure Feinde.“Was bedeutet dann Liebe, wenn es nicht mögen oder nett oder sympathisch finden sein soll. Benedikt der XVI. schreibt in seiner Enzyklika über die Liebe Gottes (Deus Caritas est, Nr. 6) „Liebe wird nun Sorge um den anderen und für den anderen. Sie will nicht mehr sich selbst, …sie will das Gute für den Geliebten.“„Liebet eure Feinde“ könnte man also auch übersetzen mit „Sorgt euch um das Wohl eurer Feinde“ oder „Tut euren Feinden Gutes.“Das ist Liebe: „dem anderen Gutes wollen und tun.“ Das kann man mit Freunden (da fällt es einem relativ leicht), aber auch mit Feinden (das ist viel schwerer, aber Jesus verlangt es von uns als Ideal, nach dem wir uns ausstrecken sollen). 2. Auf Fremde zugehen. Immer wieder mache ich die Erfahrung, wie schwer es auch überzeugten Christen fällt, auf Menschen zuzugehen, die sie nicht kennen. Fällt mir auch schwer auf der Straße; aber sogar im näheren Umfeld von Arbeitsplatz, Uni, Hobby. Ist da die Liebe Gottes schon durchgedrungen? Oder hält einen da die Eigenliebe mit allen ihren Folgen noch fest? Es geht ja nicht darum, dass man das gleich kann; aber doch darum, dass man es langsam lernen und sich von Gott schenken lassen soll. Wie können wir sonst die Liebe Gottes weitergeben, wenn uns die innere Angst ständig bremst?Leider ist das ein ernstzunehmender Bremsklotz in unserer Kirche, unseren Gemeinden und sogar in unseren geistlichen Gemeinschaften. Bitten wir gemeinsam den Geist Gottes, dass er uns öffnet. 3. Christus hat die Mauer niedergerissen. Bei Jesus gibt es nicht mehr Freund und Feind. Es gibt nur noch Menschen, die alle gerufen sind, Kinder Gottes zu sein. Jesus sortiert nicht aus. Er teilt nicht ein nach nett und nicht nett; nach angenehm und nicht angenehm; nach sympathisch und unsympathisch; nach sozial gleichrangig oder nicht gleichrangig… Für Jesus sind alle eins im Vater. Und für dich? Teilst du die Menschen ein? Kriegen manche vom Kuchen der Liebe Gottes etwas ab und andere nicht? Öffne dich für alle. Es befreit und macht glücklich. Gespräch mit Christus: Jesus, nimm meine Angst. Nimm mir meine Selbstverliebtheit. Lass durch deine Liebe und Wärme die Barrieren in meiner Seele schmelzen und mache mich frei, um ohne Furcht und voll Vertrauen durch das Leben zu gehen. Du bist bei mir. Danke für deine Begleitung. Ich liebe dich. Möglicher Vorsatz: Ich werde jede innere Angst sofort vor Jesus hinlegen und nicht zulassen, dass sie mich behindert.
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