Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 24. Juli 2016 bis Samstag 30. Juli 2016

Siebzehnte Woche im Jahreskreis

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Geliebtes GotteskindSonntag
Grund zur HoffnungMontag
Gleichnis vom göttlichen RealismusDienstag
Der Schatz auf dem AckerMittwoch
Das Geschenk der FreiheitDonnerstag
Glaubst du? Wirklich? Lebendig?Freitag
Gesetze des Wirkens GottesSamstag


Geliebtes Gotteskind

24. Juli 2016

Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 11,1-13
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.

Einführendes Gebet: Guter Jesus, ich möchte diese Zeit mit dir und deinem Vater verbringen. Ich möchte mir von dir ein wenig mehr zeigen lassen, was ich im Himmel für einen Vater habe.

Bitte: Jesus, schenke mir innere Freude daran, ein geliebtes Kind meines himmlischen Vaters zu sein.

1. Gott ist gut. Wie anders würde unser Leben manchmal aussehen, wenn wir uns bewusst wären, dass wir geliebte Kinder des himmlischen Vaters sind. Jesus erinnert uns diesen Sonntag daran, dass sein Vater GUT ist: „Bittet, dann wird euch gegeben. Sucht, dann werdet ihr finden.“ Ich darf jetzt voll Frieden vor den Thron meines himmlischen Vaters treten, ohne Angst und ohne Sorgen, und mein Herz vor ihm öffnen.

2. Gott ist nur gut. In dieser Welt, bei den Mitmenschen und bei uns selber finden wir nichts, was nur gut ist. Bei Gott ist das anders. Er ist NUR GUT. In ihm gibt es nichts, was böse, ungerecht oder gemein ist. Bei ihm bin ich ganz aufgehoben. Er ist auch dann nur gut, wenn er meine Bitten nicht in der Weise erfüllt, wie ich es gerne hätte. Denn er ist ein himmlischer Vater, der wirklich weiß, was gut ist.

3. Nur Gott ist nur gut. Bei Gott Vater kann ich wirklich in Frieden ruhen. Dort bin ich aufgehoben. Dort werden die tiefen Sehnsüchte, Hoffnungen, Wünsche erfüllt, die die Welt und andere Menschen nicht 100 % erfüllen werden – denn NUR GOTT IST NUR GUT.

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, danke, dass du mir ein wenig mehr gezeigt hast, wie Gott Vater ist. Ich möchte noch eine Weile bei ihm sein, denn je mehr ich an ihm teilhabe, desto mehr werde ich auch gut sein können.

Möglicher Vorsatz: Wenn ich heute in der heiligen Messe die Kommunion empfange, möchte ich Gott von ganzem Herzen für seine Liebe zu mir danken und darin ruhen.


Grund zur Hoffnung

25. Juli 2016

Fest
Hl. Apostel Jakobus der Ältere
Hl. Thea, Märtyrerin

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 20,20-28
In jener Zeit kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Einführendes Gebet: Jesus, danke dass ich dich heute ein wenig besser kennen lernen darf. Du hast es mit deinen Aposteln auch nicht immer leicht gehabt. Danke, dass du mit ihnen und mit mir so viel Geduld hast!

Bitte: Herr, heile mein Herz.

1. Das Herz des Menschen. Die heutige Evangeliumsstelle hat etwas sehr Tröstliches. Wir sind nicht allein, wenn wir Neid, zu viel Ehrgeiz, Stolz, Egoismus usw. in unserem Herzen spüren. Heute feiern wir den heiligen Jakobus, dessen Herz auch nicht ganz frei von diesen Schwächen war. Und auch die Reaktion der Apostel zeigt die Armut des menschlichen Herzens. Sie reagieren nicht gerade mit Verständnis und Güte auf die vertrauensvolle Bitte der Donnersöhne und ihrer Mutter.

2. Das Herz des Heiligen. Jesus hat allerhand damit zu tun, die Herzen seiner Apostel zu heilen. Das Herz eines Heiligen ist ein geheiltes Herz, geheilt von den Verwundungen der Ursünde, die uns so oft neidisch, stolz und egoistisch auftreten lassen. Wenn der Alltag uns hin und wieder den bitteren Kelch des Leidens trinken lässt, dann dürfen auch wir das als Chance ergreifen, um unser Herz ein Stück heil werden zu lassen.

3. Das Herz Jesu. â€žDenn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ Jesus hat bereits den Preis bezahlt, um unser Herz zu heilen. Wir dürfen uns von ganzem Herzen freuen, denn wir sind bereits erlöst. Wir haben alles, was wir brauchen, damit auch unser Herz langsam heil werden kann.

Gespräch mit Christus: Mein guter Jesus, du kennst auch mein Herz und die unschönen Kammern darin. Hilf mir, Tag für Tag ein liebenderes und gütigeres Herz ein Herz wie das deine zu formen und keine Angst vor den kleinen Kelchen des Leidens zu haben, die ich dafür trinken muss.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte jemandem, dem ich heute begegne, im Stillen einen kleinen Dienst erweisen.


Gleichnis vom göttlichen Realismus

26. Juli 2016

Dienstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Joachim und Anna, Eltern der Gottesmutter

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 13,36-43
In jener Zeit verließ Jesus die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!

Einführendes Gebet: Mein guter Jesus, ich trete heute vor dich hin und freue mich auf das, was du mir zu sagen hast. Du willst mir einen tiefen Frieden schenken. Danke, dass du so gut zu mir bist.

Bitte: Herr, schenke mir den inneren Frieden!

1. Göttlicher Realismus. Das Gleichnis, über das Jesus hier zu seinen Jüngern spricht, ist ein tröstliches. Vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber auf den zweiten. Jesus weiß, dass es in unserem Leben guten Weizen und Unkraut gibt. Beides wächst nebeneinander und das ist ok so um des guten Weizens willen. Wie tröstlich ist es doch, dass unser Gott weiß, dass es in unseren Herzen und Leben nicht nur guten Weizen gibt und dass er von uns jeweils nur das erwartet, was wir wirklich geben können.

2. In Frieden leben lernen, trotz des Unkrauts. Sowohl in unseren Taten, als auch in dem, was andere Menschen tun, wird es nicht nur Weizen geben. Jeder Mensch, der etwas gibt, gibt neben dem Weizen auch Unkraut. Wir sind keine Engel und die anderen auch nicht. Daher sollte uns die Feststellung, dass wir und die anderen leider immer noch nicht vollkommen sind, nicht den inneren Frieden rauben. Auch Jesus wusste darüber schon gut Bescheid!

3. Der göttliche Gärtner. Nun ist das Evangelium aber sicher auch keine Einladung, den Garten seiner Seele verkommen zu lassen. Es gibt einen göttlichen Gärtner, der den Garten ein wenig auf Vordermann bringen kann – vor allem durch die Sakramente. Er und ich können gemeinsam Unkraut zupfen, um dem guten Weizen mehr Luft und Platz zu verschaffen… aber in dem gelassenen Bewusstsein, dass der Garten in diesem Leben niemals perfekt sein wird.

Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du mich kennst und trotzdem liebst! Du schimpfst nicht über das Unkraut in meiner Seele, sondern gehst damit so gelassen um. Schenke mir auch diese heilige Geduld, um in Demut das anzunehmen, was ich in mir nicht ändern kann.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte die nächsten Tage ein wenig Zeit einplanen, um einmal eine gute Beichte vorzubereiten und abzulegen.


Der Schatz auf dem Acker

27. Juli 2016

Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Berthold, Mönch
Hl. Natalie, Märtyrerin

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 13,44-46
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.

Einführendes Gebet: Guter Jesus, ich möchte mir bewusst werden, dass du jetzt hier bei mir bist. Ich möchte allen Zeitdruck und alles, was heute sein wird, beiseitelassen und diese Zeit ganz bei dir sein.

Bitte: Jesus, fülle mein Herz mit Hoffnung und Freude auf den Himmel!

1. Der Schatz des ewigen Lebens. Wer fand die Idee, im Lotto zu gewinnen, nicht schon einmal sehr verlockend? Wer würde nicht auch sein Geld nutzen, um das entscheidende Los zu laufen und den Jackpot zu knacken? Nur wissen wir leider nicht, welches das besagte Los ist. Jesus spricht im Evangelium von einem noch viel größeren Schatz: das ewige Leben bei ihm! Der Himmel ist mehr wert, als alle irdischen Besitztümer und Erfolge. Im Himmel darf ich endlich zu Hause sein. Dort wird alles gut sein.

2. Den Schatz entdecken. Kenne ich den Schatz, den Jesus mir zeigen möchte? Weiß ich, wo er in meinem Leben zu finden ist? Ist der Himmel für mich eine ferne Realität, die mein jetziges Leben noch nicht betrifft?

3. Er verkaufte alles… Was ist mir der Himmel wert? Jesus bittet uns nicht, all unseren materiellen Besitz zu verkaufen. Aber vielleicht doch das ein oder andere in unserem Leben loszulassen, um dadurch frei für den Himmel zu sein.

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich darf mich so glücklich schätzen, weil du mich den Schatz des Himmelreiches entdecken lässt. Hilf mir immer tiefer zu verstehen, was für ein besonderer Schatz das ist, für den es sich lohnt, „alles zu verkaufen“.

Möglicher Vorsatz: Ich werde ein Gesätz des Rosenkranzes für verstorbene Bekannte beten.


Das Geschenk der Freiheit

28. Juli 2016

Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Innozenz I., Papst
Hl. Benno von Osnabrück

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Jesus ich stehe heute vor dir in meiner ganzen Schwachheit. Du weißt schon, wie oft ich an mich denke und mit mir selber beschäftigt bin. Aber ich weiß auch, dass ich mit deiner Gnade alles vermag…. Schenke mir deine Gnade.

Bitte: Gibt mir ein großzügiges Herz!

1. Das Geschenk der Freiheit. Das Evangelium – die frohe Botschaft des heutigen Tages, hört sich ein wenig wie eine Drohbotschaft an. Aber Jesus möchte uns keine Angst einjagen, uns nicht einschüchtern und nicht manipulieren. Er ist ein Gott der Liebe und hat uns in Liebe die Freiheit geschenkt. Nur hat unsere Freiheit auch Konsequenzen – und die benennt Jesus mit dem dazu nötigen Ernst.

2. Frei zur Liebe. Gott hat alles und kann alles. Nur eine Sache fehlt ihm: meine und deine persönliche Liebe. Welch einen Respekt hat der Schöpfer vor seinem Geschöpf, dass er sich vor uns klein macht und uns die Freiheit schenkt. Eine Freiheit, die uns letztlich erst zur Liebe fähig macht. Wir sind nicht programmiert aufs Gutsein und Gutes-Tun. Gott kniet sich vor dich hin und sagt zu dir: „Ich schenke dir dein Leben! – Echt! Du bist frei! Du bist frei, es zu leben, wie du es möchtest.“

3. Das Ziel vor Augen. Liebe ist nicht immer leicht. Es ist nicht immer angenehm, das Gute zu tun. Umso wichtiger ist es, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Warum bemühe ich mich? Für wen und was lebe ich? Für was entscheide ich mich mit meinem Leben?

Gespräch mit Christus: Guter Gott, du bist nur gut! Lass mich das nicht vergessen. Danke für das große Geschenk der Freiheit, das ich nicht immer gut nutze. Schenke mir deine Gnade, damit mein Herz heute ein wenig himmelsfähiger werden kann.

Möglicher Vorsatz: Ich werde für die Menschen, die Gott nicht kennen, ein Vater Unser beten.


Glaubst du? Wirklich? Lebendig?

29. Juli 2016

Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Marta von Betanien
Hl. Ladislaus von Ungarn
Hl. Flora und

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Joh 11,19-27
In jener Zeit waren viele Juden zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott,

nimm alles mir, was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,

gib alles mir, was mich fördert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,

nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.

(Hl. Nikolaus von der Flüe)

Bitte: Gott, mehre meinen Glauben, dass ich lebendig und froh glauben kann und dieser Glaube in meinem Alltag Früchte bringt.

1. Glaubst du das? Jesus belehrt Marta, die Schwester von Lazarus und Maria, in einer tragischen Situation. Lazarus ist verstorben, obwohl die Schwestern versucht haben, Jesus rechtzeitig herbeizurufen. Und nun verlangt Jesus noch über die Enttäuschung und den Schmerz seines Nicht-rechtzeitig-Eingreifens und den Tod des Lazarus hinaus etwas. Er fordert Glauben.„Glaubst du das?“ Und Marta ist tapfer. Sie ringt sich zu einem „Ja, Herr, ich glaube“ durch.

Glaubst du auch, was Gott dir in der Heiligen Schrift, vor allem im Neuen Testament an Wahrheit eröffnet? Oder gibt es Offenbarungsinhalte, an die du einfach nicht glaubst?

2. Glaubst du das wirklich? Ein rein intellektueller Glaube ist nicht genug. Auch die Dämonen glauben. Es kommt dann die Frage: „Glaubst du wirklich?“ Glaubst du wirklich, dass du auf ewig nicht sterben wirst, wenn du mit Jesus verbunden bist?

Jesus bohrt nach. Er möchte Martas Innenleben auf eine höhere Ebene heben. Auch uns möchte er weiterbringen im Glauben. Glaubst du wirklich? Oder glaubst du den Medien, dem Internet, den Nachrichten, dem verwundeten Herzen mehr als Gott?

3. Glaubst du das mit lebendigem Glauben? â€žAllein der Glaube“ ist ein Kriterium von einzigartiger Bedeutung der protestantischen Theologie. „Glaube und Werke“, sind das Doppelkriterium von dem Katholiken sich in die Pflicht genommen sehen. Beides widerspricht sich nicht. Und so bleibt die Frage wichtig:Bringt dein Glaube im Alltag Früchte hervor?

Was unterscheidet dich im Alltag von anderen netten Menschen?Wo wird dein Glaube ganz konkret Wirklichkeit im Lauf des Tages?Glaubst du in lebendiger Weise?Im Regnum Christi wollen wir einen Glauben leben, der „Austrahlung hat, lebendig und wirksam“ ist.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben.“ So hat der Vater des fallsüchtigen Jungens um dessen Heilung gebetet (Mk 9,24). Jesus, ich bitte dich, stärke und mehre meinen Glauben und hilf mir, dass er Früchte der Liebe und der Hingabe hervorbringt.Danke, dass du mich beschenkst, mich forderst und mir dadurch ermöglichst, weiter zu wachsen. Heiliger Geist, komm und sei du meine innere Kraft, die mich zu einem wahren Christen macht, der aus einem lebendigen und festen Glauben echte Werke der Hingabe vollbringt.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute verschiedenen Menschen die Liebe Gottes zeigen, indem ich ihnen etwas Gutes sage oder sie lobe.


Gesetze des Wirkens Gottes

30. Juli 2016

Samstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Chrysologus, Kirchenlehrer
Friederich Rubio u. 69 Gefährten (spanische Märtyrer)

Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 14,1-12
In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.

Einführendes Gebet: Ich bin da, mein Gott. Und du bist da. So sind wir nun beide da, vereint in dieser Zeit meines Gebets. Ich öffne dir mein Herz. Öffne mir auch das deine. Und lehre mich lieben, wie du liebst.

Bitte: Herr, ich will dich für alle meine Freunde und Bekannten bitten: Sei du Ihnen nahe und schütze sie. Ziehe sie durch deinen Geist immer näher zu dir und hilf ihnen, ein Leben zu leben, das dir die Ehre gibt. Baue durch uns dein Reich in der Welt auf.

1. Gott spricht zu allen. Herodes war ein Mann, der, wenn nötig, auch über Leichen gehen konnte. Gleichzeitig ist es verwunderlich und ermutigend, dass Jesus sogar sein Herz berührt. Der König wurde nachdenklich, wenn er Johannes hörte. Und er dachte über Jesus nach. Zwar nicht aufrichtigen Herzens, aber immerhin.Das zeigt uns, dass das Wort Jesu in jedes Herz dringen kann. Wir sollten der Hoffnung keine Grenzen setzen. Gottes Macht ist verborgen und groß.

2. Gottes Wirken und seine Grenzen.  Allerdings gibt es doch eine Grenze, die Gott sich selbst zieht: der freie Wille des Menschen. Herodias wollte scheinbar nur ihren eigenen Willen kennen und das eigene Leben erfolgreich steuern. Aufgrund ihrer inneren Härte schien sie immun für das Wirken Gottes. Wo Menschen sich völlig verschließen und sich in innerer Härte gegen jeden äußeren Einfluss wehren, dort sind Gott Grenzen gesetzt, die er sich selber gibt, weil er die Freiheit des Menschen respektiert. Und gleichzeitig gilt doch: Gott spricht zu allen. Denn durch Johannes hatte Gott versucht, nicht nur Herodes, sondern auch Herodias ins Gewissen zu reden.Gibt es in deinem Leben Bereiche, die du vor Gottes Wirken verborgen hältst? Warum? Wovor hast du Angst? Spricht mit dem Herrn darüber.

3. Gott spricht durch Menschen. Herodes meint, durch Jesus würde der Täufer zu ihm sprechen. In Wirklichkeit ist es gerade umgekehrt: Durch den Täufer spricht Jesus.Und dieses Grundprinzip, das Herodes verdreht, stimmt genau in dieser Form: Gott wirkt durch uns Menschen.Würden wir getaufte Christen (d.h. die angenommenen Kinder Gottes) doch erkennen, welche Macht und Vollmacht unsere Worte besitzen, wenn sie vom Heiligen Geist kommen. Gott will durch uns sprechen. Es könnte ein machtvolles Wort sein, das Herzen in der Tiefe berührt. Aber nur, wenn es Gottes Wort ist.Wie oft sprechen und denken wir rein menschlich (nur unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, politischer, humaner Zusammenhänge). Gott will durch uns zu den Menschen gelangen. Schenken wir ihm unsere Lippen und unsere Hände.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus,

ich gebe dir meine Hände, damit sie für dich arbeiten.

Ich gebe dir meine Füße, um deine Wege zu gehen.

Ich gebe dir meine Augen, um die Dinge zu sehen, wie du sie siehst.

Ich gebe dir meine Lippen, um deine Worte zu sprechen.

Ich gebe dir meinen Verstand, um deine Gedanken zu denken.

Ich gebe dir meinen Geist, damit du in mir betest.

Vor allem gebe ich dir mein Herz, damit du in mir deinen Vater und alle Menschen liebst.

Ich gebe dir mein ganzes Sein, damit du, Christus, in mir lebst, arbeitest und anbetest. Amen.

(nach dem Morgengebet des ECYD)

Möglicher Vorsatz: Ich will heute auf meine Worte achten und vor allem danken, andere loben und Gutes sagen. Ich enthalte mich jeder sinnlosen Kritik.