Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 10. Juli 2016 bis Samstag 16. Juli 2016

Fünfzehnte Woche im Jahreskreis

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Der Samariter. Nochmal entdeckenSonntag
Alles erhaltenMontag
Kein WunderDienstag
Du bist mein Gott und „Papa“Mittwoch
Wie oft sagst du, ich kann nicht mehr?Donnerstag
Freiheit und Sicherheit im HerrnFreitag
An dir habe ich Gefallen gefundenSamstag


Der Samariter. Nochmal entdecken

10. Juli 2016

Fünfzehnter Sonntag im Jahreskreis

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 10,25-37
In jener Zeit wollte ein Gesetzeslehrer Jesus auf die Probe stellen. Er fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Dem Hauch Gottes Raum geben (Joh 20,22). Durch die Taufe, wurde ich Wohnung Gottes, Tempel der Liebe Gottes. Jesus verspricht denen, die Gott lieben: „Wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen (Joh14,23)“. Wie kann ich Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele (...) mit all meiner Person lieben? Indem ich Gott immer mehr Raum gebe. Im Herzen, im Leben, im Alltag. Mein erster Eindruck könnte dabei sein: Ich komme zu kurz! Verliere Zeit, verliere Möglichkeiten, verliere Leben. Doch wer das Leben Gott hingibt, wird es gewinnen (Mt16,25). Probiere es aus, öffne dein Herz, öffne dein Leben für Jesus. Stelle Gott an die erste Stelle. Während wir Gott immer mehr Raum geben, empfangen wir immer mehr aus seiner Fülle, Ihn selbst. „ Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist (Röm 5,5)“.

2. Den richtigen Horizont wählen. Beim Hören vom Gleichnis des Samariters kommt mir sofort die Frage: In welcher Rolle fühle ich mich, oder bin ich? Bin ich der Geschlagene? Der Räuber? Der Levit oder Priester? Der Samariter? Und fange mit Stress an, mich zu erforschen. Doch geht es denn jetzt im Moment um mich? „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben (Joh 13,34)“. Wie hat Jesus geliebt? Betrachten wir zuerst ihn und ich würde fast sagen nur ihn. Jetzt geht es im Gebet um Jesus. Seine Liebe zu mir, zu meiner Person, spiegelt sich im Verhalten des Samariters wieder. „Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.“

3. Die Geschichte geht weiter. Die Zeit vergeht. Der Samariter ist schon längst weitergereist. Dem damals Halbtoten geht es vielleicht schon besser. Noch ist er in der Herberge und stellt sich ununterbrochen die gleiche Frage: WER WAR DAS? Wird er wiederkommen? Jedem von uns ginge es so. Wir würden uns von Herzen bedanken wollen, wir würden zurückgeben, sogar „zurücklieben“ wollen. Und dazu haben wir die Möglichkeit: „Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!“

Gespräch mit Christus: Jesus, hier ist mein Herz. Salbe es wie der Samariter mit deiner Liebe. Bewohne es mit deiner Gegenwart. Ich möchte dich dort lieben und dich als meinen Herrn erkennen. Jesus, hier ist mein Alltag, hier ist mein Leben. Amen.

Möglicher Vorsatz: Mir bewusst Zeit nehmen für Gott und den Nächsten. Zum Beispiel länger vor der Eucharistie verweilen oder mit jemandem ein gutes Gespräch suchen.


Alles erhalten

11. Juli 2016

Fest
Hl. Benedikt von Nursia

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 19,27-29
In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Ich folge dir nach, aber nur, wenn du mir... Was brachte Petrus und die Apostel dazu, alles, wirklich alles zu verlassen und dem Ruf zu folgen? Nicht der Gewinn. Denn offensichtlich wusste Petrus nicht, was er dafür erhalten würde, sonst hätte er die Frage nicht gestellt. Vielleicht hatten sie auf etwas Verkehrtes spekuliert. Vielleicht. Aber was hielt sie bei der Stange? Was hatte sie letztendlich dazu motiviert? Jesus gibt uns Klarheit: „Jeder, der um meines Namens willen...“. Es war also sein Name, der alles ausgelöst hat. Der Katechismus lehrt uns, dass uns in Jesus der Name des heiligen Gottes im Fleisch als Retter geoffenbart und geschenkt wird (Nr. 2812). Petrus und die Apostel haben sich vom Namen Gottes, vom Mensch gewordenen Gott, von Jesus ergreifen lassen und sind ihm nachgefolgt.

2. Mein Freund, ich verrate dir, wie ich heiße. Gott hat uns seinen Namen offenbart. Wir sprechen im Vaterunser oft die Bitte „geheiligt werde dein Name” aus. Mit anderen Worten bitten wir darum, dass Gott als Person erkannt wird, dass Gott als lebendiger Gott behandelt wird. Das Wort „anbeten“ gebrauchen wir selten in einem Zusammenhang, der nicht auf Gott verweist. Jemanden anbeten, bedeutet, ihn als höchstes Wesen verehren, als unendlich heilig bezeichnen. Dieser Eine ist so liebenswert, so würdig, dass ich für ihn alles verlasse und zulasse, ja, dass er in mir und in meinem Leben Gott ist.

3. Gott ist grösser, auch in der Liebe.  So geben wir ihm alles! Um seines Namens willen, hier ist unser „Alles”: Sind es die paar Pfennige einer Witwe? Sind es 5 Brote und 2 Fische? Bin es einfach ich mit allem, was ich bin und sonst nicht mehr? Es ist alles, und es genügt. Lassen wir dann Gott, Gott sein und loben wir seinen Namen. Er darf in der Großzügigkeit gewinnen, indem er unsere Hingabe mit seiner unbegrenzten Liebe einfach hundertfach übertrifft.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dir wirklich begegnen. Zeige mir immer mehr, wer du bist. Dein Name und die Erfahrung deiner Liebe machen mich fähig, dir nachzufolgen. Geheiligt werde dein Name in meinem Leben. Amen.

Möglicher Vorsatz: Zu was lädt dich der Herr nach diesem Gebet ein? Ihn fragen, auf den Heiligen Geist hören und danach handeln.


Kein Wunder

12. Juli 2016

Dienstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Felix und Nabor, Märtyrer

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 11,20-24
In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Sich von Gott berühren lassen. „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15). Mit diesen Worten hat Jesus sein öffentliches Wirken begonnen. Er sprach mit Vollmacht, voll Autorität. Er vollbrachte Wunder und Zeichen, die in vielen Menschen heilige Gottesfurcht hervorgerufen haben. „Da erschraken alle, und einer fragte den anderen: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet“ (Mk 1,27).

2. Ich bin schon perfekt und weise, brauche also keinen Erlöser. Doch was ist los in Städten wie Chorazin, Betsaida und Kafarnaum? Wieso gab es dort wenige Menschen, die umkehrten? Hat man sich dort einen anderen Messias erwartet? Herrschte dort eine „Wir wissen es besser”-Einstellung? Hielt man sich dort für „schon gerecht“? Jesus fand dort viele verschlossene und ungläubige Herzen und wurde im Voraus verurteilt. „Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt, darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen (Mt 11,19)“.

3. Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner! Der heilige Ambrosius spricht von zwei Arten der Umkehr. In der Kirche gebe es das Wasser und die Tränen: „das Wasser der Taufe und die Tränen der Buße“. Die Erwartung des Messias und die Sehnsucht nach dem Erlöser sind mit der schmerzhaften Erkenntnis verbunden, dass ich ein Sünder bin. Doch ist das gut, denn so begegnen wir Jesus, unserem Heiland. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. (...) Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten” (Mt 9,12-13).

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist herrlich und schön. Danke für deine Wunder, die von dir sprechen. Lass mich dich bewusster als den Gott erfahren, der gegenwärtig ist. Erbarme dich eines Sünders wie mir und zieh mich an dich, damit ich mich noch mehr zu dir bekehre. Amen.

Möglicher Vorsatz: Mich kurz an die Momente erinnern, in denen Gott in meinem Leben eindeutig gegenwärtig war und ihm dafür danken.


Du bist mein Gott und „Papa“.

13. Juli 2016

Mittwoch der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Heinrich und Kunigunde

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 11,25-27
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Liebende Anerkennung ist ein Volltreffer ins Herz Gottes. Wie viele Nachfolger hast du in Twitter? Schönes Gefühl, wenn du oder deine Worte anerkannt werden, oder? Hoffentlich findest du in dieser Welt Respekt, Anerkennung und Liebe für deine Person, dein Menschsein, dein Du-sein. Wer und wie ist Gott? Jesus nennt ihn Vater, Herr des Himmels und der Erde. Ein Gott, der sich schenkt und mit seinem Volk einen Bund eingeht. Gottes Gegenwart unter uns, seine Nähe als Vater erwiderst du, indem du dich für Ihn entscheidest und „erkennst: Jahwe ist der Gott, kein anderer ist außer ihm. (Deut 4,35)“. Gott verbündet sich auf ewig. Dem Propheten Hosea werden diese Worte Gottes in den Mund gelegt: „Ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner Treue. Dann wirst du den Herrn erkennen. Dann sage ich: Du bist mein Volk! und er wird sagen: Du bist mein Gott!“ (vgl. Hos 2,21-22.25)

2. „Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes“ (Mk 10,14). Die Kleinen haben einen Vorteil. Den Unmündigen hat sich der Vater durch Jesus offenbart. Das ist nicht ungerecht, sondern es geht nicht anders. Wer sich für groß, klug, weise, oder gar selbst für Gott hält, hat schon seinen „Gott“ gewählt. So jemand sieht und anerkennt keinen anderen. Zusammenfassend schreibt Johannes am Anfang seines Evangeliums (1,11-12): „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.“

3. Jesus sprechen lassen und ihn hören. Verliebte denken und sprechen oft nur vom Geliebten, von der Schönheit dieser Person. Und wie angenehm sich das Herz manchmal erwärmt, wenn man von IHM oder von IHR spricht! „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund (Lk 6,45)“. Jesu Herz ist voller Liebe zu Gott Vater. Jesu Herz ist ein Meer von Liebe. Seine Worte sind Lob und Preis für den Vater. Bitten wir Jesus, uns vom Vater zu erzählen. Bitten wir ihn, uns den Vater zu offenbaren.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte, dass sich dein Herz erwärmt, dass du aus Liebe sogar anfängst zu brennen. Deswegen bitte ich dich jetzt, offenbare mir den Vater, ich höre dir gern zu. Sende mir deinen Heiligen Geist, der mich zur Tochter, zum Sohn Gottes macht. Der mich von Herzen sagen und erkennen lässt: Abba, Vater (Röm 8,14-16)! Lass mich Teil deiner brennenden Liebe werden. Amen!

Möglicher Vorsatz: Gott einfach so mal loben und preisen.


Wie oft sagst du, ich kann nicht mehr?

14. Juli 2016

Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ulrich von Zell OSB, Prior
Hl. Roland OCist, Abt

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich dich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Ohne Masken. Jesus erkennt, dass du dich plagst und schwere Lasten trägst. Oft ist es im Leben gar nicht einfach. Jesu Worte bestätigen, wie mühselig das Leben sein kann. Eigentlich wissen wir das alle aus Erfahrung. Trotzdem meinen wir Christen manchmal, dass, wenn uns etwas wirklich schwer fällt, wir bestimmt nicht großzügig genug sind oder sogar nicht wirklich an die Frohbotschaft glauben. Welch eine Erleichterung, nicht immer perfekt und fröhlich erscheinen zu müssen – vor allem vor Jesus; sondern eben so wie es mir gerade geht und wie ich gerade bin.

2. Liebe, die den anderen trägt und sich tragen lässt. Eine Person mitzutragen, die ernsthafte Beschwerden hat, ist auf die Dauer mühsam. Das weiß jeder. Deswegen vertrauen wir uns dem anderen in schweren Situationen oft gar nicht an und verschließen uns. Denn „ich will ja nicht zur Last fallen“. Auch Jesus hat die Jünger gebeten, ihn in Getsemani zu begleiten. Seine Bitten „Kommt-mit-mir“, „Wachet-mit-mir“, „Betet-mit-mir“ waren sehr real. Schwachheit zeigen, bedeutet oft, sich verwundbar zu machen. Sich verwundbar zeigen, zeugt von großem Vertrauen.

3. Kommt alle zu mir! Lassen wir zu, dass der erhöhte Jesus uns an sich zieht, nah an sein gütiges, demütiges, durchbohrtes Herz. Lassen wir uns tragen, Er soll unsere Ruhe werden. „Wenn wir dann auf ihn hinschauen, der alles getragen hat – der selbst den Gehorsam, die Schwachheit, den Schmerz, alles Dunkle erprobt hat, dann verstummen diese unsere Klagen. Sein Joch besteht darin, mit ihm zu lieben. Und je mehr wir ihn lieben und mit ihm Liebende werden, desto leichter wird uns sein scheinbar schweres Joch werden.“ (Papst Benedikt XVI., 2007). „Denn wenn man liebt bis es weh tut, kann es keinen Schmerz mehr geben, nur mehr Liebe“. (Mutter Teresa).

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir jetzt einfach sagen, wie es mir geht. Was mich so beschäftigt, was mir Freude bereitet und was mich oft erdrückt. Hier ist es. Wie gut, dass ich dir nicht zur Last falle, sondern mich bei dir ausruhen darf. Ich vertraue mich dir an und bejahe, was du gerade in meinem Leben an Schwierigem zulässt. Aber nur weil es mich zu dir führt und ich dich damit lieben kann. Amen.

Möglicher Vorsatz: Sich am Tag öfters bewusst werden, dass Jesus einfach da ist.


Freiheit und Sicherheit im Herrn.

15. Juli 2016

Freitag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Bonaventura OFM
Hl. Bernhard von Baden

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 12,1-8
In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften? Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen? Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Im Blick des gütigen Gottes. Das Verhalten der Jünger Jesu zeugt von Vertrautheit untereinander und im Umgang mit dem Meister. Ihre größte Sicherheit ist der Messias. Sie sind einerseits tief mit Jesus verbunden und an ihn gebunden. Gleichzeitig genießen sie die Freiheit der Kinder Gottes. Am Tag des Herrn unbesorgt durch Kornfelder mit Jesus spazieren gehen, die Schönheit der Schöpfung betrachten, Einfachheit, Brüderlichkeit... Ähnlich dürfen wir oft das Zusammenleben mit Jesus erfahren. Unsere Sicherheit ist Er. Alles wird anders, wenn der Herr gegenwärtig ist und wir auch im Alltag „im Augenblick Gottes“ leben, mit ruhigem Gewissen in der Obhut des schützenden und liebenden Vaters.

2. Eine misslungene Selbstverteidigung. Welch großer Kontrast, wie anders das Verhalten der Pharisäer! Sie Leben nicht vor Gottes Angesicht, sondern in der Versklavung von Erwartungshaltungen und einem selbstgebasteltem Ideal, das sie unterdrückt. Wieso beobachten sie überhaupt die Jünger? Wieso sofort dieser urteilende Blick? Das Verhalten der Pharisäer beweist, dass sie in ihrem „perfekten“ Lebensstil unsicher geworden sind. Statt sich belehren und helfen zu lassen, schauen sie urteilend auf andere und müssen ihr Verhalten verteidigen, indem sie das der anderen anschwärzen und sie anklagen.

3. Schachmatt für den falschen Ankläger. Jesu Antwort auf die Anklage der Pharisäer hat die Wucht eines sofortigen „Schachmatts“. Er verteidigt seine Jünger mit überzeugenden Worten und erweist sich seiner Identität bewusst. Er ist der Herr und Meister, auch über den Sabbat. Sein göttliches Selbstbewusstsein gibt den Jüngern und uns die Möglichkeit, unser Vertrauen ganz auf ihn zu setzen, in dem Wissen, dass wir so „auf Felsen bauen“ (vgl. Mt 7,24). Nach der Fußwaschung beteuert Jesus gegenüber seinen Jüngern: „Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. (Joh 13,13-15)“. Mit anderen Worten: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deine Menschlichkeit. Du verstehst einfach, was es bedeutet, Mensch zu sein. Danke, dass du auch mich verteidigst und mir zum Schutz wirst. Danke, dass ich zu dir aufblicken darf und soll. Du gibst mir viel Sicherheit. Amen.

Möglicher Vorsatz: Mich im Schutz des Herrn darum bemühen, heute sein Beispiel als wohlwollender Diener alle Menschen nachzuahmen.


An dir habe ich Gefallen gefunden

16. Juli 2016

Samstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel (Carmen)
Hl. Irmgard Äbtissin

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 12,14-21
In jener Zeit fassten die Pharisäer den Beschluss, Jesus umzubringen. Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm, und er heilte alle Kranken. Aber er verbot ihnen, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden. Auf diese Weise sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Seht, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Völkern das Recht verkünden. Er wird nicht zanken und nicht schreien, und man wird seine Stimme nicht auf den Straßen hören. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Echtheit beglaubigt durch Werke und die Anerkennung Gottes. Weshalb verbot er den Geheilten, in der Öffentlichkeit von ihm zu reden? In einer für ihn bedrohlichen Situation könnte doch eine höhere Anzahl von Nachfolgern seine Wahrhaftigkeit unter Beweis stellen und für ihn wie ein Schutzschild wirken. „Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. (Joh 5,36-37)“ Seine Werke und die Worte seines Vaters durch den Propheten Jesaja legen Zeugnis für ihn ab. Dieses Zeugnis genügt: Jesus ist der Gesandte Gottes.

2. Komplimente und Gnade. „Das ist mein Knecht, den ich erwählt hab, mein Geliebter, an dem ich Gefallen gefunden habe.“ Hat dir Gott schon einmal Ähnliches gesagt? Würde es dich auch mit Freude erfüllen? In einer Welt voller Konkurrenzkämpfe denken wir oft, dass wir nicht gut genug sind und die Anerkennung Gottes nie erhalten werden. Seine Kraft ist aber in den Schwachen mächtig (2 Kor 12,9). Lassen wir zu, dass Gott seinen Geist auf uns legt. „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen (Joh 15,5).“ Hältst du dich manchmal für ein genicktes Rohr oder einen glimmenden Docht? Gerne lässt Gott seinen liebenden Blick auf dir ruhen und wird dich, wenn du es zulässt, durch seinen Knecht Jesus aufrichten und verwandeln.

3. „In Christus Jesus kann ich mich also vor Gott rühmen“ (Röm15,17). Unsere Hilfe und Hoffnung ist im Namen des Herrn. Oft werden wir bedrängt von unserer Schwachheit, von der Sünde, vom Versucher, von einer von Materialismus geprägten Gesellschaft. Unsere Hoffnung ist Jesus. „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt. (Joh 16,33)“

Gespräch mit Christus: Jesus, lass zu, dass deine Werke in meinem Leben von dir Zeugnis geben. Deine Gnade leite mich und stärke mich im Alltag, in der Arbeit, in meiner Familie, in meiner Gemeinschaft. Amen.

Möglicher Vorsatz: Einen bestimmten Mitmenschen mit einem barmherzigen Herzen sehen, so wie Gott ihn sieht.