Tägliche Meditationen Sonntag 27. März bis Samstag 2. April 2016 Osteroktav P. Bertalan Egervári LC
Voll Freude glauben 27. März 2016
Ostersonntag
P. Bertalan Egervári LC Joh 20,1-9 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Einführendes Gebet: Herr Jesus, wir feiern heute den freudigsten Tag der Menschheitsgeschichte! Du hast ein für alle Mal gesiegt und wir mit dir! Hilf uns, diesen Ostersonntag so zu begehen, wie es dir gefällt. Lass uns teilhaben an deiner Freude über die Auferstehung, hilf uns, diesen Tag in deiner Gegenwart zu verbringen, und mach uns zu neuen Menschen, die die Sünde hinter sich lassen und in der Freiheit und Freude der Kinder Gottes leben. Bitte: Stärke unseren Glauben! 1. Niemand war unmittelbar dabei. Man könnte sich fragen: Wieso wollte Jesus denn niemanden bei der Auferstehung dabei haben? Seine Geburt war schon still genug, doch wenigstens waren Maria und Josef dort. Aber für das Ereignis der Auferstehung selbst gibt es keine Augenzeugen, anscheinend nicht einmal die vor dem Engel vor Schrecken erstarrte Wache. Natürlich ist Jesus danach einer ganzen Reihe von Menschen erschienen. Doch auch sie waren letztlich nur eine kleine Gruppe, die dann die Botschaft von der Auferstehung in die ganze Welt hinaus tragen sollte. Offenbar handelt es sich zuallererst um ein Geheimnis des Glaubens, von dem wir aufgrund der Vermittlung der Kirche erfahren sollen. Natürlich gibt uns Gott viele gute Gründe zu glauben – und durchaus auch solche, die von der Wissenschaft untersucht werden können: Denken wir zum Beispiel an das Grabtuch von Turin! Doch die Auferstehung war die Stunde „Null“ der neuen Schöpfung. Von der haben wir in diesem Leben genauso wenig eine unmittelbare Anschauung, wie wir sie von der ersten Schöpfung haben. Unsere Gewissheit wächst jedoch mehr und mehr und wird zu einer tiefen Überzeugung, je fester unsere Verwurzelung im Glauben der Kirche wird. 2. Er sah und glaubte. Wie großartig ist das Beispiel des Lieblingsjüngers Johannes! Nicht den Herrn sah er – nur die verschiedenen Anzeichen seiner auf natürliche Weise unerklärbaren Abwesenheit. Und doch glaubte er! Trotz der fürchterlichen Geschehnisse blieb sein Herz also offen für das Wirken Gottes. Er hatte sich nicht in Trauer, Schmerz und Hoffnungslosigkeit verschlossen, sondern hatte es verstanden, mitten in diesem Schmerz die Hoffnung zu bewahren und das Wirken Gottes zu erkennen. Das darf auch uns Mut geben, denn selbst in den schmerzlichen Momenten unseres Lebens möchte Gott Großes bewirken. Und das ist das eigentliche Geschenk, das der Herr uns machen möchte. Ob wir Jesus in diesem Leben jemals sehen werden, oder nicht - der Glaube bietet uns immer die Möglichkeit, die äußere Schale der Ereignisse zu durchzudringen und den zu entdecken, der uns liebt! 3. Stärker als das Sichtbare. Johannes sah und glaubte. Jesus sagt aber auch: „Selig, die nicht sehen und doch glauben“. Und der heilige Paulus lädt uns ein, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. In diesem Kampf geht es meist darum, mehr an die unsichtbare Wirklichkeit – die Allmacht Gottes, der die Geschicke der Welt beherrscht – zu glauben, als an die sichtbare, hier: den Tod Jesu, seine scheinbar endgültige Niederlage und das mysteriöse Verschwinden seines Leichnams. Wir verlieren diesen Kampf, wenn wir uns von der sichtbaren Welt mehr beeindrucken lassen als von der unsichtbaren. Ganz gleich, wie niederschmetternd die sichtbaren Fakten sein mögen, die unsichtbare Realität muss für uns die Oberhand bewahren. Denn Jesus ist König, er ist erstanden und hat schon endgültig gesiegt. Wie ist es mit mir? Lasse ich mich mehr vom Sieg Christi beeindrucken oder wiegen für mich zum Beispiel die sinkende Zahl der Gläubigen, die große Zahl der Flüchtlinge oder die Hilflosigkeit von Kirche und Politik schwerer? Wer glaubt, hat einen unangreifbaren Stützpunkt in Gott und behält dadurch immer Hoffnung und Zuversicht. Denn der Herr hält alles in seiner Hand. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich will an dich und deine Botschaft glauben. Stärke meinen Glauben. Ich bitte dich auch für alle Menschen, die mir nahe sind, und besonders für alle, die gerade Glaubensprüfungen durchstehen müssen. Hilf ihnen, im Glauben fest zu stehen und zu wachsen. Lehre uns durch Gebet und Stille, von der unsichtbaren Wirklichkeit deiner Liebe, Allmacht und Herrschaft über die Welt mehr beeindruckt zu sein, als von allen Problemen und Prüfungen, ganz gleich, wie unüberwindlich sie uns auch erscheinen mögen. Möglicher Vorsatz: Ich werde dafür beten, dass der Herr andere Menschen in ihrem Glauben stärke.
Quelle der Freude 28. März 2016
Ostermontag
P. Bertalan Egervári LC Lk 24,13-35 Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Einführendes Gebet: Guter Gott, du bist auferstanden und hast uns versprochen, bei uns zu bleiben alle Tage bis zum Ende der Welt. Ich will mich in deine Gegenwart versetzen und mir bewusst machen, dass du in mir, deinem Tempel, wohnst und schon darauf wartest, dass ich mich dir zuwende. Herr, hilf mir beten. Bitte: Herr, schenke uns deine Freude! 1. Die Freude der Jünger. Welch ein Gefühl muss das sein, wenn jemand gerade die größte Niederlage seines Lebens eingesteckt hat und niedergeschlagen und ohne jede Hoffnung zu seinem früheren Leben zurückkehrt, plötzlich aber völlig überrascht feststellt, dass aus der Niederlage ein umso größerer Sieg geworden ist! Wie uns die Schrift berichtet, kehrten die Emmaus-Jünger noch in derselben Stunde nach Jerusalem zurück. Ihnen war egal, dass sie gerade erst zu Hause angekommen waren oder dass es schon dunkel war. Das Einzige, was zählte, war Jesus. Jesus lebt! Die Ernüchterung war einer überströmenden Freude und Begeisterung gewichen. Wir haben das alles nicht miterlebt, aber ihr lebendiges Zeugnis hat uns erreicht und der Sieg Jesu gehört ebenso uns. Herr, lass uns die Freude der Emmaus-Jünger nachempfinden. 2. Die Schrift. „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ Die Heilige Schrift ist das Wort Gottes, sie ist lebendig und wirkt in allen, die sie mit suchendem Herzen hören. Und sie hat tatsächlich diese wunderbare Eigenschaft, dass sie unser Herz entzünden und uns Begeisterung für die frohe Botschaft Jesu schenken kann. Schon der heilige Hieronymus sagte, dass Unkenntnis der Heiligen Schrift Unkenntnis Christi ist. Es lohnt sich sehr, regelmäßig in der Schrift zu lesen und den Herrn dabei um Erkenntnis zu bitten. So wird sie zu einer Quelle der Freude in unserem Leben werden. 3. 2000 Jahre später. Ja, die Auferstehung ist schon lange her. Aber in jeder heiligen Messe wird sie auf sakramentale Weise vergegenwärtigt. So können wir wirklich teilnehmen an Leiden, Tod und Auferstehung Jesu und gewissermaßen dabei sein. Durch die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift wird auch unser Herz wirklich brennen, wenn uns der Herr ihren Sinn erschließt. Es liegt in unserer Hand, diese Quellen einer tiefen inneren Freude in unserem Leben zu entdecken und nach und nach aus ihnen zu schöpfen. Dem steht vor allem unsere Oberflächlichkeit im Weg. „Keine Zeit“, „ich hab´s vergessen“ oder „ich habe einfach zu viel anderes zu tun“ sind unsere typischen Ausreden. Schade, dass wir keine Zeit haben, glücklich zu sein; dass wir vergessen, zur Quelle der Freude zu gehen; dass uns so viele Verpflichtungen und Hobbys davon abhalten. Sind wir den Umständen wirklich hilflos ausgeliefert oder fehlen uns nicht oft genug einfach der Glaube und die Entschlossenheit? Gespräch mit Christus: Jesus, ich weiß, dass es nichts Schöneres gibt, als ganz für dich zu leben. Ich weiß, dass es wichtig ist, sich mit der Schrift zu beschäftigen. Ich weiß, dass das eucharistische Opfer Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens ist. Und doch lebe ich immer wieder anders und schaffe es nicht, meine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Hilf mir, meine Oberflächlichkeit zu überwinden und immer mehr so zu leben, wie es dir gefällt. Möglicher Vorsatz: Ich will heute ein bis zwei Kapitel aus einem der Evangelien lesen und betend darüber nachdenken.
Furcht oder Freundschaft? 29. März 2016
Dienstag der Osteroktav Hl. Ludolf von Ratzburg OPraem, Bischof Hl. Helmstan (Helmut), Bischof P. Bertalan Egervári LC Mt 28,8-15 Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist. Einführendes Gebet: Guter Jesus, mein Freund und Erlöser, dir will ich diese Zeit der Betrachtung schenken. Ich will dich immer besser kennen lernen und in der Freundschaft zu dir wachsen. Ich bitte dich, sei mir nahe. Sende deinen Geist. Er möge mein Gebet begleiten und mich erleuchten. Bitte: Nimm uns die Furcht und lass uns voll Freude und Zuversicht durchs Leben gehen! 1. Fürchtet euch nicht. Die unerwartete Begegnung der Frauen mit Jesus ist von Furcht geprägt. Sie werfen sich zu Boden vor ihm, den sie jetzt vor allem als Sieger über den Tod erleben. Obwohl er derselbe Jesus ist, ist er anders. Das haben auch die Emmaus-Jünger erfahren, die ihn lange Zeit gar nicht erkannten. Er ist jemand, dessen Macht und Herrlichkeit Furcht einflößen können. Aber er sagt zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht“. Er will nicht, dass unsere Beziehung zu ihm hauptsächlich von unterwürfiger Angst beherrscht wird. Natürlich ist er allmächtiger König und Herr, aber er ist auch unser Freund und Bruder. Er nennt uns nicht mehr Knechte, sondern Freunde. Er hat sich selbst erniedrigt, um uns zu erhöhen. Danken wir ihm für das unschätzbare Geschenk seiner Freundschaft und lassen wir uns bewegen von diesem so außergewöhnlichen Bund, den er uns anbietet! 2. Freundschaft. Wie gehen wir mit einem Freund um? Wir verbringen gern Zeit mit ihm, sind bereit zu helfen, interessieren uns für ihn und wünschen ihm nur das Beste. In seiner Gegenwart müssen wir uns nicht verstellen, sondern können ganz wir selbst sein, wir vertrauen ihm und sind offen und ehrlich. Ganz sicher brauchen wir bei einem Freund keine Angst zu haben. Bevor wir aber sicher sein können, dass jemand ein echter Freund ist, müssen wir ihn erst besser kennen lernen. Sonst bleibt immer eine Ungewissheit über die wahren Absichten des anderen. Jesus ist wahrhaft unser Freund und möchte, dass auch wir seine Freunde sind. Er möchte unser volles Vertrauen, damit unsere Freundschaft immer enger wird. Dazu müssen wir ihn immer besser kennen lernen. Geben wir uns nicht mit einem reinen Kopfwissen über ihn zufrieden, sondern bitten wir ihn immer wieder um eine lebendige Erfahrung seiner Freundschaft! 3. Liebe vertreibt die Furcht. Auch die Freundesliebe ist eine wahre Liebe, und vollkommene Liebe, so schreibt der Apostel Johannes, vertreibt die Furcht. Der vollkommenen Liebe Jesu dürfen wir gewiss sein. Und im Römerbrief lesen wir, dass wir nicht einen Geist empfangen haben, der uns zu Sklaven macht, so dass wir uns noch immer fürchten müssten, sondern einen Geist der Kindschaft. Wir sind also aufgerufen, mit jeder Furcht in unserem Leben zu brechen, ganz besonders in unserer Beziehung zu Gott. Fürchten wir uns nicht vor Strafen oder vor Kreuzen, die er uns auferlegen könnte, und ebenso wenig vor unseren Schwächen und Fehlern, vor unserer Sündhaftigkeit und unserem Versagen. Denn Angst und Niedergeschlagenheit hindern uns daran, ganz Gott zu gehören. Er will, dass wir voll Freude und Zuversicht leben, auch mitten in der Bedrängnis. Wenn sich die Versuchung der Furcht und Niedergeschlagenheit in uns breit machen will, behaupten wir uns gegen sie, indem wir umso intensiver auf die barmherzige Liebe unseres Herrn und Erlösers schauen, auf die Liebe unseres besten Freundes, der bereit war, sogar sein Leben für uns hinzugeben. Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du mir deine Freundschaft schenkst. Lass auch viele andere Menschen entdecken, wie nahe du ihnen bist. Du möchtest alle Angst von uns nehmen und uns mit tiefer Seelenfreude erfüllen. Gewähre uns die Gnade, dich immer besser kennen zu lernen, damit unsere Freundschaft noch fester und inniger wird. Möglicher Vorsatz: Heute will ich jemandem, der niedergeschlagen ist, Mut machen.
Verrückt nach Jesus 30. März 2016
Mittwoch der Osteroktav Hl. Leonard Murialdo P. Bertalan Egervári LC Joh 20,11-18 In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. Einführendes Gebet: Guter Gott, in deiner Gegenwart möchte ich nun still werden und mich sammeln. Ich will alles andere um mich herum vergessen, um mit meinem ganzen Wesen bei dir zu sein und dir meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Bitte: Herr, lehre uns lieben! 1. Die „armen“ Engel. Man muss sich diese Szene einmal vorstellen: Da sitzen zwei Engel in ihrem strahlenden, himmlischen Glanz im leeren Grab Jesu. Zweifellos würde jeder Mensch sofort erkennen, dass es sich bei ihnen nicht um Menschen handelt, sondern um überirdische Wesen. Sie warten auf Maria Magdalena und freuen sich, ihr die frohe Botschaft von der Auferstehung zu verkünden. Aber Maria sieht sie – und dreht sich wieder um. Sie ignoriert sie fast vollständig! Jeder andere würde entweder erschrecken und davonlaufen oder sich wundern und kleinlaut werden. Maria Magdalena ist aber so sehr auf etwas anderes fokussiert, dass sie die Engel gar nicht richtig wahrnimmt. 2. Verrückt nach Jesus. Sie ist ganz und gar darauf aus, den Leichnam Jesu zu finden. Der Gedanke, ihm die letzte Ehre zu erweisen und seinen Leichnam einzubalsamieren, beherrscht ihr ganzes Denken. Sicher war sie durch ihre Trauer und ihren Schmerz durcheinander. Sicher war sie am Boden zerstört wegen des Verlusts ihres geliebten Jesus. Aber in ihrem ganzen Handeln zeigt sich vor allem eines: Sie war verrückt nach Jesus. Obwohl sie dachte, dass alles zu Ende war, ist sie nicht wie die Emmaus-Jünger wieder zu ihrem früheren Leben zurückgekehrt. Sie hat sich nicht wie die Jünger eingeschlossen und verkrochen. Ihre Liebe ging über den Tod hinaus. Und diese Liebe wurde belohnt. Die erste Begegnung mit dem auferstandenen Jesus, von der die Evangelien berichten, ist eben diese Begegnung vor dem Grab. 3. Was die Welt von heute braucht. Die Welt von heute wird überschwemmt von allen möglichen Heilslehren. Lehrer gibt es eine Menge, zum Glück auch gute. Aber nur sehr selten hat sich jemand allein auf die Lehre hin bekehrt. Schöne Lehren findet man schließlich überall. Was die kirchliche Lehre überzeugend wirken lässt, sind Menschen, die voll Freude ganz nach dieser Lehre leben, Menschen, die durch ihr Beispiel zeigen, dass wirklich etwas dran ist. Die Welt von heute braucht Menschen, die begeistert sind von der Frohen Botschaft, die authentisch sind, voller Freude und Frieden, die Jesus von Herzen lieben. Mit einem Wort: die verrückt sind nach Jesus, von ihm ergriffen. Wie Maria Magdalena. Und der auferstandene Jesus bietet uns allen diese Liebe an. Seien wir wie Maria Magdalena! Heute! Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie großartig, dass du uns mit der gleichen Liebe zu dir beschenken möchtest wie Maria Magdalena. Ich möchte für mich, für alle Menschen, die mir nahe stehen, und für die ganze Kirche bitten, dass du uns immer mehr in diese Liebe hineinwachsen lässt. Lass uns Zeugen sein, die deine Liebe in die Welt bringen. Möglicher Vorsatz: Ich will heute ganz bewusst meine Entscheidung für Jesus und meine Liebe zu ihm erneuern.
Ich bin die Auferstehung und das Leben 31. März 2016
Donnerstag der Osteroktav Hl. Kornelia, Märtyrerin Hl. Benjamin Diakon, Märtyrer P. Bertalan Egervári LC Lk 24,35-48 Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, und erfülle mich ganz mit deiner Liebe und deinem Licht. Ich will ruhig werden und mich sammeln, um einen Dialog mit dir zu beginnen. Hilf mir, auf deine Stimme zu hören, lass mich deinen Willen erkennen und gib mir die Kraft, ihn in die Tat umzusetzen. Bitte: Nimm uns hinein in deine Auferstehung! 1. Der Auferstandene. Jesus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Der gleiche Jesus, der gestorben ist, ist auch auferstanden. Und doch ist er irgendwie anders. Die Jünger von Emmaus und Maria Magdalena erkennen ihn nicht, bis er sich ihnen offenbart. Er taucht auf und verschwindet, wie er will. Er ist an mehreren Orten gleichzeitig. Er hat Fleisch und Knochen, die Male der Nägel befinden sich an seinen Händen und Füßen, er isst Fisch, und doch sind verschlossene Türen und Mauern kein Hindernis für ihn. Er ist der Auferstandene, er hat den Tod besiegt. Uns nimmt er hinein in seinen Tod und seine Auferstehung. Auch wir werden eines Tages mit verklärtem Leib den endgültigen Sieg über den Tod genießen und vereint sein mit Gott und allen unseren Lieben. 2. Geschaffen für das ewige Leben. Noch ist es aber nicht so weit. Unser Leben ist voller Leid und Probleme. Da nützt es uns auf den ersten Blick wenig, dass Christus der Sieger über Sünde und Tod ist, dass ihm alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden und dass er uns ewige Freude schenken möchte. Das löst unsere Probleme nicht unmittelbar, es nimmt die Last des Leidens nicht von unseren Schultern. Gerade in solch schwierigen Situationen klingt all das wie eine billige Vertröstung auf die Zukunft. „Ja, ja, ich weiß, Gott liebt mich und alles wird gut…“ Aber es ist eben doch viel mehr als ein billiger Trost! Und gerade in guten Zeiten müssen wir uns um Tiefgang bemühen und uns immer fester davon überzeugen, dass wir für die ewige Freude geschaffen sind. Der Sinn unseres Lebens liegt im Erreichen der Ewigkeit mit Gott. 3. Was Jesus uns gebracht hat. Christus hat uns durch seinen Tod und seine Auferstehung mit unglaublichen Gaben beschenkt. Er befreit uns von der Sünde, schenkt uns den Heiligen Geist, bringt uns seinen Frieden, er lebt in uns und ist vereint mit uns. Er hat uns aber nicht schon hier auf Erden das Glück versprochen. Er spricht von seinem Joch, von der täglichen Annahme des Kreuzes, von Verfolgungen, vom Verlieren des eigenen Lebens, um es zu gewinnen. Denn wir sind nur Pilger auf Erden. Unsere letzte Erfüllung können wir hier nicht finden. Deshalb ist es wichtig, dass wir sie auch nicht hier auf Erden suchen. Das führt uns immer in eine Sackgasse. Es bedeutet, auf Sand zu bauen. Suchen wir Jesus und seinen Willen und sammeln wir Schätze im Himmel, dann wird sein Friede inmitten der täglichen Kreuze und Leiden mit uns sein und wir werden die überirdische Freude der Seligpreisungen am eigenen Leib erfahren. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du bist auferstanden und hast den Tod besiegt. Du hast uns aus der Sklaverei der Sünde befreit und schenkst uns deine Gegenwart und deinen Frieden. Gib uns die Gnade, dass wir ganz bewusst wie Pilger auf Erden leben, deren Blick und Streben klar auf die Ewigkeit gerichtet ist. Schenke uns das ewige Leben mit dir. Möglicher Vorsatz: Ich will heute ein gutes Werk tun und es als gesammelten Schatz im Himmel betrachten.
Nichts ist vergebens 1. April 2016
Freitag der Osteroktav Hl. Irene und Agape, Märtyrerinnen Hl. Hugo von Grenoble, Bischof P. Bertalan Egervári LC Joh 21,1-14 In jener Zeit offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Einführendes Gebet: Jesus, du bist der auferstandene Herr, du bist unser Freund und Bruder. Deine Barmherzigkeit kennt keine Grenzen. Alles Gute in meinem Leben kommt von dir. Das will ich nicht nur in Gedanken oder mit Worten bekennen, sondern dir dafür von ganzem Herzen danken. Von neuem will ich dir meine ganze Liebe schenken und alles, was ich kann, in dieses Gebet hineinlegen. Bitte: Gib uns Vertrauen und Geduld! 1. Im Team. Nach seiner Auferstehung hat sich Jesus den Jüngern mehrmals offenbart. Aber der Abschied aus dem gewohnten Leben ist für sie noch nicht vollständig vollzogen. So gehen sie immer noch zeitweilig ihren früheren Geschäften nach: Sie gehen fischen. Gemeinsam machen sie sich an die Arbeit, gemeinsam sind sie erfolglos. Sie haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Dann bekommen sie eine Anweisung, die eigentlich lächerlich klingt und deren Befolgung keinen Erfolg verspricht. Aber das Unglaubliche geschieht, wie schon früher. Das Netz ist voller Fische, viel mehr als sonst. Und wieder ist es Johannes, der als erster merkt, was los ist. Gut für die anderen, dass er dabei ist, sonst hätten sie diesen Moment der Gnade vielleicht verpasst. Jeder Mensch hat seine besonderen Stärken und Schwächen. Allein kommen wir oft nicht weit. Wir brauchen die Gemeinschaft, in der jeder sich einbringt zum Wohle aller. 2. Die rechte Seite. Irgendwie hätte den Jüngern alles bekannt vorkommen sollen. Die ganze Nacht arbeiteten sie umsonst, dann plötzlich ein wunderbarer Fischfang. Sicher haben sie nach diesem Ereignis viel darüber nachgedacht, wieso der Herr es so wollte. Wieso sollten sie sich die ganze Nacht umsonst abmühen, damit Jesus ihnen dann am Morgen alles „nachwirft“? Hätte man das nicht auch einfacher haben können? Es sollte für sie eine Lektion sein, dass Jesus sie begleitet, auch wenn er nicht persönlich im Boot ist. Und nicht nur das. Er möchte helfen und ihre Arbeit mit Erfolg krönen. Damit sich die Jünger aber den Erfolg nicht selbst zuschreiben, scheint der Herr Gefallen daran zu finden, dass sie sich manchmal völlig umsonst abmühen, damit hinterher umso klarer ist, dass er allein den Erfolg schenkt. Das gilt auch für uns heute. Jesus möchte von uns nur, dass wir uns Mühe geben. Der Erfolg hängt von ihm ab. 3. Sein oder unser Erfolg? Haben denn die Jünger irgendetwas beigetragen zum wunderbaren Fischfang? War nicht alles Werk Jesu? Letztlich steckt Jesus hinter jedem Erfolg, besonders was Glaubensdinge und das übernatürliche Leben in den Seelen anbetrifft. Das sollte immer klar bleiben. Aber genauso notwendig war es, dass die Jünger vorher die ganze Nacht gearbeitet haben. Wenn sie gar nicht begonnen oder auf halbem Wege aufgegeben hätten, wäre auch das Wunder ausgeblieben. So sind unsere Bemühungen auf gewisse Weise ebenso notwendig wie das Wirken Gottes. Gerade das ist das Schöne. Wir dürfen teilnehmen am Werk Gottes. Wir dürfen arbeiten, die Netze auswerfen, die Fische fangen und an Land ziehen und am Schluss sogar die Freude und Genugtuung verspüren, dass wir das alles ja tatsächlich getan haben. Gott lässt uns diese Freude. Er erhebt uns zu seinen Mitarbeitern. Gespräch mit Christus: Guter Gott, hilf uns, immer auf deinen Wegen zu gehen und uns von deinem Geist führen zu lassen. Gib uns die Bereitschaft und die Kraft, uns für dich einzusetzen und nicht aufzugeben, wenn unsere Bemühungen erfolglos bleiben. Stärke unsere Geduld und unser Vertrauen und gib uns die Gewissheit, dass keine erfolglose Nacht ohne Frucht bleibt für das ewige Leben. Möglicher Vorsatz: Ich werde heute einen Dienst ganz und gar gratis, einfach „für Gotteslohn“ tun.
Verkünder des Evangeliums 2. April 2016
Samstag der Osteroktav Hl. Franz von Paola Hl. Eustasius, Abt P. Bertalan Egervári LC Mk 16,9-15 Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammen gewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen, und auch ihnen glaubte man nicht. Später erschien Jesus auch den Elf, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erleuchte die Augen meines Herzens. Lass mich erkennen, was du von mir willst, und hilf mir, auf deinen Wegen zu gehen. Mach mich zu deinem Werkzeug und wirke trotz all meiner Schwächen und Fehler. Bitte: Sende Arbeiter in deine Ernte! 1. Unglaube und Verstocktheit. Man liest sehr selten in den Evangelien, dass Jesus irgendjemanden tadelt. Wenn doch, so liegt das fast immer an einem Mangel an Glauben. Sicher bedeutet diese Kritik Jesu nicht, dass man glaubwürdigen Leuten jede noch so seltsame Nachricht abnehmen soll. Aber auf jeden Fall beanstandet er, dass die Jünger ihm selbst nicht geglaubt haben. Sie hatten zahllose Wunder miterlebt, sie hatten die Ankündigungen über seinen Tod gehört, sie hatten sogar gesehen, wie er Tote erweckt hat. Wie konnte es da so schwer sein zu glauben, dass der menschgewordene Gott sich sein eigenes Leben zurücknimmt und von den Toten aufersteht? Scheinbar ist es gerade der Unglaube gegenüber dem Wort, das uns rettet, der uns am meisten schadet. 2. Jesus erscheint. Wieso erscheint Jesus erst Maria Magdalena, dann den Jüngern von Emmaus und dann erst den Aposteln? Und wieso erscheint er nicht öffentlich im Tempel, sondern nur einigen wenigen? Jedenfalls nicht, damit diese wenigen nun ein glückliches Leben führen können, ohne sich um den Rest der Welt zu sorgen. Nein, sein Erscheinen ist automatisch verbunden mit einem Auftrag: seine Auferstehung zu verkünden. Sicher bedeutet es auch eine persönliche Stärkung, aber die Verbindung mit dem Auftrag der Verkündigung ist eindeutig: „Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen…“, „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet…“, „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“. 3. Soll auch ich verkünden? Es ist interessant, danach zu forschen, was Jesus nach seiner Auferstehung gesagt hat. Wenn man die vier Evangelien durchsieht, ist es nicht allzu viel. Das zentrale Element ist sicherlich die Verkündigung des Evangeliums. Bei Matthäus lautet der Auftrag an seine Jünger: „Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“. Alle Menschen sollen also seine Jünger werden; Jünger ist, wer ihm nachfolgt; und Nachfolge schließt die Verkündigung mit ein. So sind alle Christen gerufen, das Evangelium nicht nur selbst zu leben, sondern auch weiterzugeben. Wichtig ist dabei nicht, dass andere uns glauben. Jesus hat auch Maria Magdalena zu den Aposteln gesandt, obwohl er wusste, dass sie ihr nicht glauben würden. Wenn Jesus sie trotzdem gesandt hat, dann weil ihm die Verkündigung an sich wichtig ist. Dass auch sie dabei gar nicht besonders erfolgreich sein musste, nimmt noch heute eine große Last von uns. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich will dir danken, dass du uns ewiges Leben schenkst. So hat unser Leben einen Sinn und ewige Freude wartet auf uns. Hilf uns, allezeit dir und deinem Wort zu glauben und nimm jede Verstocktheit des Herzens von uns. Mach uns stattdessen zu frohen Verkündern deines Evangeliums. Möglicher Vorsatz: Ich will heute einem Menschen erzählen, wie schön es ist, mit dir zu leben.
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