Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 8. November 2015 bis Samstag 14. November 2015

Zweiunddreißigste Woche im Jahreskreis

P. Martin Baranowski LC

Ein Blick ins HerzSonntag
Anpacken statt klagenMontag
Unsere SchuldigkeitDienstag
Statistik ist nicht allesMittwoch
Ein geheimnisvolles ReichDonnerstag
Gewinn der HingabeFreitag
Wie Gebet funktioniertSamstag


Ein Blick ins Herz

8. November 2015

Zweiunddreißigster Sonntag im Jahreskreis

P. Martin Baranowski LC

Mk 12,38-44
In jener Zeit lehrte Jesus eine große Menschenmenge und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.

Einführendes Gebet: Herr, heute komme auch ich bei der Sonntagsmesse in dein Heiligtum und setze mich deinem Blick aus, der nicht am Äußeren haften bleibt, sondern bis ins Herz reicht. Allzu leicht meine ich, an anderen zu bemerken, was falsch oder nicht authentisch ist, und erwarte von ihnen, dass sie sich bessern. Die heutige Begegnung mit dir soll mir helfen, mein eigenes Herz zu läutern und von neuem zu lernen, mein Leben, meine Mitmenschen und mein Umfeld mit deinem liebevollen Blick zu betrachten.

Bitte: Herr, schenke mir ein offenes und großzügiges Herz, das dir gefällt.

1. Die wahren Experten. Die Schriftgelehrten betrachten sich als Experten in Sachen Gott und Religion. Doch Jesus vermisst bei ihnen eine tiefergehende Identifikation mit den eigentlichen Inhalten des Glaubens sowie jene liebevolle Barmherzigkeit, die Zeichen einer wahren Gottesbegegnung ist. Damals wie heute besteht die Gefahr, dass man sich trotz des Glaubens nicht für Gott und die Mitmenschen öffnet, sondern zu Hartherzigkeit und Abschottung neigt. Ein solcher selbstgefälliger Glaube befreit und rettet nicht mehr, sondern wird zu religiös maskierten egoistischen Interessen. Wahrer Glaube hingegen ist kein versteckter oder auf übernatürliche Dinge übertragener Egoismus, sondern zeigt sich im Gegenteil in einer großzügigen Hingabe. Die Heiligen, die diese selbstlose Liebe authentisch gelebt haben, sind die wahren Experten und authentischen Zeugen des Glaubens.

2. Der Opferkasten. In allen Religionen ist das Opfer eine grundlegende Geste des gläubigen Menschen. Dabei ist es eigentlich nicht Gott, der das Opfer bräuchte, denn wie sollte er sich davon beeindrucken oder gar manipulieren lassen? Gott will auch keine Opfer, um die Menschen zu quälen oder ihnen gute Dinge vorzuenthalten. Der Sinn eines Opfers besteht oft darin, uns von schlechten Anhänglichkeiten und Bindungen zu lösen, und auf unser eigentliches und wahres Ziel auszurichten. Sinn eines christlichen Opfers ist folglich, den Menschen liebesfähig zu machen und ihn daran zu erinnern, dass sein Glück nicht im Nehmen und Raffen, sondern im Geben und Schenken besteht. In der Ewigkeit zählt letztlich nicht, was wir abgestaubt, genossen und verbraucht haben, sondern es bleibt nur das, was jeder aus Liebe für Gott und die Mitmenschen getan hat.

3. Die zwei kleinen Münzen. Die Gabe der Witwe hat zwar materiell keine große Bedeutung, aber sie ist für Jesus wertvoll, weil sie Ausdruck eines offenen und großzügigen Herzens ist. Gott hat weniger Gefallen daran, wenn wir nicht uns selbst, sondern nur etwas von unserem Überfluss geben, einfach nur um eine Pflicht zu erfüllen und das Gewissen zu beruhigen. Er wünscht sich, dass wir unsere Hoffnung nicht auf materiellen Besitz und menschliche Sicherheiten setzen, sondern wirklich ihm vertrauen und für ihn leben. Diese Haltung führt dann im Alltag dazu, dass wir nicht mehr ängstlich berechnen, sondern frei sind, um großzügig geben zu können.

Gespräch mit Christus: Herr, großzügig zu sein im Geben, fällt immer schwer. Leicht fühle ich mich überfordert und ausgenutzt. Lass mich erneut darüber staunen, wie sehr ich von dir geliebt und beschenkt bin, und hilf mir, authentisch darauf zu antworten.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich mir den Wert und die Bedeutung des Sonntags erneut bewusst machen und mir überlegen, wie ich ihn konkret in Gemeinschaft mit Gott und meinen Mitmenschen zur Ehre Gottes gestalten kann. (Siehe hierzu auch einige Gedanken von Papst Franziskus, Enzyklika Laudato Si‘, Nr. 237).


Anpacken statt klagen

9. November 2015

Montag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Weihetag der Lateranbasilika
Hl. Theodor, Märtyrer
Hl. Roland OSB

P. Martin Baranowski LC

Joh 2,13-22
Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus, und ihre Tische stieß er um. Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich. Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

Einführendes Gebet: Herr, besuche in diesem Gebet den Tempel meines Herzens. Treibe alle Gedanken und Wünsche aus, die die Begegnung mit dir behindern oder mich von dir ablenken. Erlaube mir, würdig in deine Gegenwart zu treten und mich von dir formen zu lassen, so dass der neue Mensch, der nach deinem Bild geschaffen ist, in mir Gestalt annimmt.

Bitte: Herr, bilde mein Herz nach deinem Herzen. Schenke mir eine leidenschaftliche Liebe zu dir und den Menschen.

1. Das Paschafest ist nahe. Mit dem Hinweis auf die Nähe des Paschafestes möchte der Evangelist Johannes sicher mehr erreichen als nur eine zeitliche Einordnung des Geschehens. Auch inhaltlich gibt es einen Bezug: Wie Jesus aus dem Tempelbezirk jede unwürdige Verhaltensweise bannen will und zu diesem Zweck die Händler vertreibt, so möchte er mit seinem Erlösungswerk dem Menschen, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist, seine wahre Würde wiedergeben, indem er ihn von der Sünde reinigt und auf sein eigentliches Ziel ausrichtet.

2. Leidenschaftliche Liebe. Bei der Tempelreinigung scheint der sonst so besonnen und ausgeglichen handelnde Jesus einmal richtig „auszurasten“. Er bleibt nicht in der Rolle des kritischen Beobachters und begnügt sich nicht mit einer bloß verbalen Verurteilung des Treibens, sondern legt selbst Hand an, um die Missstände zu beseitigen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen unkontrollierten Temperamentsausbruch, sondern um eine Reaktion aus leidenschaftlicher Liebe - einer Liebe, die nicht untätig und gleichgültig bleiben kann. Ebenso tätig und engagiert sorgt sich Jesus um mich und mein zeitliches und ewiges Glück.

3. Tempel seines Leibes. Der Tempel von Jerusalem ist ein Vorausbild Christi. Er war ein Zeichen der Gegenwart Gottes und ein Ort der Begegnung mit ihm. Doch beim Tod Jesu reißt der Vorhang, der das Allerheiligste verbarg, entzwei. In Jesus öffnet sich ein neuer und tieferer Zugang zu Gott, der die Aufgabe des alten Tempels zugleich erfüllt und übertrifft. „Er aber meinte den Tempel seines Leibes“ – in der Eucharistie ist Christus unter uns heute leibhaftig gegenwärtig, er vermittelt uns die Liebe Gottes und alle Gnaden; wenn wir ihn in der Kommunion empfangen, macht er uns ebenfalls zu einem Tempel, in dem er wohnt.

Gespräch mit Christus: Herr, wie die großen Kathedralen mit ihren Kunstwerken etwas von der Schönheit des Glaubens verkünden und die Menschen – auch jene, die dem Glauben fernstehen – neugierig machen und zu einem Besuch einladen, so soll auch mein Leben etwas von deiner Größe und Schönheit erfahrbar machen, indem es durch die christlichen Tugenden ansprechend und einladend ist. Wie du im Zentrum jeder Kirche im Tabernakel wohnst, so sollst du, Jesus, auch stets in meinem Herzen wohnen und das Zentrum meines Lebens sein.

Möglicher Vorsatz: Anstatt passiv zuzusehen oder nur zu klagen, möchte ich heute dort, wo meine Hilfe gebraucht wird oder ich zu einer konstruktiven Verbesserung beitragen kann, aktiv etwas anpacken.


Unsere Schuldigkeit

10. November 2015

Dienstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leo der Große, Papst
Hl. Justus, Bischof

P. Martin Baranowski LC

Lk 17,7-10
In jener Zeit sprach Jesus: Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast mich gelehrt, Gott Vater zu nennen, weil ich in der Taufe wirklich Kind Gottes geworden bin. Lehre mich, in diesem Gebet in einer vertrauten Beziehung zu Gott zu wachsen, um daraus Kraft für den heutigen Tag zu schöpfen.

Bitte: Mache mich tüchtig in allem Guten, damit ich den Willen Gottes erfülle und tue, was ihm gefällt (vgl. Hebr 13,20).

1. Sklavendienst. In diesem Gleichnis verwendet Jesus ein Bild, das den Menschen damals ganz einsichtig war, uns heute hingegen wohl eher fremd ist: Der Sklave hatte keinerlei Rechte und sein Herr daher auch keinerlei Pflichten ihm gegenüber. So würde man sich auch heute wundern, wenn sich jemand bei seinem Smartphone oder Auto bedankt, weil es ihm nützlich war. Wenn Jesus nun Menschen mit Sklaven vergleicht, dann rechtfertigt er damit in keiner Weise die Sklaverei (die den Menschen seiner Würde beraubt), sondern er verdeutlicht, dass wir Gott gegenüber nicht auf Rechte pochen können. Wir sind Empfänger seiner Güte und Gnade. Und dadurch, dass wir unsere Pflicht bis zum Ende erfüllen, beraubt uns Gott keineswegs unserer Würde.

2. Gottesdienst. Im Unterschied zum Sklavenbesitzer braucht Gott unsere „Arbeit“, d.h. unsere Tugenden und unser Gebet nicht. Er wird dadurch nicht reicher. Vielmehr wünscht er um unseretwillen, dass wir ihm dienen, weil er uns aufrichtig liebt: „Unser Lobpreis kann deinen Ruhm nicht mehren, doch uns bringt er Segen und Heil durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Präfation IV für Wochentage). Diese Erkenntnis kann helfen, den Gottesdienst nicht als schwere Last und Gottes Liebe nicht als käuflich zu betrachten. Gott ist kein Feind, gegen den ich mich verteidigen muss, sondern mein Verbündeter, der mein Glück und Heil mehr ersehnt als ich selbst.

3. Unsere Schuldigkeit. Die Liebe zu Gott ist kein Gefühl, das erzwungen werden muss, sondern sie ergibt sich auf natürliche Weise aus der Betrachtung der Wohltaten, die Gott uns erwiesen hat. Bevor Gott irgendetwas verlangt, schenkt er, und die Hingabe kann immer Antwort auf ein Geschenk sein, das wir zuerst von Gott erhalten haben. Je deutlicher uns daher die Gaben Gottes bewusst werden, desto klarer erkennen wir auch, wie sehr wir mit unserer Antwort dahinter zurück bleiben, weil Gott sich an Großzügigkeit und Liebe nicht übertreffen lässt. So entsteht der ehrliche Wunsch, der Liebe, die wir erfahren haben, zu entsprechen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich komme zu dir nicht wie jemand, der etwas einfordern könnte. Ich weiß mich von dir geliebt und beschenkt – viel mehr als ich jemals aus eigener Kraft erwerben oder verdienen könnte. Hilf mir, diese Gaben niemals als selbstverständlich zu betrachten, lass mich immer wieder neu darüber staunen und daraus Hoffnung und Vertrauen schöpfen.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich mir bewusst machen, wie reich Gott mich beschenkt hat, und mich daran freuen. (Siehe hierzu auch einige Gedanken von Papst Franziskus, Enzyklika Laudato Si‘, Nr. 223).


Statistik ist nicht alles

11. November 2015

Mittwoch der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Martin, Bischof von Tours, Hochfest, Beginn der 40-tägigen Martinszeit

P. Martin Baranowski LC

Lk 17,11-19
Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.

Einführendes Gebet: Gott unser Vater, im heiligen Martin von Tours schenkst du mir ein großes Vorbild: Aus einem römischen Soldaten wurde er zu einem „Legionär“ Christi und zeigte nach dem Ende der Christenverfolgung , dass ein guter Christ nicht nur für dich sterben, sondern auch für dich leben kann und soll. Mit seinen Mönchen beschritt der heilige Martin einen neuen Weg in der Nachfolge deines Sohnes. In diesem Gebet möchte ich jetzt in seine Schule gehen, um diesen Tag wirklich mit Christus und für ihn zu leben.

Bitte: Herr, schenke mir tiefe Freude und Dankbarkeit für alle deine Gaben und Wohltaten.

1. Das Grenzgebiet. Die vom Evangelisten Lukas gewählte Bezeichnung „Grenzgebiet“ drückt mehr aus als eine bloße Ortsangabe. Jesus geht an die Ränder, an die Grenzen der menschlichen Existenz. Aussätzige waren aus der Gesellschaft ausgeschlossen, durch ihren Geruch schwer zu ertragen und galten als unrein. Jesus hat keine Berührungsängste: „Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lk 19,10). In unseren Breiten hat die Medizin den Aussatz als Krankheit beseitigt, doch Egoismus, Genusssucht, Stolz und Eitelkeit machen uns oft noch schwerer krank, in bedrückenderer Weise einsam und in tieferer Weise unrein. Wir brauchen jemanden, der uns davon befreit: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“

2. Der Weg zu den Priestern. Die Heilung geschieht nicht auf spektakuläre Weise, etwa durch eine Aufsehen erregende Tat des Herrn, sondern unterwegs, auf dem Weg zu den levitischen Priestern, die in ihren jeweiligen Heimatorten ansässig waren: Jesus selbst ignorierte das damalige „Bodenpersonal“ Gottes nicht. Bei allen Fehlern und Schwächen, die sie auch gehabt haben mögen – Jesus scheute sich nicht, diese klar zu benennen – führt der Weg der Heilung nach dem Willen Jesu und in Treue zum mosaischen Gesetz über die Priester als rechtmäßige Autorität.Bedeutsam ist die Tatsache, dass die Aussätzigen aufbrechen müssen, bevor sie geheilt sind. Die Heilung geschieht erst unterwegs. Das erfordert Glaube und Geduld. Oft wünschen wir uns sofortige Ergebnisse und wollen erst dann beginnen, wenn der Erfolg schon sicher scheint. Doch Jesus möchte, dass wir ohne Sicherheiten einfach im Vertrauen auf sein Wort anfangen. Die Wunder Gottes zeigen sich erst, wenn wir uns auf den Weg des Glaubens begeben.

3. Schlechte Statistik. Von den zehn Geheilten kehrt nur einer zu Jesus zurück, um Gott zu loben und ihm zu danken. Die übrigen neun hingegen sieht Jesus nicht wieder. Anscheinend hat also nicht nur die Kirche heute, sondern Jesus selbst schon das Problem einer schlechten Statistik. Obwohl Gott zu jeder Zeit großzügig seine Gaben über die Menschen ausgießt, sind es oft nur wenige, die ihn dafür loben und ihm danken. Die Gaben Gottes scheinen oft wichtiger als der Gott der Gaben. Doch letztlich erfüllen den Menschen nicht die Dinge, die Gott schenkt, sondern nur Gott selbst. So sollen wir nicht nur die Gaben Gottes, sondern vor allem auch Gott als den Geber der Gaben suchen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich sehe auch mich als Empfänger deiner Wohltaten. Hilf mir, all das Gute, das ich von dir empfange, nicht als selbstverständlich zu betrachten, sondern darin immer wieder deine Güte und Liebe zu entdecken. Hilf mir, heute aus dem Schatz der empfangenen Gaben etwas an meine Mitmenschen auszuteilen.

Möglicher Vorsatz:  Ich möchte die Tischgebete bewusst und andächtig beten, um Gott auf diese Weise meine Dankbarkeit auszudrücken. (Siehe hierzu auch einige Gedanken von Papst Franziskus, Enzyklika Laudato Si‘, Nr. 226).


Ein geheimnisvolles Reich

12. November 2015

Donnerstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kunibert, Bischof

P. Martin Baranowski LC

Lk 17,20-25
In jener Zeit als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es! oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch. Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben. Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er! so geht nicht hin, und lauft nicht hinterher! Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden.

Einführendes Gebet: Herr, wecke in meinem Herzen die Sehnsucht nach dir. Hilf mir, dich in diesem Gebet zu suchen, auf deine Stimme zu hören, nach deinem Willen zu fragen, mich nach dir auszurichten. Reiß mich heraus aus der Stumpfheit des Alltags und lass mich die Besonderheit und den Wert eines jeden Moments erkennen, der aus Liebe zu dir gelebt wird.

Bitte: Dein Reich komme, Herr, in unsere von Krieg, Terror, Unfriede und Ungerechtigkeit zerrüttete Welt. Dein Reich komme, Herr, in meine Familie, meinen Freundeskreis, meine Arbeitswelt. Dein Reich komme, Herr, in mein Herz, damit ich denken, reden und handeln kann, wie es dir gefällt.

1. Wann kommt Gottes Reich? Die Frage der Pharisäer nach dem Reich Gottes ist nachvollziehbar: Wann zeigt sich Gott endlich in seiner Macht und greift durch? Wann siegen Ehrlichkeit, Treue und Bescheidenheit über Betrug, Abzocken und Raffgier? Wann wird für alle verständlich, dass der Glaube an Gott wahr und richtig ist? Damals wie heute erscheint die Stimme Gottes schwach und bedeutungslos gegenüber den Mächten, Zwängen und Forderungen der Zeit. Rein menschlich gesehen scheinen Glaube und Kirche oft keine große Zukunft zu haben. Warum zeigt sich Gott nicht offensichtlicher? Warum wirkt er nicht Zeichen und Wunder, die alle überzeugen? Warum erfahren wir oft im eigenen Leben nicht deutlicher die Macht Gottes und die Wirkung des Gebetes?

2. Wo ist das Reich Gottes? Die Antwort Jesu enthält zwei Teile: Einerseits lässt sich das Reich Gottes nicht an äußeren Zeichen erkennen, an denen man es festmachen könnte. Andererseits braucht man dieses Reich gar nicht mehr zu suchen, weil es schon mitten unter uns ist. Auf den ersten Blick scheinen sich die beiden Aussagen zu widersprechen. Erst eine tiefere Betrachtung zeigt, dass es beim Reich Gottes offensichtlich nicht um irgendeine ideale Welt oder Organisation gehen kann, sondern dass dieses Reich letztlich in der Person Jesu verwirklicht ist. In Jesus ist und bleibt das Reich Gottes gegenwärtig und mitten unter uns. Dies zeigt sich gerade in der Gegenwart Jesu in der Eucharistie. Auf wirkliche, wenn auch oft auf geheimnisvolle Weise, ist dieses Reich dann auch in der Kirche, dem mystischen Leib Christi, in der Welt gegenwärtig und wird durch sie aufgebaut. Das ist jedoch kein menschliches Unternehmen, sondern kann nur dann gelingen, wenn die Feier und Anbetung der Eucharistie Quelle, Höhe- und Ausgangspunkt des persönlichen und kirchlichen Handelns ist.

3. Wie kommt das Reich Gottes? Der Aufbau des Reiches Gottes in der Welt ist kein militärischer Feldzug, kein Triumphmarsch durch die Geschichte und auch nicht die Errichtung eines goldenen Zeitalters oder einer heilen Welt. Im Gegenteil: Jesus kündigt für sich selbst und seine Jünger Leiden und Ablehnung an. Bausteine dieses Reiches sind demnach nicht Anerkennung und Erfolg, sondern die Liebe, die sich gerade in den Herausforderungen, Schwierigkeiten und Anfechtungen des Lebens als wahr und echt erweist. Baumeister dieses Reiches sind die Heiligen, in denen durch die Geschichte hindurch die selbstlose Liebe Christi aufscheint: Pater Maximilian Kolbe in der Hölle von Auschwitz, Mutter Teresa in den Slums von Kalkutta, Damian Deveuster im Elend der Leprakranken. Jeder Getaufte ist berufen, gemäß seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten am Aufbau des Reiches Christi mitzuwirken – gerade auch in den herausfordernden und schweren Momenten.

Gespräch mit Christus: Herr, schenke mir eine große Sehnsucht nach deinem Reich der Liebe. Gib mir Kraft und Mut, an der Errichtung deines Reiches mitzuwirken, gerade dort, wohin du mich heute stellst, mit den Personen und Situationen, die heute auf mich zukommen. Dein Reich komme!

Möglicher Vorsatz: Am heutigen Donnerstag möchte ich eine Kirche besuchen, um Jesus in der Eucharistie anzubeten. (Siehe hierzu auch einige Gedanken von Papst Franziskus, Enzyklika Laudato Si‘, Nr. 236).


Gewinn der Hingabe

13. November 2015

Freitag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Stanislaus Kostka SJ

P. Martin Baranowski LC

Lk 17,26-37
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging; dann kam die Flut und vernichtete alle. Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um. Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren. Denkt an die Frau des Lot! Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen. Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.

Einführendes Gebet: Herr, viele wichtige Dinge nehmen jeden Tag meine Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch. Diese Zeit des Gebetes aber will ich dem Wichtigsten widmen: Meiner Beziehung zu dir und dem Leben in Freundschaft mit dir. Hilf mir, mich von den Problemen und Sorgen des Alltags zu lösen, um wirklich die Begegnung mit dir zu suchen.

Bitte: Herr, hilf mir zu begreifen, dass ich das Leben in dem Maße gewinne, in dem ich bereit bin, mich hinzugeben, dass am Ende nicht das zählt, was ich genossen, gerafft und verdient habe, sondern nur das wirklich bleibt, was ich für dich und meine Mitmenschen gegeben habe.

1. Fröhliche Oberflächlichkeit. Auf das Wort Gottes hin mitten auf dem Land ein Schiff zu bauen, erschien den Zeitgenossen Noachs, die das Leben in vollen Zügen genossen, ein sinnloser und wenig spaßiger Zeitvertreib. Den gleichen Eindruck erweckt wohl auch heute ein Christ, der nicht alles für sich zusammenrafft, jeden nur erdenklichen Spaß erleben und auskosten muss und sich jeden nur irgend möglichen Gewinn und Vorteil sichert, sondern seine Zeit und Energie in scheinbar fruchtlose, langweilige und wenig effektive Aufgaben wie Gebet, Gottesdienst, Ehrlichkeit, Verzicht, Treue und Nächstenliebe investiert. Doch es kommt der Moment, in dem das zuvor scheinbar so Wichtige bedeutungslos wird und das zunächst unbedeutend Erscheinende seinen Wert erhält: „Wir haben schon sehr viel Zeit moralischen Verfalls verstreichen lassen, indem wir die Ethik, die Güte, den Glauben und die Ehrlichkeit bespöttelt haben, und es ist der Moment gekommen zu merken, dass diese fröhliche Oberflächlichkeit uns wenig genützt hat. Diese Zerstörung jeder Grundlage des Gesellschaftslebens bringt uns schließlich um der Wahrung der jeweils eigenen Interessen willen gegeneinander auf, lässt neue Formen von Gewalt und Grausamkeit aufkommen und verhindert die Entwicklung einer wahren Kultur des Umweltschutzes“ (Papst Franziskus, Enzyklika Laudato Si‘, Nr. 229).

2. Aufruf zur Entschiedenheit. Die Botschaft, die Christus hier verkündigt, lässt sich nicht einfach so nebenbei umsetzen. Sie verlangt Bereitschaft zum Einsatz und zur Ganzhingabe. Es geht um mehr als nur darum, „nett zu sein“ und „nichts Böses zu tun“ und dabei ein angenehmes und sorgenfreies Leben zu haben. Essen, trinken, kaufen, verkaufen, pflanzen und bauen sind eigentlich alles keine tadelnswerten Handlungen. Die Gefahr, vor der Jesus warnen will, besteht darin, dabei stehen zu bleiben und die wesentliche Dimension des Lebens zu verpassen: Dass der Mensch nämlich nicht für die Geschöpfe, sondern für Gott geschaffen ist und allein in ihm seine letzte Erfüllung findet.

3. Der wesentliche Unterschied.  „Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen.“ Wenn zwei das gleiche tun, dann tun sie nicht unbedingt genau dasselbe. Das christliche Leben offenbart sich nicht immer in außerordentlichen und sichtbaren Taten, sondern vielmehr darin, dass man die alltäglichen Dinge mit einer außerordentlichen Liebe vollbringt. Gott, der auf das Herz schaut und das Innere des Menschen kennt, beurteilt das menschliche Verhalten nach ganz anderen Maßstäben als dem bloßen Augenschein. Auf den Wert, den unser Leben und Handeln vor Gott hat, kommt es an.

Gespräch mit Christus: Herr, lass mich den bedeutenden Wert erkennen, den der heutige Tag in deinen Augen haben kann, wenn ich aus Liebe zu dir lebe und handle. Öffne mir das Verständnis für den übernatürlichen Wert meines Handelns und hilf mir, jene Schätze zu erkennen und zu suchen, die du allein geben kannst und die in Ewigkeit nicht vergehen.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich meine Aufgaben und Arbeiten bewusst mit einem Gebet beginnen, um sie zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen zu tun.


Wie Gebet funktioniert

14. November 2015

Samstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard Letterhaus, Märtyrer
Hl. Alberich OSB

P. Martin Baranowski LC

Lk 18,1-8
In jener Zeit sagte Jesus den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?

Einführendes Gebet: Heiliger Geist, öffne mein Herz, damit ich in dieser Zeit der Betrachtung wirklich dir, meinem Gott, begegnen kann. Lass nicht zu, dass mich Schwierigkeiten entmutigen und Zerstreuungen ablenken. Schenke mir die Kraft, beharrlich nach dir zu suchen, und die Gnade, dein Wirken in meinem Leben zu erkennen.

Bitte: Lehre mich, allezeit zu beten und darin nicht nachzulassen.

1. Ausrichtung der Bitte. Die Erfahrung, dass eine gut gemeinte Bitte in einem wichtigen Anliegen, nicht erhört und gewährt wird, kann eine schwere Glaubensprüfung sein. Doch zeigt die Bitte auch, dass wir Gott gegenüber nicht wie ein Kunde auftreten können, der bei einem Dienstleister seine Rechte einfordert: Wenn die gewünschte Ware und Leistung nicht rechtzeitig eintrifft, dann zahle ich nicht und wechsle zu einem Anbieter, der meinen Erwartungen entspricht. Es ist sicher nicht Gottes Aufgabe, „nach unserer Pfeife zu tanzen“ und dabei möglichst „gut zu funktionieren“ und wenig einzufordern. Nicht Gott soll mit seiner Macht in unseren Dienst genommen werden, sondern wir wollen uns mit unseren Kräften in seinen Dienst stellen. Daher ist nicht die Forderung, sondern die Bitte, seinen Willen zu erkennen und mit seiner Hilfe erfüllen zu können, die Grundausrichtung eines christlichen Lebens.

2. Ein gütiger Vater. In diesem Evangelium vergleicht Jesus Gott nicht mit dem ungerechten Richter, sondern uns mit der Witwe. Der Sinn christlichen Gebets kann nicht darin bestehen, Gott gnädig zu stimmen oder ihn an etwas zu erinnern, was wir brauchen. Gott ist kein zerstreuter älterer Herr und kein gleichgültiger Despot. Als gütiger Vater weiß Gott besser als wir, was uns zum Heil dient, und muss nicht erst überredet werden, uns Gutes zu tun: „Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern?“ Der Sinn des Bittgebetes besteht daher nicht darin, Gott auf geschickte Weise zu manipulieren, damit unsere Wünsche erfüllt werden, sondern uns selbst zu ändern, damit wir bereit werden, die Gaben Gottes zu empfangen.

3. Findet Jesus noch Glauben? Oft wünschen wir uns, dass Gott in unserem Leben offensichtlicher wirkt und wirksamer hilft. Doch der begrenzende Faktor des Wirkens Gottes ist weder seine Macht – dass er nicht mehr tun könnte –, noch seine Güte – dass er nicht mehr tun wollte –, sondern unser Glaube, nämlich dass wir ihm oft nicht erlauben, in uns und durch uns zu wirken. Wie sehr respektiert Gott die menschliche Würde und Freiheit, indem er sein Wirken in der Welt sehr oft an unsere Bereitschaft zum Glauben knüpft. Maria zeigt, wie groß, fruchtbar, erfüllend und froh das Leben wird, wenn wir gläubig auf Gottes Stimme hören und tun, was er uns sagt.

Gespräch mit Christus: Herr, schenke mir die Kraft, mit dem Glauben und der Freude von Maria beten zu können:„Meine Seele preist die Größe des Herrn, / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig.Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten.Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen.Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen,das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig“ (Lk 1,46-55).

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich ein Gesätz des Rosenkranzes für die Neuevangelisierung beten und mich dabei bemühen, Christus mit den Augen Mariens zu betrachten.