Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 1. November 2015 bis Samstag 7. November 2015

Einunddreißigste Woche im Jahreskreis

Michaela Weimann, Gottgeweihte Frau, und P. Thomas Fox, LC

Heiligkeit ist Gottes KunstSonntag
Ja, Herr, ich glaube!Montag
Die grundlegende Beziehung des MenschenDienstag
Ein Jünger Christi lässt sich in sein „Ja“ hineinziehenMittwoch
Eins werden mit dem Herzen „reich an Barmherzigkeit“Donnerstag
Die Logik des Teilens und der SolidaritätFreitag
Niemand kann Gott und dem Mammon dienenSamstag


Heiligkeit ist Gottes Kunst

1. November 2015

Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Allerheiligen

P. Thomas Fox, LC

Mt 5,1-12
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Einführendes Gebet: Herr, die Heiligen haben sich alle von dir ganz ergreifen lassen. Johannes der Täufer empfing dieses Geschenk noch im Mutterschoß. Der rechte Schächer, Dimas, empfing es am Kreuz, in der letzten Stunde seines Lebens. Irgendwo dazwischen befinde ich mich. Jedenfalls haben alle Heiligen sich noch auf Erden eines Tages ganz für dich entschieden. Gib auch mir das Geschenk, mich von dir immer wieder von neuem ganz ergreifen zu lassen.

Bitte: Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe. (GL 7,6)

1. Jesu Werteskala und die Heiligen. Wer einen Blick ins Herz Jesu werfen möchte, der braucht nur die Seligpreisungen aufmerksam zu lesen und dabei über die Frage nachzudenken, auf welche Art von Leben der Herr mit besonderer Freude schaut. Offensichtlich stehen bei ihm eine innere Haltung der Armut und des freiwilligen Verzichts hoch im Kurs, ja vor allem spricht Jesus die Menschen, die um seinetwillen verfolgt werden, selig, was leider für viele Menschen in der heutigen Welt eine bittere Realität ist. Das Herz eines reinen Menschen, der sanft und barmherzig urteilt, bringt in der Ewigkeit eine große Ernte. Das alles haben die Heiligen zutiefst erkannt, sich davon ergreifen und ihr Leben vom Geist Gottes gestalten lassen. Wie ein Bildhauer, der mit lebendigem Material arbeitet, schlägt nämlich der Heilige Geist mit seinen inneren Impulsen alles Überflüssige vom Block unseres alten Menschen ab, damit der neue Mensch zum Vorschein kommt, in dessen Kraft wir die verschiedenen Facetten der Seligpreisungen zu leben vermögen.

2. Gott hat das Schwache in der Welt erwählt. Für jeden, der Christus nachfolgt, beinhalten die Seligpreisungen ein Programm der Entweltlichung. In dieser Welt gilt zum Beispiel oft das Recht des Stärkeren - erinnern wir uns an Aussprüche wie „Fressen und gefressen werden“, „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“. Allen Seligpreisungen hingegen liegt ein Gesetz zugrunde, das genau das Gegenteil besagt: „…wenn ich [dem Urteil der Welt nach] schwach bin, dann bin ich stark.“ (2 Kor 12,10) Jesus lehrt uns also, dass wir mit Freundlichkeit, Geduld und Ausdauer mehr bewegen und erreichen können, als mit Brecheisen, Vorschlaghammer und Schwert. Wie das? Zum Beispiel würde man nach weltlicher Auffassung meinen, dass ein Land schlechthin nur mit bewaffneter Gewalt verteidigt werden kann. Ein einfacher Blick in die Geschichte lehrt uns aber, dass Gewalt immer Gegengewalt erzeugt („alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“). Es gibt also durchaus eine größere und vor allem effizientere Macht als die „unsere“. Und das ist die Kraft Gottes, die auf uns herabkommt, wenn wir handeln, wie es ihm gefällt: „Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie [nicht die Gewalttätigen] werden das Land erben.“

3. Gott hat denen, die ihn lieben, Großes bereitet. An den Seligpreisungen merkt man auch, dass Jesu Herz ganz und gar für seinen Vater im Himmel schlug, dass ihn das aber nicht daran hinderte, gleichzeitig mit beiden Beinen fest auf der Erde zu stehen. Jesus kennt die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens. Er weiß um unsere existentielle Armut, unsere Schmerzen und Ängste. Er weiß auch um unseren Glauben und um den Hafen, wo wir einmal einkehren und unsere Sehnsüchte stillen wollen. Deshalb gibt er uns mit den Seligpreisungen Hoffnung und erinnert uns an unsere Größe. So ähnlich wie Pascal, der gesagt hat, „der Mensch ist ein Schilfrohr, aber ein Schilfrohr, das denkt“. Das heißt: Auch wenn wir in diesem Leben unsere Schwachheit oft schmerzlich erfahren, so nimmt uns das nicht unsere eigentliche Größe. Jesus wollte uns mit den Seligpreisungen vor allem eines geben – etwas, was diese Welt dringend braucht: Hoffnung.

Gespräch mit Christus: Herr, deine Heiligen waren deine Freunde. Sie hielten mit dir Zwiesprache, haben deine Ansichten geteilt und sind deine Wege gegangen. Sie sind dir bis zum Kreuz nachgefolgt. Auch ich möchte mich von dir ergreifen lassen. Nimm mich mir, Herr, und gib mich ganz zu eigen dir!

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute das Leben eines Heiligen betrachten, etwas aus den Schriften der Heiligen lesen oder auch an einen lieben Menschen denken, der sein Leben vor Gott in rechter Weise gelebt hat.


Ja, Herr, ich glaube!

2. November 2015

Montag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Allerseelen
Hl. Tobias, Märtyrer

Michaela Weimann

Joh 11,17-27
In jener Zeit als Jesus in Betanien ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Einführendes Gebet: Herr, erneut darf ich mich an dich wenden, Dank sei dir dafür. In diesem Gebet möchte ich mich dir anvertrauen und dir wie Marta sagen: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist.“ Du schaust direkt in mein Herz und siehst, dass ich in der Liebe zu dir wachsen möchte. So öffne ich dir mein Herz und meine Seele, damit du ganz einziehen und darin wohnen kannst.

Bitte: Herr, ich opfere dir heute dieses Gebet für alle armen Seelen auf.

1. Ihm entgegen gehen. Unser Leben hat einen Anfang und ein Ende. Mit jedem voranschreitenden Tag, gehen wir zugleich der Begegnung mit unserem Schöpfer entgegen. Der Mensch aller Epochen sucht einen Lichtschimmer, der ihn hoffen lässt und vom ewigen Leben spricht. In diesen Tagen gehen viele von uns zum Friedhof. Die Begräbnisstätten sind eine Art Versammlungsort. Die Lebenden begegnen dort den verstorbenen Angehörigen, Bekannten und Freunden und stärken die Bande der Gemeinschaft, die der Tod nicht zerstören kann. Wir treten in Kommunikation mit Gott und können wie der Hl. Hieronymus beten: „Gott, wir danken dir, dass er/sie unser war, ja noch ist, denn wer heimkehrt zum Vater, bleibt in der Familie und ist nur vorausgegangen.“

2. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Auch wenn uns viele Dinge vergangener Zeiten fremd geworden sind, der Tod ist derselbe geblieben. Da stellt sich die Frage: Wie antworten wir Christen auf den Tod? Wir antworten mit dem Glauben an Gott, mit einem Blick voll fester Hoffnung, die auf den Tod und die Auferstehung Jesu Christi gegründet ist. Er selber sagt zu Marta: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Durch Christus ist der Tod auf das Leben hin offen, auf das ewige Leben. Doch was ist das ewige Leben? Es ist keine Kopie der gegenwärtigen Zeit, es ist etwas fast unvorstellbar anderes, es ist unendliche Gemeinschaft mit Gott und in Gott, ein Leben in Fülle, das wir jetzt nur erahnen können.

3. Glaubst Du das? „Der Glaube sagt uns, dass die Unsterblichkeit, die wir erhoffen, nicht eine bloße Idee, eine Vorstellung ist, sondern eine Beziehung der vollkommenen Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott: Es ist das Bleiben in seinen Händen, in seiner Liebe, es ist das in ihm Einswerden mit allen Brüdern und Schwestern, die er geschaffen und erlöst hat, mit der ganzen Schöpfung. Unsere Hoffnung ist gegründet auf die Liebe Gottes.“ (Papst Benedikt XVI, Predigt vom 3.11.2012) Das heutige Fest Allerseelen eignet sich gut, um unseren Glauben an Christus, an ihn, der die Auferstehung und das Leben ist, zu erneuern.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte heute ganz bewusst einen Schritt weiter auf dich zu tun, dir entgegen gehen. Du weißt, was ich am meisten brauche. Nur in dir finde ich die wahre Glückseligkeit, in dir finde ich mein Leben. Ich erneuere dir meinen Glauben und bitte dich um eine tiefe Hoffnung. Lass mich in deiner Liebe eins werden mit allen Brüdern und Schwestern.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mich heute ganz besonders im Glauben handeln und durch Stoßgebete mein Vertrauen auf dich bekunden (z. B. „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist.“). Mögen diese konkreten Handlungen auch der Rettung der armen Seelen zugute kommen.


Die grundlegende Beziehung des Menschen

3. November 2015

Dienstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Hubert, Bischof

Michaela Weimann

Lk 14,15-24
In jener Zeit sagte einer der Gäste, der zusammen mit Jesus eingeladen worden war, zu ihm: Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein. Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit! Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der Erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich! Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich! Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei. Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz. Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird. Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, mit dem Psalmisten richte ich mich in diesem Gebet an dich: „Mein Herz denkt an dein Wort: Sucht mein Angesicht! Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.” (Ps 27)

Bitte: In diesem Gebet bitte ich, stärke mich in meiner Hingabe an dich. Ich empfehle dir auch alle Menschen, die dich noch nicht kennen, die keine Beziehung zu dir haben.

1. Gottes Einladung an mich. Der Herr lädt zum Festmahl ein. Alles ist bereit! Er wartet auf den freien Entschluss der Gäste, seiner Einladung zu folgen. Es macht ihn traurig, ja sogar zornig, zu sehen, dass diese abgeschlagen wird. Gott lädt mich zu einer näheren Begegnung mit ihm ein. Geduldig wartet er auf mein „Ja“. Manchmal ziehe ich ihm das ein oder andere vor, „weil es dringend, wichtig, unaufschiebbar, usw. ist“ und so antworte ich „Bitte entschuldige mich!“ Bin ich mir dessen bewusst, wer mich einlädt? Welch’ eine Freude sollte doch gerade seine Einladung in mir bewirken!

2. Die grundlegende Beziehung des Menschen. „Der Mensch ist ein Wesen in Beziehungen. Und wenn die erste, die grundlegende Beziehung des Menschen gestört ist -die Beziehung zu Gott-, dann kann nichts Weiteres mehr wirklich in Ordnung sein. Um diese Priorität geht es in Jesu Botschaft und Wirken: Er will den Menschen zuallererst auf den Kern seines Unheils hinweisen und ihm zeigen: Wenn du da nicht geheilt wirst, dann wirst du trotz aller guten Dinge, die du findest, nicht wirklich geheilt.“ (Benedikt XVI., Jesus von Nazareth III). Möge dieses Gebet mir nun helfen, mich von ihm heilen zu lassen, möge meine Beziehung zu Gott immer die grundlegendste aller meiner Beziehungen sein.

3.Das Herz Gottes hat Platz für alle. Gott hat ein unendlich weites, ein für uns unvorstellbar großes Herz. Er möchte in Beziehung mit allen Menschen treten. So erweitert er die Einladung an immer mehr Gäste „aber es ist immer noch Platz“, ja in seinem Herzen wird immer Platz sein. Ich darf meine Freunde, Verwandten, Bekannten, Arbeitskollegen, Nachbarn, einen jeden zu ihm mitbringen. Die authentischste Art und Weise ist wohl das eigene Vorbild. Je überzeugter, beständiger, großzügiger und freudiger ich die Einladung annehme, desto größer wird auch die Resonanz in anderen sein, auch wenn das manchmal lange dauert. Gott wartet geduldig und in Liebe auf einen jeden von uns.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du bist so unendlich gut. Ich möchte in der Freundschaft zu dir wachsen. Ich öffne dir mein Herz. „Mein Herr und Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“ (Br. Klaus von der Flüe)

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir heute vor, die Einladung Christi anzunehmen, indem ich ihm die beste Zeit für ein Gebet einräume, sodass er zu mir sprechen kann und ich höre.


Ein Jünger Christi lässt sich in sein „Ja“ hineinziehen

4. November 2015

Mittwoch der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Karl Borromäus, Kardinal
Hl. Gregor, Abt
Hl. Reinhard OSB

Michaela Weimann

Lk 14,25-33
In jener Zeit als viele Menschen Jesus begleiteten; wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, du hast mich berufen, dein Jünger zu sein, denn als „Christ“ trage ich deinen Namen. Oftmals fühle ich mich dieser Berufung nicht gewachsen und nicht würdig, manchmal beklage ich mich über die Anforderungen und eigentlich bedanke ich mich viel zu wenig bei dir. So möchte ich dir dieses Gebet in tiefer Dankbarkeit darbringen.

Bitte: Guter Herr, ich bitte dich für alle deine Jünger, besonders für die, die du in ein Missionsland geschickt hast, damit sie dort Zeugnis für dich ablegen. Möge es Frucht tragen und möge die Zahl deiner Jünger immer weiter wachsen.

1. Innere Einstellung. Die innere Einstellung ist grundlegend in unserem Leben. Oft sorgen wir uns um das, was wir zu tun haben und vergessen dabei, wie wir die Dinge angehen. Wie antworte ich auf Herausforderungen, auf Schwierigkeiten, auf die Routine im Tagesablauf? Wie sehr liegt bei den ganz alltäglichen Dingen eine Handlung in der Liebe zugrunde? Wie nehme ich mein Kreuz auf mich und mit welcher Haltung folge ich Christus nach?

2. Anforderungen in der Nachfolge Christi. Jesus spricht deutlich. Seine Einladung zur Nachfolge stellt gewisse Ansprüche. Als Jünger muss ich mir dessen bewusst sein, dass der einzuschlagende Weg nicht am Kreuz vorbeiführt, sondern genau dort seine Erfüllung findet. Bin ich bereit, diesen Weg zu gehen? Ich allein, aus eigener Kraft, werde wohl nie auf diese Einladung antworten können. Meiner Schwachheiten und Ängste bewusst, möchte ich mich deshalb auf seine Gnade stützen und das Kreuz auf mich nehmen. „…gerade das Kreuz ist die äußerste Radikalisierung der bedingungslosen Liebe Gottes, in der er gegen alle Verneinung von Seiten der Menschen sich selber gibt, das Nein der Menschen auf sich nimmt und so in sein Ja hineinzieht (vgl. 2 Kor 1, 19).“ (Benedikt XVI., Jesus von Nazareth II.). Ein Jünger Jesu lässt sich täglich neu in SEIN „Ja“ hineinziehen. Hindere ich ihn vielleicht daran?

3. Jünger sein, jetzt und hier. Christi Jünger zu sein, ist eine wunderbare Aufgabe. Eine Mission voller Abenteuer. Gleichzeitig ist es eine Verantwortung, die ein Leben lang zu erfüllen ist, und der wir uns manchmal lieber entziehen möchten, weil sie uns zu groß erscheint. Doch es spendet Trost zu wissen, dass Christus selber uns zu seinen Jüngern macht. Er hat mich ausgewählt. Er kennt mich mit all meinen Fähigkeiten, die ich für die Mission einsetzen kann, aber er kennt auch all meine Unzulänglichkeiten, die mich bremsen, die mir den Weg steinig und hart machen. Welch’ ein Vertrauen hat er in mich! Heute möchte ich ihm, wie Jesaja, sagen: „Hier bin ich, sende mich!“ (Jes 6,8)

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du weißt sehr wohl, dass ich dir folgen möchte, du weißt auch, dass es mir schwer fällt, auf manche Dinge zu verzichten und so bitte ich dich, lehre mich und zeige mir, wie ich mich mehr in dein „Ja” hineinziehen lassen kann. Hilf mir, alles zurückzulassen, was mich hindert, mehr für dich zu leben. Ich möchte mich erneut auf dich ausrichten und mich an deinen Worten orientieren.

Möglicher Vorsatz: Ich suche mir heute mind. zehn Minuten Stille, in denen ich darüber nachsinne, in welchem Bereich meines Lebens ich Jesus besser nachfolgen kann und wie ich es konkret in mein Leben integrieren werde. Zu Beginn und am Ende bitte ich ihn um seine Gnade, ohne die ich nichts kann.


Eins werden mit dem Herzen „reich an Barmherzigkeit“

5. November 2015

Donnerstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Bernhard Lichtenberg, Dompropst

Michaela Weimann

Lk 15,1-10
In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wieder gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wieder gefunden, die ich verloren hatte. Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.

Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, das Sinnen meines gegenwärtigen Lebens muss auf dein Lob gerichtet sein, weil der ewige Jubel unseres künftigen Lebens in deinem Lob besteht und niemand kann für das kommende Leben geeignet sein, der sich nicht bereits jetzt darin übt. Aus ganzem Herzen will ich dich loben, d.h. nicht nur meine Zunge und Stimme, sondern vor allem mein Herz, mein Leben, meine Taten!

Bitte: Ich opfere dir dieses Gebet zur Wiedergutmachung aller Sünden in der Welt auf.

1. Ein zutiefst barmherziges Herz. Da die Pharisäer und die Schriftgelehrten schlecht über Jesus gesprochen haben, erzählt er ihnen das Gleichnis der Barmherzigkeit. Sie sahen, dass er sich mit den Sündern abgab und sogar mit ihnen aß. Jesus geht auf sie ein und erklärt ihnen, warum Gott nicht will, dass auch nur ein einziger seiner Söhne verloren geht, und dass seine Seele vor Freude überfließt, wenn ein Sünder umkehrt. Betrachten wir das Herz Jesu. Wie groß ist seine Liebe? Mit den Pharisäern und Schriftgelehrten, mit den Zöllnern und Sündern? Mit mir?

2. Bezeugung und Verkündigung der Barmherzigkeit Gottes. Am 8. Dezember beginnt das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Vielleicht mehr denn je braucht die Menschheit - ein jeder von uns - dieses Jahr und dass uns die Barmherzigkeit Gottes einmal mit Nachdruck und kraftvoll in der Verkündigung vor Augen geführt wird und wie wir sie in unserem Leben erfahren können. Der kommende Weltjugendtag 2016 in Krakau steht unter dem Motto: „Selig, die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7). Es ist gut, erneut auf das barmherzige Herz Jesu zu schauen und von ihm zu lernen, wie auch ich ein glaubhaftes Zeugnis seiner Barmherzigkeit ablegen und sein freudiger Verkünder sein kann!

3. Richtlinien für unser Verhalten. „Die wahre Religion besteht also darin, eins zu werden mit diesem Herzen, das ‚reich an Barmherzigkeit‘ ist und uns bittet, alle zu lieben, auch die Fernstehenden und die Feinde, und so den himmlischen Vater nachzuahmen, der die Freiheit eines jeden respektiert und alle mit der unbesiegbaren Kraft seiner Treue zu sich zieht. Das ist der Weg, den Jesus allen weist, die seine Jünger sein wollen: ‚Richtet nicht…, verurteilt nicht… Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden… Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!‘ (Lk 6,36-38). In diesen Worten finden wir sehr konkrete Anweisungen für unser alltägliches Verhalten als Gläubige.“ (Benedikt XVI., Castel Gandolfo, 16.09.2007)

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du bist gnädig und barmherzig. Ich lobe und preise dich! Ich bitte dich: Forme du mein Herz immer mehr nach deinem Herzen. Lass mich mit deinem barmherzigen Herzen auf meine Nächsten schauen. Forme in mir ein verständnisvolles, gütiges, wohlwollendes Herz.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute besonders darauf achten, den Weg zu gehen, den Jesus weist: nicht richten, nicht verurteilen, einander die Schuld erlassen, geben, barmherzig sein…


Die Logik des Teilens und der Solidarität

6. November 2015

Freitag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leonard
Hl. Rudolf OSB

Michaela Weimann

Lk 16,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig“. Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib „achtzig“. Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, du kennst mich. Bei dir darf ich so sein, wie ich bin. Ich danke dir für deine Treue, dein Verständnis und die Ansprüche, die du in der Liebe an mich stellst. Lehre mich, dir ähnlicher zu werden. Deine Worte sind ein Licht für meine Wege. Deine Liebe forme mein Herz nach dem deinigen.

Bitte: Herr, ich bitte dich, stärke mich und alle Christen, dass wir uns erneut für dich und dein Königreich entscheiden, dass wir deinem Vorbild der Liebe folgen.

1. Vorausschauende Klugheit. Man könnte meinen, das Evangelium stelle uns heute zur Nachahmung einen listigen Verwalter vor, der uns in seiner Unehrlichkeit als Vorbild dienen soll, doch dem ist nicht so. Der Verwalter dient als Beispiel dafür, wie man klug und vorausschauend handelt. Es scheint, dass er sich der Gefahren bewusst ist, wie z.B. dass gewisse Anhänglichkeiten (an Geld und materielle Güter, kurz, an allem, was uns hindert, unsere Berufung zur Liebe zu Gott und unseren Nächsten zu leben), die dazu führen, dass wir unser Ziel verfehlen. Tatsächlich sollen wir als Kinder des Lichts lernen, uns gegenseitig auf dem Weg zu diesem Ziel zu unterstützen, so wie es der unehrliche Verwalter mit Seinesgleichen tut.

2. Radikaler Verzicht. Benedikt XVI. (am 27.09. 2007 in Velletri) spricht davon, dass es für den Christen einer Grundsatzentscheidung bedarf: Es gibt „die Wahl zwischen der Logik des Profits als letztes Kriterium unseres Handelns oder der Logik des Teilens und der Solidarität.“ Wenn die „Logik des Profits“ vorherrsche, „so vergrößert sich das Missverhältnis zwischen Reichen und Armen sowie die verderbliche Ausbeutung des Planeten. Wenn hingegen die Logik des Teilens und der Solidarität überwiegt, ist es möglich, den Kurs zu korrigieren und ihn auf eine gerechte Entwicklung auszurichten, zum gemeinsamen Wohl aller.“ Benedikt spricht abschließend davon, dass es für das persönliche Leben jedes Gläubigen den Mut erfordere „gegen den Strom zu schwimmen und wie Jesus zu lieben, der bis zur Hingabe seiner selbst ans Kreuz gelangt ist.“

3. Die irdischen Reichtümer sollen zum Erwerb der wahren und ewigen Reichtümer dienen. Die eigenen Begabungen und Fähigkeiten sowie die Reichtümer, die wir besitzen, werden für die Ewigkeit nur fruchtbar, wenn wir sie mit unseren Nächsten teilen, wenn wir so das von Gott anvertraute Gut, klug verwalten. In unseren Herzen darf es keinen Platz für egoistisches Profitstreben geben, sondern vielmehr eine Saat und Ernte von Großzügigkeit, die sich an erster Stelle im Gebet für meinen Nächsten äußert.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, alles was ich habe, alles was ich bin, kommt von dir. Ohne dich kann ich nichts und bin ich nichts. Alle meine Begabungen und Fähigkeiten möchte ich zum Wohle meiner Nächsten und zu deiner Ehre nutzen. Hilf mir, von Herzen großzügig zu sein.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mir heute einen Moment Zeit nehmen und Christus fragen, wo ich mehr gegen den Strom schwimmen soll. Am Ende des Gebetes/ der Reflexion bitte ich ihn für mein Vorhaben um seine Kraft und seinen Segen.


Niemand kann Gott und dem Mammon dienen

7. November 2015

Samstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Willibrord OSB
Hl. Engelbert, Erzbischof

Michaela Weimann

Lk 16,9-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich möchte mich erneut auf dich ausrichten und für diese Zeit des Gebets alles hinter mir lassen, was nicht mit dir zu tun hat. Du stehst vor der Tür und klopfst an (vgl. Offb 3,20), und ich möchte dich nun in mein Herz aufnehmen, meine Türen öffnen, dich einziehen lassen, bei dir verweilen, von dir lernen. „Rede, denn dein Diener hört“ (1 Sam 3,10).

Bitte: Ich möchte diese Zeit des Gebets für alle aufopfern, die dich noch nicht kennen, die ihre Sicherheiten, ihren Erfolg, ihr Wohlbefinden eher auf den Besitz von materiellen Gütern gründen, als in der Liebe, die nur du schenken kannst. Schenke ihnen Wegweiser und gute Begleiter!

1. Der wahre Gott. Der Begriff Mammon wird meist abwertend oder scherzhaft benutzt, dabei ruft er den Gedanken an wirtschaftliche Sicherheit und Erfolg wach. Aber Jesus sagt, dass der Reichtum das Götzenbild ist, dem ein Mensch opfert, wenn er nur materiellen Erfolg sucht: So wird wirtschaftlicher Erfolg leicht zu seinem wahren Gott. Wir sind Kinder dieser Welt, die es mit vielen Ablenkungen immer wieder schaffen, uns von wesentlichen Gedanken fernzuhalten. Vielleicht muss ich mich selbstkritisch prüfen und bekennen, dass der Mammon in mir manchmal viel mehr Platz hat, als es gut für mich ist. Wer ist der wahre Gott in meinem Leben?

2. Kein Sklave kann zwei Herren dienen. Es muss also eine radikale Entscheidung zwischen Gott und dem Mammon gefällt werden. Wie entscheide ich mich, wenn ich vor der Wahl zwischen Ehrlichkeit und Unehrlichkeit, zwischen Treue und Untreue, zwischen Egoismus und Nächstenliebe, zwischen Gut und Böse stehe, in den kleinen, alltäglichen Dingen, da, wo mich keiner sieht und da, wo ich gesehen werde? Auch wenn wir in der Theorie ganz klar erkennen, dass kein Sklave zwei Herren dienen kann, tun wir uns in der Praxis gelegentlich schwer, den „richtigen Herren“ auszuwählen. Es ist recht, dass wir uns jeden Morgen Christus anvertrauen und ihn bitten, dass er uns helfen möge, ihn als den wahren Gott unseres Lebens zu erkennen.

3. Gott kennt unser Herz. Welch’ ein Trost ist es zu wissen, dass wir einen Gott haben, der uns kennt und uns annimmt, wie wir sind. Er ist für uns mit leidenschaftlicher, treuer Liebe da. Seine Liebe ist grösser als unsere Treulosigkeit und unsere Sünden. Mein Gott und Schöpfer kennt mich, sogar besser, als ich mich selber kenne. Er weiß, was mich bedrückt, was mich beglückt und erfüllt. Ich darf vor seinem Angesicht leben, wie ein wahres Kind Gottes, ganz frei und ohne die Sorge, was andere von mir denken könnten. Es ist gut, wenn ich seinen Blick in mir aufnehme. Herr, was denkst du von mir? Bin ich auf einem guten Weg zu dir?

Gespräch mit Christus: Guter Herr, ich bringe mich dir erneut dar. Du sollst immer der wahre Gott in meinem Leben sein, lass nicht zu, dass ich mich in dem verliere, was mir die Welt an Zerstreuung anbietet. Ich möchte dir dienen, dich erfreuen, dir Ehre erweisen. Du schaust in mein Herz und kennst mein Verlangen, dir treu zu sein. Lass nicht zu, dass ich jemals von dir getrennt werde.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir heute vor, mit all meinem Denken, Reden und Tun Gott zu gefallen. In kleinen Stoßgebeten während des Tages sage ich ihm: „Preis und Ehre sei dir, oh Herr.“ oder einfach „Das ist für dich!“