Tägliche Meditationen Sonntag 31. Mai 2015 bis Samstag 6. Juni 2015 Neunte Woche im Jahreskreis P. Bertalan Egervári LC
Die Beziehung ist der Schlüssel 31. Mai 2015
Dreifaltigkeitssonntag Trinitatis P. Bertalan Egervári LC Mt 28,16-20 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Einführendes Gebet: Gepriesen seist du, guter Vater. Du hast die Welt aus Liebe geschaffen und hältst sie in deiner Hand. Gepriesen seist du, Jesus Christus, Sohn Gottes. Du bist Mensch geworden und bis zum Äußersten gegangen, um uns Menschen zu erlösen. Gepriesen seist du, Heiliger Geist. Du schaffst alles neu und erneuerst das Antlitz der Erde. Dank sei dir, dreifaltiger Gott. Dir verdanken wir alles Gute. Du lenkst unser Leben auf den Wegen der Liebe. Gelobt seist du in alle Ewigkeit. Amen.
Bitte: Hilf mir, Herr, meine Beziehung zu dir, dem Dreifaltigen, zu vertiefen! 1. Drei Personen, ein Gott. Für uns scheint es heute fast unproblematisch, dass Gott dreifaltig einer ist. Wir beten die drei Personen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes an und zweifeln nicht daran, dass es sich um denselben Gott handelt. Dabei war das in den ersten Jahrhunderten gar nicht so klar. Die Irrlehre des Arianismus z.B. leugnete die Gottheit Christi. Es gab Momente in der Geschichte, da sogar die Mehrheit der Bischöfe sich durch diesen Irrtum täuschen ließ. Auch die Gottheit des Heiligen Geistes wurde angezweifelt. Er ist Person und doch ganz anders, als wir es uns vorstellen würden. Letztendlich wissen wir nur um die Dreifaltigkeit, weil Gott sich uns in seiner unendlichen Liebe offenbaren wollte. Keine Logik der Welt hätte uns das erschließen können. Gott aber wollte sich uns zu erkennen geben. Er ist mit uns in Beziehung getreten. 2. Eine Beziehung der Liebe. Der Natur und dem Wesen nach sind die drei göttlichen Personen eins, und doch kristallisieren sich zwischen ihnen gewisse Merkmale heraus. Die verschiedenen Beziehungen, die zwischen ihnen bestehen, führen zu diesen Unterschieden: Der Vater ist der Ursprung, insofern er nicht gezeugt wurde oder etwa aus einem anderen hervorgegangen ist. Er ist das Prinzip und der Anfang, von dem alles ausgeht. Der Sohn ist aus unendlicher Liebe von Ewigkeit her vom Vater gezeugt und erwidert diese Liebe. Aus der liebenden Begegnung beider geht auf geheimnisvolle Weise der Heilige Geist hervor. Wie armselig ist unser Wissen über das Wesen der Dreifaltigkeit! Wir sind kaum fähig, Gott so zu verstehen, wie er ist. Aber das Wenige, was wir von ihm wissen, kann genügen, um unser Leben völlig zu verändern. Wir wissen zum Beispiel, dass die Beziehung der drei Personen untereinander eine Beziehung reiner Liebe ist. Lassen wir also unser Leben verändern von der Liebe Gottes, treten wir ein in eine Liebesbeziehung zu ihm! 3. Ich bin bei euch alle Tage. So groß und überfließend ist die Liebe des Vaters, dass er die Welt erschaffen hat, um seine Liebe zahllosen Geschöpfen mitzuteilen. Der Sohn ist Mensch geworden, um uns aus der Sklaverei der Sünde zu befreien und uns ewiges Leben zu schenken. Der Heilige Geist ist ausgesandt, um uns Menschen zu heiligen und uns nach dem Vorbild Christi umzugestalten. Gott ist wirklich bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt: der Vater, der allgegenwärtig alles in seinen Händen hält; der Sohn, der in der eucharistischen Gestalt in den Tabernakeln der Welt unter uns weilt; der Heilige Geist, der in uns wohnt und dessen Tempel wir sind. Gott schenkt uns auf wunderbare Weise seine Nähe und Gegenwart. Nehmen wir diese seine Nähe an und leben wir ganz bewusst in seiner Gegenwart! Gespräch mit Christus: Dreifaltiger Gott, du bist zu groß und wunderbar, als dass wir dich begreifen könnten. Ich danke dir, dass du dich trotzdem zu uns herablässt, dich uns offenbarst und uns auf Augenhöhe mit dir stellst. Lass uns deine Liebe dankbar annehmen und unsere Beziehung zu dir vertiefen.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute die gute Beziehung mit einer Person auffrischen, mit der ich schon länger keinen Kontakt hatte.
Alles unter Kontrolle 1. Juni 2015
Montag der neunten Woche im Jahreskreis Hl. Justin der Märtyrer Hl. Simeon von Trier Hl. Luitgard OSB P. Bertalan Egervári LC Mk 12,1-12 Jesus begann zu ihnen wieder in Form von Gleichnissen zu reden. Er sagte: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht. Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns. Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg.
Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir, dass du gegenwärtig bist und mich immer begleitest. Lenke und erleuchte nun mein Gebet, damit ich dir Freude machen und Ehre erweisen kann. Lass mich deinen Willen für mein Leben besser erkennen und gib mir die Kraft, ihn in die Tat umzusetzen.
Bitte: Stärke mein Vertrauen in deine Vorsehung und hilf mir, angesichts der vielen Nachrichten über das Böse in der Welt nicht den Mut zu verlieren. 1. Eine Situation außer Kontrolle… Wenn man dieses Gleichnis liest, könnte man meinen, dass man als Knecht des Winzers keinen guten Stand hat. Man wird da verprügelt, fortgejagt, beschimpft, misshandelt und sogar umgebracht. Der Winzer hat die Situation scheinbar überhaupt nicht unter Kontrolle. Er hat die Geschäfte den Pächtern anvertraut und sich zurückgezogen. Die Knechte, die er zu den Pächtern schickt, haben keinen Erfolg. Sogar sein eigener Sohn wird getötet. Ein guter Chef würde es nie so weit kommen lassen. Manchmal scheint es sich heute mit der Lage der Kirche und der Welt ähnlich zu verhalten. Vieles scheint außer Kontrolle, vieles geht den Bach hinunter, das Böse hat scheinbar die Macht und hält Kirche und Welt umklammert. 2. … oder doch nicht? Aber wissen wir nicht aus dem Glauben, dass Gott allmächtig ist? Er lenkt alle Geschicke, in seiner Vorsehung hat er alles geordnet und nichts geschieht zufällig oder entgleitet ihm. Das Böse lässt er zu, weil er uns Menschen nie unsere Freiheit nimmt. So sind wir fähig zu lieben, aber eben auch, Böses zu tun. Aber Gott verliert deswegen nicht die Kontrolle. Alles Böse möchte er zum Guten wenden, aus jeder Niederlage einen noch größeren Sieg machen. Wie die größte Niederlage der Menschheitsgeschichte, der Tod seines Sohnes, in Wirklichkeit der größte Sieg war, so möchte er auch die Niederlagen in der Welt, der Kirche und in meinem Leben in noch größere Siege verwandeln. Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern leben wir mit Zuversicht! Gott hat alles genau geplant. Lassen wir uns von ihm zum Sieg führen. 3. Der Blick nach vorn im Glauben. Also Niederlagen, die in Siege verwandelt werden. – Schön und gut, aber oft sieht man davon lange Zeit gar nichts! Oft ist unser Leben voll von Schwierigkeiten, Leid und Traurigkeit. Ist das auch von Gott so geplant? Sicher, es gibt persönliche Kreuze in unserem Leben, die uns Gott gar nicht wegnehmen möchte, weil er uns durch sie zu mehr Liebe und Freude führen will. Viele andere sind jedoch „hausgemacht“, und sehr oft würden sie verschwinden, wenn wir nur aufhören würden, ständig um uns selbst zu kreisen. Eine Krankheit zum Beispiel könnte ein solches Kreuz sein, das Gott zulässt, um uns zu einer größeren Liebe zu führen. Wenn wir aber so weit gehen, uns wegen der Krankheit frustrieren lassen, uns ärgern über all das, was wir nicht mehr tun können, und schlecht gelaunt sind, ist das unser Problem. Wenn wir die Sache mit Glauben angehen würden, würden wir erkennen, dass Gott gerade jetzt besonders wirken und uns und anderen reiche Gnaden schenken kann. Wandeln wir unsere Kreuze in umso größere Gnaden um, indem wir sie mit Glauben akzeptieren. Der Herr kennt seine Knechte und ihre Mühen. Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube, dass du die Geschicke der Welt lenkst und alles zum Guten führen möchtest. Ich bitte dich: Wandle meine persönlichen Niederlagen in Siege um und wende auch all das Schlechte in der Gesellschaft zum Guten. Schenke mir den Blick des Glaubens, damit ich in allen Ereignissen deine liebende Gegenwart erkennen kann.
Möglicher Vorsatz: Ich will einer persönlichen Niederlage oder schwierigen Situation mit Glauben begegnen und auf die liebevolle Vorsehung Gottes und seine Allmacht vertrauen.
Gute Worte und erstaunliche Wege 2. Juni 2015
Dienstag der neunten Woche im Jahreskreis Hl. Marzellinus und Petrus, Märtyrer Hl. Armin, Märtyrer P. Bertalan Egervári LC Mk 12,13-17 Einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes wurden zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken. Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen? Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen. Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn.
Einführendes Gebet: Jesus, sende deinen Heiligen Geist, damit er mich in diesem Gebet begleite, erleuchte und mit deiner Liebe erfülle. Ich will dich preisen für deine unendliche Liebe. Ich will dich preisen, weil du mich allezeit begleitest und mich durch alle Stürme des Lebens sicher hindurchführst. Danke, Jesus, für deine Nähe. Ich will dir nun im Gebet meine ganze Aufmerksamkeit schenken.
Bitte: Schenke mir ein reines Herz und gute Absichten! 1. Ein schönes Kompliment. Das Kompliment, das Jesus da bekommt, ist eigentlich wunderschön. Es heißt da, er sagt immer die Wahrheit, ohne Ansehen der Person, und lehrt wirklich den Weg Gottes. Wären doch alle Menschen zu dieser Erkenntnis gekommen! Ob die Männer wirklich meinten, was sie sagten? Es war wohl eher die Meinung des Volkes, die sie wiedergegeben haben, die öffentliche Meinung. Wie schade, dass die Menschen oft nur dann Gutes über andere sagen, wenn sie Böses im Sinn haben. Wie ist es mit mir? Bin ich in der Lage, das Gute in meinen Mitmenschen zu entdecken? Verstehe ich es, über alles Schlechte hinwegzusehen und das Gute in ihnen zu suchen? Und schließlich, stelle ich dieses Gute im persönlichen Gespräch oder im Gespräch mit anderen auch heraus, um die Nächstenliebe in Worten zu leben? 2. Die Absicht zählt. Wie wir wissen, waren die schönen Worte nur ein Mittel, um die böse Absicht zu verbergen. Eine schlechte Absicht macht eine gute Tat oder gute Worte oder Gedanken völlig wertlos vor Gott. Er kennt das Herz der Menschen und weiß genau, was in ihnen vorgeht. Umgekehrt verleiht eine gute und reine Absicht einer guten Tat ihren eigentlichen Wert. So ist zum Beispiel vom übernatürlichen Standpunkt aus gesehen materielle Hilfe nur dann wertvoll, wenn sie mit reiner Absicht, ohne Hintergedanken gegeben wird. Das Schöne ist, dass eine solche Absicht auch die Macht hat, an sich wertneutrale Dinge in etwas Gutes zu verwandeln. Besonders unsere Pflichten im Alltag erhalten vor Gott einen völlig neuen Wert, wenn wir sie aus Liebe zu ihm erfüllen. Gott möchte, dass wir die kleinen Dinge mit viel Liebe tun. Denn die kleinen Dinge sind das Maß der großen und wer sie mit Liebe tut, kann auch zu den großen aufsteigen. 3. Jesus erstaunt. Die Antwort Jesu ist meisterhaft. Die Falle, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt, schnappt nicht zu. Im Gegenteil, Jesus weicht ihren Fängen mit Leichtigkeit aus. Gleichzeitig offenbart er uns auch in dieser Situation den Weg Gottes. Oft ist dieser für uns überraschend und versetzt uns in Staunen. Die Pharisäer und die Anhänger des Herodes hatten nicht mit einer solchen Antwort gerechnet, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass Gottes Wege eine solche Richtung einschlagen könnten. „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege.“ Das bleibt auch für uns heute wahr. Gott hält immer wieder Überraschungen für uns bereit, auch solche, die uns schwer fallen. Bleiben wir trotz allem offen für die erstaunlichen Wege Gottes und bereit, unsere Pläne seinen Plänen anzupassen? Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wo du wirkst und wo dein Heiliger Geist weht, da ist alles gut. Wende mein Leben immer weiter hin zum Guten. Lehre mich, nicht auf die Fehler und Schwächen meiner Mitmenschen zu schauen, sondern das Gute in ihnen zu sehen und zu suchen. Hilf mir, selbst meine Feinde zu lieben und ihnen das Beste zu wünschen. Überrasche mich auch heute durch dein liebevolles Wirken.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute in jemandem, über den ich vielleicht schlecht denke oder gedacht habe, eine gute Eigenschaft suchen.
Von Engeln und Ehepartnern 3. Juni 2015
Mittwoch der neunten Woche im Jahreskreis Hl. Karl Lwanga und Gefährten, Märtyrer Hl. Kevin von Wicklow, Abt P. Bertalan Egervári LC Mk 12,18-27 Von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen. Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte. Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel. Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr.
Einführendes Gebet: Guter Gott, ich preise dich für dein Wort, mit dem du uns erleuchtest. Ich preise dich dafür, dass du dich uns offenbarst und uns deinen ewigen Heilsplan erkennen lässt. Steh mir nun in diesem Gebet bei, damit ich dich und deinen Plan noch besser erkenne.
Bitte: Herr, gib uns Vorfreude auf den Himmel! 1. Sie werden sein wie die Engel im Himmel. Der Himmel ist unser letztes Ziel. Gott hat uns geschaffen, um für immer mit ihm im Himmel vereint zu sein. Dort wird unsere Freude vollkommen sein, alle unsere Wünsche und Sehnsüchte werden erfüllt, nichts wird uns fehlen. Es wird nicht das geringste Leid geben und jede Erinnerung an Schmerz und Traurigkeit wird angesichts der Fülle, die uns geschenkt wird, verblassen. Leider können wir uns nur ansatzweise vorstellen, wie wunderbar es im Himmel tatsächlich sein wird. Es wird noch hundertmal schöner als eine Hochzeitsnacht, tausendmal schöner als der größte Erfolg im Leben, unvergleichlich viel schöner als die größte Freude, die wir je erfahren haben. Eigentlich viel zu schön, um wahr zu sein, und doch eine der „wahrsten“ Wahrheiten überhaupt. 2. Sieben Brüder und keine Frau. Werden wir nicht etwas vermissen, wenn wir im Himmel nicht einmal mit dem eigenen Ehepartner weiter verheiratet sind? Das muss doch irgendwo langweilig sein, oder zumindest ist es schwer vorstellbar, wie man da die Fülle des Glücks besitzen soll… Nein, unsere himmlische Familie wird noch viel großartiger sein! Stellen wir uns das nur einmal vor: Um uns herum Millionen von Brüdern und Schwestern, von denen jeder einzelne uns noch viel mehr liebt, als es unsere Geschwister, Verwandten oder Ehepartner hier auf Erden jemals vermochten. Da sind wir nicht nur für eine Person ein ganz besonderer Mensch, sondern für alle. Wir werden im Himmel nicht heiraten, aber unser Glück wird größer sein, als wenn wir mit allen verheiratet wären. 3. Die tiefste Sehnsucht unseres Herzens. Es gibt eine Sehnsucht in uns, die selbst in den größten Glücksmomenten da ist. Auch wenn wir alles haben, auch wenn wir vor lauter Glück die ganze Welt umarmen könnten – wir wollen immer noch mehr, wir wollen, dass diese Momente nie aufhören. Tief in uns ist ein unstillbarer Durst nach Glück und Liebe, wie ein Abgrund, in den wir noch so viel hineinfüllen können, der aber nie voll wird. Gott hat uns so geschaffen, nicht um uns zu quälen, sondern weil er uns tatsächlich so viel Liebe schenken möchte. Unendlich viel Liebe. Weil er uns unsagbar glücklich machen möchte. Die Erfüllung dieser tiefen Sehnsucht finden wir in keiner noch so großen Freude dieser Welt. Wir finden sie in Gott. Er ist die Fülle, die unsere Sehnsucht stillt und uns wunschlos glücklich machen möchte, schon in diesem Leben. Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für den wunderbaren Plan, den du mit uns Menschen hast. Danke, dass du die große Sehnsucht unseres Herzens erfüllen möchtest. Stärke meinen Glauben daran, dass ich bei dir alles finde und ein Leben in Fülle leben kann. Vermehre in mir die Sehnsucht nach dir, dem größten und einzig wahren Gut.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute für die Seelen im Fegefeuer beten, dass sie schneller zur Fülle der Liebe im Himmel gelangen.
Im Abendmahlssaal 4. Juni 2015
Hochfest des Leibes und Blutes Christi Fronleichnam P. Bertalan Egervári LC Mk 14,12-16,22-26 Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor! Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor . Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf. Während sie nun bei Tisch waren und aßen, sagte er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern, einer von denen, die zusammen mit mir essen. Da wurden sie traurig, und einer nach dem andern fragte ihn: Doch nicht etwa ich? Er sagte zu ihnen: Einer von euch Zwölf, der mit mir aus derselben Schüssel isst. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir dafür, dass du in der Eucharistie bei uns geblieben bist. Wie großartig ist das Geschenk deines heiligen Leibes und Blutes! Gib mir die Gnade, dich im Sakrament liebevoll zu verehren und voll Sehnsucht zu empfangen. Zeige mir, was es bedeutet, dass Gott auf solch demütige Weise gegenwärtig ist und sich mit mir vereinen möchte.
Bitte: Schenke mir mehr Liebe zur Eucharistie! 1. Ein ganz besonderes Mahl. Heute wissen wir um die außerordentliche Bedeutung des letzten Abendmahls. Für die Zwölf Jünger damals dürfte alles noch etwas zu viel gewesen sein. Sie merkten wohl, dass es sich um ein Paschamahl in ganz besonderer Atmosphäre handelte. Die Reden Jesu waren ausgesprochen feierlich und ebenso geheimnisvoll. Er reichte ihnen Brot und Wein als seinen Leib und sein Blut. Aber was das alles wirklich zu bedeuten hatte, das hat sich ihnen erst später offenbart, das heißt, dass das letzte Abendmahl sozusagen die erste heilige Messe und noch mehr als das war. Es war der Ursprung der Sakramente der Eucharistie und des Priestertums, durch die Jesus Christus sein Erlösungswerk nach seinem Kreuzestod weiterführen wollte. 2. Die Rolle des Glaubens. Die Jünger wussten noch nicht um die ganze Tragweite des letzten Abendmahls. Doch eines konnten die beiden Jünger, die es vorbereiteten, mit Sicherheit sagen: Ohne den Glauben an das, was Jesus ihnen vorausgesagt hatte, hätten sie gar nichts vorgefunden. Aber sie haben darauf vertraut, dass die Worte Jesu genau eintreffen würden und entsprechend gehandelt. So soll auch unser Glaube sein. Wir dürfen den Worten Jesu vertrauen und entsprechend handeln. Auch in die heilige Messe dürfen wir den Glauben mit hineinnehmen, denn der Kommunionempfang bringt nicht „automatisch“ jedem Empfänger eine Gnadenfülle. Wer ohne Glauben die Kommunion empfängt, den kann der Herr auch nicht beschenken. 3. Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens. Das II. Vatikanische Konzil lehrt uns, dass das eucharistische Opfer Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens ist. Die Eucharistie enthält schließlich das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm. In der heiligen Messe geschieht etwas Unvorstellbares: Das Erlösungsgeheimnis Christi wird hier und jetzt gegenwärtig. Die Ereignisse, die vor 2000 Jahren geschehen sind, sein Leiden, Sterben und Auferstehen, werden in jeder heiligen Messe wirklich gegenwärtig, das heißt wir können daran teilnehmen und auf geheimnisvolle Weise dabei sein, wenn Jesus Christus leidet, stirbt und aufersteht. Welch großes Geschenk und Geheimnis ist das! Gespräch mit Christus: Jesus, was du für uns getan hast, ist so unvorstellbar groß, dass ich nicht weiß, wie ich dir dafür danken soll oder was ich tun kann, um es dir zu vergelten. Es tut mir leid, dass ich in der heiligen Messe manchmal lustlos oder unaufmerksam bin. Gib mir die Gnade, deinen heiligen Leib und dein heiliges Blut so zu verehren, dass mir die Frucht der Erlösung zuteil wird.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute an der Fronleichnamsprozession teilnehmen und meinen Glauben an die Eucharistie bezeugen.
Der wahre Freund 5. Juni 2015
Freitag der neunten Woche im Jahreskreis Hl. Bonifatius, Apostel der Deutschen Hl. Meinwerk von Paderborn P. Bertalan Egervári LC Joh 15,14-16a,18-20 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander! Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.
Einführendes Gebet: Guter Jesus, ich möchte dir nun meine Zeit schenken. In Demut will ich mich sammeln, alle Sorgen und Ablenkungen hinter mir lassen und all meine Kraft und Gedanken auf dich lenken. Lass mich auf die Fürsprache des heiligen Bonifatius dich als meinen wahren Freund erkennen und erfahren. Gieße deine Liebe in mein Herz ein, damit ich lieben kann, wie du liebst.
Bitte: Hilf mir, in meiner Freundschaft mit dir zu wachsen! 1. Der wahre Freund. Welchen Grund hat Jesus denn, uns als Freunde zu behandeln? Haben wir ihm denn etwas Gutes getan? Oder ist er auf uns angewiesen? Nein, aus reiner Liebe und Barmherzigkeit bietet er uns seine Freundschaft an. So ernst war ihm diese Freundschaft, dass er bereit war, sein Leben für seine Freunde zu geben. Die heilige Schwester Faustyna schreibt in ihrem Tagebuch (Nr. 342): „Das Leiden ist der größte Schatz auf Erden - es läutert die Seele. Im Leiden erfahren wir, wer unser wahrer Freund ist.“ Jesus hat uns durch sein Leiden bewiesen, dass er unser wahrer Freund ist. Wenn wir leiden, ist er immer bei uns. Er möchte uns beistehen und uns durch das Leid hindurchtragen. Nur er kann uns in schwerem Leid wahren Trost spenden. Oft erfahren wir seine Liebe und Freundschaft erst im persönlichen Leid. 2. Der größte Schatz auf Erden. Das Leiden soll der größte Schatz auf Erden sein? Sicher muss das eine Übertreibung einer Mystikerin sein, die eben mit besonderen Gaben ausgestattet war; sie muss irgendwie komisch gewesen sein… oder nicht? Tatsache ist, dass die größte Liebestat in der Geschichte, der Kreuzestod Christi, mit sehr viel Leid verbunden war. Tatsache ist, dass selbst Jesus Christus durch Leiden Gehorsam lernen musste. Tatsache ist, dass viele Heilige das Leiden geradezu geliebt und sogar geistige Freude darin gefunden haben. Es scheint eine geheimnisvolle Verbindung zwischen Liebe und Leid zu geben. Schließlich gibt es keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. So gesehen müssten wir eigentlich unsere Haltung zum Leiden ein wenig ändern. 3. Liebt einander. Die Liebe steht im Zentrum der Botschaft Christi. In die Ewigkeit können wir nichts anderes mitnehmen als die Liebe. Kein materieller Besitz, keine Geschöpfe, und nicht einmal die göttlichen Tugenden des Glaubens und der Hoffnung bleiben uns. Das alles wird vergehen, nur die Liebe ist ewig. Wenn Leiden die Seele läutert, dann macht es uns zu einer größeren, reineren Liebe fähig. Es ist großartig, dass Jesus sogar das Leiden verwandelt hat. Nicht, dass er es uns genommen hätte oder dass es in sich gut wäre, aber die geduldige Annahme unseres Leidens verleiht ihm einen großen übernatürlichen Wert. Im Leiden können wir unsere Liebe ganz besonders unter Beweis stellen und so unserem wahren Freund die Treue halten. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wahrer Freund meiner Seele, ich danke dir dafür, dass du um meinetwillen so viel Leid auf dich genommen hast. Du hast dich schon als Freund erwiesen, als ich mich noch gar nicht für dich interessiert habe. Ich bitte dich um deine Gnade und Hilfe, damit auch ich dich als wahren Freund liebe. Gib mir die Kraft und den Glauben, alles Leid und alle Probleme als Gelegenheit zu erkennen, durch die ich in der Liebe zu dir wachsen kann. Heiliger Bonifatius, erbitte mir diese Gnade von Gott.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte meinem wahren Freund heute eine kleine Freude machen, indem ich ihm mit einem Gebet für seine Freundschaft danke.
Egoismus oder Vertrauen? 6. Juni 2015
Samstag der neunten Woche im Jahreskreis Hl. Norbert von Xanten OPraem, Bischof Hl. Claudius OSB, Abt P. Bertalan Egervári LC Mk 12,38-44 Jesus lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.
Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, schenke mir nun dein Licht und deinen Beistand, damit ich den Willen des Vaters für mein Leben erkennen kann. Begleite mich in diesem Gebet und lass mich erkennen, welche Botschaft du heute für mich vorbereitet hast. Gute Mutter Maria, sei auch du an meiner Seite und hilf mir, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören.
Bitte: Lass mich von meinem irdischen Besitz losgelöst sein und ganz auf dich vertrauen! 1. Nehmt euch in Acht. Schade, dass das Beispiel der Schriftgelehrten nicht nachahmenswert ist. Wer liebt es nicht, auf der Straße von allen gegrüßt zu werden, immer den Ehrenplatz zu bekommen und sich ohne Mühe bereichern zu können? Leider sind alle diese Dinge vom Egoismus geleitet und gehen schon mal auf Kosten anderer. Genau diesen Egoismus prangert Jesus an. Ihm geht es vielmehr um eine selbstlose Liebe, die mehr an Gott und die Mitmenschen denkt, als an sich selbst. Er gibt uns mit seiner Person das Beispiel, wie wir handeln sollen. Er hat nie an sich selbst gedacht, sondern hat sich immer vom Willen des Vaters und dem Wohl der anderen leiten lassen. Nicht einmal nach 40 Tagen des Fastens in der Wüste hat er Steine in Brot verwandelt. Er hat uns gezeigt, dass Egoismus das Gegenteil von Liebe ist und nie unser Denken und Handeln leiten soll. 2. Der Opferkasten. Der Egoismus führt dazu, dass wir alle Dinge auf uns selbst beziehen und ständig um uns selber kreisen. Auf materieller Ebene wollen wir dann immer mehr und mehr besitzen und sind nicht bereit, irgendetwas loszulassen. Wie gut, dass es Opferkasten, Klingelbeutel und Ähnliches gibt, die uns helfen, großzügig zu werden. Verzicht und Opferbereitschaft helfen, den eigenen Egoismus zu überwinden. Allerdings ist das nur eine Seite der Medaille, der erste Schritt. Auf der anderen Seite befinden sich die vielen Menschen, für die wir auch Verantwortung tragen, ob wir es nun wissen oder nicht. Mein Leben lebe ich nicht nur für mich allein, es soll im Dienst der anderen stehen. Ein erfülltes Leben finde ich nur dann, wenn ich meinen Horizont für die vielen Menschen, denen ich helfen und dienen kann, ganz weit öffne. 3. Alles geben. Es gehört sehr viel dazu, so zu handeln, wie es die arme Witwe getan hat. Sie musste sich wohl auch einen Ruck geben, um das Opfer zu bringen. Vor allem aber zeigte sie ein großes, geradezu grenzenloses Vertrauen auf die Vorsehung Gottes. Ganz Gott vertrauen, alles in seine Hände legen verlangt uns wahnsinnig viel ab. Das schaffen wir normalerweise nicht von heute auf morgen. Sicher hat die Witwe vieles mitgemacht, was sie lieber nicht erlebt hätte. Aber dadurch hat sie gelernt, ihr Leben ganz in die Hände Gottes zu legen. Letztlich muss jedes Vertrauen, das wir auf Dinge oder Menschen setzen und nicht auf Gott, früher oder später enttäuscht werden. Je mehr wir auf Gott vertrauen, desto nachhaltiger kann er wirken und unser Leben zum Guten lenken. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich möchte dir dafür danken, dass du immer bei mir bist und mich begleitest. Ich darf mich ganz auf deine liebende Vorsehung verlassen. Nichts in meinem Leben geschieht ohne deine Zulassung, und jedes Übel möchtest du in ein umso größeres Gut verwandeln. Befreie mich von meinem Egoismus und von meiner Anhänglichkeit an alle materiellen und geschaffenen Dinge. Führe mich stattdessen zur Freiheit der Kinder Gottes, die erfüllt von deiner Liebe und Freude allzeit bereit sind, dir und den Nächsten zu dienen.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte eine Schwierigkeit in meinem Leben vertrauensvoll in deine Hände legen.
|
|