Tägliche Meditationen Sonntag 4. Januar 2015 bis Samstag 10. Januar 2015 Zweite Woche nach Weihnachten P. Ernest Daly LC, P. Matthew Green LC, P. Roderick Ermatinger LC
Nach Dir suchen 4. Januar 2015
Zweiter Sonntag nach Weihnachten
P. Ernest Daly LC Joh 1, 1-18 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du das Wort bist, das in die Welt gekommen ist. Ich weiß, dass du zu mir vom Vater sprichst, von seiner Wahrheit und Liebe. Ich weiß, dass ich darauf vertrauen kann, dass du mich zum Vater führst. Obwohl mein Herz mir so gering erscheint, kommst du, um nach mir zu suchen. Danke, dass du gekommen bist, um mich zu suchen. Bitte: Herr, hilf mir, dich heute mehr zu suchen. 1. Er kam in sein Eigentum. Unser Gott kam, um nach uns zu suchen. „Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt” (vgl. 1 Joh 4,10). Was findet Gott an uns so besonders? Die Bibel gebraucht Bilder der Liebe von Braut und Bräutigam oder von Vater und Mutter, um uns zu erklären, wie sehr sich Gott danach sehnt, mit uns vereint zu sein. Er weiß, dass darin unser wahres Glück liegt. Oft sucht er auf geheimnisvolle Weise nach dem Menschen, aber in Jesus Christus zeigt er sich ganz klar selbst und seine Sehnsucht danach, bei uns zu sein. Schätze ich das Geschenk der Menschwerdung? Verstehe ich jeden Tag etwas besser, wie demütig und kraftvoll Gott meine Liebe sucht? 2. Aus Gott geboren. Unsere Verwandlung in Christus hinein ist ein Geschenk. Gott bietet uns dieses Geschenk an, und wenn wir dafür offen sind, verändert er unsere Beziehung zu ihm tief. Durch Christus haben wir das Vertrauen, vor den Vater zu kommen und ihn unseren „Vater“ zu nennen, nicht bloß unseren „Schöpfer“. Durch Christus haben wir die Kraft, die Sünde abzulegen und die Heiligkeit Gottes anzulegen. Durch Christus haben wir die Möglichkeit, Einfluss auf die Heilsgeschichte zu nehmen, indem wir dabei helfen, der Welt seine Frohe Botschaft zu verkünden. Dies resultiert aus Gottes Güte und Barmherzigkeit. Schätze ich das Geschenk, dass Gott mich als Kind angenommen hat? Versuche ich, als neuer Mann oder neue Frau zu leben, geboren aus dem Geist? 3. Voll Gnade und voll Wahrheit. Jesus Christus zeigt uns, was es bedeutet, wahrhaft Mensch zu sein. Die Kraft und Schönheit seines Lebens, die Selbstlosigkeit seiner hingebungsvollen Liebe hilft uns die Höhen zu erkennen, zu denen wir berufen sind. Er zeigt uns, dass es möglich ist, heilig zu sein. Er führt uns den Weg; wir müssen nur seinen Fußspuren folgen. Mit ihm können wir darauf vertrauen, dass das Gute, das wir im Leben vollbracht haben, für immer Bestand haben wird. Verliebe ich mich gleichsam jeden Tag neu in Christus? Bin ich so von ihm fasziniert, dass ich jeden Tag etwas Neues in ihm entdecke? Kann ich sagen, dass er mich jeden Tag mehr für seine Sache gewinnt? Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du gekommen bist, um nach mir zu suchen. Heute möchte auch ich dich suchen. Hilf mir, dich im Glauben zu entdecken. Hilf mir, die Zeichen deiner Gegenwart in der Kirche, in den Sakramenten und in dem Guten, das du in meinen Mitmenschen säst, zu erkennen. Öffne meine Ohren und gib mir ein offenes Herz, um dein Wort zu hören und dich in meinem Leben willkommen zu heißen. Vorsatz: Heute werde ich mit jemandem über Jesu Liebe sprechen, wie sie sich durch seine Menschwerdung zeigt.
Er kennt dich schon 5. Januar 2015
Montag der zweiten Woche nach Weihnachten Hl. Johann Nepomuk Neumann P. Matthew Green LC Joh 1, 43-51 Am Tag darauf wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen; da traf er Philippus. Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! Philippus war aus Betsaida, dem Heimatort des Andreas und Petrus. Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh! Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich möchte deine Stimme in diesem Abschnitt der Schrift hören und mit offenem Herzen empfangen, was du mir sagen willst. Ich glaube an dich, ich hoffe auf dich, und ich liebe dich. Bitte: Himmlischer Vater, hilf mir, standfest in deiner Liebe zu sein. 1. Gott zu dienen erfordert Beständigkeit. Johannes der Täufer hat seine Aufgabe erfüllt, indem er andere zu Christus geführt hat: Er wird im heutigen Evangelium nicht mehr erwähnt. Heute gilt die Aufmerksamkeit Jesus, wie er seine zukünftigen Apostel beruft, welche durch den Täufer schon vorbereitet worden waren. So wie Andreas entdecken diejenigen, die für die Begegnung mit Christus vorbereitet sind, in ihm den größten Schatz, den sie nicht für sich selber behalten können. Dieses Mal begegnet Philippus Christus und teilt dies Natanaël mit. Als Natanaël skeptisch reagiert, gibt Philippus nicht auf. Er weiß, dass die persönliche Erfahrung viel mächtiger ist als Worte, darum führt er Natanaël zu Jesus. Wenn wir andere zu Christus führen wollen, begegnen wir ähnlichen Hindernissen: Zögern, Skepsistik, mangelndesm Interesse…. Geben wir zu schnell auf, oder versuchen wir, andere auf aktivere Weise zu engagieren? 2. Jesus will uns. Als Natanaël Jesus begegnet, ist er überrascht, dass Jesus ihn kennt und ihn als den, der er ist, schätzt und achtet. Wahrscheinlich steht hinter den einfachen Worten Jesu viel mehr, als uns das Evangelium erzählt, weil sie Natanaël sofort für Jesus gewinnen. Vielleicht vergessen wir manchmal, dass Jesus als Gott unser Schöpfer ist, und wenn er einen Menschen ruft (und auf die eine oder andere Weise ruft er jeden Menschen), weiß er ganz genau, wen er ruft. Wenn Jesus zur Nachfolge ruft, tut er das nicht auf allgemeine Weise, sondern er ruft jeden persönlich, er klopft an unser Herz, er kennt und versteht jeden einzelnen von uns ganz persönlich. Er kennt uns besser und liebt uns mehr als das ein Mensch jemals tun könnte. Wenn wir das wirklich erfahren und anderen helfen, zu dieser Erfahrung zu kommen, dann wird sein Ruf unwiderstehlich werden. 3. Lernen, die größeren Werke Gottes zu sehen. Jesus verspricht Natanaël, dass er noch „Größeres“ in Zukunft sehen wird; und in der Tat wird er aus erster Hand Zeuge von Jesu Wundern und er wird sehen, wie der Vater seine Liebe zu seinem Sohn kundmacht. Und wirklich handelt Jesus so mit uns allen. Wir können durch eine eindrückliche Erfahrung für Gott gewonnen werden, aber wenn unsere Beziehung zu Gott tiefer wird, werden wir „Größeres“ sehen – womit nicht unbedingt „Spektakuläreres“ gemeint ist. In dem Maß wie unser Schätzen der geistlichen Dinge wächst, bekommen wir ein Gespür für Gottes Wirken, und das Wirken der Gnade kann in unserem Leben und im Leben der anderen immer mehr Frucht bringen. Diese tiefe Umwandlung ist etwas viel Größeres als jede wunderbare körperliche Heilung oder jede rein sentimentale Erfahrung. Wir brauchen Glauben, Vertrauen und Aufmerksamkeit für die Eingebungen des Heiligen Geistes – mit einer gesunden Portion Geduld – wenn wir wirklich sehen wollen, wie Gott arbeitet; aber das Warten wird sich definitiv lohnen. Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, es tröstet mich sehr und gibt mir Mut zu sehen, dass du mich ganz und gar kennst, dass du mich liebst und willst, dass ich dir nachfolge. Ich danke dir für deine Liebe! Hilf mir, andere zu dir zu führen. Gib mir Weisheit und Beständigkeit, die notwendig sind, um im Leben der Menschen etwas bewirken zu können. Hilf mir, die Wunder deiner Gnade in meinem Leben und im Leben jener um mich herum zu entdecken. Vorsatz: Ich will mir Zeit nehmen, um die Wege zu betrachten, wie Gott in meinem Leben wirkt, und durch mich im Leben der anderen. Ich will nachdenken, wie ich noch besser mit seiner Gnade mitwirken kann.
Ich kam, sah und war besiegt 6. Januar 2015
Dienstag der zweiten Woche nach Weihnachten Erscheinung des Herrn Hl. Drei Könige, Kasper, Melchior, Balthasar
Mt 2, 1-12 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschraken er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du dich selbst mir als kleines Kind, geboren von der Jungfrau Maria, geschenkt hast. Wenn ich daran denke, wie du so hilflos in der Krippe liegst, füllt sich mein Herz mit Vertrauen. Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen kannst, weil du dich all deiner Größe entäußerst hast, damit ich dich betrachten kann. Du verdienst all meine Hoffnung und Liebe, die ich dir demütig jetzt darbiete. Bitte: Herr, ich bitte dich um ein Herz, das offen für deine Botschaft ist. 1. Wir haben seinen Stern gesehen. Alle Menschen ehrlichen Herzens finden Gott in ihrem Leben. Die Ehrlichkeit der drei Sterndeuter lässt sich an den Mühen und Opfern erkennen, die sie bereitwillig auf sich nahmen, um ihr Ziel zu erreichen. Die Reise war sehr anstrengend, sie mussten in ihrer Abwesenheit für ihre Familien sorgen. Ihre Absicht war rein, frei von egoistischen Beweggründen, denn sie wollten allein Gottes lebendige Gegenwart erleben. Die Offenheit ihres Herzens erlaubte es Gott, durch viele Dinge dieser Welt zu ihnen zu sprechen – von der Weissagung bei Herodes bis zum Stern über dem Kind in der Krippe. Was bin ich bereit zu opfern, um Gott heute zu finden? Ich muss alles außer ihm zur Seite legen und mich von seiner Hand führen lassen, damit ich seine göttliche Gegenwart erleben kann. 2. Die Warnung, nicht zu Herodes zurückzukehren. Herodes und alle Menschen, die nur weltliche Interessen haben, sehen den Stern nicht. Nur Finsternis umgibt sie. Menschen wie sie haben sich vielleicht schon einmal Gedanken über Gott gemacht und sich für ihn interessiert, aber sie missachten seinen Ruf. Sie verlassen selten ihren „Palast“, opfern selten ihre Zeit und widmen sich nicht dem Dienst am Göttlichen. Wenn sie einmal ihren bequemen Palast verlassen, beklagen sie sich, dass Gott sich nirgends in der Welt finden lässt. Sie haben Angst davor, ihre bequeme Welt zu verlieren. Ich will beten, dass mein Herz immer für das offen ist, was das Evangelium von mir in meinem Leben verlangt. Möge Christus kein Hindernis in mir vorfinden; möge er in mir die Entschlossenheit finden, meinen Palast zu verlassen, damit ich ihn finden und ihm folgen kann. 3. Dann holten sie ihre Schätze hervor. Um Liebe schenken zu können, muss ich selbst die Liebe empfangen haben. Wie kann ich den Ansprüchen gerecht werden, die andere mir stellen? Wie kann ich meiner Berufung und Sendung treu sein, wenn ich auf meinem Weg wenig Zuspruch und Unterstützung bekomme? Jeden Morgen muss ich mich an Gott wenden, der sich mir bedingungslos hingibt, damit seine Hingabe mich gestalten und in mir wirken kann. Jeden Tag erwartet mich eine notwendige Epiphanie, sei das nun bei der heiligen Messe, beim Gebet oder durch die Werke der göttlichen Vorsehung. Sie befähigt mich, mich selbst hinzugeben. Wenn ich diese Liebe nicht erfahre, bleibt mein Leben verschlossen – ich habe nicht die innere Stärke, um mich ganz hinzugeben. Johannes sagt uns: „Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben… Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat (1 Joh 4, 10f,19). Gespräch mit Christus: Christus, deine Liebe zu mir bewegt mich dazu, mich selbst hinzugeben und nichts zurückzuhalten. Ich habe einen Augenblick in der Menschheitsgeschichte berührt, welcher mein Begreifen weit übersteigt und mein Herz für dich gewinnt. Hilf mir, mich dir so zu schenken, wie du dich mir schenkst: bei der heiligen Messe, im Gebet und bei der Begegnung mit meinen Mitmenschen rufst du mich, dir zu dienen. Vorsatz: Heute will ich mich bemühen, die Liebe zu den Mitgliedern meiner Familie zu vertiefen und sie so zu lieben, wie Christus sie liebt.
Das Licht zieht umher 7. Januar 2015
Mittwoch der zweiten Woche nach Weihnachten Hl. Raimund von Pennfort Hl. Valentin, Bischof P. Roderick ErmatingerLC Mt4, 12- 17, 23-25 Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden. Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Man brachte Kranke mit den verschiedensten Gebrechen und Leiden zu ihm, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie alle. Scharen von Menschen aus Galiläa, der Dekapolis, aus Jerusalem und Judäa und aus dem Gebiet jenseits des Jordan folgten ihm. Einführendes Gebet: Mein Himmlischer Vater, du hast mich aus deiner unendlichen Liebe heraus geschaffen. Obwohl ich dich oft nicht so geliebt habe, wie ich es als dein Kind hätte tun sollen, sendest du mir Gaben über Gaben. Du sandtest deinen Sohn, um mich zu erlösen und mich in und durch deinen Sohn eins mit dir zu machen. Du und dein einziger geliebter Sohn sandtet euren Geist der Liebe und Wahrheit, den Heiligen Geist, damit er in meinem Herzen, meinem Verstand und meinem Körper wohne. Ich danke dir, dass ich deine Liebe erfahren darf. Ich schenke dir dafür mein eigenes Herz und meinen Wunsch, dir großzügig auf das Antwort zu geben, worum du mich bittest. Bitte: Jesus, hilf mir, dir mein Herz zu öffnen. 1. Das wahre Licht ist hier. Johannes der Täufer tat alles, worum ihn der Vater bat. Dabei blieb er stets demütig. Die Leute dachten, er sei der Christus; doch er erlaubte dem Stolz nicht, das Licht der Wahrheit auszulöschen, und verkündete, dass er nicht der Christus sei. Die Welt belohnte Johannes den Täufer mit Schweigen und dem Tod. Welchen Schatz schenkte ihm hingegen Gott für seine Treue? Lob – „Willkommen mein guter und treuer Diener“ – und ewiges Leben. Johannes war nur die Stimme; er rief die Menschen auf, zu bereuen und sich zu bekehren. Nun verkündet das Wort selbst diese Worte. Johannes war eine Stimme in der Wüste. Nun tritt das Wort, das das Leben und das Licht selbst ist, in die Öffentlichkeit. Möge das Licht der Wahrheit unsere Herzen für das wahre und ewige Himmelreich öffnen. Kann ich zwischen dem, was wirklich Gold in Gottes Augen ist und dem, was nur wie Gold glänzt, aber das Gegenteil davon ist, unterscheiden? Kann man das in meinen Worten und Taten erkennen? 2. Jesus predigt mit mehr als nur Worten. Unser Herr Jesus ging umher und tat nur Gutes: er heilte Kranke, tröstete die Einsamen, vergab den Sündern und predigte das Evangelium. Unser Glaube sagt uns dies, und wir sehen es vor unseren Augen, wenn wir das Evangelium lesen. Aber begegnen wir dem Herrn wirklich wie jene, die seinen Weg vor 2000 Jahren kreuzten? Ich kann diese Frage beantworten, wenn ich mein Leben betrachte: Lebe ich mehr und mehr wie Christus oder nicht? Schätze ich alles Gute, das Christus in meinem Leben getan hat und danke ich ihm dafür? Will ich von ganzem Herzen immer mit Christus zusammen sein, auf der Erde wie im Himmel? Wo mein Herz ist, da ist auch mein Schatz. Wie Christus bin ich berufen, mit mehr als nur Worten zu predigen. 3. Menschen antworten auf die Wahrheit. Ein Jünger Christi darf niemals entmutigt sein, denn die Menschen antworten auf die Wahrheit, auf das Evangelium von Jesus Christus. Wir sehen dies in den Evangelien und durch die Geschichte der Kirche hindurch. Wenn unsere Bemühungen, das Evangelium zu verbreiten, auf harten Boden fallen, müssen wir nachdenken, wie wir reagieren werden. Christus verlangt von uns, sein Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. Er will, dass wir Frucht bringen. Christus sagte auch voraus, dass wir größere Dinge vollbringen werden als er. Wir wissen auch, dass Christus die Sünde und den Tod besiegt hat. Wenn wir all das wissen, dürfen wir uns nicht mehr entmutigen lassen, wenn unsere Bemühungen, das Evangelium zu verkünden, keine Frucht tragen. Wir sollen nur unsere Arbeit tun, Christus kümmert sich um den Rest. So einfach ist es. Gespräch mit Christus: Herr, du bist gekommen, um die Sünder zu retten; komme an diesem neuen Tag neu in mein Leben. Nimm all meine Angst vor dir weg, Herr Jesus. Lehre mich, dass du ein Gott des Mitleids bist und dass du sanftmütig und demütig von Herzen bist. Vorsatz: Ich will mir überlegen, wie ich meiner Pfarrgemeinde konkret helfen kann, das Evangelium zu verkünden.
Gib Christus dein ganzes Leben 8. Januar 2015
Donnerstag der zweiten Woche nach Weihnachten Hl. Severin Hl. Erhard P. Roderick Ermatinger LC Mk 6, 34-44 Als Jesus ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit sie zu essen haben? Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. Dann befahl er ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras setzen. Und sie setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen. Und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten. Einführendes Gebet: Mein Himmlischer Vater, du hast mich aus deiner unendlichen Liebe heraus geschaffen. Obwohl ich dich oft nicht so geliebt habe, wie ich es als dein Kind hätte tun sollen, sendest du mir Gaben über Gaben. Du sandtest deinen Sohn, um mich zu erlösen und mich in und durch deinen Sohn eins mit dir zu machen. Du und dein einziger geliebter Sohn sandten euren Geist der Liebe und Wahrheit, den Heiligen Geist, damit er in meinem Herzen, meinem Verstand und meinem Körper wohne. Öffne mein Herz und meine Augen für alles, was du für mich getan hast und noch für mich tun wirst, damit ich mich dir, deiner Kirche und allen deinen Kindern großzügiger hingebe. Vervollkommne mich im Feuer deiner Liebe, und sende auch mich, wie du deinen einzigen Sohn und deinen Heiligsten Geist gesandt hast, um das Feuer deiner Liebe zu entfachen. Bitte: Jesus, unser Herr, segne mich mit der Gabe der Großzügigkeit. 1. Du gibst uns alles, was wir brauchen. Jesus ist der gute Hirte. Er will alle seine Schafe speisen, die verlorenen und die wieder gefundenen. Er kennt alle unsere Bedürfnisse; er hat Mitleid mit uns, wenn er alle unsere Leiden sieht. Alle, die ihn aufnehmen, nährt unser Herr erst mit seiner Gnade, dann mit seinen Lehren und dann mit seinem Fleisch und Blut. Er gibt uns alles, was wir an Leib und Seele brauchen. Wie oft denken wir, dass wir etwas entbehren? Wo suchen wir danach? Gehen wir zu Christus oder gehen wir woanders hin? 2. Wende dich Christus zu. Wir sehen einen deutlichen Unterschied zwischen der Haltung der Apostel und der Jungfrau Maria in diesem Evangelium. In Kana, als Maria sah, dass der Wein ausging, wandte sie sich an ihren Sohn (vgl. Joh, 2,1-11). Als die Apostel hingegen hier sahen, dass die Menschen nichts zu essen hatten, dachten sie zunächst an die Dörfer in der Umgebung. Sowohl Maria als auch die Apostel hatten Mitleid mit der Not der Menschen; doch Maria hatte die bessere Lösung. Christus will wissen, ob wir wirklich glauben, dass er es ist, der für jede Situation, in der wir uns befinden, eine Lösung hat. Christus wird uns prüfen: Wollen wir uns auf pragmatische Lösungen verlassen oder auf ihn? 3. Sei großzügig mit Christus. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir unserem Herrn wenig geben können. Alles was wir besitzen und was für unseren Herrn von irgendeinem Wert ist, kommt letztlich doch von ihm selbst. Diese Wirklichkeit zeigt deutlich, wie klein wir sind und wie groß Gott ist. Denken wir an den kleinen Jungen, der zwei Fische und fünf Laib Brot hatte. Er und seine Familie müssen hungrig gewesen sein. Er hätte Jesus und den Aposteln sagen können, sie sollten sich ihr eigenes Essen besorgen. Aber stattdessen gab er Jesus alles, was er hatte, obwohl es angesichts der Bedürfnisse der Massen eine recht kümmerliche Gabe war. Und schauen wir, was aus der großzügigen Tat wurde – Christus zeigte seine Herrlichkeit und Macht! Die Apostel speisten die Massen, sie sammelten die Reste und wuchsen im Glauben. Wie hat diese großzügige Tat uns bewegt? Gespräch mit Christus: Herr, wie kann ich kleiner werden, damit du wachsen kannst? Mein Herz brennt vor innigem Verlangen, dir alles zu geben; doch ich weigere mich so oft, dich zu anderen zu bringen. Hilf mir, zu erkennen, wie schön es ist, dich anderen zu bringen. Vorsatz: Heute werde ich für alle Menschen, denen ich begegne, ein authentischer, großzügiger Christ sein.
Frieden kommt vom Glauben an Jesus Christus 9. Januar 2015
Freitag der zweiten Woche nach Weihnachten Hl. Julian, Märtyrer Hl. Eberhard
Mk 6, 45-52 Gleich darauf forderte Jesus seine Jünger auf, ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida vorauszufahren. Er selbst wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. Spät am Abend war das Boot mitten auf dem See, er aber war allein an Land. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache ging er auf dem See zu ihnen hin, wollte aber an ihnen vorübergehen. Als sie ihn über den See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrieen auf. Alle sahen ihn und erschraken. Doch er begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und außer sich. Denn sie waren nicht zur Einsicht gekommen, als das mit den Broten geschah; ihr Herz war verstockt. Einführendes Gebet: Mein Himmlischer Vater, du hast mich aus deiner unendlichen Liebe heraus geschaffen. Obwohl ich dich oft nicht so geliebt habe, wie ich es als dein Kind hätte tun sollen, sendest du mir Gaben über Gaben. Du sandtest deinen Sohn, um mich zu erlösen und mich in und durch deinen Sohn eins mit dir zu machen. Du und dein einziger geliebter Sohn sandten euren Geist der Liebe und Wahrheit, den Heiligen Geist, damit er in meinem Herzen, meinem Verstand und meinem Körper wohne. Öffne mein Herz und meine Augen für alles, was du für mich getan hast und noch für mich tun wirst, damit ich mich dir, deiner Kirche und allen deinen Kindern großzügiger hingebe. Vervollkommne mich im Feuer deiner Liebe, und sende auch mich, wie du deinen einzigen Sohn und deinen Heiligsten Geist gesandt hast, um das Feuer deiner Liebe zu entfachen. Bitte: Herr, ich möchte mich dir mit ganzem Herzen hingeben, jetzt und für immer. 1. Die wahre Speise – der Wille des Vaters. Nachdem der Herr die Fische und die Brote vermehrt hatte und die Menschen ihren Hunger gestillt hatten, verließ er sie. Dann ging er auf den Berg, um beim Vater zu sein. Die Speise unseres Herrn war es, den Willen des Vaters zu tun. Christus ging auf einen Berg, um sich von Ablenkungen zu entfernen. Dort konnte er sich in ein Gespräch von Herz zu Herz mit dem Vater vertiefen. Unser Herr fand den Willen des Vaters dort, wohin ihn die göttliche Vorsehung brachte und durch sein tiefes und beständiges Gespräch mit dem Vater. 2. Glauben wir wirklich an Jesus Christus? Nun ein anderes Wunder: unser Herr geht auf dem Wasser. Er beherrscht die Natur, und zwar genau die Natur, die den Aposteln Angst macht. Mehr noch, wie der Herr die Natur beherrscht, überwältigt die zitternden Männer. Auch heute, gerade in diesem Moment der Heilsgeschichte, geschieht so viel. Zittern wir angesichts der Macht Gottes? Sehen wir wirklich, wie schwach und unbedeutend wir sind? Und am wichtigsten von allem, glauben wir wirklich, dass Jesus Christus der Herr der Herren, der König der Könige ist? Erlauben wir Christus, dass er unsere Ängste besiegt, oder lassen wir uns vom Chaos dieser Welt verschlingen? Wir müssen betrachten, was Christus tut, damit unser Glauben stark wird und wir uns ihm hingeben können. Wenn wir erfassen, wer er ist, wird der Prinz des Friedens in unseren Herzen regieren. Danach dürstet Christus. 3. Friede sei mit dir. Wenn wir überlegen, wonach wir uns am meisten sehnen, werden wir merken, dass es Frieden ist. Wenn wir Christus in unsere Herzen einlassen, werden wir wahren und ewigen Frieden erfahren. Frieden resultiert letztlich aus unserer totalen Hingabe an Jesus Christus. Das ist nicht einfach, und wir brauchen dafür ein Leben lang. Doch unsere Geschichte der Hingabe an Jesus Christus kann besondere Momente haben. In einem Moment der Entscheidung kann unser Leben für immer verändert werden. Sicher erlebte jeder der Apostel einen besonderen Moment, als sie sich dafür entschieden haben, Christus in ihr Herz einzulassen. Obwohl diejenigen, die ihr Herz für Christus geöffnet hatten, viele Male fielen, regierte doch der Friede in ihren Herzen. Der Grund für ihr Versagen lag nicht in der Abwendung ihres Herzens von Gott, sondern war eher durch ihr schwaches Fleisch bedingt. Christus sagt uns allen: „Habt keine Angst, nehmt euer Kreuz auf euch und folgt mir nach.“ Gespräch mit Christus: Herr, du zeigst uns immer wieder deine Macht. Bitte gib mir die Kraft, mich in jedem Moment dieses Tages dir und dem Willen des Vaters ganz hinzugeben. Vorsatz: Vor jeder Tat werde ich mich darauf besinnen, nur den Willen des Vaters zu tun.
Die Ehrfurcht einflößende Gegenwart 10. Januar 2014
Samstag der zweiten Woche nach Weihnachten Hl. Gregor X, Papst Hl. Wilhelm, Erzbischof
Lk 4, 14-22a Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; / denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, / damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde / und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Einführendes Gebet: Herr, willkommen im Tempel meiner Seele. Ich weiß, dass du ausreißen und abbrechen wirst, heilen und heiligen wirst und dort einen heiligen und gerechten Ort errichten wirst, der immer für dich bestimmt war. Nur du hast die Macht, das Heiligtum meines Herzens aufzuschließen; nur du erbaust, was ewig Bestand hat. Ich öffne dir nun voll Vertrauen mein ganzes Wesen, so dass deine Worte meine Gedanken formen können, so dass deine Liebe mein Herz durchdringen kann, so dass keine Unordnung der Seele mehr in mir bleibt. Bitte: Herr, gib mir eine größere Ehrfurcht vor dir. 1. Er kehrte zurück in der Kraft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist erscheint in der Welt, um den Plan des Himmels mit dem der Erde zu vereinen, und er tut es hier mit jedem Schritt, mit jeder Tat Christi. Seine ganze Mission ist nichts anderes als die Erfüllung des Textes, den er vorliest. Unsere Berufung im Leben ist nichts anderes als die Erfüllung unserer in der Taufe empfangenen Beauftragung durch den Heiligen Geist. Unser Herr zeigt deshalb, dass er nichts im Alleingang tut. Er, der Sohn, ist gesandt und wirkt in Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist, und von hier fließt all seine Fruchtbarkeit und Macht. Unsere Sendung muss uns wirklich „gesandt“ fühlen lassen. Sie verpflichtet uns, Frucht zu bringen, indem wir gehorchen und lieben. Der Himmel will mir in diesem Gebet seinen Plan offenbaren. Möge ich aufmerksam für alles sein, was der Heilige Geist mir zu tun eingibt. 2. Er schlug das Buch auf... „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ Dem Menschen wird eine Antwort auf die ewige Frage gegeben, die wir in der Offenbarung finden: „Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?“ Denken wir über diesen bemerkenswerten Moment nach, in dem das Wort sich unter den Menschen offenbarte: Viele konnten aus der Schrift lesen, aber nur einer war würdig, seine erlösende Kraft zu entfesseln. Viele konnten die Texte zitieren, aber nur einer konnte sie in ihren Herzen entflammen. Viele konnten mit Faszination predigen, aber nur einer konnte ihren Hunger nach der Fülle der Wahrheit stillen. Unsere Worte sind ohne Christi Stimme ein Windhauch; unsere Mühen haben keinen Sinn, wenn unsere Taten nicht Christi Taten sind. Nur eine Person kann das menschliche Herz verändern, und wir können wirklich nur Apostel sein, wenn Christus derjenige ist, der unsere Hand führt. 3. Alle staunten über seine Worte. Der genaue Sinn dieser Worte wird uns hier nicht offenbart, als wenn das bedeuten würde, dass die Person Christi selbst die Offenbarung sei. Christus, in der Ganzheit seiner Person, kommt, um unsere Lasten zu tragen und unseren Geist zu ermuntern, wie es keine Lehre, kein Wunder und keine Heilung für sich selbst könnten. Göttliche Vorsehung hat uns im Leben viele Güter gesichert, aber alle Güter sind nichts, wenn sie nicht mit Christus in all der Kraft und Intimität, die Gott-mit-uns bedeutet, kommt. Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte dich fürchten und ehren als das Zentrum meines Lebens. Ich arbeite nun mit einem heiligen Ehrgeiz, um sicherzustellen, dass dein Thron in meinem Herzen feststeht. Lehre mich, nichts in Beschlag nehmen zu lassen, was dir in meinem Leben gehört. Hindere mich daran, ein Leben leerer Selbstgenügsamkeit aufzubauen, damit ich nicht die Erfahrung deiner Macht und Gnade verliere, die ich haben könnte. Vorsatz: Ich werde Jesus heute in der Eucharistie besuchen, um ihn für seine Größe zu ehren und ihm für seine aktive Gegenwart in meinem Leben zu danken.
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