Tägliche Meditationen Sonntag 26. Oktober 2014 bis Samstag 1. November 2014 Dreißigste Woche im Jahreskreis P. Paul Campbell LC, P. Steven Reilly LC, P. James Swanson LC, P. Patrick Langan LC
Gott an erste Stelle setzen 26. Oktober 2014
Dreißigster Sonntag im Jahreskreis Weltmissionssonntag P. Paul Campbell LC Mt 22,34-40 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich mit einem Glauben, der ganz auf Dich vertrauen will. Ich hoffe darauf, dass ich lerne, deinen Willen zu akzeptieren und zu befolgen, auch wenn ich aus meiner Perspektive den Sinn dahinter nicht immer erkenne. Lass meine Liebe zu dir und zu den Menschen um mich herum der Liebe ähnlich werden, die du mir gezeigt hast. Bitte: Herr, gib mir die Kraft dich an die erste Stelle zu setzen, alles andere ist zweitrangig. 1. Gott an die erste Stelle setzen. Jesus gibt auf die Frage, welches Gebot das wichtigste sei, eine zweifache Antwort. Er bezieht sich zunächst auf Deuteronomium 6,15: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben...“ Dies war den Juden bekannt, weil sie diese Stelle im Gebet (das „Höre Israel“ betet der fromme Jude jeden Tag) mehrmals am Tag wiederholten und es auf ihre Türpfosten schrieben. Für uns ist es wie für die Juden wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Gott an die erste Stelle in unserem Leben gesetzt werden muss. Wir schulden ihm alles. Alles, was wir haben, ist ein Geschenk von ihm. Zu oft stellen wir Gott zurück und ignorieren ihn, bis ein passender Moment kommt oder es unserer Laune passt. Gott an die erste Stelle zu setzen bedeutet, den besten Teil unseres Tages für das Gebet zu ihm zu reservieren und zu versuchen, seinen Willen aus Liebe zu ihm in jedem Moment zu erfüllen. 2. Sich auf andere konzentrieren. Jesus bezieht sich dann auf das Gebot, das in Levitikus 19,18 steht: „Du sollst deinen Nächsten lieben...“ Er verbindet beide Gebote auf eine solche Weise, dass man nicht das eine ohne das andere erfüllen kann. Man kann Gott nicht lieben, ohne andere Menschen zu lieben, die nach seinem Bild geschaffen sind. Auch kann Nächstenliebe nicht ohne eine reine und reinigende Liebe zu Gott existieren. Die Liebe zum Nächsten fordert von uns, andere vor uns zu stellen. Selbstliebe und Selbstbezogenheit führen nur in die Einsamkeit und Isolation. Sich auf andere zu konzentrieren ist der Schlüssel zu unserem Glück und unserer Erfüllung. Andere zu lieben bedeutet ihre guten Werte zu suchen, ihnen aus Liebe zum Herrn zu dienen. Wir müssen aus uns selbst herauskommen und hinter die engstirnigen Interessen unseres Egoismus und unserer Selbstliebe blicken. Je authentischer wir lieben, umso erfüllter wird unser Leben werden. 3. Für die beten, die uns Böses tun. Es ist nicht leicht aus egoistischen Verhaltensweisen auszubrechen. Aufgrund der Sünde haben wir die Neigung, unser Eigeninteresse auf ungeordnete Weise zu überhöhen. Das ist nicht gut. Wir müssen um die Kraft der Gnade bitten, unsere Herzen zu reinigen und uns die innere Stärke zu geben andere vor uns selbst zu stellen. Gott ist bereit uns diese Gnade zu geben, aber er möchte, dass wir ihn darum bitten. Schwierige Umstände und Beziehungen müssen wir mit Gebet und Opfern bewältigen. Wir müssen sogar für die beten, die uns Böses tun und Gott bitten, uns die Gnade und Stärke zu geben sie zu lieben, wie Gott sie liebt. „Segnet eure Verfolger; segnet sie, verflucht sie nicht“ (Röm 12,14). Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, dich an die erste Stelle in meinem Leben zu stellen. So oft stelle ich fest, dass ich andere Dinge dir vorziehe. Ich finde Zeit für die Dinge, die ich tun will, aber ich finde wenig Zeit für das Gebet. Ich finde Zeit, um mit meinen Freunden zu sprechen, aber wenig Zeit, um mit dir zu sprechen. Ich brauche deine Stärke, um dich zu lieben. Hilf mir andere zu sehen und zu lieben, wie du es tust. Vorsatz: Ich werde heute für jemanden beten, der mir lästig ist, und versuchen, sein Wohl vor meines zu stellen.
Jesus fordert meine Bequemlichkeit heraus 27. Oktober 2014
Montag der dreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Sabina und Vinzent, Märtyrer P. James Swanson LC Lk 13,10-17 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich mit einem Glauben, der ganz auf Dich vertrauen will. Ich hoffe darauf, dass ich lerne, deinen Willen zu akzeptieren und zu befolgen, auch wenn ich aus meiner Perspektive den Sinn dahinter nicht immer erkenne. Lass meine Liebe zu dir und zu den Menschen um mich herum der Liebe ähnlich werden, die du mir gezeigt hast. Bitte: Herr, bewahre mich vor Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit. 1. Die Kennzeichen des Messias. Jesu Gegner waren verzweifelt. Sie wollten nicht glauben, dass er der Messias sei und sie wollten vor allem nicht, dass andere ihn für den Messias hielten. Da war aber das offensichtliche Problem seiner Wunder. Sie wussten, dass Gott seine Botschafter durch Wunder bestätigte, damit die Menschen ihnen glaubten. Diese Wunder waren der Beweis, dass die Person (in diesem Fall Jesus) von Gott gesandt wurde. Jesus tat sehr viele Wunder, und für viele Leute waren sie der Beweis, dass er von Gott gesandt worden war. Was konnten seine Gegner tun? Sie konnten nur versuchen, seine Wunder auf jede nur mögliche Weise zu diskreditieren. 2. Am Sabbat kann man viel mehr tun, als wir glauben. Dieses Wunder geschah am Sabbat. Der Synagogenvorsteher war damit nicht einverstanden. Hat Gott nicht am siebten Tag geruht? Sollten nicht auch wir dasselbe tun? Wie kann dieser Jesus am Sabbat heilen, wenn er wirklich von Gott kommt? In Wirklichkeit gab es am Sabbat viele Ausnahmen von der Regel. An einer anderen Stelle sagt Jesus selbst, dass der Sabbat für den Menschen da ist und nicht der Mensch für den Sabbat (Mk 2,27). Gewiss, die Beachtung des Sabbatgebots war immer der Übung der Nächstenliebe unterstellt. Es war immer erlaubt, die Sabbatruhe zu brechen, um einem Menschen in Not zu helfen. Jesus erwähnt auch Situationen, bei denen aus praktischen Gründen Arbeiten (z.B. notwendige Arbeiten auf einem Bauernhof, wie das Füttern der Tiere) verrichtet werden konnten, ohne die Sabbatruhe dadurch zu brechen. Es gilt also, die Extreme zu meiden: durch zu große Ängstlichkeit die Nächstenliebe vernachlässigen oder notwendige Arbeiten unterlassen, um Zeit beim Herrn zu verbringen. 3. Herr, lass mir meine Mittelmäßigkeit. Der Synagogenvorsteher will nicht glauben, weil das, was Jesus sagt und tut, ihm bedrohlich erscheint. Wenn Jesus der Messias ist, bedeutet das für ihn, dass er sein Leben ändern muss, aber das will er nicht. Das ist ihm so vielleicht nicht bewusst, aber das ist der springende Punkt. Auch wir können so sein. Wir wollen etwas, das Jesus uns durch die Kirche lehrt, nicht annehmen, weil das bedeuten würde, dass wir unser Leben ändern müssten, und genau das wollen wir nicht. Wir sind zufrieden mit uns. Manchmal ist schlicht die Furcht vor dem Neuen im Spiel. Jesus bietet uns etwas an, das wir nicht kennen, aber wir wollen es nicht. Wir wollen in unserem Schneckenhäuschen bleiben. Brechen wir also unseren begrenzten Horizont auf und haben wir keine Angst vor dem Unbekannten. Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, hilf mir, dich ganz anzunehmen. Wenn ich dich und deine Lehre zurückweise, ohne es zu merken, dann zeig es mir. Hilf mir, den Versuch, mir mein eigenes kleines Universum zu schaffen, wo ich Gott bin, zu überwinden. Erneuere mich, Herr, und hilf mir, mich nicht in mich selbst zu verschließen, denn dadurch schließe ich dich aus. Vorsatz: Wo gibt es Dinge in meinem geistlichen Leben, die zur reinen Routine geworden sind? Unterlasse ich aus Bequemlichkeit manch wichtiges Gebet, weil ich mir sage, dass das nicht so wichtig ist? Ich will mich heute besonders anstrengen, diese Gebete zu sprechen. Gibt es sonst noch einen Aspekt in meinem geistlichen oder sittlichen Leben, den ich entfernt habe, damit das Leben für mich bequemer wird? Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um es von neuem wieder zu leben!
Heilige Simon und Judas Thaddäus: treu zum Herrn 28. Oktober 2014
Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Apostel Simon und Judas Thaddäus P. Steven Reilly LC Lk 6,12-19 In diesen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du mein Schöpfer und Erlöser bist. Ich hoffe auf deine Güte und dein Erbarmen. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich lege diese Zeit der Betrachtung in deine Hände. Danke, Herr, dass du mir diese Gelegenheit bietest, in der Liebe zu deinem heiligen Willen zu wachsen. Bitte: Hilf mir, Herr, wie die Apostel beharrlich zu bleiben. 1. Unmögliche Fälle. Der heilige Judas Thaddäus ist bekannt als der Patron der unmöglichen Fälle. Er war ein Verwandter unseres Herrn und schrieb einen der Briefe des Neuen Testaments. Sein Patronat der unmöglichen Fälle meint natürlich, dass bei Gott nichts unmöglich ist. Welchen unmöglichen Fall habe ich gerade? Welcher geistige Berg steht vor mir, der mir zu steil zum Hochklettern ist? Ist es tatsächlich so unmöglich, oder muss ich nur mehr vertrauen und härter arbeiten? 2. Eifer für das Reich Gottes. Der heilige Simon wurde Zelot genannt. Die Zeloten waren dafür bekannt, dass sie politisch gegen die römischen Besatzer kämpften. Wenn Simon zu dieser Gruppe gehörte, musste er sicher viel lernen, um Jesu Botschaft vom wahren, geistigen Reich Gottes zu begreifen. Die Tatsache, dass er zu den Aposteln gehört, zeigt, dass Jesus ihm zutraute, sich zu ändern. Vielleicht könnte Simon der Patron sein für die Bereitschaft, sich zu ändern – dann ergibt sein gemeinsamer Gedenktag mit dem heiligen Judas Thaddäus richtig Sinn. Sich und seine Sichtweise zu ändern, scheint manchmal wirklich ein unmöglicher Fall zu sein. Die Apostel sind aber der Beweis dafür, dass Christus mächtiger ist als unsere Schwächen, solange wir den wirklichen Wunsch haben, ihm zu folgen. 3. Stütze sein. Wenn wir an die Apostel denken, nennen wir Simon und Judas nicht als erstes. Nicht jeder muss ein Hauptdarsteller sein, um eine felsenfeste Stütze für die Kirche zu sein. Das aber waren Simon und Judas: Männer, die Christus treu waren und die Mission, die er ihnen anvertraute, beharrlich erfüllten. Wir brauchen keine Stars, wir brauchen treue Apostel. Gespräch mit Christus: Herr, du hast nicht die Besten dieser Welt zu Aposteln erwählt. Sie wurden aber etwas unendlich größeres: Heilige. Hilf mir, an die Macht deiner Gnade zu glauben, die mich verwandeln und heilig machen kann. Vorsatz: Ich will demütig sein und dort Stütze sein, wo ich gebraucht werde.
Durch das enge Tor 29. Oktober 2014
Mittwoch der dreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Ermelind Hl. Narzissus P. James Swanson LC Lk 13,22-30 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich mit einem Glauben, der ganz auf Dich vertrauen will. Ich hoffe darauf, dass ich lerne, deinen Willen zu akzeptieren und zu befolgen, auch wenn ich aus meiner Perspektive den Sinn dahinter nicht immer erkenne. Lass meine Liebe zu dir und zu den Menschen um mich herum der Liebe ähnlich werden, die du mir gezeigt hast Bitte: Herr, schenke mir Aufrichtigkeit, Demut und Ehrlichkeit, um durch das enge Tor zu gelangen. 1. Eine Frage, die beunruhigt. Das ist eine Frage, die beunruhigen kann: „Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?“ Jesus gibt keine direkte Antwort; stattdessen gibt er einen Rat. Es hat fast den Anschein, als ob er der Frage ausweicht, als ob die Antwort nur entmutigen würde. Er will aber Mut machen, gleichzeitig betont er aber die Schwierigkeit, Erfolg zu haben. „Bemüht euch mit allen Kräften“, sagt er, „durch das enge Tor zu gelangen.“ „Bemüht euch mit allen Kräften“ ist der Schlüsselsatz, denn das Tor ist eng und es erfordert größte Anstrengung, hindurchzugelangen. 2. Eine beunruhigende Antwort. Diese Worte – dass viele hindurch gelangen wollen, es aber nicht schaffen – sind beunruhigend. Heutzutage sind wir es gewohnt, genaue Statistiken zu besitzen. Jesus sagt es nicht direkt, wir gewinnen aber den Eindruck, als ob es nur wenige sein würden. Die Möglichkeit des Scheiterns ist sehr real. Wer wird scheitern? Vielleicht jene Menschen, die alle andere Dinge mehr lieben als Jesus? Die Kirche unterstreicht die Wichtigkeit, unsere Herzen allein mit Gott zu füllen. Das ist das Ziel eines asketischen Lebens. 3. Wie stark ist mein Glaube wirklich? Jesus fährt fort, indem er sagt, dass viele, die meinen, genug zu tun, überrascht sein werden, wenn sie erkennen, dass sie zu wenig getan haben. Sie meinen, dass sie gute Christen sind, sie werden aber erfahren müssen, dass sie es nicht sind. Sie werden Jesus sagen, dass sie mit ihm gegessen und getrunken haben, und dass sie jeden Sonntag die Kommunion empfangen haben. Sie werden sagen, dass sie ihn oft in ihren Straßen predigen hörten und dass sie viel Geld gespendet haben, aber das wird nicht genug sein. Ja sogar andere, die scheinbar in ihrem Leben nicht so gut waren, werden vor ihnen in Gottes Reich kommen. In welcher Gruppe werde ich mich befinden? Jesus warnt mich. Ich muss ihm so aufrichtig und ehrlich wie möglich folgen und seinen Willen tun, nicht meinen eigenen. Am Ende meines Lebens werde ich allein die Liebe, die ich Gott und meinem Nächsten erwiesen habe, mit in die Ewigkeit nehmen. Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, deine Worte beunruhigen mich. Ich sehe, wie oft ich fehle bei dem, was ich für dich tun sollte. Ich sehe, dass ich mit meiner Kraft allein das nicht erfüllen kann. Sende mir deinen Heiligen Geist, damit er mir hilft zu erkennen, wo ich deinen Erwartungen nicht entspreche, bevor es zu spät ist. Hilf mir, durch das enge Tor zu gelangen. Vorsatz: Heute will ich mein Gewissen aufrichtig erforschen, um zu sehen, ob ich in irgendeinem Bereich meines Lebens „Nein“ zu Jesus sage oder ob ich es mir in meinem Leben zu bequem mache. Bequemlichkeit, besonders im geistlichen Leben, ist ein Zeichen dafür, dass ich mich nicht „mit allen Kräften bemühe, durch das enge Tor zu gelangen.“
Gott will uns an sich ziehen 30. Oktober 2014
Donnerstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Maria Theresia Tauscher P. James Swanson LC Lk 13,31-35 Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus von Gott verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich mit einem Glauben, der ganz auf Dich vertrauen will. Ich hoffe darauf, dass ich lerne, deinen Willen zu akzeptieren und zu befolgen, auch wenn ich aus meiner Perspektive den Sinn dahinter nicht immer erkenne. Lass meine Liebe zu dir und zu den Menschen um mich herum der Liebe ähnlich werden, die du mir gezeigt hast Bitte: Herr, ich möchte von deiner persönlichen Liebe zu mir überzeugt sein. 1. In der Sendung standhaft bleiben. Jesus begegnet auf seiner Reise nach Jerusalem Widerstand. Pharisäer kommen, um ihn vor Herodes zu warnen. Jesus lässt sich nicht verunsichern. Er weiß, dass der Wille des Vaters für ihn darin besteht, nach Jerusalem zu gehen und sein Leben am Kreuz hinzugeben. Er versteckt sich nicht oder versucht, dem Willen des Vaters zu entkommen. Er weiß, dass das Kreuz vor ihm liegt, aber er weiß auch, dass der Tod und das Kreuz nicht das Ende sind. Jenseits des Todes ist die Auferstehung: „Am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden.“ Christi Beispiel sollte uns Zuversicht geben, mitten in unseren eigenen Schwierigkeiten und Kämpfen vorwärts zu schreiten. Wir sollten uns ihm zuwenden, weil er weiß, wie man in der Sendung standhaft bleibt. Und weil er in unser Leben mit einbezogen werden möchte, wird er uns auf unserem Weg begleiten. Er ist immer bei uns, bereit, uns mit seiner Gnade und der Stärke seiner Hand zu helfen. 2. Ein offenes Herz für andere. Jesus weinte um Jerusalem. Sein Herz war anderen nicht verschlossen. Er war nicht in sich selbst oder seinen eigenen Problemen gefangen. Er opferte sein Leben aus freien Stücken für andere. Andere lehnten ihn ab, er aber lehnte sie nie ab. Er war denen gegenüber, die ihn leiden ließen, nicht ablehnend. Er liebte sie, und er hörte nie auf, sie zu lieben. Wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt, so sehnt sich Gott danach, alle Frauen und Männer an sich zu ziehen. Wir müssen Gott erlauben, uns an sich zu ziehen. 3. Betet für die, die euch verfolgen. Jesus setzt ein Beispiel, dem wir folgen sollen. Unsere Herzen sollten nicht verschlossen sein. Wir müssen offen für die Nöte der anderen sein, sogar für die, die die Kirche womöglich angreifen und uns verfolgen. Jesus liebte seine Jünger. Er betete für die, die ihn verfolgten. Er segnete die, die ihn verfluchten. Er wollte nur ihr Bestes, und opferte sich selbst für sie. Er zeigt uns, wie wir ein authentisches christliches Leben führen können. Um ihm treu zu sein, müssen wir uns in Liebe sogar zu den Menschen ausstrecken, die nicht wie wir denken und handeln. Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, deinen Eingebungen immer zu folgen. Oft will ich das Gute tun, aber dann zögere ich und halte mich zurück. Hilf mir, immer von neuem zu geben, auch wenn ich müde und ausgezehrt bin. Lehre mich, dass du immer bei mir bist und dass ich nie alleine bin. Vorsatz: Ich werde offen für das sein, was ein Familienmitglied oder ein Arbeitskollege brauchen könnte, und ich werde versuchen, meine Hilfe anzubieten.
Du wirst beobachtet 31. Oktober 2014
Freitag der dreißigsten Woche im Jahreskreis Hl. Wolfgang von Regensburg Hl. Notburga von Köln P. Patrick Langan LC Lk 14,1-6 Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau. Da stand auf einmal ein Mann vor ihm, der an Wassersucht litt. Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht? Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen. Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat? Darauf konnten sie ihm nichts erwidern. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich mit einem Glauben, der ganz auf Dich vertrauen will. Ich hoffe darauf, dass ich lerne, deinen Willen zu akzeptieren und zu befolgen, auch wenn ich aus meiner Perspektive den Sinn dahinter nicht immer erkenne. Lass meine Liebe zu dir und zu den Menschen um mich herum der Liebe ähnlich werden, die du mir gezeigt hast Bitte: Herr, mach mich zu deinem Zeugen in einer Welt, die dir oft gleichgültig gegenüber steht. 1. Und sie beobachteten ihn. Der Herr kennt die Gedanken dieser Männer. Mit seiner Frage stellt er ihre Falschheit bloß: Gott legte großen Segen auf den siebten Tag, doch sie wollen gute Werke an diesem Tag verbieten. Somit könnte es so aussehen, dass der Tag, an dem gute Werke zu tun verboten ist, ein verfluchter Tag sei. Wir wollen uns also immer bemühen, den Willen Gottes in unserem Leben zu erfüllen, damit wir jede Minute unseres Tages zur größeren Ehre Gottes nutzen können. 2. Sie aber schwiegen. Der Mann, der an Wassersucht litt, bittet nicht um Heilung, vielleicht aus Furcht vor den beobachtenden Pharisäern, aber Christus weiß, was er in seinem Herzen ersehnt. Jesus macht sich keine Sorgen, dass diese gute Tat die Pharisäer empören könnte; er ist immer nur bestrebt, Gutes zu tun. Die Pharisäer schweigen, weil sie wissen, dass Jesus diesem Mann etwas geben wird, was sie nicht haben – ihre Herzen blieben diesem kranken Mann gegenüber verschlossen. Wir sollen allen Gutes wünschen. Ein Zeichen dafür, dass unsere Herzen dem Herrn gegenüber verhärtet sind, ist, wenn wir anderen Glück nicht gönnen oder ihnen sogar schlechtes wünschen. Wenn wir nicht vergessen, dass wir vor Gott Bettler sind, dann fällt es uns wesentlich leichter, anderen gegenüber barmherzig zu sein. 3. Immer auf Christus schauen. In diesem Evangelium schauen die Pharisäer und der Mann, der an Wassersucht litt, auf Christus. Die Pharisäer schauen voll Skepsis auf Christus, und kein Wunder kann diese Skepsis überwinden; der leidende Mann schaut mit den Augen seines Herzens auf Christus. Dieser Mann ersehnt etwas, das nur Christus ihm geben kann, und Christus lässt sich an Großzügigkeit nicht übertreffen. Wir wissen nicht, was aus diesem Mann geworden ist. Wir können uns nur vorstellen, dass er begeistert von Christus Zeugnis abgelegt hat und davon wie er ihn geheilt hat, selbst unter dem strengen Blick der Pharisäer. Es gilt also, was Papst Johannes Paul II. so oft wiederholt hat: „Fürchtet euch nicht!“ Gespräch mit Christus: Herr, lass mich mit den Augen des Glaubens all das sehen, was du in meinem Leben gewirkt hast, besonders dann, wenn ich nicht verstehe, warum du es so gemacht hast. Hilf mir, anderen Zeugnis von den Dingen zu geben, die du mir oder meiner Familie getan hast. Lass mich die Gnaden, die du mir schenkst, nie für selbstverständlich nehmen. Vorsatz: Ich will heute ein Gebet für jemanden sprechen, von dem ich weiß, dass er sein Herz Christus noch nicht geöffnet hat, aus Mangel an Glauben oder aus Skepsis gegenüber dem Glauben. Ich will versuchen, durch mein Gebet und mein Beispiel, Christus wieder in das Herz dieses Menschen zu bringen.
Den Wettkampf gewinnen, der allein zählt 1. November 2014
Samstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis Allerheiligen P. James Swanson LC Mt 5,1-12a Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich mit einem Glauben, der ganz auf Dich vertrauen will. Ich hoffe darauf, dass ich lerne, deinen Willen zu akzeptieren und zu befolgen, auch wenn ich aus meiner Perspektive den Sinn dahinter nicht immer erkenne. Lass meine Liebe zu dir und zu den Menschen um mich herum der Liebe ähnlich werden, die du mir gezeigt hast Bitte: Herr, hilf mir, die Opfer, die du von mir verlangst, anzunehmen und die Schwierigkeiten zu besiegen, um in den Himmel zu gelangen. 1. Wie kann man die Seligpreisungen verstehen? Am Hochfest Allerheiligen ruft uns die Kirche auf, die Versprechen, die Jesus denen gibt, die ihm nachfolgen, zu betrachten. Zuerst erscheinen sie wenig attraktiv. Jesus zählt eine ganze Reihe von Dingen auf, die die meisten Leute normalerweise vermeiden wollen, weil sie ihren Wünschen und Vorstellungen widersprechen. Doch Jesus sagt, dass wir selig sein werden, wenn wir sie in unserem Leben haben. Tatsächlich bedeutet im Original das griechische Wort “makarios“ glücklich. Das ergibt keinen Sinn. Wenn ich arm bin, wenn ich trauere, sanftmütig bin, ein reines Herz habe, wenn ich um der Gerechtigkeit willen leide, barmherzig bin, Frieden stifte, verfolgt und beleidigt werde, dann soll ich glücklich sein? Das ist nicht das, was ich im Fernsehen, im Kino oder im Internet sehe. Dazu würde mir niemand, den ich kenne, raten. Was will denn nun Jesus mir mit diesen Versprechen sagen? Will er mich unglücklich machen? 2. Opfer für weltlichen Ruhm. Wenn wir genau hinsehen, erkennen wir, dass die ganze Sache nicht so trübselig ist. Jesus sagt, dass wir, wenn wir diese schwierigen Dinge akzeptieren, unseren Lohn erhalten werden. Der Lohn ist sehr verheißungsvoll. Ja, es klingt großartig: das Himmelreich wird uns gehören, wir werden getröstet werden, das Land erben, Gerechtigkeit erlangen, Erbarmen finden, Gott schauen, Kinder Gottes sein, einen großen Lohn im Himmel bekommen. Wer möchte nicht alle diese Dinge? Viele Leute arbeiten viel härter für weniger Lohn. Trainieren nicht die Hochleistungssportler jahrelang, verzichten auf alle möglichen Vergnügungen, unterwerfen sich schwierigsten Entsagungen, nur für den kurzen Moment des Ruhmes, den sie bei einem Sieg erlangen? Arbeiten nicht Geschäftsleute stundenlang, verzichten auf vieles und bringen größte Opfer, um Gewinn zu machen? Ist nicht das, was Jesus uns anbietet, viel besser als das alles? Besser als eine Goldmedaille oder viele Millionen Euro? 3. Interessieren uns überhaupt die himmlischen Dinge? Für Wertvolles sind wir bereit, Opfer zu bringen, und je wertvoller es ist, umso größer wird unsere Bereitschaft sein, dafür Opfer zu bringen. Vielleicht ist es eine Goldmedaille wert, dass der Sportler für sie Opfer bringt, um sie zu gewinnen. Vielleicht sind es die Euro wert, dass der Geschäftsmann Opfer bringt, um sie zu bekommen. Wenn der Himmel wirklich das ist, was er zu sein verspricht, ist er dann nicht all die Opfer wert, die Jesus hier erwähnt – und noch viel größere? Wenn Menschen bereit sind, für Dinge, die vergehen, solche großen Opfer zu bringen, sollten dann nicht auch wir bereit sein, noch größere Opfer zu bringen, um die ewige Glückseligkeit im Himmel zu gewinnen? Natürlich gibt es in dieser Welt auch viele Menschen mit dem Talent, etwas Großes zu erreichen, die es aber nicht schaffen, weil ihnen die rechte Motivation und das nötige Interesse fehlen. Fehlt uns das nötige Interesse? Welche Motivation brauchen wir, damit wir das, was Jesus anbietet, wirklich erlangen wollen? Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, ich tue wenig, um entsprechend den Seligpreisungen zu leben. Hilf mir, den vollen Wert des Himmels zu begreifen. Hilf mir, dass ich jeden Tag mehr nach ihm verlange. Hilf mir, den von dir angekündigten Himmel zu betrachten, damit ich brennend danach verlange. So werde ich bereit, alles zu tun, um dorthin zu gelangen, und anderen dabei zu helfen, ebenso dorthin zu gelangen, egal, was es kostet. Vorsatz: Ich will heute mindestens fünf Minuten betrachten, wie es im Himmel sein wird. Wie wünsche ich mir den Himmel? Jesus bereitet mir dort eine Wohnung. Er tut alles, was er kann, um mir Freude zu bereiten und mich glücklich zu machen. Mit dieser Betrachtung will ich meine Sehnsucht nach dem Himmel verstärken und den Einsatz bringen, der notwendig ist, um dorthin zu gelangen.
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