Tägliche Meditationen Sonntag 27. Juli 2014 bis Samstag 2. August 2014 Siebzehnte Woche im Jahreskreis P. Walter Schu LC, P. Ernest Daly LC, P. Robert DeCesare LC
Das Reich Christi: Der Weg zur Freude 27. Juli 2014
Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Walter Schu LC Mt 13,44-52 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt. Einführendes Gebet: Herr, ich komme suchend zu dir, um dich besser kennenzulernen. Ich glaube, dass du diese Suche führst. Du willst, dass ich dich finde. Ich vertraue in deine Gnade, die mich näher zu dir bringt. Heute öffne ich mein Herz um deine Freundschaft zu empfangen. Bitte: Herr, hilf mir bei meinem Bemühen das himmlische Reich für mich und andere zu erreichen. 1. Der Schatz des Himmelreiches. „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund“ (Lk 6,45). Christi Herz ist voller Eifer für das Himmelreich. Christus sehnt sich danach, dass jeder, der ihn hört, sich in dieses Himmelreich verliebt. „Seine Beschreibungen des Himmelreiches fließen von seinen Lippen wie Wasser von einem Wasserfall – seine Vision ist so reich und lebendig, dass die Sprache allein es kaum vermitteln kann“ (Br. John Bartunek LC, The Better Part, 184). Manchmal stolpern wir fast zufällig auf das Himmelreich, wie beim Gleichnis vom Schatz auf dem Acker. Aber wir wissen, dass dieser Schatz mehr wert ist als alle weltlichen Schätze, die wir jemals besitzen könnten. Ein anderes Mal wieder suchen wir lange und sorgfältig, bevor wir dem Himmelreich begegnen, wie beim Gleichnis von der wertvollen Perle. Ihre Schönheit nimmt unser Herz gefangen. 2. Die Freude des Himmelreiches. Obwohl das Himmelreich glitzert wie ein Juwel mit vielen Facetten, scheint vor allem ein Merkmal immer durch: Seine Entdeckung erfüllt das Herz mit Freude. Haben wir jemals einen Blick auf das Himmelreich erhascht? Es ist in der glühenden Lebenskraft der Tausenden von Jugendlichen, die etwa zu den Weltjugendtagen kommen. Es ist in der ehrfürchtigen Stille eines einsamen Anbeters in einer Anbetungskapelle. Es ist in der ausdauernden Stärke heutiger Mütter wie der Heiligen Gianna Beretta Molla, die ihr Leben für ihr ungeborenes Kind geben. Das Himmelreich ist alles wert und verlangt alles. Haben wir alles verkauft, was wir besitzen, um es zu erlangen? Was hält uns noch zurück? An welchen weltlichen Dingen hängen wir noch und fürchten uns, sie für einen Schatz zu verkaufen, der alles übersteigt, was wir erhoffen könnten? 3. „Heulen und Zähneknirschen“. Das Himmelreich ist also wie ein Netz, das man ins Meer auswirft. Nicht alles, was ins Netz geht, ist es wert, behalten zu werden. So kommt auch nicht jeder ins Himmelreich. Was für ein plötzlicher Gegensatz zu der Freude des Himmelreiches, die in den ersten zwei Gleichnissen vorherrscht! Warum schließt Christus dieses dritte und letzte Gleichnis in seine Beschreibung des Himmelreichs mit ein? Er weiß, wie leicht wir die wichtigsten Wahrheiten des Lebens vergessen: die Realität des Letzten Gerichts, für das wir uns in jedem Augenblick vorbereiten sollten. Christus weiß, dass der Einsatz hoch ist, und wir müssen an es erinnert werden, damit wir den Mut haben, alles zu verkaufen, um ins Reich Gottes zu kommen. „Die Lehre der Kirche bekräftigt die Existenz der Hölle und ihrer Ewigkeit“ (KKK, 1035). Wir wollen deshalb stets beten und Opfer bringen, damit wir und alle Seelen, die uns anvertraut sind, eines Tages in den ewigen Freuden des Himmelreiches ankommen werden. Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte großzügig sein und alles für dein Reich in meinem Leben und im Leben der Seelen, die mir anvertraut sind, aufgeben. Du weißt, dass ich das nicht alleine kann. Hilf mir mit deiner Gnade, großzügig zu sein. Vorsatz: Ich werde offen für die Eingebungen des Heiligen Geistes sein, wenn sich Gelegenheiten auftun, jemanden heute näher zu Christi Reich zu bringen.
Kaum merkliches, aber stetiges Wachstum 28. Juli 2014
Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Innozenz, Papst Hl. Benno von Osnabrück, Bischof P. Ernest Daly LC Mt 13,31-35 Jesus erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war. Einführendes Gebet: Herr, ich komme in deine Gegenwart, um dich besser kennenzulernen. Ich glaube, dass du mich zuerst suchst. Du willst, dass ich dich finde. Ich vertraue darauf, dass du mich in deiner Barmherzigkeit zu immer größerer Vertrautheit mit dir führen wirst. Ich öffne heute mein Herz, um deine Freundschaft zu empfangen. Bitte: Herr, lehre mich die Sehnsucht nach deinem Reich und deiner Heiligkeit. 1. Kaum merklich stark werden. Das Reich Gottes ist nicht gerade eine sehr sichtbare und auffallende Organisation in der Welt. Es ist vor allem eine geistige Kraft. Es arbeitet unauffällig aber mit Macht in den Herzen derer, die es erlangen. Indem Christen den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe leben, entdecken sie, dass ihre großzügige Antwort auf die Stimme Christi in ihrem Gewissen ein Leben aufbaut, das Kraft und Substanz hat. Ein Leben in christlichem Glauben macht einen Menschen in allen Schwierigkeiten stark und befähigt ihn, auch andere auf ihrem Lebensweg zu stärken. Erlaube ich dem Reich Gottes, sich in meinem Herzen so auszubreiten, dass ich andere durch mein Vorbild und durch meine Nächstenliebe unbemerkt stärken kann? 2. Verborgene Ausbreitung. Sobald wir Christus erlauben, jeden Tag mehr in unseren Herzen zu regieren, werden wir bemerken, dass er nicht nur uns selbst beeinflusst, sondern auch die Menschen um uns herum. Diese Welt wird viel liebenswerter und mitmenschlicher. Die Wahrheit breitet sich immer mehr aus. Die Menschen werden an Gottes Gegenwart und Liebe erinnert. Diese Welt wird mehr zu einem Ort, an dem die anderen Gott finden können. Es ist eine kaum merkliche Umwandlung der Welt, aber unaufhaltsam, wie das Aufgehen des Teigs durch die Wirkkraft des Sauerteigs. Lasse ich jederzeit zu, dass die Werte des Reiches Gottes die Art und Weise, wie ich mit anderen umgehe, ändern? Habe ich Vertrauen auf die verwandelnde Kraft des Evangeliums? 3. Geheimnisse offenbaren. Christus sprach in Gleichnissen, weil er uns helfen wollte zu verstehen, dass es das Reich Gottes gibt und dass es erreichbar ist. Gott will in unseren Herzen regieren, und die Erfüllung seines Willens wird für uns durch seine Gnade zur Realität. Das Geheimnis für die Fruchtbarkeit unseres Lebens liegt in unserer Offenheit und Mitarbeit mit Gottes Gnade. Es liegt an uns, ob wir unseren Glauben praktizieren wollen. Christus ist gekommen, um unsere Augen für Gottes Gnade zu öffnen. Zeigen wir unsere Dankbarkeit, indem wir seinen Willen erfüllen? Gespräch mit Christus: Herr, ich glaube an dein Reich. Ich weiß, dass es durch die Kraft deiner Gnade ständig wächst. Hilf mir heute, mit Zuversicht zu handeln. Ich weiß, dass ich dir durch die Aussaat des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe erlaube, große Taten in der Welt um mich herum zu vollbringen. Vorsatz: Heute will ich ausführlich über Gottes Güte mit jemandem sprechen, den ich treffe.
Die Auferstehung und das Leben 29. Juli 2014
Dienstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Marta von Betanien Hl. Ladislaus von Ungarn P. Walter Schu LC Joh 11,19-27 Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Einführendes Gebet: Herr, ich kann nicht anders als Martas Glauben zu bewundern, den sie selbst inmitten größten Schmerzes zum Ausdruck brachte. Hilf mir, so wie sie glauben zu können. Bitte: Maria, hilf mir, fester zu glauben, dass dein Sohn die Auferstehung und das Leben ist. Hilf mir, den Glauben anderer mit seinen tröstenden Worten zu stärken. 1. „Mein Bruder wäre nicht gestorben“. Marta liebte Jesus. Sie war eine Frau der Tat, die diente und organisierte und alles für ihre Liebe vorbereitete, und darum eilte sie Jesus entgegen, sobald sie hörte, dass er sich näherte. Als Marta ihren Meister erreichte, schüttete sie ihm ihr Herz aus, „halb mit einem Vorwurf, den sie nicht zurückhalten konnte, und halb mit einem Glauben, der durch nichts zu erschüttern war“ (William Barclay, Das Johannesevangelium, Band 2, 91): „Herr, wärest du dagewesen, wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Als Christus Marta betrachtete, war ihr Gesicht voll Trauer – der Trauer der gesamten Menschheit angesichts des Todes einer geliebten Person – wie könnten diese Worte ihn nicht im Innersten berühren? Und doch folgte sofort Martas Glaubensbekenntnis: „Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.“ Der Herr tröstete Marta sofort mit Worten, die nur er sagen konnte: „Dein Bruder wird auferstehen.“ 2. „Ich bin die Auferstehung und das Leben”. Marta antwortete Christus mit einem zweiten Glaubensbekenntnis. Das erste hatte sich auf seine Person bezogen; dieses war ein Bekenntnis des Glaubens an seine Lehre: die Auferstehung am letzten Tag. Angesichts solch eines Glaubens inmitten so großen Leidens konnte der Herr sich nicht zügeln. Er gab Marta eine Definition dessen, wer er ist, die den Christen über Jahrhunderte hinweg Licht geschenkt hat: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Wie tief müssen diese Worte Martas schmerzendes Herz, das vom Tod ihres Bruders verwundet war, getroffen haben! Wie tief haben sie unser Herz und unser Leben getroffen? Sind sie schon der Fels geworden, auf dem wir unsere ganze Existenz aufbauen? 3. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt” Christus offenbart Marta nicht nur, dass er die Auferstehung und das Leben ist, er offenbart auch jedem von uns, seinen Jüngern, die Folgen dieser unglaublichen Behauptung. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Auf was bezieht sich Christus mit diesen Worten, die nur Gott selbst äußern konnte? Sicherlich werden Christen, wenn sie sterben, nicht wie Lazarus von den Toten auferweckt. Wenn Christen sterben, werden sie für das ewige Leben geboren, ein Leben nie endender Freude mit der Dreifaltigkeit und allen Heiligen im Himmel. In der Präfation der Messe für die Verstorbenen heißt es im Römischen Messbuch: „Denn deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. Und wenn die Herberge der irdischen Wohnung zerfällt, ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet.“ Haben wir schon begonnen, für die Dinge droben zu leben inmitten aller Prüfungen und Freuden unserer flüchtigen Tage auf dieser Erde? Gespräch mit Christus: Herr, ich werde oft von den Geschäften des täglichen Lebens aufgehalten und vergesse die Nöte der anderen und verliere die Sicht für die Freuden des ewigen Lebens! Vergrößere meinen Glauben an dich und meinen Mut, deine Kraft und deinen Trost anderen mitzuteilen. Vorsatz: Ich werde nach einer Gelegenheit suchen, jemandem, der leidet oder besorgt ist, Christi Worte des Trostes zu sagen.
Die Freude, einen Schatz zu finden 30. Juli 2014
Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Friedrich Rubio und 69 Gefährten, spanische Märtyrer
Mt 13,44-46 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. Einführendes Gebet: Herr, du hast mich für dich geschaffen und mein Herz ist unruhig, bis es ruht in dir. Ich möchte dir heute noch näher sein, so dass du mein Schatz sein kannst. Ich danke dir, dass du mir diesen neuen Tag schenkst. Ich weiß, du liebst mich. Hilf mir, deine Liebe immer mehr zu entdecken und sie anderen weiterzugeben. Bitte: Herr, hilf mir das Geschenk deiner Freundschaft zu schätzen. 1. Auf der Suche nach einem Schatz. Die Ruhelosigkeit unserer Herzen kann man mit einer Jagd nach Kostbarkeiten vergleichen. Ganz verschieden erfahren wir alle die Sehnsucht nach einer bedingungslosen Liebe, nach wahrer Güte und nach der Antwort auf unsere letzten Fragen. In Christus ist Gott gekommen, um uns sich selbst zu geben. Er ist der, nach dem wir wahrhaft verlangen; er ist unser höchstes Gut. Wir wollen uns in diesem Gebet der Größe dieses Freundschaftsbeweises bewusst werden und durch unsere Offenheit für seine Liebe diese Freundschaft vertiefen. 2. Der kostbare Schatz. Durch Christus haben wir die überwältigende Treue der Liebe Gottes zu uns erfahren. Durch seine Gnade erkennen wir, dass unser Leben einen unendlichen Wert in den Augen des Vaters hat. In seiner Lehre entdecken wir die Weisheit, wie unser Leben auf festen Grund zu bauen ist. Durch seine Gnade empfangen wir die Kraft, in der Liebe und Heiligkeit zu wachsen. Mit dieser Kraft können wir eine wirkliche Zukunft aufbauen und unserer Berufung zur Heiligkeit gerecht werden. Aber wir müssen bereit sein, alles andere beiseite zu lassen, um diesen Schatz wirklich zu besitzen. Wir müssen alles beiseitelassen, was uns ein falsches Gefühl von Sicherheit ohne Gott zu vermitteln versucht. Mache ich meine Freundschaft mit Christus zum einzigen Wert, von dem mein Herz und meine Entscheidungen geleitet werden? 3. Die ungeöffnete Schatzkiste. Diesen Schatz freizulegen, ist die Arbeit unseres geistigen Lebens. Wir müssen auf Gottes Gnade antworten, um diesen kostbaren Schatz wirklich zu besitzen. Die Stärkung des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe hilft uns, diesen Reichtum jeden Tag mehr zu entdecken und zu leben. Unsere Opfer und Entsagungen, die wir erbringen, um den neuen Menschen anzuziehen, helfen uns, ihn aus dem irdischen Äußeren unseres Lebens zu befreien. Ein Leben in großzügiger Nächstenliebe hilft uns, dass wir diesen Schatz auf Dauer besitzen und er unser Leben bereichert. Erlaube ich Christus wirklich, mich zu verändern? Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Geschenk deiner Liebe. Du bist der Schatz, nach dem ich mich wirklich sehne. Hilf mir, heute tiefer in dein Herz einzudringen, indem ich nach deinem Maßstab handle, gleichgültig, was es kostet. Hilf mir, den Wert des Geschenkes deiner Freundschaft über alles zu schätzen. Vorsatz: Heute will ich ein wenig von meiner Zeit schenken, um etwas außer der Reihe für jemanden zu tun, der Gottes Liebe bedarf.
Starkes Netz 31. Juli 2014
Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Ignatius von Loyola SJ, Ordensgründer
Mt 13,47-52 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt. Als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er weiter. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deine Macht. Ich weiß, dass du der Herr der ganzen Geschichte bist. Ich bin überzeugt, dass du mein Leben führst. Ich danke dir, dass du mir zeigst, dass du siegen wirst, und ebenso für den Sieg, den du jetzt schon in meinem und in den Herzen so vieler Menschen errungen hast. Herr, ich lege mein Leben ganz in deine Hand. Bitte: Herr, hilf mir, Vertrauen in den Sieg deines Reiches zu haben. 1. Nichts entkommt dem Reich Gottes. Christus erinnert uns, dass der Vater alle Seelen und die ganze menschliche Geschichte überschaut. Das Gute und das Böse werden vor ihn gebracht werden. Er sieht, was Gutes getan wurde und was schlecht war. Seine Macht erstreckt sich über alle Erfolge und Misserfolge der menschlichen Geschichte. Ich sollte mit der Zuversicht leben, dass Gott das Gute, das ich tue, sieht, und dass er mein Bemühen, seine Liebe zu verbreiten, ewige Früchte tragen lässt. 2. Das Böse hat nicht das letzte Wort. Ich sollte im Vertrauen leben, dass das Böse nicht das letzte Wort hat. Die Gnade Gottes hat dem Bösen Grenzen gesetzt; der Herr wird eines Tages kommen, um die Macht des Bösen zu vernichten. Ich sollte meine kurze Zeit auf Erden nutzen – und zwar schon heute -, um so viel Gutes wie möglich in dem Bewusstsein zu säen, dass es Bestand haben wird, wenn das ewige Reich Gottes anbricht. Das Böse soll mich nicht so beeindrucken, dass es mich lähmt, Gutes zu tun. 3. Schon zuhause. Die heilige Eucharistie ist eine Vorwegnahme des Sieges Gottes. In ihr lernen wir zu vertrauen, dass Gott die Fäden der menschlichen Geschichte in der Hand hat. In ihr bringt sein „Netz der Liebe“ seine Kinder zusammen, um sie zu nähren und zu stärken. Wenn ich an der heiligen Messe teilnehme, sollte mein Vertrauen auf die Vorsehung des Herrn wachsen. Ich sollte danach streben, auch andere zum Empfang der heiligen Eucharistie zu bringen, so dass sie den Frieden und das Glück schon durch den vorweggenommenen Himmel hier auf Erden erfahren können. Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du allmächtig bist. Ich glaube, dass dein Reich siegen wird. Ich glaube, dass du kommen wirst, die Lebenden und die Toten zu richten. Hilf mir, alles, was ich kann, zu tun, um andere in dein Reich zu führen; dadurch können sie die Freude erfahren, die von dir kommt und die man erfährt, wenn man ganz für die Ausbreitung deines Reiches lebt. Vorsatz: Ich werde jemanden, der mit seinem Glauben ringt oder die Sakramente nicht mehr empfängt, einladen, mich zur Sonntagsmesse zu begleiten.
Unglaube 1. August 2014
Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Alfons Maria von Liguori, CSsR
Mt 13,54-58 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deine Macht. Ich weiß, dass du der Herr der ganzen Menschheitsgeschichte bist. Ich vertraue darauf, dass du mich in meinem Leben leitest. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass du siegen wirst. Danke für den Sieg, den du bereits in meinem Herzen und denen so vieler Menschen errungen hast. Ich möchte dir gerne volle Kontrolle über mein Leben geben. Bitte: Gewähre mir die Gnade, dir mit Überzeugung und Willenskraft zu folgen. 1. Zu viel Vertrautheit. Die Einheimischen von Nazareth dachten, sie wüssten alles über Jesus. Er war unter ihnen aufgewachsen. Offensichtlich hatten sie nichts Außergewöhnliches an ihm bemerkt, bevor er sein geistliches Amt öffentlich antrat. Sie dachten, er wäre so wie jeder andere. Als sie also hören, dass er Wunder wirkt und mit Vollmacht lehrt, glauben sie es nicht. Manchmal laufe auch ich Gefahr, der Macht Christi in meinem Leben Grenzen zu setzen. Ich sehe meine wenig beeindruckenden Lebensverhältnisse und die Wiederholung der gleichen alten Probleme. Ich halte es nicht für möglich, dass Christus etwas Übernatürliches inmitten einer gewöhnlichen Situation tun kann. Heute erhalte ich eine Einladung, einen Schritt aus dem üblichen Trott zu tun und fester an die Macht Christi zu glauben. 2. Ein unwillkommener Prophet. Die Lösung für ihre tiefsten Probleme befand sich in ihrem eigenen Hinterhof. Doch meinten die Menschen von Nazareth, dass eine ihnen vertraute Person nicht irgendetwas Außergewöhnliches vollbringen könnte. Wenn die Kirche mich manchmal mit einer ihrer Lehren herausfordert – was Nächstenliebe, Familienleben oder die Notwendigkeit, ein mutiger Zeuge zu sein, angeht –, suche ich da nicht manchmal nach Ausreden, wie zum Beispiel, dass meine Umstände zu schwierig sind oder dass die Kirche meine Situation nicht versteht? Lasse ich manchmal die prophetische Stimme der Kirche in meinem Herzen sterben? Wenn ich mich vom Evangelium und von der Kirche gefordert fühle, sollte ich dankbar sein. Christus lädt mich ein, den tiefsten Sinn meines Lebens zu entdecken. Er gibt mir eine Chance, mein Leben grundlegend von ihm ändern zu lassen. Er ermöglicht mir, ihn im Glauben zu entdecken. Er führt mich über meine alltägliche Bequemlichkeit hinaus und lässt mich so das Kommen seines Reiches schauen. 3. Ein Wundertäter, bereit zur Tat. Welche Art Wunder will Christus in meinem Leben vollbringen? Christus will mein Leben zu einem glänzenden Zeugnis der Macht seiner Gnade machen. Er möchte mein Leben mit seiner Heiligkeit ausfüllen und mir helfen, ein Licht für andere zu sein. Wenn ich meine Oberflächlichkeit und meinen Mangel an Glauben abschütteln kann, werde ich die mächtige Gegenwart des Heilands entdecken, der mir hilft, jeden Augenblick meines Lebens verantwortungsbewusst und nach dem Gebot der Liebe zu leben. Er kann Wunder in meinem Leben bewirken und mir helfen, die Tugenden zu leben, die mir am teuersten sind. Bin ich bereit, ein Risiko für Christus einzugehen und ihm vollkommen zu vertrauen? Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du große Dinge in meinem Leben tun möchtest. Hilf mir zu erkennen, wie du meine gewöhnlichen, scheinbar unwichtigen Tagesabläufe so umformen kannst, dass in ihnen deine Gnade triumphieren kann. Mache mich fähig, deinem Heiligen Geist zu folgen, so dass er Wunder in meinem Leben bewirken kann. Vorsatz: Ich will meinen Glauben an Christus vermehren und für ihn in meinem geistigen oder apostolischen Leben - unter welchem Gesichtspunkt auch immer - mutige Schritte tun
Ein Weckruf 2. August 2014
Samstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Eusebius von Vercelli, Bischof P. Robert DeCesare LC Mt 14,1-12 Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du mich suchst. Du bist bereit, jetzt im Gebet zu mir zu kommen. Du möchtest mir helfen, deine Liebe zu sehen und zu erkennen, wo ich wachsen kann, um dir ähnlicher zu werden. Ich danke dir für deine Güte und für deine Geduld mit mir . Ich möchte mich dir ganz hingeben. Bitte: Herr, hilf mir, heute deine Stimme deutlicher zu hören. 1. Eine lästige Stimme. Johannes der Täufer war gesandt worden, um Christus den Weg zu bereiten. Er war ein Zeuge der Heiligkeit Gottes. Er versuchte, das Schuldbewusstsein und die Notwendigkeit der Umkehr zu wecken. Er drückte sich unmissverständlich aus und fürchtete niemanden. Manchmal kann die Stimme Gottes in meinem Gewissen lästig sein, wie die Stimme des Johannes Herodes lästig war. Jedoch ist eine deutliche Ermahnung an das, was richtig und falsch ist, ein Akt der Gnade Gottes. Er gibt uns die Chance, aus unserer Lethargie aufzuwachen und zu begreifen, dass unsere unsterbliche Seele auf dem Spiel steht. Ich sollte Gott danken, wenn mein Gewissen mich an Dinge erinnert, die ich in meinem Leben ändern muss. 2. Was ist denn falsch an ein wenig Unterhaltung? Es gibt nichts auszusetzen, wenn man Feste feiert und Gelegenheiten der Freude und Erholung genießt. Das Leben eines Christen ist reich an Erlebnissen des Glücks. Aber so, wie es auf der Geburtstagsfeier des Herodes zuging, besteht die Gefahr, Unterhaltung und Entspannung in allen möglichen Ablenkungen zu suchen, die bloß unsere Leidenschaften entfachen, unsere Moral schwächen und Gott schwer beleidigen. Wenn wir nicht in der Lage sind, unser Vergnügen klug auszusuchen, werfen wir den Reichtum unseres geistigen Erbes für billige Reize weg. Herodes endete als Mörder und nicht als ein guter König. Seine unkontrollierten sinnlichen Leidenschaften und sein Geltungsdrang bringen ihn dazu, seine Macht zu nutzen, um zu zerstören statt zu beschützen. Ich muss immer darauf achten, dass ich auch in Augenblicken der Entspannung die Verantwortung habe, mein Christsein zu schützen und weiterzuentwickeln. Ich sollte eine gesunde Freizeitgestaltung suchen, in der ich meine christliche Lebensfreude mit meinen Freunden und meiner Familie teilen kann. 3. Die sprichwörtliche zweite Chance. Als Herodes von Jesus erfährt, bekommt er Gewissensbisse. Er wusste, dass er einen Mann Gottes getötet hatte. In seinem Herzen wusste er, dass Gott das letzte Wort haben würde. Die Anwesenheit Christi ist eine zusätzliche Gnade, die der Vater dem Herodes anbietet, damit er sich bekehren möge. Leider nutzt Herodes diese Gnade nicht, wie er sich auch nicht die Anwesenheit Johannes des Täufers zunutze gemacht hat. Wie oft muss mich der Vater in meinem Leben an meine Berufung zur Heiligkeit erinnern? Erkenne ich, wieviel Gnade der Herr mir schon erwiesen hat? Woran liegt es, dass ich mich immer noch ihm gegenüber zurückhalte? Heute will ich versuchen, eine grundlegende Umkehr meines Herzens zu erreichen; ich weiß, dass ich mich immer noch vor Gott in bestimmten Lebenssituationen zurückhaltend verhalten habe. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mein Gewissen durch dein Evangelium erleuchtet hast. Hilf mir zu erkennen, wo ich taub oder unempfindlich für den Ruf deiner Lehre geworden bin. Ich möchte, dass deine Gnade in meinem Leben siegt. Hilf mir, mutig zu sein, um zu ändern, was dich beleidigt, und um ein Leben in christlicher Glaubwürdigkeit zu leben. Vorsatz: Ich will heute das Sakrament der Versöhnung empfangen und jemanden dazu einladen, es auch zu empfangen.
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