Tägliche Meditationen Sonntag 20. Juli 2014 bis Samstag 26. Juli 2014 Sechzehnte Woche im Jahreskreis P. Roderick Ermatinger LC, P. Patrick Murphy LC, P. Edward Hopkins LC, P. Robert DeCesare LC
Dein Reich komme 20. Juli 2014
Sechzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger LC Mt 13,24-43 Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune. Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war. Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre! Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich; aber ich vertraue auf deine Gnade und stehe immer wieder auf. Ich verlasse mich darauf, dass deine Gnade mein Herz so verändert, dass ich mit der Zeit mehr stehen als fallen werde. So stehe ich vor dir und bin bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen. Bitte: Herr, Jesus, öffne mein Herz für dein Wort. 1. Das Unkraut ausreißen. Jesus schüttet seine Gnade über jeden von uns aus; schon ein bisschen davon reicht, um unser Leben zu verändern. Warum ist dann soviel Unkraut in unseren Gärten? Dieser kleine hässliche Typ, den wir den Teufel nennen, kann ohne unsere Erlaubnis kein Unkraut pflanzen. Wie gehen wir vor, um das Unkraut zu erkennen? Was machen wir, um es auszureißen? Zuerst müssen wir diese Fragen stellen: wollen wir dieses abscheuliche Unkraut finden? Wollen wir das Notwendige tun, um es auszureißen? Jesus möchte das wissen. 2. Unsere Herzen sind für Gott geschaffen. Nachdem Jesus mit uns über das Unkraut gesprochen hat, lenkt er das Gespräch auf ein neues Gebiet. Er wünscht, dass wir versuchen in das Geheimnis seines Himmelreichs einzudringen, dass er in unsere Herzen einpflanzen möchte. Er will, dass wir verstehen, dass er unendlich ist, da er Gott ist. Und wir, obwohl wir endlich sind, können, weil wir mit einer unsterblichen Seele gesegnet sind, Gott und seinen Willen verstehen, nach ihm verlangen, uns mit ihm identifizieren und uns ihm hingeben. 3. Die Vögel der Luft nisten in den Zweigen. Christus möchte, dass die Saat, die er in unsere Herzen gesät hat, zu schlanken, gesunden Bäumen heranwächst, so dass die Vögel des Himmels dort Schutz finden können. Er möchte uns zu Menschen machen, die seine fruchtbare Saat aussäen. Er braucht uns, damit wir seine Worte zu anderen Menschen bringen. Christus sandte seine Apostel in eine feindlich gesinnte Welt: eine Welt, die an viele Götter glaubte, eine Welt, die Christus gerade gekreuzigt hatte. Dennoch säten die Apostel weit und breit die Botschaft des Evangeliums aus, und sie schlug Wurzeln in vielen Herzen. Das Himmelreich wuchs. Jetzt sind wir an der Reihe. Jesus ruft uns auf, Apostel zu sein, sein Evangelium weit und breit auszusäen. Wir sind Teil einer unzerbrechlichen Kette des Glaubens. So wollen wir unser Leben als treue und furchtlose Apostel leben. Herr, Jesus, wie kann ich dein treuer und mutiger Apostel sein? Gespräch mit Christus: Mein Jesus, nimm das Unkraut aus meinem Herzen und pflanze deine Sendung in mich ein. Erfülle mich mit deinem Durst nach der Erlösung der Seelen und ermuntere mich, deinen Durst mit jedem Atemzug zu löschen. Vorsatz: Heute will ich mit jemandem darüber sprechen, wie wir das Reich Gottes aufbauen und verbreiten können.
„Sie lieben mich… Sie lieben mich nicht“ 21. Juli 2014
Montag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Daniel, Prophet Hl. Laurentius von Brindisi OFM Cap P. Patrick Murphy LC Mt 12,38-42 Zu dieser Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Einführendes Gebet: Herr, mein Gebet wird nur wirksam sein, wenn ich in Demut vor dir stehe. So nähere ich mich dir mit Sanftmut und Demut des Herzens. Ich habe ein unendliches Verlangen nach dir und deiner Gnade. Der Gedanke daran hilft mir, in der Demut zu wachsen. Ich vertraue dir und deiner Gnade. Ich danke dir für das unschätzbare Geschenk deiner Liebe. Bitte: Herr, hilf mir so zu lieben, wie du liebst – mit hingebungsvoller Großzügigkeit. 1. Die Hürde des Hochmutes. „Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen.“ Die Beziehung der Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jesus ist einseitig. Sie verlangen von ihm, dass er ihnen ein Zeichen gibt, wenn er sich ihrer Wertschätzung würdig erweisen will, während sie ihm gegenüber schon im Voraus kaltherzig jede erdenkliche Offenheit versagen. Hochmut stellt unmögliche Anforderungen an andere und ist so lange nicht zufrieden, bis diesen Forderungen entsprochen wird. Folglich ist der Hochmut niemals zufrieden. Er ist der Grund für Ressentiments, Verbitterung und letztlich Zerstörung von Beziehungen. Statt an Christus Forderungen zu stellen, sollten wir zuvor Forderungen an uns selbst stellen. Wir sollten von uns fordern, in der Nachfolge des Herrn in Demut, Selbstlosigkeit und authentischer Liebe zu wachsen. 2. Zu lieben oder nicht zu lieben. In seiner Enzyklika Deus Caritas est lehrt Papst Benedikt XVI. über die sich selbst-hingebende Liebe. Unter Hinweis auf das Hohelied schreibt er: „Die Gedichte, aus denen dieses Buch besteht, waren ursprünglich Liebeslieder, die vielleicht einer israelitischen Hochzeitsfeier zugedacht waren, bei der sie die eheliche Liebe verherrlichen sollten. Dabei ist es sehr lehrreich, dass im Aufbau des Buches zwei verschiedene Wörter für 'Liebe' stehen. Da ist zunächst das Wort dodim„, ein Plural, der die noch unsichere, unbestimmt suchende Liebe meint. Dieses Wort wird dann durch ahabaabgelöst. Im Gegensatz zu der noch suchenden und unbestimmten Liebe ist darin die Erfahrung von Liebe ausgedrückt, die nun wirklich Entdeckung des anderen ist und so den egoistischen Zug überwindet, der vorher noch deutlich waltete. Liebe wird nun Sorge um den anderen und für den anderen. Sie will nicht mehr sich selbst, das Versinken in die Trunkenheit des Glücks, sie will das Gute für den Geliebten: sie wird Verzicht, sie wird bereit zum Opfer, ja sie will es“ (Nr. 6). 3. Ninive und die Liebe. Jesus lehrt uns, dass die Männer von Ninive beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen werden. Der Grund dafür ist, dass die Zeitgenossen des Jona sich nach seiner Predigt bekehrt hatten. Wahre selbsthingebende Liebe beginnt mit der Umkehr. Wenn ich umkehre, erkenne ich Gott, der all meine Liebe wert ist. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn oft so wenig geliebt oder ihn beleidigt habe, ihn, der doch die umfassende Liebe ist. Umkehr aus Liebe bedeutet, mein Wollen liebevoll auf den anderen auszurichten. Das ist eine Form der selbsthingebenden Liebe, die wir in unserem Leben jederzeit ausüben können. Gespräch mit Christus: Herr, ich liebe dich. Ich will in der selbsthingebenden Liebe wachsen. Meine Liebe ist schwach und kurzlebig. Herr, schenke mir die Gnade, dass ich heute immer wieder daran arbeite, ein reuevolles Herz zu haben, damit ich dich wieder neu lieben kann. Vorsatz: Heute will ich mich in der Reue üben, um in der tätigen Liebe zu wachsen.
Liebe bis zum Tod und darüber hinaus 22. Juli 2014
Dienstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Maria Magdalena Hl. Verena Hl. Eberhard
Joh 20,1-2,11-18 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen und in der Liebe zu dir zu wachsen. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen. Bitte: Herr, schenk mir eine Liebe zu dir, die der Liebe der heiligen Maria Magdalena gleicht. 1. Eine einsame Wächterin. Wie traurig muss Maria Magdalena gewesen sein, als sie draußen vor dem Grab stand und weinte. Unser Herr hatte ihre Seele geheilt; er hatte sieben Dämonen aus ihrem Herzen vertrieben. Sie hatte am Fuß des Kreuzes unseres Herrn zusammen mit der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Johannes gestanden. Sie hatte die Füße unseres Herrn mit ihren Tränen gewaschen; jetzt fließen ihre Tränen über das Gesicht. Sie ist allein. Nach den bitteren Ereignissen des Karfreitags hat sie eine Einsamkeit erfahren, die ihre ganze Existenz berührte. Aber sie war nicht allein. Wir sind niemals allein, wenn wir leiden. Verschließe ich mich in meinem Leiden, oder öffne ich unserem Herrn mein Herz in allen Prüfungen? 2. Beim Namen gerufen. Maria Magdalena muss die Zuneigung unseres Herrn gewonnen haben. Die anderen Anhänger hatten sich in ihren Räumen eingeschlossen. Doch hier war diese einfache, bescheidene Frau, die versuchte, auf dem Weg, den sie kannte, unseren Herrn zu begleiten. Wir haben viel von dieser wunderbaren Frau zu lernen. Wie sie das Herz Jesu bewegte! Sie ist die erste Person, der er nach seiner Auferstehung überhaupt erscheint. Was für ein Geschenk. Was für ein Geschenk, wenn der auferstandene Herr unseren Namen ausspricht. Trotz ihrer Angst will sie dem Herrn Ehre erweisen, den sie nun als Gott erfahren wird. Denke ich in den Zeiten von Prüfung und Schmerz daran, Gott in meinen Gedanken, Wünschen, Absichten und Handlungen zu ehren? Bleibt er für mich immer an erster Stelle, egal, was ich gerade durchmache? 3. Die erste Verkünderin. So wie Maria Magdalena das Herz unseres Herrn berührte, berührt er jetzt ihr Herz, sodass sie zum Apostel für die Apostel wurde. Sie ist die erste, die der Welt verkündet, dass unser Herr von den Toten auferstanden ist. Jesus ist der Herr des Lebens. Was mag in ihrem Herzen vorgegangen sein, als sie zu den Aposteln eilte? Lasst uns Christus um dieses Geschenk bitten – denselben Eifer wie Maria Magdalena zu haben, als sie ging, um zu verkünden, dass sie dem auferstandenen Herrn begegnet war. Bin ich Zeuge der rettenden Botschaft unseres Herrn, besonders inmitten persönlichen Leidens? Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte deine Zuneigung gewinnen, wie Maria Magdalena sie an deinem Grab gewann. Und dann erfülle mich mit der Freude, die du an jenem ersten Ostermorgen in ihr Herz eingesenkt hast. Vorsatz: Heute will ich überlegen, wie ich meiner Gemeinde helfen kann, und so Maria Magdalena nachahmen, die unserer Kirche vor 2000 Jahren so sehr geholfen hat.
Wie wir in ihm bleiben können 23. Juli 2014
Mittwoch der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Brigitta von Schweden Hl. Liborius von Le Mans, Bischof P. Edward Hopkins LC Joh 15,1-8 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. Einführendes Gebet: Ich glaube an dich, Herr. Du bist mein Leben und der Ursprung all meines Glücks. Ich vertraue darauf, dass ich wachsen werde, wenn ich mir deine Eingebungen zu Herzen nehme und deine Gebote halte. Ich liebe dich, Herr. Ich opfere dir dieses Gebet auf, damit meine Liebe zu dir zunimmt und mein Leben in dir verwurzelt bleibt. Du bist meine Hoffnung und meine Stärke. Bitte: Ohne dich, Jesus, kann ich nichts bewirken. Herr, lass mich in dir bleiben. 1. Wer nicht glaubt. „Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat” (Joh 3,18). In der heutigen Zeit werden Wahrheit und Glauben als „relativ“ betrachtet. Jesus war aber sehr spezifisch und fordernd in seiner Lehre. Sind seine Worte für mich wertvoll und wichtig? Wie gut kenne ich meinen Glauben? Bemühe ich mich darum, studiere ich und beschütze ich ihn als das, wovon meine Rettung abhängt? Wie gut kann ich meinen Glauben anderen erklären? Die Märtyrer sind für den Glauben gestorben. „Wer durch den Glauben und Taufe Christus angehört, muss seinen Taufglauben vor den Menschen bekennen“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 14). 2. Wenn ihr meine Gebote nicht haltet. „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben.” (Joh 15,10) Es ist nicht genug, nur mit Herz und Verstand zu glauben oder Lippenbekenntnisse abzulegen. Wir müssen die Lehre Christi auch in unserem Leben verwirklichen. Jesus erinnert den reichen jungen Mann an die Gebote, als den ersten Schritt zum ewigen Leben (Mt 19,16-22) und auch der heilige Paulus erinnert die ersten Christen daran: „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden?” (1 Kor 6,9). Das Leben Christi, das Leben des Weinstockes, besteht in Heiligkeit, Tugend und aufopfernder Liebe. Ich bleibe in ihm, wenn ich wachse. Wie sehr wachse ich in der Nachfolge Christi? In welchen Bereichen wünscht Jesus am meisten, dass ich wachse? Glaube ich, dass ich dies kann, wenn ich mit dem Weinstock verbunden bleibe? Oder glaube ich, dass ich es „ohne ihn” schaffen werde? „Wer an Christus glaubt, wird Kind Gottes. Diese Annahme an Kindes Statt gestaltet den Menschen um und lässt ihn dem Vorbild Christi folgen. Sie befähigt ihn, richtig zu handeln und das Gute zu tun. In Vereinigung mit seinem Erlöser gelangt der Jünger zur Vollkommenheit der Liebe, zur Heiligkeit“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 1709). 3. Wenn ihr nicht betet. Der heilige Petrus wurde von Christus gewarnt, dass er ohne das Gebet nicht treu bleiben würde. (Mt 26,41). Unser gesamtes moralisches Leben hängt von dem Grad unserer inneren Vereinigung mit Christus ab. „Durch die Gnade des Heiligen Geistes wird seine Person zur lebendigen inneren Richtschnur unseres Handelns.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 2074). Seine Gnade, Inspiration und Kraft machen es uns möglich, unsere Schwächen zu überwinden und den Willen das Vaters zu tun. Solange wir in unserem Gebet Gott nicht erfahren, wird unser Leben von Selbstsucht geleitet und beherrscht sein. Durch das Gebet, und in besonderer Weise durch die Sakramente, wird unsere Verbindung mit Christus gestärkt, werden unsere Handlungen von Liebe motiviert, unser Verstand mit seinen Worten erfüllt und unser Leben durch seine Gegenwart ermutigt. Gespräch mit Christus: Lieber Herr, hilf mir, dich und deine Liebe im Gebet zu erfahren. Mache mich fähig, meine Beziehung zu dir zu vertiefen, und zwar dadurch, dass ich aufmerksam auf deine Worte höre, die authentisch durch die Kirche gelehrt werden. Gib meinem Glauben und meinen Worten Gültigkeit durch mein Leben. Wie oft renne ich irdischen Freuden nach, die meine inneren Sehnsüchte niemals stillen können! Herr, hilf mir, nach dir allein zu hungern, damit ich mich dir zuwende und so mit der Freude und Zufriedenheit erfüllt werde, die aus der innigen Freundschaft mit dir kommt. Vorsatz: Ich will heute, vorzugsweise vor dem Allerheiligsten, über das Evangelium meditieren und Jesus fragen, was ich noch brauche, um in ihm zu bleiben.
Den guten Kampf für den Glauben kämpfen 24. Juli 2014
Donnerstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Christopherus P. Patrick Murphy LC Mt 13,10-17 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Einführendes Gebet: Herr, mein Gebet kommt nur dann an, wenn ich demütig vor dir bin. So nähere ich mich in Bescheidenheit und Demut. Ich spüre ein klares Verlangen nach dir und deiner Gnade. In Gedanken daran wächst meine Demut. Ich vertraue dir und deiner Gnade. Danke für deine unermessliche Liebe. Bitte: Herr, mehre meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe. 1. Es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe. Was meint der Herr, wenn er sagt „wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben“ oder „wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.“ Er bezieht sich eher auf die geistigen Güter als auf die materiellen. Gnade, Glaube, Hoffnung und Liebe sind allesamt geistige Güter. Wer hat, dem wird gegeben. Wenn du deinen Glauben, deine Hoffnung und deine Liebe lebst, werden sie in deiner Seele wachsen. Das Ergebnis? Du wirst Gnade im Überfluss haben. Wenn du deinen Glauben, deine Hoffnung und deine Liebe nicht übst, verlierst du alles, denn die irdische Welt ist vergänglich. So lehrt uns der heilige Paulus: „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche“ (1 Kor 15,50). Und an anderer Stelle: „Es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei“ (1 Kor 13,13). 2. Mit neuen Augen sehen. „Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.“ Wir können die Welt aus natürlicher oder aus übernatürlicher Sicht betrachten. Glaube, Hoffnung und Liebe erlauben uns eine übernatürliche Sicht der Welt. Die natürliche Sicht der Dinge schränkt uns in tausenderlei Hinsicht ein, weil die materielle Welt begrenzt und vergänglich ist. Die übernatürliche Welt ist nicht begrenzt, wenn man sie im Glauben sieht. Sie kommt zur Erfüllung und besteht für immer. Ohne Glauben hören wir, verstehen aber nicht, ohne Glauben halten wir Ausschau, sehen aber nichts. 3. Ein kämpfendes Herz. Nur wenn wir darum kämpfen, Christus ähnlich zu werden, verstehen wir diese Worte wirklich: „Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören.“ Das mag schwer zu verstehen sein, ist aber so. Um Jesus zu verstehen, ist es notwendig, ihm ähnlich zu sein. In dem Augenblick, in dem wir beginnen, für die Liebe zu ihm zu kämpfen, beginnen wir auch, ihm ähnlich zu werden. Gleichzeitig fangen wir an, ihn zu verstehen. Um ein Herz wie Jesus zu haben, müssen wir kämpfen und leiden, aber kämpfen und leiden ohne Feigheit, ohne Pause und ohne Entmutigung. Gespräch mit Christus: Herr, gewähre mir die Gnade, im Geist des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu kämpfen. Ich möchte in diesen Tugenden wachsen und beginnen, die Welt mit deinen Augen zu sehen – den Augen eines neuen Mannes oder einer neuen Frau in Christus. Mit dir ist meine Zukunft hoffnungsvoller und voll großartiger Verheißung und in jedem Falle glänzender als meine Vergangenheit. Vorsatz: Ich will heute Menschen, Handlungen und Ereignisse mit den Augen des Glaubens sehen.
Zum Dienen berufen 25. Juli 2014
Freitag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Apostel Jakobus der Ältere Hl. Thea, Märtyrerin P. Alex Yeung LC Mt 20,20-28 Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich weiß, dass du trotz meiner vielen Fehler nicht aufhörst mich zu rufen und dass dein Geist mich weiter führt. Ich vertraue dir, ich liebe dich und preise dich für all das, was du mir schenkst. Amen. Bitte: Herr Jesus, erneuere mein Gespür für die tiefsten Bedürfnisse anderer. 1. Zum Dienen berufen. Nach einer Phase des Katholizismus, in der Schlagwörter wie “zum Dienen berufen” so oft gebraucht wurden, dass sie fast schon Klischees geworden sind, vergessen wir allzu leicht die zentrale Bedeutung des Dienens für das christliche Leben. Die Minuten unseres Lebens verstreichen in einer Aneinanderreihung scheinbar wichtiger und dringender Verrichtungen. Kommt es aber bei alledem nicht auch vor, dass wir jede Menge Gelegenheiten zu dienen verpassen? Ja, wir sind gerufen zu dienen, aber wir hören den Ruf nicht, und so gerät das Dienen zur Nebensache. Wenn der Dienst an meinen Brüdern und Schwestern kein selbstverständlicher Bestandteil meines täglichen Lebens als Christ ist, bin ich ohne Zweifel ein Opfer der Selbsttäuschung geworden oder habe an entscheidender Stelle die falsche Richtung gewählt. 2. Christus weitergeben. Als diejenigen, die das Wirken des Herrn fortsetzen sollen, sind wir berufen, uns ganz dem Nächsten hinzugeben. „Er/Sie hat die Sendung Christi weitergeführt“, wäre das nicht eine wunderbare Grabinschrift? Wenn nämlich unser christlicher Dienst keine Fortführung, keine Verbreitung der Liebe Christi ist, wenn nicht er es ist, den wir unserem Nächsten weitergeben, wenn die, denen wir dienen, nicht ihn in uns erkennen, dann ist unser Dienst einfach kein Dienst. Es mag Menschenfreundlichkeit sein oder Empathie, aber es ist kein echter christlicher Dienst, wenn die, denen wir dienen, Christus nicht in uns erkennen. Wie Johannes der Täufer müssen wir abnehmen, damit Jesus in uns zunehmen kann, damit unsere Brüder und Schwestern nicht um Christus betrogen werden, den sie insgeheim in jedem von uns zu finden hoffen. 3. Was Dienen eigentlich bedeutet. An dieser Stelle wird es hilfreich sein, unser Verhalten anhand einiger wesentlicher Aspekte christlichen Dienens zu prüfen. Bin ich im täglichen Leben um das Wohl anderer besorgt und bereit, alles mir Mögliche für das Wohl meiner Brüder und Schwestern zu tun? Diene ich tatsächlich täglich im Großen oder im Kleinen? Begehe ich Unterlassungssünden? Bin ich bemüht, den Dienst, den ich in meiner jeweiligen Lebenssituation zu leisten gefordert bin, mit größtmöglicher Entschlossenheit zu leisten und mich diesem Dienst ganz und bewusst hinzugeben? Gespräch mit Christus: Vater, du willst, dass ich diene, und ich weiß, dass Dienen manchmal auch Leiden bedeutet. Wenn Leiden ein Teil des Planes ist, den du für mich hast, dann gewähre mir die Gnade, zusammen mit Christus, deinem Sohn, für die Rettung der Seelen zu arbeiten, indem ich dir dieses Leiden freimütig aufopfere. Darum bitte ich im Namen Jesu. Amen. Vorsatz: Aus Liebe zu Christus, der in den geringsten meiner Brüder und Schwestern anwesend ist, will ich mich selbst daraufhin prüfen, was christlicher Dienst für mich in der Praxis bedeutet und welchen Platz er gewöhnlich in meinem Leben einnimmt.
Die Ärmel hochkrempeln und die Garben einsammeln 26. Juli 2014
Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Joachim und Anna, Eltern der Gottesmutter P. Robert DeCesare LC Mt 13,24-30 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deine Kirche. Ich glaube, dass sie das Sakrament deiner Erlösung ist und dass du mich in den Himmel führen willst. Herr, ich hoffe auf dich. Ich hoffe auf dich, denn du bist uns vorausgegangen, um mir einen Platz im Himmel vorzubereiten. Herr, ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast. Ich liebe dich dafür, dass du dich am Kreuz für mich hingegeben hast. Bitte: Vergib mir, Herr, dass ich dich beleidigt habe, und hilf mir, es wieder gut zu machen. 1. Blühender Hof oder unfruchtbarer Acker? Herr, du hast mir das Geschenk der Taufe gegeben, und das Geschenk, dein Kind sein zu dürfen. „Die Taufe ist die schönste und herrlichste der Gaben Gottes“ (KKK 1216). Diese Gabe von dir ist etwas, das ich nicht verdiene. Ich wurde mit der Erbsünde geboren, und doch hat es dir in deiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit gefallen, meinen unfruchtbaren Acker zu nähren und mir das Himmelreich anzubieten. Durch die Leben spendenden Wasser des Sakraments der Taufe nimmst du einen Acker, der Ödland und Wüste war, und lässt ihn gedeihen. Dann sähst du Weizen auf den Acker, so dass er im Überfluss Frucht bringt. 2. Ein verdorbenes Feld? Herr, obwohl du mich durch die Taufe in deine Familie aufgenommen hast, gibt es Zeiten, in denen ich mein Lebensziel, den Himmel, vergesse. Ich bin schwach, und wegen meiner Schwäche verderbe ich mein Feld bisweilen mit Unkraut. „Im Getauften verbleiben jedoch gewisse zeitliche Folgen der Sünde: Leiden, Krankheit, Tod, Gebrechen, die mit dem Leben gegeben sind (wie etwa Charakterschwächen), sowie eine Neigung zur Sünde, die von der Tradition als Konkupiszenz [Begierlichkeit] oder, bildhaft, als ‚Herd der Sünde’ (fomes peccati) bezeichnet wird. Da die Begierlichkeit ‚für den Kampf zurückgelassen ist, kann sie denen, die [ihr] nicht zustimmen und mit Hilfe der Gnade Christi Jesu mannhaft widerstehen, nicht schaden. Vielmehr wird sogar, ‚wer recht gekämpft hat, den Kranz erhalten’“ (KKK 1264). 3. Gott gibt mich niemals auf. Herr, obwohl ich Unkraut auf meinen Acker gesät habe, auf dem vorher nur Weizen war, gibst du mir Zeit, den guten Weizen wachsen zu lassen. Du weißt, dass noch nicht alles verloren ist. Es gibt immer noch Hoffnung und immer noch Zeit. Obwohl ich dich durch meine Sünden verletzt habe und obwohl ich mich selbst und meine Neigung zur Sünde nicht überwunden habe, erfahre ich immer noch deine Liebe. Du hast mich nicht aufgegeben, obwohl es mir so erscheinen mag, als hätte ich mich oft selbst aufgegeben. Du schenkst mir Zeit, um Unkraut zu jäten und den guten Weizen zu mehren, so dass die Ernte fruchtbar und reich sein möge. Gespräch mit Christus: Herr, danke für das Geschenk deiner Barmherzigkeit. Danke, dass du geduldig mit mir bist, dass du mich so liebst, wie ich bin und dass du mich ermutigst, weiter so zu wachsen, wie ich es sollte. Vorsatz: Ich werde mir Zeit dafür nehmen, mich gut auf die Beichte vorzubereiten.
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